Erziehungspartnerschaft - Gabrieli

Erziehungspartnerschaft
Konzept am Gabrieli-Gymnasium
A.
Leitsätze
B.
Die Situation am Gabrieli-Gymnasium
Schuljahr 2013/14
Vertrauen zueinander und Respekt voreinander sind die Säulen einer
gelungenen Erziehungspartnerschaft. Es geht insofern um die gegenseitige
Unterstützung von Eltern und Lehrkräften und keinesfalls darum, dass sich die
eine Seite in die als durchaus getrennt wahrgenommenen Aufgabenbereiche der
anderen Seite einmischt. Die Schüler/innen werden nicht nur als Objekte der
Erziehung wahrgenommen, sondern sie sollen aufgrund ihres Entwicklungstandes
(man denke an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Mittel- und
Oberstufe) und im Rahmen der Erziehung zur Selbstständigkeit in die
Erziehungspartnerschaft mit eingebunden werden. Im Leitbild des GabrieliGymnasiums wird die Sekundärtugend der „selbstverantwortliche[n]
Lebensführung“ als Ziel genannt. Das Prinzip der Erziehung zur Selbstständigkeit
bedeutet hierbei, dass auch durch die Erziehungspartnerschaft kein Übermaß an
Erziehung oder gar Kontrolle erfolgen soll. Vielmehr stehen Kommunikation,
Kooperation und Mitsprache der Beteiligten im Vordergrund.
Bei allen Maßnahmen im Rahmen der Erziehungspartnerschaft gilt als Maxime,
dass der Aufwand aller diesbezüglichen Aktivitäten in einem angemessenen
Verhältnis zum erhofften Ertrag steht.
Das Gabrieli-Gymnasium ist ein rein musisches Gymnasium, das sich trotz
stark gestiegener Schülerzahlen in den letzten Jahren eine familiäre Atmosphäre
bewahren konnte. Seit jeher ist der Geist der Schule geprägt von gegenseitiger
Wertschätzung und gegenseitigem Vertrauen, sowohl im Verhältnis der
Schüler/innen zu den Lehrkräften, als auch im Verhältnis der Elternschaft zum
Lehrerkollegium.
In Sachen Erziehung und Wertevermittlung ist ein sehr großer Konsens und
erfreulicher festzustellen. Das respektvolle und kooperative Miteinander wird
auch im Leitbild der Schule hervorgehoben.
Was Fragen der Erziehungspartnerschaft angeht, sind die Vorstellungen
weitgehend deckungsgleich. Dennoch können geringfügige und punktuelle
Optimierungspotenziale wahrgenommen werden, die im Folgenden bei den
konkreter gefassten Qualitätsbereichen der Erziehungspartnerschaft aufgezeigt
werden.
2
C.
Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung der Erziehungspartnerschaft
Abweichend vom Raster des Schulversuches „AKZENT Elternarbeit“
konzentriert sich das Konzept des Gabrieli-Gymnasiums auf die beiden
Kernbereiche der Kommunikation und Kooperation. Der Bereich der Gemeinschaft
spielt selbstverständlich in diese beiden Kernbereiche hinein, und der Bereich der
Mitsprache wird sowohl als Teil der Kommunikation verstanden, wie auch als Teil
der Kooperation. Redundanzen sollen durch diese Reduktion auf zwei
grundlegende Qualitätsbereiche, die besser voneinander getrennt werden können,
vermieden werden.
Qualitätsbereich I:
Kommunikation
Die gemeinsame Wahrnehmung von Erziehungsaufgaben durch Schule und
Elternhaus kann selbstverständlich nur gelingen, wenn es ausreichend
Kommunikation zwischen den Erziehungspartnern gibt. Wichtig ist es hier,
Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Bedürfnissen sowohl der Eltern als
auch der Lehrkräften entgegen kommen. Es geht dabei um ein generell zu
beschreibendes richtiges Maß an Informationsaustausch, wie auch darum zu
verhindern, dass durch die Betonung der Erziehungspartnerschaft möglicherweise
zu sehr formalisiert jede Kleinigkeit kommuniziert wird.
Insbesondere ist zu bedenken, dass es keine Verfügbarkeit der Lehrkräfte rund
um die Uhr gibt. Generell wird auf Sprechstunden und Elternabende verwiesen,
wobei selbstverständlich eine Flexibilität des Lehrerkollegiums gegeben ist,
sollten beispielsweise berufstätige Eltern nicht in der Lage sein, die regulären
Sprechstunden wahrzunehmen.
Auch in den Prozess der Kommunikation sollen die Schüler/innen – soweit
möglich und soweit im jeweiligen Fall wünschenswert – eingebunden sein, da es
sich insbesondere in der Oberstufe um junge Erwachsene handelt, in deren Fall
dann die Bedeutung der Erziehung im klassischen Sinne ohnehin in den
Hintergrund tritt und die direkte Kommunikation zwischen Schüler/innen und
Lehrkräften immer wichtiger wird.
Auch durch ein erhöhtes Maß an Kommunikation soll keineswegs eine
minutiöse Überwachung aller Aktivitäten durch Eltern und Lehrkräfte erfolgen.
Beispielsweise soll es keineswegs das Ziel sein, dass nun jedes Detail (etwa
Informationen über jede einzelne vergessene Hausaufgabe), auch wenn dies
technisch möglich wäre, direkt zwischen Schule und Elternhaus kommuniziert
wird. Beispielsweise erscheint es auch wenig sinnvoll, etwa Hausaufgaben online
zu stellen, da hier die Verpflichtung der Schüler/innen, die Hausaufgabe
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selbstständig zu notieren, im Vordergrund steht. Dies ist eindeutig keine
Kommunikationsaufgabe für Eltern und Lehrkräfte und würde dem Ziel der
Erziehung zur Selbstständigkeit im Wege stehen.
konkrete Umsetzung
 Elterninformation via ESIS
 aktuelle Informationen auf der Homepage (u.a. eigene Seiten des
Elternbeirats und der SMV)
 Wahrnehmen von Sprechstunden
 allgemeine Elternsprechabende
 Klassenelternabende vor dem allgemeinen Elternsprechabend (diese
könnten von den Eltern z.T. noch intensiver genutzt werden)
 Elternstammtische (hierbei jedoch Teilnahem der Lehrkräfte auf freiwilliger
Basis, da es sich in der Regel um einen Informationsaustausch der Eltern
untereinander in meist informellem Rahmen handelt; möglicherweise
wären Elternstammtische noch sinnvoller, wenn sie gezielt vor
Klassenelternabenden stattfinden würden, da hier gebündelt Themen
gesammelt werden könnten)
 flexibel vereinbarte Gesprächstermine (auch telefonisch)
 wenn gewünscht, Kontakt per Mail
 generelles Bewusstsein bei den Eltern, dass schwerwiegende familiäre
Probleme (z.B. schwere Erkrankungen eines Elternteils/Trennungen etc.)
vertrauensvoll an die Lehrkräfte kommuniziert werden sollten
 Schema zur Möglichkeit der Kontaktaufnahme:
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Qualitätsbereich II:
Kooperation
Im Bereich der Kooperation, der hier bewusst als die folgerichtige nächste Stufe
nach der Kommunikation gesehen wird, geht es darum, dass neben dem eminent
wichtigen Austausch zwischen den ‚Erziehungspartnern‘ auch eine entsprechende
Zusammenarbeit erfolgt. Dies geschieht bereits in vielfältiger Weise, wobei hier
dem Elternbeirat eine Schlüsselrolle zukommt. Hierbei geht es neben der
konkreten, handfesten Arbeit an gemeinsamen Projekten jedoch auch um die
oftmals eher zwanglose, regelmäßige und problemunabhängige Begegnung
zwischen Lehrkräften und Eltern. Dies ist am Gabrieli-Gymnasium durch seine
musische Ausrichtung ohnehin in hohem Maße gegeben, da es bei einer Vielzahl
von Schulveranstaltungen (Schulkonzerte, Theateraufführungen etc.) sehr viele
Gelegenheiten des Zusammentreffens gibt. Dies trägt sicherlich zur Stärkung des
vorhandenen hervorragenden Gemeinschaftsgefühls bei.
In vielen Bereichen des schulischen Lebens findet bereits eine für alles Seiten
gewinnbringende Kooperation zwischen Elternhaus und Schule (sowohl
Schulleitung als auch Lehrerkollegium) statt.
konkrete Umsetzung
 Elternbeirat und Klassenelternsprecher mit ‚Scharnierfunktion‘ zwischen
einzelnen Eltern, der Schulleitung (im Ausnahme-/Konfliktfall auch
einzelnen Lehrkräften)
 gemeinsame Diskussion und Entscheidungen im Schulforum (auch
Beteiligung der Schüler/innen)
 Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Begleitung der
Erziehungspartnerschaft (bestehend aus Mitgliedern des Elternbeirats,
Lehrkräften und SMV)
 bei Einführung von ZfU an der Schule auch intensive Beteiligung von Elternund Schülervertretern
 mögliche Beteiligung von Eltern/des Elternbeirates an ZfU-Stunden
 Beteiligung des Elternbeirates und der SMV an den Schulhausführungen für
künftige Schüler/innen
 Begrüßung der neuen 5. Klässler durch den Elternbeirat
 Mitwirkung an Schulveranstaltung (Schulfest)
 Einbindung der Eltern bei der Organisation von Austauschmaßnahmen (z.B.
welcome party des USA-Austausches)
 möglicherweise auch vermehrte Beteiligung von Eltern als Begleitpersonen
für Wandertage
 stellvertretender Klassenleiter/in als Ansprechpartner/in für
Erziehungsfragen (Klassenleiter/in hauptsächlich als Anprechpartner/in für
schulische Fragen)
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D.
Qualitätssicherung
Da es sich hier – im Gegensatz zu den Ergebnissen des Schulversuches –
zunächst um ein neu zu erstellendes Konzept handelt, das in der Praxis zwar in
vielen Bereichen durchaus bereits implementiert ist, aber so noch nicht evaluiert
werden kann, ist die Qualitätssicherung erst ein zukünftiges Handlungsfeld. Zu
Beginn des kommenden Schuljahres sollen dann durch die Mitglieder der
Arbeitsgruppe zur Erziehungspartnerschaft sämtliche am Schulleben beteiligte
Gremien über den aktuellen Stand informiert werden (im Elternbeirat, in einer
Lehrerkonferenz, beim Klassensprecherseminar und im Personalrat).
Vorstellbar sind auch empirische Erhebungen durch Fragebögen, die von den
Eltern, dem Kollegium und Vertretern der Schülerschaft (möglicherweise im
Rahmen von ZfU-Stunden) ausgefüllt werden können.
Zentral ist hierbei die Tatsache, dass auch und gerade das Konzept zur
Erziehungspartnerschaft nicht ‚in Stein gemeißelt‘ ist, sondern sich kontinuierlich
fortentwickeln kann und soll. Die Kommunikation und Kooperation werden hier
als Schlüssel zum Erfolg gesehen, so dass eine ständige Weiterentwicklung und
Verbesserung des Konzeptes zur Erziehungspartnerschaft gewährleistet ist.
E.
Beteiligung der Schulgemeinschaft
Das Konzept zur und Erziehungspartnerschaft am Gabrieli-Gymnasium
wurde in einer Arbeitsgruppe entwickelt, in der Mitglieder des Elternbeirats, des
Lehrerkollegiums und der SMV vertreten sind. Die Mitglieder des Arbeitskreises
waren in der Regel auch Mitglieder des Schulforums, so dass hier Synergieeffekte
genutzt werden können. Durch die Mitarbeit des Personalratsvorsitzenden war
auch die Einbindung dieses Gremiums gewährleistet.