Den Geheimnissen des Lebens auf der Spur

Biologie – den Geheimnissen des Lebens auf der Spur
Studienwoche 2016 im Departement Biologie, 6.6. – 10.6.2016
Wie Proteine durch die Kernhülle transportiert werden
Der Transport von Proteinen in den Zellkern oder vom Zellkern ins
Zytoplasma ist ein essentieller Prozess in menschlichen Zellen. Er stellt
sicher, dass sich diese Moleküle zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort
befinden, um dort ihre Funktion ausüben zu können. Die
Fluoreszenzmikroskopie ist eine wichtige Methode, um Einblicke in diesen
Prozess zu gewinnen.
Was geschieht, wenn Transportfaktoren der Zelle gehemmt oder genetisch
komplett stillgelegt werden? In diesem Projekt am Institut für Biochemie
wirst du fluoreszierende Proteine und fluoreszenz-markierte Antikörper
verwenden, um am Mikroskop zu beobachten, wie Zellen darauf reagieren.
Teilnehmer: 4 Personen
Zum Fasten gezwungen: wie Bakterien ohne Nahrung überleben
Sämtliche Zellen sind auf ihren Stoffwechsel angewiesen, um überleben
und sich teilen zu können. Wenn aber die Umgebung keine Nährstoffe zur
Verfügung stellt, müssen Mikroorganismen über Tage oder Wochen
zwingend fasten. Wie schaffen sie das? In diesem Projekt werden wir
hunderte von Stoffwechselprodukten mittels Massenspektrometrie
bestimmen. Mit dieser vielfältigen und hoch-empfindlichen Technologie der
modernen Biologie werden wir die raffinierte Überlebensstrategie von
Darmbakterien untersuchen.
Teilnehmer: 4 Personen
Bakterien, die Apotheker der Natur
Antibiotika sind weit verbreitet, ihr Einsatz gilt heute als selbstverständlich.
Doch woher stammen die meisten Vertreter dieser Stoffklasse? Eine
wichtige Quelle sind Naturstoffe aus Bakterien, die Grundlage für die
meisten klinisch relevanten Antibiotika sind.
Streptomyces-Bakterien, die
pigmentierte Wirkstoffe produzieren
In diesem Projekt am Institut für Mikrobiologe wirst du dich auf die Suche
nach neuen bakteriellen Antibiotika begeben. Du wirst einen bakteriellen
Extrakt herstellen und mit Hilfe eines sogenannten Agardiffusionstest
untersuchen, ob eine antibakterielle Wirkung von diesem ausgeht. Des
Weiteren wirst Du einen Einblick in moderne Methoden erhalten (z.B.
Massenspektrometrie, Genomforschung), mit denen man Wirkstoffe aus
diesem Extrakt näher bestimmen kann und die Auskunft darüber geben,
ob es sich um eine neuartige Substanz handelt.
Teilnehmer: 6 Personen
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Dem Täter auf der Spur - mit Hilfe der forensischen Genetik
Das menschliche Genom wurde sequenziert. Es gibt eine einzige,
“korrekte” Sequenz des Genoms, dennoch können TV-Detektive
Verbrecher aufgrund ihrer DNA identifizieren. Wie ist das möglich?
Antwort: wir sind zwar alle gleich, aber trotzdem anders. Die Gene machen
nur ca. 2% der gesamten DNA unserer Zellen aus. Die restliche DNA
besteht aus Sequenzen, die sich während der Entwicklung des Menschen
in unsere Keimzellen eingeschlichen haben: virale DNA, bakterielle
Transposonen, etc.. In diesen Sequenzen sind Unterschiede vorhanden,
die wir - mit Hilfe von DNA-Analyse - identifizieren und anhand derer wir
Menschen voneinander unterscheiden können.
In diesem Experiment werden wir am Institut für Molekulare
Krebsforschung (IMCR) den „Täter“ unter uns suchen. Wir werden DNA
aus unserem eigenen Speichel isolieren, vervielfältigen und analysieren.
Am Schluss werden wir unsere DNA mit der am Tatort gefundenen
vergleichen. Wir werden lernen, wie DNA isoliert wird, wie bestimmte
spezifische Sequenzen mit Polymerase Chain Reaction (PCR) amplifiziert
und anschliessend mit Gel-Elektrophorese (Bild rechts) voneinander
getrennt werden.
Teilnehmer: 4 Personen
Poren in der Zellmembran: todbringende Bakteriengifte
Eine Reihe pathogener Bakterien produziert Giftstoffe (Toxine), die andere
Zellen zerstören, indem sie Poren in deren Zellmembran bilden. Einige der
tödlichsten Bakterientoxine funktionieren nach diesem Prinzip, zum
Beispiel das Anthraxtoxin.
Auch Lebensmittelvergiftungen werden oft von Bakterien ausgelöst, die
Poren-formende Toxine produzieren. Cytolysin A wird von
enteropathogenen Salmonellen oder Colibakterien produziert. Wir werden
in diesem Projekt die zerstörende Wirkung des Cytolysin A auf rote
Blutkörperchen untersuchen. Diese sogenannte Hämolyse werden wir an
Tierblut durchführen mithilfe von gereinigtem Cytolysin A. Unter
Anwendung verschiedener biochemischer Methoden untersuchen wir die Dynamik der Hämolyse sowie der
Porenbildung. Unterschiedliche Toxine bilden Poren unterschiedlicher Grösse und Struktur. Wir werden die
von Cytolysin A gebildeten Poren mithilfe der Elektronenmikroskopie „sichtbar“ machen, um ihren Aufbau zu
verstehen. Wie sehen die Poren aus, wie bilden sie sich und wie zerstören sie die Erythrozyten?
Teilnehmer: 4 Personen
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