Grenze der Hoffnungslosigkeit – Die Lage in Griechenland Thema des Tages NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 (SZ) Nur Eingeweihte wussten, nein, wenn man ehrlich sein will, muss man wohl sagen: Nur Siegfried Lenz selber war es bewusst, welch einen Schatz er im Gepäck hatte, als er ein halbes Jahr vor seinem Ableben nach Marbach fuhr, um im dortigen Literaturarchiv seinen Nachlass abzugeben. Genau genommen handelte es sich seinerzeit um einen Vorlass, denn der bei Leserschaft und Kritik gleichermaßen beliebte Autor lebte ja noch. Dass Autoren ihr Gedöns an Archive abgeben, ist eigentlich nichts Besonderes. Man weiß halt manchmal nicht, wo man den streckenweise auch eher unerfreulichen Briefwechsel mit Peter Handke zu Hause auf Dauer unterbringen soll; und die zwei Regalreihen mit Widmungsexemplaren von Grass, Walser und Rühmkorf sehen neben dem neuen LigneRoset-Sofa so unerfreulich retro aus. Also raus damit und in die verständigen Hände der Archivare gegeben, die selbst aus der banalsten Beiläufigkeit eine literaturhistorische Trouvaille zaubern können. Schwer zu sagen, ob Siegfried Lenz ebenfalls von derartigen innenarchitektonischen Erwägungen geleitet wurde; sicher ist jedenfalls: Er hat seinem Konvolut einen bislang unveröffentlichten Roman beigelegt: Der „Überläufer“ ist jetzt als Sensation herausgekommen, sogar früher als geplant, so als ließe sich mit einem vorgezogenen Erscheinungstermin seine sechzigjährige Verspätung irgendwie wettmachen. Es wäre vermessen zu sagen, jeder Schriftsteller hüte ein kleines bis mittelgroßes Geheimnis in Gestalt eines nie veröffentlichten Romans. Aber es kommt doch in seltsamer Regelmäßigkeit vor, dass sich sehr frühe Romane später berühmt gewordener Autoren ausgerechnet zu einem Zeitpunkt finden lassen, da der Autor entweder längst verstummt oder verstorben ist. Heinrich Böll war bereits sieben Jahre tot, als sein Jugendwerk „Der Engel schwieg“ ans Tageslicht kam. Die Lektoren der Fünfzigerjahre hatten dem jungen Böll beschieden, das Publikum habe im Augenblick keinen rechten Sinn für Schilderungen der Kriegsjahre. Schließlich hätten die Leute die Erinnerung an diese schlimme Zeit gegen den Genuss von Lebensmitteln der Vollfettstufe eingetauscht. So ungefähr. Und als die schon weit über achtzig Jahre alte Harper Lee von der Existenz ihres Frühwerks „Geh hin, stelle einen Wächter“ erfuhr, wusste sie schon gar nicht mehr, welch irres Faible für hochversnobte Romantitel sie einst besessen hatte. Mag sein, dass es bald Frühwerkjäger geben wird, die Nach- und Vorlässe nach frühreifen und unreifen, jedenfalls lange liegengebliebenen Romanen abscannen. Der lange liegengebliebene Roman wird dann bald zur Erfolgsmarke avancieren; und wenn ein Autor sein neues Buch schickt, sagt der Verleger, nein, guck mal bitte, ob du nicht im Keller etwas Liegengebliebenes hast – das olle Gedöns, das wollen die Leute einfach gerne lesen. MÜNCHEN, MITTWOCH, 2. MÄRZ 2016 72. JAHRGANG / 9. WOCHE / NR. 51 / 2,50 EURO Bewertungsportale haben Prüfpflicht BGH setzt anonymen Benotungen enge Grenzen Karlsruhe – Bewertungsportale müssen die Einschätzungen ihrer Nutzer künftig gründlicher überprüfen und konkrete Nachweise zum Wahrheitsgehalt liefern können. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschied am Dienstag, dass solche Portale auf Verlangen beispielsweise stichhaltige Belege darüber vorweisen müssten, ob ein Nutzer tatsächlich in der Praxis eines dort bewerteten Arztes oder Anwalts war (Az.: VI ZR 34/15). Im konkreten Fall bekam ein Zahnarzt aus Berlin recht, der beim Internetportal Jameda im Jahr 2013 eine extrem schlechte Bewertung erhalten und vergeblich auf Löschung geklagt hatte. Der angebliche Patient hatte dreimal die Note Sechs vergeben. Das wollte der Arzt nicht hinnehmen und verlangte Beweise dafür, dass der Patient bei ihm behandelt worden sei. Dieser Prüfund Nachweispflicht sei Jameda nicht ausreichend nachgekommen, so die BGHRichter. Jameda will seine Prüfprozesse nun entsprechend „ausgestalten“, hieß es in einer Stellungnahme. sz Panorama Super-Wahltag 865 Delegierte bei den Demokraten, 595 bei den Republikanern. An keinem Tag der Vorwahlen in den USA werden mehr Stimmen vergeben als am Super-Tuesday. In 13 Bundesstaaten wurde an diesem Dienstag gleichzeitig gewählt. Die Favoritenrollen waren klar vergeben: Donald Trump bei den Republikanern und Hillary Clinton bei den Demokraten, hier bei einem Last-Minute-Auftritt in Fairfax, Virginia. Aktuelle Wahlergebnisse unter www.sz.de/us-wahl sz FOTO: JIM LO SCALZO/DPA „Ein scharfes, zweischneidiges Schwert“ Zum Auftakt des historischen Prozesses gegen die NPD mahnt Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Parteiverboten von wolfgang janisch Karlsruhe – Zu Beginn der Verhandlung über ein Verbot der NPD hat die rechtsextreme Partei versucht, das Verfahren mit diversen Anträgen zu torpedieren. Ihr Versuch, die Richter Peter Huber und Peter Müller wegen früherer politischer Äußerungen für befangen erklären zu lassen, scheiterte allerdings. Solche Äußerungen seien Richtern nicht grundsätzlich verwehrt, entschied der Zweite Senat. Die auf drei Tage angesetzte Anhörung ist der zentrale Teil eines historischen Verfahrens, für das es in der Geschichte des Bundesverfassungsgerichts bisher nur wenige Beispiele gibt. Erst zwei Mal hat das Gericht Parteien für verfassungswidrig erklärt – 1952 die Sozialistische Reichspartei und 1956 die KPD. 2003 scheiterte ein ers- ter Versuch, die NPD verbieten zu lassen, an einem „Verfahrenshindernis“: Die NPDVorstände waren mit V-Leuten des Verfassungsschutzes durchsetzt. Ende 2012 beschloss der Bundesrat, einen neuen Anlauf zu wagen. Nach den Worten des Gerichtspräsidenten Andreas Voßkuhle ist das Parteiverbotsverfahren Ausdruck des Konzepts einer wehrhaften Demokratie. Es gehe um ein „Grenzproblem“ der freiheitlichen demokratischen Rechtsordnung – nämlich, „dass die Freiheit zur Abschaffung der Freiheit missbraucht und somit gegen sich selbst verkehrt werden kann“. Parteien könnten ihre Freiheit nutzen, die Freiheit Andersdenkender zu beseitigen. „Vor diesem Hintergrund erweist sich das Parteiverbotsverfahren als ebenso scharfes wie zweischneidiges Schwert, das mit Be- dacht geführt werden muss: Es schränkt Freiheit ein, um Freiheit zu bewahren.“ Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), derzeit Präsident des Bundesrats, nannte die NPD eine „rassistische, antisemitische, revisionistische und demokratiefeindliche Partei“. Sie schüre Hass und verbreite aggressive Drohungen gegen Minderheiten und politische Gegner. Die vergangenen beiden Jahre hätten gezeigt, dass die NPD fähig sei, Menschenmengen zu versammeln und zum Hass aufzustacheln. „Gewalt gegen Menschen und Sachen sowie Brandanschläge auf Asylbewerberunterkünfte sind Folge ihres rassistischen Gedankenguts.“ Die NPD wolle keinen Diskurs: „Sie will den Diskurs mit undemokratischen Mitteln zerstören.“ Peter Müller, im Zweiten Senat als Berichterstatter für das Verfahren zuständig, sagte, Parteiverbote seien nur in Ausnahmefällen und unter strengen Voraussetzungen zulässig. Ein Verbot dürfe nicht dazu dienen, bestimmte politische Auffassungen zu unterdrücken. Zu den zentralen Punkten des Verfahrens gehört nach Müllers Worten die vom Bundesrat ins Feld geführte „Wesensverwandtschaft“ zwischen NPD und NSDAP. Dieser Punkt sei deshalb wichtig, weil das Grundgesetz nach einer früheren Karlsruher Entscheidung das Gegenbild zur Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus sei. Geprüft werden müsse außerdem, ob die Schaffung eines bestimmten Klimas – die Bundesratsvertreter sprachen von einer „Atmosphäre der Angst“ – der NPD zuzurechnen sei. „Genügt geistige Brandstiftung als Anknüpfungspunkt für ein Parteiverbot?“, fragte Müller. Seite 4 HEUTE Die Seite Drei In Uganda tummeln sich seltsame Heilige – mit teils katastrophalen Folgen 3 Meinung Eine politische Dehnübung: Liberale in Iran tasten nach neuen Freiheiten 4 Wissen Radarsysteme sollen Schiffe vor gefährlichen Monsterwellen warnen 16 Wirtschaft Die Tricks mit den Einkaufswagen: Wie Supermarkt-Kunden zum Kauf verführt werden 21 Sport Die besten Golfprofis treffen sich in Florida. Gastgeber ist Donald Trump 27 Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel & Schach Traueranzeigen 31,32 15 30 9 20 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,20; dkr. 24; £ 3,10; kn 28,5; SFr. 4,80; czk 95; Ft 840 31009 4 190655 802503 Die moderne Bienenzucht, so fasst es Bienenfachmann Benedikt Polaczek zusammen, kenne drei Probleme: „Das Internet, die Demokratie und die Globalisierung.“ Bestärkt durch irgendwelche Netz-Foren fühle sich jeder Depp schnell als Imker – was ein gefährlicher Trugschluss sei. In der Demokratie glaube jeder, ein Recht auf ein eigenes Bienenvolk zu haben. Auch das sei fatal. Die Globalisierung schließlich bringe dem Insektenfreund auch noch die Seuchen der Welt in den Bienenstock. Das sei übel. Die Bienenzucht – ein Mikrokosmos. Im Auftrag der Grünen-Bundestagsabgeordneten und Imker-Tochter Bärbel Höhn sowie ihres SPD-Kollegen Martin Burkert kümmert sich Benedikt Polaczek dieser Tage um die Ansiedlung von 50 000 Bienen im Innenhof eines Berliner Parlamentsgebäudes. Warum nicht? Bienen sind, das wusste schon Aristoteles, ebenso wie der Mensch „staatenbildende Ein Parlament, zwei Völker Der Bundestag bekommt eine Bienenzucht, nicht allen gefällt das Tiere“. Ein Probebetrieb mit 2000 Insekten sei am Paul-Löbe-Haus bereits „sehr zufriedenstellend“ verlaufen, berichtet Polaczek, Doktor an der Freien Universität Berlin. Es sei kein einziger Abgeordneter gestochen worden. Nun ist Polaczek dabei, sich auch das neue Volk vom Veterinäramt genehmigen zu lassen. Kommt die Faulbrutkrankheit nicht dazwischen, so könnten seine 50 000 Bienen bereits im April ihre parlamentarische Arbeit aufnehmen. „Das ist doch nichts anderes als ein weiteres sinnloses Prestige-Projekt“, sagt Petra Friedrich vom Deutschen Imkerbund. Gut gemeinte Initiativen wie „Deutschland summt!“, kritisiert sie, hätten in Berlin mittlerweile zur absurden Dichte von sechs Bienenvölkern pro Quadratkilometer geführt. Das sei zu viel. Auch in anderen Städten unterhalten Privatleute, Behörden, Firmen, Banken, Clubs und sogar Gefängnisse eigene, oft gar nicht genehmigte Völker. All das trage zur Ausbreitung von Bienenkrankheiten bei und schüre Angst in der Nachbarschaft. Während in den Städten die Bienenboxen also überhandnähmen, fehlten die Pollensammler auf dem Land – Dünger, Pestiziden und Monokulturen sind schuld. „Daran, dass wir 1950 noch dreimal so viele Bienen hatten wie heute, ändern doch auch die paar Insekten im Innenhof des Paul-Löbe-Hauses nichts.“ In Bärbel Höhns Büro ist man dennoch zufrieden. Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen, heißt es. Um die Eigenarten der Apis mellifera carnica kennenzulernen, werde ein Mitarbeiter sogar einen Imkerkurs besuchen – auch die Herstellung eines Bundestagshonigs sei geplant. Nach anfänglicher Vorsicht unterstützt jetzt auch Bundestagspräsident Norbert Lammert das Projekt. Polaczek betont, die Aktion dürfe nicht – Internet! Demokratie! Globalisierung! – missverstanden werden. Sie solle kein Anreiz für all jene Unkundigen sein, die beispielsweise wieder Bienenarten in Berlin haben möchten, welche dort glücklicherweise seit Jahren verschwunden sind. „Bienen, die kaum Honig bringen und deren Stiche gefährlich sind. Die sollen lieber in den Masuren bleiben.“ Polaczek fordert: „Zucht bitte nur in Absprache mit den Verbänden.“ Denn wie formulierte es einst Marc Aurel? „Was dem Schwarm nicht nützt, nützt auch der einzelnen Biene nicht.“ martin zips Schwerer Rückschlag für Doping-Aufklärung Kommission zur Aufarbeitung eines der größten deutschen Sportskandale tritt unter Protest zurück Freiburg/München – Die Aufklärung der westdeutschen Doping-Vergangenheit hat einen schweren Rückschlag erlitten. Am Dienstagmittag erklärten fünf Mitglieder der Freiburger Doping-Evaluierungskommission nach jahrelangem Streit mit der Universitätsleitung ihren Rücktritt. Nach ihrer Meinung ist kurz vor der geplanten Veröffentlichung des Abschlussberichts über die Verfehlungen der Freiburger Sportmedizin ihre Unabhängigkeit nicht gewährleistet. Sie befürchten eine Zensur ihrer Gutachten. Das Uni-Rektorat widersprach und bezeichnete den Rückzug als „unbegründet und verantwortungslos“. Die Kommission war nach aufsehenerregenden Doping-Geständnissen prominenter Radprofis im Juni 2007 durch die Universität gegründet worden. Ihre Arbeit war DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche das vielleicht wichtigste sportpolitische Aufklärungsprojekt Deutschlands in den vergangenen Jahren. Freiburg gilt seit Langem als Zentrum des westdeutschen Dopingbetrugs. Unter anderem wirkten hier über Jahrzehnte die umstrittenen OlympiaÄrzte Joseph Keul und Armin Klümper. Sie betreuten Elite-Athleten aus Fußball, Leichtathletik, Radsport und vielen anderen Sportarten. Zudem unterstützten in den Neunziger- und Nullerjahren Mediziner der Universität aktiv Doping im Radteam Telekom/T-Mobile. Die seit 2009 von der belgischen Kriminologin und Mafia-Spezialistin Letizia Paoli geleitete Doping-Kommission beklagte bei ihrer Arbeit immer wieder Widerstände durch die Leitung der Universität; dazu einen Mangel an Unterstützung durch Jus- tiz und Politik. Auch kam es wiederholt vor, dass wichtige Unterlagen zu den zentralen Figuren Keul und Klümper nicht auffindbar waren. Bei seiner Arbeit stieß das Gremium nicht nur auf Verfehlungen im Doping-Bereich, sondern auch auf anderen universitären Feldern: So arbeitete die Kommission heraus, dass mehrere Freiburger Mediziner bei Forschungsarbeiten plagiiert haben sollen. „Die Uni hat immer ein dreckiges Spiel getrieben“, sagte der AntiDoping-Experte Werner Franke, der in der Anfangsphase der Kommission angehörte: „Da sind groteske Sachen passiert.“ Die Kommissionschefin Paoli trat am Dienstag offenkundig lediglich aus formaljuristischen Gründen nicht zurück. Die übrigen Mitglieder wollen ihre Erkenntnisse möglicherweise in Teilen in einer eigenen Publikation veröffentlichen. Die Universität Freiburg kündigte die Einrichtung einer Forschungsstelle für Sportmedizin und Doping an, um die Arbeit fortzusetzen. Allerdings ist die Frage, wie unabhängig das geschehen kann. Mit dem Rücktritt der Freiburger Kommission geht zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit ein wichtiges Projekt zur Aufarbeitung der westdeutschen Doping-Vergangenheit ohne klaren Abschluss zu Ende. 2013 hatte eine Forschergruppe aus Berlin und Münster eine mit 550 000 Euro vom Bundesinnenministerium finanzierte Studie zum Thema „Doping in Deutschland von 1950 bis heute“ vorgelegt – allerdings endete sie in den Wendejahren 1989/90 und hinterließ viele offene Fragen. aum, t.k. Seite 4, Sport Wohnsitzauflage für Flüchtlinge geplant Berlin – Nach der Luxemburger Gerichtsentscheidung zur Wohnsitzauflage will die große Koalition rasch eine entsprechende Neuregelung für Flüchtlinge auf den Weg bringen. Die Arbeiten am Gesetzentwurf könnten nun beginnen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Der Europäische Gerichtshof hatte zuvor entschieden, dass eine Wohnsitzauflage bei Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutz zum Zwecke der Integration akzeptabel sei. sz Seite 5 Deutsche spendeten 5,5 Milliarden Euro Berlin – Die Deutschen haben im vergangenen Jahr einen neuen Spendenrekord aufgestellt. Sie spendeten insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro für soziale, humanitäre, kirchliche oder kulturelle Zwecke, teilte der Deutsche Spendenrat am Dienstag mit. Das sei der höchste Wert seit 2005 und ein deutliches Plus von 11,7 Prozent gegenüber 2014. Mit 47 Prozent hätten sich fast die Hälfte der Bundesbürger für Flüchtlinge in Deutschland engagiert. sz Seite 6 Zahl der Bootsflüchtlinge auf Rekordniveau Genf – Die Zahl der in Europa ankommenden Bootsflüchtlinge steigt. Nach Angaben des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen UNHCR erreichten im Januar und Februar fast 132 000 Menschen die Küsten des Kontinents. Fast 123 000 von ihnen seien in Griechenland an Land gegangen. Damit seien in den ersten beiden Monaten 2016 schon mehr Bootsflüchtlinge in Europa eingetroffen als im gesamten ersten Halbjahr 2015. epd Seite 7 VW führt in den USA „konstruktive Gespräche“ Genf – VW-Chef Matthias Müller ist zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit der US-Umweltbehörde Carb wegen des Dieselskandals positiv ausgehen. Die Gespräche seien konstruktiv, sagt Müller in Genf anlässlich des Autosalons. Die Amerikaner hätten keineswegs die Absicht, „VW zu ruinieren“. Gleichzeitig fühlt er sich nach seinem verunglückten Radio-Interview in den USA „unfair“ behandelt. Die Reaktionen seien überzogen. sz Wirtschaft Dax ▲ Dow ▲ Euro ▼ Xetra 17 Uhr 9702 Punkte N.Y. 17 Uhr 16706 Punkte 17 Uhr 1,0860 US-$ + 2,17% + 1,15% - 0,0012 DAS WETTER ▲ TAGS 10°/ -4° ▼ NACHTS Zunächst fällt oft Regen. Später geht der Regen in den Mittelgebirgen und im Süden in Schnee über. Örtlich können sich Gewitter entladen. Nur vereinzelt lockern die Wolken auf, und die Sonne scheint. Null bis zehn Grad. Seite 15 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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