81. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 10. März 2016 Nr. 10 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Nach ihrem Velo-Unfall: Spirig glaubt noch an Rio Nach dem Handgelenkbruch ist die sportliche Zukunft der Bachenbülacher Triathletin Nicola Spirig ungewiss. Im Interview, das vor dem Sturz geführt wurde, betonte die Olympiasiegerin: «Es gibt noch sehr viel mehr im Leben.» Jennifer Furer Nicola Spirig will nach den Olympischen Spielen über ihre sportliche Zukunft entscheiden. F: zvg. 166 Tage vor der Titelverteidigung an den Olympischen Spielen in Rio stürzt die Bachenbülacher Triatheltin Nicola Spirig bei einem Wettkampf in Abu Dhabi. «Drei Mittelhandknochen der linken Hand sind gebrochen», teilt das Management auf der Homepage mit. Am Montag wurden die Brüche mit einer Platte operativ verschraubt. Noch glaubt die Goldmedaillengewinnerin von London an die Titelverteidigung in Rio. Gegenüber «Blick» sagte sie nach dem VeloCrash: «Im Moment glaube ich noch an Rio.» Seit Ende Juni letzten Jahres hat die Bachenbülacherin ihre Vorbereitung konsequent auf den Grossanlass ausgerichtet. Dennoch gibt es für die SpitzenAthletin auch ein anderes Leben, eines ausserhalb des Sports, das ihr ebenso wichtig sei, sagt sie im Interview, das vor dem Unfall geführt wurde. Spirig: «Es gibt so viel mehr im Leben. Ich habe extrem gerne eine Familie, und ich hoffe, dass meine Familie auch einmal etwas grösser wird.» Starker Mann hinter starker Frau Die Familie spielt in Spirigs Leben seit je eine grosse Rolle. Die Eltern unterstützten sie bei ihren sportlichen Ambitionen als Jugendliche, Vater Josef trainierte sie über 15 Jahre lang. Das sagt sie über ihre Eltern: «Sie sind die Menschen, die hinter mir stehen und mich als Person schätzen. Für sie kommt es nicht darauf an, ob ich Erste oder 50. geworden bin», sagt die Bachenbülacherin und fügt an, dass ihr Mann Reto Hug heute eine «extrem grosse Rolle» spiele. «Mit einer Familie Profiathletin zu sein und noch Verpflichtungen als Olympiasiegerin zu haben, ist sehr schwierig.» Ihr Mann übernehme viel in der Familie. «Er schaut auf unseren Sohn und managt die Familie. Er ermöglicht mir, dass ich mich auf den Sport konzentrieren kann. Sie kommen auch oft mit in die Trainingslager und an Wettkämpfe, sodass ich auch meine Familie bei mir haben kann.» Nach den Olympischen Spielen in Rio wird sich für die Bachenbülacherin auch die Frage nach der sportlichen Zukunft stellen. Spirig: «Was nach den Olympischen Spielen kommt, ist noch offen. Das werden wir erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.» Interview Seite 9 Vollbetrieb bei Musik und Munggen-Fondue im Festzelt. Foto: rh Glücks-Klee-Tag begeistert Gross und Klein Am Samstag fand in Hottingen der erste Glücks-KleeTag statt. Ein Tag des Gewerbes fürs Quartier, an dem es für alle etwas zu entdecken gab. Türen für die Bevölkerung und gewährten Einblick ins Hottinger Geschäftsleben. «Trotz des regnerischen Wetters haben viele Quartierbewohner dem Wetter getrotzt», freut sich Regina Hürlimann. Im Café «Chez Andy» habe sogar eine Aushilfskraft einspringen müssen. Nadine Golinelli Hunde-Plausch und Hirsetaler Ganz nach dem Motto «Hottingen lebt!» haben die Quartierbewohner Regina Hürlimann und Andy Grenacher in Zusammenarbeit mit dem Quartierverein Hottingen einen Tag voller Spiel, Spass und Musik veranstaltet. Ab 8 Uhr morgens gab es verschiedenste Angebote zu entdecken. 28 Gewerbetreibende öffneten die Auch die Besitzerin der HundePlausch-Uni, Katrin Wenger, kann nicht klagen: «Zu meiner stündlichen Vorführung sind immer viele Tierliebhaber erschienen.» Und das zu Recht: Hündin Gisi lässt sich durchs Publikum nicht beirren, sondern horcht brav auf ihre Herrin und staFortsetzung auf Seite 3 Leichte Lebenslust Leichter Schneefall Leichteres Leben Nur neun Jahre nach seiner kompletten Modernisierung hat das Nobelhotel Dolder Grand sein «Garden Restaurant» bereits wieder total erneuert. Nun werden die Gäste im modern und gleichzeitig gemütlich gestylten «Saltz» bewirtet. Seite 6 Auch die flotten Flocken Anfang dieser Woche können die Fakten nicht wegfegen: Dieser Winter war keiner. Dies zeigt ein Blick in die Statistiken der letzten 150 Jahre. Nur der Winter 2006/07 war bisher wärmer. Alle Details auf Seite 7 Alexandra Freund forscht seit Jahren über das Alter und gewinnt dem Altern immer mehr ab. Denn die Psychologieprofessorin weiss: «Die ältere Generation lebt am stärksten in der Gegenwart.» Seite 16 CVP-Fraktionspräsidentin holt sich «Gold» Beim 32. Zürcher Parlamentarier-Skirennen mit einheimischen Gästen im HochYbrig war Karin Weyermann die schnellste Zürcher Volksvertreterin. Willi Glogger Einmal mehr standen am Schluss bei den aktiven Politikern und den Gästen die Urner Erich Arnold und Antonia Zurfluh zuoberst auf dem Podium. Auch die Ehrenplätze machten die Einheimischen unter sich aus. Bei den Zürchern erzielte Roger Liebi (SVP 3) die Bestzeit. Bei den Damen dominierte mit Karin Weyermann – wie schon Tamara Lauber (FDP) in früheren Jah- (CVP) war wieder mit von der Partie und zeigte als Fünfter ein beherztes Rennen. Die Organisatoren im Hoch-Ybrig und die Parlamentsdienste des Gemeinderats hatten den Sportanlass wieder ausgezeichnet vorbereitet. Ebenso das WirteKarin Weyermann (CVP 7+8), beste Gemeinderätin am alljährlichen Parlamentarier-Skirennen. Foto: glo. paar im «Bärghus», das für den ren – eine Politikerin aus dem «Züri- Apéro und das Buffet am Abend sorgberg»-Gebiet das Rennen. Die CVP-Po- te. Nach dem sportlichen Kräftemeslitikerin hätte es auch bei den Herren sen, begleitet von Musik einer jungen in die Top-Ten geschafft. Auch Stadt- Ländlerkapelle, genossen alle die rat und Sportvorsteher Gerold Lauber Stimmung in kollegialem Rahmen. 2 Stadt Zürich Nr. 10 10. März 2016 AKTUELL «Elvis the Show»: The King is back Weltweit mehrfach ausgezeichnet als Elvis-Interpret Nummer 1, kommt Rio the Voice of Elvis auf die Zürcher Volkshaus-Bühne. Alle freuen sich auf die erste Fahrt mit dem neuen Bus. Foto: pm. Ein neuer ZSC-Fanbus Die Fan-Organisation ZSC Lions ist der erste Fan-Club in der Schweiz mit einem eigenen angeschriebenen Reisecar. Pia Meier «Nach einem Jahr Besprechen, Layouten und Absegnenlassen von sämtlichen Instanzen haben wir in nur drei Tagen den gesamten Car beschriftet», wird auf der Homepage der Fan-Organisation ZSC Lions mit- geteilt. Für die Beschriftung waren Jürg Saluz und Franco Luongo zuständig. Andreas Stauffer wirkte als Layouter und Gestalter. Der Reisebus stammt von ABCarreisen. Der Bus wird für Reisen an Auswärtsspiele genutzt. Er umfasst 54 Plätze. Die Fan-Organisation ZSC Lions hat ungefähr 350 Mitglieder, darunter Familien, Einzelpersonen, Sponsoren und andere. Die Anzahl Mitglieder ist steigend. «Wir wollten mit diesem neuen Bus etwas für unsere Mitglieder tun», betont Luongo. Der Bus soll mindestens die nächsten drei Jahre unterwegs sein.. Die Friedensrichter der Stadt Zürich erledigten erstinstanzlich 2069 von 3123 Schlichtungsgesuchen. Foto: zvg. Wer wird «De schnällscht Zürifisch» 2016? Ein jährlicher Höhepunkt für Wasserratten hat begonnen. Gestern Mittwoch fiel der Startschuss für die Quartierausscheidungen von «De schnällscht Zürifisch». Zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit den Jahrgängen 2003 und jünger schwammen in fünf Hallenbädern und Schulschwimmanlagen um die Wette. Für alle, die innerhalb der vorgegebenen Maximalzeit die 50 Meter zurücklegten, gab es das Ticket für die Teilnahme am Finaltag. Anmeldung vor Ort Wer an der ersten Quartierausscheidung nicht dabei sein konnte, hat am 16. März noch Gelegenheit dazu. Dann finden in den Bädern Aemtler, Donnerstag, 24. März, 20 Uhr, Volkshaus (Theatersaal), Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch. Rio the Voice of Elvis in Aktion. Aubrücke, Bläsi, Kügeliloo, Riedtli und Tannenrauch die nächsten Wettschwimmen statt. Alle, die teilnehmen wollen, packen die Badehose ein und melden sich zwischen 13.30 und 15 Uhr direkt vor Ort für die Teilnahme am «De schnällscht Zürifisch» an. Für die Schnellsten lockt am 9. April im Hallenbad Oerlikon ein ereignisreicher Finaltag. Die Stimmung gleicht jener von nationalen Titelkämpfen. Mit dreifacher Zeitmessung, Wellenbrecher-Leinen und einer vollbesetzten Tribüne sind professionelle Wettkampfbedingungen gegeben. Und nicht zuletzt schwimmen die Teilnehmenden jetzt um echtes Gold. Die je acht schnellsten Mädchen und Knaben aus den Finalläufen nehmen am Goldsprint der Zürcher Kantonalbank teil. Wer es hier auf Rang 1 bis 3 schafft, darf ein Goldplättli nach Hause nehmen. Wenn auch nur die Schnellsten in den Final kommen – gute Stimmung und jede Menge Spass stehen im Vordergrund. Mit leeren Händen geht aber niemand nach Hause: Alle erhalten ein kleines «Zürifisch»-Geschenk. (pd./pm.) Die Teilnahme ist gratis. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Detaillierte Angaben zum Anlass auf www.zuerifisch.ch. Die Verfahren bei den Friedensrichtern sind wirkungsvoll, bürgernah, schnell und kostengünstig. Im vergangenen Jahr wurden in der Stadt Zürich 2069 der 3123 Schlichtungsgesuche erfolgreich abgeschlossen. Die neue Schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) hat den Friedensrichtern mehr Schlichtungsgesuche und mehr Kompetenzen, aber auch administrative Mehrarbeit gebracht. Ausserdem liessen sich bei weit mehr als der Hälfte der Schlichtungsverfahren die Parteien begleiten oder vertreten. Dies stellt insgesamt eine Bereicherung dar, führt jedoch zu höheren Anforderungen an die Verhandlungsführung und zu längeren VerANZEIGEN Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für «Elvis the Show» am 24. März im Volkshaus. Wer sich einen Platz ergattern will, schreibt einfach bis spätestens 14. März eine E-Mail mit der Betreffzeile «Elvis» an: [email protected] Schlichten statt richten Am Finaltag herrschen professionelle Wettkampfbedingungen. Am 9. März fand die erste Quartierausscheidung des Zürifischs statt. Wer nicht dabei war und auch mitmachen möchte, hat am 16. März Gelegenheit dazu. Für die Schnellsten lockt danach der Finalwettkampf im Hallenbad Oerlikon. An der Seite von Rio the Voice of Elvis steht sein sensationelles Vegas Orchestra mit dem stimmgewaltigen Casino Choir. Es gelingt so die perfekte Illusion eines Elvis-Konzerts in Las Vegas. Stilecht in originalen ShowKostümen nimmt Rio sein Publikum mit auf die Zeitreise in diese wunderbare Glitzerwelt. Zu hören sind Welthits wie «In The Ghetto», «Suspicious Minds», «Viva Las Vegas», «Blue Suede Shoes» und viele mehr. Rio gehört zu den weltbesten Elvis-Interpreten und wurde als einziger Impersonator von Elvis’ originalen Weggefährten der 70er Jahre begleitet. Zu diesen gehören die komplette TCB-Band (Elvis-Begleitband), die Sweet Inspirations (weiblicher Backup-Chor von Elvis), Mitglieder der Gruppen The Stamps und Voice (Elvis’ Studio-Chor). Zu allen Ausnahmekünstlern hat sich über die Jahre hinweg eine Freundschaft entwickelt. (pd./mai.) handlungen. «Die friedensrichterliche Tätigkeit ist eine der befriedigendsten Tätigkeiten in der Justiz. In kurzer Zeit kann für die vom Konflikt belasteten Parteien eine beidseitig akzeptierte Lösung gefunden werden», hält der Verband der Friedensrichter und Friedensrichterinnen des Bezirks Zürich in einer Mitteilung fest. Zahlen und Fakten auf einen Blick: 2766 der 3123 Schlichtungsgesuche (88,6 Prozent) wurden innert drei Monaten erledigt. Von den 310 Urteilsvorschlägen (Streitwert bis 5000 Franken) wurden nur 61 respektive 19,7 Prozent abgelehnt. Die Friedensrichter erledigten 613 von 1027 arbeitsrechtlichen Klagen (59,7 Prozent) abschliessend. Der kleinste Streitwert betrug 47 Franken, der grösste 138 Millionen Franken. Die Stadt Zürich verfügt über sechs Friedensrichterämter, die für je zwei Stadtkreise zuständig sind. (pm.) oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Elvis» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. «Veloschuel» bewegt Immer weniger Kinder fahren Velo. Guter Grund für die KoVe und die Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich, Gegensteuer zu geben. Ziel: Kinder und Jugendliche sollen sicher und öfter Velo fahren. Mit einer «Veloschuel», die bewegt, sollen Kinder fürs Velo begeistert werden und auch über den Unterricht hinaus jederzeit Zugriff auf die umfangreichen Informationen der Kinder- und Jugendinstruktoren haben. Neu stehen den Kinder- und Jugendinstruktoren die illustrierten und animierten Figuren «Benj und Tina» zur Seite. Sie sprechen die gleiche Sprache wie die Schüler und vermitteln das Fachwissen auf spielerische und auch mal quirlige Art – und immer auf Augenhöhe. Die animierten Lern-Sequenzen «Veloparcours mit Benj Blitz und Tina Turbo» sind integraler Bestandteil der Website Veloschuel.ch. (pd.) Veloschuel.ch Züriberg AKTUELL Nr. 10 10. März 2016 3 AUF EIN WORT IN KÜRZE Kripo-Standort Die Stadt Zürich plant, die auf verschiedene Standorte verteilte Kriminalabteilung der Stadtpolizei in einem Neubau am Mühleweg in Zürich West zusammenzuführen. Die Gesamtleistungsstudie zur Bebauung des städtischen Grundstücks wird nächste Woche ausgeschrieben. Das Stimmvolk befindet voraussichtlich im Herbst 2018 über die Vorlage. Kanone als Kunst Der Zürcher Stadtrat soll vor der Kunsthaus-Erweiterung eine in ein Kunstwerk eingebettete Flugabwehrkanone der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon Bührle aufstellen. Das verlangen die beiden grünen Gemeinderäte Markus Knauss und Gabi Kisker. Damit sollen die geschäftlichen Aktivitäten von Emil Georg Bührle als finanzielle Basis der Kunstsammlung thematisiert werden. Abstimmung Am 5. Juni kommen eine kantonale und fünf eidgenössische Vorlagen vors Volk. Auf kantonaler Ebene wird über ein Gesetz über die Gerichts- und Behördenorganisation im Zivil- und Strafprozess abgestimmt. Bei den eidgenössischen Vorlagen geht es um die Volksinitiativen «Pro Service public», «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» und «Für eine faire Verkehrsfinanzierung», zudem über ein Fortpflanzungsmedizingesetz und eine Änderung des Asylgesetzes. Andreas Minor Fritz Rigendinger (l.) und Andy Grenacher tragen etwa 20 Liter Suppe aus dem «Chez Andy» zum Festzelt, und Fotos: Nadine Golinelli auch in der Zeichenakademie von Peter Grenacher wird voller Einsatz geleistet. Glücks-Klee-Tag begeistert Gross und Klein Fortsetzung von Seite 1 pelt Becher, räumt Geschirr weg oder rollt sich auf dem Boden. Nicht nur bei der HundePlausch-Uni geht es bunt zu und her. Fünf Gehminuten weiter, an der Delta Schule, verkleiden sich Kinder im Fotostudio. Selbst den Auslöser zu bedienen macht doppelt Spass, und so wird auf den Buzzer gedrückt, was das Zeug hält. Mohrenköpfe und Stempel-Rally Etwas ruhiger ist’s hingegen in der Zeichenakademie von Peter Grenacher. Die Künstler sitzen ruhig auf ihren Stühlen und üben sich im Zeichnen eines Aktmodells. «Heute steht der Raum auch Laien offen», betont Peter Grenacher. Seit 50 Jahren lehrt er Zeichnen und Malen. Zweimal wöchentlich kommen Schüler zu ihm. Von seiner künstlerischen Seite zeigt sich auch das Café «Vier Linden», das Hirsetaler in Form des Hottinger Kleeblatt-Wappens verteilt. Auch die Bäckerei Hürlimann hat sich etwas einfallen lassen: «Am Morgen durften Besucher bei der Neue Leitung Ab 1. Juni erhält das Volksschulamt Kanton Zürich (VSA) eine neue Leitung. Der Regierungsrat hat Marion Völger zur neuen Chefin des Volksschulamts ernannt. Sie tritt die Nachfolge von Martin Wendelspiess an, der nach 38 Jahren Tätigkeit in der Bildungsdirektion in Pension geht. Seit 2014 steht Marion Völger dem Rechtsdienst des Volksschulamtes Kanton Zürich vor. Austritt Der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) wirkt auf Einladung der Bildungsdirektion seit rund einem Jahr intensiv in den verschiedenen Arbeitsgruppen zur Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich mit. Nach einem Jahr muss der mit rund 4000 Mitgliedern grösste Lehrpersonenverband der Zürcher Volksschule ernüchtert feststellen, dass von den Ergebnissen der Arbeitsgruppen am Schluss kaum etwas übrig bleibt. Deshalb verlässt der ZLV die kantonalen Arbeitsgruppen per sofort. Tag der offenen Tür Am Samstag, den 12. März 2016, lädt das Kunsthaus Zürich von 10 bis 20 Uhr zum Blick hinter die Kulissen ein. Geboten werden Installationen und Performances, Führungen und verschiedene Gespräche. Gross und Klein können im Malatelier kreativ werden. Der Eintritt ist gratis. Die «studierte» Gisi in Aktion (l.), Fotosession an der Delta Schule. Produktion unserer hausgemachten Mohrenköpfe dabei sein. Natürlich wurde auch degustiert», erzählt Regina Hürlimann. Wer sich bei sieben verschiedenen Gewerbetreibenden einen Stempel abgeholt hatte, erhielt am Stand des Quartiervereins Hottingen eine originale Hottinger Einkaufstasche als Geschenk. Ein weiterer Grund, den Stand aufzusuchen, war dessen Lage: im beheizten Festzelt auf dem Gemeindeplatz. Dort gab es neben Köstlichkeiten der Hürlimann-Bäckerei ab 16 Uhr auch Genuss für die Ohren: Die Hackbrettformation «Anderscht» in traditionellen Trachten gekleidet vermochte das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Danach unterhielten die beiden Bands «Counnus» und «Zephyr Combo» die Quartierbewohner, während diese ein Munggen-Fondue genossen – insgesamt wurden im Festzelt über 150 Portionen Fondue verteilt. Schliesslich liessen die gut gelaunten Besucherinnen und Besucher den Abend mit jenischer Volksmusik, Schwyzerörgeli und Zigeunermusik ausklingen. Zum Schluss wurde sogar noch getanzt, sodass die vorderen Tische weggeräumt werden mussten. Und so steht jetzt für Regina Hürlimann und Andy Grenacher bereits fest: Ein solch toller Event soll wieder zustande kommen. AUS DEM GEMEINDERAT Neues von Tanzhaus und Quartierhof Im Herbst 2012 ist das in einer ehemaligen Seidenweberei an der Wasserwerkstrasse untergebrachte Tanzhaus Zürich bis auf die Grundmauern abgebrannt. Der Brand wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit durch Dachdeckerarbeiten ausgelöst, es konnte aber keine Fahrlässigkeit und kein Fehlverhalten nachgewiesen werden – der Brand war ganz einfach ein unglücklicher Zufall. Nun befasst sich der Gemeinderat mit der Vorlage für einen Ersatzneubau. Der Zeitrahmen ist relativ eng: Natürlich brauchte die Verwaltung genügend Zeit für die Erarbeitung des Bauprojekts. Damit die Versicherung einen Teil der Kosten übernimmt, müssen die Bauarbeiten aber spätestens im Herbst 2016 beginnen. Der Gemeinderat muss sich also ranhalten. Höhere Mieten im Tanzhaus Das von Stadtrat vorgelegte Projekt ist an sich sehr schön: Das Tanzhaus wird grüner, heller, für die Öffentlichkeit sichtbarer und zugänglicher. Und es gibt neue Fussgängerverbindungen von der Wasserwerkstrasse an den Kloster-Fahr-Weg am Limmatufer. Das Projekt ist nicht per se teuer aufgegleist, aber selbstverständlich muss ein Neubau rechtlich anderen Standards genügen (baulichen, energetischen, technischen usw.) als dies das alte Fabrikgebäude musste. Die Folge davon ist, dass die Miete für das Tanzhaus in Zukunft um einiges höher ausfallen wird als früher – und entsprechend wird die Stadt auch die Subvention für diese für den Tanz in nicht ganz klar ist, welche Folgen es für das Projekt hätte, wenn sie durchkämen. Es wäre auf jeden Fall mit Verzögerungen zu rechnen und entsprechend würde voraussichtlich auch das Geld von der Versicherung wegfallen. Wenn diese Zeitung erscheint, wird die Kommissionsberatung abgeschlossen sein und wir werden mehr darüber wissen, wie die Mehrheitsverhältnisse aussehen. Ich bin aber zuversichtlich, dass es für das Tanzhaus gut ausgehen wird. Quartierhof Weinegg bleibt «Nach jahrelangen Verhandlungen liegt dem Gemeinderat nun endlich eine Weisung zum Erwerb des Quartierhofs Weinegg vor. Das grosse Engagement der Quartierbevölkerung hat sich gelohnt.» Zürich wichtige und wertvolle Institution erhöhen müssen. Denn ein schöner Neubau bringt dem Tanzhaus schliesslich nichts, wenn es dann die Miete dafür nicht mehr berappen kann. Doch die Sparfraktionen im Gemeinderat tun sich mit Subventionserhöhungen gerade im Kulturbereich in letzter Zeit bekanntlich schwer. Deshalb liegen auch bereits ein Kürzungs- (GLP) und ein Rückweisungsantrag (SVP) vor, von denen Gute Nachrichten aus dem Gemeinderat gibt es für ein Projekt in unserer Nachbarschaft: Nach jahrelangen Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Kanton liegt dem Gemeinderat nun endlich eine Weisung zum Erwerb des Quartierhofs Weinegg vor. Das grosse Engagement der Quartierbevölkerung hat sich gelohnt. Hunderte von Familien und Einzelpersonen können voraussichtlich auch weiterhin Pferde und Maultiere ausreiten, Schweine, Hühner und Hasen züchten, im Garten biologisches Gemüse ziehen, Obstbäume pflegen, Most pressen, Schnaps brennen und tolle Feste feiern. Wir dürfen uns freuen, dass dieses schöne gemeinschaftliche Quartierprojekt auf lange Sicht erhalten bleibt. Christine Hug, Gemeinderätin Grüne 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. «Glücks-Klee-Tag» hiess das Projekt in Hottingen. Der Klee im Wappen des Quartiers gab dem Anlass diesen Namen. Am vergangenen Wochenende ging das erstmals veranstaltete Fest mit überwältigendem Erfolg über die Bühne. Allein 150 Portionen Fon- Engagement für alle zahlt sich aus due, Dutzende Liter Suppe und vieles mehr konsumierten Quartierbewohner und Interessierte aus der ganzen Stadt während sie zusammen sassen und einander besser kennen lernten. Dass die Hottingerinnen und Hottinger bereits Anfang März zu einem Quartierfest kommen, ist den beiden Initianten Regina Hürlimann und Andy Grenacher zu verdanken. Mit viel Mut und Elan haben sie etwas Neues für alle geschaffen. Und Hottingen wäre nicht Hottingen, würden sich nicht schnell auch andere begeistern lassen und Hand anlegen. Am Ende waren dann Gewerbetreibende von der Boutiquenbetreiberin, Apothekerin, Hairstylistin über den Optiker bis hin zum Hi-Fi-Geschäft und einer Zeichengalerie alle möglichen Dienstleister und Läden aktiv dabei. Und so kommt es, dass im kommenden Jahr dem zweiten «Glücks-KleeTag» nichts im Wege steht. Das Engagement für alle zahlt sich am Ende für alle aus – wenn man die Arbeit nicht scheut. Islandpferde tölten auf der Dolder Eisbahn Wehende Mähnen, dampfende Nüstern und trommelnde Hufe auf blankem Eis. Am kommenden Samstag, 12. März, ist es wieder soweit: Die Islandpferde tölten über die Kunsteisbahn Dolder. Den Tölt, eine spezielle Gangart zwischen Trab und Galopp, beherrschen nur Islandpferde. Das Islandpferdeturnier «Tölt at Dolder» findet bereits zum siebten Mal statt. Beliebt ist das Eisturnier sowohl bei Weltklassereitern als auch bei Freizeitreitern. Die Teilnehmer strömen aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland nach Zürich, um auf dem glatten Eis ihr Können zu zeigen. Die alte Tradition aus Island – das Reiten auf Eis – hat sich mittlerweile auch in der Schweiz etabliert. Die Teilnehmer treten in fünf speziellen Gangprüfungen gegeneinander an. Dazu tragen die Pferde spezielle Eisnägel und Stollen, die beim Laufen wie Spikes wirken und für sicheren Halt auf der Eisfläche sorgen. Gestartet wird morgens um 11 Uhr mit den Vorentscheidungen. Abends im Scheinwerferlicht finden die Finals mit den jeweils fünf besten Reitern statt. Die einzigartige Stimmung auf der Kunsteisbahn Dolder und die feurigen Darbietungen auf dem Eis haben die letzten Jahre über 400 Zuschauer angezogen und das Turnier zu einem Spektakel für alle Pferdefans werden lassen. (pd./zb.) Samstag, 12. März, 11 bis 21 Uhr. Kunsteisbahn Dolder, Adlisbergstrasse 36, 8044 Zürich. Veranstalter: Islandpferde-Verein Zürichsee und Islandpferdegestüt Niederfeld. Eintritt frei. Mehr Infos über Islandpferde und den Anlass: www.eistoelt.ch. 4 Stadt Zürich Nr. 10 10. März 2016 AKTUELL NACHRUF Zeitungsmacher aus Leidenschaft Tony Steiner, alt Stadtrat Opfikon «Kein einfacher Zeitungs-Genosse» schrieb einst die «Neue Zürcher Zeitung» und meinte den Zeitungsbaron und das «Urgestein von Opfikon». Theophil Maag: Der konservativ veranlagte Maag war unbequem, engagiert und streitlustig, und was ihm nicht in den Kram passte, kritisierte er schonungslos. Theophil Maag war ein überzeugter und engagierter Verfechter der freien Presse, ein patronaler Verleger und zeitweiliger Über-Chefredaktor, ein unabhängigerer Querkopf. Sein 56-jähriges Wirken als Zeitungsmacher hat Opfikon/Glattbrugg geprägt. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Darstellung seiner Persönlichkeit. Theophil Maag hat sich im Lauf der Jahrzehnte zu vielen Themen geäussert. Er lebte für seinen «Kleinbetrieb», legte sich mit fast allen an, und manchmal musste er zusammenkratzen, damit er die Löhne bezahlen konnte. Muss man verrückt sein, um freiwillig eine solche Existenz zu wählen? Man muss nicht, aber es hilft! Mit 15 Jahren begann der junge Maag eine Setzerlehre. Er lernte an der Occasionssetzmaschine Mergenthaler Linotype, deren schneller und preisgünstiger Maschinensatz ein Jahrhundert lang Standard war, bis sich das Lichtsatzsystem durchsetzte. Bereits mit 17 Jahren, als die Druckerei des Vaters noch immer nichts vom Wirtschaftsaufschwung spürte und sich mühsam mit dem Drucken von Briefbögen und Umschlägen für Firmen über Wasser hielt, kam Theophil Maag die Idee für seine erste eigene Zeitung, die er zu Weihnachten in die Tat umsetzte: Er ging von Geschäft zu Geschäft und sammelte Anzeigen für seinen Weihnachtsboten. Auf dessen Titelseite stand ein besinnlicher Text über die Bedeutung von Weihnachten sowie ein Appell an alle Zeitungsmacher über den Sinn und Zweck der freien Presse: «Wir brau- «Einen grossen Eindruck hinterlassen» Mit dem Tod von Theophil Maag (1935–2016) verlieren wir einen Zeitungsverleger, der mit dem «Stadt-Anzeiger» in Opfikon über viele Jahre Akzente gesetzt hat. Er war eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, die einen grossen Eindruck hinterlassen hat. Wir haben die Stadt-Anzeiger AG mit dem «Stadt-Anzeiger» und dem «Glattfelder» im Jahr 2011 von Clientis: Starkes Ergebnis im 2015 Publireportage Die Clientis Zürcher Regionalbank blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück: Die Ausleihungen stiegen um 6,1 Prozent, die Kundengelder legten um 10,4 Prozent zu. Insgesamt verzeichnet die Bank einen Jahresgewinn von 4,95 Millionen Franken, das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Bank anlässlich einer Medienkonferenz mitteilte. Die Bilanzsumme der Clientis Zürcher Regionalbank ist im Berichtsjahr um 9,2 Prozent gestiegen und beläuft sich per Ende 2015 auf 3,64 Milliarden Franken. Grund dafür ist der starke Zufluss an Kundengeldern: Per Jahresende belief sich das Total auf 2,42 Milliarden, das entspricht einer Zunahme um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während die Kundengelder im Berichtsjahr deutlich zulegten, haben sich die verwalteten Depotvermögen im selben Zeitraum leicht um 0,6 Prozent oder 3,56 Millionen Franken reduziert. Das Kreditgeschäft, Kerngeschäft der Bank, ist erneut gewachsen. Der Gesamtbestand belief sich Ende 2015 auf 3,19 Milliarden, das ist ein Plus von 6,1 Prozent. Innerhalb der Kundenausleihen sind 97 Prozent sämtlicher Kredite hypothekarisch gedeckt. Die Hypothekarforderungen sind im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent gestiegen und beliefen sich per Jahresende auf 3,07 Milliarden. Das Wachstum hat sich im Vorjahresvergleich zwar leicht verlangsamt, befindet sich jedoch nach wie vor auf einem vergleichsweise hohen Niveau. «Wir befinden uns in einer komfortablen Situation», hielten Adrian von Kaenel, Präsident Verwaltungsrat, und Rolf Zaugg, Vorsitzender der Geschäftsleitung, fest. Negativzinsen seien deshalb für die Bank kein Thema. (pm.) Theophil Maag übernommen und sein Werk mit Respekt weitergeführt. Wir hoffen, dass er damit zufrieden war. Seinen Angehörigen gilt unser tief empfundenes Beileid. Walter Frey, Verleger Lokalinfo-Gruppe Liliane Müggenburg, Geschäftsführerin Lokalinfo-Gruppe chen Menschen, die ein geistiges Gut, wie Freiheit, die berufliche Selbständigkeit und die relative Unabhängigkeit, mit all ihren Sorgen und Risiken höher schätzen als materielle Vorteile und eine gesicherte Pension.» Dieses Blatt wurde an 3500 Haushaltungen per Post verteilt. Drei Jahre später, im Jahre 1955, gründete er mithilfe seines Vaters als Schriftsetzer den Zeitungsverlag Maag. Es entstand aus dem ersten Erfolg nun die Idee, eine Zeitung für das Gebiet OpfikonGlattbrugg herauszugeben, unserer Gemeinde im Kanton Zürich. Ostern 1955 entstand die Nullnummer, und danach erschien der «Gemeinde-Anzeiger» alle vierzehn Tage. Nachdem bekannt wurde, dass sich Theophil auch für Gemeindeangelegenheiten einsetzte, von der Verbesserung von Zuständen im Altersheim bis zur Einrichtung eines Kinderspielplatzes, entschied sich einige Jahre später die Gemeindeversammlung Opfikon dafür, den «GemeindeAnzeiger» (später «Stadt-Anzeiger») zum amtlichen Publikationsorgan zu wählen. Immer galt Maags Engagement den Bürgern und ihren Anliegen, und er schaffte es, immer einige zu Stellungnahmen im Anzeiger zu bewegen. Er gehörte lange der Sekundarschulpflege sowie dem Gemeinderat an. Trotz seines Augenmerks auf die Gemeinde- und Volksangelegenheiten zeugte seine eigene Stellungnahme immer von einem Weltbürger neben dem Patrioten! Wie sehr fehlt in der heutigen Zeit die Zivilcourage gerade Theophil Maag 2015 auf der Terrasse seiner Wohnung. bei den Menschen unserer Presseorgane, die aus Bequemlichkeit und falschem persönlichen Sicherheitsbedürfnis nur den allgemeinen und von irgendeiner Elite abgesegneten Konsens herbeten! In Erinnerung an seine Kritiken und Interventionen und angesichts des heutigen Pressestandes zitierte Maag denn auch gerne Thomas Jefferson, der im Jahre 1787 einmal sagte: «Wenn ich zu wählen hätte zwischen einem Land mit einer Regierung, aber ohne Zeitung, und einem Land mit Zeitung, aber ohne Regierung, dann würde ich mich für das Land ohne Regierung entscheiden …» Und Maag fügte hinzu, dass «Presse und Meinungsfreiheit ständig bedrohte Grundwerte der Demokratie darstellen, für dessen Erhalt immer wieder gekämpft werden muss, auch im Gewissen einzelner Menschen!» In Foto: Archiv Roger Suter seiner Biografie schrieb Theo: «In meiner Rückschau darf ich festhalten: All die Mühen und die Risikobereitschaft haben sich gelohnt – als Lebenserfahrung wie auch beim Einkommen und Vermögen. Ich bin mir jedoch bewusst, in eine einmalig günstige Konjunkturlage hineingeboren worden zu sein. Die Leidenschaft für die Opfiker- und Glattbrugger-Lokalzeitung, die ich 1955 zusammen mit meinem Vater gegründet und Mitte 2011 aus gesundheitlichen Gründen verkauft habe, liess mich über viele Hindernisse hinwegsehen.» Theo hatte ein reiches Leben und meinte: «Wer so viel erlebt hat wie ich, der muss dankbar sein.» Mit seinem Profil hinterlässt er viele Spuren. Wir verlieren mit ihm einen der letzten grossen Opfikoner und eine über 30-jährige Freundschaft geht für mich zu Ende. Stadt Zürich mit Gewinn statt Verlust Bachs Johannes-Passion im St. Peter Die Rechnung 2015 der Stadt Zürich schliesst mit einem Gewinn von 10 Millionen Franken. Gründe dafür sind ein ausserordentlicher Mehrertrag, nicht ausgeschöpfte Kredite, Projektverzögerungen sowie ein Rekordwert beim Steuerertrag. Am Freitag, 18., und am Sonntag, 20. März, präsentiert der Zürcher Bach Chor eine Schweizer Erstaufführung. Im Mittelpunkt steht Johann Sebastian Bach mit der Johannes-Passion unter der Leitung von Andreas Reize. Die Instrumentierung stammt von Robert Schumann. Schumann schätzte die Johannes-Passion von J. S. Bach besonders und stellte sie sogar über die Matthäus-Passion, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannter war. Aus mehreren Briefen spricht Begeisterung: «Kennen Sie die Bachsche Johannes-Passion, die so genannte kleine? Finden Sie sie nicht auch um Vieles kühner, gewaltiger, poetischer als die nach Matthäus?» Als Schumann 1848 in Dresden den gemischten Chorgesangverein gründet, werden die Choräle und Chöre der Johannespassion zu einem Schwerpunkt seines Repertoires. Auch als er das Angebot aus Düsseldorf erhält, dort als Musikdirektor zu wirken, ist sein erstes grosses Projekt die Aufführung der Johannes-Passion. 1851 schreibt Schumann eine Fassung für eine romantische Orchesterbesetzung, welche den Anlagen eines gemischten Konzertchors wie des Zürcher Bach Chors entspricht. Das Handexemplar Schumanns, das in Zwickau aufbewahrt wird, diente als Hauptquelle für die Probenarbeit. Als Solisten treten Camille Butcher (Sopran), Nicole Pieper (Alt), Raphael Höhn (Evangelist), Lisandro Abadie (Bass) und Falko Hönisch (Bass) auf. (pd./pm.) Die Stadt Zürich gibt weniger Geld aus und nimmt rekordmässig viel ein. Die Laufende Rechnung 2015 schliesst folglich mit einem Gewinn von 10 Millionen Franken ab, budgetiert war ein Minus von 130 Millionen Franken. «Rechnet man die vom Gemeinderat bewilligten Zusatzkredite und Globalbudgetergänzungen dazu, fällt das Ergebnis um 153 Millionen Franken besser aus als erwartet», teilte Finanzvorsteher Daniel Leupi mit. Kurz zusammengefasst: Der Aufwand betrug 8,446 Milliarden Franken, der Ertrag 8,456 Milliarden Franken. Das Eigenkapital beläuft sich Ende 2015 auf 677 Millionen Franken, was rund 8 Prozent des Gesamtaufwands der Stadt Zürich entspricht. Die Nettoschuld ist gegenüber 2014 um 157,3 Millionen Franken auf neu 4,042 Milliarden Franken zurückgegangen. Der Aufwand liegt um 112 Millionen Franken unter dem Budget. Die besseren Ergebnisse der Gemeindebetriebe ermöglichten höhere Einlagen in die Spezialfinanzierung (plus 53 Millionen Franken). Projektverzögerungen und -verschiebungen sowie das Kostenmanagement der Verwaltung führten zu geringeren Ausgaben als geplant beim Personalaufwand (minus 56 Millionen Franken), beim Sachaufwand (minus 80 Millionen Franken) Reaktionen der Parteien Die meisten Parteien kommentierten die Rechnung der Stadt Zürich. Die SVP teilt mit: «Das Schlimmste ist fürs Erste abgewendet.» Die vorgelegten Zahlen würden aber einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. So steige der Personalaufwand unvermindert an. Zudem kritisiert die SVP, dass trotz Tausender neuer Einwohner der Steuerertrag natürlicher Personen stagniere. Die FDP hält fest, dass das bessere Ergebnis nur dank Sondereffekten zustande gekommen sei. Dass Steuerzahler, Nutzer von Dienstleistungen und die Auflösung von Reserven für das bessere Ergebnis sorgten, sei keine nachhaltige Finanzpolitik, «da man nicht ständig auf Sondereffekte hoffen kann». Die CVP betont, dass Stadtrat und Verwaltung einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht hätten, dass aber Handlungsbedarf bleibe. «Daher werden wir die Bemühungen und bei den Beiträgen an private Haushalte (minus 41 Millionen). Auf der Ertragsseite schliesst die Rechnung mit einem Mehrertrag von 42 Millionen Franken gegenüber dem Budget ab. Zu einem wesentlichen Teil sei das auf den ausserordentlichen Ertrag aus der vom Bezirksrat vorgegebenen zweiten Teilauflösung der Schwankungsreserve für die Aktien der Flughafen Zürich AG mit 63 Millionen Franken zurückzuführen, so Leupi. Die Steuereinnahmen sind mit 2,614 Milliarden Franken so hoch wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Anstieg um 89 Millionen, gegenüber dem Budget war jedoch ein Minderertrag von 42 Millionen zu verzeichnen. Der Ertrag aus Steuern der des Stadtrats, den Haushalt im Gleichgewicht zu halten, weiterhin genau prüfen.» Die GLP bezeichnet die positive Rechnung als erfreuliches Etappenziel. Es gebe aber immer noch sehr viel zu tun. «Der Rechnungsabschluss ist noch zu wenig von einer konsequenten Aufgabenprüfung durch den Stadtrat geprägt». «Und wieder werden die Auguren Lügen gestraft», schreibt die SP. Das rot-grüne Zürich könne mit Recht von sich behaupten, über das zu verfügen, womit die meisten anderen – bürgerlich dominierten – Gemeinwesen schon lange ringen: ausgeglichene Finanzen. Trotzdem könne nicht auf den Lorbeeren ausgeruht werden, denn auf die Stadt kämen Herausforderungen zu. «Eine beachtliche Leistung», halten die Grünen fest. Trotzdem fordert die Partei eine Erhöhung des Steuerfusses. (pm.) natürlichen Personen liegt mit 1,43 Milliarden Franken um 33 Millionen tiefer als erwartet. Bei den juristischen Personen übertrifft das Rechnungsergebnis von 820 Millionen Franken den budgetierten Wert um 34 Millionen. Zufriedener Finanzvorstand Leupi zeigte sich erfreut: «Der positive Abschluss beweist mir, dass wir mit unserer Politik auf dem richtigen Weg sind. Die Stadt prosperiert, dieses Wachstum ist allerdings auch mit erhöhten Kosten verbunden. Die Erreichung der finanzpolitischen Ziele – ausgeglichene Rechnung und angemessenes Eigenkapital – ist ein kontinuierlicher Prozess, dem der Stadtrat eine hohe Priorität beimisst.» (pm.) Freitag, 18. März, 19.30 Uhr, Sonntag, 20. März, 17 Uhr. Kirche St. Peter, Zürich. Werkeinführung jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn, Dauer ca. 30 Minuten. Vorverkauf: www.zbc.ch/konzerte, Musik Hug, Jecklin, Ticketino.com. 0900 441 441 (kostenpflichtig). Züriberg K U LT U R Nr. 10 10. März 2016 5 Ungeheure Schaffenskraft gegen den Zeitgeist mend Anerkennung auch in der Schweiz. Mit nie erlahmendem Fleiss trieb Honegger seine künstlerische Entwicklung voran. Die dazu förderliche Umgebung fand er erst in einem Atelier in Zollikon und ab 1971 im Atelier neben dem Restaurant Kittenmühle am Ausgang des Erlenbacher Tobels. «Das ganze Haus hatte eine einmalige Atmosphäre … Ich muss mich jeden Abend zwingen, ins Bett zu gehen, so herrlich schön ist es, in meiner Kittenmühle zu sein», schreibt er über seine Arbeits- und Wohnstätte in Herrliberg. Hier schuf er bis zu seinem Tod 2003 über 1500 Werke: Skulpturen in Stein, Holz und Bronze, Ölbilder und Aquarelle, Zeichnungen und Keramiken. Einige der Freunde und Bekannten, die ihm damals in seinem Atelier Modell gesessen hatten, treffen sich heute noch regelmässig zur Adventszeit und an Honeggers Geburtstag am 14. August in der Kittenmühle. Veranstaltet werden diese Treffen von der Gönnervereinigung Karl Lukas Honegger. Diese organisiert auch die aktuelle Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Team der Villa Hatt und der Limmat Stiftung, die Honeggers Werk verwaltet. Die Villa Hatt lädt ein zur Wiederentdeckung des Hottinger Malers Karl Lukas Honegger (1902–2003). In Berlin bekannt geworden, fand der Künstler nach seiner Rückkehr eine neue Heimat in Herrliberg. Beatrice Thelen Als Maler gegen den Zeitgeist sah sich Karl Lukas Honegger selbst. Sein Werk war akademisch gegenständlich und passte nicht so recht in die Kunstszene seiner Zeit, in der Abstraktion, Expressionismus, Kubismus oder Konstruktivismus angesagt waren. Erst heute erfahren seine Landschaftsbilder, figürlichen Skulpturen, Porträts und religiösen Werke mehr und mehr Wertschätzung. Geboren wurde Karl Lukas Honegger 1902 in bescheidenen Verhältnissen am Fuss des Zürichbergs, an der Veilchenstrasse. Er ging im Schulhaus Hofacker zur Schule, absolvierte anschliessend an der Seehofstrasse eine Lehre als Kulissenmaler bei einer Firma, die im Auftrag der Pfauensprechbühne und des Stadttheaters (heute Oper) Bühnenbilder anfertigte. 1923 übersiedelte er nach Berlin, wo er sich an einer Kunsthochschule die Grundlagen für sein weiteres Schaffen aneignete. Später perfektionierte er die klassisch-akademische Darstellung von Landschaften und Porträts und war bald ein gesuchter Porträtmaler mit Aufträgen weit über Berlin hinaus. Existenzkrise und Neuanfang Nach der Zerstörung seines Ateliers kehrte Honegger 1944 aus Berlin in die Schweiz zurück, wo er sich menschlich und künstlerisch isoliert fühlte. Einem, der so lange in Inspiration im Ausland gesucht «Nordlicht in Lappland», «Herbstnachmittag, Nauen», «Marokko, Mittelatlas» (v. oben links): Einige von Karl Lukas Honeggers zahlreichen ReiseimFotos: zvg. pressionen aus der Ausstellung. Deutschland gelebt hatte, begegnete man hierzulande mit Misstrauen. Diese Ablehnung stürzte den Maler in eine Existenzkrise. Mit 45 Jahren beschloss er, beim Zürcher Plastiker Alfons Magg eine fünfjährige Bildhauerlehre zu absolvieren. Mit Erfolg. Denn das Dreidimensionale, das bildhauerische Gestalten war seine Bestimmung, wie er selbst bald erkannte. «Meine Begabung liegt in der Form!» Dank seiner neuen künstlerischen Fertigkeiten erreichte er wieder frische Schaffenskraft und zuneh- Honegger suchte immer wieder Inspiration im Ausland. Er unternahm viele ausgedehnte Reisen innerhalb Europas, nach Südamerika und Asien. Die fremden Landschaften, das ungewohnte Licht, die fremdländischen Charakterköpfe inspirierten ihn zu neuen Bildschöpfungen. Selten malte er direkt auf die Leinwand, meist machte er vor Ort Skizzen oder Fotos, die er dann im Atelier auf Leinwand umsetzte. Rückblickend auf seine Reise nach Lappland und Ägypten, schrieb er etwa: «Diese nor- Villa Hatt Die Villa Hatt liegt an prominenter Aussichtslage am Zürichberg. Erbaut wurde die Herrschaftsvilla 1927 vom bekannten Bauunternehmer Heinrich Hatt Haller. 2004 ging sie von der Schwiegertochter Lou Hatt-Bucher in den Besitz der ETH Zürich über. Heute kann die Villa Hatt als traditionsreiches Haus für geschäftliche Zwecke von Personen und Institutionen der ETH genutzt werden: als Begegnungszentrum, Gästehaus, Seminar- und Sitzungsort oder als stilvolle Kulisse für Empfänge und Events. (zb.) dische Landschaft und die Wüste – das ist die Welt, die mich künstlerisch am stärksten beeindruckt und zu Bildschöpfungen anregt.» Autobiografie zu Leben und Werk Karl Lukas Honegger hat auch geschrieben. Seine Autobiografie «Mein Leben und Werk» berichtet von seinem künstlerischen Werdegang und darüber, wie ihn sein Glaube inspirierte und vor Verzweiflung bewahrte. Zu lesen ist darin auch, wie ihn die Ausgrenzung und pauschale Verurteilung schmerzte, die der apolitische Rückkehrer nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz erfuhr. «So hat man in den Medien alles aus Deutschland kommende mit Hitler identifiziert … Nie habe ich einer Partei angehört, und die Verbrechen Hitler-Deutschlands habe ich stets verabscheut.» Vernissage: Donnerstag, 10. März, 18 Uhr (Laudatio um 18.30 Uhr). Ausstellung bis 10. Juni, Öffnungszeiten: jeden Samstag 10–12 Uhr (ausser 26. März, 7. Mai, 14. Mai). Villa Hatt, Freudenbergstrasse 112, 8044 Zürich. Tel. 044 633 49 49. Weibliche Dada-Power: Vielfältig und bis heute aktuell Die Ausstellung «Dada anders» im Haus Konstruktiv sowie das zweiteilige Symposium «She Dada» im Kunsthaus und im Cabaret Voltaire widmen sich den weiblichen Ikonen der Dada-Bewegung. Anlässlich des Dada-Jubiläums hat das Museum Haus Konstruktiv sein Ausstellungsjahr mit der historischen Gruppenschau «Dada anders» eröffnet. Die Schau, kuratiert von Sabine Schaschl, Margit Weinberg Staber und Evelyne Bucher, widmet sich drei deutschsprachigen Protagonistinnen der Bewegung: Sophie Taeuber-Arp, Hannah Höch und Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven. Sie vertreten gleichzeitig die drei geografischen Dada-Zentren Zürich, Berlin und New York. Die wenigen Frauen, die in der Dada-Kunst mitwirkten, standen zwar oft im Schatten ihrer männlichen Mitstreiter. Bei näherer Betrachtung jedoch zeigt sich eine Vielfalt experimenteller Arbeiten, wobei insbesondere die multimedialen und performativen Ansätze der DadaFrauen noch immer überraschend aktuell erscheinen. Während die Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp und Hannah Höch bis heute weltweit in Ausstellungen gezeigt werden, ist das Oeuvre der «Dada-Baroness» Elsa von Freytag-Loringhoven weitgehend unbekannt. Dabei nahm sie mit ihren skurrilen Kostümen, radi- Sessions zu Frauen, Körper, Dada «Enduring Ornament», 1913: Readymade mit weiblicher Symbolkraft, zur Foto: Mark KelmanCollection, New York Kunst erhoben von Elsa von Freytag. kalen Auftritten, Readymades (Objets trouvés) und visuellen Gedichten eine der provokantesten Positionen ihrer Zeit ein. Die Ausstellung vereint zahlreiche Werke aus den Jahren 1916 bis 1923, die von bedeutenden Sammlungen aus dem In- und Ausland zur Verfügung gestellt wurden. Die parallel dazu gezeigten Einzelpräsenta- tionen der zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von Brandenburg und Sadie Murdoch stellen Verbindungen in die Gegenwart her. (pd./mai.) Museum Haus Konstruktiv, Selnaustr. 25, 8001 Zürich. Ausstellung bis 8. Mai. Öffnungszeiten: Di/Do/Fr/Sa/So 11–17 Uhr, Mi 11–20 Uhr. Über die Osterfeiertage geschlossen. www.hauskonstruktiv.ch. Viele Dadaistinnen thematisierten in ihren Werken ihr soziales und biologisches Geschlecht: So machte etwa die New Yorker Performerin Elsa von Freytag aus ihrem Körper ein Kunstwerk; die Berliner Künstlerin Hannah Höch rückte der Neuen Frau mit der Schere auf den Leib; die Zürcher Dadaistin Emmy Hennings inszenierte ihren Körper vor der Kamera. Und die Pariser Künstlerin Suzanne Duchamp verlieh Mann und Frau abstrahierte Körper. Ausgewiesene Forscherinnen aus dem In- und Ausland ergründen in ihren Inputs im Kunsthaus und im Cabaret Voltaire die Darstellungen und Zurichtungen des Körpers aus weiblicher Perspektive. Während die Literaturwissenschafterin Elza Adamowicz (London) in ihrer Einführung «Zwischen Schlachtfeld und Rummelplatz – dadaistische Darstellungen des Körpers» am Freitag, 11. März, allgemein über die Darstellung des Körpers in Dada spricht, richten die Literaturwissenschafterinnen Irene Gammel (Toronto), Christa Baumberger (Zürich), Ruth Hemus (London) und die Kunsthistorikerin Karoline Hille (Ludwigshafen) am Samstag, 12. März, ihren Blick auf die vier Dada-Exponentinnen aus New York, Berlin, Zürich und Paris. Ein performatives Resümee präsentiert schliesslich das Zür- Emmy Hennings mit Dada-Puppe im Cabaret Voltaire, 1916. Foto aus dem Nachlass Emmy Hennings/Hugo Ball. Schweiz. Literaturarchiv cher Künstlerinnenduo Knuth und Tucek – die Rockstars unter den Schweizer Satirikerinnen. Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Cabaret-Voltaire-Direktor Adrian Notz, der Kulturwissenschaftlerin Ina Boesch und von Cathérine Hug, Kuratorin am Kunsthaus. (pd./mai.) Freitag, 11. März, 19.30 Uhr, Eröffnung des Symposiums im Kunsthaus Zürich; Fortsetzung am Samstag, 12. März, 20 Uhr im Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1. 6 Stadt Zürich Nr. 10 10. März 2016 MARKTPLATZ Übung der Jugendfeuerwehr Am Samstag 12. März, findet von 14 bis 17.30 Uhr im Schulhaus Herzogenmühle in Schwamendingen eine Übung der Jugendfeuerwehr des Bezirks Zürich Dietikon statt. Interessierte Mädchen und Burschen im Alter von 14 Jahren können zuschauen. Sie erhalten so einen Einblick in die Samstag, 12. März, 14–17.30 Uhr. Infos unter www.lodur-zh.ch/jfw-zuerich. AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Dank guter Planung kein Stress beim Zügeln Fotos: A. J. Minor «Saltz» – das neue Restaurant im Dolder Grand In Zusammenarbeit mit dem deutschen Industrie-Erben und Designkünstler Rolf Sachs (Foto) hat Dolder-Grand-Hoteldirektor Mark Jacob in den letzten zwei Jahren am Konzept gefeilt: «Es war ein Sprung ins kalte Wasser, denn auch für Rolf Sachs war es die erste Konzeptionierung eines Restaurants», betonte Jacob anlässlich der Eröffnung. Nun habe das Nobelhotel genau das, was es wolle: «Ein hochwertiges und exklusives Restaurant.» In nur sechs Wochen wurde aus dem «Garden Restaurant» das neue «Saltz». Im Zentrum hängt nun ein Stückchen «Horu», ein rund 500 Kilogramm schwerer Granitsplitter des Matterhorns, an roten Seilen (rechts). Eine in Rot gehaltene Sitzecke, eine kühl gestaltete Sitzreihe an einer stilisierten Salzwand und eine blaugraue Lounge bieten reichlich Sitzauswahl, je nach Stimmung. (ajm.) Feuerwehr. Gemäss dem Motto «Retten, handeln, löschen» wird in der Jugendfeuerwehr die Grundausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau vermittelt. Auch Atemschutz gehört dazu. (pm.) Umzug ohne Stress ist dank rechtzeitiger Planung möglich: Wichtig ist, dass der ausziehende Mieter rechtzeitig den Wohnungsabgabetermin mit dem Vermieter festlegt und bestätigt. Mieter und Vermieter müssen sich im Klaren sein, dass sich eine Wohnungsabnahme nicht schnell in 10, 15 Minuten erledigen lässt. Je nach Wohnungsgrösse dauert eine Abnahme 1 bis 1,5 Stunden, bei grossen Wohnungen oder Einfamilienhäusern sogar mehr. Daher ist unbedingt genügend Zeit einzuplanen. Die Reinigung wird ebenfalls gerne unterschätzt und oft zu spät in Angriff genommen. Auch diese kann aufwendiger sein als vermutet. Denn nur eine umfassende und gründliche Reinigung führt zum Erfolg und wird von allen akzeptiert. Je nach Grösse einer Wohnung oder eines Hauses kann es von Vorteil sein, ein Putzinstitut mit dem Reinigen der Wohnung zu beauftragen. Ist während der Mietzeit etwas kaputt gegangen, ist Hans Barandun. Foto: zvg. es sinnvoll, wenn der Mieter dies gleich repariert oder instand stellt. Kleinere Mängel können meistens selber behoben werden. Für grössere Mängel sollte, ebenfalls frühzeitig, ein Fachmann beauftragt werden. Hans Barandun, Leiter Akquisition und Spezialmandate, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00. ANZEIGEN IMMOBILIEN KLEINANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen Familie sucht EFH / Whg. zum Kauf. Ihr Zuhause liegt Ihnen am Herzen und Sie möchten es liebevoll gepflegt wissen? Dann melden Sie sich: Sarah und Matthias Maier, 079 371 08 00 KLEINANZEIGEN Wohnung Suche Dokumentations-/Archivraum in Zürich. Bitte SMS an 079 600 69 24 Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Züriberg AKTUELL Nr. 10 10. März 2016 7 Rückblick auf einen Winter, der keiner war Gemittelt über die drei Wintermonate Dezember bis Februar war der vergangene Winter zusammen mit dem bisherigen Rekordwinter 2006/07 der wärmste in der über 150-jährigen Klimahistorie der Schweiz. Silvan Rosser Der letzte Schweizer Winter dauerte vom 1. Dezember 2015 bis zum 29. Februar 2016. Der Einfachheit halber werden in der Meteorologie und Klimatologie die vier Jahreszeiten unter Einbezug von jeweils drei ganzen Monaten definiert. Mit einem Temperaturüberschuss von 2,6 Grad gegenüber der Referenzperiode 1981–2010 war der vergangene Winter in der Schweiz rekordwarm, wie MeteoSchweiz mitteilt. Nur im Winter 2006/07 wurden in einer bis ins Jahr 1864 zurückreichenden Messperiode gleich hohe Wintertemperaturen gemessen. Der Winter 2015/16 war geprägt von zu warmen Temperaturen. Winterlich kalt war es nur Mitte Januar. Halbtote leben länger Zweitwärmster Winter in Zürich An der Messstation am Zürichberg gab es zwischen Dezember und Februar ebenfalls aussergewöhnlich hohe Wintertemperaturen zu messen. Mit einem Wärmeüberschuss von 2,7 Grad blieb der Winter 2015/16 in Zürich jedoch um wenige Zehntelgrad kühler als der bisherige Rekordwinter 2006/07. Obwohl meteorologisch der Winter im Dezember beginnt, war im vergangenen Dezember kaum je die Rede von einem Winter. Denn der Dezember war sehr mild, staubtrocken und ausgesprochen sonnig. Das anhaltend schöne und milde Wetter, verbunden mit sehr trockenen Luftmassen, brachte der Alpennordseite vielerorts ungewöhnlich nebelarme und damit ebenfalls sehr sonnige Verhältnisse. Die Sonnenstunden summierten sich regional wie bereits im Dezember 2013 auf mehr als das Doppelte, vereinzelt auch auf fast das Dreifache der normalen Dezembersumme. Sonnenrekorde für den Dezember an Messstandorten mit über 50-jährigen Aufzeichnungen verzeichneten Basel und Zürich. Mit durchschnittlich 4,4 Grad herrschte in Zürich zudem der wärmste Dezember seit mehr als 100 Jahren. Eine Spur milder waren in Zürich lediglich die Dezember in den Jahren 1868 und 1880. Im ganzen Im Dezember herrschte weiterhin Trockenheit. Ab Januar gab es fast täglich Niederschläge. Monat fielen keine nennenswerten Niederschläge. Die Trockenheit setzte sich somit nochmals fort. Die Schneearmut führte zu grünen Weihnachten, selbst in Davos und im Engadin. Ab Januar war dann Schluss mit sonnigem und trockenem Winterwetter. Im Einfluss einer stabilen und kräftigen West- bis Südwestströmung wurden in der ersten Januarhälfte 2016 anhaltend milde und feuchte Luftmassen zur Schweiz transportiert. Vom 1. bis zum 12. Januar bewegte sich die Tagesmitteltemperatur verbreitet 3 bis 6 Grad über der Referenzperiode 1981–2010, wie Me- Die Witiker Handballer spielen am Samstag zu Hause Die Handballerinnen und Handballer des TV Witikon haben am kommenden Samstag ihren «Heimspieltag» in der Halle Looren Ebmatingen am Samstag, 12. März. Für Verpflegung während des Spielbetriebs ist gesorgt. Gleich zwei Witiker Mannschaften stehen an der Tabellenspitze: Das Herren «Eins» unter den Coaches Martin Hegglin und René Stieger sowie die Junioren U17 unter Trainerin Barbara Widmer und Trainer Ivo Abrach. Beide Teams sind unangefochten an erster Stelle und haben diese Saison noch keinen Punkt verloren. Für das «Eins» ist die Auf-/Abstiegsrunde quasi sicher. Das Team will unbedingt den Wiederaufstieg in die 2. Liga schaffen und den Regionalmeistertitel erringen, der dem TVW in der 3. Liga bisher noch nie gelungen ist. Zwei weitere Teams sind Zweitplatziert: Die Damenmannschaft um mung auslöste. In der Folge stiegen die Temperaturen wieder deutlich an und der Schnee schmolz. Auch der Februar als letzter Wintermonat wollte nicht richtig ins klassische Winterbild passen. Schnee war im Flachland erneut Mangelware. Stattdessen gab es laue Frühlingsluft, blühende Schneeglöckchen sowie Krokusse und gebietsweise leuchtend gelben Löwenzahn auf den Wiesen. Die anhaltende Wärme sorgte für einen Vegetationsvorsprung von rund vier Wochen. Wie im Januar dominierten die Westwinde und somit der Atlantik das Wettergeschehen im Februar. Er zeigte sich über weite Strecken unbeständig mit mild-feuchten atlantischen Luftmassen und fast täglichen Niederschlägen. Die überdurchschnittlich nassen Monate Januar und Februar haben die monatelange Trockenheit beendet. Ein Wasserdefizit bleibt aber vorerst noch bestehen. die das Trainerduo Roli Zimmerli und Luis Fonseca sowie die U13 Juniorinnen. Beide Mannschaften besitzen noch intakte Chancen, sich auf den ersten Platz vorzukämpfen. Folgende Teams stehen sich am Samstag in der Halle Looren gegenüber: • 10.00 U13-Juniorinnen: TV W - GC Amicitia Zürich • 11.30 U13-Junioren-Meister: TVW - SG Horgen/Wädenswil • 13.00 U15-Juniorinnen: TVW - Grün-Weiss Effretikon • 14.30 U17-Junioren: TVW- TV Uznach • 16.00 4. Liga Männer: TVW - Grün-Weiss Effretikon • 17.30 3. Liga Männer: TVW - HSV Säuliamt • 19.00 3. Liga Frauen: TVW - HC Rorbas (jr.) www.tvwitikon.ch teoSchweiz berichtete. Während des Durchzugs mehrerer Störungszonen fiel vor allem auf der Alpennordseite und in den Alpen reichlich Niederschlag. Die Schneefallgrenze lag dabei meist oberhalb von 700 m. Am 8. und am 9. Januar stieg sie sogar auf eine Höhe von gegen 2000 m. Eine Woche Winter Die Drehung der allgemeinen Strömung auf Nordwest bis Nord bescherte der Schweiz die einzige Winterwoche: Ab dem 13. Januar floss kalte Polarluft zur Schweiz. In Berglagen fiel die Tagesmitteltemperatur Grafiken: Silvan Rosser während einer knappen Woche 4 bis 10 Grad unter die Referenzperiode 1981–2010. Es gab Schneefälle, und der Schnee blieb sogar einige Tage liegen. Am 16. Januar gab es am Zürichberg 12 cm Schnee, so viel wie sonst nie in diesem schneearmen Winter. Am 18. und 19. Januar herrschte Dauerfrost, und am Morgen des 18. Januars wurde mit –10,5 Grad die tiefste Temperatur des Winters gemessen. Ab dem 21. Januar baute sich dann über dem Mittelmeerraum ein kräftiges Hoch auf, welches im Alpenraum erneut eine Südwestströ- Der Winter 2015/16 fühlte sich nie richtig lebendig an – er war von Beginn weg halb tot. Die anhaltende Wärme zeigt sich auch in der Anzahl Frosttage – also jener Tage, an denen das Thermometer mindestens einmal unter den Gefrierpunkt sinkt. Mit nur 38 Frosttagen zählt der vergangene Winter so wenige wie kaum je zuvor. Nur die Winter 2006/07, 1994/95 und 1993/94 brachten noch ein oder zwei Frosttage weniger. Im Mittel der Jahre 1981–2010 gab es 55 Frosttage. Noch extremer zeigt sich die Lage bei den Eistagen, also der Anzahl Tage mit Dauerfrost. Im Winter 2015/16 waren es gerade mal zwei. Nur im Winter 1974/75 hatte es noch einen Eistag weniger gegeben. Im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1981bis 2010 wurden 22 Eistage mit Dauerfrost gezählt. Positive Auswirkungen hatte der «Warmwinter» auf den Heizenergieverbrauch und somit auf die Heizkosten. Nach dem Rekordwinter 2006/07 erreichte der vergangene Winter die zweittiefste Summe der Heizgradtage. Zum meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März meldete sich der Winter mit Schnee und kälteren Temperaturen wieder etwas zurück. Ob Halbtote länger leben, werden die kommenden Wochen zeigen. Zumindest bis Mitte März wird sich der Märzwinter halten können. FC Seefeld: Gelungener Rückrundenstart Schneeregen und Kunstrasen konnten den FC Seefeld nicht stoppen. Zum Rückrundenstart gab es einen wichtigen 2:1-Heimsieg gegen den FC Freienbach. Wegen des Wetters musste das erste Heimspiel der Rückrunde auf dem Kunstrasen im Heerenschürli ausgetragen werden. Der FC Freienbach setzte den Leader von Beginn weg mit einer harten, ja gar oft überharten Gangart unter Druck. Bereits in der 7. Minute erhielt diese Spielweise aber einen ersten Dämpfer: Yves Scherrer erzielte das erste Rückrundentor für den FCS. Von da an spürte man von der eisigen Kälte nur noch wenig. Das Spiel war lanciert, und auf beiden Seiten kam es zu heissen Situationen. Eine solche nützten die Freien- Das aktive und professionelle Coaching des Trainer-Duos Domenico Foto: zvg. Sinardo und Danijel Borilovic hat sich ausgezahlt. bacher in der 17. Minute durch Oliver Maurer aus. Doch nur eine Viertelstunde später war es der Mann des Spiels, Emir Salkic, der mit einem sehenswerten Freistoss bereits in der ersten Halbzeit das Endresultat von 2:1 erzielte. In der zweiten Halbzeit spielte der FCS kompakt defensiv und lauerte auf Konter. Die Rechnung ging auf. (e.) 8 Züriberg Nr. 10 10. März 2016 AKTUELL Notice of Appointment of a Liquidator under Section 204 of the BVI Business Companies Act. NORTHFIELD CAPITAL LIMITED (in voluntary liquidation) Company No. 414914 NOTICE is hereby given pursuant to Section 204, subsection (b) of the BVI Business Companies Act, 2004 that the company is in voluntary liquidation. The voluntary liquidation commenced on 18 December 2015. The liquidator is André Kym of Haussmann Revision AG, Seefeldstrasse 45, Postfach, 8008 Zürich, Switzerland. Dated: 18 December 2015 André Kym Voluntary Liquidator Blick in die erfolgreiche Ausstellung «Aufgetischt» in der Stadtgärtnerei, die nach einer Verlängerung am 28. März endgültig zu Ende geht. Foto: zvg. Alles über Urban Gardening Was ist Urban Agriculture in unserer Stadt und anderswo? Wie hat sich das Gärtnern in der Stadt verändert? Was für einen Stellenwert nahmen und nehmen Gärten und Nahrungsmittelproduktion in der Stadt ein? Dies und noch viel mehr ist an der letzten öffentlichen Führung zur Ausstellung «Aufgetischt. Von hängenden Gärten und Pilzgaragen» in der Stadtgärtnerei zu erfahren. Ursula Pfister, Projektleiterin Grün Stadt Zürich, und Domi- ANZEIGEN nique Meister, Umweltingenieur BSc, nehmen Interessierte mit auf eine Reise vom Mittelalter in die Zukunft, zeigen anhand von anschaulichen und angewandten Beispielen eine Vielfalt von neuen Gärten und Gartenaktivitäten in der Stadt Zürich und wagen auch einen Blick nach New York. (zb.) ETWAS GESEHEN, ETWAS GEHÖRT? Te l e f o n Mittwoch, 16. März, 17.30–19 Uhr, Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27, 8047 Zürich. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. 044 913 53 33 SPORT Züriberg Nr. 10 10. März 2016 9 Spirig: «Die Familie gibt mir Sicherheit» Die Bachenbülacher Triathletin Nicole Spirig wurde 2012 in London Olympiasiegerin. Bald stehen die nächsten Spiele in Rio de Janeiro an. Im Interview erzählt sie, wie sie sich vorbereitet und welche Rolle ihr Umfeld dabei spielt. Jennifer Furer Am 5. August beginnen die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro. 15 Tage später werden Sie starten. Wie laufen die Vorbereitungen? Wir sind mittendrin. Die ersten beiden Trainingslager des Jahres sind schon beendet. Zwischendrin waren wir mehrheitlich in St. Moritz im Höhentrainingslager. Ich bin bis jetzt zufrieden mit der Vorbereitung. Aber es ist klar, dass die nächsten Monate bestimmend sind, wie fit ich am 20. August an der Startlinie stehe. Gibt es eine Möglichkeit, zu testen, ob Ihre Form gut ist? Nach 20 Jahren Spitzensport habe ich viel Erfahrung. Zudem kenne ich einerseits meinen Körper sehr gut, andererseits habe ich Vergleichswerte aus den letzten Jahren und auch von der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London im Jahr 2012. Dieses Trainingstagebuch schaue ich ab und zu an, um zu sehen, was ich dort gemacht habe und wie fit ich war. Also sind Tests nicht nötig? Eventuell werde ich noch einen Test machen, um Puls, Laktatwerte und die maximale Sauerstoffaufnahme zu messen. Aber das würde ich vor allem aus Interesse machen. Das Training basiert eher auf meinem Gefühl, auf dem Gefühl meines Trainers und auf unseren Erfahrungswerten. Wie sieht Ihr Training vor einem solch wichtigen Ereignis aus? Das Training ist jetzt sicher stark auf die Olympischen Spiele fokussiert. Ich bestreite vorher aber auch Wettkämpfe. Ich benötige sie unter anderem auch, um wettkampffit zu werden. Ich kann nicht einfach nur einen Wettkampf pro Jahr bestreiten. Ich werde als Zwischenhöhepunkt auch noch die Europameisterschaft in Lissabon bestreiten. Aber natürlich spürt man ganz klar: Der Höhepunkt sind die Olympischen Spiele. Es dauert noch rund 200 Tage. Daher ist das Training zusehends auf dieses Rennen fokussiert. Und wie sehen die Trainingslager aus? Normalerweise trainiere ich dreimal täglich. Aber jeder Tag ist anders. Es bedeutet nicht jeden Tag: Schwimmen, Velofahren, Laufen. Es kann an Nicola Spirig Nicola Spirig Hug (34) wuchs in Winkel auf. Ihre bisher grössten Erfolge sind der Olympiasieg 2012 in London, fünf Europameistertitel (2009, 2010, 2012, 2014 und 2015) sowie ein Weltund ein Europameistertitel bei den Juniorinnen. Sie bestreitet vor allem Rennen in der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen). Nicola Spirig ist von Beruf Sportlerin und Juristin. Sie wohnt in Bachenbülach, ist mit Reto Hug verheiratet und Mutter von Yannis (3). malerweise hohe Erwartungen. Das heisst aber nicht, dass ich nochmals eine Goldmedaille gewinnen muss. Ich erwarte von mir vielmehr, das Bestmögliche zu zeigen und so fit wie möglich am Start zu stehen. Klar, der Erwartungsdruck ist da, aber mir ist wichtig, an diesem Tag das Beste zu geben. einem Tag ein langes Schwimmtraining sein und zwei kürzere Veloeinheiten und am nächsten Tag vielleicht bis zu drei Laufeinheiten. Es ist die Stärke meines Trainers, dass alles zusammenpasst und sich die drei Disziplinen ergänzen, sodass man beispielsweise nach dem Schwimmtraining nicht zu müde fürs Lauftraining ist. An den Olympischen Spielen teilzunehmen, ist das grösste Ziel jedes Sportlers. Was macht für Sie die Olympiade zu etwas Besonderem? Für viele Athleten aus den meisten Sportarten ist es das höchste Ziel. Es ist ein Tag in vier Jahren. Das ist sicher speziell. Man trainiert und lebt für diesen einen Tag. Das ist auch ein Teil des Drucks. Jeder weiss genau, hat man an diesem Tag Pech oder ist krank, dann ist er schon wieder vorbei. Andererseits sind sehr viele Sportarten und Sportler aus allen Ländern zusammen. Das ist schon sehr speziell. Trainieren Sie alleine? Nein. Ich habe andere professionelle Triathleten um mich herum, die aus verschiedenen Ländern kommen. Auch in St. Moritz sind eine deutsche Athletin und ein junger Athlet aus Hong Kong, der jetzt den Schweizer Pass hat, dabei. In den Trainingslagern auf Gran Canaria sind auch Athleten aus Amerika, England, Südamerika und Südafrika dabei. Vergleicht man sich untereinander, wenn man so zusammen trainiert? Auf jeden Fall. Solche Trainings haben für mich einen sehr grossen Wert, weil alle Athleten professionell trainieren. Das heisst, sie richten ihren Tag aufs Training aus, so wie ich. Sie kommen sehr motiviert und geben ihr Bestes. Dieses Umfeld ist sehr wichtig, das Training geht viel leichter, als wenn man alleine trainieren müsste. Man hilft und motiviert sich gegenseitig und kann sich so zu einer besseren Leistung pushen. Vor vier Jahren standen Sie zuoberst auf dem Podest. Was ist das Ziel an diesen Spielen? Ich freue mich extrem, nochmals an die Olympischen Spiele gehen zu können. Es sind meine vierten. Bei allen war die Ausgangslage anders. Bei meinen ersten Spielen trat ich als Newcomerin an. Damals habe ich mich sehr gefreut, dass ich mich qualifizieren konnte. Bei meinen zweiten Spielen in Peking war ich bei der erweiterten Weltspitze mit dabei und wurde sechste. Bei den dritten in London bin ich als Mitfavoritin gestartet und habe gewonnen. Und bei den Spielen in Rio? Da stehe ich als Olympiasiegerin an der Startlinie. Das ist sicher wieder eine andere Ausgangslage. Für mich ist das extrem spannend. Ich sehe das so, dass ich die einzige Olympiasiegerin bin, die startet. Mein Leben wird sich aber nicht extrem verändern, wenn ich Erste oder 39. werde. Ich möchte das als Vorteil nutzen. Ich kann so Risiken eingehen und verschiedene Taktiken ausspielen. Dennoch, die Titelverteidigung wird nicht einfach. Klar, es wird sehr schwierig. Mein Ziel ist es, in absoluter Topform an der Startlinie zu stehen und nochmals mein Bestes zu geben. Die Erwartungen an Sie sind riesig. Dementsprechend lastet auch ein hoher Druck auf Ihnen. Wie gehen Sie damit um? Ich bin froh, dass ich schon an Olympischen Spielen war. Sie sind immer etwas ganz Spezielles, nicht vergleichbar mit Weltmeisterschaften oder Europameisterschaften, wo auch ein Druck vorhanden ist und wo man eine Medaille für die Schweiz gewinnen will. Aber ...? ... Olympische Spiele sind grösser, und dementsprechend sind auch die Erwartungen viel höher. Das ist der Tag, an dem die ganze sportbegeisterte Schweiz auf eine Randsportart blickt. Ich bin froh, dass ich das schon kenne und bereits erlebt habe. Ich habe in einem gewissen Mass gelernt, damit umzugehen. Und wie sieht es mit Ihren Erwartungen aus? Ich denke, der grösste Druck kommt immer von mir selbst. Ich habe nor- Wieso? Nur schon im olympischen Dorf im Essenszelt zu sitzen und zu schauen, wer alles rein und raus geht: von den Kunstturnerinnen, die beim Sitzen mit den Füssen nicht auf den Boden kommen, bis zum Basketballer, der die Knie am Tisch anschlägt. Ich glaube, dieser Spirit und die unterschiedlichsten Athleten, die dort zusammenkommen, machen das Ganze aus. Wann werden Sie nach Rio de Janeiro reisen? Ich werde sehr kurzfristig anreisen, weil das Klima sehr ähnlich ist wie in der Schweiz. In Rio ist im August Winter. Ihr Winter ist vom Klima her ähnlich wie unser Sommer. Die Zeitverschiebung ist etwa fünf Stunden, also auch nicht alle Welt. Daher bereite ich mich lieber in meinem Umfeld vor, hier in der Schweiz in St. Moritz, und reise dann drei Tage vorher auf Rio. Ich komme aus der Höhe, habe also den Höheneffekt noch. Ausserdem kann man in Rio selber nicht wirklich gut trainieren. Wird ihre Familie Sie begleiten? Ja, sie werden mitkommen. Mein Mann, mein Sohn, mein Vater, mein Trainer und ein paar nahe Freunde werden dabei sein. Gibt das eine gewisse Sicherheit, wenn man sein Umfeld vor Ort hat? Auf jeden Fall. Ich habe sie extrem gern dabei. Einerseits meine Familie, weil das schön ist, sie um mich zu haben, andererseits ist der Trainer sehr wichtig, um dort allenfalls noch Entscheidungen zu treffen und als Ratgeber. Ich sage immer: Auch Einzelathleten gewinnen keine Medaille ohne ihr Umfeld und ohne ein grosses Team hinter sich. Triathlon ist eine sehr anspruchsvolle Sportart. Nebst langen Distanzen muss man mit Schwimmen, Radfahren und Laufen auch verschiedene Sportarten beherrschen. Was fasziniert Sie daran? Mich fasziniert diese Abwechslung. Das Training wird nie langweilig. Es ist eine grosse Herausforderung und sehr anspruchsvoll. Aber es ist auch sehr interessant, diese drei Sportarten zusammenzuhängen und immer wieder etwas anderes können zu müssen. Also: Schwimmen ist völlig anders als Laufen, und Laufen nach dem Velofahren ist nochmals anders. Das ist das Spannende und Faszinierende für mich daran. Sie spielten anfänglich Basketball, waren in der Mädchenriege und sind viel Snowboarden und Skifahren gegangen Wie kamen Sie zum Triathlon? Zum Triathlon kam ich durch meine Familie. Mein Vater und mein Onkel haben lange Triathlon als Plausch gemacht. Dann dachte ich mit zehn Jahren, dass ich das auch mal probieren muss. Ich war auch im Schwimmklub und habe einen Wettkampf pro Jahr gemacht. Triathlon hat mir aufgrund dieser Vielseitigkeit sehr gefallen. Was ist Ihre Lieblingsdisziplin? Das kann ich so nicht sagen, weil ich Triathlon wegen der drei Sportarten liebe. Ich finde alle drei speziell und interessant. Aber ich glaube, wenn ich einmal mit meiner Sportkarriere aufhöre, dann wird das Laufen das sein, was ich noch weitermachen werde. Es ist auch am einfachsten und am effizientesten: Turnschuhe anziehen, aus dem Haus gehen und in einer halben Stunde oder Stunde hat man ein gutes Training absolviert. Ich laufe extrem gerne. Ich denke, das ist die Disziplin, die ich später häufig machen werde. Sie sind in Winkel in einer sportlichen Familie aufgewachsen. Ihr Vater, Josef Spirig, hat Sie über 15 Jahre lang trainiert. Welche Rolle spielten Ihre Eltern auf dem Weg zur Profisportlerin? Meine Eltern haben eine sehr grosse Rolle gespielt. Ich denke, Eltern sind zum einen dafür da, einem Kind den Zugang zum Sport zu ermöglichen. Sie haben mich in unzählige Trainings gefahren und an viele Wettkämpfe begleitet. Früher, als ich 16, 17 Jahre alt war und ich noch nicht selber fahren konnte, sind wir häufig in Europa mit dem Auto unterwegs gewesen und haben Wettkämpfe bestritten. Und welche Rolle spielen die Eltern heute noch? Mein Vater war mein Trainer, das hatte einen grossen Einfluss. Wir haben auch lange mein Management familienintern gemacht. Sie sind auch jetzt noch immer eine grosse Stütze. Sie sind die Menschen, die hinter mir stehen und mich als Person schätzen. Für sie kommt es nicht darauf an, ob ich Erste oder 50. werde. Das nimmt sehr viel Druck weg. Familie sind für mich die Menschen, bei denen es nicht darauf ankommt, was ich an einem Wettkampf mache, weil ich für sie immer noch dieselbe bin. Mehr unter www.nicolaspirig.ch. 10 Züriberg Nr. 10 10. März 2016 VE R M I S C H TE S TRIBÜNE Erhart von Ammon (l.) erklärt Vernissagen-Gästen, wie er seine Fotoserie umgesetzt hat. Foto: mai. Ausgepowert und extrem zufrieden nach einem Wölfli-Nachmittag. Foto: rr. Fotografisches Gastspiel im GZ Riesbach … Bis bald, im Wald! Die Galeriegruppe des GZ Riesbach hat sich fotografisch mit dem Thema Gäste auseinandergesetzt. gestaltet – und dabei die Natur auf ihren Fotos unter anderem mit «kurligen» Waldfestgästen besiedelt, die man im Baumdickicht nicht unbedingt auf den ersten Blick entdeckt. Lisa Maire Gäste im Land und am Tisch Was ist ein Gast? Was braucht ein Gast? Hat er Rechte und Pflichten? Bevor sie sich an die künstlerische Umsetzung des Themas machte, hat Therese Gam Duden, Brockhaus und Strafgesetzbuch konsultiert – und ist dabei «oft abgeschweift oder in Erinnerungen steckengeblieben», wie sie in der Ausstellungsbroschüre schreibt. Das Resultat ihrer Gedankenreise hängt nun als «Merkwürdige Gäste» an der Wand im GZ Riesbach: fantasievolle Porträts, die aus übermalten Fotografien entstanden. Auch Olga Kern hat Fotografien malerisch neu Trudi Staub präsentiert zwei schöne Porträts von «Gastarbeitern». In ihrem Begleittext geht sie zudem den vielfältigen Wortzusammensetzungen mit «Gast» nach. Gäste, «die lieber zu Hause wären», zeigt Hermann Ritschard auf seinen klassischen Schwarz-weiss-Porträts: Er war mit der Kamera zu Gast bei einer syrischen Flüchtlingsfamilie. Mehrere Fotografen assoziieren mit dem Thema das Hotel- und Gastgewerbe, das Kochen und Essen. So gibt es etwa bei Doris Périat edles Hotelinterieur zu sehen, bei Brigitte Meyer fotografisch professionell angerich- tetes Gemüse, und Regula Pobuda bannte zum Essen geladene Mitglieder der Galeriegruppe einzeln auf Negativfilm, als sie vor ihrer Wohnung aus dem Lift traten. Einen ganz anderen, spannenden Zugang zum Thema gewählt hat Erhart von Ammon: Seine Bilder, die ein Flair für Architekturfotografie verraten, zeigen Szenen auf dem Toni-Areal, nachdem die letzten Gäste gegangen sind – oder gerade gehen. Festgehalten sind nur ihre Spuren, sei es in Form eines vom Tisch zurückgerückten Stuhls oder von Wandgraffitis in einem ansonsten leeren Raum. Fotos von Theres Gam, Jezebel Gysling, Olga Kern, Brigitte Meyer, Silvia NeeracherBrack, Doris Périat, Regula Pobuda, Hermann Ritschard, Sylvain Staub, Trudi Staub und Erhart von Ammon. Ausstellung bis 28. April, GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93. Offen Di/Fr 14–18 Uhr, Mi 14–22 Uhr, Sa 10–13 Uhr. Über Ostern geschlossen. Sonntag, 13. März, ab 11 Uhr, Kulturzentrum Helferei, Kirchgasse 13. Eintritt frei, ausser Abendveranstaltung: Fr. 25.–. ANZEIGEN Rita Roos «Losed zue und bliibed schtah, jetzt sind d Hadlaub-Wölfli da», schreien jeden Samstag um 14 Uhr 10 bis 20 Kinder stolz ihren Wölfliruf. Danach beginnt das dreistündige, spannende Programm. Unsere zwei Buben (10 und 7 Jahre) sind jetzt seit einem Jahr begeistert bei den Wölfen – den jüngsten Pfadimitgliedern – dabei. Jeden Samstagabend dürfen wir als Eltern den intensiven und lustigen Erzählungen lauschen. Problemlösungen finden Tag des jüdischen Buchs Art-Brut-Ausstellung Veranstaltet vom Verein für jüdische zum Dada-Jubiläum Kultur und Wissenschaft findet am kommenden Sonntag in der «Helferei» der Tag des jüdischen Buchs 2016 mit Lesungen und Gesprächen statt. Die Gäste sind: Felix Stössinger, «Interniert – In Schweizer Flüchtlingslagern» (11 Uhr); Emanuel Bergmann, «Der Trick», (14 Uhr); Sylva Asmus, «Vom Suchen und Finden, Bewahren und Vermitteln – Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek» (15.30 Uhr); Sacha Batthyany, «Und was hat das mit mir zu tun?» (17 Uhr); Beate und Serge Klarsfeld: «Erinnerungen – Mémoires». Moderation: Gesa Schneider, Leiterin Literaturhaus (20 Uhr). (zb.) Am Pfaditag vom kommenden Samstag können interessierte Buben und Mädchen Pfadiluft schnuppern – auch bei den HadlaubWölfen vom Glockenhof. 2006 entstanden im Cabaret Voltaire bei einer eindrücklichen Performance des Künstlers Willy J.C. Free vier Werke, die nun nebst anderen, kleineren Bildern zu Ehren des Dada-Jubiläums im Musée Visionnaire gezeigt werden. Zudem sind filmische Ausschnitte der Performance zu sehen. Willy J.C. Free, 1941 geboren, begründete 1977 als Reaktion auf Pop-Art mit einigen Gesinnungsgenossen den «flämischen Vitalismus» – eine Kunstrichtung, die ihre Wurzeln in der langen Geschichte der flämischen Expressionisten und in der Tradition der Art Brut hatte. Seit 1982 entstehen Frees grossformatige Bilder fast nur noch während öffentlicher Performances. Dabei verarbeitet er in der Regel die jeweiligen visuellen und akustischen Reize. (zb.) Willy J.C. Free, Action-Painting, Mischtechnik auf Leinwand. Foto: zvg. Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, 8001 Zürich. Ausstellung bis 18. Juni. Öffnungszeiten: Mi–So 14–18Uhr. Führungen jeden 1. Donnerstag im Monat, 18 Uhr, und jeden 1. Samstag im Monat, 11 Uhr. Oft beginnt das Programm mit einem «Problem»: Eine Figur, ein lustig verkleideter Pfadileiter, kommt und erbittet sich von den Pfadikindern Hilfe. Da kam zum Beispiel einmal ein verzauberter Hase mit Froschkopf, der verzweifelt herauszufinden versuchte, ob er nun Hase oder Frosch sei. Mit der Hilfe einer Waldhexe, von Feuer-Zaubertrank, Seilbrücke, Zaubersprüchen etc. wurde ihm schliesslich geholfen. Ein anderes Mal wollte ein anspruchsvoller Gast ein hoch kompliziertes Menü serviert bekommen. Er ass nur dreieckig-geschnittene Kartoffeln, es war verboten, Ja oder Nein zu sagen, er wollte nach Norden ausgerichtet sitzen, und Rülpsen war für ihn höchst anständig. Immer wieder gibt es bei den Wölfen bestimmte Aktionen. Zum Beispiel bemalen sie Stoffrucksäcke für ein Flüchtlingsheim, säubern den Wald von Abfall oder lernen, auf verschie- dene Arten Feuer zu machen und erhalten danach das Abzeichen für Feuer-Spezialisten. Oder sie dürfen morsen und müssen zum Schluss ihren Namen mit Morsebuchstaben auswendig kennen. So bekommen sie das Abzeichen für Übermittler-Spezialist. Und im Lager wird unter anderem auch über den 100-jährigen Pfadigedanken gesprochen, das Pfadfindergesetz angeschaut – und wer will, darf feierlich das Pfadiversprechen ablegen. Nach dem Chlausweekend kam der ältere Sohn stolz als mutiger und getaufter «Sherlock» nach Hause. Darauf hatte er sich lange gefreut! Dies alles sind nur Beispiele dafür, was unsere beiden Jungs an Samstagnachmittagen oder in Pfadilagern bereits erleben durften. Wir als Eltern staunen immer wieder, wie viel Fantasie und Engagement die jungen Leiterinnen und Leiter aufbringen, um den Kindern wöchentlich ein spannendes und abwechslungsreiches, gut vorbereitetes Programm im Wald zu bieten. Diese kommen schmutzig, ausgepowert und extrem zufrieden zurück. Beide Jungs sprechen schon davon, einmal Pfadileiter zu werden. Super-Mario live Pfadi ist ein Ort, wo Kinder noch ohne die Adleraugen der Erwachsenen und doch im geschützten Rahmen Verschiedenes ausleben können. Es werden gute Werte vermittelt, es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, es lebt alles mit unglaublich viel Humor und Fantasie. Auch heute noch werden Lieder am Lagerfeuer gesungen und Spiele gespielt, und dem Super-Mario begegnet man live, draussen und nicht am Computer-Bildschirm. Ein Geschenk fürs Leben, wer da dabei sein darf! Die Hadlaub-Wölfe treffen sich am Samstag, 12. März, 14 Uhr, bei der Tramhaltestelle Universität Irchel. Schluss: 17 Uhr. Züriberg VE R M I S C H TE S Nr. 10 10. März 2016 11 Ein halbes Jahr in Südostasien – Mein Fazit Nach meinem dreimonatigen Stage in Singapur und der anschliessenden Reise durch Myanmar und Vietnam bin ich vollgepackt mit unvergesslichen Erfahrungen und Eindrücken in die Schweiz zurückgekehrt. Loris Fischer Für die Verarbeitung des Erlebten blieb mir in den letzten Wochen seit meiner Ankunft nur sehr wenig Zeit. Ohne Erbarmen hat mich der Alltag wieder eingeholt. Und es fühlte sich irgendwie an, als wäre ich nie fort gewesen. Es verwundert daher nicht, dass ich mich auf der Wochenendwache im Militärdienst wiederfinden musste, um die Ruhe zu finden, das Ganze mit einer gewissen Distanz Revue passieren zu lassen. Unser Mann in Singapur Loris Fischer (28) aus Bülach studierte International Management an der ZHAW in Winterthur. Als Regional Manager für Südostasien bei einer Zürcher Bank angestellt, verbrachte er einen mehrmonatigen Stage in Singapur. Aus der asiatischen Metropole berichtete er in dieser Zeit regelmässig in unserer Zeitung. Dies ist der letzte Beitrag unseres Mannes in Singapur. Arbeitserfahrung in Singapur Mein Arbeitseinsatz im Stadtstaat hat mich in vielerlei Hinsicht bereichert. Zum einen habe ich die Dynamik einer der am schnellsten wachsenden Regionen der Welt erleben dürfen. Zum anderen konnte ich in verschiedene Kulturen eintauchen und viele interessante Menschen kennen lernen. Da sich die Geschäftswelt in einer immer globalisierteren Welt zusehends ähnlich sieht, waren es rückblickend vor allem diese Erfahrungen, welche meine Auslanderfahrung unersetzlich machten. Blick auf die hell erleuchtete Marina Bay mit dem extravagant gestylten, gleichnamigen Hotel. Fotos: A.J. Minor erst kürzlich sich öffnende Myanmar und zum anderen das boomende Vietnam. Beide verfolgen ein gemeinsames Ziel: Sie wollen wirtschaftlich zu wichtigen Industriestaaten aufsteigen. Der Optimismus der Menschen, dieses Ziel trotz der vielerorts herrschenden Armut in absehbarer Zeit zu erreichen, hat mich tief beeindruckt. Anschluss finden Die Bewohner Singapurs sind äusserst freundlich. Trotzdem war es rückblickend nicht gerade einfach, Anschluss bei der einheimischen Bevölkerung zu finden. Einerseits werden Freundschaften kulturell als etwas Langfristiges angesehen, welche ähnlich wie eine Pflanze langsam wachsen und stets gehegt und gepflegt werden müssen. Andererseits liegt es sicherlich auch daran, dass sich die Ortsansässigen daran gewöhnen mussten, dass viele ausländische Arbeitskräfte nach einigen Monaten oder Jahren das Land wieder verlassen und sie deshalb verständlicherweise den Effort einer neuen Freundschaft erst gar nicht auf sich nehmen möchten. Zu guter Letzt denke ich, dass ähnlich wie in der Schweiz die Singis relativ viel arbeiten und sie deshalb neben ihren familiären Verpflichtungen nur wenig Zeit haben, eine Vielzahl von Bekanntschaften zu pflegen. Alleine reisen Auf der Aussichtsplattform des Hotels vorne am «Bug» des Schiffes bietet sich eine gute Aussicht. Richtige enge Freundschaften mit Einheimischen blieben daher leider aus. Anders verhielt es sich mit den Expats, welche den Kontakt zu anderen Menschen regelrecht suchten und daher neuen Freundschaften sehr offen gegenüberstanden. Meistens waren sie wie ich alleine nach Singapur gekommen. Diese vor allem europäi- schen, asiatischen und amerikanischen Expats waren sehr gut organisiert und trafen sich regelmässig, sei es zu sportlichen oder kulturellen Veranstaltungen, oder um sich nach der Arbeit bei einem Bier auszutauschen. Hier findet man problemlos Anschluss. Im Speziellen diese Begegnungen mit den verschiedensten Menschen dieser Welt waren dabei Amag weckt Frühlingsgefühle Publireportage Fashion-Börse mit Musik Nach vielen Jahren hört das kleine Team der Kleiderwandel-Börse auf. Und das Team der Witikerbörse übernimmt den sehr beliebten Hirslander Quartieranlass der FashionBörse. Nicht nur Kaufen und Verkaufen sind Hauptthema, sondern auch das Rahmenprogramm: Es verspricht einen sehr interessanten Abend mit Live-Musik, Cüpli, kulinarischen Genüssen sowie diversen Angeboten im Bereich Schmuck und Kosmetik. Vom 18. bis 20. März organisiert Amag Utoquai die «Emotion Days». Gezeigt werden Neuheiten, und geboten wird weit mehr. Der Frühling kommt. Und mit ihm die vielen Modelle, die darauf warten, von den Amag-Kunden getestet zu werden. Wer die Emotion Days besucht, wird belohnt mit zahlreichen Spezialangeboten und einem Wettbewerb, bei dem 30 000 Franken an das nächste Traumauto gewonnen werden kann. Ausserdem können Interessierte an den Emotion Days alles über «LeasingPlus» erfahren, «das bequemste Leasing aller Zeiten», wie die Amag Utoquai betont. Das Festprogramm startet am Freitag, 18. März. Von 8 von 18.30 Uhr gibt es Neuheiten zu entdecken. Es werden besonders spannend und lehrreich. Aus der sechswöchigen Reise konnte ich ebenfalls einige wichtige Erkenntnisse gewinnen. Zum einen zu Land und Leuten, aber auch zu meiner eigenen Person. Mit Myanmar und Vietnam habe ich zwei sich in verschiedenen Entwicklungsphasen befindende Staaten besucht, welche auf ihre Art einzigartig waren. Zum einen das Die Reise in diese Länder hat mir aber auch etwas anderes aufgezeigt. Zwar hatte ich keine Mühen, unterwegs neue Bekanntschaften zu machen oder alleine umherzureisen, trotzdem bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich das Reisen mit guten Freunden dem Alleine-Herumreisen deutlich vorziehe. Erlebtes zu teilen und tiefgründigere Gespräche zu führen, welche über den üblichen oberflächlichen «Backpacker-SmallTalk» hinausgehen, habe ich öfters vermisst. Trotzdem möchte ich diese Erfahrung auf keinen Fall missen. Alles in allem kann ich es nur jedem empfehlen. Erfahrungen, die man dabei sammeln kann, erweitern definitiv den Horizont, und Freundschaften, die dabei entstehen, bleiben teilweise trotz grossen Distanzen ein Leben lang. Der Audi A4 ist nur eine von vielen Amag-Attraktionen. Testfahrten angeboten. Ab 15 Uhr gibt es einen Apéro. Für die Unterhaltung von Kindern ist im Kids-Corner gesorgt. Wer am Glücksrad dreht, kann Sofortpreise gewinnen. Am Samstag 19. März, von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag, 20. März, von 10 bis 16 Uhr bietet die Amag Foto: zvg. Utoquai das gleiche attraktive Rahmenprogramm an. (pd.) Amag Utoquai, Utoquai 47, 8008 Zürich. Gratisparkplätze stehen am Freitag und Samstag vor dem Haus und am Sonntag im gegenüberliegenden Parkhaus Utoquai zur Verfügung (Ausfahrtticket beim Personal verlangen). Cüpli und Konzert «Ich tanzu a diinär Siitu» heisst es ebenso an diesem Abend. Die Liedermacherin Sabina Kaeser gibt während des ganzen Anlasses, dann und wann, singend eine ihrer «Perlen» zum Besten. Um 21 Uhr findet das Abschlusskonzert statt. Die Cafeteria bietet neben Cüpli auch feine Apéro-Snacks Liedermacherin Sabina Kaeser. F: zvg. und diverse Getränke an, somit ist ein geselliger Abend von Frauen für Frauen garantiert. (pd.) Fashion-Börse für Frauen, Samstag, 12. März, von 17 bis 21 Uhr, Quartiertreff Hirslanden, Forchstr. 248, www.qth.ch, www.boersehirslanden.com. 12 Stadt Zürich Nr. 10 10. März 2016 AU TO M O B I L Visionen für automobile Zukunft Mit Concept Cars präsentieren Hersteller ihre Visionen zum Anfassen. Mal mehr, mal weniger wahrscheinlich sind sie die Sahnehäubchen einer Automesse. Mathias Wohlfeld Der Autosalon in Genf läuft noch bis 13. März. Viele Hersteller zeigen dort Modelle, die es schon zu kaufen gibt. Schon bald werden diese Autos bei den Fachhändlern auch im Kanton Zürich zu besichtigen sein. Vor allem bei Skoda, Mazda und Opel sieht die Zukunft auf dem diesjährigen Genfer Salon schön aus. Sportlich-elegant: DS-Studie von Citroën. Fotos: Dave Schneider Was kommt in die Serie? Skoda entwickelt sich seit Jahren rasant. Dabei begeistert die VW-Tochter neben der Verarbeitung auch mit ihren Designs, die denen der Premiumliga bezüglich Qualitätsanmutung und Emotion mittlerweile nicht mehr nachstehen. Am Genfer Salon zeigen sie das SUV Vision S. Dynamisch, kraftvoll, aber nicht protzig, wirkt es frisch und jugendlich und ist sofort als Skoda zu erkennen. 4,70 Meter lang, 1,98 Meter breit und 1,68 Meter hoch, so zeigt sich der Siebensitzer innen grosszügig und hochmodern. Touchscreens und Bildschirme ziehen sich durchs ganze Armaturenbrett und ersetzen Schalter und Displays. In den Türen finden sich Smartphones statt Fensterheber, und im Fond des 225 PS starken Hybriden gibt es Home-Entertainment mit Bildschirmen in den Kopfstützen. VW widmet sich ebenfalls dem SUV-Trend, allerdings etwas freizügiger. Der VW T-Cross Breeze ist ein SUV für die Polo-Klasse und ein Cabrio dazu. Nach Land Rover mit dem Evoque-Cabrio geben die Wolfsburger also ihr Statement dazu ab. Auf 4,13 die Serie schafft. Laut Designer Kevin Rice ist die Formgebung des RXVision von japanischer Ästhetik inspirierter Purismus. Das zeige sich in der dramatischen, aber einfachen Proportion. Die grossen, von Sicken und Kanten befreiten Seiten des 1,16 Meter flachen Concept Cars erzeugen Spannung. Optisch wird die Kraft auf die Hinterräder geleitet und dort tatsächlich auch auf die Strasse gebracht, aber unter der langen Motorhaube in einem Wankelmotor generiert. Die Scheinwerfer vermischen sich mit der Karosserie, ziehen sich als Tagfahrlicht durch die Haube. Die Leistung des Kreiskolbenaggregats sollte zur Optik passen, schliesslich endet die Tachoskala erst bei 320 km/h. Puristisch ist auch das schlichte Interieur mit klassischen, in Alu gefassten Rundinstrumenten und einem Lenkrad im Stil der 70er. High-Tech-Studie von Lexus Mazda RX-Vision ist, wie der Name sagt, ebenfalls Zukunftsmusik. Keine Tonne schwer: Opel GT Concept. Wird er gebaut? Vielleicht. Meter Länge zeigt die Studie optisch kaum Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Familiendesign. Gedacht ist er als Gegenspieler zu Mini-SUVs, die sich bei anderen Marken gut verkaufen. 110 PS aus einem 1-Liter-Dreizylinder sind an Bord. Auffallend neu ist auch das Interieur. Knöpfe und Schalter sucht man vergebens, stattdessen gibt es Touch-Flächen in der Mittelkonsole, aber auch am Multifunktionslenkrad sowie ein virtuelles Cockpit. Vier kleine LEDs dienen als Scheinwerfer. Chic. Japanische Ästhetik Mazda zeigt mit dem RX-Vision eine neue Design-Richtung, von der man nur hoffen kann, dass sie es 1:1 in Lexus zeigt mit dem LF-FC Concept eine sehr lange Limousine mit coupéhafter Linienführung, die mit einem Brennstoffzellen-Allradantrieb fahren soll. Das Hightech-ConceptCar DS E-Tense von Citroën fährt dagegen rein elektrisch. Zwei E-Motoren generieren 516 Nm und 402 PS, bis zu 360 Kilometer Reichweite und 250 km/h sollen möglich sein. Schön anzusehen ist auch der Opel GT Concept. Die Neuauflage des Coupés aus den 60er-Jahren begeistert mit seinen Rollschuhrädern und einem Türkonzept, bei dem sich lange Portale beim Öffnen hinter die Vorderräder drehen. Unter dem Blech sitzt ein 1-Liter-DreizylinderTurbo mit 145 PS. Dank einem Gewicht von weniger als einer Tonne kann der 3,85 Meter kurze und 1,68 Meter schmale Winzling damit über 200 km/h schnell fahren. Das Dach ist aus Glas und bildet einen Teil mit der Frontscheibe, ausserdem ersetzen Kameras und Monitore die Aussenspiegel. Microlino: E-Auto mit Charme. zvg. Knutschkugel aus Küsnacht Der Schweizer Erfinder der allerorts bekannten Klapptrottinetts stellt in Genf einen spannenden Elektrowagen vor – den Microlino. Knutschkugel – so nannte man die Isetta damals liebevoll, die unter anderem von BMW in Lizenz gebaut wurde. Das runde, winzige Gefährt mit nach vorne öffnender Tür verzauberte schon damals die Autowelt, eroberte die Herzen im Sturm und hat sich zum gesuchten Klassiker entwickelt. Umso sympathischer ist die moderne Interpretation der Isetta von der Schweizer Firma Micro Mobility Systems, die in Genf am Stand von E-Mobile zu entdecken ist. Firmengründer Wim Ouboter, Erfinder des allerorts bekannten Trottinetts Micro Scooter, beginnt zu strahlen, als wir den Microlino zum heimlichen Messe-Highlight erklären. Zusammen mit ZHAW entwickelt Der in Zusammenarbeit mit der ZHAW in Winterthur entwickelte Microlino soll erschwinglich werden. Deshalb wird auf Unnötiges verzichtet. Als Beispiel erwähnt Ouboter die Musikanlage: Wer eine will, schnallt einen Bluetooth-Lautsprecher von Logitech ans Lenkrad. Der Antrieb ist elektrisch – Motor und Batterien werden zugekauft, die Software entwickelt das Küsnachter Unternehmen. Der in Genf gezeigte Prototyp soll bis 100 km/h schnell sein und eine maximale Reichweite von bis zu 130 Kilometern haben. Ouboter rechnet mit einem Start ab Ende 2017, das Unternehmen geht derzeit von einem Preis von unter 12 000 Franken aus. (ds.) Aston Martin zeigt neuen Supersportwagen DB 11 Die Messlatte für exotische Supersportler erreicht am 86. Genfer Auto-Salon Hyperniveau. 2080 PS, deutlich über 431 km/h und umgerechnet gut 2,8 Millionen Franken Kaufpreis markieren die Spitze. Mathias Wohlfeld Supersportwagen sind schnell, bärenstark, luxuriös und meistens teuer. Aston Martin hat mit dem DB11 in diesem Metier einen neuen, edlen Schönling am Start. Die Briten haben erkannt, dass das Kürzel DB zum Charisma der Marke gehört und eine wichtige Rolle für den Erfolg spielt. Zudem läuten sie mit ihrem neuen V12-Geschoss die Turbo-Ära ein. Downsizing beim Zwölfzylinder bedeutet: Ein 5,2-Liter-Biturbo entwickelt 608 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment. Die Power soll dem Gran Turismo, der die Transaxle-Bauweise mit Frontmittelmotor beibehält, für 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und 322 km/h Topspeed reichen. In Kombination mit einer 8-Gang-Automatik und Stopp-Start-Automatik werden durchschnittlich 11,4 Liter auf 100 Kilometer fällig. Der edle Brite ist von Grund auf neu entwickelt und zeigt Exklusiver Luxus und ein exklusiver Hauch von James Bond: Traumsportwagen Aston Martin DB 11. innen wie aussen eine gelungene Weiterentwicklung des aktuellen Designs. Durch eine Zusammenarbeit mit Daimler bietet der DB11 zeitgemässe Connectivity, ein digitales Kombi-Instrument mit 12-Zoll-Display und in der Mittelkonsole ein 8-Zoll-Bildschirm mit scharfer Grafik. Bis 10 000 Umdrehungen Der Lamborghini Centenario LP 770-4 ist ein Sondermodell, zu dem sich die Italiener anlässlich des 100. Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini entschlossen haben. Die Basis bildet der Aventador, mit einigen Änderungen: Offensichtlich ist die neu geformte Karosse aus Sichtkarbon. Im Nacken des Piloten wütet der bekannte 6,5-Liter-V12Sauger, hier mit 770 PS, worauf das Kürzel LP 770-4 an den Flanken hinweist und auch den Allradantrieb kolportiert. Allerdings steigert beim Sondermodell eine Allradlenkung die Performance. Das Hochdrehzahlaggregat zeigt 10 000 mögliche Umdrehungen auf dem digitalen Tourenzähler, der Begrenzer grätscht allerdings bei 8600 U/min rein. Auch in Sachen Infotainment bietet er gegenüber dem Aventador Neuerungen. Es könnte also Foto: zvg. sein, dass der Centenario dezent auf Weiterentwicklungen im Serienstar hinweist. Bei Ferrari löst der GTC4Lusso den FF ab. Der Neue behält grundlegend die Optik des FF und nutzt auch dessen 6,3-Liter-V12, leistet aber 690 PS und 694 Nm und ist mit Hinterradlenkung zu haben. 335 km/h soll er schnell sein und 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h brauchen. Wenn Supersport zu Hypersport wird, spricht man über den Bugatti Chiron. Der Veyron-Nachfolger ist eine komplette Neuentwicklung, das gilt sogar für die Plakette im Kühlergrill. Dreidimensional ausgeprägt, kostet das Emaillestück wohl etwa so viel wie ein Satz Reifen am VW Golf. Aus dem 8-Liter-W16-Motor sprudeln dank Registeraufladung mit vier Turboladern und 32 Injektoren wahnwitzige 1500 PS und 1600 Nm. Er stellt den Veyron komplett in den Schatten. Sein analoger Tacho als Zentrum der Geschwindigkeit zeigt eine Skala bis 500, deutlich mehr als 431 km/h soll der Chiron schnell sein. Die 100-km/h-Marke dürfte der Allradler innert 2 Sekunden pulverisieren und bis Tempo 300 gerade einmal 13,6 Sekunden brauchen. Ab zirka 2,8 Millionen Franken zu haben, hatte Bugatti laut CEO Wolfgang Dürheimer Ende 2015 bereits 110 Bestellungen vorliegen. 390 Exemplare stehen also noch zum Verkauf. Koenigsegg zeigt Auto mit 900 PS Getoppt wird der Chiron in Sachen Leistung lediglich vom Koenigsegg Regera und dem Arash AF10. Die schwedische Hybrid-Flunder hat gegenüber ihrer Studie im Vorjahr noch 3000 Änderungen erfahren und wird mit mehr als 1520 PS angegeben. 80 Stück sollen gebaut werden. Der britische Hybrid-Hypersportler AF10 generiert 900 PS aus dem 6,2-Liter-V8 der Corvette Z06 sowie deren 1080 aus vier E-Motoren. Ergibt unterm Strich den wahnwitzigen Spitzenwert von 2080 PS. Stadt Zürich Nr. 10 10. März 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Opernhaus-Intendant Andreas Homoki mit Gattin Aurelia, Gastgeber des 16. Opernballs. Vertreter des Hauptsponsors Swiss Casinos Zürich (v.l.): Peter Meier, VRPräsident, mit Gattin Vreni, Sarah Müller und Marc Baumann, Direktor Swiss Casinos Zürich. Nach zehn Jahren wieder dabei: Die «Tagesschau»-Anchors Katja Stauber und Florian Inhauser. Miss Schweiz Lauriane Sallin war zum ersten Mal am Opernball und unterhielt sich interessiert mit Balletttänzerin Azusa Ozaki, welche die Ballgäste als lebende «Statue» willkommen hiess. Opernball als Medizin, Premiere und Herztraining der VIPs die Zürcher Ballsaison beschliesst. Unter den Gästen sah man auch Monika und Georges Kern, CEO der Uhrenmanufaktur IWC. Beide ein bisschen nervöser als sonst, denn ihre Tochter Annabelle war bei den Debütantinnen. Die Debütantenpaare verzauberten in der perfekt einstudierten Quadrille unter der Leitung von Marianne Kaiser wiederum die Ballgäste. «Alles Walzer» fällt dem Opernhaus-Gastgeber Andreas Homoki als Berliner zwar noch immer ein wenig schwerer als seinem Vorgänger Alexander Pereira. Insgesamt hat aber der Opernball an Opulenz und sinnlichen Aperçus doch tüchtig zugelegt. Der Erlös des Balles unter dem Patronat der Freunde der Oper Zürich fliesst in Vermittlungsprogramme für die Jugend. Zwei Gastpaare gehören seit Beginn der Ära Homoki zu den ganz persönlichen Geladenen des Intendanten: Literaturprofessor Adolf Muschg mit Gattin Atsuko sowie der Leinwandstar Martina Gedeck und Regisseur Markus Imboden. Man munkelte im Vorfeld, dass Pereira als Gast auch wieder mal dabei sei, aber daraus wurde wohl nix. Stadtpräsidentin Corine Mauch bestach (in einem ähnlichen Kleid, wie es die Miss Schweiz trug) gemeinsam mit Stadtratskollege André Odermatt durch beeindruckende Tanzfreudigkeit auf dem Parkett. Und Tombola-Sponsorin und Hotelkönigin Ljuba Manz tanzte sich mit ihrem Gatten Marco Conte die letzten «Nachwehen» einer starken Bronchitis vom Leibe «Der Opernball ist wie Medizin.» Dem konnte auch Kispi-Herzchirurg Michael Hübler nur lachend beipflichten. Tanzfreudige Stadtregierung: Präsi- Entspannung beim Tanz: Herzchirdentin Corine Mauch mit Kollege urgenpaar Michael Hübler (Kispi) André Odermatt. und Gattin Samira. Tombola-Sponsorin: Hotelbesitzerin Ljuba Manz-Lurje mit Gatte Dr. Marco Conte. Unternehmer Guido Fluri und seine Frau Barbara stehen Tanzprofis in nichts nach. Rundum glückliches Paar: Shawne Fielding mit ihrem Eishockey-Crack Patrick Schöpf. Es war ihre ganz persönliche Premiere. Miss Schweiz Lauriane Sallin war hingerissen vom Opernhaus: «Ich bin zum ersten Mal in diesem prunkvollen Haus und auch zum ersten Mal an einem solch bedeutenden Ball.» In ihrem semi-transparenten Kleid mit Schleppe von Mery’s Couture war die kluge und schöne Romande ein glamouröser Mittelpunkt am Traditionsball, der bekanntlich ANZEIGEN 14 Züriberg Nr. 10 10. März 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Ein neuer Fall für Rabbi Klein Der Hobby-Detektiv und Rabbi Gabriel Klein muss in Alfred Bodenheimers neuem Roman «Der Messias kommt nicht» bereits zum dritten Mal einen Mordfall aufklären. Rabbi Klein freut sich auf seinen wohlverdienten Sabbatical, den ihm der Vorstand seiner Zürcher Gemeinde grosszügig gewährt hat. Auf Einladung eines Baslers Professors möchte er dort einen Text des Gelehrten Sebastian Münster aus dem 16. Jahrhundert übersetzen. Kaum am Rheinknie angekommen, lässt er sich widerwillig von einem Rabbinerkollegen zu einer Wochenend-Vertretung überreden. Ungemütlich wird es, als schon in der ersten Nacht ein Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde erschossen wird. Vollständig vorbei mit der erhofften Ruhe ist es, als ihn ein junger Kommissar um Unterstützung bittet. Die Geschichte ist mehr als ein Kriminalfall. Lesenswert macht sie die Schilderungen des jüdischen Gemeindelebens und des universitären Konkurrenzdenkens, gewürzt mit Bodenheimers feinem Humor. Alfred Bodenheimer: «Der Messias kommt nicht». Nagel & Kimche, 2016. 203 Seiten. Das Leben der Beryl Markham Die Titelheldin wurde 1902 in England geboren, von wo ihre Eltern 1904 nach BritischOstafrika auswanderten, einem Gebiet, das nach 1920 die «Kronkolonie Kenia» bildete. Beryls Vater war dort als Farmer und Pferdezüchter tätig. Die Mutter jedoch hält die Einsamkeit und Einfachheit nicht aus und kehrt mit ihrem älteren Bruder nach England zurück. Beryl bleibt beim Vater und wächst ohne traditionelle Schulbildung auf. Ihre Freunde sind die einheimischen Kipsigis, die ihr deren Sitten und Dialekte, das Jagen und Spurenlesen beibringen. Als der Vater aus wirtschaftlichen Gründen die Farm aufgeben muss, wird Beryl Pferdetrainerin und erwirbt als erste Frau in Afrika eine Trainerlizenz. Nach zwei gescheiterten Ehen entdeckt sie das Fliegen und arbeitet als Buschpilotin. 1936 überquert sie in 21 Stunden alleine den Atlantik und schreibt damit Fluggeschichte. Über dieses spannende Leben schreibt Paula McLain in ihrem Roman «Lady Africa», der den Leser auch in das koloniale Afrika der Karen Blixen, einer Freundin Beryls, eintauchen lässt. Paula McLain: «Lady Africa». Aufbau Verlag, 2015. 457 Seiten. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 10. März 16.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. Mein Nachbar liest ein Buch. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Animation mit Michèle Bolliger. Pestalozzi-Bibliothek Witikon, Witikonerstrasse 397. 17.00–20.00 Vernissage: Antoinette Lüchinger, Bilder, und Sabine Maitre, Skulpturen. Ausstellung bis 24. März. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14–18.30 Uhr, Samstag 13–17 Uhr. Keller Galerie, Selnaustrasse 15. 17.00–20.00 Vernissage: Bilder-Ausstellung der Zürcher Malerin und Zeichenlehrerin Anna Gridazzi. Ausstellung bis 19. März. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 19.00 Hotclub de Zurich: Swing Strings, Georges Burki (Violine), Urs Wäckerli (Violine), Fulvio Musso (Gitarre), Thomas Hirt (Bass). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 19.30 Buchpremiere: Catalin Dorian Florescu, «Der Mann, der das Glück bringt». Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Podiumsdiskussion: Tempo 30 auch auf Hauptachsen? Fritz Kobi, ehem. kant. Kreisoberingenieur und Initiator Tempo 30 in Köniz. Podium mit Reto Cavegn, Geschäftsführer TCS Zürich, Dave Durner, Geschäftsführer Pro Velo Kanton Zürich, Andy Fellmann, Leiter Verkehr + Stadtraum Zürich, Prof. Klaus Zweibrücken, Vorsitzender Fussgängerverein Zürich. Öffentliche Diskussion, moderiert von Rahel Marti, stv. Chefredakteurin Hochparterre. Altes Kirchgemeindehaus Neumünster/Wandellust, Zollikerstrasse 74. 20.00 «Azzurro»: Italienischer Liederabend mit Herz und Schmerz und Co. Mit Daniel Rohr und Dietmar Loeffler. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 «Die weisse Insel»: Das deutsche Theaterkollektiv Subbotnik erzählt die Geschichte dreier Polarfahrer – bis zum bitteren Ende. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1. Freitag, 11. März 20.00 «Von ganzer Seele IV»: Kammermusik und Lyrik aus Russland. Klaviermusik von Rachmaninoff und Gedichte. Kristina Zelenina und Alexis Kostenko, Klavier. Irina Schönen und Alexander Seidel, Lesungen. Haus zum Lindengarten, Hirschengraben 22. 20.00 «Der Lachs der Weisheit»: Eine Liebesgeschichte aus Irland mit irischer Musik. Aus dem riesigen Fundus an irischen Balladen, aber auch aus «lüpfigen», rein instrumentalen Jigs und Reels wurden etwa 20 Lieder herausdestilliert. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 «Aus dem Leben eines Taugenichts»: Ein Live-Hörspiel des deutschen Theaterkollektivs Subbotnik nach Joseph von Eichendorffs gleich- namiger Novelle. Eine Reise voller Irrwege. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1. Samstag, 12. März 11.00 Nuggi-Konzert: Für Kinder bis zu 1 Jahr. Silviya Savova-Hartkamp (Violine), Ryszard Groblewski (Viola), Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello), Seon-Deok Baik (Kontrabass), Suguru Ito (Klavier). ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305. 14.00–18.00 Tag der offenen Tür: mit einem vielfältigen Programm für alle Generationen. Unter anderem Eltern-Kind-Yoga, Kinderschminken, Improvisationstheater, Konzerte, Darbietungen von und für Kinder & Jugendliche. Ohne Anmeldung, bei jedem Wetter und mit leckerer Verpflegung. Infos unter: 044 363 32 94 oder www.qh6.ch. Quartierhaus Kreise. 6, Langmauerstr. 7. 14.00 Nuggi-Konzert: Für Kinder bis 1 Jahr. Silviya Savova-Hartkamp (Violine), Ryszard Groblewski (Viola), Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello), Seon-Deok Baik (Kontrabass), Suguru Ito (Klavier). ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305. 15.00–18.00 Vernissage: «Grafit auf Papier», Ausstellung von Werner Casty. Bis 9. April. Sam Scherrer Contemporary, Kleinstrasse 16. 16.00 «Kammermusik@ZKO»: Silviya Savova-Hartkamp (Violine), Ryszard Groblewski (Viola), Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello), Seon-Deok Baik (Kontrabass), Suguru Ito (Klavier). ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305. 17.00–20.00 Vernissage «Umrisse»: Bénédicte Gross, Skulpturen, und Birgit Olzhausen, Bilder. Art Station, Hochstrasse 28. 18.30 Konzert: Sushi-Nacht: Eintritt frei. Kollekte zugunsten der ostjapanischen Kinder. Danach Sushi und anderer Finger-Food im Pfarreisaal. Kirche Bruder Klaus, Milchbuckstrasse 73. 19.30 Klavier-Rezital: Lina Schwob, Klavier. Kammermusik Freigut, Klosbachstrasse 10. 20.00 Pink Floyd meets Edgar Allan Poe: Ein Musiktheaterabend, der die Musik von Pink Floyd mit der Welt von Edgar Allan Poe verschweisst. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 «Aus dem Leben eines Taugenichts»: Ein Live-Hörspiel des deutschen Theaterkollektivs Subbotnik nach Joseph von Eichendorffs gleichnamiger Novelle. Eine Reise voller Irrwege. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1. Sonntag, 13. März 11.00 Künstler-Apéro: Bilder-Ausstellung der Zürcher Malerin und Zeichenlehrerin Anna Gridazzi. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 14.00–15.00 «Würfelglück» – eine Überraschungsführung: Für Kinder und ihre Familien. Ab Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 19.00 «Das Musikfenster»: Walter Rüegsegger (Ba- riton), Andreas Egli (Klavier), Monika Lichtensteiger (Sprecherin). Hottingersaal, Gemeindestr. 54. 20.00 Pink Floyd meets Edgar Allan Poe: Ein Musiktheaterabend, der die Musik von Pink Floyd mit der Welt von Edgar Allan Poe verschweisst. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Dienstag, 15. März 18.00 Jazzapéro: Svosve-Jeger-Glanzmann, Tapiwa Svosve (sax), Silvan Jeger (b), Vincent Glanzmann (dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 19.30 Konzert: Carolin Widmann (Violine), Zürcher Kammerorchester, Stephan Mai Konzertmeister. Kirche St. Peter, St. Peterhofstatt 6. 19.30 Lesezirkel: Thomas Bernhard, «Holzfällen. Eine Erregung». Literaturhaus (Debattierzimmer), Limmatquai 62. 19.30 «Cara Vicini»: Alberto Nessi, «Milo». Moderation: Alessandro Bosco, Lesung der deutschen Texte: Lara Körte. Literaturhaus, Limmatquai 62. Mittwoch, 16. März 14.00–15.00 «Knochenhart und gummiweich»: Kinderplausch. Auf Anmeldung: [email protected] oder 044 260 60 44. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 20.00 Edith Piaf – Petite Grande Dame: Hommage an die Königin des Chansons. Abendkasse und Theaterbar eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Donnerstag, 17. März 10.15 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Manuela Runge. Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstrasse 17. 14.30 Thé Dansant: Mit dem Duo Wiener Phantasie. Pflegezentrum Witikon (Saal), Kienastenwiesweg 2. 20.00 Marco Todisco Trio: Marco Todisco (voc, p), Antonello Messina (acc), Andi Pupato (perc). Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23. 20.00 To the Dark Side of the Moon: Ray Bradburys berührende Erzählung wird mit dem legendären Konzeptalbum von Pink Floyd verknüpft. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 «Der Rock meines Vaters»: Ein Theaterabend mit dem frisch gegründeten Theaterkollektiv «Top Ten Productions» und den zwei Schauspielabsolventen Johanna Dähler und Simon Labhart. Auf der Bühne stehen zwei junge Menschen, die in einem geborgenen, emanzipierten, alternativen Umfeld aufgewachsen sind und sich nach Reibung sehnen. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1. Senden Sie uns Ihre Veranstaltungstipps 14 Tage vor dem Event: [email protected]. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Art Station zeigt «Umrisse» Umrisse einer rohen Berglandschaft in den Arbeiten von Bénédicte Gross und eingeritzte Umrisse von Bildkörpern bei Birgit Olzhausen bilden den Schwerpunkt der neuen Ausstellung in der Art Station. Bénédicte Gross untersucht die Darstellung eines Landes bzw. eines Territoriums als Karte oder Plan und die Abbildung der räumlichen Struktur. Die Abstraktion auf die Karte lässt die Konturen eines Geländes erscheinen. Die Projektion stellt ein Land als eine politische, kulturelle, soziale und auf die Identität bezogene Einheit dar. Aus dem Abstrahieren mittels Formen und deren Kombinationen sowie aus der reduzierten Auswahl von Farben sollen die Umrisse eines Territoriums im Wandel ersichtlich sein; eine bildliche Darstellung des Begriffs der Grenzen und des Landes als Entität. Die Künstlerin deutet damit die Ideen des erträumten Landes, die mit auf die Flucht genommen werden, und den zeitgleichen Verlust einer Heimat an – die Erfahrung der Grenzen als simultane Wahrnehmung der Nähe und der Weite, des Vertrauten und des Unbekannten. Andererseits malt Gross schwarze und weisse Flächen, die sich zu einem dichten Gewebe vermischen. Bénédicte Gross, «Prisme» (l.), und Birgit Olzhausen, «o.T.». Sporadisch brechen Linien und Ritzen dieses Geflechts auf und verleihen ihm Tiefe. Die Reduktion auf Schwarz und Weiss heben sowohl die Umrisse der Berglandschaft hervor wie auch deren Mächtigkeit und Rohheit. Folien werden körperhaft In einer Welt der abstrakten Zeichen und anonymen Oberflächen regt Birgit Olzhausen die taktile Kontaktnahme an. Ihre Werke zeigen Bearbeitungsspuren. Sie legt Schnitte in die Tiefe hinein an, um doch nur umso spürbarer die Grenze des niemals Greifbaren fassbar zu machen. Sie strebt Vereinfachung an, um sich der Komplexität der Welt zu nähern. In ihrem künstlerischen Schaffen sind Symbole wich- Fotos: zvg. tig. Der Mensch nutzt Symbole, um Unvorstellbares in den Bereich der Greifbarkeit hereinzuholen. Olzhausens offenes Formenalphabet lässt an archaische Elemente denken. Porträtartige Abbilder wurden im Zuge von Übermalungen zeichenhaft komprimiert. Mal sind die Binnenflächen betont, mal bloss die Umrisse eingeritzt. Die im Alltag gesammelten Formen hat Olzhausen auf PVC-Folien gemalt, ausgeschnitten und von Hand zusammengenäht. Die bemalten Folienflächen sind dabei zu körperhaft präsenten Wesen mutiert. (pd./mai) Vernissage: Samstag, 12. März, 17–20 Uhr. Ausstellung bis 16. April, geöffnet Mi–Fr 14–19 Uhr, Sa 12–17 Uhr. Ostern geschlossen. Art Station, Hochstr. 28, 8044 Zürich. GEMEINSCHAFTSZENTREN Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Strick-/Flickbar: Do, 10. März, 20 bis 22 Uhr. LNB-Schmerztherapie: Fr, 11. März, 15.30 bis 17 Uhr (Probelektion) und Mo, 14. März, 8.30 bis 9.30 Uhr sowie Di, 15. März, 15 bis 16 Uhr (Kursstart). Handwerker-Gespräch: Mo, 14. März, 19.30 bis 21 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Di, 15. März, 10 bis 12 Uhr. GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Tel./Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Konzert-Matinee: So, 13. März, 11 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestr. 54. Das Musikfenster: So, 13. März, 19 Uhr, Hottingersaal, Gemeindestr. 54. Vorverkauf: 044 363 01 77. Winteröffnungszeiten im Pflegiraum: Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9 bis 12 Uhr. Altstadthaus Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 Krims-Krams-Werkstatt: Mi, 16. März, 14 bis 17 Uhr. Kurs & Bündig: Fr, 11. März, 19.30 Uhr, «Gesund aus dem Winter», erster Themenabend. Eintritt: Präsent für Preisaltar mitbringen. GZ Witikon Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Tel. 044 422 75 61 E-Mail [email protected] Klassisches Klavierkonzert: So, 13. März, 16 Uhr. Begegnung mit den Asylsuchenden: Mi, 16. März, 18.30 Uhr. Anmeldung bis 15. März im GZ. Strick- und Häkeltreff: Fr, 18. März, 14 bis 16 Uhr. Atelier Wundertüte: Do, 17. März, 16.15 Uhr, für Kinder ab 2 Jahren in Begleitung. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Tel. 043 819 37 27 E-Mail [email protected] Vernissage Fotoausstellung Daniel Comte: Do, 10. März, 18 Uhr. Fashion-Börse: Sa, 12. März, 17 bis 21 Uhr, für Frauen, mit Livemusik. Familienbrunch: So, 13. März, 10 Uhr, Kinderbetreuung ab 11 Uhr. Anmelden bis Fr, 11. März, um 14 Uhr unter 079 597 87 00. ANZEIGEN GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich www.gz-zh.ch/riesbach Mittwochsgrill: jeden Mi ab 18.30 Uhr. Quartier-Mittagstisch: jeden Mi 12 bis 13 Uhr. Wähen-Zmittag: jeden Do 11.45 bis 13 Uhr. GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentren Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre, von Fachperson begleitet. Kinder-Basteln: Mi, 16. März, 10 bis 11 Uhr, für Kinder von 2 bis 4 Jahren in Begleitung. Nr. 10 10. März 2016 15 16 Züriberg Nr. 10 10. März 2016 GESELLSCHAFT Erkenntnisse wie «Alt sind immer die andern» oder «Jeder will alt werden, keiner alt sein» gelten seit ewigen Zeiten: Der berühmte «Jungbrunnen» von Lucas Cranach (1546). Foto: zvg. Das Alter hilft, Ziele erfolgreicher umzusetzen Alte Menschen leben mehr in der Vergangenheit als Junge, heisst eine verbreitete Meinung. «Stimmt so nicht», sagt die Zürcher Psychologieprofessorin Alexandra Freund, die seit vielen Jahren Fragen «erfolgreichen Alterns» nachgeht. Lisa Maire Wenn wir heute von den Alten reden, haben wir verschiedene Bilder vor Augen: Einerseits Menschen mit Silberhaar, die in gebückter Haltung einen Rollator vor sich herschieben, andererseits jene Menschen, die auch nach der Pensionierung ungebremste Lebenslust versprühen. Wann fängt das «Alter» nun eigentlich an? Alexandra Freund lacht. «Alt sind immer die andern», fasst die Professorin für Entwicklungspsychologie Erwachsenenalter an der Universität Zürich zusammen. Ihre (und andere) Befragungen zum Thema belegen: Die Grenze zwischen jung und alt wird sehr subjektiv empfunden. Je älter die Befragten, desto weiter nach hinten verschiebt sich in ihren Augen die Grenze zum Altsein: Für einen 18-Jährigen fängt das Altsein mit 60 an, für einen 75-Jährigen erst mit 80. Verjüngte Generation Dazu kommt: «Die Diskrepanz zwischen biologischem und emotionalem Alter wird immer grösser», sagt Freund. Ihre Erkenntnisse verblüffen: Ältere Personen – und insbesondere Männer – fühlen sich heute durchschnittlich 20 bis 25 Jahre jünger, als sie sind. Körperliche Gesundheit spielt dabei eine wichtige Rolle: «Erst wenn jemand ernsthaft erkrankt ist, fängt er oder sie an, sich selber alt zu fühlen.» Entsprechend hat sich in den letzten Jahrzehnten auch die Kategorisierung verschoben: Das sogenannte Dritte Alter, das sind heute die «jungen Alten» zwischen 65 und 80 Jahren, danach beginnt die Kategorie des Vierten Alters oder der «alten Alten». Wobei Menschen des Vierten Alters von heute in etwa so gut «zwäg» seien wie jene des Dritten Alters von gestern, erklärt Freund. Die Generation der Alten hat sich verjüngt. Alexandra Freund befasst sich seit 20 Jahren mit Fragen «erfolgreichen Alterns». Dabei versucht die Wissenschaftlerin den Prozessen auf die Spur zu kommen, die individuelles Verhalten und Erleben über die ganze Spanne des Erwachsenenalters hinweg lenken. Ihre Fragen heissen: Wie verändern sich Ziele im Laufe eines Lebens, wie werden sie gesetzt, verfolgt, erreicht? Inwiefern sind sie von sozialen Erwartungen und Normen beeinflusst, inwiefern von persönlichen Werten und Erfahrungen? Und wie werden Ziele im höheren Alter gemeistert, wenn körperliche, geistige oder auch finanzielle Ressourcen schwinden? Angst vor dem Tod sinkt mit Alter Bei ihren Untersuchungen arbeiten Freund und ihr Team mit Probanden zwischen 18 und über 100 Jahren zusammen. Diese Versuchspersonen erhalten entweder Fragebögen, die sie zu Hause ausfüllen können, oder sie nehmen an Experimenten im «Labor» des Psychologischen Instituts der Uni Zürich teil. Hier komme zum Beispiel Morphing zum Einsatz, sagt Freund. Das heisst eine Computer-Software, mit der man sein digitales Porträt selber künstlich altern lassen kann. Die Versuchspersonen wählen dabei das Bild aus, welches ihnen in den eigenen Augen am besten entspricht. Das eigene Gesicht altern zu sehen – das werde von den meisten Studienteilnehmern als bedrohlich erlebt, berichtet die Forscherin. «Altern wird in einen Zusammenhang Forschung live Wer selber aktiv zum Forschungsprogramm des Lehrstuhls Entwicklungspsychologie der Universität Zürich beitragen möchte, ist als Studienteilnehmerin oder -teilnehmer jederzeit willkommen, sollte aber mindestens 18 Jahre alt sein. Auf der Website des Lehrstuhls (s. unten) können sich Interessierte in der Rubrik «Studienteilnahme» genauer informieren und einschreiben. Sie werden dann jeweils über die neuesten Studien (Online oder im «Labor») benachrichtigt, bei denen – gegen einen kleinen Unkostenbeitrag – mitgemacht werden kann. (mai.) Infos/Anmeldung auf. www.psychologie.uzh.ch/fachrichtungen/lifespan.html mit dem Tod gebracht – man möchte aber nicht aufhören, zu leben.» Die Angst vor dem Tod, so präzisiert sie, nehme allerdings mit dem Alter ab. Dafür werde die Angst vor dem Sterben, vor Krankheit im höheren Alter grösser. Ein weiteres, eher überraschendes Studienergebnis: Die Rückschau auf das eigene Leben – auf die Vergangenheit – spielt in höheren Jahren zwar eine wichtige Rolle, trotzdem sind alte Menschen nicht rückwärtsgewandter als junge. Im Gegenteil: «Die ältere Generation ist jene, die am stärksten in der Gegenwart lebt», sagt Freund. Im Alter überlege man sich besser, zielgerichteter, was man (noch) machen wolle. Eine verkürzte Lebensperspektive habe also durchaus auch positive Folgen. Spannende Ergebnisse zeitigen auch Befragungen zum Thema Sport. Die Wissenschaftler wollten wissen, welche Ziele sich Fitnesstreibende stecken, wie sie diese verfolgen und wer dabei erfolgreich ist. Dabei stellte sich heraus: Jüngere absolvieren sportliche Aktivitäten ergebnisorientierter, Ältere hingegen prozessorientierter. Junge hecheln, Alte geniessen Forscht über erfolgreiches Altern: Alexandra Freund. Foto: mai. Jüngere Jogger etwa hecheln oft den Vorgaben von digitalen «FitnessTrackern» hinterher und erleiden dabei manchen Frust, Ältere geben sich eher dem Moment hin und geniessen die Bewegung im Freien. Die Wissenschafterin zieht daraus die Bilanz: Wer bei sportlichen Aktivitäten nicht nur auf die Werte von Pulsmessern und Schrittzählern (oder auf die Diskrepanz zur eigenen Leistung) achtet, sondern sich auch nach dem Motto «Der Weg ist das Ziel» bewegt, sei weitaus zufriedener unterwegs und halte sein Bewegungsprogramm auch länger durch. Diese Ergebnisse seien auch für sie unerwartet gewesen, sagt die Psychologin. Die Studie mit Sporttreibenden begeistert sie aber noch aus einem anderen Grund: «Es ist doch einfach eine tolle positive Entwicklung, dass man im Alter davon wegkommt, am Ergebnis zu kleben, und seine Ziele gelassener und deshalb erfolgreicher verfolgt. Das hat so was Verschmitztes», freut sich die 50-Jährige. Gewinnoptimierung versus Verlustminimierung Bei weiteren Tests geht es zum Beispiel um Entscheidungsfindung beim Planen von Urlaubsreisen. Freund: «Wir geben Informationen über bestimmte Reisedestinationen vor und schauen dann – über eine Messung der Augenbewegungen –, welchen Informationen die Versuchspersonen eher Aufmerksamkeit schenken.» Das Ergebnis ist auch in diesem Fall altersabhängig: Jüngere gucken eher auf positive Informationen, Ältere eher auf negative. Freunds Erkenntnis daraus lautet: «Jüngere wollen möglichst viele tolle Erlebnisse haben, Ältere möglichst alle Risiken ausschliessen.» Ähnliche Ergebnisse bezüglich Bewertung von positiven und negativen Informationen zeitigt eine Studie, bei der es um die Auswahl eines Spitals, etwa für eine geplante Operation, geht. «Kurz gesagt», so bilanziert Freund: «Junge Menschen haben bei den Zielen, die sie verfolgen, stärker die Gewinnoptimierung vor Augen, älteren Semestern geht es mehr um Verlustminimierung.» Wären all diese Erkenntnisse nicht auch für die Alltagspraxis, für die Wirtschaft interessant? «Ich bin Wissenschafterin, ich forsche, publiziere in Fachzeitschriften, halte Vorträge», lacht Freund. Vermarktung der Studien sei nicht ihre Aufgabe. Eine Nahtstelle zur Praxis gebe es eher in der Angewandten Psychologie.
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