Flyer - ginko Stiftung für Prävention

Programm zur Frühanmeldung
Glücksspiel in Deutschland
Versuch einer Standortbestimmung
Eine bundesweite Fachtagung des
Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V.
19. Mai 2016
9.00 bis 16.45 Uhr
Erich-Göpfert-Halle (Stadthalle)
Parkstr.44
59425 Unna
Programm
Impuls-Referate Block I
8:30 - 11:15
Zeit Titel
Referent
8:30 Einlass
9:00 Begrüßung und Einführung: Zwischen Traum und Pragmatismus 25 Jahre Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V.
Trümper, Jürgen
Mortler, Marlene
Bundesdrogenbeauftragte
9:30 Grußworte
Steffens, Barbara
Ministerin, MGEPA-NRW
10:00 Wetten in Sportvereinen - Eine Risikoanalyse
Dr. Hayer, Tobias
10:15 Liberalisierung von Sportwetten - Und was kommt noch?
Gefahren für Spieler- und Verbraucherschutz in Deutschland
Burkert, Michael
10:30 Ministerium Arbeit, Integration und Soziales NRW (angefragt)
N.N.
10:45 Glücksspielsucht unter türkischen Migranten
Sahinöz, Cemil
11:00 Fragen an die Referenten
11:15 Pause
Impuls-Referate Block II
11:45 - 13:00
Zeit Titel
Referent
11:45 Qualitative Ansätze zur Regulierung des Glücksspielangebotes
Hess, Robert
12:00 Wissenschaftliche Erkenntnisse über den Jugend- und
Spielerschutz in Deutschland - Wo stehen wir?
Dr. Kalke, Jens
12:15 Link in die Abhängigkeit - Glücksspiele im Internet
Dr. Fiedler, Ingo
12:30 Konvergenz von Gaming und Gambling im Internet: Eine
Positionsbestimmung aus Konsumentenperspektive
Prof. Dr. Teichert,
Thorsten
12:45 Fragen an die Referenten
13:00 Pause
Im Rahmen der Workshops am Nachmittag werden die Themen der Impuls-Referate wieder
aufgegriffen und vertieft. Die Referenten der Impuls-Referate werden in ihrem thematischen
Workshop anwesend sein.
Programm
Workshops
14:00 - 15:15; Die Workshops finden jeweils parallel statt
Zeit Titel des Workshop
Moderator/in
14:00 I: Sportwetten - Eine unendliche Geschichte oder Einstieg in
den liberalisierten Glücksspielmarkt?
Trümper, Jürgen
14:00 II: Menschen mit Migrationshintergrund - Die Randgruppe der
Spielerarbeit?
Tuncay, Mete
14:00 III: Spielerschutz - Papiertiger oder wahrnehmbare Realität?
Kuhnt, Martina
14:00 IV: Internet - Die Zukunft des (Glücks)Spiels?
Dr. te Wildt, Bert Theodor
15:15 Pause
Podiumsdiskussion
15:45 - 16:45
Macht die Glücksspielbranche Kasse mit kranken Menschen?
Teilnehmer
Schmidt-Rosengarten,
Wolfgang
Moderation/ Geschäftsführer der Hessischen Landesstelle für
Suchtfragen/nationaler Fachbeirat Glücksspiel, Frankfurt
Dr.Fiedler, Ingo
Universität Hamburg - Institute of Law and Economics
Prof.Dr.Meyer, Gerhard Universität Bremen - Institut für Psychologie und Kognitionsforschung
Stecker, Georg
Vorstandssprecher, Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V., Berlin
Wulferding, Otto
Vorstandsvorsitzender, Deutscher Spielbankenverband e.V., Stuttgart
Ende der Tagung
16:45
Markt der Möglichkeiten während der gesamten Tagung
Im weitläufigen Foyer der Stadthalle können sich Einrichtungen des Sozialen Netzes, Selbsthilfegruppen, Beratungs- und Therapie-Einrichtungen mit Informationsständen präsentieren. Die ReferentInnen und ModeratorInnen
Michael Burkert
Michael Burkert ist seit 2007 Geschäftsführer der Saarland-Sporttoto GmbH und der Saarland-Spielbank GmbH wie auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen
Spielbankenverbandes (DSbV). In der Zeit von 2013 bis 2015 hatte Michael Burkert die
Funktion des Federführers des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) inne. Er war Präsident des Stadtverbandes Saarbrücken und wurde von der Republik Frankreich für seine
Verdienste um die Bildung und die grenzüberschreitenden Beziehungen zum Offizier des
Ordre des Palmes Academiques ernannt. Zudem ist er u.a. Präsident des Deutschen Roten
Kreuzes im Saarland.
Dr. Ingo Fiedler
Dr. Ingo Fiedler hat an der Universität Hamburg BWL und VWL studiert und promoviert. Seit
2008 arbeitet er am Institut für Recht der Wirtschaft sowie dem Arbeitsbereich Glücksspiele
an der Universität Hamburg. Dr. Fiedler forscht und referiert zu Glücksspielen, den von ihnen
ausgehenden Gefahren sowie ihrer optimalen Regulierung.
Dr. Tobias Hayer
Dr. Tobias Hayer, geb. 1974, ist Diplom-Psychologe und arbeitet seit 2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie und Kognitionsforschung der Universität Bremen. Sein Forschungsschwerpunkt bezieht sich auf verschiedenartige Facetten des
Glücksspiels und der Glücksspielsucht. Im Rahmen seiner Promotion beschäftigte er sich
mit dem Thema "Jugendliche und glücksspielbezogene Probleme“.
Robert Hess
Robert Hess ist Geschäftsführer der SFW Organisations- und UnternehmensberatungsGmbH, die mit rund 180 Standorten, Spielstationen und Spielstuben zu den führenden Marktteilnehmern in Deutschland gehört. Analog zu seiner früheren Geschäftsführertätigkeit bei
der SCHMIDT Gruppe fällt die Zuständigkeit für Politikberatung, Politikvertretung und Medien in seinen Geschäftsführungsbereich. Der Politologe kennt die Automatenbranche seit vielen Jahren und war unter anderem Regierungsrat in der Mainzer Staatskanzlei, hauptamtlicher Bürgermeister sowie Kommunikationschef der Gauselmann Gruppe und der
Karlsberg Brauerei KG Weber.
Die Referenten und ModeratorInnen
Dr. Jens Kalke
geboren am 18.11.1962 in Hamburg, verheiratet, zwei Kinder
Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS, Hamburg)
Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD, Hamburg)
Wissenschaftliche Schwerpunkte:
- Suchtprävention
- Glücksspiel
- EDV-gestützte Dokumentation und Qualitätsmanagement
- Drogenpolitik
Curriculum vitae
- 1984-1991: Studium der Politischen Wissenschaft an der Universität Hamburg.
- 1991: Abschluss Diplom-Politologe mit einer Arbeit über die Entstehungsgeschichte des
Hamburger Methadonprogramms.
- 1992-1996: Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojektes „Evaluation der Substitutionsbehandlung und der ambulanten Abstinenztherapie Opiatabhängiger“ bei Prof.
Peter Raschke.
- seit 1996: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Sucht- & Drogenforschung (ISD); dort in verschiedenen Projekten und Bereichen tätig (u.a. Auswertung
von EDV-gestützten Dokumentationen, Suchtprävention).
- 2000: Promotion, Titel: „Innovative Landtage. Eine empirische Untersuchung am Beispiel
der Drogenpolitik“.
- seit 2004: Mitglied der wissenschaftlichen Leitung (ISD, ZIS)
- seit 2006: Schwerpunkt aktive Spielsuchtprävention und Glücksspielsucht
Martina Kuhnt
Diplom-Pädagogin mit langjähriger Forschungs- und Beratungstätigkeit in lebenslagen- und
lebensphasenbezogenen Projekten für Bund, Länder und Gemeinden. Seit sechs Jahren
Referentin und Landeskoordinatorin für das Projekt „Glücksspielsucht – Prävention und Beratung in Niedersachsen.
Prof. Dr. Gerhard Meyer
Prof. Dr. rer. nat., Diplom-Psychologe, geb. 1952 in Bremen.
Nach dem Studium der Psychologie an der Universität Göttingen promovierte er 1982 mit
einer Arbeit über „Geldspielautomaten als Objekte pathologischen Glücksspiels“. Neben der
Beratung und forensischen Begutachtung von Spielern führt er an der Universität Bremen,
an der er sich für das Fach Psychologie habilitierte, zahlreiche Forschungsprojekte mit folgenden Schwerpunkten durch: Psychobiologische Grundlagen pathologischen Spielverhaltens, Evaluation präventiver und therapeutischer Maßnahmen, individuelle und soziale
Auswirkungen der Spielsucht. Darüber hinaus ist er als Sachverständiger zu Fragen des
Glücksspiels und der Spielsucht auf nationaler (Deutscher Bundestag, verschiedene Länderparlamente) und internationaler Ebene (Europäische Union, Schweiz, Großbritannien)
tätig.
Die Referenten und ModeratorInnen
Cemil Sahinöz
Dipl. Soziologe, Doktorand der Theologie, geboren 1981, ist als Integrationsbeauftragter,
Familienberater, Glücksspielsuchtberater, Autor und Journalist tätig.
Wolfgang Schmidt-Rosengarten
Erziehungswissenschaftler und Suchtherapeut.Seit 1998 Geschäftsführer der Hessischen
Landesstelle für Suchtfragen e.V (HLS).
Berufungen:
- Vertreter der Bundesrepublik in der Plattform „Prävention“ der Pompidou-Gruppe im Europa-Rat (bis 2012)
- Mitglied der Facharbeitsgruppe „Suchtprävention“ des nationalen Drogen- und Suchtrates
der Bundesdrogenbeauftragten
- Mitglied im nationalen Fachbeirat Glücksspiel
- Vertreter im Vorstand der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)
- Vorsitzender des Fachausschusses Prävention der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)
- Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen für Suchtfragen (BAGLS)
- Vorstandsmitglied der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE)
- Mitglied in der AG Suchtprävention des Landespräventionsrates Hessen
- Lehraufträge an unterschiedlichen Hochschulen.
Georg Stecker
- Rechtsanwalt
- Sprecher des Vorstandes Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. Dachverband
- Geboren am 4. Februar 1963 als sechstes von sieben Kindern in Meppen (Kreis Emsland/
Niedersachsen)
- Schulzeit in Hannover, Jura-Studium und jur. Referendarzeit in Bonn, 1994 2. Jur. Staatsexamen
- 1989 bis 1998: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Europäischen Parlament und im
Deutschen Bundestag
- 1998 bis 2014: Leiter der Repräsentanz Berlin, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik
und Entsorgung (BGL) e.V.
- Seit 2014: Sprecher des Vorstandes des neuen Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V.
- Ehrenamtliches Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit (während der Schul- und
Studienzeit) und für Entwicklungs-Projekte
Die Referenten und ModeratorInnen
Prof. Dr. Thorsten Teichert
Prof. Dr. Thorsten Teichert ist Inhaber des Lehrstuhls für Marketing und Innovation an der
Universität Hamburg. In dieser Rolle leitet er Forschungs- und Beratungsprojekte, die sich
auf das Entscheidungsverhalten in Marketing und Innovation im umfassenden Sinne
beziehen. Aktuell beschäftigt sich der Lehrstuhl u. a. mit quantitativer Präferenz- und qualitativer Imagemessung sowie den psychologischen Faktoren, die Glücksspielsucht hervorrufen,
und ihre Auswirkungen auf marktorientierte Neuprodukteinführung, sowie die ganzheitlichen
Gestaltung von Innovations- und Geschäftsstrategien. Gleichzeitig ist der Lehrstuhl darauf
konzentriert, auch die Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen in das Interesse
von Forschung und Praxis zu rücken.
Der Diplom-Ingenieur mit Studium an der TU Berlin sowie MBA in New York hat sein Studium 1990 abgeschlossen. Nach Promotion an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel betreute Prof. Teichert in mehrjähriger Praxistätigkeit Innovationsvorhaben in der Automobilindustrie und leitete M&A-Projekte sowie Projekte der Strategieberatung. Nach seiner Habilitation an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) folgte er im
Jahre 2001 dem Ruf an die Universität Bern und war dort bis 2004 Direktor des Instituts für
Innovationsmanagement. Diese internationale Ausrichtung setzt sich fort durch diverse Lehrund Forschungsaufenthalte in u. a. North Carolina, Rennes, Stellenbosch und Sydney an
der UTS war er so sechs Jahre lang Gastprofessor.
Dr. Bert Theodor te Wildt
PD Dr. med. Bert Theodor te Wildt ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit Mai
2012 leitet er die Ambulanz der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie an der Ruhr-Universität Bochum, wo er im Oktober 2012 die Medienambulanz mit der Sprechstunde für Menschen mit Internet- und Computerspielabhängigkeit begründete. Zuvor leitete er als Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unter anderem die
Sozialpsychiatrische Tagesklinik und die Ambulanz für medienassoziierte psychische
Erkrankungen sowie die Arbeitsgruppe Medien- und Glücksspielabhängigkeit.Seine Habilitation erfolgte im Jahre 2009 mit der Arbeit Medialität und Verbundenheit – Zur psychopathologischen Phänomenologie und Nosologie von Internetabhängigkeit. Von Herbst 2010 bis
Herbst 2012 wirkte er als erster Vorsitzender des von ihm mitbegründeten Fachverbands
Medienabhängigkeit, für den er sich weiterhin engagiert. Für wissenschaftliche Arbeiten erhielt er den Preis der Stiftung Lebensnerv (2004) und den Wilhelm Bitter Preis (2006).
Neben seiner universitären Lehrtätigkeit und wissenschaftlichen Veröffentlichungen betätigt
sich Bert te Wildt als Publizist. Zuletzt erschienen die Monographien „Medialisation – Von
der Medienabhängigkeit des Menschen“ (2012), „Funny Games – Über das Wechselspiel
zwischen medialer und virtueller Gewalt“ (2013) und zuletzt „Digital Junkies – Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder“ (2015).
Die Referenten und ModeratorInnen
Jürgen Trümper
Diplom-Sozialarbeiter/Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht .V..
Gründungsmitglied des Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V. und des Fachverbandes
Glücksspielsucht (FAGS).
Trümper behauptet, derjenige Mensch in Deutschland zu sein, der die meisten Spielstätten
von innen gesehen und dokumentiert hat (Spielhallen: 11.548, etliche davon mehrfach;
Spielcafes: 3.923; terrestrische Sportwettannahmen: 1.218).
Lebensmotto: "Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Daseins. Sie sollen es
auch regieren." (Wilhelm Reich)
Mete Tuncay
36 Jahre, Dipl. Sozialpädagoge (BA), Systemischer Therapeut und Berater (HSI), DiversityTrainer (EWdV), ist seit zwölf Jahren in der ambulanten Suchthilfe tätig und befasst sich als
muttersprachlicher Experte von Beginn an mit der Beratung und Behandlung von Suchtmitttelabhängigen, Glücksspielern*innen und Angehörigen aus anderen Kulturkreisen. Durchführung von Seminaren, Coachings und Schulungen von Professionellen aus der Gesundheits- und Wohlfahrtspflege zu transkulturellen und Diversity Themen im deutschsprachigen
Raum. Seit 2014 Leiter der „Fachstelle für Spielerschutz & Migration“ in Mannheim.
„Die Verbesserung des Zugangs zu und der Hilfen von Gesundheits- und Wohlfahrtsdiensten für benachteiligte Gruppen ist die Grundlage einer nachhaltigen Sicherung und Entwicklung von Selbigen“, so Mete Tuncay. „Die Herausforderung besteht in der gleichwertigen Wertschätzung von Unterschieden zwischen Menschen im Hinblick auf Alter, Glauben,
sexuelle Identität und Orientierung, Gesundheit, sowie ethnischer und sozialer Herkunft.“
Otto Wulferding
Der 58-jährige Otto Wulferding ist seit 1982 in der Branche und hat das Geschäft von der
Pike auf gelernt. Über die Stationen Bremen und Schenefeld und anschließenden acht
Jahren als Geschäftsführer der Spielbank Hamburg ist er seit Ende 2008 Geschäftsführer
der Baden-Württembergischen Spielbanken GmbH + Co. KG., einer Tochter des Landes.
Die Casinos in Stuttgart, Baden-Baden und Konstanz beschäftigen knapp 600 Mitarbeiter.
Wulferding ist verheiratet und gebürtig aus Bremen.