24.02.2016 03/16 Der Newsletter für Anleihen im Mittelstand INHALT 01 EDITORIAL Mühsam ernährt sich ... der Markt 04 Bericht Credit: kuhnmi, Davoser Eichhörnchen, flickr.com Wird die Laufzeit der eno-Anleihe verlängert? 06 Kolumne von Gerhard Mayer: „Es gilt weiterhin: Bei jeder Geldanlage kommt es auf die richtige Auswahl an!“ 09 Im Fokus Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH in 2015 mit höherem Gewinn als prognostiziert 12 ONLINE NEWS 13 PARTNER für Ihre Emission 14 IMPRESSUM Mühsam ernährt sich ... der Markt Nach dem katastrophalen Jahresstart am Markt der KMU-Anleihen infolge der German Pellets- und Scholz-Desaster, sickern so langsam auch wieder bessere Nachrichten von Anleihen-Emittenten im Mittelstandssegment durch — selbst deutliche Anstiege von Anleihen-Kursen waren zuletzt wieder zu beobachten. Das schien vor gut vier Wochen noch undenkbar, als die genannten Big Player, allen voran German Pellets, mit ihren gescheiterten Unternehmungen den gesamten Markt in Mitleidenschaft zogen und das Vertrauen der Anleger kurzerhand zerlegten. Vor allem bei Privatanlegern, die zu Tausenden in den Wismarer Pellets-Produzenten investiert sind, dürfte sich das Vertrauen in mittelständische Unternehmensanleihen nicht so schnell wieder herstellen. Aber — und das ist eine nachweisbare Feststellung — nicht alle mittelständische Unternehmen, die als Emittenten von Anleihen den Kapitalmarkt aufsuchen, sind finanziell schlecht aufgestellt oder gar geschädigt. Ganz im Gegenteil, es gibt weiterhin viele starke Unter- 1 Editorial Neu-emissionen nehmen, die den Kapitalmarkt für ihre Zwecke sinnvoll nutzen und das darin schlummernde Potenzial für sich erkannt haben. Dabei bleibt auch die klassische Win-WinSituation — der Grundgedanke des Marktes — für Anleger und Emittentin bestehen. Welche Unternehmen zu diesen positiven Beispielen gehören, beschreibt Gerhard Mayer in seiner Kolumne auf Seite vier. In den letzten beiden Wochen war aufgrund von Mitteilungen über Konzerngewinne und Informationen über gesicherte Anleihe-Refinanzierungen — was ohne „wenn und aber“ eigentlich „normal“ sein sollte — ein leicht positiver Trend am Markt zu spüren — gewiss der erste in diesem Jahr. Der lässt sich aber auch am MiBoX, dem wichtigsten Index für KMU-Anleihen, feststellen, der von 82 Prozent auf aktuell 87 Prozentpunkte anstieg. Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Royalbeach und NZWL Diese für den externen Betrachter selbstverständlich und banal klingenden, aber für den Markt in seiner derzeitigen Situation extrem wichtigen Nachrichten gab es beispielsweise von der Royalbeach Spielwaren und Sportartikel Vertriebs GmbH, die im Zuge eines neuen Factoring-Deals mit einem internationalen Anbieter neue finanzielle Mittel in Höhe von 25 Millionen Euro bekommen wird und somit die Tilgung der in diesem Jahr fälligen Alt-Anleihe 2011/16 ohne Weiteres stemmen dürfte. Zudem konnte das Sport- und Lifestyle-Unternehmen nach eigenen Angaben die finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2015 vollends erreichen und teilweise sogar übertreffen. Der Kurswert der Royalbeach-Anleihe 2011/16 stieg daraufhin von 61 auf 95 Prozent. Ebenfalls positive Finanzkennzahlen für das ab- gelaufene Geschäftsjahr 2015 lieferte die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH, die wir auf Seite neun in den Fokus rücken. KSW Immobilien und Fair Value REIT-AG Auch die KSW Immobilien GmbH & Co. KG konnte in der vergangenen Woche einen unternehmerischen Erfolg feiern und somit die vorzeitige Rückzahlung ihrer Projekt-Anleihe verkünden. Dem Leipziger Immobilien-Projektentwickler gelang es, das Hotel-/Restaurantprojekt „KosmosEnsemble“ in Leipzig für einen nicht öffentlich-genannten Preis zu verkaufen. Der Vollzug des Verkaufs ist für den 1. September 2016 vorgesehen. Die KSW plant kurzfristig nach dem Kaufpreiseingang die Unternehmensanleihe 2014/19 entsprechend den Anleihebedingungen, welche Anzeige Anleihen Finder News jetzt auch als APP (iOS7) Die Plattform für Anleihen im Mittelstand 2 Editorial Neu-emissionen Foto: Images Money, Calculator and Money, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand besagen, dass die Anleihe ab dem 07.10.2016 zu 103 Prozent des Nennwerts zurückerworben werden kann, zurückzuzahlen. Zum gleichen Prozentsatz, nämlich zu 103 Prozent, hat auch die Fair Value REIT-AG ihre erst im vergangenen Jahr begebene Wandelanleihe frühzeitig zurückgezahlt. Die vorzeitige Rückzahlung wurde auf Wunsch der Gläubiger der Wandelanleihe vorgenommen, die dieses Recht aufgrund des eingetretenen Kontrollwechsels bei der Fair Value REIT-AG gemäß den Anleihebedingungen einforderten. Singulus Auch die Singulus Technologies AG konnte in der vergangenen Woche aufatmen, denn sowohl die Anleihegläubiger als auch die Aktionäre des Konzerns entschieden sich auf der Gläubigerversammlung bzw. der außerordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens mit großer Mehrheit für das von Singulus vorgelegte Restrukturierungskonzept. Damit entgeht der Hersteller von Blue Ray-Produktionsanlagen einem Insolvenzantrag. Das finanzielle Sanierungskonzept sieht vor, dass die Anleihegläubiger der Singulus Technologies AG ihre jeweiligen Schuld- verschreibungen in Erwerbsrechte von neuen Anleihen sowie von Aktien des Unternehmens umtauschen können. Scholz Dem Mitverursacher der größten Markt-Krise seit Bestehen des Minibond-Segmentes, der Scholz Holding GmbH, ist zumindest ein kleiner Erfolg gelungen, der dem Unternehmen Zeit verschafft, neue Investoren an Land zu ziehen. Mit der Anleihe-Kuratorin Ulla Reisch konnte sich Scholz auf die Stundung der am 8. März 2016 fälligen Zinszahlung verständigen. Das Recycling-Unternehmen hat nun erst einmal bis zum 31. Mai 2016 Zeit, die fällige Zinssumme von 15,5 Millionen Euro zu begleichen. Ob das tatsächlich gelingen wird, ist natürlich eine andere Frage. Richtig „gute“ Nachrichten hören sich zwar anders an, aber wir gehen ja Schritt für Schritt voran. Ekosem-Agrar und eno energy Etwas weniger Grund zur Freude — wenn auch durchaus vorhersehbar — hatte die Ekosem-Agrar GmbH in der vergangenen Woche. Bei den Abstimmungen ohne Versammlung der Anleihegläubiger zur vierjährigen Verlängerung beider Unternehmensanleihen wurde das Quorum von 50 Prozent jeweils deutlich verpasst, wodurch die Abstimmungen nicht beschlussfähig waren. Jetzt heißt es „nachsitzen“. Die Ekosem-AgrarGläubiger müssen nun zu Präsenzversammlungen am 16. und 17. März 2016 ins baden-württembergische Wiesloch nahe Heidelberg tingeln. Ebenfalls zur zweiten Gläubigerversammlung hat die eno energy GmbH geladen. Dort wird bereits morgen im schönen Ostseebad Rerik getagt. Der Ausgang ist ungewiss, die Vorzeichen somit spannend. Mehr dazu im folgenden Beitrag. Dass Rerik nur 35 Kilometer von Wismar entfernt liegt, sollte indes nicht als schlechtes Omen gewertet werden. FAZIT Immerhin gibt es mal wieder etwas — dringend notwendig — Positives vom KMU-Markt zu berichten, was alle Marktteilnehmer und insbesondere die Anleger — sowohl private als auch institutionelle — zumindest etwas besänftigen dürfte. Dass sich der Markt weiter erholen muss und nur mit guten Nachrichten punkten kann, liegt auf der Hand. Der Markt wird nach dem Pellets-Desaster nicht mehr so sein wie vorher — zumindest nicht für Privatanleger. Die Risiken hinter den einzelnen Geschäftsmodellen und die tatsächlichen Werte hinter den AnleiheBesicherungen müssen wesentlich genauer unter die Lupe genommen werden. Neue Marktteilnehmer wird es wohl so schnell nicht geben, dafür haben aber die alten die Chance, sich zu profilieren. Spannend bleibt die zukünftige Entwicklung inklusive der zahlreichen Refinanzierungen deshalb allemal. 3 Bericht Neu-emissionen www.eno-energy.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Gläubigerversammlung der eno energy GmbH – Wird die Laufzeit der eno-Anleihe verlängert? Vor der zweiten eno-Gläubigerversammlung weht ein neuer Wind. Mit einem vorgelegten Ergänzungsverlangen bringt die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG vor der morgigen zweiten Gläubigerversammlung der eno energy GmbH neue Aspekte und Möglichkeiten ins Spiel. Hauptpunkt des Antrags ist die Laufzeit-Verlängerung der Anleihe um lediglich 21 Monate bis zum 31. März 2018 — und nicht wie von der eno energy GmbH geplant um drei Jahre bis zum 30. Juni 2019. Das Management der eno energy GmbH hat in einer ersten Stellungnahme bekräftigt, an dem von ihm vorgeschlagenen Konzept mit einer Laufzeit-Verlängerung der Unternehmensanleihe um drei Jahre bis zum 30. Juni 2019 festzuhalten, erwägt aber unter gewissen Umständen eine „Einbettung“ der Murphy&Spitz-Vorschläge. Klar ist, dass der bisherige Zinskupon in Höhe von 7,375 Prozent bei einer Verlängerung unverändert bleiben soll. Zu- ANLEIHE CHECK: Die eno energy GmbH hatte ihre Anleihe 2011/16 (WKN A1H3V5) im Juni 2011 mit einem Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro und einem jährlichen Zinskupon in Höhe von 7,375 Prozent begeben. Insgesamt wurden nach Angaben des Unternehmens Anleihen in einem Gesamtwert von 10,3 Millionen Euro gezeichnet. sätzlich soll eine Verzinsung in Höhe von bis zu einem Prozent im Falle einer vorzeitigen Anleihe-Rückzahlung durch die Emittentin erfolgen. Keine existenzielle Gefahr Murphy&Spitz bekräftigte, dass es aufgrund der Ausweitung der bankseitigen Fremdmittel (Kreditlinie in Höhe von 21,3 Millionen Euro) keine erkennbare existenzielle Gefahr für die eno energy GmbH gebe. Laut 4 Bericht Neu-emissionen www.eno-energy.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Murphy&Spitz basiere die Notwendigkeit zur Verlängerung der Anleihe auf der branchenspezifischen Sonderkonjunktur in der Entwicklung von Windkraftprojekten in Deutschland. Alle bis zum 31. Dezember 2016 genehmigten Windprojekte können noch bis zum 31. Dezember 2017 gebaut und in Betrieb genommen werden und sichern somit für 20 Jahre die fixierte Vergütung nach dem „ErneuerbareEnergien-Gesetz“. Der Regimewechsel der Zulassung von Windkraftprojekten in Deutschland bringe aber ab 2018 eine Unsicherheit in den Markt, was auch eine Anpassung des operativen Geschäftes von eno notwendig mache, so Murphy&Spitz. Dies erhöhe das Risiko der Anleihegläubiger ab 2018. Eine Verlängerung der Anleihe bis Mitte 2019 beinhalte somit auch die Finanzierung des Regimewechsels, daher wäre eine Rückzahlung der Anleihe im ersten Quartal 2018 für die Anleihegläubiger besser. Beirat für bessere Kommunikation Des Weiteren möchte Murphy&Spitz einen Beirat einsetzen, der regelmäßig über die fortlaufende betriebswirtschaftliche Entwicklung der eno energy-Gruppe informiert wird. Als gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger plädiert die Vermögensverwaltung für den Wirtschaftsprüfer Horst Mantay. Zudem soll die Anleihe durch Windenergievorhaben mit einer Gesamtleistung von mindestens 10 MW besichert werden. Für die Verlängerung der Anleihe soll die eno energy GmbH darüber hinaus einmalig 10 Euro je nominal 1.000-EuroTeilschuldverschreibung an die Anleihegläubiger zahlen. Einbettung ins Gesamtkonzept Nach Ansicht der eno-Geschäftsführung seien die Forderungen im Ergänzungsverlangen von Murphy&Spitz insgesamt „zu weit“ gefasst. Die inhaltlichen Argumente von Murphy&Spitz könne eno aus Investorensicht aber in Teilen nachvollziehen. Darunter falle auch ein erhöhtes Transparenz- und Kommunikationsbedürfnis der Anleiheinvestoren. Neben den bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der laufenden Kapitalmarktkommunikation könnte die geforderte Einrichtung eines Beirats in diesem Zusammenhang ein geeignetes Instrument darstellen, so eno energy. Wirtschaftlich erachte eno energy das Ergänzungsverlangen als sehr vorteilhaft für die Anleihegläubiger. Das Risiko-Ertragsprofil der Unternehmensanleihe würde deutlich aufgewertet werden. Da das Windpark-Unternehmen unter diesen Bedingungen eine gesteigerte Akzeptanz für die Verlängerung der Anleihelaufzeit durch die Anleiheinvestoren erwarte, soll nun geprüft werden, inwieweit die Vorschläge von Murphy&Spitz in das GesamtFinanzierungskonzept eingebettet werden können. Hierzu befinde sich eno nach eigenen Angaben in Gesprächen mit den beteiligten Parteien der Fremdkapitalseite. Dem von der eno energy GmbH ursprünglich vorgelegten Antrag zur Änderung der Anleihebedingungen hatten die finanzierenden Banken im Hinblick auf das Gesamt-Finanzierungskonzept bereits zugestimmt. I INFO: Die zweite Gläubigerversammlung der eno energy GmbH findet am Donnerstag, den 25. Februar 2016 um 11 Uhr in Rerik statt. 5 Kolumne Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Es gilt weiterhin: Bei jeder Geldanlage kommt es auf die richtige Auswahl an! Neben Pleiten auch vorzeitige Rückzahlungen von Anleihen Doch es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass eine Anleihe vorzeitig zurückgezahlt wird. Dann nämlich, wenn ein Unternehmen das mittels Unternehmensanleihe eingesammelte Geld sinnvoll nutzt, um sein Geschäft zu erweitern. Und dabei so erfolgreich ist, dass es die Schulden früher zurückzahlen kann. Um nur einige Beispiele aufzuzeigen: Die Grand City Properties S.A. zahlte ihre Anleihe im Januar 2015 zum Nennwert vorzeitig zurück. Im Juli 2015 machte die Katjes International GmbH & Co. KG von ihrem vor- Dipl. Kaufmann Gerhard Mayer ist Vorstand der KFM Deutsche Mittelstand AG und Mitglied im Anlageausschuss des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS. zeitigen Kündigungsrecht Gebrauch und zahlte 101% des Nennwertes zurück. Die Albert Reiff GmbH war ebenfalls so erfolgreich, dass sie ihre Anleihe im Dezember 2015 vorzeitig zu 101% zurückzahlte. Bei Hallhuber gab es die Kündigung der Anleihe zum Juni 2016 zu 102% bereits im Mai 2015. Foto: Tax Credits, Money, flickr.com Schlechte Meldungen verkaufen sich leider noch immer besser als gute Meldungen. Beim Markt für Mittelstandsanleihen ist das in den vergangenen Wochen und Monaten besonders deutlich zu sehen. Über Ausfälle und/ oder Anleiheverlängerungen wird ausführlich berichtet, über eine vorzeitige Rückzahlung höchstens als Randnotiz mit dem Vermerk „ungewöhnlich“. Wird eine Anleihe ganz normal bedient und das Unternehmen zahlt sowohl die Zinsen als auch die Anleihesumme pünktlich zurück, findet das zumeist gar keine Erwähnung in der Presse. 6 Kolumne Neu-emissionen Foto: Images Money, Calculator and Money, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand KION-Group zahlte zu 103,375% zurück Beim Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS (WKN A1W5T2) kam es gerade letzte Woche bei der Anleihe von KION zur vorzeitigen Rückzahlung. Die KION Group ist ein weltweit führender Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnikgeräten und anderen Flurförderzeugen und Marktführer in Europa. Das Unternehmen zahlte nicht nur jährlich seine 6,75% Zinsen im Jahr, sondern bescherte den Anleihegläubigern einen Rückzahlungsbetrag von 103,375%. Zahlreiche Emittenten im Blickfeld Auch die kommenden Monate könnten einige vorzeitige Kündigungen von Anleihen bringen: So verdichten sich die Hinweise, dass die MITEC Automotive AG ihre Anleihe schon zum 30. März 2016 (Rückzahlung zu 101%) kündigen könnte. Die KSW Immobilien GmbH & Co. KG meldete vergangene Woche, dass eine Kündigung ihrer Anleihe im Oktober 2016 zu 103% erfolgen könnte. Auch bei der HELMA Eigenheimbau AG, die von einem Ergebnisrekord zum Nächsten eilt, besteht die Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung der Anleihe zu 101% im September 2016. Analyseverfahren als Garant für den Erfolg Wie bei allen Investments kommt es darauf an, die richtigen Werte herauszufiltern. Das macht der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS mit dem von der KFM Deutsche Mittelstand AG entwickelten KFM-Scoring sehr erfolgreich, wie die Entwicklung zeigt. Nach den erfolgreichen Jahren 2014 (Ausschüttung 2,10 Euro je Fondsanteil am 24.02.2015) und 2015 (Ausschüttung von 2,29 Euro je Fondsanteil am 24.03.2016) soll auch für 2016 eine Ausschüttung in ähnlicher Höhe erwirtschaftet werden. Verkaufssignale erkennen und handeln Aber nicht nur die Auswahl der Investments ist wichtig. Auch die permanente Überwachung entscheidet über den Anlageerfolg oder Misserfolg. Sollte es zu einer Verschlechterung der betriebswirtschaftlichen Zah- len kommen gilt es, dies genau zu durchleuchten. Dazu gehören auch Managementgespräche, in welchen überprüft wird, ob diese (negativen) Veränderungen von vorübergehender Natur sind oder eben dauerhaft das Unternehmen belasten und schlimmstenfalls gefährden. Sollte letzteres identifiziert werden, muss der Investor auch bereit sein, sich von dieser Anleihe zu trennen. Bis vor einem halben Jahr war der Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS zunächst auch in der - aktuell in der Presse zu lesenden - German Pellets investiert. Doch dann ergab das Analyseverfahren KFM-Scoring ein eindeutiges Verkaufssignal. Auch bei Singulus und Beate Uhse wurde dank KFM-Scoring früh klar, dass die betriebswirtschaftliche Entwicklung in die falsche Richtung lief. So trennte sich der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS konsequent und frühzeitig von diesen Anleihen. Deutscher Mittelstand bleibt auf Erfolgsspur Natürlich gibt es einige Unter- 7 Kolumne Neu-emissionen nehmen, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sind und es werden noch weitere folgen. Aber deshalb darf man sich die Chance auf attraktive Renditen mit Anleihen solider und zuverlässiger Emittenten nicht entgehen lassen. Die jüngste Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) belegt, dass bei den deutschen Unternehmen das Geschäft brummt. Der niedrige Ölpreis und der schwache Euro bieten den Unternehmen ungewöhnlich gute konjunkturelle Rahmenbedingungen. Rekordzahlen stehen im Gegensatz zur (gefühlten) Stimmung Deutsche Waren und Dienstleistungen bleiben im Ausland beliebt. Die deutschen Unternehmen haben im vergangenen Jahr so viele Waren ins Ausland verkauft wie nie zuvor. Insgesamt summierten sich die Ausfuhren auf 1,196 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 6,4% mehr als im Jahr davor. Die Ausfuhren in die Eurozone kletterten dabei um 5,9%, die in die anderen EU-Länder außerhalb des Währungsraums um knapp 9%. Zahlreiche Emittenten von Mittelstandsanleihen haben in den letzten Wochen und Monaten mit ihren Zahlen überzeugt oder unsere Analyse bestätigt. So meldete der IT-Dienstleister SNP Schneider-Neureither & Partner AG nach vorläufigen Zahlen einen Umsatzanstieg von 85% und ein EBIT-Wachstum von über 200%. Die Metalcorp Group B.V. berichtet nach vorläufigen Zahlen von 44,4% Umsatzwachstum und von einem Anstieg des Ergebnisses vor Steuern von 18,8%. Hier gäbe es noch zahl- Die Plattform für Anleihen im Mittelstand reiche Beispiele zu nennen. Qualität wird sich durchsetzen Kurskapriolen bieten attraktive Kaufgelegenheiten bei soliden mittelständischen Unternehmen Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Märkte wieder in ruhiges Fahrwasser kommen und die Übertreibungen korrigiert werden, denn die Qualität des deutschen Mittelstandes wird sich durchsetzen. Mit der richtigen Auswahl der Investments können Sparer mit Mittelstandsanleihen in der aktuellen Niedrigzinsphase weiterhin attraktive Renditen erwirtschaften. Anleger, die sich die Fleißarbeit der gewissenhaften Auswahl und permanenten Überwachung nicht machen möchten oder können, setzen dabei auf eine Fondslösung. Darüber hinaus können Anleger damit gegenüber dem Risiko eines Einzelinvestments von einer breiten Portfoliostreuung profitieren. Im Zuge der aktuellen Kurskapriolen am Markt für Mittelstandsanleihen sind derzeit auch Anleihen von soliden Unternehmen teilweise zu absoluten Schnäppchenpreisen erhältlich. Diese Unternehmen und ihre Anleihen überzeugen mit hoher Finanzkraft, guten Wachstumszahlen und verantwortungsvollem Management in Verbindung mit einer attraktiven Rendite. Durch die tägliche Überwachung der Mittelstandsanleihen mit dem Analyseverfahren KFM-Scoring hat der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS in den vergangenen Tagen und Wochen die Chancen genutzt, einige Positionen zu äußerst günstigen Konditionen auszubauen. Gerhard Mayer, Vorstand der KFM Deutsche Mittelstand AG Am 24.02.2015 schüttete der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS seinen Anlegern je Fondsanteil 2,10 Euro aus. Deshalb wurde in dem obigen Schaubild bis einschließlich 23.02.2015 der Ausschüttungsbetrag von 2,10 Euro je Fondsanteil aus dem ausschüttungsfähigen Zwischengewinn herausgerechnet. 8 Im Fokus Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH in 2015 mit höherem Gewinn als prognostiziert Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH hat die vorläufigen und noch ungeprüften Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2015 veröffentlicht. Dabei habe sich die Ertragsseite besser als ursprünglich prognostiziert entwickelt, berichtet der Leipziger Getriebehersteller. Der Konzernjahresüberschuss nach Steuern soll voraussichtlich bei 1,4 Millionen Euro liegen und somit deutlich über der vorherigen Prognose von 0,5 bis 0,8 Millionen Euro. Auch im Vorjahr 2014 lag der Gewinn bei 1,4 Millionen Euro. Im Konzernjahresüberschuss 2015 sind auch die Einmalkosten für die Platzierung der zweiten Unternehmensanleihe im Februar 2015 enthalten. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) hat sich gemäß HGB von 10,0 Millionen Euro im Vorjahr auf 11,0 Millionen Euro in 2015 verbessert. Auch der Konzernumsatz wird von 75,1 Millionen Euro im Vorjahr auf ca. 88,0 Millionen Euro ansteigen, berichtet die NZWL. Selbst ohne die darin enthaltenen einmaligen Preiserhöhungen wurde ein Umsatzwachstum für das Jahr 2015 in Höhe von ca. 5,0 Prozent erreicht, was der vom Unternehmen angegebenen Prognose entspricht. Bereits zum Halbjahr hatte die NZWL den Umsatz von 37,0 auf 42,2 Millionen Euro erhöhen können. Die Umsatzentwicklung ist u.a. durch Vorserienproduktionen getrieben, die kurz- bis mittelfristig zu weiteren Umsatzsteigerungen führen können. Für das erste Quartal 2016 erwartet die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH eine Geschäftsentwicklung auf dem Niveau des ersten Quartals 2015. INFO: Die Jahresabschlussprüfungen 2015 der Konzerngesellschaften haben begonnen und die Veröffentlichung des geprüften Konzernjahresabschlusses ist für Juni 2016 vorgesehen. Kurse der NZWL-Anleihen steigen über 80 Prozent ANLEIHE CHECK: Die NZWL-Anleihe 2014/19 (WKN A1YC1F) ist mit einem Zinskupon in Höhe von 7,50 Prozent ausgestattet und hat 9 IM fokus Neu-emissionen Foto: kosmolaut, In Stahl gegossener Geist V, flicktr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand eine Laufzeit bis zum 04.03.2019. Die NZWL-Anleihe 2015/21 (WKN A13SAD) ist ebenfalls mit einem Zinskupon in Höhe von 7,50 Prozent ausgestattet und hat eine Laufzeit bis zum 17.02.2021. Beide Anleihen haben ein Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro. Die Kurse der beiden Minibonds sind in den letzten Tagen wieder auf über 80 Prozent angestiegen. Eine vorzeitige Kündigung durch die Emittentin ist in den jeweiligen Anleihebedingungen nicht vorgesehen. Zuletzt wurden die beiden Unternehmensanleihen der NZWL im KFM-Mittelstandsanleihen-Barometer als „durchschnittlich attraktiv (positiver Ausblick)“ mit 3,5 von 5 möglichen Sternen eingestuft. Die Bewertung begründet sich auf dem zu erwartenden positiven, aber insgesamt reduzierten Wachstum des Unternehmens in Verbindung mit einer derzeit attraktiven Rendite beider NZWL-Anleihen. Produktionsverzögerung in China kompensiert In China konnten die Anlaufkosten und der Finanzierungsbedarf trotz eines technisch bedingten, kundenseitig verzögerten Projektanlaufes reduziert werden. Der Serienanlauf für in China produzierte Produkte soll im April 2016 erfolgen. Zuletzt hatte die Creditreform Rating AG das Unternehmensrating der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH auch aufgrund der Produktionsverzögerung in China von „B+“ auf „B“ herabgestuft. Die in der Rating-Summary der Creditreform genannten Verzögerungen bei der Produktion in China konnte die NZWL aber vollständig durch positive Sondereffekte kompensieren. INFO zum Unternehmen: Die NZWL ist ein international tätiger Produzent von Motoren- und Getriebeteilen. Das Produktspektrum der NZWL umfasst die Bereiche Synchronisierungen, Einzelteile und Baugruppen sowie Getriebe, wobei die Umsatzerlöse zu über 70 Prozent im Bereich Synchronisierungen erzielt werden. In den vergangenen Jahren hat sich die NZWL zum Hauptlieferanten von Synchronisierungen für Doppelkupplungsgetriebe in Großserien entwickelt. Hauptkunde ist der Volkswagen-Konzern, daneben werden weitere Automobilhersteller wie Daimler, Nissan und BMW beliefert. 10 Schon 25 Vorstände angemeldet! Einleitung Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand KAPITALMARKTUNION – NEUE WEGE DER FINANZIERUNG FÜR IHR UNTERNEHMEN! Hamburg, 24. Februar 2016 Köln, 9. März 2016 München, 17. März 2016 FÜR SIE AUF EINEN BLICK VERANSTALTUNG ■ Kapitalaufnahme über den Kapitalmarkt ■ Unternehmer informieren Unternehmer wird durch die Europäische Union für Ihr Unternehmen erheblich vereinfacht ■ Regulatorische Hürden und Kosten fallen für Sie in großem Umfang weg ■ Experten von der Deutsche Börse AG, dem Deutschen Aktieninstitut e.V., der quirin Bank AG und Luther informieren Sie vor Ort ■ Kostenlose Informationsveranstaltung für Sie als Unternehmer Weitere Informationen unter: www.luther-lawfirm.com/ kapitalmarktunion MEDIENPARTNER Die Plattform für Unternehmensanleihen Rechts- und Steuerberatung | www.luther-lawfirm.com 11 ONLINE-ANGEBOT Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Emittentennews MiBoX®-Index-Familie — >> Scholz Holding GmbH: Handelsgericht in Wien stimmt Zinsstundung zu — Brückenfinanzierung verlängert — Potenzielle Investoren da? >> Chart: Micro Bond IndeX (MiBoX) >> Deutsche Rohstoff AG: Anleihen in kleinem Rahmen zurückgekauft — Gesamtvolumen der Unternehmensanleihe aktuell bei 51,4 Millionen Euro — Beteiligung an Almonty Industries auf 15,16 Prozent erhöht >> Ekosem-Agrar GmbH muss nachsitzen: Erste Abstimmungen zur Laufzeit-Verlängerung der beiden Anleihen nicht beschlussfähig — Zweite Gläubigerversammlungen am 16. bzw. 17. März >> Smart Solutions Holding GmbH (ehemals Sympatex) und der gemeinsame Vertreter One Square Advisors GmbH laden zu einer Investoren-Telefonkonferenz am 04.03.2016 ein >> Royalbeach: Anleihe-Rückzahlung durch Factoring-Deal wohl gesichert — Minibond-Kurse steigen — Umsatzgrenze von 100 Millionen Euro in 2015 geknackt >> URA-Beurteilung: „Allgemeine Verunsicherung der Investoren spürbar“ — Sechs Unternehmensanleihen herabgestuft — KTG Agrar-Minibonds unter Beobachtung „die besten Mittelstandsanleihen-Barometer" >> Chart: Micro Bond Index_InvestmentGrade (MiBoX-IG) Ratingnews >> GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG: Creditreform bestätigt Investment Grade-Rating „BBB“ für GEWAAnleihe — Minibond-Kurs klettert wieder über pari >> Karlie Group GmbH: Scope stuft Rating von „B+“ auf „B“ herab — Karlie-Anleihe notiert bei 18 Prozent Marktstatistiken >> Der Markt für mittelständische Unternehmensanleihen in Zahlen Musterdepot >> Anleihen Finder-Musterdepots >> Singulus Technologies AG: Weg frei für Restrukturierung — Aktionäre stimmen den Plänen der Gesellschaft zu 12 Partner Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand www.ehrg.de www.lindenpartners.eu www.beyondcapital-partners.com www.eqs.com www.main-neckarcapitalgroup.com www.b-communication.de www.fms-ag.de www.scala-finance.eu www.bvmw.de www.solactive.com www.creditreform-rating.de www.mittelstandsberater.de www.ibwf.org www.dgap.de www.youmex.de www.icfag.de www.mattil.de www.effizienza.de 13 Einleitung Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Das Abonnement des Anleihen Fin- Redaktion ders ist unverbindlich. Die im Anleihen Finder dargestellten Inhalte Timm Henecker manifestieren keine Beratungs- oder Anfragen für werbliche und Vermittlungsleistung, redaktionelle Inhalte keine Vermittlungsleistungen im Sinne richten Sie bitte an des Gesetzes über das Kreditwesen insbesondere (KWG), vor allem nicht im Sinne des §32 KWG. Werbende Inhalte sind als Tel.: +49 (0) 173 - 45 12 75 9 solche gekennzeichnet. [email protected] Alle redaktionellen Informationen im Anleihen Finder sind sorgfältig Relationship Management recherchiert. Dennoch kann keine Haftung für die Richtigkeit der ge- Carsten Felz machten Angaben übernommen werden Anfragen für werbliche Inhalte Weiterhin ist www.anleihen-finder.de richten Sie bitte an nicht für Inhalte fremder Seiten verantwortlich, die über einen Link erreicht werden. Auch für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Tel.: +49 (0) 69-71 91 60 55 Haftung übernommen werden. 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