Wintergetreide 29.02.2016 Mineralische Andüngung Die Terminierung der Andüngung gestaltet sich in diesem Jahr schwierig, da die Befahrbarkeit der Flächen vielfach bestenfalls grenzwertig ist. Zum Teil konnten die leichten Nachtfröste der vergangenen Tage aber genutzt werden, um erste Düngemaßnahmen in Getreide und Raps durchzuführen. Auch in den nächsten ein bis zwei Nächten sind regional wieder moderate Nachtfröste angekündigt, so dass sich Einsatzfenster ergeben könnten. Dünne Bestände und Flächen die nicht zu jeder Zeit befahrbar sind, sollten zuerst abgearbeitet werden. Für alle anderen gilt: "Abwarten und ruhig bleiben!" Eine etwas verzögerte Andüngung ist deutlich weniger problematisch als massive Strukturschäden durch Hauruck-Maßnahmen. Bei der mineralischen Andüngung sollten die Bestandesentwicklung und die Standortfaktoren berücksichtigt werden. Früh und normal gesäte Getreidebestände präsentieren sich vielfach gut entwickelt. Trotz dieser guten Bestockung, sind diese Bestände ebenfalls mit N und S zu versorgen. Die ersten N-min Werte, liegen aufgrund der Winterniederschläge, auf niedrigem Niveau (10-30 kg N/ha). Dünnere Bestände müssen in ihrer Entwicklung noch unterstützt werden. Um die Bestockung zu fördern, sind höhere Nitratmengen wichtig. Außerdem sollte auf allen Flächen eine ausreichende KaliVersorgung (z. B. über Korn-Kali; 40 % K2O, 6 % MgO, 5 % S) sichergestellt werden, da der KaliumGehalt in der Wurzelzone durch die Winterniederschläge stark reduziert ist (siehe auch Fax vom 28.01.). Gleichzeitig ist die Wurzelentwicklung, aufgrund des nassen Herbstes häufig mangelhaft. Beim Einsatz von organ. Düngern macht eine aktuelle Nährstoffanalyse Sinn, damit die Düngung nicht im „Blindflug“ passiert. N- und S-Düngung im Wintergetreide Startgabe angepasst an die aktuelle Bestandesentwicklung kalte Böden mit hohem Tonanteil stärker andüngen (>70 kg N über ASS) schwache Bestände zur Bestockungsförderung nitrathaltig andüngen oder bei Ammonium + 20 % S-Bedarf (20-30 kg/ha) mit der 1. N-Gabe abdecken (bessere N-Effizienz) auf zu Vorsommertrockenheit neigenden Standorten ist eine rechtzeitige Anschlussdüngung zur Sicherstellung einer ausreichenden N-Menge in der Bodenlösung zu beachten • inkl. organischer Düngung z. B. ASS 1,5-2,5 dt/ha z. B. ASS 2,5-3,0 dt/ha (~ 20-30 m³/ha) • ohne organische Düngung Nährstoffgehalte ASS: 26 % Gesamt-N ( 7 % Nitrat, 19 % Ammonium) 13 % Schwefel BBCH 13 BBCH 21 BBCH 25 BBCH 29 © BBCH-Stadien Bayer CropScience • • • • • Checkliste Frühjahr! Neben ersten Düngemaßnahmen bietet der Vegetationsstart ebenfalls die Möglichkeit einer Bestandsaufnahme auf Ihren Flächen. Hierbei sollten Sie folgende Punkte besonders beachten: - Wie ist der Allgemeinzustand des Bestandes (Vitalität, Ausgangsbefall mit Krankheiten, Staunässe)? - Sind noch Unkräuter / Ungräser zu bekämpfen? - Sind noch andere Schädlinge zu finden (Mäuse, Blattläuse)? - Terminierung Gülleausbringung: Nach der Gülleausbringung sind Pflanzenschutzmaßnahmen durch den Gülleschleier häufig erschwert. Dies sollte besonders bei der Herbizidstrategie berücksichtigt werden. Besonders bei Ungräsern in Wintergerste sollte zeitnah behandelt werden. Gegen Windhalm und Ackerfuchsschwanz steht hier nur das Produkt „Axial“ zur Verfügung. Für einen guten Bekämpfungserfolg sind frühe Einsatztermine essentiell. Nach Vegetationsbeginn fallen die Wirkunsgrade häufig ab.
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