Ursula Ruetimann, dipl. Yogalehrerin Yoga als Lebenshaltung bei sozialen Begegnungen Yoga als Lebenshaltung ist ein Weg der Loslösung einer nur konsumorientierten Lebenshaltung oder sogar einer völligen Konsumverneinung zu einer Haltung, welche aus einer bewusst gewählten und gestaltenden Lebensführung möglichst immer wieder neu kreiert wird. Dieser Prozess geht aus einer inneren Aktivität aus, welche sich an geschaffenen Idealen orientiert und eine objektiven Sichtweise erstrebt. Nicht von sich ausgehend soll die nächste Umgebung betrachtet werden. Schauen wir auf einen Menschen, versuchen wir, den Nächsten so zu sehen, wie er ist. Dazu verlassen wir unsere eigene subjektive Sichtweise der Sympathie oder Antipathie. Durch das Verlassen des eigenen subjektiven Standpunktes und das Erkennen des Nächsten gelingt es uns, eine freie Beziehung zu schaffen, welche sich für den Nächsten förderlich auswirken kann. Wir bauen dadurch eine freie Beziehung zum Nächsten auf. Wie mit diesem Beispiel kurz beschrieben kann Yoga als ein Weg der Befreiung bei sozialen Kontakten verstanden werden. In diesem Sinne kann Yoga als Lebenshaltung auf alle Gebiete übertragen werden. Ideale bilden In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich Ideale und höhere Ziele zu setzen. Wie will ich in einer Handlung gestaltend eingreifen? Welche Inhalte möchte ich geben? Diese Fragestellungen können im Alltag sehr gut integriert werden, um aus der üblichen Routinearbeiten heraus zu finden und neue gedankliche Impulse einzubringen. Z.B. kann ich mir vornehmen, das Abendessen so zu kochen, dass kreative Gedanken in die gewohnten Handlungen einfinden. Der Koch, die Köchin setzt einen förderlichen und gebenden Gedanken der Kochkunst hinzu. Ein Gedanke könnte sein: Das Essen soll heute besonders die Sinne beleben! Wie wird ein solches Essen aussehen? Es werden bei dieser Mahlzeit die Farben der Nahrungsmittel und die geschnittenen Formen des Gemüses wohl eine besondere Rolle spielen. Die Nahrungsmittel werden achtsam geschaut und mit dem gesetzten Gedanken verarbeitet. Das Bewusstsein wird mit diesem Beispiel in aktiver Weise gebend in die Zubereitung des Essens eingebracht.
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