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Pränatale Folsäure-Versorgung beeinflusst Leistungsfähigkeit im
Schulkindalter
Ein unzureichender Folsäurestatus in der Schwangerschaft beeinflusst die
Gehirnentwicklung des Kindes und wirkt sich bis ins Schulkindalter aus. Wissenschaftler
der Erasmus-Universität in den Niederlanden untersuchten in einer Subgruppenanalyse
der Generation R-Studie den Einfluss der Folsäureversorgung in der Schwangerschaft auf
die kognitive Entwicklung im Schulkindalter. Ergebnisse
Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Nachwuchs von Schwangeren mit einem
unzureichenden Folsäurestatus im Alter von sechs bis acht Jahren geringere sprachliche
und visuell-räumliche Fähigkeiten aufwies als der Nachwuchs ausreichend versorgter
Schwangerer.
Zusammenfassung
Die Ergebnisse zeigen, den Wissenschaftlern zufolge, dass die Versorgung mit Folsäure in
der Schwangerschaft weitreichende Bedeutung für die Fähigkeiten des Kindes hat.
LSOA-Studie: Omega-3-Fettsäuren schützen vor Depressionen
Eine hohe Konzentration der Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und
Docosahexaensäure (DHA) im Blut kann vor Depressionen schützen. Japanische
Wissenschaftler untersuchten anhand der Daten der Longitudinal Study of Ageing (LSOA)
den Zusammenhang zwischen der Omega-3-Fettsäure-Konzentration im Blut und dem
Vorkommen depressiver Symptome. Das Studienkollektiv umfasste 2.123 Männer und
Frauen im Alter von mindestens 40 Jahren. Die Ausprägung depressiver Symptome wurde
mit einer speziellen Depressionsskala (CES-D) erfasst. Die Männer und Frauen wurden
nach ihrer Omega-3-Fettsäurekonzentration in Quintile eingeteilt.
Ergebnisse
Im Vergleich zu schlecht versorgten (Quintil 1) hatten die am besten mit EPA versorgten
Studienteilnehmer 45 % (Odds Ratio (OR) für Q4: 0,55; 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,35
- 0,85) und 36 % (OR für Q5: 0,64; 95 % KI: 0,42–0,98) seltener eine hohe
Depressionspunktezahl. Für Personen mit einer hohen DHA-Versorgung (Q5) war das
Risiko, eine hohe Punktzahl zu erreichen, um 42 % niedriger als bei den schlecht
versorgten (Q1).
Zusammenfassung
Die EPA- und DHA-Konzentrationen im Blut waren in dieser Studie invers mit dem
Auftreten depressiver Symptome assoziiert. Eine ausreichende Zufuhr an marinen
Omega-3-Fettsäuren könnte demnach vor Depressionen schützen.
Magnesiummangel begünstigt Hypertonie bei Kindern und
Jugendlichen
Die Auswirkungen eines Magnesiummangels bei Kindern und Jugendlichen waren bisher
selten Gegenstand von Studien. Eine aktuelle Untersuchung zeigt nun einen starken
Zusammenhang mit Bluthochdruck auf. Ein Team, bestehend aus mexikanischen
Wissenschaftlern, erfasste die Magnesiumspiegel von 3.954 gesunden Kindern und
Jugendlichen im Alter von 6 - 15 Jahren. Sie teilten das Kollektiv in zwei Altersgruppen
(Gruppe 1: 6–10 Jahre, Gruppe 2: 11–15 Jahre). Die Magnesiumwerte verglichen sie
anschließend mit gemessenen Werten zum Blutdruck.
Ergebnisse
Kinder in der Altersgruppe 6 bis 10 Jahre mit einem niedrigen Magnesiumspiegel (<1,8 mg
/ dl) wiesen 2,18- und 4,87-mal häufiger eine Prähypertonie oder eine Hypertonie auf als
solche ohne Mangel. In der Altersklasse der 11 bis 15-jährigen war das Risiko bei einem
Magnesiummangel 1,38- beziehungsweise 1,83-fach erhöht.
Zusammenfassung
Kinder und Jugendliche mit einer Prähypertonie oder Hypertonie sollten auf eine
ausreichende Versorgung mit Magnesium achten.
Lycopin verbessert Lebenserwartung bei metabolischem Syndrom
Menschen mit einem metabolischen Syndrom haben ein erhöhtes Gesundheits- und
Mortalitätsrisiko. Wissenschaftler fanden nun heraus, dass ein Carotinoid vielleicht das
Mortalitätsrisiko senken kann. Sie werteten Daten von insgesamt 2.499 Patienten mit
einem metabolischen Syndrom aus dem National Health and Nutrition Examination Survey
(NHANES) aus. Der NHANES ist eine prospektive Erhebung von Daten zum
Gesundheitsstatus und Ernährungszustand von Erwachsenen und Kindern in den USA. Ergebnisse
Während eines follow-up-Zeitraums von bis zu 10 Jahren zeigte sich, dass Männer und
Frauen mit einem hohen Serum-Lycopinspiegel 33–39 % (Tertil 2 und 3 vs. Tertil 1: Hazard
ratio (HR): 0,67 und 0,61) seltener im Beobachtungszeitraum verstarben, als solche mit
einem niedrigen Lycopinspiegel.
Zusammenfassung
Hohe Lycopinspiegel könnten den Autoren nach, aufgrund antioxidativer und
antiinflammatorischer Eigenschaften, das Mortalitätsrisiko bei einem metabolischen
Syndrom senken.
Flavonoide schützen vor Erektionsstörungen
Erektionsstörungen sind für Männer ein sensibles Thema. Wissenschaftler haben nun
einen Zusammenhang mit der Ernährung finden können. Die Wissenschaftler
verwendeten dazu Daten von insgesamt 25.096 Männern, die Teilnehmer der Health
Professionals Follow-Up-Studie waren. Diese hatten anhand eines Fragebogens alle vier
Jahre Angaben zu ihren Verzehrsgewohnheiten von Lebensmitteln gemacht. Zusätzlich
hatten sie anhand einer Skala, ebenfalls alle vier Jahre, angegeben, ob sie unter erektilen
Funktionsstörungen litten und in welchem Ausmaß.
Ergebnisse
In einem Untersuchungszeitraum von 10 Jahren berichtete circa jeder dritte Mann über
erektile Funktionsstörungen. Bei den betreffenden Männern zeigte sich ein signifikanter
Zusammenhang zwischen einem geringen Verzehr von Favonoiden und dem Auftreten
von Erektionsstörungen. Der Zusammenhang war jedoch nur für Männer bis 70 Jahre
signifikant.
Zusammenfassung
Ein höherer Verzehr von Flavonoiden, die zu der Gruppe der Polyphenole zählen, könnte
den Erkenntnissen der Studie nach erektile Störungen von Männern lindern.
Folsäure wichtige Schwangerschaftsvorbereitung
Die zusätzliche Einnahme von Folsäure schon vor Eintreten der Schwangerschaft ist
wichtig um Neuralrohrdefekte des Babys zu verhindern. Wissenschaftler aus China haben
nun in einer Mega-Kohorte weitere Vorteile einer Folsäure-Supplementierung entdeckt. In
der „Jiaxing Geburten Kohorte“ untersuchten sie die Daten von 240.954 schwangeren
Frauen und deren Nachwuchs. Sie verglichen die in einem persönlichen Interview
gemachten Angaben der Schwangeren zur Folsäure-Supplementierung mit den Outcomes
der Geburt.
Ergebnisse
Frauen, die sich schon vor Eintreten der Schwangerschaft mit Folsäure vorbereitet hatten,
erlitten zu 8 % seltener eine Frühgeburt als Frauen, die darauf verzichteten (Relatives
Risiko (RR): 0,92; 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,85–1,00; P = 0,04). Das Risiko für eine
geringe Geburtsgröße konnte durch Folsäure sogar um 19 % gesenkt werden (RR: 0,81;
95 % KI: 0,70–0,95; P = 0,008).
Zusammenfassung
Die präkonzeptionelle Folsäureeinnahme hat eine große Bedeutung für einen gesunden
Schwangerschaftsverlauf.
Hinweis zum Versorgungszustand von Folsäure (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19.–80. LJ. erreichen weniger als 50 % der Männer und
Frauen die Zufuhrempfehlung. Den am schlechtesten versorgten Männern und Frauen
fehlen circa 150–180 µg Folsäure. (DGE-Empfehlung 300 µg/Tag; Frauen, die schwanger
werden wollen, sollten zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 µg synthetische
Folsäure/Tag in Form eines Präparats einnehmen. Diese zusätzliche Einnahme sollte
spätestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft anfangen und während des 1.
Drittels der Schwangerschaft beibehalten werden)
Mit herzlichem Gruß
Dr. med. Werner G. Gehring
Dr. Gehring Vitalstoffe GmbH & Co. KG