reformiert. lokal www.matthaeus-zh.ch Jesus Christus spricht: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! (Johannes 11,25) Wir beten für: ZH z023 Ursula Lehner, geb. Wagner gestorben am 18. Januar 2016 beigesetzt am 5. Februar 2016 67 Jahre alt Nr. 3 11. März 2016 Der Judaskuss: Was geschah wirklich in jener Nacht? Ist Judas wirklich der grosse Verräter? Oder wollte er vielmehr die Sache von Jesus vorantreiben und die Wende provozieren, damit für alle klar wird: Jesus ist der Messias, sein Himmelreich ist die neue Herrschaft, welche die verhassten Römer und die religiöse Elite überwindet. War der Judaskuss in Wirklichkeit ein Messiaskuss, das Bekenntnis von Judas zu Jesus als dem von Gott gesandten Retter? Liebe Gemeinde! Judas gilt als der hinterhältige Verräter. Zu recht? Die vier Evangelien zeichnen kein einheitliches Bild von Judas. Markus, das älteste, beschränkt sich darauf, Judas als den Jünger zu bezeichnen, der Jesus auslieferte, und schweigt sich über sein Ende aus, übrigens auch das Lukasevangelium. Nur Matthäus vertritt die Version, dass sich Judas erhängte. In Lukas’ Apostelgeschichte stirbt Judas durch einen Sturz. Und Johannes macht Judas zum geldgierigen, vom Teufel besessenen Verräter. Erst das willkürliche Zusammensetzspiel dieser einzelnen Teile jedoch macht ihn zu jenem Phantom, wie es seit Jahrhunderten in der christlichen Überlieferung – vielleicht auch in unseren Köpfen? – herumspukt. Mit Sicherheit verführte dieses Phantom zum in Wahrheit teuflischen Antisemitismus, der tatsächlich den Juden Jesus bis heute verrät, milliardenfach, wo immer bewusst oder unbewusst noch das Bild des geldgierigen, verräterischen Juden herumgeistert. Ebenso verraten wird Jesus und sein Evangelium bis heute durch das namenlose Leiden der Ärmsten auf unserer Welt, zuerst das unsägliche Schicksal von Abermillionen Flüchtlingen, von denen ja nur die wenigsten nach Europa und noch viel weniger zu uns in die Schweiz kommen. Würde Jesus auch die Grenzen schliessen und Polizei und Militär losschicken wollen? Würde Jesus auch Gesetze erlassen und in der Verfassung vorschreiben wol- Foto: Caritas Monatsspruch im März Beilage der Zeitung «reformiert.» len, wie mit den Flüchtlingen umgegangen werden muss? Oder wäre nicht vielmehr Jesus längst entlang der Routen zusammen mit den Flüchtlingen unterwegs, wie er damals mit den Sündern unterwegs war? Unser Fest der Auferstehung bleibt unglaubwürdig, solange wir auf der Welt immer wieder in Gethsemane (Ort des Verrats) und auf Golgatha (Ort des Leidens und des Todes) stecken bleiben. Der Messiaskuss in jener Nacht, das Zeichen zum Auftakt, dass sich Jesus als unschuldig Leidender und zum Tod Gemarterter als der Retter der Welt erwies, gilt heute all jenen Menschen, die wie er verfolgt werden und gewaltsam sterben. Und dieses Zeichen sollte uns Tag für Tag neu aufwecken zur Auferstehung Christi in unserer Welt. Pfr. Beat Gossauer Die Auferstehung feiern – gemeinsam und immer wieder! Auch dieses Jahr wollen wir zum Oster-Auftakt den Friedhof aufsuchen und unter freiem Himmel die Auferstehung feiern. Wer kommt mit? Wenn es das Wetter erlaubt, tun wir das auf dem kleinen Platz unterhalb der Kapelle. Wir treffen uns um 07.45 Uhr in der Kirche und gehen gemeinsam hinauf zum Friedhof. Anschliessend gibt es ein einfaches Frühstück im Foyer. Der Ostergottesdienst mit Abendmahl beginnt dann um 10.00 Uhr. Im Anschluss findet ein «Eiertütschen» statt. Mit Pfr. Beat Gossauer, Stanislav Zalar am Akkordeon und an der Orgel und der Sigristin Yvonne Bhimani für das Frühstück und die Gestaltung der Kirche.
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