Qualifizierungsreihe Globales Lernen 2016 Mit diesem modularen Weiterbildungsangebot richten wir uns an Multiplikator_innen, die bereits Erfahrung in der Bildungsarbeit im Bereich Globales Lernen haben. Wir wollen mit diesem Angebot die Fach- und Methodenkompetenz fördern sowie eine Reflexion-, Austausch- und Vernetzungsplattform bieten. Wir haben Themen ausgewählt, die von Schulen nachgefragt werden, zu denen ein Fortbildungsbedarf von Referent_innen angezeigt wurde oder die im Zentrum aktueller Debatten stehen. Wenn Sie Interesse an einer oder mehrerer Qualifizierungen haben, melden Sie sich bitte spätestens einen Monat vor der einzelnen Veranstaltung bei Jens Mätschke an. Bitte nennen Sie uns neben Namen und Mailadresse Ihre berufliche Tätigkeit oder Bildungsorganisation. Diese Information geben wir zur optimalen Vorbereitung an die Seminarleitung weiter. Etwa einen Monat vor Veranstaltungsbeginn erhalten Sie eine definitive Zusage und alle organisatorischen Informationen. Sollte es mehr Anmeldungen als Plätze geben, werden ab der zweiten Fortbildung die Personen bevorzugen, die schon an einer Qualifizierung teilgenommen haben. Dadurch wollen wir einen kontinuierlicheren Austausch ermöglichen. Weiterhin versuchen wir, ein ausgewogenes Verhältnis der Teilnehmer_innen in der Seminargruppe zu schaffen, in dem sich verschiedene Erfahrungen, Perspektiven und gesellschaftlicher Positionierungen widerspiegeln. Alle Veranstaltungen finden in unserem Veranstaltungsraum in Berlin-Charlottenburg statt. Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Jens Mätschke ([email protected], 030/61203954) P.S. Das EPIZ Berlin bietet für Referent_innen des Globalen Lernens individuelle Beratung zu Bildungskonzeptionen und Reflexion der pädagogischen Erfahrungen an. Bei Interesse melden Sie sich bitte mit einer kurzen Beschreibung ihres Anliegens bei Jens Mätschke. 27.-28.2.2016: Das geht uns alle an! Globales Lernen inklusiv gestalten Referentin: Katarina Roncevic (bezev – Behinderung und Entwicklungszusammenarbei e.V.) Das Wort Inklusion ist in aller Munde. Doch was genau bedeutet dies für eine konkrete Bildungspraxis? Was unterscheidet Inklusion und Integration? Im Rahmen dieser Fortbildung wird das Konzept Inklusion und dessen Verortung sowohl in der Gesellschaft als auch in schulischen Strukturen vorgestellt. Der Gedanke der Inklusion beinhaltet viele Verknüpfungen zum Globalen Lernen, jedoch auch Spannungsbögen. Wie sehen zum Beispiel die Methoden und Rahmenbedingungen unserer Bildungsangebote aus? Es werden Beispielmaterialien vorgestellt, wie Globales Lernen inklusiv umgesetzt werden kann. Es ist Raum eingeplant, die eigenen Bildungsangebote unter die Lupe zu nehmen: Wo integriere ich? Wo schließe ich aus? Wo schaffe ich Beteiligungsmöglichkeiten? 12.-13.3.2016: We are here because you were there! Globale Hintergründe und Aspekte diskriminierungssensibler Bildungsarbeit zum Thema Flucht und Asyl Referent: Pierre Vicky Sonkeng Tegouffo Der Refugee Strike in Berlin hat eine wichtige politische Debatte von globaler Dimension entfacht. Vermehrt werden geflüchtete Kinder und Jugendliche in Schulen sichtbar und eine Auseinandersetzung über Migration, Fluchtursachen und Inklusion erscheint notwendig. Im Rahmen dieser Fortbildung werden Hintergründe und aktuelle Entwicklungen zum Themenkomplex Flucht und Asyl dargestellt. Wie der Seminartitel andeutet, wird die aktuelle Migrationssituation in Deutschland und weltweit in einen historischen Kontext und machtpolitischen Rahmen gestellt. Was sind Fluchtgründe und wie entstehen Situationen, die Menschen dazu bringen, ihre Lebensorte zu verlassen? Inwieweit sind die heutigen Migrationsbewegungen Normalfall oder Ausnahme? Der Fokus dieser Fortbildung liegt auf der Analyse und Reflexion der momentanen Situation (im Herbst 2016 wird eine weitere Fortbildung zu Didaktik und Methodik des Themas Flucht angeboten). 23.-24.04.2016: Wer fordert denn hier für wen die Rechte ein? Globale Kinderrechte an Schulen adultismussensibel bearbeiten Referentinnen: Anne Sophie Winkelmann (Anti-Bias-Werkstatt) und Berit Wolter (Fachstelle Kinderwelten) Schule ist ein zentraler Lern- und Lebensbereich von Kinder und Jugendlichen. Doch Partizipation in der Schule wird oftmals nur als Mittel zum symbolischen Erlernen von demokratischen Entscheidungsprozessen verstanden, statt diese als eigenständiges Menschenrecht zu sehen. Sollte Bildungsarbeit zu Menschenrechten an (Grund-) Schulen nicht diesen Fokus nutzen und einen Raum schaffen, in dem die jungen Menschen über ihre Erfahrungen, Erfolge und Niederlagen sprechen? Stattdessen spiegeln viele Veranstaltungen u.a. über globale Kinderrechte die diskriminierenden Machtverhältnisse zwischen Kindern und Erwachsenen wider. Eine Auswahl von Wissensaspekten, Interpretationen oder methodischen Abläufen wird meist von der Leitung gesetzt und nicht mit den Kindern und Jugendlichen grundsätzlich diskutiert. Besteht hierin nicht ein Dilemma über das Kinderrecht der Beteiligung in einem von Erwachsenen vorstrukturierten Rahmen zu sprechen? Nach einer allgemeinen Einführung zu Adultismus will die Fortbildung den Blick schärfen, in welcher Form und mit welchen adultistischen Stolpersteinen Bildungsangebote verbunden sind. Am konkreten Beispiel von globalen Kinder- und Menschenrechten werden didaktische Herangehensweisen untersucht. Es ist Raum eingeplant, die eigenen Bildungsangebote unter die Lupe zu nehmen. 18.-19.6.2016: Globalisierung, Wirtschaft und Menschenrechte im Unterricht Zielgruppengerecht komplexe Themen abwechslungsreich vermitteln Referentinnen: Julia Otten (Germanwatch) und Jens Mätschke (EPIZ Berlin) Die öffentliche Debatte um ein nachhaltiges, soziales, die Menschenrechte achtendes Wirtschaften wird intensiver. Dies zeigen Diskussionen z.B. zu Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion oder zum Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA. Anhand von Alltagsgegenständen wie Handys oder Computer lassen sich die Komplexität von Herstellungsketten und verschiedenen Akteure im Welthandel eindrücklich darstellen. In der Fortbildung werden wirtschaftliche Hintergründe erläutert und globale Fragestellungen sowie Probleme diskutiert, viele Methoden (u.a. auch ein Wirtschaftsplanspiel) durchgeführt und didaktische Materialien ab Klasse 8 vorgestellt. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Betrachtung von Stolpersteinen und generellen Achtungszeichen bei Bildungsveranstaltungen zu Globalisierung und Wirtschaft. 2.-3.7.2016: Der schmale Grat zwischen der Darstellung indigener Gruppen und stereotyper Folklore Globales Lernen an (Grund-)Schulen rassismussensibel gestalten Referent_innen: Josephine Apraku (Institut für diskriminierungsfreie Bildung) und Jens Mätschke (EPIZ Berlin) Eine Grundannahme des Globalen Lernens ist, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation in Deutschland und anderen Ländern nur verstehbar ist, wenn globale Verknüpfungen aktuell und historisch aus unterschiedlichen (Macht-) Perspektiven heraus betrachtet werden. Leider lässt sich oft die Komplexität nicht in eine mehrstündige Bildungsveranstaltung packen und Referent_innen sind gezwungen, Teilaspekte eines Themas auszuwählen, didaktisch zu reduzieren und Bilder wie Sachverhalte zu benutzen, die Anknüpfungspunkte in der Vorstellungswelt der Zielgruppe bieten. In dieser Fortbildung werden Stolpersteine des Globalen Lernens an konkreten Beispielen aus der Praxis untersucht. Wie kann eine Bildungsarbeit gestaltet werden, die möglichst viele Perspektiven beinhaltet und Rassismen vermeidet? Wie finde ich eine persönliche Haltung, um auch in unerwarteten Situationen an Schulen souverän aufzutreten? Die Aufbauqualifizierung für Referent_innen wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ und aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst.
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