märz 2016 20. landesgala

JAHRGANG XV
NUMMER 3
MÄRZ 2016
L ANDESRAT F ORUM
I NFORMATIONSBLATT
DER UNGARNDEUTSC HEN
L ANDESRATES
C HÖRE , KAPELLEN
UND
TANZGRUPPEN
20. LANDESGALA
P ROGRAMM
UNGARNDEUTSCHEN
SELBSTVERWALTUNGEN IN FÜNFKIRCHEN
VORSC HAU
IN
DES
AM
DEN
TAG
DER
M ONATEN
APRIL
UND
M AI
Heuer
Q UALIFIKA­
war
das
vollbesetzte
Fünfkirchner
Zentrum S chauplatz der Festgala.
TIONEN FÜR
mit
UNGARN ­
Rosmarinzweigen
spielte die
DEUTSC HE
B EHR,
Die Gäste wurden
empfangen
und
im
Foyer
Alte Kameraden­Blaskapelle zum Auftakt.
S chirmherr
C HÖRE
Kodály­
der Veranstaltung
B otschafter
der
war
D R.
H EINZ ­P ETER
B undesrepublik
Deutschland.
Honorar­
konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Fünf­
kirchen , ging auf die Wichtigkeit der Pflege der
Die Festrednerin D R. Z S UZS ANNA G ERNER,
3 0. JULI
F ESTVER­
S prache
ANSTALTUNG
ein
und
sprach
über
die Assimilation
und
Identitäten. Als einen Meilenstein im Leben von vielen ungarndeutschen S elbstver­
1 996­201 6
20
JAHRE
L ANDESRAT
waltungen
bezeichnete
der
Vorsitzende
der
Landesselbstverwaltung
der
Ungarn­
deutschen O TTO H EINEK das Jahr 201 5 . In seinem Grußwort zur 20. Landesgala am
Tag
der
Ungarndeutschen
S elbstverwaltungen
unterstrich
H EINEK,
dass
mit
der
Übernahme der Trägerschaft von S chulen und Kindergärten auch die Verantwortung
der Erziehung der Nachwuchsgenerationen von den S elbstverwaltungen übernommen
worden sei. Auch die LdU sei reicher geworden durch die Übernahme des B udapester
Deutschen Nationalitätengymnasiums.
H EINEK wies daraufhin, dass sich Ungarn bis
201 8 an die Deportationen nach Russland bzw. an die Vertreibung nach Deutschland
erinnere.
(Auszüge der Reden im Inneren).
Das festlichen Programm:
Die ungarische Nationalhymne und die Volkshymne der Ungarndeutschen wurde vom
Wemender Gesangskreis gesungen und musikalisch begleitet und der Werischwarer
Blaskapelle sowie der Willander Jugendblaskapelle.
Anschließend darauf der Auftritt der Willander Jugendblaskapelle unter der Leitung
von B
A
. S ie spielte den Marsch „ Jugend voran“ und die von V
G
bearbeitete Villi Polka.
ALÁZS
HMANN
ILMOS
MELING
Daran folgte die B egrüßung der Gäste durch O TTO H EINEK dem Vorsitzenden der LdU
und die Festrede durch Frau D R. Z S UZS ANNA G ERNER, Honorarkonsulin der B undes­
republik Deutschland.
UNSERE PROGRAMME
WERDEN UNTERSTÜTZT VON
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S
20. FESTGALA DER LDU 9. JANUAR 2015 IN FÜNFKIRCHEN
Der Kinderchor der deutschen S elbstverwaltung von Daurog (Leitung KRIS ZTINA KOVÁCS ­F ÓDI ) sang uns
Aber Schatz was zornes du“, „ Wos Dörflein dort zu Ende geht“, „ Mein Vater
hat a Häusel“ und „ Mei Muede tuad mi kmaune“.
Auf der Gala wurden auch die V
aleria­Koch­Preise für besondere Leistungen an die S chülerinnen
als Überleitung die Lieder „
D OROTTYA
E RB
(Großnarad),
Nationalitätengymnasiums
M ARTIN
S URMAN­M AJECZKI
von B udapest)
sowie
die
und
Loretta
E NIKŐ
WÁGNER
S tudentinnen TEKLA M ATORICZ
(GJU)
(Deutsches
und E S ZTER
RITA KATONA (ELTE) überreicht.
Darauf brachte uns das T ÓTH ­KRES Z ­D UO aus B awaz und B esedek ihre Mundartlieder „
und „
Ta neilich “
Sonntags, wenn man Ruhe hat“.
Der
protokollarische
Höhepunkt
des
Abends
Auszeichnung der Ungarndeutschen, der „E HRENNADEL
war
IN
die
G OLD
feierliche
FÜR DAS
Übergabe
der
höchsten
UNGARNDEUTS CHTUM " . Der Preis
wird an Persönlichkeiten verliehen, die auf dem Gebiet der Traditionspflege und mit ihrer Tätigkeit im
ungarndeutschen
B ereich
Herausragendes
geleistet
haben.
Preisträger
201 6
sind
D R.
G ÁB OR
F RANK,
AGATHE H ÁRS und P ETER L EIPOLD .
Die
„ Alte Kameraden“ Blaskapelle
Zum Wohlsein “.
unter der Leitung
von JOHANN RITTER und ANTON KOLLÁR
spielten uns denn Länder „
B evor es bevor es in die Pause ging trat die
M EZEI ­KRAMM ,
musikalische
UMS TÄDTER. Das Programm: „
B egleitung
Kindertanzgruppe aus Nimmesch
D ORA TAMÁS ,
Kinderspiel“
E S ZS TER H EILMANN,
KILIÁN
(Leiterin an ANIKÓ
Z UB ÁN
und
E RWIN
choreografiert von ANIKÓ KRAMM .
Der erste Programmpunkt im zweiten Teil der Gala wurde von
Wemender Gesangskreis
bestritten,
die Leitung um musikalische B egleitung hatte JOS EF E MMERT die künstlerische Leitung S TEFAN H ORVÁTH
inne. Die Lieder:
„
Ich geh so gern spazieren “
und „
Mein Herz ist ein Bienenhaus“. Darauf folgten die
aus B onnhard mit dem „ Trompetenkonzert in D­
S olisten JÁNOS (Trompete) und JOS EF (Klavier) E LMAUER
Dur“ von Georg Philipp Telemann.
Die deutsche B ühne Ungarn unter der Leitung von I LDIKO F RANK zeigten uns die Kurzstücke „
4 Minuten “
und „
Alle
Am Ende denk ich immer nur an dich “.
Viel Freude bereitete wieder einmal „E RB E
DER
G RO ß ELTERN“ ­ Mundartgedichte und Geschichten
mit musikalischer B egleitung von E RWIN UMS TÄDTER. Die Interpreten waren die S chülerinnen F RANZIS KA
P ENCZ ­AMREIN (Nadasch), RENÁTA M EGYES I (Ofala) sowie C ORINNA F ÜLÖP (Tarian).
Die
Werischwarer Blaskapelle
JOHANN F ELDHOFFER brachten uns die „
unter dem Kapellmeister B ÁLINT B UZÁS
und ihrem Vorsitzenden
Lentschi“ Polka
Schambeker Leben “
von ANTON F ARKAS und „
eine
Polka von Z S OLT S PANB ERGER. Wegen des großen Applauses wurde noch eine Zugabe gegeben.
Das
große
musikalischen
Leiter
Finale
B egleitung
der Tanzgruppe
Tanzstück „
ist
wurde
der
er
Hochzeitsmorgen “
von
der
Wemender Blaskapelle
E TELE
Nationalitätentanzgruppe aus Wemend
deutschen
H ORVÁTH
und
unter
ihr
ihrem
Leiter
JOHANN
Choreograf M ICHAEL
H AHN
M AUS Z .
S ie
mit
gestaltet.
brachten
der
Der
das
auf die B ühne.
KRIS ZTINA S ZEIB ERLING hat wie immer gekonnt und charmant durch das Galaprogramm geführt.
Anschließend spielten die KRÄMER­B UB EN in alter B esetzung zum B all auf.
L ANDESRAT F ORUM 03 ­201 6
S EITE
3
SEITE 3
AUS
DEM
VORSITZENDEN
DEM
DER
GRUß WORT
VON
O TTO H EINEK,
L ANDESSELBSTVERWALTUNG
U NGARNDEUTSC HEN
DER
“… Wir feiern mit unserer Veranstaltung heuer ein
Vor einem Jahr habe ich in meinem Grußwort auch
kleines Jubiläum: das 20. Mal versammeln wir uns
über die kaum genutzten Chancen einer ehrlichen
am
Auseinandersetzung
zweiten
Wochenende
des
Jahres
in
B udapest
oder in Fünkirchen um zusammen zu sein, um ein­
Jahrhunderts
ander über das
geschrieben.
um
für
die
vergangene
Jahr zu berichten und
bevorstehenden
Aufgaben
Kraft
zu
ginns
war im
Leben
S elbstverwaltung
Trägerschaft
damit
von
ein
von
S chulen
Übernahme
ihr
des
hervorragende
haben
Deutschen
wichtiges
fachliche
nun
und
wichtige
portation,
mit
der
ungarische
National­
erinnert
den… …
der
wir
des
Landes
20.
darin
Jubiläum
ja
sich
von
des
auch
Frauen
Am
1 9.
sogar
Januar
geboten.
und
für
Gedenktage:
an
die
mehrere
und
Jahrestag
dazu
runde
Ungarn
der
der 70.
gute Anlässe
erneut
Jahrestage,
die
S chulzentrum,
unseres
hundertj ährige
hätten
begehen
Auch
in
Geschichte
Zweiten Weltkrieges,
201 7
auch
der Rolle
Das
Holocaust
Nun
und
des
der
erweitern:
wir
des
haben
Erziehung
übernommen.
B udapester
ein
S ie
Kindergärten
die
S chulnetz
itätengymnasiums
Hauptstadt
und
für
Nachwuchsgenerationen
konnte
Ungarndeutschen
Meilenstein:
Verantwortung
LdU
vielen
der
Ausbruchs des erstens und das 75 j ährige des B e­
schöpfen.
201 5
und
mit
Männer
werden
uns
201 5 ­
Russlandde­
1 0. 000
j unge
betroffen
wir
im
wur­
Rahmen
des Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung
indem
der
intentitätsfördernde
Ungarndeutschen
ginns
der Vertreibung
den
70.
Jahrestag
begehen.
Die
des
B e­
in Wudersch
Arbeit geleistet wird. Die Übernahme von Kinder­
stattfindende Veranstaltung soll auch das an unsere
gärten
Volksgruppe begangene Verbrechen erinnern, aber
und
S chulen
fügt
sich
in
die
langj ährige
Zielsetzung der LdU ein, ist Teil unserer S trategie,
auch
welche
Erforschung und B ekanntmachung der Vertreibung
wir 201 5
pertengesprächen
haben.
Diese
in vielen Diskussionen und Ex­
komplettiert
S trategie
soll
und
verabschiedet
unsere
Politik
darauf aufmerksam
machen,
dass
es
in
der
und nicht zuletzt ihre Folgen noch viel zu tun gibt.
und
unsere zukunftsorientierte Arbeit in den B ereichen
Zu
B ildung,
Ihnen allen viel Kraft, Ausdauer und Zuversicht!
Kultur,
stimmen,
Medien,
genauso,
Aktivitäten
oder
Jugendförderung
wie
unsere
unsere
be­
den
bevorstehenden
Aufgaben
wünsche
ich
internationale
Auseinandersetzung
mit
O TTO H EINEK Vorsitzender
unserer Vergangenheit. … …
„H ANDLUNG
DIE
IST DER GRUNDLEGENDE
F ESTREDE
DER
S C HLÜSSEL
ZU ALLEN
F ÜNFKIRC HNER H ONORAR KONSULIN
E RFOLGEN “
DER
UNTER DIESEM
M OTTO
STAND
B UNDESREPUBLIK D EUTSC HLAND
D R. Z SUZSANNA GERNER.
…
B ereits
201 4
begann
Landesselbstverwaltung
ihre
S trategie
bis
die
der
2020
damals
Ungarn
zu
neu
gewählte
deutschen
arbeiten.
S eit
an
Ende
Nationalitätenselbstverwaltung,
Förderung
des
Optimierung
der
durch
S prachunterrichts,
B ildungslandschaft,
durch
bekannt, der künftig als Leitfaden für die Arbeit in
Kultur­pflege,
den B ereichen Politik, Kultur, B ildung, Jugend und
Möglich­keiten einer de j ure gegebenen kulturellen
Kommunikation dienen soll. Das Hauptanliegen des
Autono­mie,
Handlungsplanes
Professionalisierung
eine
Nationali­tätengemeinschaft
Intensität
aktive
und
heraus­zubilden. . . … …
Assimilations­prozesses
Assimilation,
die
deutsche
eine
starke
Am Anfang
steht
eine
j edes
kulturelle
die Aneignung der gemeinsamen
deutschen
durch
Ebene,
Internationalen
Wahrnehmung
optimale
den
Nutzung
Ausbau
und
auf örtliche,
durch
die
B e­ziehungen,
und
Nutzung
B rückenfunktion
durch produktive Maßnahmen, die mithilfe
kulturelle
Assimilation
begann­wie vor
L ANDESRAT F ORUM
der
03 ­201 6
deutschen
Die
Ungarn
Ungarn
und
der
der
und
der
die
unserer
späteren
beinhaltet.
zwischen
regionalen
durch
die
die
Intensivierung
S prache und grund* legenden Verhaltens weisen der
Integrationsgesellschaft
für
der politischen Vertretung
Minderheit
landesweiten
die
Fachleuten
die
Aus­­und
durch
von
die
November 201 5 ist der vollständige Handlungsplan
ist,
Weiterbildung
die
durch
der
Welt,
der Medien über unsere Volksgruppe ein positives
S EITE 4
erwähnt­in der zweiten Hälfte des 1 9. Jahrhunderts.
Attitüde
Ihre Integration in den zahlenmäßig größere Gruppe
stehen
der
nahmen
Ungarn
erfolgte
j edoch
rellen Assimilation:
eine
es
Eingliederung,
sationen,
Der
verzog
beinhaltet
wie
Arbeitsplatz
vorhin
mit
sich
ihrer
struktu­
nachher
nach
indem an ungarischen Organi­
Institutionen
gemeinde,
erst
erwähnte
die
der
der
LdU
von
Minderheit
in
also
können.
Zum Zweck der B ewahrung und S tärkung
Intensität
der
B eherrschung
und
Ungarndeutschen
dem
Gebrauch
der
solche
kann
und
die
gestärkt
werden. … . … .
Für
die
gesteuert
der Verantwortung der Eltern,
Akteure
der
DES
und
Institutionen
deutschen
S inne möchte ich mich dem Vorsitzenden der LdU,
örtliche
70. JAHRESTAG
Minder­
der
wird
Nationalität.
deutsche
B EGINNS
DER
O TTO
„
möglichst viele dahinter stehen.
AM
ent­
Handlung ist der grund­
legende Schlüssel zu allen Erfolgen “­ in diesem
unserer
durch
GEDENKTAG
ist
Pädagogen,
Organisationen
S trategie
durch
Zukunft
heitenpolitiker, Journalisten, der S eelsorger und alle
Durch die Übernahme der B ildungseinrichtungen
bzw.
der
geprägt wird. Das liegt in unserer Verantwortung, in
Herrn
LdU
Maß­
Assimilation
Deutschen in Ungarn aufgehalten und ihre Intensität
S prache eine wichtige Rolle beigemessen.
die
ähnliche
ent­
Jugendliche durch positive und negative Erfahrung
Ungarn
der
und
interethnisch
scheidend, ob das „Generation Gedächtnis“ heutiger
der
entgegen
durch
soll
auch
wurde.
Auflösung
deutschen
Ihre Assimilation,
lassen,
intra­wie
Kirchen­
partizipiert
Handlungsplan
Maßnahmen,
Intensitätsmerkmalen
S chule,
usw.
sowohl
H EINEK
der
LdU
VERTREIBUNG
anschließen,
meint,
DER
Ziel
ist
wenn
der
zur
natürlich
das
U NGARNDEUTSC HEN
„ Am 20. Januar mussten wir unser Zuhause zwischen Tränen und Leid verlassen. (… ) Auf dem
Wuderscher Bahnhof hat man uns in Viehwagons gesetzt, in denen sich nur ein kleiner runder Ofen
befand. Es herrschte Hundekälte“ – so erinnerte sich der Wuderscher Josef Hasenauer an die
Geschehnisse vor 70 Jahren. Franz Bruckner aus Großturwall erzählte wie folgt: „ Der Bahnhof war voll
mit Trauernden. Pfarrer József Bokor zelebrierte eine Abschiedsmesse und segnete seine Gläubigen noch
ein letztes Mal. Eltern, Kinder, Geschwister, Nachbarn und Freunde drückten sich noch einmal ans Herz.
(… ) Und dann wurde die Lokomotive an den Zug gebracht. József Oszfolg rief schnell noch seine
Musikanten zusammen: sie spielten den Heimatverlorenen ein letztes, herzzerreißendes Lied, die
ungarische Nationalhymne. “
Im Rahmen einer Gedenkfeier erinnerte sich am 1 9. Januar 201 6 in Wudersch unter anderem auch die
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen dessen, dass von dieser S tadt vor 70 Jahren der erste Zug
mit aus Ungarn vertriebenen Deutschen nach Deutschland abfuhr.
Unmenschlichkeit
in
Ungarn:
zwischen
1 945
und
1 948
wurde
Damit begann ein neues Kapitel der
ein
beträchtlicher
Teil
beraubter
und
gedemütigter Ungarndeutscher aus dem Lande vertrieben.
Hinter der „Aussiedlung“ standen teils internationale, teils innenpolitische Gründe und Ziele. Die
Großmächte
hielten
es
bereits
seit
den
Vierzigern
für
akzeptabel,
die
ethnischen
Verhältnisse
durch
Übersiedlungen neu zu regeln. Auch die politischen Eliten, und teilweise auch die Gesellschaften der ost­
mitteleuropäischen Länder unterstützten – mit ähnlicher Argumentation, j edoch aus anderen Gründen –
das
Zustandebringen
Dämonisierung
Kolonne
des
der
von
„reinen“
deutschen
Dritten
Nationalstaaten.
Minderheit:
Reiches“,
als
sie
In
wurde
der
als
„Quartiermacher
zweiten
Mittel
Hitlers“
Hälfte
der
des
Weltkrieges
deutschen
dargestellt.
begann
Expansion,
Daraus
wurde
als
die
„fünfte
dann
die
Kollektivschuld der Deutschen abgeleitet und das B edürfnis ihrer Vertreibung formuliert.
Die
diej enigen,
Verordnung
der
die
der Volkszählung
sich bei
Provisorischen
Nationalregierung
im Jahre
1 941
vom
29.
Dezember
1 945
verurteilte
all
zur deutschen Nationalität und/oder zu ihrer
deutschen Muttersprache bekannten, zur Aussiedlung. Massen unschuldiger Menschen wurden vertrieben.
Der Vertreibung entkommen sind nur diej enigen, die mit kommunistischen Organisationen in Verbindung
standen, oder die über unbedeutend wenig Vermögen verfügten.
Offenbartes
Ziel
mit der Vertreibung
der Deutschen war,
dass
man die
S chicht der ungarischen
Kleinbauern und des Agrarproletariats zu einem Grundstück verhelfen wollte.
L ANDESRAT F ORUM
03 ­201 6
S EITE 5
Aus
dem
östlichen
Transdanubien
auf,
und
wo
nördlichen
sie
sich
Teil
des
Häuser
Landes
und
brach
B oden
der
eine
Masse
Deutschen
von
B odenbewerbern
teilen
durften.
In
nach
zahlreiche
ungarndeutsche Dörfer wurden aus den umliegenden Ländern fliehende Ungarn gesiedelt. Im S inne des
Abkommens
Ansiedlung
über den slowakisch­ungarischen B evölkerungstausch begann dann im Frühling 1 947
von
Ungarn
aus
der
S lowakei
–
dies
spornte
die
ungarische
Regierung
ebenfalls
die
zur
Aussiedlung der Deutschen an.
Zwischen 1 946 und 1 948 wurden um die 200 tausend S taatsbürger deutscher Abstammung aus Ungarn
in
das
in
Trümmern
liegende
Deutschland
ausgesiedelt.
Ihr
Großteil
wurde
in
die
amerikanische
B esatzungszone, in das spätere Westdeutschland transportiert. Nach dem August des Jahres 1 947 kamen
die Vertriebenen aber auch schon in die sowj etische B esatzungszone, in das spätere Ostdeutschland. S ie
mussten all ihr Vermögen hinterlassen und mit einem B ündel von höchstens fünfzig Kilogramm das Land
Ungarn verlassen.
Laut des Regierungsbeschlusses vom 1 0. Dezember 201 2 wurde der 1 9. Januar zum Gedenktag der
Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen erklärt.
(Quelle der Rückerinnerungen: http: //www. svabkitelepites. hu/)
Text: LdU
S TAATLIC HE
GEDENKFEIER
VERTREIBUNG
IN
AN
DIE
D EPORTATION
UND
U NGARNDEUTSC HEN
E RINNERUNG
ZUR
WUDERSC H/B UDAÖRS
IN
DER
U NGARN
In der ungarischen S tadt Wudersch / B udaörs fand am 1 9.
Oktober die
zentrale
Vertreibung,
Deportation
Ungarndeutschen
ungarische
statt.
und
Im
Parlament,
einstimmig
nationalen
Gedenkfeier zur Erinnerung
beschlossen,
die
Gedenktag
Zwangsarbeit
Dezember
den
201 2
der
hatte
das
Nationalversammlung,
1 9.
für
an die
Januar
die
zum
j ährlichen
Vertreibung
und
Verschleppung der Ungarndeutschen zu erklären.
Im Anschluss an eine feierliche Kranzniederlegung auf dem " Alten Friedhof" , wo sich die Landesgedenk­
stätte zur Vertreibung der Ungarndeutschen befindet und eine Heilige Messe in der katholischen Kirche in
Wudersch
/
B udaörs,
haben
der
ungarische
Ministerpräsident
VIKTOR
O RB ÁN,
der
B eauftragte
der
B undesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, H ARTMUT KOS CHYK MdB sowie der
Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, O TTÓ H EINEK, die Gedenkreden gehalten.
An der Gedenkfeier nahm auch der Präsident des B undes der Vertriebenen, B ERND F AB RITIUS MdB , teil.
Der
B eauftragte
der
B undesregierung
für
Aussiedlerfragen
und
nationale
Minderheiten,
H ARTMUT
KOS CHYK MdB , würdigte die Minderheitenpolitik Ungarns. Der heutige Gedenktag verdeutliche, wie man
mit schwierigen Kapiteln der Geschichte
verantwortungsvoll
umgeht.
Umgang Ungarns mit dem Schicksal von Flucht und Vertreibung".
Er stehe
ür den vorbildlichen
"f
Dieser habe bereits 1 990 begonnen, als
das ungarische Parlament die Vertreibung der Ungarndeutschen nach den Zweiten Weltkrieg ehrlich be­
dauerte und am 1 0. Dezember 201 2 in der historischen B eschlussfassung der ungarischen Nationalver­
sammlung mündete, den 1 9. Januar zum j ährlichen nationalen Gedenktag für die Opfer der Vertreibung
zu erklären, so B undesbeauftragter KOS CHYK.
In Deutschland werde hingegen am 20. Juni dieses Jahres bereits zum zweiten Mal der „Gedenktag für
die Opfer von Flucht und Vertreibung“ begonnen.
Mit dem Datum knüpft die B undesregierung an den
Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an und erweitert das Flüchtlingsgedenken um das S chicksal
der Heimatvertriebenen. Dies sei ein bedeutendes Zeichen der Verbundenheit mit den deutschen Opfern
von
Flucht,
persönliche
Vertreibung
Teilnahme
und
am
Deportation,
Gedenktag
im
die
von
B undespräsident
vergangen
Jahr
und
seine
JOACHIM
sehr
G AUCK
durch
einfühlsame
Ansprache
eindrucksvoll unterstrichen wurde, so B undesbeauftragter KOS CHYK.
L ANDESRAT F ORUM
03 ­201 6
seine
S EITE 6
Für
die
freundschaftlichen
deutsch­ungarischen
B eziehungen
hätten
die
Angehörigen
der
deutschen
offenen und zum Teil auch sehr
persönlichen Gespräche sowie viele erfolgreiche Kultur­ und Begegnungsveranstaltungen “ bei seinen
B esuchen in Ungarn hätten ihm " den hohen Wert der Brückenfunktion “ verdeutlicht, " die von der
deutschen Minderheit in Ungarn und den ungarndeutschen Landsmannschaften in Deutschland zwischen
unseren beiden Ländern wahrgenommen wird“.
Minderheit in Ungarn, eine ganz besondere B edeutung. Die zahlreichen "
Als
B eauftragter
der
B undesregierung
für Aussiedlerfragen
und
nationale
Minderheiten
könne
er
nur
bekräftigen, dass die erfolgreiche deutsch­ungarische Zusammenarbeit ohne das gegenseitige Verständnis
und den gegenseitigen Respekt der deutschen Minderheit in der ungarischen Mehrheitsbevölkerung in
dieser Form nicht möglich wäre. KOS CHYK verwies in diesem Zusammenhang auf die Grundsatzrede von
B undeskanzlerin ANGELA M ERKEL zur Vertriebenen­, Aussiedler­ und Minderheitenpolitik beim Tag der
die Bindung an die deutsche Sprache und die dauerhafte
Sicherung ihrer kulturellen Identität für die Angehörigen der deutschen Minderheit von essenzieller
Bedeutung" seien.
Heimat im August 201 4, wo diese betonte, dass "
B undesbeauftragter
KOS CHYK
erklärte,
dass
die
S elbstorganisationen
der
deutschen
Minderheiten
in
Europa nicht nur eine wichtige B rückenfunktion zu Deutschland haben, sondern diese ihre Zukunft zuerst
in
der
Gesellschaft
ihrer
j eweiligen
Titularnation
sehen,
in
deren
wirtschaftliches,
gesellschaftliches,
kulturelles und politisches Leben sie sich über ihre Dachverbände aktiv einbringen.
Die Landesselbst­
verwaltung der Ungarndeutschen mit O TTÓ H EINEK an der S pitze erfülle diesen Auftrag in vorbildlicher
Mit ihren über 400 lokalen Gliederungen sei die Landesselbstverwaltung " ein hervorragendes
Beispiel für die gelungene Integration in das größere Ganze, ohne dass durch Assimilation die kulturellen
und sprachlichen Eigenwerte aufgegeben werden. "
Weise.
Wenn
die
ungarische
Verfassung
heute
den
nationalen
Minderheiten
über
eine
bloße
Toleranz
hinaus
staatsbildenden Faktoren " zuschreibt, so zeuge dieses „ von einem zeitge­
mäßen Verständnis von Minderheitenpolitik im europäischen Geist: Die Mehrheitsbevölkerung sieht die
Minderheiten nicht nur als Bereicherung an, sie will sich auch von ihr bereichern lassen. Dies ist ein
zutiefst europäisches Verständnis von Minderheitenpolitik, für das wir dem ungarischen Volk sehr
dankbar sind“, so B undesbeauftragter K
.
ausdrücklich die Rolle von "
OS CHYK
Ministerpräsident O RB ÁN bezeichnete die Geschehnisse vor 70 Jahren als eine als Aussiedlung getarnte
dass
es das unveräußerliche Recht des Menschen ist, dort zu leben, wo er geboren worden ist, in der Kultur, in
dem Land, in der Siedlung, die sein eigenes Zuhause ist. Und uns möge der Herrgott ausreichend Aus­
dauer und Geduld geben, damit wir Europa verteidigen und erhalten können, und er möge uns genügend
Kraft geben, damit wir das Recht darauf, in der eigenen Heimat bleiben zu dürfen, auch außerhalb
Europas durchsetzen können", so Ministerpräsident O
.
Die wichtigste tragende S äule der bürgerlichen Welt sei " die Gerechtigkeit" so Ministerpräsident O
.
Deportation und erklärte, dass die Leidensgeschichte der Ungarndeutschen uns daran erinnern soll, "
RB ÁN
RB ÁN
Aus diesem Grunde habe das Parlament im Jahre 201 3 beschlossen, dass der 1 9. Januar der Gedenktag
Als ein ewiges Memento für die nach
Sibirien zur Zwangsarbeit verschleppten fünfundsechzigtausend Menschen und für die zur Aussiedlung
verurteilten deutschen Familien". Das Jubiläum sei aber nicht nur ein Gedenken, „ sondern auch ein
Aufruf, all das nicht zu vergessen, was die Ungarndeutschen für Ungarn getan haben und bis auf den
heutigen Tag tun“, so Ministerpräsident O
.
Ministerpräsident O
wies darauf hin, dass die ungarische Regierung " die Bewahrung der Identität
und der Kultur der in unserer Heimat lebenden deutschen Mitbürger“ unterstützt. S o könne man sich seit
der Verschleppung und der Vertreibung der Ungarndeutschen sei. "
RB ÁN
RB ÁN
201 4 im ungarischen Parlament auf Deutsch zu Worte melden und der S precher der Deutschen könne in
Es erfüllt uns mit Freude, dass in den vergangenen vier
Jahren sich die Zahl der deutschen Schulen verfünffacht und die Anzahl der dort lernenden Schüler sich
ver­dreifacht hat. Und wir sind auch daraufstolz, dass sich die Zahl derer, die sich als zur Gemeinschaft
seiner
Muttersprache
L ANDESRAT F ORUM
im
Parlament
03 ­201 6
reden.
"
S EITE 7
der Ungarndeutschen gehörig bekennen, heute schon beinahe Zweihunderttausend erreicht hat“,
so
Ministerpräsident O RB AN.
deren Fäden tief in das Gewebe
der ungarischen Kultur eingeflochten sind. Wenn wir diese Fäden herauszögen, so würde das gesamte
Gewebe zerfallen. Die ungarische schwäbische Gemeinschaft stellt einen organischen und unveräußer­
lichen Bestandteil der ungarischen Kultur dar. Wenn vor siebzig Jahren die Vertriebenen all das mitge­
nommen hätten, was die Ungarndeutschen oder Menschen deutscher Abstammung seit ihrer Ansiedlung
für die ungarische Wirtschaft und Kultur getan hatten, dann wäre Ungarn heute bedeutend ärmer", so
Die Ungarndeutschen könnten auf ein kulturelles Erbe zurückblicken, "
Ministerpräsident O RB ÁN.
"Ehrfurcht den Opfern. Gebührende Erinnerung an die Leidenden. Ein Verneigen vor der Erinnerung an
die Unschuldigen. Anerkennung und Ruhm jenen, die den in Not geratenen Ungarndeutschen geholfen
hatten. “ Mit diesen Worten beendete Ministerpräsident O
seine eindrucksvolle Rede anlässlich der
RB ÁN
Gedenkfeier in Wudersch / B udaörs.
Mein Vater war der Meinung, dass wir keine Sünden begangen haben, dass man uns völlig ungerecht
ausgesiedelt hat. Und mein Vater war der Meinung, dass wir Ungarn sind und alles, was wir haben, hier
ist. Wir gehen nach Hause, weil wir hierher gehören. Er war der Meinung, dass das seine Heimat ist, also
kommt er heim. ” Mit diesen Worten einer mit 1 2 Jahren aus Tolnauer Dorf vertriebenen Ungarndeutschen
"
wies der Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, O TTÓ H EINEK, in seiner Geden­
krede einleitend darauf hin,
dass unter den 200. 000 vertriebenen Ungarndeutschen es nur sehr wenige
gegeben habe, die Ungarn nicht als ihre Heimat betrachtet hätten.
Es gebe kaum eine ungarndeutsche Familie, die durch die Vertreibung nicht betroffen wäre und die keine
Man versteht nicht, wieso mit ihnen das
Land so umgehen konnte, das sie als ihre Heimat betrachtet haben. Wir werden das vielleicht nie ver­
stehen. Es ist aber wichtig, dass wir diese schmerzhaften Geschichten nicht vergessen, dass sie sich als
mahnende Zeichen in das Bewusstsein der heutigen und zukünftigen Generationen und in die Erinne­
rungskultur einprägen", so Vorsitzender Heinek.
Ohne die Kenntnis und die B ewältigung der Vergangenheit könne " jede Identität nur fragil und unvoll­
ständig" sein. Gleichzeitig könne aber auch keine Identität nur auf die Vergangenheit und auf das er­
fahrene Unrecht“ aufgebaut sein, so Vorsitzender H
.
ähnlichen Geschichten hätte, die alle eines gemeinsam haben: "
EINEK
Die wichtigste Aufgabe für all diej enigen, die Verantwortung für die Zukunft der Ungarndeutschen
tragen, sei alles für die B ewahrung unseres kulturellen Erbes, unserer Muttersprache, zu unternehmen und
die Stärkung der deutschen und europäischen Elemente unserer Identität und für die Herausbildung
eines modernen ungarndeutschen Bildes und Selbstbildes des 21. Jahrhunderts zu arbeiten “, so Vor­
sitzender H
. Man könne „ verschiedene Identitäten “ in sich tragen und gleichzeitig deutsche und
für „
EINEK
ungarische und europäische B ürger sein.
Text B MI/B ilder Quelle: Ministerium für Humanressourcen, Ungarn
S TEFAN GEIGER – unser künstlerische
Leiter der Harmonikawoche
70 Jahre alt.
G EIGER S TEFAN wurde am 9. Februar 1 946 in Madarasch geboren. In eine sehr musikalischen
Familie – alle Elternteile, Groß und Urgroßeltern waren Musiker so war es kein Wunder das
der kleine „Pista” schon von klein auf mit der Musik vertraut war. Von seinem Vater erlernt er
das Harmonikaspiel, später auch das Klavierspielen und in der Folge wurde auch die Orgel zu
einem von ihm geliebten Instrument.
B ereits 1 95 8 erreichte er beim Landeswettbewerb für
Harmonika den ersten Platz. Ab 1 98 4 übernahm er die Kantorstelle in Madarasch und in der
Folge betreute er als Kantor auch umliegende Dörfer. 1 999 bestand er die Dirigentenprüfung
beim Ungarischen B lasmusikverband mit Erfolg.
Ab 2004 leitet er die Harmonikaorchester aus Katschmar.
Im
Jahre 2008 gründete er zusammen mit Franz Heilig die „Harmonikasektion” des Landesrates welche er bis heute
der
Harmonikawoche
künstlerisch
betreut.
Lieber
„ Pista”,
die
Mitglieder
des
Jugendharmonikaauswahlorchsters, der gesamte Landesrat und alle Harmonikafreunde im Inn und aber auch im
Ausland wünschen Dir zu deinem Ehrentag alles Gute, Gesundheit und noch lange Freude am Harmonikaspielen.
innerhalb
Z S UZS ANNA L EDÉNYI
L ANDESRAT F ORUM
UND
M ANFRED M AYRHOFER
01 ­201 6
S EITE 8
DIE
Im
AM 17. JÄNNER 2016 FAND IN SANKTIWAN DAS TRADITIONELLE
NEUJAHRESKONZERT STATT.
MITWIRKENDEN WAREN DER UNGARNDEUTSCHE GEMISCHTE CHOR
ORTES UND DIE SANKTIWANER BLASKAPELLE.
voll
besetzten
S aal
Musiktradition eröffnet.
wurde
der
Abend
mit
S tücken
der
ungarndeutschen
Die B laskapelle von S anktiwan unter der Leitung von Z S OLT
S PANB ERGER eröffnete das Programm mit dem schwungvollen Marsch „
Im
Gegensatz
zu
manch
anderen
DES
Neuj ahreskonzerten
wird
hier
nicht
nur
eine
Amerika“.
Kapelle
aufgeboten,
sondern auch ein Chor, der wohl zu den besten donauschwäbischen Chören gehört die wir haben. 1 973
Gemischtchor von Sanktiwan (201 3 wurde der 40. Geburtstag
gefeiert – LandesratForum berichtete darüber). Unter dem Motto. „ Lasst uns im Neujahr nicht trauern,
vergraben wir das Leid des vergangenen Jahres und freuen uns auf die Zukunft, auf das neue Jahr“
gegründet, ist er heute 43
wurden
wir
wieder
Jahre alt ­ der
einmal
von
der
großen
B reite
ihres
Reper­toires
überrascht.
F RANZ
und
P IROS KA
N EUB RANDT – die auch den Chor dirigierten – ließen sich wieder Neues und für die Zuhörer Unerkanntes
einfallen. Und so wurde der Abend zu einem Hörgenuss.
Die
Chorvorträge
nach
diesem
Programmteil
waren
klassischem
Liedgut
und
ungarischen
Van három jóbarátom (Daniel Friderici) dirigiert von
Tréfás házasitó (Sárgarépa, zöld uborkakim. . . ” (Bárdos Lajos)
und „ Túrót eszik a cigány” (Zoltán Kodály) die von F
N
dirigiert wurden. Es folgte daran
das deutsche Lied „ Ein schöner Tag. . . ” (Adam Polanik) begleitet mit Harmonika von N
S
und
Volksliedern gewidmet.
Nach dem ersten Lied „
JÁNOS S EB ES TYÉN folgten die Chorstücke „
RANZ
EUB RANDT
ORB ERT
AX
ÁRPÁD WIES ZT und von P IROS DA N EUB RANDT dirigiert.
Nach diesem großartigen Auftritt des Chores trat nun die B laskapelle auf die B ühne um mit Polkas
Walzers und Märschen das Publikum zu verzaubern – und es gelang ihr. Geleitet und dirgiert wurde die
Kapelle von Z S OLT S PANB ERGER, der auch die verbindenden Worte sprach. Den B eginn machte der
„
Andulka Marsch (Andulko šafářová = Schäfers Ännchen),
von F RANTIS EK KMOCH .
F RANTISEK KMOC H (* 1 . August 1 8 48 in Zásmuky bei
Ungarischen Kaiserreichs schrieb er Märsche, die tief in
Kolín, B öhmen; † 3 0. April 1 91 2 in Kolín). Er war ein
tschechischer
tschechischer Komponist von B lasmusik und Dirigent.
verwurzelt waren. Das Trio seiner Märsche war nahezu
F RANTIŠ EK
ausnahmslos mit Texten unterlegt, die entweder von den
KMOCHS
Vater
war
S chneider
und
Klari­
Tradition,
Musikern
Volk
1 0 Jahren begann er kleine S tückchen zu komponieren.
bedeutende
1 8 68 studiert er am Lehrerkolleg in Prag. Neben seinem
Nationalbewusstseins. Kmoch gilt nach Julius Fučík als
B eruf als Lehrer musizierte er in verschiedenen Ensem­
der
bles, bildete sich als Dirigent weiter und komponierte.
S chaffen
1 8 73
ein
seiner
Lehrtätigkeit
enthoben,
weil
er
mitgesungen
der
etwa
5 00
unerheblicher
ganzen
waren
Entwicklung
seines
Werke,
Teil
als
von
eines
Landes.
denen
verschollen
S ein
j edoch
gilt.
unter reichlich abenteuerlichen Umständen etwa fünfzig
Reaktion auf die Militär­Märsche des Österreichisch­
der verloren geglaubten Originalpartituren wieder auf.
1 965
die
in
1 967
übernahm
Nach
seinen
S chulj ahren
Komitat
in
Wesprim
Wesprim
geboren.
kam
und
von JOHANN F ÓDI aus Tscholnok.
JOHANN F ÓDI , Musiker und Kapellmeister wurde 1 93 3
im
überraschend
Zu
dere aber weil er mit Ensembles bei B ällen auftrat. Als
Pering/Tósokberénd
tauchten
eine
B eginn
Mailüfterl” Polka
Jahre
vom
Texte
angeblich seinen Lehrauftrag vernachlässigte, insbeson­
Das nächste S tück war die „
1 990er
später
Diese
Marschkomponist
umfasst
der
wenig
wurden.
Form
populärste
nicht
und
Volksmusik
Kind lernte František die Violine zu spielen. B ereits mit
er
Chören
und
nettist, der vor allen Dingen Volksmusik aufführte. Als
wurde
oder
Folklore
er
nach
mit
dem
Jugendblaskapelle
Ziel,
er
die
die
in
Leitung
deutsche
Tscholnok
der
ins
Leben.
B ergmannskapelle
Volksmusik
zu
pflegen.
B udapest, wo er Chorleitung lernte und gleichzeitig mit
Zahlreiche Qualifizierungen und internationale Erfolge
dem Klarinettenspielen begann. Ab 1 963 arbeitete er als
erreichte diese Kapelle unter der Leitung von JOHANN
Lehrer zuerst an der Musikschule
F ÓDI .
der
Zweigschule
wurde
der
er zum
wurde
Tscholnok.
Im
der
im
Jahre
gegründeten
auch
JOHANN
später an
S chulj ahr
Leiter dieser Zweigschule
Leitung
S elbstverwaltung
schule
in
in Dorog,
1 992
ernannt.
von
selbständigen
F ÓDI
1 964/65
Mit
der
Musik­
beauftragt. Als
S chlüsselfigur des Musiklebens in der Gemeinde rief er
L ANDESRAT F ORUM
03 ­201 6
Die
Kapelle
veröffentlicht.
hat
JOHANN
auch
mehrere
F ÓDI
hat
CD­Aufnahmen
sich
auch
auf
Landesebene einen Namen gemacht. S eit der Gründung
Landesrats Ungarndeutscher Chöre, Kapellen und
Tanzgruppen (er war einer der Gründerväter) war er bis
des
vor
einigen
Jahren
als
Vorsitzender
der
B lasmusik­
sektion tätig.
S EITE 9
In
dieser
Eigenschaft
regionalen
Treffen
B laskapellen.
1 997
und
B eim
wurde
er
ausgezeichnet.
dass
betreut
mit
die
der
ersten
dem
JOHANN
er
Organisation
Landesfestivals
Landes­festival
Titel
F ÓDI
im
der
Kapellmeister
der
Unterrichtsstoffes
Jahre
" Landeskapellmeister"
hat
großen Anteil
daran,
die Kapellen mit Notenmaterial versorgt werden.
Er organisiert regelmäßige Weiter­bildung der
Der Walzer „
tember 1 965 )
Stieglitz”
war das
und
F ÓDI
bedeutende
Ausland.
der
spielt
Rolle
Er
bei
der
mitgeholfen.
Ehrenvorsitzender
JOHANN
hat
S eit
dieser
B läsersektion
nicht
im
baute
Erarbeitung
nur
auf
Musikleben
auch
gute
des
Zeit
des
ist
Landesebene
sondern
Kontakte
er
Landesrates
eine
auch
zum
im
Verband
" S ingen und Musizieren in B ayern" aus.
von KAROL P ÁDIVÝ (Dolní Cerekev, 1 0 Oktober 1 908 – Trenčín, 25 S ep­
nächste
S tück.
P ÁDIVY war ein tschechischer Komponist,
Musikpädagoge
und
Dirigent.
Eines der bekanntesten S tücke der böhmisch­mährischen B lasmusikliteratur, die „
Polka”von L
ADIS LAV
KUB EŠ
S ENIOR
Südböhmische
(* 23 . Februar 1 924 in B orkovice, S üdböhmen; † 28 . August 1 998 in
Žíšov) wurde von der B laskapelle heervorragend dem Publikum dargebracht.
KUB ES war ein tschechischer Komponist, Arrangeur und
der
Musiker.
F ERDINAND
L ADIS LAV
KUB EŠ
wurde
von
seinem
Vater
Leitung
des
Dirigenten
Š KROB ÁK,
wo
Südböhmische Polka )
er
und
die
(
das Tenorhorn­, Posaune­ und Tubaspielen beigebracht.
schrieb und bearbeitete über 400 Kompositionen. Viele
Kubeš studierte Posaune am Konservatorium Prag und
Texte
spielte
S chwestern S KOVAJS OVY.
im
in
Theaterorchester
verschiedenen
in
České
Orchestern,
B uděj ovice
wie
(B udweis)
er
mit.
einen
übernahm
er
die
Leitung
der
B laskapelle
seinen
mit
seiner
B laťácká
Empfang
Veselka von seinem Vater. S eine ersten Kompositionen
denten
RUDOLF
entstanden
Kubeš
die
während
seines
Militärdienstes
bei
der
beim
Leitung
Von Freund zu Freund”
stammten
bekam
dechovka
S EN .
von
den
Kubeš
1 975
als
(B lata­B laskapelle)
österreichischen
der
KUB EŠ
Eine große internationale und
KIRCHS CHLÄGER bekam.
S ohn L ADIS LAV KUB EŠ
Militärkapelle in Jindřichův Hradec (Neuhaus) unter
M ARTIN S CHARNAGLS Polka „
Kompositionen
gesellschaftliche Anerkennung
oder im Kurorchester in Mariánské Lázně (Marienbad)
1 95 2
zu
L ADIS LAV
POLKA
M ATĚJ KUB EŠ ­ selbst Flügelhornist und Kapellmeister ­
anschließend
schrieb.
Komponisten
JIHOČES KÁ
B laskapelle
B undespräsi­
1 98 1
Veselka
übergab
an
seinen
JUNIOR.
folgte darauf. Die S olis spielten G ÁB OR
F ETTER und B ALÁS Z L AUCHS Z .
M ARTIN S C HARNAGL erhielt seinen ersten S chlagzeug­
sitionen
unterricht
ischen Ländern aufgeführt und immer wieder auch auf
bei
WALTER
G RAF
an
der
Musikschule
S t.
und Arrangements
Matura
sehr
er
das
RUNDEL zusammen, bei dem schon einige seiner Werke
bei
veröffentlicht
Musik­
und
das
er
Anschließend
Pädagogikstudium
mit
der
absolvierte
(IGP
S chlagwerk)
erfolgreich
N ORB ERT RAB ANS ER und Mag. G UNNAR F RAS am Kon­
kann
servatorium
feiern,
201 2
bzw.
Mozarteum
mit Auszeichnung).
in
Innsbruck (Abschluss
Während der S tudienzeit er­
reichte er zahlreiche Auszeichnungen beim Wettbewerb
„Prima
La
Musica“
auf B undesebene.
Ein Trompetensolo
von
S eine
B ALÁZS
Martin
die
in
mit
dem
wurden.
mit
der
renommierten
S einen
Polka
kürzester
201 3
europä­
Musikgymnasium
Innsbruck,
S ommer
vielen
Tonträger
abschloss.
S eit
in
Johann in Tirol. Nach der Pflichtschule wechselte er ins
(Abitur)
eingespielt.
werden
Zeit
"
bisher
arbeitet
er
M US IKVERLAG
größten
Erfolg
Von Freund zu Freund"
zum
Hit
wurde
und
sich
europaweit in beinahe j edem B lasorchester einen fixen
Platz im Repertoire gesichert hat.
Kompo­
L AUCHS Z ,
die
„
Nächtliche Träume”
von
M IROS LAV KOLS TRUNK,
wurde als nächste dargeboten. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Aplaus für diese hervorragende
Darbietung.
Eine Polka von F RANTIS EK KOTAS EK,
die „
Ratiskovska Polka”
war der nächste Programmpunkt
dieses hervorragenden Konzertes.
Der Komponist F RANTIŠEK KOTÁSEK, dessen Kompo­
Folklorebezug gab es schon in der Mitte des 1 9. Jahr­
sitionen
hunderts eine renommierte B laskapelle, wie aus den im
sind
vielen
(etwa
kovice.
geboren.
Er
B lasmusikern
Ratíškovská),
wurde
am
lebt
23 .
in
ganz
als
April
Europa
1 93 4
in
Kirchenturm während der Renovierungsarbeiten vor 25
Ratíškovice
Jahren entdeckten Dokumenten hervorgeht. Als Jugend­
in
In diesem Ort mit einem traditionell
L ANDESRAT F ORUM
03 ­201 6
bekannt
Ratíš­
Pensionist
starken
licher besuchte er die Musikvolksschule im 5 Kilometer
S EITE 1 0
entfernten
Hodonín,
Grundlagen
wo
vermittelt
Geige,
Posaune
und
Tenorhorn.
weiterer
Folge
später
in
religiös
der
Klavier,
Wolken ”
örtlichen
Er
erlernte
Tenorhorn
der
P AYER,
Agendorf
Musiker
Gründer
bei
des
geboren
25 .
Ödenburg/S opron)
volkstümlichen
und
war
50
B urgenlandkapelle,
S chwäbisch
am
das
Nach
in
ein.
er
Regel
dem
Jahre
Gmünd.
201 1
ist
der
Original
B lasorchesters
trat
wurde
in
deutscher
Er
der
ROB ERT
der
Name
P AYER
der
sowie
dem
Die
Militärmusik­Garnisonen
hervorragend
aus
zurück.
Kapelle
zu
ausgebildete
entließen
Leute,
die
in
der
dann
im
bei den örtlichen B laskapellen sorgten.
dem
1 93 3
ein
Leiter
eines
diesem Anlass
ist
S chlagers.
Hradiště
Zivilleben ihrerseits für ein hohes musikalisches Niveau
gefolgt
aus
April
Uherské
er zum Präsenzdienst bei der Militärmusik in Š umperk
Vělehrad,
Ungarndeutsche
in
Mittelschulabschluss am Gymnasium in Hodonín rückte
avancierte
spielte.
in
Gymnasium
Orgel,
Lieblingsinstrument,
B laskapelle
von
mehrere
Ziehharmonika,
Gymnasium
P AYER
musikalische
heutgen
B urgenland
den die B laskapelle nun zusammen mit dem Gemischten
ROBERT
Aus
Das
seinem
orientierten
ROB ERT
elementare
bekam.
Instrumente:
zu
er
schrieb
den
Walzer
„
Weisse
Chor darbot.
Robert
Payer's
Leitung
von
Original
RICHARD
Burgenlandkapelle
B EI ß ER
umgeändert.
unter
Nach
dem
Ausscheiden des Dirigenten und Komponisten ROB ERT
P AYER
wird
Original
die,
j etzt
über
B urgenlandkapelle
5 0­j ährige
bewahrt,
Tradition
indem
der
weiterhin
die beliebten S tücke aus ROB ERT P AYER' S Feder gespielt
werden.
Als großes Finale war dann das Zusammenspiel zwischen Chor und B laskapelle mit einer der
wohl bekanntesten Polka „
Skoda Lásky, Rosamunde, Beer Barrel, Sej­haj Rozi”
JAROMIR VEJVODA (* 28 . März 1 902 in Zbraslav;
†
1 3 . November
Komponist.
1 98 8
ebenda)
Weltbekannt
war
ein
er
durch
wurde
Rosamunde (original: Škoda lásky) .
Kompositionen,
darunter
1 927
tschechischer
seine
Er
seine
VEJVODA
Polka
milie
setzte
fort.
spielen,
die
Im
mit
musikalische
Alter
14
Polka von J. VEJVODA.
von
Jahren
6
Tradition
Jahren
beherrschte
seiner
lernte
er
er
das
Fa­
Violine
Flügelhorn.
schrieb
82
bekannteste,
die
Musikkapelle seines Vaters, deren Leitung er nach sei­
Im
darauffolgenden
Jahr
wurde
er
Mitglied
in
der
Polka
Škoda lásky (deutsch: Schade um die Liebe).
Erst
nem Militärdienst selbst über­nahm. Er lebte in Teplitz,
1 93 2
entstand
von
zuletzt in Prag. VEJVODA hat drei S öhne, JAROMÍR, JIŘÍ
"Rosamunde" ,
und JOS EF. Alle drei begannen mit Musik, doch letztlich
der
tschechische
Text
und
KLAUS S . RICHTER die deutsche Variante
1 93 4
die zu einem inter­nationalen Evergreen geworden ist.
trat nur JOS EF in die Fußstapfen seines Vaters .
Mittlerweile
war,
die Delegation der
getroffen.
des
Partnerschaftsinitiator
schon
Frau
verstorben
RAINER
Applaus
kenden
der
H.
ist,
des
dem
gedacht,
B AUER,
G EORG
sowie
B AUER,
der
RÜDIGER
ex.
des
2.
Frau
der
B ürger­
H ÜB S CHMANN
Musikvereins
Vorstand
H US H
ein­
Mitbegründer
E LIS AB ETH
M EIS EL ,
Ehrenvorsitzender
P URUCKER,
M ANFRED
Marktleugast,
Partnerschaft,
meister
Marktleugast. Zusammen mit dem
von
der
leider
Überaschung
Partnerstadt Marktleugast
Angeführt
B ürgermeister
als
und
G EORG
Musikvereins
Publikum unterstütze sie den Chor und sangen fleißig mit. Tosender
war der Dank für alle Künstler. Anschließend daran kam der offizielle Dank an alle Mitwir­
für
ihren
hervorragenden
B eitrag
zum
musikalischen Abend.
Danksagung
erfolgte
auch
vom
B ürgermeister G ÁB OR P ÉNZES , der auch besonders F RANZ N EUB RANDT ehrte, der in den nächsten Tagen
seinen 8 0. Geburtstag feierte. Als Abschluss des Abends der unverzichtbare „
in
S anktiwan
einen
österreichischen
besonderen
Feldherrn
­
S tellenwert
G AB OR
Und
haben.
RITA
Leben
Radetzky.
doch
Tosender
hier
Radetzky Marsch “
noch
B eifall
Nachfahren
belohnte
die
des
der hier
großen
Musikalische
Arbeit des Chores und der B laskapelle.
Mann wollte die Künstler gar nicht von der B ühne lassen – aber wenn es am schönsten ist, soll
man aufhören. S anktiwan kann stolz auf die Künstler und auf ihr Neuj ahreskonzert sein.
Ein etwas trauriger Moment blieb übrig – hatte nichts mit dem Konzert und den Mitwirkenden zu tun.
Nach 30 Jahren unermüdlicher Arbeit für die Gemeinde Sankt Iwan b. Ofen und natürlich auch für die
Ungarndeutsche Nationalität musste der allseits beliebte Bürgermeister GABOR PÉNZES seinen Rück­tritt
aus gesundheitlichen Gründen verkünden. Seine Ärzte hatten ihm einen Rücktritt ersthaft nahegelegt. Mit
Bedauern nahme wir es zur Kentniss wünschen Herrn Pénzes Gesundung und alles Gute auf seinen
weiteren Lebenweg. Für seine Nachfolgerin gelten die Wünsche für eine erfolgreiche Arbeit im Sinne des
gegenseitigen Verständnisses und zum Wohle der Bürger von St. Iwan.
FRANZ NEUB RANDT ­ 8 0 Jahre
Am 1 9. Januar feierte F RANZ N EUBRANDT seinen 8 0. Geburtstag. Zu dieser Feier
waren der Gemischte
drunter
sein
Mitstreiter
Gattin und Tochter,
leiterin
des
Chor aus
des
der
Gründung
seine
des
Freunde
Landesrates
Z S UZS ANNA
Landesrates
L EDÉNYI
geladen.
Mit
und
auch
­
das
gehört
einfach
an
den
dazu
­
Jubilar,
guten
JOHANN
M ANFRED
kurzweiligen
F ÓDI
gwhalten
vom
Getränken
Landesrat,
wurde
der
einem
M AYRHOFER,
Liedern
Geschichten aus dem Leben des rührigen Musikfachmanns,
datio
und Weggefährten,
mit
die Überraschungsgäste aus Markleutgast sowie die B üro­
Landesrates
S chriftleiter
bei
S ankt Ivan,
und
einer kurzen Lau­
guten Abendessen
Geburtstag
der
einigen
des
Chorleiters
und
und
Ehrenvorsitzenden der Kirchenmusik im Landesrat gefeiert.
Hier eine Zusammenfassung seines bewegten Lebens:
1 9. Januar 1 93 6 – geboren in Pilisszentiván / S anktiwan bei Ofen als S ohn deutschsprechender
donauschwäbischer Eltern.
1 95 0 – Grundschulabschluss im Heimatdorf
1 95 3 – Abschluss einer B erufsausbildung als Maschinenschlosser
1 968 ­1 972 –
Fachmittelschule für allgemeine Maschinenindustrie
1 964­1 992 – bis zur Pensionierung berufstätig in der PEMÜ (Kunststoffverarbeitungsbetrieb) in S olymár /
S chaumar als Maschinentechniker, Leiter der Instandhaltung.
Musikalischer Werdegang
– Klavier­ und Orgelspielen in Privatstunden erlernt
– Kirchlicher Dienst vom Herbst 1 95 6 bis heute als Kantor der katholischen Kirche in S anktiwan
1 973 – zusammen mit Ehefrau Piroska: Gründung des Gemischten Chors S anktiwan, bis zum heutigen
Tag Chorleiter
1 978 ­1 979 – Chorleiterkurs der Kategorie C, zusammen mit Ehefrau Piroska
1 98 0­1 98 1 – Chorleiterkurs der Kategorie B , zusammen mit Ehefrau Piroska
1 990 – bis zum heutigen Tage: Leiter des Gemischten Chores von Pilisvörösvár / Werischwar
1 996 – Herausgabe des Gebet­ und Gesangbuches „Lobet den Herrn“ für S anktiwan
2005 – Herausgabe des „Katholischen Gebet­ und Gesangbuches“ für S chaumar
1 996­201 3 – Vorsitzender der S ektion Kirchenmusik des Landesrates Ungarndeutscher Chöre, Kapellen
und Tanzgruppen
L ANDESRAT F ORUM
03 ­201 6
S EITE 1 2
S eine Tätigkeit in der Kirche wurde
schon
seit
Gebet
j eher
und
S anktiwan
immer,
gab
ohne
eine
deutsche
und
deutschen
geprägt.
gibt
es
Unterbrechung
sozialistischen
einmal
vom
Gesang
Ära,
j ede
deutsche
Litaneien
schon
in
der
Woche
Messe,
und
In
sowie
Kreuzweg­
andachten, was auch seiner
Persönlichkeit zu verdanken ist.
Die früheren Gebet­ und Gesangbücher erschienen immer ohne Noten, sie beinhalteten nur den Text der
Kirchenlieder.
Er
rettete
die
Jahrhunderte
alten
deutschen
Kirchenlieder
der Vorfahren
in
langj ähriger
Arbeit durch Festhalten der Melodien in Noten. Er ist verantwortlich für die Herausgabe des S anktiwaner
Kirchengesangsbuches
" Lobet
den
Herrn“
Kirchengesangsbuch von S chaumar.
musik“ herausgegeben von D R.
(1 996)
mit
Noten,
Gebete
und
Liturgien,
ebenso
für
das
Auch war er Mitgestalter des Werkes „Donauschwäbische Kirchen­
F RANZ M ETZ ,
Edition S üd­Ost. Als
letztes
Werk veröffentliche er das
Orgelbuch zu den in S ankt Ivan gesungenen Kirchenlieder­und wie er mitteilte möchte er auch noch eines
für die in S chaumar gesungenen Lieder
hausbringen.
geleiteten
Die
Chöre
ungarischen
beiden,
pflegen
als
auch
Volksliederschatz,
deutsche
Mitglieder
Ungarndeutscher
den
deutschen
allgemeine
und
des
ihm
sowohl
den
die
Chormusik,
von
sind
beide
Landesrates
Chöre,
Kapellen
und
Tanzgruppen.
Als
Leiter
der
S ektion
Kirchenmusik
des Landesrates ungarndeutscher Chöre,
Kapellen und Tanzgruppen organisierte er j edes Jahr
das auf Initiative seines Vorgängers, JOS EF B ÁLING
entstandene Fest der ungarndeutschen Kirchenmusik, j eweils in einer anderen ungarndeutschen Kirche.
201 3 Rücktritt in die zweite Reihe und seit dieser Zeit Ehrenvorsitzender der S ektion Kirchenmusik im
Landesrat.
Er erhielt viele Auszeichnungen,
1 996 – Ehrenbürger der Gemeinde S anktiwan
2004 – Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum, zusammen mit Ehefrau Piroska
2007 – S tefan­Kerner­Preis des Landesrates für ausgezeichnete Tätigkeit im B ereich der ungarndeutschen
Chormusik
2009 – anerkennende Urkunde des Landesrates Ungarischer Chöre (KÓTA) an den S anktiwaner
Gemischten Chor für Pflege der ungarndeutschen Musikkultur
201 1 – päpstlicher S egen vom Papst B enedikt XVI. für die langj ährige Tätigkeit als Kantor.
Lieber Franz, wir wünschen Dir zu Deinem Ehrentag alles
Liebe, Gesundheit und viel Erfolg für deine weiteren Pläne.
Der Landesrat
L ANDESRAT F ORUM
03 ­201 6
S EITE 1 3
201 6 20 JAHRE L ANDESRAT 1 5 JAHRE L ANDESRAT F ORUM
L IEBE U NGARNDEUTSC HE ,
VIEL
LIEBE
IST GESC HEHEN IN DIESEN
F REUNDE .
JAHREN .
1 996 wurden der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen und 5 Jahre später das
Landes­ratForum
gegründet.
Jedes
Jahr
wurden
Qualifikationen
für
Chöre,
und
Tanzgruppen
sowie
Wertungsspiele für B laskapellen abgehalten. Jugendchöre, Jugendtanzgruppen und auch Jugendkapellen
wurden in eigenen Wertungs­programmen an die
und
Fortbildungen
wurden
gestartet.
Angefangen
Erwachsenen herangeführt.
von
der
Kirchenmusik,
Vielerlei Veranstaltungen
über
das
Jugendauswahl­
B lasorchester, den Fortbildungen für Harmonika­spieler und die Entstehung der Harmonika­Kapelle, der
Veranstaltungsserie
„Musiker
mit
alten
Instrumenten“,
musiker, die S ingwoche und das im Jahre 201 5
dem
Treffen
der
ungarndeutschen
Familien­
neu gestartete Fortbildungs­programm für Volkstänzer,
Gründung einer Jugendsektion und dem Treffen der S chwaben­Jugend, das Treffen der S chwabenkapellen
sowie
die
Fort­
und Ausbildungen
im Ausland
gefächerten Tätigkeit des Landesrates.
Das
Verlagswesen
wurde
ausgebaut
bei
unseren
Partnerorganationen
zeugen
von
der
breit
Dieses alles lief organisatorisch bei der B üroleitung zusammen.
und
erreichte
im
Exemplaren des LandesratForums seinen Höhepunkt.
Dezember
201 5
mit
über
3 8 00
versendeten
Die internationalen B eziehungen des Landesrates
reichen weit über Europa hinaus und schlägt sich in den erfolgreichen Auftritten unserer Kulturgruppen
nieder. Einen kleiner Wermutstropfen in dieser sicherlich erfolgreichen Bilanz gibt es aber:
Durch widrige Umstände in den Anfangsj ahren sind Dokumente nicht mehr auffindbar, liegen irgendwo in
den S chubladen einstiger Funktionäre und Mitarbeiter herum. Wir würden sie dringend brauchen um eine
vollständige Dokumentation über die 20 Jahre in denen der Landesrat tätig war und ist zu erstellen. Auch
suchen wir die ersten Ausgaben des LandesratForums. Wer sie besitzt sollte sie uns bitte leih­weise zur
Verfügung stellen oder uns ge­scannte Exemplare zusenden. Ab dem Jahre 2006 (in dem ich angefangen
habe für den Landesrat tätig zu sein) ist das Landesrat­Forum vollständig. Wir suchen Personen die die
Gründerzeit
beim
Landesrat
und
auch
beim
Landes­ratForum
mitgemacht
haben
und
die
uns
ihre
Eindrücke von damals auch schriftlich mitteilen wollen.
Liebe Landsleute, helft uns dabei. Mit Besten Dank im Voraus
Manfred Mayrhofer, Schriftleiter
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LIEBE LANDSLEUTE
UNTERSTÜTZEN Sie AUC H IN DIESEM JAHR UNSERE ARBEIT! LASSEN SIE DAS 1 % IHRER
STEUER UNSEREM VEREIN, DEM LANDESRAT ZUKOMMEN
WIR BITTEN SIE, AUF DIE BEILAGE DER STEUERERKLÄRUNG UNSERE NAC HSTEHENDE
STEUERNUMMER EINZUTRAGEN
d.h, auf RENDELKEZÖ NYILATKOZAT A BEFIZETETT ADÓ EGY SZÁZALÉKÁRÓL
" KEDVEZMÉNYEZETT ADÓSZÁMA" : 1 81 57626­1 ­42
WIR DANKEN FÜR IHRE HILFSBEREITSC HAFT!
DER LANDESRAT DER UNGARNDEUTSC HEN C HÖRE, KAPELLEN und TANZGRUPPEN SOWIE
DAS " LANDESRATFORUM'
LÁSZÓ´KREISZ, LANDESRAT VORSITZENDER
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L ANDESRAT F ORUM
Mitteilungsblatt des Landesrates Ungarndeutscher C höre, Kapellen und Tanzgruppen
Verantwortlich für die Herausgabe: László Kreisz und Manfred Mayrhofer
1 062 Budapest VI., Lendvay­Str. 22
E­Mail: [email protected]
www.landesratforum.de
Tel.: 06­1 ­269 1 085
mmobuda@t­online.hu
http//: landesrat.de.tl
www.zentrum.hu/landesratforum
Internationale Bankverbindung:
MO.NÉMET ÉNEK­ZENE ÉS TÁNC K. O. TANÁC SA
UNI­C REDIT BANK
IBAN: HU 3 9 1 091 8001 ­0000041 3 ­52690000
BIC od. C WIFT C ODE: BAC X HUHB
Steuernummer: 1 81 57626­1 ­42
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REIHENFOLGE
DER
GESC HEHNISSE