1996 2016 - Landesratforum

JAHRGANG XV
N UMMER 8
AUGUST 2016
L ANDESRATFORUM
INFORMATIONSBLATT DES L ANDESRATES
DER UNGARNDEUTSCHEN C HÖRE , KAPELLEN UND TANZGRUPPEN
" W A S D U E R E R B T V O N D E I N E N V Ä T E R N H A ST , E R W I R B E S, U M E S ZU B E SI T ZE N " J . W . G O E T H E
P ROGRAMM
VORSCHAU
10. S EPTEMBER
2016
XX. F EST
1996 ­ 2016
DER
UNGARN
DEUTSCHEN
20 JAHRE LANDESRAT
15 JAHRE LANDESRATFORUM
KIRCHENMUSIK
WESPTIM
VESZPRÉM
22. O KTOBER
2016
VII.
L ANDESFEST
DER
UNGARN
DEUTSCHEN
ALS DIESE AUSGABE DES LANDESRATFORUMS
GESCHRIEBEN WURDEN WAEN DIE FEIERLICHKEITEN
C HÖRE
BEREITS
WETSCHESCH
VECSÉS
5. NOVEMBER
2016
TREFFEN DER
UNGARN
DEUTSCHEN
F AMILIENMUSIK
B OSCHOK
Palotabozsok
im Gange.
ÜBER DAS GROSSE FEST WIRD IN EINER
SONDERAUSGABE DES LANDESRATFORUMS EXTRA
BERICHTET.
MIT VIELEN BILDERN, INTERVIEWS UND BERICHTEN
RUND UM DAS GESCHEHEN.
UNS ERE
P RO GRAMME
WE R D E N
U N TE R S T Ü T Z T
VO N
V. L ANDESRAT S INGWOCHE
UND
II. L ANDESRAT "VOLKSTANZWOCHE " P ROBENARBEIT
G
E
S
A
N
G
W
O
C
H
E
V
O
L
K
S
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A
N
Z
W
O
C
H
E
V. SINGWOCHE
UND
E INE
Von 3 .
bis 9.
Juli 201 6.
II. VOLKSTANZWOCHE
S CHÖNE
WOCHE
DES
LANDESRATES
WERIS CHWAR
IN
hat der Landesrat der Ungarndeutschen Chöre, Kapellen
und Tanzgruppen die V. S ingwoche und das Chorleiterseminar veranstaltet. Ort der
Veranstaltung
war
das
S chiller­Gymnasium
in
Werischwar.
Künstlerische
Leiter
waren KRIS TS ZTINA F ÓDI , Vorsitzende der S ektion Chor beim Landesrat, unterstützt
von F RANZ N EUB RANDT, Ehrenvorsitzender der S ektion Kirchenmusik des Landesrates.
An
die
25
Teilnehmerinnen
und Teilnehmer waren
gekommen
erfahrenen Musikpädagogen Hilfestellungen zu erlernen um Ihre
um
Chöre
vor Ort
zu führen,
aus
der Hand von
zu motivieren und
weiter für den Chorgesang zu begeistern.
A ls wir die 1 . Singwoche abhielten war es ein Versuch die Sänger und Chorleiter die gerne singen fort­
zubilden. Um ihnen neue Volkslieder beizubringen, aber auch die kirchliche Seite zu beachten. Und wir
hatten und haben das Glück das KRISTSZTINA FÓDI, die Vorsitzende der Chorsektion, diese A rbeit auch
heuer wieder auf sich genommen hat. Eine der A ufgaben der Sänger war es, Lieder aus ihrer eigenen
Umgebung, aus ihrem Dorf zu interpretieren und den Gesangskollegen näher zu bringen. Das wurde
auch gemacht und so entstand ein Teil dieses Programmes. Das was sie von den Singwochen am
Thurnersee­ Kärnten/Österreich und in Hersching/Bayern mitgenommen haben konnten sie weiter­
vermitteln. Es war nicht sehr leicht diese Woche aber im Nachhinein kann man sagen die Leistung war
gut, die Gruppe war gut, sie haben alles versucht und getan um zu lernen und auch schönes nach Hause
zu ihren Chören mit zu nehmen. Wenn wir diese Singwoche weiterführen können bin ich mir sicher dass
die Qualität unserer Chöre, unserer musikalischen Muttersprache weiter steigen wird.
Am 3 .
Juli
(am S onntag)
sind die TeilnehmerInnen der 5 .
S ingwoche
im S chiller­Gymnasium
eingetroffen. Die organisatorische Arbeit, sowie den Empfang hat Frau Z S UZS A L EDÉNYI , B üroleiterin des
Landesrates gemacht, und ganz ausgezeichnet.
Die TeilnehmerInnen des Kurses kamen aus folgenden Ortschaften des Landes: Ofen­Pesth, Wesprim,
Wudigeß, Wieselburg­Ungarisch­A ltenburg, Werischwar, Marka, Hajdúszoboszló, Sanktiwan, Tscholnok,
Daurog, Tewel, Neustadt/Balmazújváros.
Nach dem Abendessen war die Eröffnung und die B egrüßung. Der Eröffnung folgte dann die Chorarbeit
in Plenum. Jeden Tag war die Tagesordnung gleich. Nach dem Frühstück das gemeinsame Einsingen und
dann Chorprobe bis zum Mittagessen, und am Nachmittag bis halb sechs wieder die Chorprobe, und von
halb sechs bis zum Abendessen (um sechs Uhr) Tanzprobe.
Tanz einstudiert,
Wir haben auch einen schönen deutschen
unter der Leitung von P ETER S CHWEININGER und JOS EF AGARDI .
Zur selben Zeit fand
auch das 2. Tanzlager des Landesrat statt und so ergriffen wir die Möglichkeit etwas von den Tänzern
abzuschauen und zu erlernen. Eine willkommene Abwechslung. Den TeilnehmerInnen, die selbst einen
deutschen Chor dirigieren wurde die Möglichkeit gegeben, ihr Können zu erweitern. Dieses Kurs leitete
KRIS TS ZTINA F ÓDI . Die Kirchenlieder wurden von F RANZ N EUB RANDT und L ÁS ZLÓ S ZAX einstudiert, die
Volkslieder von KRIS TS ZTINA F ÓDI .
Nicht nur Volksmelodien wurden erlernt, sondern auch Messgesang. Unser Ehrenvorsitzender der S ektion
Kirchenmusik F RANZ N EUB RANDT war angereist (zusammen mit seiner Frau P IROS KA) um zusammen mit
seinem Nachfolger L ÁS ZLÓ
S ZAX
und den Teilnehmern der S ingwoche
die
Lieder einzustudieren,
die
dann am Freitag, bei der Heiligen Messe in der röm. kath. Kirche in Werischwar gesungen wurden. B is es
aber
soweit
manchmal
war,
bis
waren
spät
in
die
einige
Nacht
Hürden
zu
dauerten,
überwinden.
geduldig
Nicht
geleitet
von
nur
die
langen
Gesangsproben,
der Vorsitzenden
der
S ektion
Chöre
KRIS ZTINA F ÓDI und der B üroleiterin des Landesrates Z S UZS ANNA L EDÉNYI .
L ANDESRATF ORUM 08­2016
die
S EITE 3
Herr
JOHANN
F ÓDI ,
(Ehrenvorsitzender
der
S ektion B lasmusik im Landesrat, selbst Dirigent
von B laskapelle Tscholnok und Leiter des Lein­
warer deutschen Chors) besuchte uns und nahm
interessiert an dem Lehrgang teil.
Dann kam der Freitag, und da hat uns auch der
Vorsitzender
KREIS Z
des
besucht.
haben
wir
in
Landesrates,
Am
der
Herr
Freitagabend
um
Werischwarer
L ÁS ZLÓ
18
Uhr
Kirche
die
Heilige Messe, die in deutscher S prache gelesen
war
­
von
E MMERICH
S ALAT
­,
mit
begleitung von F RANZ N EUB RANDT,
durch
das
schöne
S ingen
der
Orgel­
musikalisch
untermalt
­
zum
Gefallen Aller.
Um 1 9. 3 0 Uhr war dann das Abschlusskonzertes kamen viele Zuhörer in
den Festsaal des S chiller­Gymnasiums.
Frau KRIS ZTINA F ÓDI begrüßte die Ehrengäste und das Publikum. S ie hat den Konzertbesuchern erläutert,
was die Teilnehmerinnen der S ingwoche eine Woche lang machten und wünschte dem Publikum gute
Unterhaltung.
Dann hat S eminarmitglied und Moderatorin M ARION RADVANS ZKY den ersten B lock des Konzertes ange­
sagt. Einen Liederstrauss mit Liedern über Liebe, Kummer und S chmerz:
" Das
Lerchelein / Wenn die Blümlein / Es blinken drei freundliche Sterne" .
Dirigiert von KRIS ZTINA F ÓDI .
Anschließend daran Mitglieder des Chores „ Liederschatz” aus dem XVIII. B ezirk von B udapest mit dem
Lied " Spät
am A bend" .
Mit Jägerlieder setzte der Gesamtchor fort. Im Programm: " Im
Mädchen / Ein Schäfersmädchen " .
Wiederum von Frau
Wald / Es ging ein
KRIS ZTINA F ÓDI geleitet.
Da auch zur selben Zeit das 2. Tanzlager des Landesrates stattfand kamen nun unsere Tänzer zum Zuge.
Als ersten Tanz zeigten sie uns die Choreographie " Maratzer
Dreimal
Klassik
stand
nun
auf
dem
Programmzettel.
Tänze"
von G ÁB OR AGÁRDI .
Zuerst
von
Mozart
" Komm
lieber
Mai" .
Gesangssolistin P ATRICIA H OS S ZÚ aus Neustadt/B almazúj város, am Klavier von KRIS ZTINA F ÓDI begleitet.
Darauf L AJOS H OLCZINGER, aus Wieselburg­Ungarisch­Altenburg, mit
Telemanns G­Dur partita VI. A rie
auf seiner B lockflöte
Mozarts II.
Nocturn ,
gesungen
vom
Gesamtchor
schloss
den
Klassikblock
N EUB RANDT. Am Klavier KRIS ZTINA F ÓDI . Das nächste S tück war ein
Lieder/Himmel und Erde"
wurden
gekonnt
in
einem
Quodlibet.
bühnenreifen Auftritt
ab.
Es
dirigierte
Die Lieder " Es
dargeboten.
F RANZ
tönen die
Dirigiert
von
in dem Melodien kombiniert werden,
die
KRIS ZTINA F ÓDI .
Ein Quodlibet (lat.
‚ wie es beliebt‘) ist ein Musikstück,
ursprünglich nichts miteinander zu tun haben. Im Gegensatz zu Potpourri und Medley liegt dabei der
Schwerpunkt ursprünglich auf dem gleichzeitigen Erklingen; aus diesem Grunde sind A spekte der
Polyphonie und des Kontrapunkts betroffen. In der A lt­Wiener Volkskomödie ist das Quodlibet eine
szenische Liedform, bei der klassische Musikelemente mit einfachen, oft banalen Melodien kontrastiert
und vermischt werden
Willkommene Abwechslung brachten uns die Teilnehmer des Tanzlagers mit ihren " Tänzen
aus Saar" ,
die der j unge Choreograph und Leiter der Jugendsektion im Landesrat P ETER S CHWEININGER erarbeitet
hat.
Ein
sogenannter
„ Flashmob”
Gesang
mit
dem
" Nachtigallen”
Chor
der
S ingwoche
(S ie
wurden
" Nachtigallen" genannt und in ihrer Freizeit, am meisten bis spät in die Nacht geübt und trällerten) – " Die
Geigen beginnen".
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 4
Dann
sangen
I LONA
M ARQUETAN­WAGNER
Altenburg/Mosonmagyaróvár)
Der
nächste
Liederstrauß
" Nailig
S tücke:
und
L AJOS
H OLCZINGER
(beide
aus
Wieselburg­Ungarisch­
ein lustiges Lied.
(lustige
Handwerkslieder)
vom
Gesamtchor
gesungen,
beinhaltete
folgende
kommt zu mir ein Schuista daher / Schmiederlied / Der Hammerschmied" .
Frau
KRIS ZTINA F ÓDI stand wiederum am Dirigentenpult.
Die Tänzer forderten wieder ihr recht, Mit der
"Südslawischen Suite"
choreographiert von G ÁB OR AGÁRDI
erfreuten sie wieder das Publikum. .
Das große Finale war nun gekommen. Danksagungen an alle die bei der Organisation mitgeholfen haben,
an die Direktorin des S chillergymnasiums, dessen Infrastruktur wir in Anspruch nehmen durften, bei der
LdU,
dem EEM Ministerium für Humane Ressourcen,
NKA,
B MI,
S elbstverwaltung der Werischwar,
Deutsche S elbstverwaltung Werischwar und beim Landesrat. Ein besonderer Dank ging an die Familien
der Teilnehmer und an alle S änger und Tänzer.
Als würdiger Abschluss noch zwei Trinklieder von WILLY TRAPP " A uf,
Tag".
ihr Freunde"
und " Ein
schöner
Dirigiert von F RANZ N EUB RANDT und begleitet auf der Harmonika von S TEFAN B AKS A.
Allen TeilnehmerInnen
wurden
vom
Landesrat
eine
Urkunde
zur
Erinnerung
an
diese
Tage
ausge­
händigt.
Die TeilnehmerInnen der 2. S ingwoche und des 2. Tanzlager bedankten sich bei ihren Trainern. S ie sind
um viele Erlebnisse reicher geworden, und haben vieles gelernt.
Am S amstag vor der Abreise wurde noch viel geplaudert. Alle haben neue Freunde gewonnen und es
wurde " Auf Wiedersehen im Jahr 201 7" .
Der Dank dafür gilt nicht nur den Teilnehmern für ihren Einsatz sondern auch JOHANN F ÓDI mit Gattin,
F RANZ
und
P IROS KA
N EUB RANDT,
KRIS ZTINA
F ÓDI ,
die
die
Gesangswoche
leitete,
L ÁS ZLÓ
S ZAX
und
Z S UZS A L EDÉNYI , die den organisatorischen Ablauf nicht nur während der S ingwoche sondern auch beim
Tanzlager zu bewältigen hatte.
2. VOLKSTANZWOCHE
3.­09. JULI­ 2016
IN
DES
L ANDESRATES
WERISCHWAR/S CHILLER GYMNASIUM
Die Tanzsektion des Landesrates der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen organisierte in
diesem Jahr die 2. „Volkstanzwoche” mit dem Ziel den ungarndeutschen Tänzen neue Impulse zu geben,
sie zu pflegen,
die Vielfalt der Traditionen,
der Tracht und Kultur kennen zu
lernen, die Muttersprache zu üben, sowie die Identität zu stärken.
Künstlerischer
Leiter
Organisation
lag
B üroleiterin
des
in
waren
den
G ÁB OR AGÁRDI
bewährten
Landesrats
der
Händen
und
P ETER
von
S CHWEININGER.
Z S UZS ANNA
ungarndeutschen
Chöre,
L EDÉNYI ,
Kapellen
Die
der
und
Tanzgruppen
Aber
nicht
nur
getanzt
wurde,
es
wurden
auch
Vorträge
gehalten
über
die
Vertreibung (im B ild G LORIA Z ŐRENYI beim Vertreibungsvortrag)und auch die
handwerklichen
Fähigkeiten
wurden
bemüht.
Da
zu
selben
Zeit
auch
die
5.
Gesangswoche des Landesrates am selben Ort abgehalten wurde ergaben sich
natürlich
Überschneidungen
die
die
den Chormitgliedern und umgekehrt.
Teilnehmer
reichlich
nutzten.
Tänzer
Gemeinsam wurde die deutschsprachige
Heilige Messe gefeiert und anschließend das Galaprogramm.
L ANDESRATF ORUM 08­2016
bei
S EITE 5
2. TANZLAGER DES L ANDESRATES ­ ein etwas bearbeiteter Leserbrief
In der ersten Juliwoche hat der Landesrat die Tanzwoche zum zweiten Mal veranstaltet. Wegen des guten
Anklanges und der gelernten neuen Choreographien der Tanzwoche des vorigen Jahres wollten wir diese
Neuauflage
der
Tanzwoche
auch
nicht
verfehlen.
4
Tänzer
haben
die
Tanzgruppe
in
Werischwar
repräsentiert: I NGRID M ARCZONA, D IÁNA P EIDL , M ÁRK N ÉMETH und ADRIÁN O ROS Z .
Aus vielen Orten sind lernbegierige Tänzer gekommen, zum B eispiel aus
Moor, Sulk, Deutschtewel,
Urkut, Tschip, Leinwar, Hajosch Schorokschar, Harast, Ujfluch, Sankt Martin, Kischludt und Waschludt.
In dieser Woche
haben wir zwei
neue
Choreographien von P ETER S CHWEININGER und G ÁB OR AGÁRDI
gelernt.
Die Tage, die wir dort waren, waren sehr hektisch, da wir 6 S tunden mit Tanzen, 3 Mahlzeiten, zu Mittag
ein bisschen Fußball oder S chlafen, am Abend Party und noch etwas Ruhe und S chlafen in der Nacht in
nur einem Tag gestopft hatten
Am Freitag wurde die Woche mit einem Galaprogramm abgeschlossen, wo wir die dort erlernten Tänze
sowie ein Tanz aus dem vorigen Jahr vorgetragen haben.
Wir haben wirklich sehr tolle Erlebnisse gesammelt, an der Tanzproben, und auch so.
Wir
möchten
noch
alle
Organisatoren,
Lehrern
und
B efürwortern,
die
diese
Woche
für
uns
möglich
machten danken.
Wir hoffen, dass die Tanzgruppe diese neuen Choreographien zu Hause bald auf der B ühne tanzen kann.
Lass uns in Wesprim wieder treffen!
Text. Werischwarer Tanzgruppe/Bearb. Manfred Mayrhofer
NACHTRAG ZUM 2.TANZLAGER DES L ANDESRATES
Heuer wurde
zum zweiten Mal
IN
der Tanzlager des
WERISCHWAR
Landesrates
veranstaltet,
wo
sich Tänzer aus
allen
Ecken des Landes versammelten, um neue ungarndeutsche Choreographien einzustudieren. Es stand eine
Woche zur Verfügung, um sich die beiden neuen Werke, die " Maratzer
" Saarer
Tänze"
von P ETER S CHWEININGER
Tänze"
von G ÁB OR AGÁRDI , die
und die bereits im vorigen Jahr gelehrte „ Südslawische
Suite“
von G ÁB OR AGÁRDI anzueignen, also es waren harte und lange Proben (täglich 7­8 S tunden).
Es gab einen strikten Tagesablauf, j eden Tag um 8 . 00 Uhr Frühstück, dann ab 8 . 3 0 bis 1 2. 3 0 Tanzprobe,
dann ein bisschen Rast, und ab 1 3 . 3 0 bis 1 7. 3 0 wieder B ewegung. Die Tänze wurden von den Choreo­
graphen P ETER S CHWEININGER und G ÁB OR AGÁRDI einstudiert. An dieser S telle möchten wir uns bei Ihnen
für ihre Arbeit im Tanzlager,
sowie für die B ereitstellung der Werke herzlichst bedanken.
Wir dürften
nämlich das Erlernte mit nach Hause nehmen, um es zu Hause für unsere Gruppen einzustudieren. Nach
dem Abendessen stand der Abend zur freien Verfügung, wobei auch die tänzerischen Lustbarkeiten nicht
fehlen durften. An manchen Nachmittagen machten wir uns noch auf dem Weg, besuchten das Heimat­
museum in Werischwar und erkundeten den Ort.
B is Freitag hatten wir das Einstudieren der Choreographien geschafft. Alle haben danach ihre eigenen
Volkstrachten angezogen, und wir haben das Erlernte vor Publikum präsentiert.
Natürlich ist unsere Arbeit nicht zu Ende, denn zu Hause müssen wir natürlich das angeeignete Können
an unsere Tanzgruppen weitergeben. Es war ein gutes Gefühl, neue Freunde zu finden, die auch S paß am
ungarndeutschen Volkstanz haben.
Wir danken dem Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen für die Organisation
der Tanzwoche und hoffen ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 6
AUS DER NEUEN ZEITUNG:
MARATZER TANZGRUPPE :
VIERZIGJÄHRIGE
E RFOLGSGESCHICHTE
Aus der Gechichte der Maratzer Volkstanzgruppe:
Reformierte Deutsche leben in der malerischen Gemeinde Maratz/Mórágy im Talboden,
deren Ahnen
haben.
88
der Ansiedlung
Prozent
vertrieben,
besuchte
bei
damit
der
der
deutschen
geriet
Leiter
eine
des
die
entwickelte
B evölkerung
Musik­
Leipziger
und
musikalische
wurden
Tanzkultur
Tanzarchivs,
nach
fast
D R.
Kultur
dem
in
mitgebracht
Zweiten
Weltkrieg
Vergessenheit.
KURT
Ab
P ETERMANN,
1 972
zahlreiche
S iedlungen, um Volkstänze und Volkslieder zu dokumentieren. Er sammelte auch in Maratz.
Die Frauen,
die bei B egräbnissen sangen,
"Reicht brüderlich die Hand"­Wettbewerb
machten gern mit und gründeten einen Liederkranz,
der beim
in Waroli das erste Mal vor die Öffentlichkeit trat mit dem Lied " Wenn
man die Welt umgeht" .
Als dann 1 976 die j unge Tanzgruppe aus Pari in Maratz zu Gast war, meinten die Gastgeber, so was auch auf die
B ühne stellen zu können. S o gründete E LIS AB ETH G LÖCKNER mit dem Akkordeonspieler I MRE F ORS TER das Maratzer
Ungarndeutsche Volkstanzensemble. Mitgetanzt haben damals S chülerinnen der 7. ­ 8 . Klassen. Die Tanzgruppe ver­
anstaltete im Jänner 1 977 den ersten S chwabenball. Der Eröffnungstanz bestand aus originalen Tanzschritten. Mit
dem
Erlös
wobei
ein
wurden
Gast
Volksbundes"
die
S enioren
E LIS AB ETH
vorwarf.
der
Gemeinde
G LÖCKNER
bewirtet,
" Neubelebung
Frau G LÖCKNER ließ
des
sich nicht ein­
schüchtern, machte sich kundig über die Rechte der Ungarn­
deutschen und wurde dabei aus B onnhard, Fünfkirchen und
B udapest gestärkt.
Landesrat des
Ungarn,
Tolnau
vertrat dann Maratz
lange
Jahre
im
aus
wirkte in den deutschen Leselagern des Komitates
in
S ötetvőlgy
Choreographie
im
S ie
Demokratischen Verband der Deutschen
Leselager
G LÖCKNER,
bzw.
" Tänze
von
in
Waroli
aus Nadwar"
S ötetvőlgy
KATALIN
D ONOVALD ,
mit.
Mit
ernteten
großen
der
ersten
die
Maratzer
Erfolg.
JOHANN
I LONA KÖHLER­KOCH
und
AGNES P INTER führten die Tanzgruppe zu weiteren Erfolgen.
Gegenwärtig ist L ÁS ZLÓ N AGY der künstlerische Leiter, der seit 3 6 Jahren mit dabei ist.
Hauptziel ist, die alten B räuche auf die B ühne zu stellen: Die S pinnstube, die Kirchweih, die Hochzeit, den
Fasching oder die Weinlese (" Auf dem Kellerberg" ­ diese Choreographie werden die Maratzer voraussichtlich bei
der Gala der Ungarndeutschen im Jänner 201 7 präsentieren). Goldene, silberne, bronzene Qualifizierungen, der Titel
" Hervorragendes Ensemble" und die Liszt­Gedenkplakette zeigen die fachliche Anerkennung der Tanzgruppe, die
großen Wert auf die Nachwuchsarbeit lebt. Kontakte ins Ausland (Deutschland, Österreich, die S chweiz, Rumänien,
S lowenien und S erbien) bringen zusätzliche Motivation.
Es war ein angenehmes Gefühl, beim Konzert zum 40­j ährigen B estehen am 1 6. Juli dabei zu sein. Ein großes Fest
mit
Einblicken
in
die
Geschichte
der
Tanzgruppe,
einer
Trachtenschau
mit
Erläuterungen, Auftritt
der
Kinder,
erfolgreichen Choreographien der Erwachsenen und selbstverständlich der Würdigung der Tätigkeit der Gründungs­
mitglieder und derj enigen, die einen großen Anteil an der 40­j ährigen Erfolgsgeschichte der Maratzer Tanzgruppe
hatten und haben.
Hoffentlich werden die Maratzer auch die S prache genauso eifrig und erfolgreich pflegen und
weitergeben wie ihre Tänze.
J. S CHUTH /N EUE Z EITUNG
Die Deutsche Nationalitätentanzgruppe Maratz feierte heuer ihr 40­ jähriges Bestehen. A us
diesem erfreulichen A nlass lud die Tanzgruppe alle Interessenten, Unterstützer, Förderer
und Freunde zu einer Jubiläumsfeier ein. Der Ort der Veranstaltung war das FestzeIt im
Schulhofin Maratz.
Nach dem A bspielen der Hymnen wurde das Jubelfest eröffnet.
Die Tanzgruppen
wurden vorgestellt. Ebenfalls wurde die Fotoausstellung , , 40 Jahre Tanzen" dem Publikum
präsentiert. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, Singen und Tanzen folgte dann am A bend
der obligate Ball, an dem alle Tänzer und Sänger sowie das Publikum freudig teilnahmen.
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 7
ULM ­ GEDENKTAFELN
FÜR
DONAUSCHWABEN
Neben dem Ulmer Donauschwaben­Denkmal wurden zwei neue Gedenktafeln
enthüllt,
gestiftet von den Donauschwaben in S üd­Australien und Entre Rios
(B rasilien). Zu diesem feierlichen Anlass war neben Oberbürgermeister G UNTER
C ZIS CH ,
P FARRER P ETER Z ILLICH und H ANS S UPRITZ ,
der Landsmannschaften der Donauschwaben,
Entre Rios zu Gast,
dem B undesvorsitzenden
auch die
Jugendblaskapelle aus
die später auch dem DZM einen B esuch abstattete.
Wenn ein Australier mit einem B rasilianer Deutsch spricht, dann könnte es
sich um Nachfahren der Donauschwaben handeln.
Ahnen­Gedenktafeln
an
der
S tadtmauer
am
Donauschwabenufer
sprach
B ei der Enthüllung zweier
man
trotz
Internationalität
deutsch. Viele Donauschwaben leben heute nicht mehr in ihren ursprünglichen B estimmungsländern, in
die sie vor 3 00 Jahren ausgewandert sind. Der Zweite Weltkrieg brachte teilweise kollektive Flucht und
Vertreibung,
Nachfahren der Donauschwaben leben heute in eigenen Gemeinschaften auch in B rasilien
oder Australien.
S ie halten ihre Tradition hoch, sie fühlen sich nach wie vor als Donauschwaben.
Eine
Delegation aus B rasilien macht mit 26 Mitgliedern eine Europarundreise entlang der Donau, sie sind auf
S purensuche ihrer Ahnen.
Die Reise geht über Deutschland,
zurück
sie
nach
Ungarn
wo
beim
20j ährigen
Jubelfest
des
Österreich,
Ungarn,
Landesrates
der
nach Kroatien wieder
ungarndeutschen
Chöre,
Kapellen und Tanzgruppen ebenfalls aufspielen werden und endet nach drei Wochen wieder in Deutsch­
land. .
Zuvor
waren
sie
in
Ulm.
Dort
wurde
eine Ahnentafel
für
die
B rasilianer,
aber
auch
eine
für
Australier am Donauschwabenufer angebracht.
D ER VORMITTAG
NACH
S CHWÖRMONTAG.
Die Donauwiesen verdreckt. OB G UNTHER C ZIS CH entschuldigte sich dafür und erklärte den
S chwörmontag: „ Bei
uns sieht es nicht immer so aus. Ulm ist nur einmal im Jahr dermaßen wild. “
Die S onne knallte auf die Donauwiese.
Landsmannschaft
der
Donauschwaben,
hielt
H ANS
eine
S UPRITZ ,
Rede.
Und
der B undes­
er
redete.
und Landesvorsitzende der
Und
redete.
Alles
schwitzte.
G UNTHER C ZIS CH mahnte zur Eile, der nächste Termin drängte. S UPRITZ hatte noch viel zu sagen über die
Geschichte der Donauschwaben. VIVIANE S CHÜS S LER aus der B rasilianischen S tadt Entre Rios kann heute
noch
S chwäbisch.
S ie
ist
dort
Kulturbeauftragte
der
Donauschwaben.
Ihre
Vorfahren
hatten
sich
mit
Ulmern S chachteln auf den Weg Richtung Ungarn gemacht. Nach der Vertreibung als Folge des Krieges
waren die 5 00 Familien über Österreich und Deutschland nach B rasilien geflüchtet. S ie gründeten 1 95 1
eine neue Heimat in Entre Rios, heute ein bedeutendes landwirtschaftliches Gebiet. Vor 1 5 Jahren wurde
dort der Verein Donauschwaben ins Leben gerufen. „ Wir
gibt
es
eine
brasilianischen
donauschwäbische
Donauschwaben
brasilianische Musik“,
Kulturzeitschrift“,
spielte
zur
pflegen Kultur, Sprache und Brauchtum. Bei uns
berichtet
Feierstunde
auf.
„ Wir
sie.
Das
Jugendblasorchester
der
können deutsche, schwäbische und
erzählt S CHÜS S LER.
Die 26 B rasilianer waren am S chwörmontag bereits in Ulm und hatten mitgefeiert. Was für einen Ein­
druck sie mitnehmen in ihre Heimat? S CHÜS S LER: „ Ganz
den Schwörmontag. “
klasse! Wir haben den Karneval in Rio. Ulm hat
Und Ulm hat nun einen Koalabär und ein Känguru auf einer B ronzetafel an der
S tadtmauer, stilecht gestaltet von den Australiern. S ie kamen nicht, schickten aber neben der Tafel Grüße
an die Donau.
Quelle: S ÜDWES TPRES S E/1 9­07­201 6
bearb. M. M AYRHOFER
Oberbürgermeister G UNTER C ZIS CH unter
Donauschwaben mit VIVIANE S CHÜS S LER bei der
Enthüllung der neuen Gedenktafeln.
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 8
PRES S EMITTEILUNG vom 1 . August 201 6
L ANDESRAT,
DIE
GEMEINSCHAFT
D ACHORGANISATION DER UNGARNDEUTSCHEN KULTURGRUPPEN FEIERTE
MEGAPRODUKTION 20 JAHRE JUBILÄUM
„ Traditionelles
MIT
bewahren ist wichtig, und dabei nach innovativen Lösungen zu suchen ist nötig“,
meinte
L ÁS ZLÓ KREIS Z , der Vorsitzende des Landesrates Ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen, als
er
das
Konzept
der
20j ährigen
Jubiläumsveranstaltung
seiner
Organisation
erklärte.
Zwei
Jahrzehnte
Dasein zu feiern ist ein Meilenstein im Leben des Landesrates. Aus diesem Anlass wollte man sich etwas
ganz B esonderes einfallen lassen. S tatt einer herkömmlichen Gala wurde ein interaktives S tück auf die
B eine
gestellt,
das
Kulturgruppen,
über
denen
Geschichte
die
Pflege
und
Mission
unserer
Kultur
der
am
Organisation
Herzen
liegt
erzählte.
­,
wirkten
Über
als
40
ungarndeutsche
S änger,
Tänzer
oder
Musikanten an der gemeinsamen Mega­Produktion mit.
Wesprim, 30. Juli 2016.
Die S portarena voll mit Leuten in bunten Trachten der deutschen Nationalität.
Ein Anblick, den es hier noch nicht gegeben hat – meinte ein Mitarbeiter der mächtigen multifunktionalen
Veranstaltungshalle.
M ARTHA
deutsche
S TANGL
Um
15
begrüßte
B otschafter
Uhr
die
Dr.
marschierte
Gruppen
H EINZ
und
ein
die
P ETER­B EHR
prächtiger
Festzug
zahlreichen
befand.
durch
Ehrengäste,
Nach
die
unter
Arena.
denen
ökumenischer
Moderatorin
sich
auch
Danksagung
der
hieß
Landesratsvorsitzender die Gäste willkommen. Er würdigte die selbstlose Arbeit j ener Personen, die die
Gründung der Dachorganisation ungarndeutscher Kulturgruppen damals in die Wege geleitet haben, und
betonte die Wichtigkeit der seit zwei Jahrzehnten währenden traditionspflegenden Tätigkeit: „Dieses Erbe
soll
vor
uns
als
B eispiel
stehen,
wie
wir
unsere
Kultur,
unsere
Traditionen
und
S itten
pflegen
und
aufbewahren müssen, wie man durch Gesang, Musik und Tanz zwischen Gemeinschaften B rücken bauen
kann, und sich dadurch nicht nur zu Hause, aber auch in der Welt einordnen kann. “
O TTO H EINEK, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und S chirmherr der
Jubiläumsveranstaltung wies in seinem Grußwort darauf hin,
Klima besonders wichtig sei,
„ Ein
seine Anhaltspunkte,
dass es im rauer gewordenen politischen
mit denen man sich identifizieren kann,
zu finden.
solcher Punkt ist sicherlich die Pflege von unserem kulturellen Erbe und das Wort, das sich der
Landesrat zum Motto genommen hat: die Gemeinschaft. Der Landesrat hat sich in den letzten Jahren
wirklich zu einer Gemeinschaft entwickelt, und er arbeitet auch seit 20 Jahren daran, dass diese immer
stärker, immer stabiler wird. Dadurch wird die ganze Gemeinschaft der Ungarndeutschen gestärkt, und
das brauchen wir. Es ist natürlich, dass es innerhalb einer so großen Organisation immer wieder auch
Diskussionen gibt über Wege, die man beschreitet, über Ziele, über Richtungen. Diese befruchtenden
Diskussionen sollen weitergeführt werden, denn nur auf gemeinsamem Nenner kann man sich sicher sein,
dass unsere kulturellen Werte weitergeführt und –gelebt werden können . “
Das Gespräch eines kleinen Mädchens und seiner Mutter bildete die Rahmengeschichte der mit Musik­
stücken, Tänzen und Chorwerken gezierten großangelegten Produktion: Mami erzählte ihrer Tochter, dass
die Idee, einen Landesrat für die ungarndeutschen Kulturgruppen ins Leben zu rufen, 1 996 von JOS EF
B ÁLING und JOHANN F ÓDI kam. Man ergriff die Initiative und rief die Organisation ins Leben, der derzeit
um 240 Ensembles angehören, die sich alle dazu verpflichteten, die noch auffindbaren Lieder, Tänze und
Musikstücke
der Ungarndeutschen zu pflegen,
zu bewahren und weiterzugeben.
Das
Mädchen erfuhr
auch, dass die Organisation drei große S ektionen hat: eine Chor­, eine Tanz­ und eine Musikabteilung, die
daran
interessiert
Veranstaltungen
sind,
das
durch
Niveau
der
regelmäßig
durchgeführte
Kulturgruppen
Mädchen auch über Freundschaften des
immer
Landesrates
Qualifikationswettbewerbe
weiter
zu
verbessern.
Die
Mutti
und
sonstige
erzählte
mit ähnlichen ausländischen Organisationen,
dem
und
gedachte auch der Persönlichkeiten, denen die Traditionspflege wichtig war, die aber nicht mehr unter uns
weilen. Am Ende fasste das kleine Mädchen die Mission der j ubilierenden Organisation folgenderweise
„L, wie Lieder, A, wie Ahnen, N, wie Nationalität, D, wie Deutsch, E, wie Erbe, S, wie
Sprache, R, wie Ruhm, A, wie Arbeit und T, wie Tänze“.
zusammen:
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 9
Mit einem S onderheft werden wir dieses Ereigniss gesondert würdigen.
Weitere Informationen:
László Kreisz, Vorsitzender des Landesrates Ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen:
kreisz. laszlo@taksony. hu, 3 0/971 ­668 8
NACHTRAG ZUR S INGWOCHE
DES
TEILNEHMER BERICHTEN DARÜBER:
Werischwar ­ wo immer etwas los ist
In
der
Werischwar
Organisation
statt.
Das
war
des
L ANDESRATES
Landesrates
eine
gute
fand
zwischen
Gelegenheit
für
Leute
3 ­9
Juli
die
5.
S ing­
und Tanzwoche
deutscher Abstammung
sich
zu
in
treffen,
Gleichgesinnten, Musikliebenden zu begegnen, für die sich der deutschen Minderheit, ihrer Kultur und
Traditionen angebunden fühlenden Landsleute ein bisschen beisamen zu sein, miteinender zu singen und
denken.
Das S pektrum der Teilnehmer angesichts des Alters, Wohnortes und des B erufs war ziemlich breit. Wir
waren insgesamt 23
S änger, aus vielen Orten, von B almazúj város, bis Mosonmagyaróvár (Wieselburg­
Ungarisch Altenburg),
aus allen Winkeln Ungarns.
Die j üngste Teilnehmerin war erst 1 4 Jahre alt,
die
Älteste – und das werden wir höflichkeitshalber nicht verschweigen – 8 4. Rentner, Lehrer, in der Land­
wirtschaft tätige, usw… , also Leute von verschiedensten B erufen sind hier zusammengekommen, einige
sogar zum fünften Mal, also von Anfang an.
Was
Kost und Quartier anbelangt,
S chülerwohnheim des
abwechslungsreich,
waren die Teilnehmer gut aufgehoben.
Friedrich Schiller Gymnasiums
reichlich und wirklich köstlich.
Untergebracht waren sie im
in Vier­ bis Achtbettzimmern. Die Versorgung war
Das Tagesprogramm war ausgeglichen:
vormittags
wurde fleißig gesungen und getanzt – von Zeit zu Zeit mit kurzen Pausen.
Nach einer längeren Mittagspause machten wir uns wieder frisch an die Arbeit: Wir haben auch vonein­
ander
viel
gelernt.
Im
Rahmen
der
B eschäftigung
„ Mein
Lied,
mein Tanz”
sollte
j eder
Teilnehmer
möglichst ein bisher noch unbekanntes Lied mitbringen, es den anderen vorsingen und beibringen. Die
zum ersten Mal gehörten Lieder erweckten unser Interesse – die neuen Melodien haben alle gerne lernen
wollen. Das machte S paß. Ebenso die Chorleiterseminare: Hier wurde es klar, über was für Fähigkeiten,
Kraft, Entschlossenheit, Geduld, Einfühlungsvermögen, Wissen und natürlich Humor ein richtiger Chor­
leiter verfügen soll, um einen guten Fachmann genannt zu werden.
An dieser S telle soll ich unsere Künstlerischen Leiter erwähnen, Frau C HRIS TINE F ÓDI und Herrn F RANZ
N EUB RANDT. Frau C HRIS TINE F ÓDI glich einem Couch. Unter ihrer Leitung wurden wir zu einem richtigen
Chor.
F RANZ N EUB RANDT trafen wir täglich nachmittags – er war für die Kirchenmusik zuständig. Wir
arbeiteten hart und konzentriert, denn am Freitagnachmittag sollten wir auftreten. Dieses Ziel haben wir
stets vor Augen behalten.
Nach dem Abendessen, gab es Kulturprogramme, wie zum B eispiel den Vortrag
von einer elfj ährigen S chülerin, Z ÖRÉNYI G LÓRIA AFRODITÉ , über die Vertreibung
der Ungarndeutschen aus Leinwar, den Ausflug nach S anktinwan zum Lehrpfad
der Ungarndeutschen, Tanzlernen, oder Lustiges B eisamensein in der B ierstube
Rotenburg.
Höhepunkt unserer S ingwoche war die aktive Teilnahme an der von Pfarrer
I MRE
S ALAT in deutscher S prache zelebrierten Festmesse.
Anschließend gaben die Teilnehmer der S ing­ und Tanzwoche
im Festsaal des
Gymnasiums eine gelungene Vorstellung.
Wie eine Dame aus dem Publikum nach dem Konzert begeistert bemerkte:
„ Ich komme immer gerne nach Werischwar, hier ist ja immer etwas los!”
Ich
bin
davon
überzeugt,
dass
viele Anwesende
sich
bereits
auf die
nächste
S ingwoche vorbereiten…
B erichtet von ANNAMÁRIA L. ROS ZEL
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 10
KURZNACHRICHTEN DES WELTDACHVERBANDES DER DONAUSCHWABEN
3 1 . Juli 201 6 Generalversammlung in Werischwar/Pilisvörösvár/Ungarn
B ei der Generalversammlung des Weltdachverbandes der Donauschwaben wurde folgendes Präsidium gewählt
Präsident
S TEFAN IHAS /D
Geschäftsführender Viszepräsident
JOS EF JERGER/D
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich Deutschland/Donauschwaben
JOHANN S UPPRITZ/D
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich Deutschland/B anater S chwaben
CHRIS TIANE NEU/D
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich ÖsterreicH
ALEXANDER MAY/A
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich Herimatländer (S er bien, Kroatien, Rumänien und Ungarn)
LÁS ZLÓ KREIS Z/H
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich US A
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich Kanada
Vizepräsident mit dem Arbeitsbereich S üdamerika
Jugendvertreterin Euriopa
Regionalvertreter Jugend Ungarn
ROB ERT FILIPPI/US A
ANTON B AUMANN/CAN
JORGE KARL/B RAS IIEN
B IANCA FURAK/D
PETER S CHWEININGER/H
Jugendvertreter Nordamerika
MICHAEL RODES HEIM
Jugendvertreterin S üdamerika
VIVIANE S CHÜS S LER/B RAS
S chriftfühererin
ANNA FERNB ACH/D
Kassenwart
Kassenprüfer
Pressereferent und Koodinator
ELIS AB ETH ZIEMER/D
ROS E HAUER/US A und DIETER LÜTZE/A
MANFRED MAYRHOFER/H
Mit der Ehrennadel in Gold wurden ausgezeichnet:
RUDI REIMANN/A, STEFAN IHAS/D, HANS SUPRITZ/D
Mit der Ehrennadel in S ilber wurden ausgezeichnet: ANNA FERNBACH/D, PAUL NÄGLE/D, DR. SWEANTJE
VOLKMANN, ALEXANDER MAY/A, MANFRED MAYRHOFER/H
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 11
DIE MUSIKKULTUR
WETSCHESCH.
IN
A uszüge aus dem Buch "Schubladen­Schätze in Wetschesch" von Michael Frühwirth und Erika Vass.
Buchvorstellung in der Neuen Zeitung vom 1 0. Juni 201 6
MUSIKER
Die Musik ist ein wichtiger B estandteil sowohl der Werktage, als auch der Feiertage. S ie dient so
bei sakralen, wie auch bei weltlichen, bei freudigen und traurigen Anlässen dem Äußern der Gefühle. Vor
dem „Zeitalter“ des Rundfunks und des Fernsehens war die gespielte Musik, der gesungene oder instru­
mentale
Vortrag,
Waitzen/Vác,
organischer
wurden
die
B estandteil
B eerdigungen
des Alltagslebens.
in Wetschesch
in
Laut
der
S chriften
zweiten
im
Hälfte
kirchlichen Archiv
des
1 9.
Jh. ­s
von
von
B las­
kapellen begleitet, und dieser B rauch blieb bis heute erhalten. Zwei der B ilder aus Weschni/Máriabesnyő –
im kirchlichen Teil dieses B uches –bezeugen,
dass die B lasmusikanten auch die Pilger zu diesem fest­
lichen Anlass
trafen sich befreundete
begleiteten.
S onntagnachmittags
Gesellschaften im Wirtshaus.
Zu
diesen Zusammenkünften gehörte die schwäbische B lasmusik genauso dazu.
Die
musikalische
B ildung
brachten
anfangs
die
in
den
militärischen
B lasorchestern
spielenden
Personen nach Wetschesch. Im Ort selbst begann der schulische Musikunterricht erst nach dem Zweiten
Weltkrieg, aber dann schon unabhängig von der schwäbischen musikalischen Kultur. Früher spielte außer
der Familie das
heraus,
Militär eine wichtige Rolle beim Erlernen eines
ob j emand B egabung hatte.
Musikinstruments,
dort stellte es
sich
Die in den j eweiligen S tädten stationierten Militärkapellen spielten
neben der Militärmusik auch bürgerliche
S tücke,
wozu sich Auftritte
sonntagnachmittags
anboten.
Die
dort erlernten S tücke konnten die Musikanten dann auch zu Hause spielen. In Wetschesch war M ATTHIAS
KAUREMS ZKY (1 8 5 6­1 947) der Ältere j ener Militärmusikant, der über zehn Jahre im Militär der Österreich­
Ungarischen Monarchie, in B osnien diente. B eim Ausbruch des Ersten Weltkrieges ließ er seinen S ohn,
M ATTHIAS (1 8 93 ­1 976) freiwillig einrücken,
damit er Militärmusiker werden kann,
denn wenn er seine
Einberufung bekommt, dann hat er nur noch wenige Chancen dafür.
Musik und Tanz spielten eine wichtige Rolle beim B ewahren der Identität der Ungarndeutschen.
Jedes Zeitalter hatte seine ideologische Musik, auf die die Machthaber bei öffentlichen Veranstaltungen,
Feierlichkeiten
bestanden,
diese
sind
aber
mit
dem
Machtwechsel
in
Vergessenheit
geraten.
Die
„schwäbische“ Musik überlebte aber durch die familiäre, öffentliche Anlässe j eden politischen Kurs. Auf
die Musik wirkte die Assimilation am wenigsten, die Polka, der Walzer und der Ländler blieben beliebte
B estandteile der B älle und der Hochzeiten.
Nicht so
die Lieder,
sie verschwanden gleichzeitig mit der
S prache, an ihre S telle traten die ungarischen Weisen.
Die landesweit bekannte Wetschescher B laskapelle ist sehr beliebt, die Mitglieder musizieren an
kirchlichen
Hochzeiten,
Prozessionen
B ällen
und
(Fronleichnam,
auch
bei
Auferstehung,
B eerdigungen.
B ei
Kirchweih),
den
B ällen
an
sind,
städtischen
gemäß
den
Veranstaltungen,
Erwartungen
des
Publikums, auch heutzutage die „schwäbischen S tücke“ in der Mehrzahl. B ei den Hochzeiten müssen sie
dem Zeitgeist folgen und auch moderne Tanzmusik spielen. Die Vertreibung
troffen,
die
worden,
aber
den
sie
in
hat auch die
Musiker ge­
ausgesiedelten Personen sind zerstreut
spielten
in
Wetschesch
verschiedenen
gebliebenen
Kapellen,
Verwandten,
Freunden schickten sie Fotos, S challplatten zu.
Das Notenblatt bekam der Wetschescher JOHANN
(S omlai)
S TARK (1 91 9­1 98 2)
dem S iebenbürger S achsen,
dem
er
beim
Malenkij
vom Komponisten,
N ORB ERT P ETRI ,
Robot
gemeinsam
mit
in
Freunde Stark János
Zur Erinnerung an die musikalische Zusammen­
arbeit in Russland gewidmet. "
Tudovskaja 1 5 Nov. 1 946 Norbert Petri
einem Lager war:
L ANDESRATF ORUM 08­2016
„ Seinem
S EITE 12
B ei der Überlieferung der Musik und des Tanzes spielten die Volkstanzgruppen eine bedeutende
Rolle. Die erste Tanzgruppe wurde in Wetschesch 1 98 0, nach dem ersten S chwabenball gegründet. 1 98 1
hat in unserem Auftrag der Choreograph N IKOLAUS M ANNINGER die örtlichen Tänze in eine einheitliche,
harmonische Form gebracht,
Grundlage
für
die als B ühnenstücke seitdem sehr beliebt sind.
den Volkstanzunterricht
der
Kinder,
sogar
im
Kindergarten
S ie bilden eine wichtige
werden
sie
eingelernt.
Die
Hand des Choreographen ist an der Polka gut zu merken, ihr Tempo wurde nämlich schneller.
In der zweiten Hälfte der 1 940er Jahre verschwanden aus den Kirchen und aus den religiösen
Veranstaltungen die deutschsprachigen Lieder. S eit Mai 1 990 erklingen als Ergebnis der Vermittlung von
Michael Frühwirth, der B itte der älteren Frauen und der Offenheit des Pfarrers Dr. S ÁNDOR Z ÖLDI in der
Kirche zum Heiligen Kreuz immer am letzten S onntag des
Monats
(seit 201 3
samstags
abends,
denn
sonntags gibt es hier nur eine Liturgie) die Lieder – unter der Leitung des deutschen Chores – und das
„Vater unser“ bei den Messen immer in Deutsch. Wenn eine ältere ungarndeutsche Person stirbt, wird bei
der Totenmesse der Teil nach der Predigt von deutschen Liedern begleitet.
Ebenfalls seit 1 990 werden bei den Wallfahrten nach Weschni/Máriabesnyő erneut auch deutsche
Lieder gesungen.
„ Erinnerung
an
unsere
Plevlje von 1 893­96“
zu lesen.
Die
deutschen
Dienstzeit
in
– ist auf dem B ild
Jugendlichen der ungarn­
Gemeinden
wurden
in
der
Zeit der Monarchie in eine gemeinsame
Armee einberufen. S o war das auch mit
den
Musikanten.
B laskapelle
(1 8 72).
Die
bedeutende
des
In
dieser
musizierte
Militärkapellen
Rolle
im
und
S TÁS Z
hatten
kulturellen
S tationierungsortes,
Platzmusik
eleganten
M ARTIN
gaben
sie
eine
Leben
spielten
Konzerte.
Das
Foto wurde in der S tadt Plevlj e (Monte­
negro) 1 8 96 beim Abrüsten gemacht. In
der zweiten
Reihe
von
links
der fünfte
ist M ARTIN S TÁS Z .
M ATTHIAS
war
eine
musik.
Nach
KAUREMS ZKY der Ältere
bestimmende
Er
war
seiner
über
(1 8 5 6­1 943 ,
Persönlichkeit
ein
Abrüstung
Jahrzehnt
brachte
der
E VA Z EMMEL )
Wetschescher
Militärmusiker
er
vielen
in
B las­
B osnien.
Jugendlichen
das
Musizieren bei. (Er übernahm die 1 928 von JOS EF TAGS CHERER
gegründete
B laskapelle
S öhne, ADAM
und
im Jahre
M ATTHIAS
1 93 2. Die
sind
Red. )
ebenfalls
gute
S eine
beiden
Musiker
ge­
worden. Von ADAM wird in der Familie behauptet, dass er den
Tanz
noch
M ATTHIAS
mehr
führte
mochte,
aber
das
er
hörte
weiter,
mit
was
dem
er
Musizieren
von
seinem
auf.
Vater
erlernte.
L ANDESRATF ORUM 08­2016
S EITE 13
Die Musikkapelle von M ATTHIAS
(KARAI )
1 976).
KAUREMS ZKY
Vorne
M ATTHIAS
und JOS EF
WIRTH
(1 8 93 ­
F RÜH ­
B AYER mit der
großen Trommel. Es sitzen: S EB Ő
S ZIEB ER
sie
(1 8 97,
wurden
M ARIA
M AYER,
vertrieben),
JOHANN
B AYER, ANTON
WOHS ZÁB
M ATTHIAS
stehen:
S ZIEB ER,
(wurde
JOHANN
vertrieben),
KAUREMS ZKY.
P AUL L EIMETER,
ÁB EL ,
JOHANN
unbekannte
S TEFAN
Es
Person,
P RÖB S ZTL ,
ANTON
H ACKL , S TEFAN N ICK, M ATTHIAS
S TÁS Z .
Die
1 923
Kapelle
in
auf dem
der
Wirtshaus
Jókai
Vass
Foto
S traße
j eden
3,
gab
im
S onntag
Tischmusik.
M ATTHIAS
spielte
S ZIEB ER
die
(1 908 ­2002)
Klarinette,
JOS EF
KRAUS Z die kleine Trommel.
Es
sitzen: JOHANN WOHS ZÁB (wurde
vertrieben) Flügelhorn, M ICHAEL
M AYER,
H ACKL
große
JUN .
Trommel, ANTON
(1 922)
Klarinette,
ANTON H ACKL sen. (1 8 99, wurde
vertrieben)
P RÖB S ZTL
Flügelhorn,
S TEFAN
(1 8 8 0,
wurde
vertrieben) Flügelhorn. Es stehen: S EB Ő S ZIEB ER (1 8 97) Tenor, ADAM KAUREMS ZKY (1 8 91 ) Tenor, JOHANN
VAS S (1 8 72­1 943 ) der Wirt, JOHANN (APPL ) ÁB EL (1 8 8 3 ­1 940) Tenor, F RAU VAS S geb. ROS INA KELLNER
(1 8 8 4­1 946), L ORENZ JAGER B ­Trompethe, S TEFAN P RÖB S ZTL JUN. (1 907, wurde vertrieben), Tuba.
Weitere Informationen über dieses Thema in einer der nächsten Ausgaben
L ANDESRATF ORUM
Mitteilungsblatt des Landesrates Ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen
Verantwortlich für die Herausgabe: László Kreisz
1062 Budapest VI., Lendvay­Str. 22 Tel.: 06­1­269 1085
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HU ISSN 1788­3733
NAMENTLICH GEKENNZEICHNETE B EITRÄGE
MEINUNG DES VERFASSERS
REDAKTION DAR.
STELLEN DIE
UND NICHT IMMER DIE DER
40 JAHRE MARATZER VOLKSTANZGRUPPE
ULM GEDENKTAFELN
DER
DONAUSCHWABEN
IN
SÜD­AUSTRALIEN
UND
ENTRE RIOS (BRASILIEN)
EINGEWEIHT
JUGENDBLASKAPELLE
KONZERT IN WERISCHWAR
DES WELTDACHVERBANDES DER DONAUSCHWABEN
AUS
ENTRE RIOS
BEIM
UND BEIM
TREFFEN
VOLKSTANZWOCHE DES LANDESRATES
2016 IN WERISCHWAR
SINGWOCHE
DES
LANDESRATES