Glücks-Klee-Tag begeistert Gross und Klein

81. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 10. März 2016
Nr. 10
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Nach ihrem Velo-Unfall:
Spirig glaubt noch an Rio
Nach dem Handgelenkbruch
ist die sportliche Zukunft
der Bachenbülacher Triathletin Nicola Spirig ungewiss. Im Interview, das vor
dem Sturz geführt wurde,
betonte die Olympiasiegerin: «Es gibt noch sehr viel
mehr im Leben.»
Jennifer Furer
Nicola Spirig will nach den Olympischen Spielen über ihre sportliche
Zukunft entscheiden.
F: zvg.
166 Tage vor der Titelverteidigung an
den Olympischen Spielen in Rio
stürzt die Bachenbülacher Triatheltin
Nicola Spirig bei einem Wettkampf in
Abu Dhabi. «Drei Mittelhandknochen
der linken Hand sind gebrochen»,
teilt das Management auf der Homepage mit. Am Montag wurden die
Brüche mit einer Platte operativ verschraubt. Noch glaubt die Goldmedaillengewinnerin von London an die
Titelverteidigung in Rio. Gegenüber
«Blick» sagte sie nach dem VeloCrash: «Im Moment glaube ich noch
an Rio.» Seit Ende Juni letzten Jahres
hat die Bachenbülacherin ihre Vorbereitung konsequent auf den Grossanlass ausgerichtet.
Dennoch gibt es für die SpitzenAthletin auch ein anderes Leben, eines ausserhalb des Sports, das ihr
ebenso wichtig sei, sagt sie im Interview, das vor dem Unfall geführt
wurde. Spirig: «Es gibt so viel mehr
im Leben. Ich habe extrem gerne eine Familie, und ich hoffe, dass meine
Familie auch einmal etwas grösser
wird.»
Starker Mann hinter starker Frau
Die Familie spielt in Spirigs Leben
seit je eine grosse Rolle. Die Eltern
unterstützten sie bei ihren sportlichen Ambitionen als Jugendliche, Vater Josef trainierte sie über 15 Jahre
lang. Das sagt sie über ihre Eltern:
«Sie sind die Menschen, die hinter
mir stehen und mich als Person
schätzen. Für sie kommt es nicht
darauf an, ob ich Erste oder 50. geworden bin», sagt die Bachenbülacherin und fügt an, dass ihr Mann
Reto Hug heute eine «extrem grosse
Rolle» spiele. «Mit einer Familie Profiathletin zu sein und noch Verpflichtungen als Olympiasiegerin zu haben,
ist sehr schwierig.» Ihr Mann übernehme viel in der Familie. «Er schaut
auf unseren Sohn und managt die
Familie. Er ermöglicht mir, dass ich
mich auf den Sport konzentrieren
kann. Sie kommen auch oft mit in die
Trainingslager und an Wettkämpfe,
sodass ich auch meine Familie bei
mir haben kann.»
Nach den Olympischen Spielen in
Rio wird sich für die Bachenbülacherin auch die Frage nach der sportlichen Zukunft stellen. Spirig: «Was
nach den Olympischen Spielen
kommt, ist noch offen. Das werden
wir erst zu einem späteren Zeitpunkt
entscheiden.»
Interview Seite 9
Vollbetrieb bei Musik und Munggen-Fondue im Festzelt.
Foto: rh
Glücks-Klee-Tag begeistert
Gross und Klein
Am Samstag fand in Hottingen der erste Glücks-KleeTag statt. Ein Tag des Gewerbes fürs Quartier,
an dem es für alle etwas
zu entdecken gab.
Türen für die Bevölkerung und gewährten Einblick ins Hottinger Geschäftsleben. «Trotz des regnerischen
Wetters haben viele Quartierbewohner dem Wetter getrotzt», freut sich
Regina Hürlimann. Im Café «Chez
Andy» habe sogar eine Aushilfskraft
einspringen müssen.
Nadine Golinelli
Hunde-Plausch und Hirsetaler
Ganz nach dem Motto «Hottingen
lebt!» haben die Quartierbewohner
Regina Hürlimann und Andy Grenacher in Zusammenarbeit mit dem
Quartierverein Hottingen einen Tag
voller Spiel, Spass und Musik veranstaltet. Ab 8 Uhr morgens gab es verschiedenste Angebote zu entdecken.
28 Gewerbetreibende öffneten die
Auch die Besitzerin der HundePlausch-Uni, Katrin Wenger, kann
nicht klagen: «Zu meiner stündlichen
Vorführung sind immer viele Tierliebhaber erschienen.» Und das zu
Recht: Hündin Gisi lässt sich durchs
Publikum nicht beirren, sondern
horcht brav auf ihre Herrin und staFortsetzung auf Seite 3
Leichte Lebenslust
Leichter Schneefall
Leichteres Leben
Nur neun Jahre nach seiner kompletten Modernisierung hat
das Nobelhotel Dolder Grand sein «Garden Restaurant» bereits wieder total erneuert. Nun werden die Gäste im modern
und gleichzeitig gemütlich gestylten «Saltz» bewirtet. Seite 6
Auch die flotten Flocken Anfang dieser Woche können die
Fakten nicht wegfegen: Dieser Winter war keiner. Dies zeigt
ein Blick in die Statistiken der letzten 150 Jahre. Nur der
Winter 2006/07 war bisher wärmer. Alle Details auf Seite 7
Alexandra Freund forscht seit Jahren über das Alter und gewinnt dem Altern immer mehr ab. Denn die Psychologieprofessorin weiss: «Die ältere Generation lebt am stärksten in
der Gegenwart.»
Seite 16
CVP-Fraktionspräsidentin holt sich «Gold»
Beim 32. Zürcher Parlamentarier-Skirennen mit einheimischen Gästen im HochYbrig war Karin Weyermann
die schnellste Zürcher
Volksvertreterin.
Willi Glogger
Einmal mehr standen am Schluss bei
den aktiven Politikern und den Gästen
die Urner Erich Arnold und Antonia
Zurfluh zuoberst auf dem Podium.
Auch die Ehrenplätze machten die
Einheimischen unter sich aus. Bei den
Zürchern erzielte Roger Liebi (SVP 3)
die Bestzeit. Bei den Damen dominierte mit Karin Weyermann – wie schon
Tamara Lauber (FDP) in früheren Jah-
(CVP) war wieder
mit von der Partie
und
zeigte
als
Fünfter ein beherztes
Rennen.
Die Organisatoren
im Hoch-Ybrig und
die
Parlamentsdienste des Gemeinderats hatten
den
Sportanlass
wieder ausgezeichnet
vorbereitet.
Ebenso das WirteKarin Weyermann (CVP 7+8), beste Gemeinderätin
am alljährlichen Parlamentarier-Skirennen. Foto: glo. paar im «Bärghus», das für den
ren – eine Politikerin aus dem «Züri- Apéro und das Buffet am Abend sorgberg»-Gebiet das Rennen. Die CVP-Po- te. Nach dem sportlichen Kräftemeslitikerin hätte es auch bei den Herren sen, begleitet von Musik einer jungen
in die Top-Ten geschafft. Auch Stadt- Ländlerkapelle, genossen alle die
rat und Sportvorsteher Gerold Lauber Stimmung in kollegialem Rahmen.
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Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
AKTUELL
«Elvis the Show»: The King is back
Weltweit mehrfach ausgezeichnet als Elvis-Interpret
Nummer 1, kommt Rio the
Voice of Elvis auf die Zürcher Volkshaus-Bühne.
Alle freuen sich auf die erste Fahrt mit dem neuen Bus.
Foto: pm.
Ein neuer ZSC-Fanbus
Die Fan-Organisation ZSC
Lions ist der erste Fan-Club
in der Schweiz mit einem
eigenen angeschriebenen
Reisecar.
Pia Meier
«Nach einem Jahr Besprechen, Layouten und Absegnenlassen von sämtlichen Instanzen haben wir in nur
drei Tagen den gesamten Car beschriftet», wird auf der Homepage
der Fan-Organisation ZSC Lions mit-
geteilt. Für die Beschriftung waren
Jürg Saluz und Franco Luongo zuständig. Andreas Stauffer wirkte als
Layouter und Gestalter. Der Reisebus
stammt von ABCarreisen.
Der Bus wird für Reisen an Auswärtsspiele genutzt. Er umfasst 54
Plätze. Die Fan-Organisation ZSC Lions hat ungefähr 350 Mitglieder, darunter
Familien,
Einzelpersonen,
Sponsoren und andere. Die Anzahl
Mitglieder ist steigend. «Wir wollten
mit diesem neuen Bus etwas für unsere Mitglieder tun», betont Luongo.
Der Bus soll mindestens die nächsten
drei Jahre unterwegs sein..
Die Friedensrichter der
Stadt Zürich erledigten erstinstanzlich 2069 von 3123
Schlichtungsgesuchen.
Foto: zvg.
Wer wird «De schnällscht
Zürifisch» 2016?
Ein jährlicher Höhepunkt für Wasserratten hat begonnen. Gestern Mittwoch fiel der Startschuss für die
Quartierausscheidungen von «De
schnällscht Zürifisch». Zahlreiche
Schülerinnen und Schüler mit den
Jahrgängen
2003
und
jünger
schwammen in fünf Hallenbädern
und Schulschwimmanlagen um die
Wette. Für alle, die innerhalb der vorgegebenen Maximalzeit die 50 Meter
zurücklegten, gab es das Ticket für
die Teilnahme am Finaltag.
Anmeldung vor Ort
Wer an der ersten Quartierausscheidung nicht dabei sein konnte, hat am
16. März noch Gelegenheit dazu.
Dann finden in den Bädern Aemtler,
Donnerstag, 24. März, 20 Uhr, Volkshaus
(Theatersaal), Stauffacherstrasse 60, 8004
Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch.
Rio the Voice of Elvis in Aktion.
Aubrücke, Bläsi, Kügeliloo, Riedtli
und Tannenrauch die nächsten Wettschwimmen statt. Alle, die teilnehmen
wollen, packen die Badehose ein und
melden sich zwischen 13.30 und 15
Uhr direkt vor Ort für die Teilnahme
am «De schnällscht Zürifisch» an.
Für die Schnellsten lockt am 9.
April im Hallenbad Oerlikon ein ereignisreicher Finaltag. Die Stimmung
gleicht jener von nationalen Titelkämpfen. Mit dreifacher Zeitmessung,
Wellenbrecher-Leinen und einer vollbesetzten Tribüne sind professionelle
Wettkampfbedingungen gegeben. Und
nicht zuletzt schwimmen die Teilnehmenden jetzt um echtes Gold. Die je
acht schnellsten Mädchen und Knaben aus den Finalläufen nehmen am
Goldsprint der Zürcher Kantonalbank
teil. Wer es hier auf Rang 1 bis 3
schafft, darf ein Goldplättli nach Hause nehmen. Wenn auch nur die
Schnellsten in den Final kommen –
gute Stimmung und jede Menge Spass
stehen im Vordergrund. Mit leeren
Händen geht aber niemand nach
Hause: Alle erhalten ein kleines «Zürifisch»-Geschenk. (pd./pm.)
Die Teilnahme ist gratis. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Detaillierte Angaben
zum Anlass auf www.zuerifisch.ch.
Die Verfahren bei den Friedensrichtern sind wirkungsvoll, bürgernah,
schnell und kostengünstig. Im vergangenen Jahr wurden in der Stadt
Zürich 2069 der 3123 Schlichtungsgesuche erfolgreich abgeschlossen.
Die neue Schweizerische Zivilprozessordnung (ZPO) hat den Friedensrichtern mehr Schlichtungsgesuche
und mehr Kompetenzen, aber auch
administrative Mehrarbeit gebracht.
Ausserdem liessen sich bei weit mehr
als der Hälfte der Schlichtungsverfahren die Parteien begleiten oder vertreten. Dies stellt insgesamt eine Bereicherung dar, führt jedoch zu höheren Anforderungen an die Verhandlungsführung und zu längeren VerANZEIGEN
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
«Elvis the Show» am 24. März im
Volkshaus. Wer sich einen Platz ergattern will, schreibt einfach bis
spätestens 14. März eine E-Mail
mit der Betreffzeile «Elvis» an:
[email protected]
Schlichten statt richten
Am Finaltag herrschen professionelle Wettkampfbedingungen.
Am 9. März fand die erste
Quartierausscheidung des
Zürifischs statt. Wer nicht
dabei war und auch mitmachen möchte, hat am 16.
März Gelegenheit dazu.
Für die Schnellsten lockt
danach der Finalwettkampf
im Hallenbad Oerlikon.
An der Seite von Rio the Voice of Elvis
steht sein sensationelles Vegas Orchestra mit dem stimmgewaltigen Casino Choir. Es gelingt so die perfekte
Illusion eines Elvis-Konzerts in Las
Vegas. Stilecht in originalen ShowKostümen nimmt Rio sein Publikum
mit auf die Zeitreise in diese wunderbare Glitzerwelt. Zu hören sind Welthits wie «In The Ghetto», «Suspicious
Minds», «Viva Las Vegas», «Blue Suede Shoes» und viele mehr.
Rio gehört zu den weltbesten Elvis-Interpreten und wurde als einziger Impersonator von Elvis’ originalen Weggefährten der 70er Jahre begleitet. Zu diesen gehören die komplette TCB-Band (Elvis-Begleitband),
die Sweet Inspirations (weiblicher
Backup-Chor von Elvis), Mitglieder
der Gruppen The Stamps und Voice
(Elvis’ Studio-Chor). Zu allen Ausnahmekünstlern hat sich über die Jahre
hinweg eine Freundschaft entwickelt.
(pd./mai.)
handlungen. «Die friedensrichterliche
Tätigkeit ist eine der befriedigendsten Tätigkeiten in der Justiz. In kurzer Zeit kann für die vom Konflikt belasteten Parteien eine beidseitig akzeptierte Lösung gefunden werden»,
hält der Verband der Friedensrichter
und Friedensrichterinnen des Bezirks
Zürich in einer Mitteilung fest.
Zahlen und Fakten auf einen
Blick: 2766 der 3123 Schlichtungsgesuche (88,6 Prozent) wurden innert
drei Monaten erledigt. Von den 310
Urteilsvorschlägen (Streitwert bis
5000 Franken) wurden nur 61 respektive 19,7 Prozent abgelehnt. Die
Friedensrichter erledigten 613 von
1027 arbeitsrechtlichen Klagen (59,7
Prozent) abschliessend. Der kleinste
Streitwert betrug 47 Franken, der
grösste 138 Millionen Franken.
Die Stadt Zürich verfügt über sechs
Friedensrichterämter, die für je zwei
Stadtkreise zuständig sind. (pm.)
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Elvis»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
«Veloschuel» bewegt
Immer weniger Kinder fahren Velo.
Guter Grund für die KoVe und die Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich, Gegensteuer zu geben. Ziel: Kinder und Jugendliche sollen sicher und öfter Velo fahren. Mit
einer «Veloschuel», die bewegt, sollen
Kinder fürs Velo begeistert werden
und auch über den Unterricht hinaus
jederzeit Zugriff auf die umfangreichen Informationen der Kinder- und
Jugendinstruktoren haben. Neu stehen den Kinder- und Jugendinstruktoren die illustrierten und animierten
Figuren «Benj und Tina» zur Seite. Sie
sprechen die gleiche Sprache wie die
Schüler und vermitteln das Fachwissen auf spielerische und auch mal
quirlige Art – und immer auf Augenhöhe. Die animierten Lern-Sequenzen
«Veloparcours mit Benj Blitz und Tina
Turbo» sind integraler Bestandteil der
Website Veloschuel.ch. (pd.)
Veloschuel.ch
Züriberg
AKTUELL
Nr. 10
10. März 2016
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AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Kripo-Standort
Die Stadt Zürich plant, die auf
verschiedene Standorte verteilte
Kriminalabteilung der Stadtpolizei in einem Neubau am Mühleweg in Zürich West zusammenzuführen. Die Gesamtleistungsstudie zur Bebauung des städtischen
Grundstücks wird nächste Woche
ausgeschrieben. Das Stimmvolk
befindet
voraussichtlich
im
Herbst 2018 über die Vorlage.
Kanone als Kunst
Der Zürcher Stadtrat soll vor der
Kunsthaus-Erweiterung eine in
ein Kunstwerk eingebettete Flugabwehrkanone der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon Bührle
aufstellen. Das verlangen die beiden grünen Gemeinderäte Markus Knauss und Gabi Kisker. Damit sollen die geschäftlichen Aktivitäten von Emil Georg Bührle als
finanzielle Basis der Kunstsammlung thematisiert werden.
Abstimmung
Am 5. Juni kommen eine kantonale und fünf eidgenössische Vorlagen vors Volk. Auf kantonaler
Ebene wird über ein Gesetz über
die Gerichts- und Behördenorganisation im Zivil- und Strafprozess abgestimmt. Bei den eidgenössischen Vorlagen geht es um
die Volksinitiativen «Pro Service
public», «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» und «Für
eine faire Verkehrsfinanzierung»,
zudem über ein Fortpflanzungsmedizingesetz und eine Änderung des Asylgesetzes.
Andreas Minor
Fritz Rigendinger (l.) und Andy Grenacher tragen etwa 20 Liter Suppe aus dem «Chez Andy» zum Festzelt, und
Fotos: Nadine Golinelli
auch in der Zeichenakademie von Peter Grenacher wird voller Einsatz geleistet.
Glücks-Klee-Tag begeistert Gross und Klein
Fortsetzung von Seite 1
pelt Becher, räumt Geschirr weg oder
rollt sich auf dem Boden.
Nicht nur bei der HundePlausch-Uni geht es bunt zu und her.
Fünf Gehminuten weiter, an der Delta
Schule, verkleiden sich Kinder im Fotostudio. Selbst den Auslöser zu bedienen macht doppelt Spass, und so
wird auf den Buzzer gedrückt, was
das Zeug hält.
Mohrenköpfe und Stempel-Rally
Etwas ruhiger ist’s hingegen in der
Zeichenakademie von Peter Grenacher. Die Künstler sitzen ruhig auf ihren Stühlen und üben sich im Zeichnen eines Aktmodells. «Heute steht
der Raum auch Laien offen», betont
Peter Grenacher. Seit 50 Jahren lehrt
er Zeichnen und Malen. Zweimal wöchentlich kommen Schüler zu ihm.
Von seiner künstlerischen Seite
zeigt sich auch das Café «Vier Linden», das Hirsetaler in Form des
Hottinger Kleeblatt-Wappens verteilt.
Auch die Bäckerei Hürlimann hat
sich etwas einfallen lassen: «Am
Morgen durften Besucher bei der
Neue Leitung
Ab 1. Juni erhält das Volksschulamt Kanton Zürich (VSA) eine
neue Leitung. Der Regierungsrat
hat Marion Völger zur neuen
Chefin des Volksschulamts ernannt. Sie tritt die Nachfolge von
Martin Wendelspiess an, der
nach 38 Jahren Tätigkeit in der
Bildungsdirektion in Pension
geht. Seit 2014 steht Marion Völger dem Rechtsdienst des Volksschulamtes Kanton Zürich vor.
Austritt
Der Zürcher Lehrerinnen- und
Lehrerverband (ZLV) wirkt auf
Einladung der Bildungsdirektion
seit rund einem Jahr intensiv in
den verschiedenen Arbeitsgruppen zur Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich mit.
Nach einem Jahr muss der mit
rund 4000 Mitgliedern grösste
Lehrpersonenverband der Zürcher Volksschule ernüchtert feststellen, dass von den Ergebnissen
der Arbeitsgruppen am Schluss
kaum etwas übrig bleibt. Deshalb
verlässt der ZLV die kantonalen
Arbeitsgruppen per sofort.
Tag der offenen Tür
Am Samstag, den 12. März 2016,
lädt das Kunsthaus Zürich von 10
bis 20 Uhr zum Blick hinter die
Kulissen ein. Geboten werden Installationen und Performances,
Führungen und verschiedene Gespräche. Gross und Klein können
im Malatelier kreativ werden. Der
Eintritt ist gratis.
Die «studierte» Gisi in Aktion (l.), Fotosession an der Delta Schule.
Produktion unserer hausgemachten
Mohrenköpfe dabei sein. Natürlich
wurde auch degustiert», erzählt Regina Hürlimann.
Wer sich bei sieben verschiedenen Gewerbetreibenden einen Stempel abgeholt hatte, erhielt am Stand
des Quartiervereins Hottingen eine
originale Hottinger Einkaufstasche
als Geschenk. Ein weiterer Grund,
den Stand aufzusuchen, war dessen
Lage: im beheizten Festzelt auf dem
Gemeindeplatz. Dort gab es neben
Köstlichkeiten der Hürlimann-Bäckerei ab 16 Uhr auch Genuss für die
Ohren: Die Hackbrettformation «Anderscht» in traditionellen Trachten
gekleidet vermochte das Publikum in
ihren Bann zu ziehen. Danach unterhielten die beiden Bands «Counnus»
und «Zephyr Combo» die Quartierbewohner, während diese ein Munggen-Fondue genossen – insgesamt
wurden im Festzelt über 150 Portionen Fondue verteilt. Schliesslich liessen die gut gelaunten Besucherinnen
und Besucher den Abend mit jenischer Volksmusik, Schwyzerörgeli
und Zigeunermusik ausklingen. Zum
Schluss wurde sogar noch getanzt,
sodass die vorderen Tische weggeräumt werden mussten. Und so steht
jetzt für Regina Hürlimann und Andy
Grenacher bereits fest: Ein solch toller Event soll wieder zustande kommen.
AUS DEM GEMEINDERAT
Neues von Tanzhaus und Quartierhof
Im Herbst 2012 ist das in einer ehemaligen Seidenweberei an der Wasserwerkstrasse untergebrachte Tanzhaus Zürich bis auf die Grundmauern
abgebrannt. Der Brand wurde mit
grosser Wahrscheinlichkeit durch
Dachdeckerarbeiten ausgelöst, es
konnte aber keine Fahrlässigkeit und
kein Fehlverhalten nachgewiesen
werden – der Brand war ganz einfach ein unglücklicher Zufall. Nun befasst sich der Gemeinderat mit der
Vorlage für einen Ersatzneubau. Der
Zeitrahmen ist relativ eng: Natürlich
brauchte die Verwaltung genügend
Zeit für die Erarbeitung des Bauprojekts. Damit die Versicherung einen
Teil der Kosten übernimmt, müssen
die Bauarbeiten aber spätestens im
Herbst 2016 beginnen. Der Gemeinderat muss sich also ranhalten.
Höhere Mieten im Tanzhaus
Das von Stadtrat vorgelegte Projekt
ist an sich sehr schön: Das Tanzhaus
wird grüner, heller, für die Öffentlichkeit sichtbarer und zugänglicher. Und
es gibt neue Fussgängerverbindungen von der Wasserwerkstrasse an
den Kloster-Fahr-Weg am Limmatufer. Das Projekt ist nicht per se teuer
aufgegleist, aber selbstverständlich
muss ein Neubau rechtlich anderen
Standards genügen (baulichen, energetischen, technischen usw.) als dies
das alte Fabrikgebäude musste. Die
Folge davon ist, dass die Miete für
das Tanzhaus in Zukunft um einiges
höher ausfallen wird als früher – und
entsprechend wird die Stadt auch die
Subvention für diese für den Tanz in
nicht ganz klar ist, welche Folgen es
für das Projekt hätte, wenn sie
durchkämen. Es wäre auf jeden Fall
mit Verzögerungen zu rechnen und
entsprechend würde voraussichtlich
auch das Geld von der Versicherung
wegfallen. Wenn diese Zeitung erscheint, wird die Kommissionsberatung abgeschlossen sein und wir
werden mehr darüber wissen, wie
die Mehrheitsverhältnisse aussehen.
Ich bin aber zuversichtlich, dass es
für das Tanzhaus gut ausgehen wird.
Quartierhof Weinegg bleibt
«Nach jahrelangen
Verhandlungen liegt dem
Gemeinderat nun endlich
eine Weisung zum Erwerb
des Quartierhofs Weinegg
vor. Das grosse Engagement
der Quartierbevölkerung
hat sich gelohnt.»
Zürich wichtige und wertvolle Institution erhöhen müssen. Denn ein schöner Neubau bringt dem Tanzhaus
schliesslich nichts, wenn es dann die
Miete dafür nicht mehr berappen
kann. Doch die Sparfraktionen im
Gemeinderat tun sich mit Subventionserhöhungen gerade im Kulturbereich in letzter Zeit bekanntlich
schwer. Deshalb liegen auch bereits
ein Kürzungs- (GLP) und ein Rückweisungsantrag (SVP) vor, von denen
Gute Nachrichten aus dem Gemeinderat gibt es für ein Projekt in unserer Nachbarschaft: Nach jahrelangen
Verhandlungen zwischen der Stadt
und dem Kanton liegt dem Gemeinderat nun endlich eine Weisung zum
Erwerb des Quartierhofs Weinegg
vor. Das grosse Engagement der
Quartierbevölkerung hat sich gelohnt.
Hunderte von Familien und Einzelpersonen können voraussichtlich
auch weiterhin Pferde und Maultiere
ausreiten, Schweine, Hühner und Hasen züchten, im Garten biologisches
Gemüse ziehen, Obstbäume pflegen,
Most pressen, Schnaps brennen und
tolle Feste feiern. Wir dürfen uns
freuen, dass dieses schöne gemeinschaftliche Quartierprojekt auf lange
Sicht erhalten bleibt. Christine Hug,
Gemeinderätin Grüne 7 und 8
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit.
«Glücks-Klee-Tag» hiess das Projekt in Hottingen. Der Klee im
Wappen des Quartiers gab dem
Anlass diesen Namen. Am vergangenen Wochenende ging das
erstmals veranstaltete Fest mit
überwältigendem Erfolg über die
Bühne. Allein 150 Portionen Fon-
Engagement für alle
zahlt sich aus
due, Dutzende Liter Suppe und
vieles mehr konsumierten Quartierbewohner und Interessierte
aus der ganzen Stadt während sie
zusammen sassen und einander
besser kennen lernten.
Dass die Hottingerinnen und
Hottinger bereits Anfang März zu
einem Quartierfest kommen, ist
den beiden Initianten Regina Hürlimann und Andy Grenacher zu
verdanken. Mit viel Mut und Elan
haben sie etwas Neues für alle geschaffen. Und Hottingen wäre
nicht Hottingen, würden sich
nicht schnell auch andere begeistern lassen und Hand anlegen.
Am Ende waren dann Gewerbetreibende von der Boutiquenbetreiberin, Apothekerin, Hairstylistin über den Optiker bis hin zum
Hi-Fi-Geschäft und einer Zeichengalerie alle möglichen Dienstleister und Läden aktiv dabei. Und so
kommt es, dass im kommenden
Jahr dem zweiten «Glücks-KleeTag» nichts im Wege steht. Das
Engagement für alle zahlt sich am
Ende für alle aus – wenn man die
Arbeit nicht scheut.
Islandpferde tölten
auf der Dolder Eisbahn
Wehende Mähnen, dampfende Nüstern und trommelnde Hufe auf blankem Eis. Am kommenden Samstag,
12. März, ist es wieder soweit: Die Islandpferde tölten über die Kunsteisbahn Dolder. Den Tölt, eine spezielle
Gangart zwischen Trab und Galopp,
beherrschen nur Islandpferde.
Das Islandpferdeturnier «Tölt at
Dolder» findet bereits zum siebten
Mal statt. Beliebt ist das Eisturnier
sowohl bei Weltklassereitern als auch
bei Freizeitreitern. Die Teilnehmer
strömen aus der Schweiz, Frankreich
und Deutschland nach Zürich, um
auf dem glatten Eis ihr Können zu
zeigen. Die alte Tradition aus Island –
das Reiten auf Eis – hat sich mittlerweile auch in der Schweiz etabliert.
Die Teilnehmer treten in fünf speziellen Gangprüfungen gegeneinander an. Dazu tragen die Pferde spezielle Eisnägel und Stollen, die beim
Laufen wie Spikes wirken und für sicheren Halt auf der Eisfläche sorgen.
Gestartet wird morgens um 11 Uhr
mit den Vorentscheidungen. Abends
im Scheinwerferlicht finden die Finals mit den jeweils fünf besten Reitern statt. Die einzigartige Stimmung
auf der Kunsteisbahn Dolder und die
feurigen Darbietungen auf dem Eis
haben die letzten Jahre über 400 Zuschauer angezogen und das Turnier
zu einem Spektakel für alle Pferdefans werden lassen. (pd./zb.)
Samstag, 12. März, 11 bis 21 Uhr. Kunsteisbahn Dolder, Adlisbergstrasse 36, 8044
Zürich. Veranstalter: Islandpferde-Verein
Zürichsee und Islandpferdegestüt Niederfeld. Eintritt frei. Mehr Infos über Islandpferde und den Anlass: www.eistoelt.ch.
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Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
AKTUELL
NACHRUF
Zeitungsmacher aus Leidenschaft
Tony Steiner, alt Stadtrat Opfikon
«Kein einfacher Zeitungs-Genosse»
schrieb einst die «Neue Zürcher Zeitung» und meinte den Zeitungsbaron
und das «Urgestein von Opfikon».
Theophil Maag: Der konservativ veranlagte Maag war unbequem, engagiert und streitlustig, und was ihm
nicht in den Kram passte, kritisierte er
schonungslos.
Theophil Maag war ein überzeugter und engagierter Verfechter der
freien Presse, ein patronaler Verleger
und zeitweiliger Über-Chefredaktor,
ein unabhängigerer Querkopf. Sein
56-jähriges Wirken als Zeitungsmacher hat Opfikon/Glattbrugg geprägt. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Darstellung seiner Persönlichkeit. Theophil Maag hat sich im
Lauf der Jahrzehnte zu vielen Themen
geäussert. Er lebte für seinen «Kleinbetrieb», legte sich mit fast allen an,
und manchmal musste er zusammenkratzen, damit er die Löhne bezahlen
konnte. Muss man verrückt sein, um
freiwillig eine solche Existenz zu wählen? Man muss nicht, aber es hilft!
Mit 15 Jahren begann der junge
Maag eine Setzerlehre. Er lernte an
der Occasionssetzmaschine Mergenthaler Linotype, deren schneller und
preisgünstiger Maschinensatz ein
Jahrhundert lang Standard war, bis
sich das Lichtsatzsystem durchsetzte.
Bereits mit 17 Jahren, als die Druckerei des Vaters noch immer nichts
vom Wirtschaftsaufschwung spürte
und sich mühsam mit dem Drucken
von Briefbögen und Umschlägen für
Firmen über Wasser hielt, kam Theophil Maag die Idee für seine erste eigene Zeitung, die er zu Weihnachten
in die Tat umsetzte: Er ging von Geschäft zu Geschäft und sammelte Anzeigen für seinen Weihnachtsboten.
Auf dessen Titelseite stand ein besinnlicher Text über die Bedeutung von
Weihnachten sowie ein Appell an alle
Zeitungsmacher über den Sinn und
Zweck der freien Presse: «Wir brau-
«Einen grossen Eindruck hinterlassen»
Mit dem Tod von Theophil Maag
(1935–2016) verlieren wir einen
Zeitungsverleger, der mit dem
«Stadt-Anzeiger» in Opfikon über
viele Jahre Akzente gesetzt hat. Er
war eine Persönlichkeit mit Ecken
und Kanten, die einen grossen Eindruck hinterlassen hat.
Wir haben die Stadt-Anzeiger
AG mit dem «Stadt-Anzeiger» und
dem «Glattfelder» im Jahr 2011 von
Clientis: Starkes
Ergebnis im 2015
Publireportage
Die Clientis Zürcher Regionalbank
blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück: Die Ausleihungen
stiegen um 6,1 Prozent, die Kundengelder legten um 10,4 Prozent zu.
Insgesamt verzeichnet die Bank einen Jahresgewinn von 4,95 Millionen
Franken, das sind 3,4 Prozent mehr
als im Vorjahr, wie die Bank anlässlich einer Medienkonferenz mitteilte.
Die Bilanzsumme der Clientis
Zürcher Regionalbank ist im Berichtsjahr um 9,2 Prozent gestiegen
und beläuft sich per Ende 2015 auf
3,64 Milliarden Franken. Grund dafür ist der starke Zufluss an Kundengeldern: Per Jahresende belief sich
das Total auf 2,42 Milliarden, das
entspricht einer Zunahme um 10,4
Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Während die Kundengelder im Berichtsjahr deutlich zulegten, haben
sich die verwalteten Depotvermögen
im selben Zeitraum leicht um 0,6
Prozent oder 3,56 Millionen Franken
reduziert. Das Kreditgeschäft, Kerngeschäft der Bank, ist erneut gewachsen. Der Gesamtbestand belief sich
Ende 2015 auf 3,19 Milliarden, das
ist ein Plus von 6,1 Prozent. Innerhalb der Kundenausleihen sind 97
Prozent sämtlicher Kredite hypothekarisch gedeckt. Die Hypothekarforderungen sind im vergangenen Jahr
um 6,4 Prozent gestiegen und beliefen sich per Jahresende auf 3,07 Milliarden. Das Wachstum hat sich im
Vorjahresvergleich zwar leicht verlangsamt, befindet sich jedoch nach
wie vor auf einem vergleichsweise
hohen Niveau. «Wir befinden uns in
einer komfortablen Situation», hielten Adrian von Kaenel, Präsident
Verwaltungsrat, und Rolf Zaugg, Vorsitzender der Geschäftsleitung, fest.
Negativzinsen seien deshalb für die
Bank kein Thema. (pm.)
Theophil Maag übernommen und
sein Werk mit Respekt weitergeführt. Wir hoffen, dass er damit zufrieden war.
Seinen Angehörigen gilt unser
tief empfundenes Beileid.
Walter Frey,
Verleger Lokalinfo-Gruppe
Liliane Müggenburg,
Geschäftsführerin Lokalinfo-Gruppe
chen Menschen, die ein geistiges Gut,
wie Freiheit, die berufliche Selbständigkeit und die relative Unabhängigkeit, mit all ihren Sorgen und Risiken
höher schätzen als materielle Vorteile
und eine gesicherte Pension.»
Dieses Blatt wurde an 3500 Haushaltungen per Post verteilt. Drei Jahre
später, im Jahre 1955, gründete er
mithilfe seines Vaters als Schriftsetzer
den Zeitungsverlag Maag. Es entstand
aus dem ersten Erfolg nun die Idee,
eine Zeitung für das Gebiet OpfikonGlattbrugg herauszugeben, unserer
Gemeinde im Kanton Zürich.
Ostern 1955 entstand die Nullnummer, und danach erschien der
«Gemeinde-Anzeiger» alle vierzehn
Tage. Nachdem bekannt wurde, dass
sich Theophil auch für Gemeindeangelegenheiten einsetzte, von der Verbesserung von Zuständen im Altersheim bis zur Einrichtung eines Kinderspielplatzes, entschied sich einige
Jahre später die Gemeindeversammlung Opfikon dafür, den «GemeindeAnzeiger» (später «Stadt-Anzeiger»)
zum amtlichen Publikationsorgan zu
wählen. Immer galt Maags Engagement den Bürgern und ihren Anliegen, und er schaffte es, immer einige
zu Stellungnahmen im Anzeiger zu
bewegen. Er gehörte lange der Sekundarschulpflege sowie dem Gemeinderat an.
Trotz seines Augenmerks auf die
Gemeinde- und Volksangelegenheiten
zeugte seine eigene Stellungnahme
immer von einem Weltbürger neben
dem Patrioten! Wie sehr fehlt in der
heutigen Zeit die Zivilcourage gerade
Theophil Maag 2015 auf der Terrasse seiner Wohnung.
bei den Menschen unserer Presseorgane, die aus Bequemlichkeit und falschem persönlichen Sicherheitsbedürfnis nur den allgemeinen und von
irgendeiner Elite abgesegneten Konsens herbeten!
In Erinnerung an seine Kritiken
und Interventionen und angesichts
des heutigen Pressestandes zitierte
Maag denn auch gerne Thomas Jefferson, der im Jahre 1787 einmal sagte:
«Wenn ich zu wählen hätte zwischen
einem Land mit einer Regierung, aber
ohne Zeitung, und einem Land mit
Zeitung, aber ohne Regierung, dann
würde ich mich für das Land ohne Regierung entscheiden …»
Und Maag fügte hinzu, dass «Presse und Meinungsfreiheit ständig bedrohte Grundwerte der Demokratie
darstellen, für dessen Erhalt immer
wieder gekämpft werden muss, auch
im Gewissen einzelner Menschen!» In
Foto: Archiv Roger Suter
seiner Biografie schrieb Theo: «In
meiner Rückschau darf ich festhalten:
All die Mühen und die Risikobereitschaft haben sich gelohnt – als Lebenserfahrung wie auch beim Einkommen und Vermögen. Ich bin mir
jedoch bewusst, in eine einmalig
günstige Konjunkturlage hineingeboren worden zu sein. Die Leidenschaft
für die Opfiker- und Glattbrugger-Lokalzeitung, die ich 1955 zusammen
mit meinem Vater gegründet und Mitte 2011 aus gesundheitlichen Gründen
verkauft habe, liess mich über viele
Hindernisse hinwegsehen.»
Theo hatte ein reiches Leben und
meinte: «Wer so viel erlebt hat wie
ich, der muss dankbar sein.» Mit seinem Profil hinterlässt er viele Spuren.
Wir verlieren mit ihm einen der letzten grossen Opfikoner und eine über
30-jährige Freundschaft geht für mich
zu Ende.
Stadt Zürich mit Gewinn statt Verlust
Bachs Johannes-Passion
im St. Peter
Die Rechnung 2015 der
Stadt Zürich schliesst mit
einem Gewinn von 10 Millionen Franken. Gründe dafür
sind ein ausserordentlicher
Mehrertrag, nicht ausgeschöpfte Kredite, Projektverzögerungen sowie ein Rekordwert beim Steuerertrag.
Am Freitag, 18., und am Sonntag, 20.
März, präsentiert der Zürcher Bach
Chor eine Schweizer Erstaufführung.
Im Mittelpunkt steht Johann Sebastian Bach mit der Johannes-Passion
unter der Leitung von Andreas Reize.
Die Instrumentierung stammt von
Robert Schumann.
Schumann schätzte die Johannes-Passion von J. S. Bach besonders
und stellte sie sogar über die Matthäus-Passion, die in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts bekannter war.
Aus mehreren Briefen spricht Begeisterung: «Kennen Sie die Bachsche Johannes-Passion, die so genannte kleine? Finden Sie sie nicht auch um Vieles kühner, gewaltiger, poetischer als
die nach Matthäus?» Als Schumann
1848 in Dresden den gemischten
Chorgesangverein gründet, werden
die Choräle und Chöre der Johannespassion zu einem Schwerpunkt seines Repertoires. Auch als er das Angebot aus Düsseldorf erhält, dort als
Musikdirektor zu wirken, ist sein erstes grosses Projekt die Aufführung
der Johannes-Passion. 1851 schreibt
Schumann eine Fassung für eine romantische Orchesterbesetzung, welche den Anlagen eines gemischten
Konzertchors wie des Zürcher Bach
Chors entspricht. Das Handexemplar
Schumanns, das in Zwickau aufbewahrt wird, diente als Hauptquelle
für die Probenarbeit.
Als Solisten treten Camille Butcher (Sopran), Nicole Pieper (Alt),
Raphael Höhn (Evangelist), Lisandro
Abadie (Bass) und Falko Hönisch
(Bass) auf. (pd./pm.)
Die Stadt Zürich gibt weniger Geld
aus und nimmt rekordmässig viel
ein. Die Laufende Rechnung 2015
schliesst folglich mit einem Gewinn
von 10 Millionen Franken ab, budgetiert war ein Minus von 130 Millionen
Franken. «Rechnet man die vom Gemeinderat bewilligten Zusatzkredite
und Globalbudgetergänzungen dazu,
fällt das Ergebnis um 153 Millionen
Franken besser aus als erwartet»,
teilte Finanzvorsteher Daniel Leupi
mit. Kurz zusammengefasst: Der Aufwand betrug 8,446 Milliarden Franken, der Ertrag 8,456 Milliarden
Franken. Das Eigenkapital beläuft
sich Ende 2015 auf 677 Millionen
Franken, was rund 8 Prozent des Gesamtaufwands der Stadt Zürich entspricht. Die Nettoschuld ist gegenüber 2014 um 157,3 Millionen Franken auf neu 4,042 Milliarden Franken zurückgegangen.
Der Aufwand liegt um 112 Millionen Franken unter dem Budget. Die
besseren Ergebnisse der Gemeindebetriebe ermöglichten höhere Einlagen in
die Spezialfinanzierung (plus 53 Millionen Franken). Projektverzögerungen
und -verschiebungen sowie das Kostenmanagement der Verwaltung führten zu geringeren Ausgaben als geplant beim Personalaufwand (minus
56 Millionen Franken), beim Sachaufwand (minus 80 Millionen Franken)
Reaktionen der Parteien
Die meisten Parteien kommentierten
die Rechnung der Stadt Zürich. Die
SVP teilt mit: «Das Schlimmste ist
fürs Erste abgewendet.» Die vorgelegten Zahlen würden aber einen
zwiespältigen Eindruck hinterlassen.
So steige der Personalaufwand unvermindert an. Zudem kritisiert die
SVP, dass trotz Tausender neuer Einwohner der Steuerertrag natürlicher
Personen stagniere.
Die FDP hält fest, dass das bessere Ergebnis nur dank Sondereffekten
zustande gekommen sei. Dass Steuerzahler, Nutzer von Dienstleistungen und die Auflösung von Reserven
für das bessere Ergebnis sorgten, sei
keine nachhaltige Finanzpolitik, «da
man nicht ständig auf Sondereffekte
hoffen kann».
Die CVP betont, dass Stadtrat und
Verwaltung einen guten Schritt in die
richtige Richtung gemacht hätten,
dass aber Handlungsbedarf bleibe.
«Daher werden wir die Bemühungen
und bei den Beiträgen an private
Haushalte (minus 41 Millionen).
Auf der Ertragsseite schliesst die
Rechnung mit einem Mehrertrag von
42 Millionen Franken gegenüber dem
Budget ab. Zu einem wesentlichen Teil
sei das auf den ausserordentlichen Ertrag aus der vom Bezirksrat vorgegebenen zweiten Teilauflösung der
Schwankungsreserve für die Aktien
der Flughafen Zürich AG mit 63 Millionen Franken zurückzuführen, so Leupi. Die Steuereinnahmen sind mit
2,614 Milliarden Franken so hoch wie
noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Anstieg um 89 Millionen,
gegenüber dem Budget war jedoch ein
Minderertrag von 42 Millionen zu verzeichnen. Der Ertrag aus Steuern der
des Stadtrats, den Haushalt im
Gleichgewicht zu halten, weiterhin
genau prüfen.»
Die GLP bezeichnet die positive
Rechnung als erfreuliches Etappenziel. Es gebe aber immer noch sehr
viel zu tun. «Der Rechnungsabschluss ist noch zu wenig von einer
konsequenten
Aufgabenprüfung
durch den Stadtrat geprägt».
«Und wieder werden die Auguren Lügen gestraft», schreibt die SP.
Das rot-grüne Zürich könne mit
Recht von sich behaupten, über das
zu verfügen, womit die meisten anderen – bürgerlich dominierten – Gemeinwesen schon lange ringen: ausgeglichene Finanzen. Trotzdem könne nicht auf den Lorbeeren ausgeruht werden, denn auf die Stadt kämen Herausforderungen zu.
«Eine beachtliche Leistung», halten die Grünen fest. Trotzdem fordert
die Partei eine Erhöhung des Steuerfusses. (pm.)
natürlichen Personen liegt mit 1,43
Milliarden Franken um 33 Millionen
tiefer als erwartet. Bei den juristischen
Personen übertrifft das Rechnungsergebnis von 820 Millionen Franken den
budgetierten Wert um 34 Millionen.
Zufriedener Finanzvorstand
Leupi zeigte sich erfreut: «Der positive
Abschluss beweist mir, dass wir mit
unserer Politik auf dem richtigen Weg
sind. Die Stadt prosperiert, dieses
Wachstum ist allerdings auch mit erhöhten Kosten verbunden. Die Erreichung der finanzpolitischen Ziele –
ausgeglichene Rechnung und angemessenes Eigenkapital – ist ein kontinuierlicher Prozess, dem der Stadtrat
eine hohe Priorität beimisst.» (pm.)
Freitag, 18. März, 19.30 Uhr, Sonntag, 20.
März, 17 Uhr. Kirche St. Peter, Zürich.
Werkeinführung jeweils eine Stunde vor
Konzertbeginn, Dauer ca. 30 Minuten.
Vorverkauf: www.zbc.ch/konzerte, Musik
Hug, Jecklin, Ticketino.com. 0900 441 441
(kostenpflichtig).
Züriberg
K U LT U R
Nr. 10
10. März 2016
5
Ungeheure Schaffenskraft gegen den Zeitgeist
mend Anerkennung auch in der
Schweiz.
Mit nie erlahmendem Fleiss trieb
Honegger seine künstlerische Entwicklung voran. Die dazu förderliche
Umgebung fand er erst in einem Atelier in Zollikon und ab 1971 im Atelier neben dem Restaurant Kittenmühle am Ausgang des Erlenbacher Tobels. «Das ganze Haus hatte eine einmalige Atmosphäre … Ich muss mich
jeden Abend zwingen, ins Bett zu gehen, so herrlich schön ist es, in meiner Kittenmühle zu sein», schreibt er
über seine Arbeits- und Wohnstätte
in Herrliberg. Hier schuf er bis zu
seinem Tod 2003 über 1500 Werke:
Skulpturen in Stein, Holz und Bronze, Ölbilder und Aquarelle, Zeichnungen und Keramiken.
Einige der Freunde und Bekannten, die ihm damals in seinem Atelier
Modell gesessen hatten, treffen sich
heute noch regelmässig zur Adventszeit und an Honeggers Geburtstag am
14. August in der Kittenmühle. Veranstaltet werden diese Treffen von
der Gönnervereinigung Karl Lukas
Honegger. Diese organisiert auch die
aktuelle Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Team der Villa Hatt und
der Limmat Stiftung, die Honeggers
Werk verwaltet.
Die Villa Hatt lädt ein zur
Wiederentdeckung des Hottinger Malers Karl Lukas
Honegger (1902–2003).
In Berlin bekannt geworden, fand der Künstler nach
seiner Rückkehr eine neue
Heimat in Herrliberg.
Beatrice Thelen
Als Maler gegen den Zeitgeist sah sich
Karl Lukas Honegger selbst. Sein
Werk war akademisch gegenständlich
und passte nicht so recht in die Kunstszene seiner Zeit, in der Abstraktion,
Expressionismus, Kubismus oder
Konstruktivismus angesagt waren.
Erst heute erfahren seine Landschaftsbilder, figürlichen Skulpturen,
Porträts und religiösen Werke mehr
und mehr Wertschätzung.
Geboren wurde Karl Lukas Honegger 1902 in bescheidenen Verhältnissen am Fuss des Zürichbergs, an der
Veilchenstrasse. Er ging im Schulhaus
Hofacker zur Schule, absolvierte anschliessend an der Seehofstrasse eine
Lehre als Kulissenmaler bei einer Firma, die im Auftrag der Pfauensprechbühne und des Stadttheaters (heute
Oper) Bühnenbilder anfertigte. 1923
übersiedelte er nach Berlin, wo er sich
an einer Kunsthochschule die Grundlagen für sein weiteres Schaffen aneignete. Später perfektionierte er die
klassisch-akademische
Darstellung
von Landschaften und Porträts und
war bald ein gesuchter Porträtmaler
mit Aufträgen weit über Berlin hinaus.
Existenzkrise und Neuanfang
Nach der Zerstörung seines Ateliers
kehrte Honegger 1944 aus Berlin in
die Schweiz zurück, wo er sich
menschlich und künstlerisch isoliert
fühlte. Einem, der so lange in
Inspiration im Ausland gesucht
«Nordlicht in Lappland», «Herbstnachmittag, Nauen», «Marokko, Mittelatlas» (v. oben links): Einige von Karl Lukas Honeggers zahlreichen ReiseimFotos: zvg.
pressionen aus der Ausstellung.
Deutschland gelebt hatte, begegnete
man hierzulande mit Misstrauen.
Diese Ablehnung stürzte den Maler in
eine Existenzkrise. Mit 45 Jahren beschloss er, beim Zürcher Plastiker Alfons Magg eine fünfjährige Bildhauerlehre zu absolvieren. Mit Erfolg.
Denn das Dreidimensionale, das bildhauerische Gestalten war seine Bestimmung, wie er selbst bald erkannte. «Meine Begabung liegt in der
Form!» Dank seiner neuen künstlerischen Fertigkeiten erreichte er wieder frische Schaffenskraft und zuneh-
Honegger suchte immer wieder Inspiration im Ausland. Er unternahm
viele ausgedehnte Reisen innerhalb
Europas, nach Südamerika und Asien. Die fremden Landschaften, das
ungewohnte Licht, die fremdländischen Charakterköpfe inspirierten
ihn zu neuen Bildschöpfungen. Selten
malte er direkt auf die Leinwand,
meist machte er vor Ort Skizzen oder
Fotos, die er dann im Atelier auf
Leinwand umsetzte. Rückblickend
auf seine Reise nach Lappland und
Ägypten, schrieb er etwa: «Diese nor-
Villa Hatt
Die Villa Hatt liegt an prominenter Aussichtslage am Zürichberg.
Erbaut wurde die Herrschaftsvilla
1927 vom bekannten Bauunternehmer Heinrich Hatt Haller.
2004 ging sie von der Schwiegertochter Lou Hatt-Bucher in den
Besitz der ETH Zürich über. Heute kann die Villa Hatt als traditionsreiches Haus für geschäftliche
Zwecke von Personen und Institutionen der ETH genutzt werden:
als Begegnungszentrum, Gästehaus, Seminar- und Sitzungsort
oder als stilvolle Kulisse für Empfänge und Events. (zb.)
dische Landschaft und die Wüste –
das ist die Welt, die mich künstlerisch am stärksten beeindruckt und
zu Bildschöpfungen anregt.»
Autobiografie zu Leben und Werk
Karl Lukas Honegger hat auch geschrieben. Seine Autobiografie «Mein
Leben und Werk» berichtet von seinem künstlerischen Werdegang und
darüber, wie ihn sein Glaube inspirierte und vor Verzweiflung bewahrte. Zu lesen ist darin auch, wie ihn
die Ausgrenzung und pauschale Verurteilung schmerzte, die der apolitische Rückkehrer nach dem Zweiten
Weltkrieg in der Schweiz erfuhr. «So
hat man in den Medien alles aus
Deutschland kommende mit Hitler
identifiziert … Nie habe ich einer
Partei angehört, und die Verbrechen
Hitler-Deutschlands habe ich stets
verabscheut.»
Vernissage: Donnerstag, 10. März, 18 Uhr
(Laudatio um 18.30 Uhr). Ausstellung bis
10. Juni, Öffnungszeiten: jeden Samstag
10–12 Uhr (ausser 26. März, 7. Mai, 14.
Mai). Villa Hatt, Freudenbergstrasse 112,
8044 Zürich. Tel. 044 633 49 49.
Weibliche Dada-Power: Vielfältig und bis heute aktuell
Die Ausstellung «Dada
anders» im Haus Konstruktiv sowie das zweiteilige
Symposium «She Dada»
im Kunsthaus und im Cabaret Voltaire widmen sich
den weiblichen Ikonen
der Dada-Bewegung.
Anlässlich des Dada-Jubiläums hat
das Museum Haus Konstruktiv sein
Ausstellungsjahr mit der historischen Gruppenschau «Dada anders»
eröffnet. Die Schau, kuratiert von
Sabine Schaschl, Margit Weinberg
Staber und Evelyne Bucher, widmet
sich drei deutschsprachigen Protagonistinnen der Bewegung: Sophie
Taeuber-Arp, Hannah Höch und Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven. Sie vertreten gleichzeitig die
drei geografischen Dada-Zentren
Zürich, Berlin und New York.
Die wenigen Frauen, die in der
Dada-Kunst mitwirkten, standen
zwar oft im Schatten ihrer männlichen Mitstreiter. Bei näherer Betrachtung jedoch zeigt sich eine Vielfalt experimenteller Arbeiten, wobei
insbesondere die multimedialen und
performativen Ansätze der DadaFrauen noch immer überraschend
aktuell erscheinen. Während die Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp und
Hannah Höch bis heute weltweit in
Ausstellungen gezeigt werden, ist
das Oeuvre der «Dada-Baroness» Elsa von Freytag-Loringhoven weitgehend unbekannt. Dabei nahm sie
mit ihren skurrilen Kostümen, radi-
Sessions zu Frauen, Körper, Dada
«Enduring Ornament», 1913: Readymade mit weiblicher Symbolkraft, zur
Foto: Mark KelmanCollection, New York
Kunst erhoben von Elsa von Freytag.
kalen Auftritten, Readymades (Objets trouvés) und visuellen Gedichten
eine der provokantesten Positionen
ihrer Zeit ein.
Die Ausstellung vereint zahlreiche Werke aus den Jahren 1916 bis
1923, die von bedeutenden Sammlungen aus dem In- und Ausland zur
Verfügung gestellt wurden. Die parallel dazu gezeigten Einzelpräsenta-
tionen der zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von Brandenburg und
Sadie Murdoch stellen Verbindungen
in die Gegenwart her. (pd./mai.)
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustr. 25,
8001 Zürich. Ausstellung bis 8. Mai. Öffnungszeiten: Di/Do/Fr/Sa/So 11–17 Uhr,
Mi 11–20 Uhr. Über die Osterfeiertage geschlossen. www.hauskonstruktiv.ch.
Viele Dadaistinnen thematisierten
in ihren Werken ihr soziales und
biologisches Geschlecht: So machte etwa die New Yorker Performerin Elsa von Freytag aus ihrem
Körper ein Kunstwerk; die Berliner Künstlerin Hannah Höch rückte der Neuen Frau mit der Schere
auf den Leib; die Zürcher Dadaistin Emmy Hennings inszenierte ihren Körper vor der Kamera. Und
die Pariser Künstlerin Suzanne
Duchamp verlieh Mann und Frau
abstrahierte Körper.
Ausgewiesene
Forscherinnen
aus dem In- und Ausland ergründen in ihren Inputs im Kunsthaus
und im Cabaret Voltaire die Darstellungen und Zurichtungen des
Körpers aus weiblicher Perspektive. Während die Literaturwissenschafterin Elza Adamowicz (London) in ihrer Einführung «Zwischen Schlachtfeld und Rummelplatz – dadaistische Darstellungen
des Körpers» am Freitag, 11.
März, allgemein über die Darstellung des Körpers in Dada spricht,
richten die Literaturwissenschafterinnen Irene Gammel (Toronto),
Christa Baumberger (Zürich), Ruth
Hemus (London) und die Kunsthistorikerin Karoline Hille (Ludwigshafen) am Samstag, 12. März, ihren Blick auf die vier Dada-Exponentinnen aus New York, Berlin,
Zürich und Paris.
Ein performatives Resümee
präsentiert schliesslich das Zür-
Emmy Hennings mit Dada-Puppe
im Cabaret Voltaire, 1916. Foto
aus dem Nachlass Emmy Hennings/Hugo Ball. Schweiz. Literaturarchiv
cher Künstlerinnenduo Knuth und
Tucek – die Rockstars unter den
Schweizer Satirikerinnen.
Die Moderation der Veranstaltung liegt in den Händen von Cabaret-Voltaire-Direktor
Adrian
Notz, der Kulturwissenschaftlerin
Ina Boesch und von Cathérine
Hug, Kuratorin am Kunsthaus.
(pd./mai.)
Freitag, 11. März, 19.30 Uhr, Eröffnung
des Symposiums im Kunsthaus Zürich;
Fortsetzung am Samstag, 12. März, 20
Uhr im Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1.
6
Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
MARKTPLATZ
Übung der Jugendfeuerwehr
Am Samstag 12. März, findet von 14
bis 17.30 Uhr im Schulhaus Herzogenmühle in Schwamendingen eine Übung der Jugendfeuerwehr des
Bezirks Zürich Dietikon statt. Interessierte Mädchen und Burschen im Alter von 14 Jahren können zuschauen.
Sie erhalten so einen Einblick in die
Samstag, 12. März, 14–17.30 Uhr. Infos
unter www.lodur-zh.ch/jfw-zuerich.
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Dank guter Planung
kein Stress beim Zügeln
Fotos: A. J. Minor
«Saltz» – das neue Restaurant im Dolder Grand
In Zusammenarbeit mit dem deutschen Industrie-Erben und Designkünstler Rolf Sachs (Foto) hat Dolder-Grand-Hoteldirektor Mark Jacob in den letzten
zwei Jahren am Konzept gefeilt: «Es war ein Sprung
ins kalte Wasser, denn auch für Rolf Sachs war es die
erste Konzeptionierung eines Restaurants», betonte
Jacob anlässlich der Eröffnung. Nun habe das Nobelhotel genau das, was es wolle: «Ein hochwertiges und
exklusives Restaurant.» In nur sechs Wochen wurde
aus dem «Garden Restaurant» das neue «Saltz». Im
Zentrum hängt nun ein Stückchen «Horu», ein rund
500 Kilogramm schwerer Granitsplitter des Matterhorns, an roten Seilen (rechts). Eine in Rot gehaltene
Sitzecke, eine kühl gestaltete Sitzreihe an einer stilisierten Salzwand und eine blaugraue Lounge bieten
reichlich Sitzauswahl, je nach Stimmung. (ajm.)
Feuerwehr. Gemäss dem Motto «Retten, handeln, löschen» wird in der
Jugendfeuerwehr die Grundausbildung zum Feuerwehrmann oder zur
Feuerwehrfrau
vermittelt.
Auch
Atemschutz gehört dazu. (pm.)
Umzug ohne Stress ist dank rechtzeitiger Planung möglich: Wichtig ist,
dass der ausziehende Mieter rechtzeitig den Wohnungsabgabetermin
mit dem Vermieter festlegt und bestätigt. Mieter und Vermieter müssen
sich im Klaren sein, dass sich eine
Wohnungsabnahme nicht schnell in
10, 15 Minuten erledigen lässt. Je
nach Wohnungsgrösse dauert eine
Abnahme 1 bis 1,5 Stunden, bei
grossen Wohnungen oder Einfamilienhäusern sogar mehr. Daher ist unbedingt genügend Zeit einzuplanen.
Die Reinigung wird ebenfalls gerne unterschätzt und oft zu spät in
Angriff genommen. Auch diese kann
aufwendiger sein als vermutet. Denn
nur eine umfassende und gründliche
Reinigung führt zum Erfolg und wird
von allen akzeptiert. Je nach Grösse
einer Wohnung oder eines Hauses
kann es von Vorteil sein, ein Putzinstitut mit dem Reinigen der Wohnung
zu beauftragen. Ist während der
Mietzeit etwas kaputt gegangen, ist
Hans Barandun.
Foto: zvg.
es sinnvoll, wenn der Mieter dies
gleich repariert oder instand stellt.
Kleinere Mängel können meistens
selber behoben werden. Für grössere
Mängel sollte, ebenfalls frühzeitig, ein
Fachmann beauftragt werden.
Hans Barandun, Leiter
Akquisition und Spezialmandate,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
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mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048
Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei
uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen
(pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Züriberg
AKTUELL
Nr. 10
10. März 2016
7
Rückblick auf einen Winter, der keiner war
Gemittelt über die drei
Wintermonate Dezember bis
Februar war der vergangene
Winter zusammen mit dem
bisherigen Rekordwinter
2006/07 der wärmste
in der über 150-jährigen
Klimahistorie der Schweiz.
Silvan Rosser
Der letzte Schweizer Winter dauerte
vom 1. Dezember 2015 bis zum 29.
Februar 2016. Der Einfachheit halber werden in der Meteorologie und
Klimatologie die vier Jahreszeiten
unter Einbezug von jeweils drei ganzen Monaten definiert. Mit einem
Temperaturüberschuss von 2,6 Grad
gegenüber
der
Referenzperiode
1981–2010 war der vergangene Winter in der Schweiz rekordwarm, wie
MeteoSchweiz mitteilt. Nur im Winter
2006/07 wurden in einer bis ins Jahr
1864 zurückreichenden Messperiode
gleich hohe Wintertemperaturen gemessen.
Der Winter 2015/16 war geprägt von zu warmen Temperaturen. Winterlich kalt war es nur Mitte Januar.
Halbtote leben länger
Zweitwärmster Winter in Zürich
An der Messstation am Zürichberg
gab es zwischen Dezember und Februar ebenfalls aussergewöhnlich hohe Wintertemperaturen zu messen.
Mit einem Wärmeüberschuss von 2,7
Grad blieb der Winter 2015/16 in Zürich jedoch um wenige Zehntelgrad
kühler als der bisherige Rekordwinter 2006/07.
Obwohl meteorologisch der Winter
im Dezember beginnt, war im vergangenen Dezember kaum je die Rede
von einem Winter. Denn der Dezember war sehr mild, staubtrocken und
ausgesprochen sonnig. Das anhaltend
schöne und milde Wetter, verbunden
mit sehr trockenen Luftmassen,
brachte der Alpennordseite vielerorts
ungewöhnlich nebelarme und damit
ebenfalls sehr sonnige Verhältnisse.
Die Sonnenstunden summierten sich
regional wie bereits im Dezember
2013 auf mehr als das Doppelte, vereinzelt auch auf fast das Dreifache der
normalen Dezembersumme. Sonnenrekorde für den Dezember an Messstandorten mit über 50-jährigen Aufzeichnungen verzeichneten Basel und
Zürich. Mit durchschnittlich 4,4 Grad
herrschte in Zürich zudem der
wärmste Dezember seit mehr als 100
Jahren. Eine Spur milder waren in
Zürich lediglich die Dezember in den
Jahren 1868 und 1880. Im ganzen
Im Dezember herrschte weiterhin Trockenheit. Ab Januar gab es fast täglich Niederschläge.
Monat fielen keine nennenswerten
Niederschläge. Die Trockenheit setzte
sich somit nochmals fort. Die Schneearmut führte zu grünen Weihnachten,
selbst in Davos und im Engadin.
Ab Januar war dann Schluss mit
sonnigem und trockenem Winterwetter. Im Einfluss einer stabilen und
kräftigen West- bis Südwestströmung
wurden in der ersten Januarhälfte
2016 anhaltend milde und feuchte
Luftmassen zur Schweiz transportiert. Vom 1. bis zum 12. Januar bewegte sich die Tagesmitteltemperatur
verbreitet 3 bis 6 Grad über der Referenzperiode 1981–2010, wie Me-
Die Witiker Handballer spielen
am Samstag zu Hause
Die Handballerinnen und Handballer
des TV Witikon haben am kommenden Samstag ihren «Heimspieltag» in
der Halle Looren Ebmatingen am
Samstag, 12. März. Für Verpflegung
während des Spielbetriebs ist gesorgt.
Gleich zwei Witiker Mannschaften
stehen an der Tabellenspitze: Das
Herren «Eins» unter den Coaches
Martin Hegglin und René Stieger sowie die Junioren U17 unter Trainerin
Barbara Widmer und Trainer Ivo Abrach. Beide Teams sind unangefochten an erster Stelle und haben diese
Saison noch keinen Punkt verloren.
Für das «Eins» ist die Auf-/Abstiegsrunde quasi sicher. Das Team will unbedingt den Wiederaufstieg in die 2.
Liga schaffen und den Regionalmeistertitel erringen, der dem TVW in der
3. Liga bisher noch nie gelungen ist.
Zwei weitere Teams sind Zweitplatziert: Die Damenmannschaft um
mung auslöste. In der Folge stiegen
die Temperaturen wieder deutlich
an und der Schnee schmolz.
Auch der Februar als letzter
Wintermonat wollte nicht richtig ins
klassische
Winterbild
passen.
Schnee war im Flachland erneut
Mangelware. Stattdessen gab es laue
Frühlingsluft, blühende Schneeglöckchen sowie Krokusse und gebietsweise leuchtend gelben Löwenzahn auf den Wiesen. Die anhaltende Wärme sorgte für einen Vegetationsvorsprung von rund vier Wochen. Wie im Januar dominierten
die Westwinde und somit der Atlantik das Wettergeschehen im Februar.
Er zeigte sich über weite Strecken
unbeständig mit mild-feuchten atlantischen Luftmassen und fast täglichen Niederschlägen.
Die überdurchschnittlich nassen
Monate Januar und Februar haben
die monatelange Trockenheit beendet. Ein Wasserdefizit bleibt aber
vorerst noch bestehen.
die das Trainerduo Roli Zimmerli und
Luis Fonseca sowie die U13 Juniorinnen. Beide Mannschaften besitzen
noch intakte Chancen, sich auf den
ersten Platz vorzukämpfen.
Folgende Teams stehen sich am
Samstag in der Halle Looren gegenüber:
• 10.00 U13-Juniorinnen:
TV W - GC Amicitia Zürich
• 11.30 U13-Junioren-Meister:
TVW - SG Horgen/Wädenswil
• 13.00 U15-Juniorinnen:
TVW - Grün-Weiss Effretikon
• 14.30 U17-Junioren:
TVW- TV Uznach
• 16.00 4. Liga Männer:
TVW - Grün-Weiss Effretikon
• 17.30 3. Liga Männer:
TVW - HSV Säuliamt
• 19.00 3. Liga Frauen:
TVW - HC Rorbas (jr.)
www.tvwitikon.ch
teoSchweiz berichtete. Während des
Durchzugs mehrerer Störungszonen
fiel vor allem auf der Alpennordseite
und in den Alpen reichlich Niederschlag. Die Schneefallgrenze lag dabei meist oberhalb von 700 m. Am 8.
und am 9. Januar stieg sie sogar auf
eine Höhe von gegen 2000 m.
Eine Woche Winter
Die Drehung der allgemeinen Strömung auf Nordwest bis Nord bescherte der Schweiz die einzige Winterwoche: Ab dem 13. Januar floss
kalte Polarluft zur Schweiz. In Berglagen fiel die Tagesmitteltemperatur
Grafiken: Silvan Rosser
während einer knappen Woche 4 bis
10 Grad unter die Referenzperiode
1981–2010. Es gab Schneefälle, und
der Schnee blieb sogar einige Tage
liegen. Am 16. Januar gab es am Zürichberg 12 cm Schnee, so viel wie
sonst nie in diesem schneearmen
Winter. Am 18. und 19. Januar
herrschte Dauerfrost, und am Morgen des 18. Januars wurde mit
–10,5 Grad die tiefste Temperatur
des Winters gemessen.
Ab dem 21. Januar baute sich
dann über dem Mittelmeerraum ein
kräftiges Hoch auf, welches im Alpenraum erneut eine Südwestströ-
Der Winter 2015/16 fühlte sich nie
richtig lebendig an – er war von Beginn weg halb tot. Die anhaltende
Wärme zeigt sich auch in der Anzahl Frosttage – also jener Tage, an
denen das Thermometer mindestens
einmal unter den Gefrierpunkt sinkt.
Mit nur 38 Frosttagen zählt der vergangene Winter so wenige wie kaum
je zuvor. Nur die Winter 2006/07,
1994/95 und 1993/94 brachten
noch ein oder zwei Frosttage weniger. Im Mittel der Jahre 1981–2010
gab es 55 Frosttage.
Noch extremer zeigt sich die Lage bei den Eistagen, also der Anzahl
Tage mit Dauerfrost. Im Winter
2015/16 waren es gerade mal zwei.
Nur im Winter 1974/75 hatte es
noch einen Eistag weniger gegeben.
Im langjährigen Durchschnitt der
Jahre 1981bis 2010 wurden 22 Eistage mit Dauerfrost gezählt.
Positive Auswirkungen hatte der
«Warmwinter» auf den Heizenergieverbrauch und somit auf die Heizkosten. Nach dem Rekordwinter
2006/07 erreichte der vergangene
Winter die zweittiefste Summe der
Heizgradtage.
Zum meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März meldete sich
der Winter mit Schnee und kälteren
Temperaturen wieder etwas zurück.
Ob Halbtote länger leben, werden
die kommenden Wochen zeigen. Zumindest bis Mitte März wird sich
der Märzwinter halten können.
FC Seefeld: Gelungener Rückrundenstart
Schneeregen und Kunstrasen konnten den FC Seefeld
nicht stoppen. Zum Rückrundenstart gab es einen
wichtigen 2:1-Heimsieg
gegen den FC Freienbach.
Wegen des Wetters musste das erste
Heimspiel der Rückrunde auf dem
Kunstrasen im Heerenschürli ausgetragen werden.
Der FC Freienbach setzte den
Leader von Beginn weg mit einer
harten, ja gar oft überharten Gangart unter Druck. Bereits in der 7. Minute erhielt diese Spielweise aber einen ersten Dämpfer: Yves Scherrer
erzielte das erste Rückrundentor für
den FCS.
Von da an spürte man von der eisigen Kälte nur noch wenig. Das
Spiel war lanciert, und auf beiden
Seiten kam es zu heissen Situationen. Eine solche nützten die Freien-
Das aktive und professionelle Coaching des Trainer-Duos Domenico
Foto: zvg.
Sinardo und Danijel Borilovic hat sich ausgezahlt.
bacher in der 17. Minute durch Oliver Maurer aus. Doch nur eine Viertelstunde später war es der Mann
des Spiels, Emir Salkic, der mit einem sehenswerten Freistoss bereits
in der ersten Halbzeit das Endresultat von 2:1 erzielte. In der zweiten
Halbzeit spielte der FCS kompakt
defensiv und lauerte auf Konter. Die
Rechnung ging auf. (e.)
8
Züriberg
Nr. 10
10. März 2016
AKTUELL
Notice of Appointment of a Liquidator
under Section 204 of the BVI Business
Companies Act.
NORTHFIELD CAPITAL LIMITED
(in voluntary liquidation)
Company No. 414914
NOTICE is hereby given pursuant to
Section 204, subsection (b) of the BVI
Business Companies Act, 2004 that the
company is in voluntary liquidation. The
voluntary liquidation commenced on 18
December 2015. The liquidator is André
Kym of Haussmann Revision AG, Seefeldstrasse 45, Postfach, 8008 Zürich,
Switzerland.
Dated: 18 December 2015
André Kym
Voluntary Liquidator
Blick in die erfolgreiche Ausstellung «Aufgetischt» in der Stadtgärtnerei,
die nach einer Verlängerung am 28. März endgültig zu Ende geht. Foto: zvg.
Alles über Urban Gardening
Was ist Urban Agriculture in unserer
Stadt und anderswo? Wie hat sich das
Gärtnern in der Stadt verändert? Was
für einen Stellenwert nahmen und
nehmen Gärten und Nahrungsmittelproduktion in der Stadt ein? Dies und
noch viel mehr ist an der letzten öffentlichen Führung zur Ausstellung
«Aufgetischt. Von hängenden Gärten
und Pilzgaragen» in der Stadtgärtnerei zu erfahren. Ursula Pfister, Projektleiterin Grün Stadt Zürich, und Domi-
ANZEIGEN
nique Meister, Umweltingenieur BSc,
nehmen Interessierte mit auf eine Reise vom Mittelalter in die Zukunft, zeigen anhand von anschaulichen und
angewandten Beispielen eine Vielfalt
von neuen Gärten und Gartenaktivitäten in der Stadt Zürich und wagen
auch einen Blick nach New York. (zb.)
ETWAS
GESEHEN,
ETWAS
GEHÖRT?
Te l e f o n
Mittwoch, 16. März, 17.30–19 Uhr, Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27, 8047 Zürich. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.
044
913 53 33
SPORT
Züriberg
Nr. 10
10. März 2016
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Spirig: «Die Familie gibt mir Sicherheit»
Die Bachenbülacher Triathletin Nicole Spirig wurde
2012 in London Olympiasiegerin. Bald stehen die
nächsten Spiele in Rio de
Janeiro an. Im Interview
erzählt sie, wie sie sich vorbereitet und welche Rolle
ihr Umfeld dabei spielt.
Jennifer Furer
Am 5. August beginnen die Olympischen
Sommerspiele in Rio de Janeiro. 15 Tage
später werden Sie starten. Wie laufen
die Vorbereitungen?
Wir sind mittendrin. Die ersten beiden Trainingslager des Jahres sind
schon beendet. Zwischendrin waren
wir mehrheitlich in St. Moritz im Höhentrainingslager. Ich bin bis jetzt
zufrieden mit der Vorbereitung. Aber
es ist klar, dass die nächsten Monate
bestimmend sind, wie fit ich am 20.
August an der Startlinie stehe.
Gibt es eine Möglichkeit, zu testen, ob
Ihre Form gut ist?
Nach 20 Jahren Spitzensport habe
ich viel Erfahrung. Zudem kenne ich
einerseits meinen Körper sehr gut,
andererseits habe ich Vergleichswerte aus den letzten Jahren und auch
von der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London im Jahr
2012.
Dieses
Trainingstagebuch
schaue ich ab und zu an, um zu sehen, was ich dort gemacht habe und
wie fit ich war.
Also sind Tests nicht nötig?
Eventuell werde ich noch einen Test
machen, um Puls, Laktatwerte und
die maximale Sauerstoffaufnahme zu
messen. Aber das würde ich vor allem aus Interesse machen. Das Training basiert eher auf meinem Gefühl,
auf dem Gefühl meines Trainers und
auf unseren Erfahrungswerten.
Wie sieht Ihr Training vor einem solch
wichtigen Ereignis aus?
Das Training ist jetzt sicher stark auf
die Olympischen Spiele fokussiert.
Ich bestreite vorher aber auch Wettkämpfe. Ich benötige sie unter anderem auch, um wettkampffit zu werden. Ich kann nicht einfach nur einen
Wettkampf pro Jahr bestreiten. Ich
werde als Zwischenhöhepunkt auch
noch die Europameisterschaft in Lissabon bestreiten. Aber natürlich
spürt man ganz klar: Der Höhepunkt
sind die Olympischen Spiele. Es dauert noch rund 200 Tage. Daher ist
das Training zusehends auf dieses
Rennen fokussiert.
Und wie sehen die Trainingslager aus?
Normalerweise trainiere ich dreimal
täglich. Aber jeder Tag ist anders. Es
bedeutet nicht jeden Tag: Schwimmen, Velofahren, Laufen. Es kann an
Nicola Spirig
Nicola Spirig Hug (34) wuchs in
Winkel auf. Ihre bisher grössten
Erfolge sind der Olympiasieg
2012 in London, fünf Europameistertitel (2009, 2010, 2012,
2014 und 2015) sowie ein Weltund ein Europameistertitel bei
den Juniorinnen. Sie bestreitet
vor allem Rennen in der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10
km Laufen).
Nicola Spirig ist von Beruf
Sportlerin und Juristin. Sie wohnt
in Bachenbülach, ist mit Reto Hug
verheiratet und Mutter von Yannis (3).
malerweise hohe Erwartungen. Das
heisst aber nicht, dass ich nochmals
eine Goldmedaille gewinnen muss.
Ich erwarte von mir vielmehr, das
Bestmögliche zu zeigen und so fit wie
möglich am Start zu stehen. Klar, der
Erwartungsdruck ist da, aber mir
ist wichtig, an diesem Tag das Beste zu geben.
einem Tag ein langes Schwimmtraining sein und zwei kürzere Veloeinheiten und am nächsten Tag vielleicht bis zu drei Laufeinheiten. Es ist
die Stärke meines Trainers, dass alles
zusammenpasst und sich die drei
Disziplinen ergänzen, sodass man
beispielsweise nach dem Schwimmtraining nicht zu müde fürs Lauftraining ist.
An den Olympischen Spielen teilzunehmen, ist das grösste Ziel jedes
Sportlers. Was macht für Sie die Olympiade zu etwas Besonderem?
Für viele Athleten aus den meisten
Sportarten ist es das höchste Ziel.
Es ist ein Tag in vier Jahren.
Das ist sicher speziell.
Man trainiert und
lebt für diesen
einen Tag. Das
ist auch ein
Teil
des
Drucks.
Jeder
weiss genau,
hat man an
diesem Tag
Pech oder
ist krank,
dann ist er
schon wieder
vorbei. Andererseits
sind sehr
viele
Sportarten und
Sportler
aus allen
Ländern
zusammen. Das
ist schon
sehr speziell.
Trainieren Sie alleine?
Nein. Ich habe andere professionelle Triathleten um mich herum, die aus verschiedenen
Ländern kommen. Auch in St.
Moritz sind eine deutsche
Athletin und ein junger
Athlet aus Hong Kong,
der jetzt den Schweizer Pass hat, dabei.
In den Trainingslagern auf Gran
Canaria
sind
auch Athleten
aus
Amerika,
England,
Südamerika
und
Südafrika dabei.
Vergleicht
man sich untereinander,
wenn man
so zusammen trainiert?
Auf jeden
Fall. Solche Trainings haben
für
mich einen
sehr grossen
Wert, weil alle
Athleten
professionell
trainieren. Das
heisst, sie richten
ihren Tag aufs Training aus, so wie ich.
Sie kommen sehr
motiviert und geben
ihr Bestes. Dieses Umfeld ist sehr wichtig,
das Training geht viel
leichter, als wenn man
alleine trainieren müsste.
Man hilft und motiviert
sich gegenseitig und kann
sich so zu einer besseren
Leistung pushen.
Vor vier Jahren standen Sie
zuoberst auf dem Podest. Was ist das
Ziel an diesen Spielen?
Ich freue mich extrem, nochmals an
die Olympischen Spiele gehen zu
können. Es sind meine vierten. Bei
allen war die Ausgangslage anders.
Bei meinen ersten Spielen trat ich als
Newcomerin an. Damals habe ich
mich sehr gefreut, dass ich mich qualifizieren konnte. Bei meinen zweiten
Spielen in Peking war ich bei der erweiterten Weltspitze mit dabei und
wurde sechste. Bei den dritten in
London bin ich als Mitfavoritin gestartet und habe gewonnen.
Und bei den Spielen in Rio?
Da stehe ich als Olympiasiegerin an
der Startlinie. Das ist sicher wieder
eine andere Ausgangslage. Für mich
ist das extrem spannend. Ich sehe
das so, dass ich die einzige Olympiasiegerin bin, die startet. Mein Leben
wird sich aber nicht extrem verändern, wenn ich Erste oder 39. werde.
Ich möchte das als Vorteil nutzen. Ich
kann so Risiken eingehen und verschiedene Taktiken ausspielen.
Dennoch, die Titelverteidigung wird
nicht einfach.
Klar, es wird sehr schwierig. Mein
Ziel ist es, in absoluter Topform an
der Startlinie zu stehen und nochmals mein Bestes zu geben.
Die Erwartungen an Sie sind riesig. Dementsprechend lastet auch ein hoher
Druck auf Ihnen. Wie gehen Sie damit
um?
Ich bin froh, dass ich schon an Olympischen Spielen war. Sie sind immer
etwas ganz Spezielles, nicht vergleichbar mit Weltmeisterschaften
oder Europameisterschaften,
wo
auch ein Druck vorhanden ist und wo
man eine Medaille für die Schweiz
gewinnen will.
Aber ...?
... Olympische Spiele sind grösser,
und dementsprechend sind auch die
Erwartungen viel höher. Das ist der
Tag, an dem die ganze sportbegeisterte Schweiz auf eine Randsportart
blickt. Ich bin froh, dass ich das
schon kenne und bereits erlebt habe.
Ich habe in einem gewissen Mass gelernt, damit umzugehen.
Und wie sieht es mit Ihren Erwartungen
aus?
Ich denke, der grösste Druck kommt
immer von mir selbst. Ich habe nor-
Wieso?
Nur schon im
olympischen
Dorf im Essenszelt zu sitzen und
zu schauen, wer
alles rein und raus
geht: von den Kunstturnerinnen,
die
beim Sitzen mit den
Füssen nicht auf
den Boden kommen, bis zum Basketballer, der die
Knie am Tisch
anschlägt.
Ich
glaube,
dieser
Spirit und die unterschiedlichsten
Athleten, die dort zusammenkommen, machen das Ganze aus.
Wann werden Sie nach Rio de Janeiro
reisen?
Ich werde sehr kurzfristig anreisen,
weil das Klima sehr ähnlich ist wie in
der Schweiz. In Rio ist im August
Winter. Ihr Winter ist vom Klima her
ähnlich wie unser Sommer. Die Zeitverschiebung ist etwa fünf Stunden,
also auch nicht alle Welt. Daher bereite ich mich lieber in meinem Umfeld vor, hier in der Schweiz in St.
Moritz, und reise dann drei Tage vorher auf Rio. Ich komme aus der Höhe, habe also den Höheneffekt noch.
Ausserdem kann man in Rio selber
nicht wirklich gut trainieren.
Wird ihre Familie Sie begleiten?
Ja, sie werden mitkommen. Mein
Mann, mein Sohn, mein Vater, mein
Trainer und ein paar nahe Freunde
werden dabei sein.
Gibt das eine gewisse Sicherheit, wenn
man sein Umfeld vor Ort hat?
Auf jeden Fall. Ich habe sie extrem
gern dabei. Einerseits meine Familie,
weil das schön ist, sie um mich zu
haben, andererseits ist der Trainer
sehr wichtig, um dort allenfalls noch
Entscheidungen zu treffen und als
Ratgeber. Ich sage immer: Auch Einzelathleten gewinnen keine Medaille
ohne ihr Umfeld und ohne ein grosses Team hinter sich.
Triathlon ist eine sehr anspruchsvolle
Sportart. Nebst langen Distanzen muss
man mit Schwimmen, Radfahren und
Laufen auch verschiedene Sportarten beherrschen. Was fasziniert Sie daran?
Mich fasziniert diese Abwechslung.
Das Training wird nie langweilig. Es
ist eine grosse Herausforderung und
sehr anspruchsvoll. Aber es ist auch
sehr interessant, diese drei Sportarten zusammenzuhängen und immer
wieder etwas anderes können zu
müssen. Also: Schwimmen ist völlig
anders als Laufen, und Laufen nach
dem Velofahren ist nochmals anders.
Das ist das Spannende und Faszinierende für mich daran.
Sie spielten anfänglich Basketball, waren in der Mädchenriege und sind viel
Snowboarden und Skifahren gegangen
Wie kamen Sie zum Triathlon?
Zum Triathlon kam ich durch meine
Familie. Mein Vater und mein Onkel
haben lange Triathlon als Plausch gemacht. Dann dachte ich mit zehn
Jahren, dass ich das auch mal probieren muss. Ich war auch im
Schwimmklub und habe einen Wettkampf pro Jahr gemacht. Triathlon
hat mir aufgrund dieser Vielseitigkeit
sehr gefallen.
Was ist Ihre Lieblingsdisziplin?
Das kann ich so nicht sagen, weil ich
Triathlon wegen der drei Sportarten
liebe. Ich finde alle drei speziell und
interessant. Aber ich glaube, wenn
ich einmal mit meiner Sportkarriere
aufhöre, dann wird das Laufen das
sein, was ich noch weitermachen
werde. Es ist auch am einfachsten
und am effizientesten: Turnschuhe
anziehen, aus dem Haus gehen und
in einer halben Stunde oder Stunde
hat man ein gutes Training absolviert. Ich laufe extrem gerne. Ich
denke, das ist die Disziplin, die ich
später häufig machen werde.
Sie sind in Winkel in einer sportlichen
Familie aufgewachsen. Ihr Vater, Josef
Spirig, hat Sie über 15 Jahre lang trainiert. Welche Rolle spielten Ihre Eltern
auf dem Weg zur Profisportlerin?
Meine Eltern haben eine sehr grosse
Rolle gespielt. Ich denke, Eltern sind
zum einen dafür da, einem Kind den
Zugang zum Sport zu ermöglichen.
Sie haben mich in unzählige Trainings gefahren und an viele Wettkämpfe begleitet. Früher, als ich 16,
17 Jahre alt war und ich noch nicht
selber fahren konnte, sind wir häufig
in Europa mit dem Auto unterwegs
gewesen und haben Wettkämpfe bestritten.
Und welche Rolle spielen die Eltern heute noch?
Mein Vater war mein Trainer, das
hatte einen grossen Einfluss. Wir haben auch lange mein Management familienintern gemacht. Sie sind auch
jetzt noch immer eine grosse Stütze.
Sie sind die Menschen, die hinter mir
stehen und mich als Person schätzen.
Für sie kommt es nicht darauf an, ob
ich Erste oder 50. werde. Das nimmt
sehr viel Druck weg. Familie sind für
mich die Menschen, bei denen es
nicht darauf ankommt, was ich an einem Wettkampf mache, weil ich für
sie immer noch dieselbe bin.
Mehr unter www.nicolaspirig.ch.
10
Züriberg
Nr. 10
10. März 2016
VE R M I S C H TE S
TRIBÜNE
Erhart von Ammon (l.) erklärt Vernissagen-Gästen, wie er seine Fotoserie umgesetzt hat.
Foto: mai.
Ausgepowert und extrem zufrieden nach einem Wölfli-Nachmittag.
Foto: rr.
Fotografisches Gastspiel im GZ Riesbach … Bis bald, im Wald!
Die Galeriegruppe des GZ
Riesbach hat sich fotografisch mit dem Thema Gäste
auseinandergesetzt.
gestaltet – und dabei die Natur auf ihren Fotos unter anderem mit «kurligen» Waldfestgästen besiedelt, die
man im Baumdickicht nicht unbedingt
auf den ersten Blick entdeckt.
Lisa Maire
Gäste im Land und am Tisch
Was ist ein Gast? Was braucht ein
Gast? Hat er Rechte und Pflichten?
Bevor sie sich an die künstlerische
Umsetzung des Themas machte, hat
Therese Gam Duden, Brockhaus und
Strafgesetzbuch konsultiert – und ist
dabei «oft abgeschweift oder in Erinnerungen steckengeblieben», wie sie
in der Ausstellungsbroschüre schreibt.
Das Resultat ihrer Gedankenreise
hängt nun als «Merkwürdige Gäste»
an der Wand im GZ Riesbach: fantasievolle Porträts, die aus übermalten
Fotografien entstanden. Auch Olga
Kern hat Fotografien malerisch neu
Trudi Staub präsentiert zwei schöne
Porträts von «Gastarbeitern». In ihrem Begleittext geht sie zudem den
vielfältigen Wortzusammensetzungen
mit «Gast» nach. Gäste, «die lieber zu
Hause wären», zeigt Hermann Ritschard
auf
seinen
klassischen
Schwarz-weiss-Porträts: Er war mit
der Kamera zu Gast bei einer syrischen Flüchtlingsfamilie.
Mehrere Fotografen assoziieren
mit dem Thema das Hotel- und Gastgewerbe, das Kochen und Essen. So
gibt es etwa bei Doris Périat edles Hotelinterieur zu sehen, bei Brigitte Meyer fotografisch professionell angerich-
tetes Gemüse, und Regula Pobuda
bannte zum Essen geladene Mitglieder
der Galeriegruppe einzeln auf Negativfilm, als sie vor ihrer Wohnung aus
dem Lift traten.
Einen ganz anderen, spannenden
Zugang zum Thema gewählt hat Erhart von Ammon: Seine Bilder, die ein
Flair für Architekturfotografie verraten, zeigen Szenen auf dem Toni-Areal, nachdem die letzten Gäste gegangen sind – oder gerade gehen. Festgehalten sind nur ihre Spuren, sei es in
Form eines vom Tisch zurückgerückten Stuhls oder von Wandgraffitis in
einem ansonsten leeren Raum.
Fotos von Theres Gam, Jezebel Gysling, Olga Kern, Brigitte Meyer, Silvia NeeracherBrack, Doris Périat, Regula Pobuda, Hermann Ritschard, Sylvain Staub, Trudi
Staub und Erhart von Ammon. Ausstellung
bis 28. April, GZ Riesbach, Seefeldstrasse
93. Offen Di/Fr 14–18 Uhr, Mi 14–22 Uhr,
Sa 10–13 Uhr. Über Ostern geschlossen.
Sonntag, 13. März, ab 11 Uhr, Kulturzentrum Helferei, Kirchgasse 13. Eintritt frei,
ausser Abendveranstaltung: Fr. 25.–.
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Rita Roos
«Losed zue und bliibed schtah, jetzt
sind d Hadlaub-Wölfli da», schreien
jeden Samstag um 14 Uhr 10 bis 20
Kinder stolz ihren Wölfliruf. Danach
beginnt das dreistündige, spannende
Programm. Unsere zwei Buben (10
und 7 Jahre) sind jetzt seit einem Jahr
begeistert bei den Wölfen – den jüngsten Pfadimitgliedern – dabei. Jeden
Samstagabend dürfen wir als Eltern
den intensiven und lustigen Erzählungen lauschen.
Problemlösungen finden
Tag des jüdischen Buchs Art-Brut-Ausstellung
Veranstaltet vom Verein für jüdische zum Dada-Jubiläum
Kultur und Wissenschaft findet am
kommenden Sonntag in der «Helferei»
der Tag des jüdischen Buchs 2016 mit
Lesungen und Gesprächen statt. Die
Gäste sind:
Felix Stössinger, «Interniert – In
Schweizer
Flüchtlingslagern»
(11
Uhr); Emanuel Bergmann, «Der
Trick», (14 Uhr); Sylva Asmus, «Vom
Suchen und Finden, Bewahren und
Vermitteln – Das Deutsche Exilarchiv
1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek» (15.30 Uhr); Sacha Batthyany, «Und was hat das mit mir zu
tun?» (17 Uhr); Beate und Serge
Klarsfeld: «Erinnerungen – Mémoires». Moderation: Gesa Schneider, Leiterin Literaturhaus (20 Uhr). (zb.)
Am Pfaditag vom kommenden Samstag können interessierte Buben und Mädchen Pfadiluft schnuppern
– auch bei den HadlaubWölfen vom Glockenhof.
2006 entstanden im Cabaret Voltaire
bei einer eindrücklichen Performance
des Künstlers Willy J.C. Free vier Werke, die nun nebst anderen, kleineren
Bildern zu Ehren des Dada-Jubiläums
im Musée Visionnaire gezeigt werden.
Zudem sind filmische Ausschnitte der
Performance zu sehen. Willy J.C. Free,
1941 geboren, begründete 1977 als
Reaktion auf Pop-Art mit einigen Gesinnungsgenossen den «flämischen
Vitalismus» – eine Kunstrichtung, die
ihre Wurzeln in der langen Geschichte
der flämischen Expressionisten und in
der Tradition der Art Brut hatte. Seit
1982 entstehen Frees grossformatige
Bilder fast nur noch während öffentlicher Performances. Dabei verarbeitet
er in der Regel die jeweiligen visuellen
und akustischen Reize. (zb.)
Willy J.C. Free, Action-Painting,
Mischtechnik auf Leinwand. Foto: zvg.
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, 8001
Zürich. Ausstellung bis 18. Juni. Öffnungszeiten: Mi–So 14–18Uhr. Führungen jeden
1. Donnerstag im Monat, 18 Uhr, und jeden 1. Samstag im Monat, 11 Uhr.
Oft beginnt das Programm mit einem
«Problem»: Eine Figur, ein lustig verkleideter Pfadileiter, kommt und erbittet sich von den Pfadikindern Hilfe. Da
kam zum Beispiel einmal ein verzauberter Hase mit Froschkopf, der verzweifelt herauszufinden versuchte, ob
er nun Hase oder Frosch sei. Mit der
Hilfe einer Waldhexe, von Feuer-Zaubertrank, Seilbrücke, Zaubersprüchen
etc. wurde ihm schliesslich geholfen.
Ein anderes Mal wollte ein anspruchsvoller Gast ein hoch kompliziertes Menü serviert bekommen. Er ass nur
dreieckig-geschnittene Kartoffeln, es
war verboten, Ja oder Nein zu sagen,
er wollte nach Norden ausgerichtet
sitzen, und Rülpsen war für ihn
höchst anständig.
Immer wieder gibt es bei den Wölfen bestimmte Aktionen. Zum Beispiel
bemalen sie Stoffrucksäcke für ein
Flüchtlingsheim, säubern den Wald
von Abfall oder lernen, auf verschie-
dene Arten Feuer zu machen und erhalten danach das Abzeichen für Feuer-Spezialisten. Oder sie dürfen morsen und müssen zum Schluss ihren
Namen mit Morsebuchstaben auswendig kennen. So bekommen sie das Abzeichen für Übermittler-Spezialist.
Und im Lager wird unter anderem
auch über den 100-jährigen Pfadigedanken gesprochen, das Pfadfindergesetz angeschaut – und wer will, darf
feierlich das Pfadiversprechen ablegen. Nach dem Chlausweekend kam
der ältere Sohn stolz als mutiger und
getaufter «Sherlock» nach Hause.
Darauf hatte er sich lange gefreut!
Dies alles sind nur Beispiele dafür,
was unsere beiden Jungs an Samstagnachmittagen oder in Pfadilagern bereits erleben durften. Wir als Eltern
staunen immer wieder, wie viel Fantasie und Engagement die jungen Leiterinnen und Leiter aufbringen, um den
Kindern wöchentlich ein spannendes
und abwechslungsreiches, gut vorbereitetes Programm im Wald zu bieten.
Diese kommen schmutzig, ausgepowert und extrem zufrieden zurück. Beide Jungs sprechen schon davon, einmal Pfadileiter zu werden.
Super-Mario live
Pfadi ist ein Ort, wo Kinder noch ohne
die Adleraugen der Erwachsenen und
doch im geschützten Rahmen Verschiedenes ausleben können. Es werden gute Werte vermittelt, es entsteht
ein Gemeinschaftsgefühl, es lebt alles
mit unglaublich viel Humor und Fantasie. Auch heute noch werden Lieder
am Lagerfeuer gesungen und Spiele
gespielt, und dem Super-Mario begegnet man live, draussen und nicht am
Computer-Bildschirm. Ein Geschenk
fürs Leben, wer da dabei sein darf!
Die Hadlaub-Wölfe treffen sich am Samstag, 12. März, 14 Uhr, bei der Tramhaltestelle Universität Irchel. Schluss: 17 Uhr.
Züriberg
VE R M I S C H TE S
Nr. 10
10. März 2016
11
Ein halbes Jahr in Südostasien – Mein Fazit
Nach meinem dreimonatigen Stage in Singapur und
der anschliessenden Reise
durch Myanmar und Vietnam bin ich vollgepackt mit
unvergesslichen Erfahrungen und Eindrücken in die
Schweiz zurückgekehrt.
Loris Fischer
Für die Verarbeitung des Erlebten
blieb mir in den letzten Wochen seit
meiner Ankunft nur sehr wenig Zeit.
Ohne Erbarmen hat mich der Alltag
wieder eingeholt. Und es fühlte sich
irgendwie an, als wäre ich nie fort
gewesen. Es verwundert daher nicht,
dass ich mich auf der Wochenendwache im Militärdienst wiederfinden
musste, um die Ruhe zu finden, das
Ganze mit einer gewissen Distanz Revue passieren zu lassen.
Unser Mann
in Singapur
Loris Fischer (28) aus Bülach studierte International Management
an der ZHAW in Winterthur. Als
Regional Manager für Südostasien bei einer Zürcher Bank angestellt, verbrachte er einen mehrmonatigen Stage in Singapur. Aus
der asiatischen Metropole berichtete er in dieser Zeit regelmässig
in unserer Zeitung. Dies ist der
letzte Beitrag unseres Mannes in
Singapur.
Arbeitserfahrung in Singapur
Mein Arbeitseinsatz im Stadtstaat hat
mich in vielerlei Hinsicht bereichert.
Zum einen habe ich die Dynamik einer der am schnellsten wachsenden
Regionen der Welt erleben dürfen.
Zum anderen konnte ich in verschiedene Kulturen eintauchen und viele
interessante Menschen kennen lernen. Da sich die Geschäftswelt in einer immer globalisierteren Welt zusehends ähnlich sieht, waren es rückblickend vor allem diese Erfahrungen, welche meine Auslanderfahrung
unersetzlich machten.
Blick auf die hell erleuchtete Marina Bay mit dem extravagant gestylten, gleichnamigen Hotel.
Fotos: A.J. Minor
erst kürzlich sich öffnende Myanmar
und zum anderen das boomende Vietnam. Beide verfolgen ein gemeinsames Ziel: Sie wollen wirtschaftlich zu
wichtigen Industriestaaten aufsteigen. Der Optimismus der Menschen,
dieses Ziel trotz der vielerorts herrschenden Armut in absehbarer Zeit
zu erreichen, hat mich tief beeindruckt.
Anschluss finden
Die Bewohner Singapurs sind äusserst freundlich. Trotzdem war es
rückblickend nicht gerade einfach,
Anschluss bei der einheimischen Bevölkerung zu finden. Einerseits werden Freundschaften kulturell als etwas Langfristiges angesehen, welche
ähnlich wie eine Pflanze langsam
wachsen und stets gehegt und gepflegt werden müssen. Andererseits
liegt es sicherlich auch daran, dass
sich die Ortsansässigen daran gewöhnen mussten, dass viele ausländische Arbeitskräfte nach einigen
Monaten oder Jahren das Land wieder verlassen und sie deshalb verständlicherweise den Effort einer
neuen Freundschaft erst gar nicht auf
sich nehmen möchten.
Zu guter Letzt denke ich, dass
ähnlich wie in der Schweiz die Singis
relativ viel arbeiten und sie deshalb
neben ihren familiären Verpflichtungen nur wenig Zeit haben, eine Vielzahl von Bekanntschaften zu pflegen.
Alleine reisen
Auf der Aussichtsplattform des Hotels vorne am «Bug» des Schiffes bietet sich eine gute Aussicht.
Richtige enge Freundschaften mit
Einheimischen blieben daher leider
aus.
Anders verhielt es sich mit den
Expats, welche den Kontakt zu anderen Menschen regelrecht suchten und
daher neuen Freundschaften sehr offen gegenüberstanden. Meistens waren sie wie ich alleine nach Singapur
gekommen. Diese vor allem europäi-
schen, asiatischen und amerikanischen Expats waren sehr gut organisiert und trafen sich regelmässig, sei
es zu sportlichen oder kulturellen
Veranstaltungen, oder um sich nach
der Arbeit bei einem Bier auszutauschen. Hier findet man problemlos
Anschluss. Im Speziellen diese Begegnungen mit den verschiedensten
Menschen dieser Welt waren dabei
Amag weckt Frühlingsgefühle
Publireportage
Fashion-Börse mit Musik
Nach vielen Jahren hört das kleine
Team der Kleiderwandel-Börse auf.
Und das Team der Witikerbörse
übernimmt den sehr beliebten Hirslander Quartieranlass der FashionBörse.
Nicht nur Kaufen und Verkaufen
sind Hauptthema, sondern auch das
Rahmenprogramm: Es verspricht einen sehr interessanten Abend mit
Live-Musik, Cüpli, kulinarischen Genüssen sowie diversen Angeboten im
Bereich Schmuck und Kosmetik.
Vom 18. bis 20. März organisiert Amag Utoquai die
«Emotion Days». Gezeigt
werden Neuheiten, und
geboten wird weit mehr.
Der Frühling kommt. Und mit ihm
die vielen Modelle, die darauf warten, von den Amag-Kunden getestet
zu werden. Wer die Emotion Days
besucht, wird belohnt mit zahlreichen Spezialangeboten und einem
Wettbewerb, bei dem 30 000 Franken
an das nächste Traumauto gewonnen
werden kann. Ausserdem können Interessierte an den Emotion Days alles
über «LeasingPlus» erfahren, «das
bequemste Leasing aller Zeiten», wie
die Amag Utoquai betont. Das Festprogramm startet am Freitag, 18.
März. Von 8 von 18.30 Uhr gibt es
Neuheiten zu entdecken. Es werden
besonders spannend und lehrreich.
Aus der sechswöchigen Reise konnte
ich ebenfalls einige wichtige Erkenntnisse gewinnen. Zum einen zu Land
und Leuten, aber auch zu meiner eigenen Person. Mit Myanmar und Vietnam habe ich zwei sich in verschiedenen Entwicklungsphasen befindende Staaten besucht, welche auf ihre
Art einzigartig waren. Zum einen das
Die Reise in diese Länder hat mir
aber auch etwas anderes aufgezeigt.
Zwar hatte ich keine Mühen, unterwegs neue Bekanntschaften zu machen oder alleine umherzureisen,
trotzdem bin ich zu der Erkenntnis
gelangt, dass ich das Reisen mit guten Freunden dem Alleine-Herumreisen deutlich vorziehe. Erlebtes zu teilen und tiefgründigere Gespräche zu
führen, welche über den üblichen
oberflächlichen «Backpacker-SmallTalk» hinausgehen, habe ich öfters
vermisst. Trotzdem möchte ich diese
Erfahrung auf keinen Fall missen. Alles in allem kann ich es nur jedem
empfehlen. Erfahrungen, die man dabei sammeln kann, erweitern definitiv den Horizont, und Freundschaften, die dabei entstehen, bleiben teilweise trotz grossen Distanzen ein Leben lang.
Der Audi A4 ist nur eine von vielen Amag-Attraktionen.
Testfahrten angeboten. Ab 15 Uhr
gibt es einen Apéro. Für die Unterhaltung von Kindern ist im Kids-Corner gesorgt. Wer am Glücksrad dreht,
kann Sofortpreise gewinnen.
Am Samstag 19. März, von 9 bis
17 Uhr und am Sonntag, 20. März,
von 10 bis 16 Uhr bietet die Amag
Foto: zvg.
Utoquai das gleiche attraktive Rahmenprogramm an. (pd.)
Amag Utoquai, Utoquai 47, 8008 Zürich.
Gratisparkplätze stehen am Freitag und
Samstag vor dem Haus und am Sonntag
im gegenüberliegenden Parkhaus Utoquai
zur Verfügung (Ausfahrtticket beim Personal verlangen).
Cüpli und Konzert
«Ich tanzu a diinär Siitu» heisst es
ebenso an diesem Abend. Die Liedermacherin Sabina Kaeser gibt während des ganzen Anlasses, dann und
wann, singend eine ihrer «Perlen»
zum Besten.
Um 21 Uhr findet das Abschlusskonzert statt. Die Cafeteria bietet neben Cüpli auch feine Apéro-Snacks
Liedermacherin Sabina Kaeser. F: zvg.
und diverse Getränke an, somit ist
ein geselliger Abend von Frauen für
Frauen garantiert. (pd.)
Fashion-Börse für Frauen, Samstag, 12.
März, von 17 bis 21 Uhr, Quartiertreff
Hirslanden, Forchstr. 248, www.qth.ch,
www.boersehirslanden.com.
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Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
AU TO M O B I L
Visionen für automobile Zukunft
Mit Concept Cars präsentieren Hersteller ihre
Visionen zum Anfassen.
Mal mehr, mal weniger
wahrscheinlich sind sie
die Sahnehäubchen einer
Automesse.
Mathias Wohlfeld
Der Autosalon in Genf läuft noch bis
13. März. Viele Hersteller zeigen dort
Modelle, die es schon zu kaufen gibt.
Schon bald werden diese Autos bei
den Fachhändlern auch im Kanton
Zürich zu besichtigen sein.
Vor allem bei Skoda, Mazda und
Opel sieht die Zukunft auf dem diesjährigen Genfer Salon schön aus.
Sportlich-elegant: DS-Studie von Citroën.
Fotos: Dave Schneider
Was kommt in die Serie?
Skoda entwickelt sich seit Jahren rasant. Dabei begeistert die VW-Tochter neben der Verarbeitung auch mit
ihren Designs, die denen der Premiumliga bezüglich Qualitätsanmutung
und Emotion mittlerweile nicht mehr
nachstehen.
Am Genfer Salon zeigen sie das
SUV Vision S. Dynamisch, kraftvoll,
aber nicht protzig, wirkt es frisch
und jugendlich und ist sofort als Skoda zu erkennen. 4,70 Meter lang,
1,98 Meter breit und 1,68 Meter
hoch, so zeigt sich der Siebensitzer
innen grosszügig und hochmodern.
Touchscreens und Bildschirme ziehen sich durchs ganze Armaturenbrett und ersetzen Schalter und Displays. In den Türen finden sich
Smartphones statt Fensterheber, und
im Fond des 225 PS starken Hybriden gibt es Home-Entertainment mit
Bildschirmen in den Kopfstützen.
VW widmet sich ebenfalls dem
SUV-Trend, allerdings etwas freizügiger. Der VW T-Cross Breeze ist ein
SUV für die Polo-Klasse und ein Cabrio dazu.
Nach Land Rover mit dem Evoque-Cabrio geben die Wolfsburger also ihr Statement dazu ab. Auf 4,13
die Serie schafft. Laut Designer Kevin Rice ist die Formgebung des RXVision von japanischer Ästhetik inspirierter Purismus. Das zeige sich in
der dramatischen, aber einfachen
Proportion. Die grossen, von Sicken
und Kanten befreiten Seiten des 1,16
Meter flachen Concept Cars erzeugen
Spannung.
Optisch wird die Kraft auf die
Hinterräder geleitet und dort tatsächlich auch auf die Strasse gebracht, aber unter der langen Motorhaube in einem Wankelmotor generiert. Die Scheinwerfer vermischen
sich mit der Karosserie, ziehen sich
als Tagfahrlicht durch die Haube. Die
Leistung des Kreiskolbenaggregats
sollte zur Optik passen, schliesslich
endet die Tachoskala erst bei 320
km/h.
Puristisch ist auch das schlichte
Interieur mit klassischen, in Alu gefassten Rundinstrumenten und einem Lenkrad im Stil der 70er.
High-Tech-Studie von Lexus
Mazda RX-Vision ist, wie der Name sagt, ebenfalls Zukunftsmusik.
Keine Tonne schwer: Opel GT Concept. Wird er gebaut? Vielleicht.
Meter Länge zeigt die Studie optisch
kaum Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Familiendesign. Gedacht ist er
als Gegenspieler zu Mini-SUVs, die
sich bei anderen Marken gut verkaufen. 110 PS aus einem 1-Liter-Dreizylinder sind an Bord.
Auffallend neu ist auch das Interieur. Knöpfe und Schalter sucht man
vergebens, stattdessen
gibt
es
Touch-Flächen in der Mittelkonsole,
aber auch am Multifunktionslenkrad
sowie ein virtuelles Cockpit. Vier
kleine LEDs dienen als Scheinwerfer.
Chic.
Japanische Ästhetik
Mazda zeigt mit dem RX-Vision eine
neue Design-Richtung, von der man
nur hoffen kann, dass sie es 1:1 in
Lexus zeigt mit dem LF-FC Concept
eine sehr lange Limousine mit coupéhafter Linienführung, die mit einem Brennstoffzellen-Allradantrieb
fahren soll. Das Hightech-ConceptCar DS E-Tense von Citroën fährt dagegen rein elektrisch. Zwei E-Motoren generieren 516 Nm und 402 PS,
bis zu 360 Kilometer Reichweite und
250 km/h sollen möglich sein.
Schön anzusehen ist auch der
Opel GT Concept. Die Neuauflage des
Coupés aus den 60er-Jahren begeistert mit seinen Rollschuhrädern und
einem Türkonzept, bei dem sich lange Portale beim Öffnen hinter die
Vorderräder drehen. Unter dem
Blech sitzt ein 1-Liter-DreizylinderTurbo mit 145 PS.
Dank einem Gewicht von weniger
als einer Tonne kann der 3,85 Meter
kurze und 1,68 Meter schmale Winzling damit über 200 km/h schnell
fahren. Das Dach ist aus Glas und
bildet einen Teil mit der Frontscheibe, ausserdem ersetzen Kameras
und Monitore die Aussenspiegel.
Microlino: E-Auto mit Charme.
zvg.
Knutschkugel
aus Küsnacht
Der Schweizer Erfinder der allerorts
bekannten Klapptrottinetts stellt in
Genf einen spannenden Elektrowagen vor – den Microlino.
Knutschkugel – so nannte man die
Isetta damals liebevoll, die unter anderem von BMW in Lizenz gebaut
wurde. Das runde, winzige Gefährt
mit nach vorne öffnender Tür verzauberte schon damals die Autowelt,
eroberte die Herzen im Sturm und
hat sich zum gesuchten Klassiker
entwickelt. Umso sympathischer ist
die moderne Interpretation der Isetta
von der Schweizer Firma Micro Mobility Systems, die in Genf am Stand
von E-Mobile zu entdecken ist. Firmengründer Wim Ouboter, Erfinder
des allerorts bekannten Trottinetts
Micro Scooter, beginnt zu strahlen,
als wir den Microlino zum heimlichen Messe-Highlight erklären.
Zusammen mit ZHAW entwickelt
Der in Zusammenarbeit mit der
ZHAW in Winterthur entwickelte Microlino soll erschwinglich werden.
Deshalb wird auf Unnötiges verzichtet. Als Beispiel erwähnt Ouboter die
Musikanlage: Wer eine will, schnallt
einen Bluetooth-Lautsprecher von Logitech ans Lenkrad. Der Antrieb ist
elektrisch – Motor und Batterien werden zugekauft, die Software entwickelt das Küsnachter Unternehmen.
Der in Genf gezeigte Prototyp soll bis
100 km/h schnell sein und eine maximale Reichweite von bis zu 130 Kilometern haben. Ouboter rechnet mit
einem Start ab Ende 2017, das Unternehmen geht derzeit von einem Preis
von unter 12 000 Franken aus. (ds.)
Aston Martin zeigt neuen Supersportwagen DB 11
Die Messlatte für exotische
Supersportler erreicht am
86. Genfer Auto-Salon Hyperniveau. 2080 PS, deutlich über 431 km/h und
umgerechnet gut 2,8 Millionen Franken Kaufpreis
markieren die Spitze.
Mathias Wohlfeld
Supersportwagen sind schnell, bärenstark, luxuriös und meistens teuer. Aston Martin hat mit dem DB11 in
diesem Metier einen neuen, edlen
Schönling am Start.
Die Briten haben erkannt, dass
das Kürzel DB zum Charisma der
Marke gehört und eine wichtige Rolle
für den Erfolg spielt. Zudem läuten
sie mit ihrem neuen V12-Geschoss
die Turbo-Ära ein. Downsizing beim
Zwölfzylinder bedeutet: Ein 5,2-Liter-Biturbo entwickelt 608 PS und
700 Newtonmeter Drehmoment.
Die Power soll dem Gran Turismo,
der die Transaxle-Bauweise mit
Frontmittelmotor beibehält, für 3,9
Sekunden von 0 auf Tempo 100 und
322 km/h Topspeed reichen. In Kombination mit einer 8-Gang-Automatik
und Stopp-Start-Automatik werden
durchschnittlich 11,4 Liter auf 100
Kilometer fällig. Der edle Brite ist von
Grund auf neu entwickelt und zeigt
Exklusiver Luxus und ein exklusiver Hauch von James Bond: Traumsportwagen Aston Martin DB 11.
innen wie aussen eine gelungene
Weiterentwicklung des aktuellen Designs.
Durch eine Zusammenarbeit mit
Daimler bietet der DB11 zeitgemässe
Connectivity, ein digitales Kombi-Instrument mit 12-Zoll-Display und in
der Mittelkonsole ein 8-Zoll-Bildschirm mit scharfer Grafik.
Bis 10 000 Umdrehungen
Der Lamborghini Centenario LP
770-4 ist ein Sondermodell, zu dem
sich die Italiener anlässlich des 100.
Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini entschlossen haben. Die Basis bildet der Aventador,
mit einigen Änderungen: Offensichtlich ist die neu geformte Karosse aus
Sichtkarbon. Im Nacken des Piloten
wütet der bekannte 6,5-Liter-V12Sauger, hier mit 770 PS, worauf das
Kürzel LP 770-4 an den Flanken hinweist und auch den Allradantrieb
kolportiert. Allerdings steigert beim
Sondermodell eine Allradlenkung die
Performance.
Das Hochdrehzahlaggregat zeigt
10 000 mögliche Umdrehungen auf
dem digitalen Tourenzähler, der Begrenzer grätscht allerdings bei 8600
U/min rein. Auch in Sachen Infotainment bietet er gegenüber dem Aventador Neuerungen. Es könnte also
Foto: zvg.
sein, dass der Centenario dezent auf
Weiterentwicklungen im Serienstar
hinweist. Bei Ferrari löst der
GTC4Lusso den FF ab. Der Neue behält grundlegend die Optik des FF
und nutzt auch dessen 6,3-Liter-V12,
leistet aber 690 PS und 694 Nm und
ist mit Hinterradlenkung zu haben.
335 km/h soll er schnell sein und 3,4
Sekunden von 0 auf 100 km/h brauchen.
Wenn Supersport zu Hypersport
wird, spricht man über den Bugatti
Chiron. Der Veyron-Nachfolger ist eine komplette Neuentwicklung, das
gilt sogar für die Plakette im Kühlergrill. Dreidimensional ausgeprägt,
kostet das Emaillestück wohl etwa so
viel wie ein Satz Reifen am VW Golf.
Aus dem 8-Liter-W16-Motor sprudeln
dank Registeraufladung mit vier Turboladern und 32 Injektoren wahnwitzige 1500 PS und 1600 Nm.
Er stellt den Veyron komplett in
den Schatten. Sein analoger Tacho
als Zentrum der Geschwindigkeit
zeigt eine Skala bis 500, deutlich
mehr als 431 km/h soll der Chiron
schnell sein. Die 100-km/h-Marke
dürfte der Allradler innert 2 Sekunden pulverisieren und bis Tempo 300
gerade einmal 13,6 Sekunden brauchen. Ab zirka 2,8 Millionen Franken
zu haben, hatte Bugatti laut CEO
Wolfgang Dürheimer Ende 2015 bereits 110 Bestellungen vorliegen. 390
Exemplare stehen also noch zum
Verkauf.
Koenigsegg zeigt Auto mit 900 PS
Getoppt wird der Chiron in Sachen
Leistung lediglich vom Koenigsegg
Regera und dem Arash AF10. Die
schwedische Hybrid-Flunder hat gegenüber ihrer Studie im Vorjahr noch
3000 Änderungen erfahren und wird
mit mehr als 1520 PS angegeben. 80
Stück sollen gebaut werden. Der britische Hybrid-Hypersportler AF10 generiert 900 PS aus dem 6,2-Liter-V8
der Corvette Z06 sowie deren 1080
aus vier E-Motoren. Ergibt unterm
Strich den wahnwitzigen Spitzenwert
von 2080 PS.
Stadt Zürich
Nr. 10
10. März 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Opernhaus-Intendant Andreas Homoki mit Gattin Aurelia, Gastgeber
des 16. Opernballs.
Vertreter des Hauptsponsors Swiss Casinos Zürich (v.l.): Peter Meier, VRPräsident, mit Gattin Vreni, Sarah Müller und Marc Baumann, Direktor
Swiss Casinos Zürich.
Nach zehn Jahren wieder dabei:
Die «Tagesschau»-Anchors Katja
Stauber und Florian Inhauser.
Miss Schweiz Lauriane Sallin war zum ersten Mal am Opernball und
unterhielt sich interessiert mit Balletttänzerin Azusa Ozaki, welche die
Ballgäste als lebende «Statue» willkommen hiess.
Opernball als Medizin, Premiere und Herztraining der VIPs
die Zürcher Ballsaison beschliesst.
Unter den Gästen sah man auch Monika und Georges Kern, CEO der
Uhrenmanufaktur IWC. Beide ein
bisschen nervöser als sonst, denn ihre Tochter Annabelle war bei den
Debütantinnen. Die Debütantenpaare
verzauberten in der perfekt einstudierten Quadrille unter der Leitung
von Marianne Kaiser wiederum die
Ballgäste. «Alles Walzer» fällt dem
Opernhaus-Gastgeber Andreas Homoki als Berliner zwar noch immer
ein wenig schwerer als seinem Vorgänger Alexander Pereira. Insgesamt hat aber der Opernball an Opulenz und sinnlichen Aperçus doch
tüchtig zugelegt. Der Erlös des Balles
unter dem Patronat der Freunde der
Oper Zürich fliesst in Vermittlungsprogramme für die Jugend. Zwei
Gastpaare gehören seit Beginn der
Ära Homoki zu den ganz persönlichen Geladenen des Intendanten: Literaturprofessor Adolf Muschg mit
Gattin Atsuko sowie der Leinwandstar Martina Gedeck und Regisseur
Markus Imboden. Man munkelte im
Vorfeld, dass Pereira als Gast auch
wieder mal dabei sei, aber daraus
wurde wohl nix. Stadtpräsidentin Corine Mauch bestach (in einem ähnlichen Kleid, wie es die Miss Schweiz
trug) gemeinsam mit Stadtratskollege
André Odermatt durch beeindruckende Tanzfreudigkeit auf dem Parkett. Und Tombola-Sponsorin und
Hotelkönigin Ljuba Manz tanzte sich
mit ihrem Gatten Marco Conte die
letzten «Nachwehen» einer starken
Bronchitis vom Leibe «Der Opernball
ist wie Medizin.» Dem konnte auch
Kispi-Herzchirurg Michael Hübler
nur lachend beipflichten.
Tanzfreudige Stadtregierung: Präsi- Entspannung beim Tanz: Herzchirdentin Corine Mauch mit Kollege urgenpaar Michael Hübler (Kispi)
André Odermatt.
und Gattin Samira.
Tombola-Sponsorin: Hotelbesitzerin Ljuba Manz-Lurje mit Gatte Dr.
Marco Conte.
Unternehmer Guido Fluri und seine
Frau Barbara stehen Tanzprofis in
nichts nach.
Rundum glückliches Paar: Shawne
Fielding mit ihrem Eishockey-Crack
Patrick Schöpf.
Es war ihre ganz persönliche Premiere. Miss Schweiz Lauriane Sallin
war hingerissen vom Opernhaus:
«Ich bin zum ersten Mal in diesem
prunkvollen Haus und auch zum ersten Mal an einem solch bedeutenden
Ball.» In ihrem semi-transparenten
Kleid mit Schleppe von Mery’s Couture war die kluge und schöne Romande ein glamouröser Mittelpunkt
am Traditionsball, der bekanntlich
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Züriberg
Nr. 10
10. März 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Ein neuer Fall
für Rabbi Klein
Der Hobby-Detektiv und Rabbi
Gabriel
Klein
muss in Alfred
Bodenheimers
neuem Roman
«Der
Messias
kommt
nicht»
bereits
zum
dritten Mal einen Mordfall aufklären. Rabbi
Klein freut sich auf seinen wohlverdienten Sabbatical, den ihm
der Vorstand seiner Zürcher Gemeinde grosszügig gewährt hat.
Auf Einladung eines Baslers Professors möchte er dort einen Text
des Gelehrten Sebastian Münster
aus dem 16. Jahrhundert übersetzen. Kaum am Rheinknie angekommen, lässt er sich widerwillig
von einem Rabbinerkollegen zu einer Wochenend-Vertretung überreden. Ungemütlich wird es, als
schon in der ersten Nacht ein Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde erschossen wird. Vollständig vorbei mit der erhofften Ruhe
ist es, als ihn ein junger Kommissar um Unterstützung bittet.
Die Geschichte ist mehr als ein
Kriminalfall. Lesenswert macht sie
die Schilderungen des jüdischen
Gemeindelebens und des universitären Konkurrenzdenkens, gewürzt mit Bodenheimers feinem
Humor.
Alfred Bodenheimer: «Der Messias kommt
nicht». Nagel & Kimche, 2016. 203 Seiten.
Das Leben der
Beryl Markham
Die Titelheldin
wurde 1902 in
England geboren, von wo ihre
Eltern
1904
nach
BritischOstafrika
auswanderten, einem Gebiet, das
nach 1920 die «Kronkolonie Kenia» bildete. Beryls Vater war dort
als Farmer und Pferdezüchter tätig. Die Mutter jedoch hält die Einsamkeit und Einfachheit nicht aus
und kehrt mit ihrem älteren Bruder nach England zurück. Beryl
bleibt beim Vater und wächst ohne
traditionelle Schulbildung auf. Ihre
Freunde sind die einheimischen
Kipsigis, die ihr deren Sitten und
Dialekte, das Jagen und Spurenlesen beibringen. Als der Vater aus
wirtschaftlichen
Gründen
die
Farm aufgeben muss, wird Beryl
Pferdetrainerin und erwirbt als
erste Frau in Afrika eine Trainerlizenz. Nach zwei gescheiterten
Ehen entdeckt sie das Fliegen und
arbeitet als Buschpilotin. 1936
überquert sie in 21 Stunden alleine den Atlantik und schreibt damit
Fluggeschichte.
Über dieses spannende Leben
schreibt Paula McLain in ihrem
Roman «Lady Africa», der den Leser auch in das koloniale Afrika
der Karen Blixen, einer Freundin
Beryls, eintauchen lässt.
Paula McLain: «Lady Africa». Aufbau Verlag,
2015. 457 Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 10. März
16.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. Mein Nachbar
liest ein Buch. Für Kinder von 4 bis 7 Jahren.
Animation mit Michèle Bolliger. Pestalozzi-Bibliothek Witikon, Witikonerstrasse 397.
17.00–20.00 Vernissage: Antoinette Lüchinger, Bilder, und Sabine Maitre, Skulpturen. Ausstellung
bis 24. März. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag
14–18.30 Uhr, Samstag 13–17 Uhr. Keller Galerie,
Selnaustrasse 15.
17.00–20.00 Vernissage: Bilder-Ausstellung der
Zürcher Malerin und Zeichenlehrerin Anna Gridazzi. Ausstellung bis 19. März. Kronen Galerie,
Froschaugasse 3.
19.00 Hotclub de Zurich: Swing Strings, Georges
Burki (Violine), Urs Wäckerli (Violine), Fulvio
Musso (Gitarre), Thomas Hirt (Bass). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
19.30 Buchpremiere: Catalin Dorian Florescu, «Der
Mann, der das Glück bringt». Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 Podiumsdiskussion: Tempo 30 auch auf
Hauptachsen? Fritz Kobi, ehem. kant. Kreisoberingenieur und Initiator Tempo 30 in Köniz. Podium mit Reto Cavegn, Geschäftsführer TCS Zürich,
Dave Durner, Geschäftsführer Pro Velo Kanton
Zürich, Andy Fellmann, Leiter Verkehr + Stadtraum Zürich, Prof. Klaus Zweibrücken, Vorsitzender Fussgängerverein Zürich. Öffentliche Diskussion, moderiert von Rahel Marti, stv. Chefredakteurin Hochparterre. Altes Kirchgemeindehaus
Neumünster/Wandellust, Zollikerstrasse 74.
20.00 «Azzurro»: Italienischer Liederabend mit
Herz und Schmerz und Co. Mit Daniel Rohr und
Dietmar Loeffler. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.00 «Die weisse Insel»: Das deutsche Theaterkollektiv Subbotnik erzählt die Geschichte dreier
Polarfahrer – bis zum bitteren Ende. Theater
Winkelwiese, Winkelwiese 1.
Freitag, 11. März
20.00 «Von ganzer Seele IV»: Kammermusik und
Lyrik aus Russland. Klaviermusik von Rachmaninoff und Gedichte. Kristina Zelenina und Alexis
Kostenko, Klavier. Irina Schönen und Alexander
Seidel, Lesungen. Haus zum Lindengarten,
Hirschengraben 22.
20.00 «Der Lachs der Weisheit»: Eine Liebesgeschichte aus Irland mit irischer Musik. Aus dem
riesigen Fundus an irischen Balladen, aber auch
aus «lüpfigen», rein instrumentalen Jigs und
Reels wurden etwa 20 Lieder herausdestilliert.
Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.00 «Aus dem Leben eines Taugenichts»: Ein
Live-Hörspiel des deutschen Theaterkollektivs
Subbotnik nach Joseph von Eichendorffs gleich-
namiger Novelle. Eine Reise voller Irrwege. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1.
Samstag, 12. März
11.00 Nuggi-Konzert: Für Kinder bis zu 1 Jahr. Silviya Savova-Hartkamp (Violine), Ryszard Groblewski (Viola), Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello), Seon-Deok Baik (Kontrabass), Suguru Ito
(Klavier). ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305.
14.00–18.00 Tag der offenen Tür: mit einem vielfältigen Programm für alle Generationen. Unter anderem Eltern-Kind-Yoga, Kinderschminken, Improvisationstheater, Konzerte, Darbietungen von
und für Kinder & Jugendliche. Ohne Anmeldung,
bei jedem Wetter und mit leckerer Verpflegung.
Infos unter: 044 363 32 94 oder www.qh6.ch.
Quartierhaus Kreise. 6, Langmauerstr. 7.
14.00 Nuggi-Konzert: Für Kinder bis 1 Jahr. Silviya
Savova-Hartkamp (Violine), Ryszard Groblewski
(Viola), Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello),
Seon-Deok Baik (Kontrabass), Suguru Ito (Klavier). ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305.
15.00–18.00 Vernissage: «Grafit auf Papier», Ausstellung von Werner Casty. Bis 9. April. Sam
Scherrer Contemporary, Kleinstrasse 16.
16.00 «Kammermusik@ZKO»: Silviya Savova-Hartkamp (Violine), Ryszard Groblewski (Viola), Anna
Tyka Nyffenegger (Violoncello), Seon-Deok Baik
(Kontrabass), Suguru Ito (Klavier). ZKO-Haus,
Seefeldstrasse 305.
17.00–20.00 Vernissage «Umrisse»: Bénédicte
Gross, Skulpturen, und Birgit Olzhausen, Bilder.
Art Station, Hochstrasse 28.
18.30 Konzert: Sushi-Nacht: Eintritt frei. Kollekte
zugunsten der ostjapanischen Kinder. Danach Sushi und anderer Finger-Food im Pfarreisaal. Kirche Bruder Klaus, Milchbuckstrasse 73.
19.30 Klavier-Rezital: Lina Schwob, Klavier. Kammermusik Freigut, Klosbachstrasse 10.
20.00 Pink Floyd meets Edgar Allan Poe: Ein Musiktheaterabend, der die Musik von Pink Floyd mit
der Welt von Edgar Allan Poe verschweisst. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.00 «Aus dem Leben eines Taugenichts»: Ein
Live-Hörspiel des deutschen Theaterkollektivs
Subbotnik nach Joseph von Eichendorffs gleichnamiger Novelle. Eine Reise voller Irrwege. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1.
Sonntag, 13. März
11.00 Künstler-Apéro: Bilder-Ausstellung der Zürcher Malerin und Zeichenlehrerin Anna Gridazzi.
Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
14.00–15.00 «Würfelglück» – eine Überraschungsführung: Für Kinder und ihre Familien. Ab Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
19.00 «Das Musikfenster»: Walter Rüegsegger (Ba-
riton), Andreas Egli (Klavier), Monika Lichtensteiger (Sprecherin). Hottingersaal, Gemeindestr. 54.
20.00 Pink Floyd meets Edgar Allan Poe: Ein Musiktheaterabend, der die Musik von Pink Floyd mit
der Welt von Edgar Allan Poe verschweisst. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Dienstag, 15. März
18.00 Jazzapéro: Svosve-Jeger-Glanzmann, Tapiwa
Svosve (sax), Silvan Jeger (b), Vincent Glanzmann
(dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
19.30 Konzert: Carolin Widmann (Violine), Zürcher Kammerorchester, Stephan Mai Konzertmeister. Kirche St. Peter, St. Peterhofstatt 6.
19.30 Lesezirkel: Thomas Bernhard, «Holzfällen.
Eine Erregung». Literaturhaus (Debattierzimmer), Limmatquai 62.
19.30 «Cara Vicini»: Alberto Nessi, «Milo». Moderation: Alessandro Bosco, Lesung der deutschen
Texte: Lara Körte. Literaturhaus, Limmatquai 62.
Mittwoch, 16. März
14.00–15.00 «Knochenhart und gummiweich»:
Kinderplausch. Auf Anmeldung: [email protected] oder 044 260 60 44. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
20.00 Edith Piaf – Petite Grande Dame: Hommage
an die Königin des Chansons. Abendkasse und
Theaterbar eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Donnerstag, 17. März
10.15 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern
mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Manuela Runge. Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstrasse 17.
14.30 Thé Dansant: Mit dem Duo Wiener Phantasie. Pflegezentrum Witikon (Saal), Kienastenwiesweg 2.
20.00 Marco Todisco Trio: Marco Todisco (voc, p),
Antonello Messina (acc), Andi Pupato (perc). Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23.
20.00 To the Dark Side of the Moon: Ray Bradburys
berührende Erzählung wird mit dem legendären
Konzeptalbum von Pink Floyd verknüpft. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.00 «Der Rock meines Vaters»: Ein Theaterabend
mit dem frisch gegründeten Theaterkollektiv «Top
Ten Productions» und den zwei Schauspielabsolventen Johanna Dähler und Simon Labhart. Auf
der Bühne stehen zwei junge Menschen, die in einem geborgenen, emanzipierten, alternativen Umfeld aufgewachsen sind und sich nach Reibung
sehnen. Theater Winkelwiese, Winkelwiese 1.
Senden Sie uns Ihre Veranstaltungstipps 14 Tage
vor dem Event: [email protected].
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
[email protected]
Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Art Station zeigt «Umrisse»
Umrisse einer rohen Berglandschaft in den Arbeiten
von Bénédicte Gross und
eingeritzte Umrisse von
Bildkörpern bei Birgit Olzhausen bilden den Schwerpunkt der neuen Ausstellung in der Art Station.
Bénédicte Gross untersucht die Darstellung eines Landes bzw. eines Territoriums als Karte oder Plan und die
Abbildung der räumlichen Struktur.
Die Abstraktion auf die Karte lässt die
Konturen eines Geländes erscheinen.
Die Projektion stellt ein Land als eine
politische, kulturelle, soziale und auf
die Identität bezogene Einheit dar.
Aus dem Abstrahieren mittels Formen und deren Kombinationen sowie
aus der reduzierten Auswahl von Farben sollen die Umrisse eines Territoriums im Wandel ersichtlich sein; eine
bildliche Darstellung des Begriffs der
Grenzen und des Landes als Entität.
Die Künstlerin deutet damit die Ideen
des erträumten Landes, die mit auf
die Flucht genommen werden, und
den zeitgleichen Verlust einer Heimat
an – die Erfahrung der Grenzen als simultane Wahrnehmung der Nähe und
der Weite, des Vertrauten und des Unbekannten. Andererseits malt Gross
schwarze und weisse Flächen, die sich
zu einem dichten Gewebe vermischen.
Bénédicte Gross, «Prisme» (l.), und Birgit Olzhausen, «o.T.».
Sporadisch brechen Linien und Ritzen
dieses Geflechts auf und verleihen ihm
Tiefe. Die Reduktion auf Schwarz und
Weiss heben sowohl die Umrisse der
Berglandschaft hervor wie auch deren
Mächtigkeit und Rohheit.
Folien werden körperhaft
In einer Welt der abstrakten Zeichen
und anonymen Oberflächen regt Birgit
Olzhausen die taktile Kontaktnahme
an. Ihre Werke zeigen Bearbeitungsspuren. Sie legt Schnitte in die Tiefe
hinein an, um doch nur umso spürbarer die Grenze des niemals Greifbaren
fassbar zu machen. Sie strebt Vereinfachung an, um sich der Komplexität
der Welt zu nähern. In ihrem künstlerischen Schaffen sind Symbole wich-
Fotos: zvg.
tig. Der Mensch nutzt Symbole, um
Unvorstellbares in den Bereich der
Greifbarkeit hereinzuholen. Olzhausens offenes Formenalphabet lässt an
archaische Elemente denken. Porträtartige Abbilder wurden im Zuge
von Übermalungen zeichenhaft komprimiert. Mal sind die Binnenflächen
betont, mal bloss die Umrisse eingeritzt. Die im Alltag gesammelten Formen hat Olzhausen auf PVC-Folien gemalt, ausgeschnitten und von Hand
zusammengenäht. Die bemalten Folienflächen sind dabei zu körperhaft
präsenten Wesen mutiert. (pd./mai)
Vernissage: Samstag, 12. März, 17–20 Uhr.
Ausstellung bis 16. April, geöffnet Mi–Fr
14–19 Uhr, Sa 12–17 Uhr. Ostern geschlossen. Art Station, Hochstr. 28, 8044 Zürich.
GEMEINSCHAFTSZENTREN
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Strick-/Flickbar: Do, 10. März, 20 bis
22 Uhr.
LNB-Schmerztherapie: Fr, 11. März,
15.30 bis 17 Uhr (Probelektion) und
Mo, 14. März, 8.30 bis 9.30 Uhr sowie Di, 15. März, 15 bis 16 Uhr
(Kursstart).
Handwerker-Gespräch: Mo, 14. März,
19.30 bis 21 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 15. März,
10 bis 12 Uhr.
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Konzert-Matinee: So, 13. März, 11 Uhr,
im Hottingersaal, Gemeindestr. 54.
Das Musikfenster: So, 13. März, 19
Uhr, Hottingersaal, Gemeindestr. 54.
Vorverkauf: 044 363 01 77.
Winteröffnungszeiten im Pflegiraum:
Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi
9 bis 12 Uhr.
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
Krims-Krams-Werkstatt: Mi, 16. März,
14 bis 17 Uhr.
Kurs & Bündig: Fr, 11. März, 19.30
Uhr, «Gesund aus dem Winter», erster Themenabend. Eintritt: Präsent
für Preisaltar mitbringen.
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Tel. 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
Klassisches Klavierkonzert: So, 13.
März, 16 Uhr.
Begegnung mit den Asylsuchenden: Mi,
16. März, 18.30 Uhr. Anmeldung bis
15. März im GZ.
Strick- und Häkeltreff: Fr, 18. März, 14
bis 16 Uhr.
Atelier Wundertüte: Do, 17. März,
16.15 Uhr, für Kinder ab 2 Jahren in
Begleitung.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Tel. 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Vernissage
Fotoausstellung
Daniel
Comte: Do, 10. März, 18 Uhr.
Fashion-Börse: Sa, 12. März, 17 bis 21
Uhr, für Frauen, mit Livemusik.
Familienbrunch: So, 13. März, 10 Uhr,
Kinderbetreuung ab 11 Uhr. Anmelden bis Fr, 11. März, um 14 Uhr unter 079 597 87 00.
ANZEIGEN
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
www.gz-zh.ch/riesbach
Mittwochsgrill: jeden Mi ab 18.30 Uhr.
Quartier-Mittagstisch: jeden Mi 12 bis
13 Uhr.
Wähen-Zmittag: jeden Do 11.45 bis 13
Uhr.
GFZ-Familienzentrum
Zeltweg
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Tel. 044 253 75 20
www.gfz-zh.ch/familienzentren
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre, von
Fachperson begleitet.
Kinder-Basteln: Mi, 16. März, 10 bis
11 Uhr, für Kinder von 2 bis 4 Jahren
in Begleitung.
Nr. 10
10. März 2016
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Züriberg
Nr. 10
10. März 2016
GESELLSCHAFT
Erkenntnisse wie «Alt sind immer die andern» oder «Jeder will alt werden, keiner alt sein» gelten seit ewigen Zeiten: Der berühmte «Jungbrunnen» von Lucas Cranach (1546).
Foto: zvg.
Das Alter hilft, Ziele erfolgreicher umzusetzen
Alte Menschen leben mehr
in der Vergangenheit als
Junge, heisst eine verbreitete Meinung. «Stimmt so
nicht», sagt die Zürcher Psychologieprofessorin Alexandra Freund, die seit vielen
Jahren Fragen «erfolgreichen Alterns» nachgeht.
Lisa Maire
Wenn wir heute von den Alten reden,
haben wir verschiedene Bilder vor
Augen: Einerseits Menschen mit Silberhaar, die in gebückter Haltung einen Rollator vor sich herschieben,
andererseits jene Menschen, die auch
nach der Pensionierung ungebremste
Lebenslust versprühen. Wann fängt
das «Alter» nun eigentlich an? Alexandra Freund lacht. «Alt sind immer
die andern», fasst die Professorin für
Entwicklungspsychologie Erwachsenenalter an der Universität Zürich
zusammen. Ihre (und andere) Befragungen zum Thema belegen: Die
Grenze zwischen jung und alt wird
sehr subjektiv empfunden. Je älter
die Befragten, desto weiter nach hinten verschiebt sich in ihren Augen
die Grenze zum Altsein: Für einen
18-Jährigen fängt das Altsein mit 60
an, für einen 75-Jährigen erst mit 80.
Verjüngte Generation
Dazu kommt: «Die Diskrepanz zwischen biologischem und emotionalem
Alter wird immer grösser», sagt
Freund. Ihre Erkenntnisse verblüffen: Ältere Personen – und insbesondere Männer – fühlen sich heute
durchschnittlich 20 bis 25 Jahre jünger, als sie sind. Körperliche Gesundheit spielt dabei eine wichtige Rolle:
«Erst wenn jemand ernsthaft erkrankt ist, fängt er oder sie an, sich
selber alt zu fühlen.» Entsprechend
hat sich in den letzten Jahrzehnten
auch die Kategorisierung verschoben:
Das sogenannte Dritte Alter, das sind
heute die «jungen Alten» zwischen
65 und 80 Jahren, danach beginnt
die Kategorie des Vierten Alters oder
der «alten Alten». Wobei Menschen
des Vierten Alters von heute in etwa
so gut «zwäg» seien wie jene des
Dritten Alters von gestern, erklärt
Freund. Die Generation der Alten hat
sich verjüngt.
Alexandra Freund befasst sich
seit 20 Jahren mit Fragen «erfolgreichen Alterns». Dabei versucht die
Wissenschaftlerin den Prozessen auf
die Spur zu kommen, die individuelles Verhalten und Erleben über die
ganze Spanne des Erwachsenenalters
hinweg lenken. Ihre Fragen heissen:
Wie verändern sich Ziele im Laufe eines Lebens, wie werden sie gesetzt,
verfolgt, erreicht? Inwiefern sind sie
von sozialen Erwartungen und Normen beeinflusst, inwiefern von persönlichen Werten und Erfahrungen?
Und wie werden Ziele im höheren Alter gemeistert, wenn körperliche,
geistige oder auch finanzielle Ressourcen schwinden?
Angst vor dem Tod sinkt mit Alter
Bei ihren Untersuchungen arbeiten
Freund und ihr Team mit Probanden
zwischen 18 und über 100 Jahren zusammen. Diese Versuchspersonen erhalten entweder Fragebögen, die sie
zu Hause ausfüllen können, oder sie
nehmen an Experimenten im «Labor»
des Psychologischen Instituts der Uni
Zürich teil. Hier komme zum Beispiel
Morphing zum Einsatz, sagt Freund.
Das heisst eine Computer-Software,
mit der man sein digitales Porträt selber künstlich altern lassen kann. Die
Versuchspersonen wählen dabei das
Bild aus, welches ihnen in den eigenen Augen am besten entspricht.
Das eigene Gesicht altern zu sehen – das werde von den meisten
Studienteilnehmern als bedrohlich
erlebt, berichtet die Forscherin. «Altern wird in einen Zusammenhang
Forschung live
Wer selber aktiv zum Forschungsprogramm des Lehrstuhls Entwicklungspsychologie der Universität
Zürich beitragen möchte, ist als
Studienteilnehmerin oder -teilnehmer jederzeit willkommen, sollte
aber mindestens 18 Jahre alt sein.
Auf der Website des Lehrstuhls (s.
unten) können sich Interessierte in
der Rubrik «Studienteilnahme» genauer informieren und einschreiben. Sie werden dann jeweils über
die neuesten Studien (Online oder
im «Labor») benachrichtigt, bei denen – gegen einen kleinen Unkostenbeitrag – mitgemacht werden
kann. (mai.)
Infos/Anmeldung auf. www.psychologie.uzh.ch/fachrichtungen/lifespan.html
mit dem Tod gebracht – man möchte
aber nicht aufhören, zu leben.» Die
Angst vor dem Tod, so präzisiert sie,
nehme allerdings mit dem Alter ab.
Dafür werde die Angst vor dem Sterben, vor Krankheit im höheren Alter
grösser.
Ein weiteres, eher überraschendes Studienergebnis: Die Rückschau
auf das eigene Leben – auf die Vergangenheit – spielt in höheren Jahren
zwar eine wichtige Rolle, trotzdem
sind alte Menschen nicht rückwärtsgewandter als junge. Im Gegenteil:
«Die ältere Generation ist jene, die
am stärksten in der Gegenwart lebt»,
sagt Freund. Im Alter überlege man
sich besser, zielgerichteter, was man
(noch) machen wolle. Eine verkürzte
Lebensperspektive habe also durchaus auch positive Folgen.
Spannende Ergebnisse zeitigen
auch Befragungen zum Thema Sport.
Die Wissenschaftler wollten wissen,
welche Ziele sich Fitnesstreibende
stecken, wie sie diese verfolgen und
wer dabei erfolgreich ist. Dabei stellte sich heraus: Jüngere absolvieren
sportliche Aktivitäten ergebnisorientierter, Ältere hingegen prozessorientierter.
Junge hecheln, Alte geniessen
Forscht über erfolgreiches Altern:
Alexandra Freund.
Foto: mai.
Jüngere Jogger etwa hecheln oft den
Vorgaben von digitalen «FitnessTrackern» hinterher und erleiden dabei manchen Frust, Ältere geben sich
eher dem Moment hin und geniessen
die Bewegung im Freien. Die Wissenschafterin zieht daraus die Bilanz:
Wer bei sportlichen Aktivitäten nicht
nur auf die Werte von Pulsmessern
und Schrittzählern (oder auf die Diskrepanz zur eigenen Leistung) achtet,
sondern sich auch nach dem Motto
«Der Weg ist das Ziel» bewegt, sei
weitaus zufriedener unterwegs und
halte sein Bewegungsprogramm auch
länger durch. Diese Ergebnisse seien
auch für sie unerwartet gewesen,
sagt die Psychologin. Die Studie mit
Sporttreibenden begeistert sie aber
noch aus einem anderen Grund: «Es
ist doch einfach eine tolle positive
Entwicklung, dass man im Alter davon wegkommt, am Ergebnis zu kleben, und seine Ziele gelassener und
deshalb erfolgreicher verfolgt. Das
hat so was Verschmitztes», freut sich
die 50-Jährige.
Gewinnoptimierung versus
Verlustminimierung
Bei weiteren Tests geht es zum Beispiel um Entscheidungsfindung beim
Planen von Urlaubsreisen. Freund:
«Wir geben Informationen über bestimmte Reisedestinationen vor und
schauen dann – über eine Messung
der Augenbewegungen –, welchen Informationen die Versuchspersonen
eher Aufmerksamkeit schenken.»
Das Ergebnis ist auch in diesem Fall
altersabhängig: Jüngere gucken eher
auf positive Informationen, Ältere
eher auf negative. Freunds Erkenntnis daraus lautet: «Jüngere wollen
möglichst viele tolle Erlebnisse haben, Ältere möglichst alle Risiken
ausschliessen.» Ähnliche Ergebnisse
bezüglich Bewertung von positiven
und negativen Informationen zeitigt
eine Studie, bei der es um die Auswahl eines Spitals, etwa für eine geplante Operation, geht. «Kurz gesagt», so bilanziert Freund: «Junge
Menschen haben bei den Zielen, die
sie verfolgen, stärker die Gewinnoptimierung vor Augen, älteren Semestern geht es mehr um Verlustminimierung.»
Wären all diese Erkenntnisse nicht
auch für die Alltagspraxis, für die
Wirtschaft interessant? «Ich bin Wissenschafterin, ich forsche, publiziere
in Fachzeitschriften, halte Vorträge»,
lacht Freund. Vermarktung der Studien sei nicht ihre Aufgabe. Eine
Nahtstelle zur Praxis gebe es eher in
der Angewandten Psychologie.