"An den Grenzen von Forschung und Wissenschaft (1/4

Tiefenblick, 28.02.2016
An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
MUSIK: Mark Polscher – Sibirien
MUSIK: Mark Polscher – 9. Sektor
MUSIK: Alma – Der Mond ist aufgegangen
An den Grenzen von Forschung und Wissenschaft
Wissen und behaupten – Was unterscheidet Wissenschaft von Scharlatanerie
Ein Feature von Uwe Springfeld
Sprecher: Ist das Wissenschaft? Forschung ? Eine Befragung der Natur, was in
dieser Kneipe in Berlin-Kreuzberg passiert?
Take 1.
Autor: Gut
Sprecher 1: ach da ist...
Begrüßung: hallo..hallo..allet klar? Muss.
Putzmann: Muss da noch jemand von Ihnen auf Toilette, weil ick da jetzt
saubermache? – Auf Toilette?
Sprecher 2: Na da geh ich doch gleich.
Sprecher 3: Ich muss eigentlich auch noch.
Sprecher 2: Na dann komm. Dann sag ich gleich beiden hallo.
Sprecherin: Sie kommen zu viert. Die Geisterjäger, Ghost-Catcher Berlin, wie sie
sich nennen. Die Brüder Kris und Kevin Santa, Marco Pultke und Julia Honselmann.
Sie gehen systematisch vor; arbeiten auf der Grundlage einer Theorie: Ihre
Messinstrumente für herumirrende Seelen passen in einen Koffer. Eine
Videokamera, einen Fotoapparat, der auch im Infraroten aufnimmt, zwei Messgeräte
für elektromagnetische Felder und ein Audiorekorder, erklärt Kris Santa.
Take 2.
Also die Theorie besagt, dass die Stimmen der Geister in einem Hertzbereich liegen,
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Tiefenblick, 28.02.2016
An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
den wir nicht wahrnehmen können, nicht hören können. Also wir hören ja von 2020000 Hertz. Und diese Stimmen liegen oft da drunter, also 18, 16. Aber die Geräte,
durch diese Mechanik, die sie da drin haben, können es detektieren.
Sprecherin: Seit fünf Jahren suchen die Ghost-Catcher Geister. Heute in einer
gewöhnlichen Eckkneipe. In einer Kiezkneipe, wie man in Berlin sagt, im „Travolta“.
Das Travolta ist nichts für Touristen. Zu schmuddelig die Polsterecke, zu einfach
Flipper und Tischfußball, zu wenig stylisch das Iggy-Pop-Poster und die Büste mit
der grünen Ballonmütze. Aber den Nachbarn ist die Kneipe ein zweites Wohnzimmer.
Take 3.
Sprecher 2: natürlich wurden die Namen nicht veröffentlicht, aber ich weiß, der
Mörder hieß Stefan H.
Sprecher 2: Seine Freundin – da war kein Name, aber der Radfahrer, der
umgeworfen (?) wurde hieß Markus M.
Sprecher 3: Der lebt aber noch. Der hat überlebt.
Sprecher 2: Echt? Ach so. Gut. Der hat überlebt. Na noch besser.
Sprecher 3: damit können wir nicht nach dem fragen.
Sprecher 2: damit können wir nicht nach dem fragen. Alles klar.
Sprecher 4: Kamera?
Sprecher 3: kommt also durch die Tür rein.
Gelächter
Sprecher 3: in dem Fall macht man den klassischen Fingertest.
Lachen
Sprecher 2: Das hier ist natürlich kein..
Frau: …nicht beides?
Sprecher 2: ne...doch hier. Jetzt lass ich mal die Kamera laufen. Genau. So. Ok!
Sprecherin: Im Travolta ist ein Verbrechen geschehen- vor 10 Jahren war das Als
die 39-jährige Regina, Mutter von zwei Kindern, dort eine Kleinigkeit essen wollte. Da
ist Stefan hereingekommen, ihr Ex. Mit großkalibriger Pistole. Er hat Regina in den
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An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
Kopf geschossen. Später auf der Strasse noch einen Radfahrer verletzt und dann
die Pistole gegen sich selbst gerichtet.
Damit hätte es sein Bewenden haben können. Doch mancher Gast meint noch
heute Stefans Geist im Travolta zu spüren. Die Seele des Mörders habe keine Ruhe
gefunden- so die Hypothese. Als Schwankung eines elektromagnetischen Feldes
müsste Stefans Geist dingfest zu machen sein-. Wenn man nur sorgfältig misst.
Take 4.
Wir sind dann mit der Grundmessung durch. Wir wissen jetzt, wie viel aus dem Raum
ist, an Grundstrahlung. Bei uns, wir haben jetzt gesehen, bei meinem Messgerät jetzt
bis zu drei. Bei ihm jetzt wirklich bis 0,5. Ist normal. Und alles, was darüber jetzt
hinausgeht, wenn wir jetzt was provozieren, könnte…immer nicht, gesetzt muss, aber
könnte was…doch grenzwissenschaftlich paranormales sein.
Sprecher: Es heißt, Naturwissenschaft hat etwas mit Erkenntnis zu tun. Vielleicht
sogar mit objektiver Erkenntnis. Der Philosoph Immanuel Kant hat den
Naturwissenschaften mit der Idee vom Ding-an-sich eine philosophische Grundlage
gegeben. Auf der einen Seite die Natur. Für den unbedarften Betrachter ein Chaos
aus Objekten, Bewegungen, Erscheinungen und Sachverhalten. Ihr gegenüber steht
der Wissenschaftler. Der Mensch im Glauben, dass im Durcheinander eine Ordnung
herrscht, Regeln gelten. Der Wissenschaftler geht in seiner Arbeit methodisch vor. Er
beobachtet Sachverhalte. Er leitet aus den Daten Theorien her und überprüft sie
anschließend in Experimenten. Dafür zerlegt er die beobachtete Natur in Einzelteile,
in Phänomene. Stück für Stück, so die Erwartung, gibt die Natur jetzt ihre
Geheimnisse preis.
Ist das wissenschaftlich, was an diesem Abend in der Kreuzberger Kneipe passiert?
Eine Befragung der Natur? Die Suche nach einem herumirrenden Geist? Für den
Philosophen Jürgen Mittelstraß von der Universität Salzburg ist die Sache eindeutig.
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An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
Take 5.
Oh nein, schon das Kriterium der Wiederholbarkeit, der Überprüfbarkeit ist ja nicht
gegeben. Behaupten kann man alles, natürlich auch, dass man sich wissenschaftlich
verhält. Es werden nach solchen Sitzungen, oder in solchen Sitzungen
Behauptungen formuliert, die dann ihrerseits wenig oder gar nicht überprüfbar sind.
MUSIK: Michael Wollny – Chur
Sprecher: Die Naturwissenschaften. Das sind, meint man, die klassischen
Fachdisziplinen, wie sie die Schule lehrt. Zuerst Physik.
Sprecherin (leise): Die Wissenschaft von der Wechselwirkung von Materie mit
Materie.
Sprecher: Dann Chemie.
Sprecherin (leise): Die Wissenschaft von der Umwandlung von Stoffen.
Sprecher: Und schließlich Biologie.
Sprecher (leise): Die Wissenschaft vom Lebendigen.
Sprecher: Was ist mit den neuen Naturwissenschaften? Diejenigen, die sich rund
um die Probleme der modernen Welt angesiedelt haben. Ingenieurswissenschaften.
Umweltwissenschaften. Klimaforschung. Meereskunde. Und all die Disziplinen aus
den Grenzgebieten zwischen den drei klassischen Fächern Physik, Chemie und
Biologie. Biophysik und Biochemie beispielsweise. Molekularbiologie.
Quantenchemie. Ab wann ist ein beliebiger Gedankengang durch die Welt eine
Naturwissenschaft? Astrophysik. Ja. Und Astrobiologie? Die Lehre vom
außerirdischen Leben. Alienforschung?
MUSIK: Mark Polscher – Rosy Thrush Tanager
Sprecherin: Im Büro des Astrobiologen Jean Pierre de Vera von der HelmholtzAllianz Planetenevolution und Leben. Das übliche wissenschaftlich-intellektuelle
Papierdurcheinander. Aktenordner, aufgeschlagen auf dem Schreibtisch. Halb
verdeckt von Fachzeitschriften, handschriftlichen Notizen. Daraus hervorragend ein
dunkler Flachbild-Monitor, links davon Regalwände. Vollgestopft, der gleiche
Papierkram. Und eine Besprechungsecke. Grau gepolsterte Stühle und ein niedriger
Tisch, wieder Resopal, mühevoll freigehalten von der Papierflut. Für anderes. Kleine,
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Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
runde Glasschalen, Petrischalen genannt. Flach, ein paar Zentimeter Durchmesser.
Neun Größere mit grauweißem Krümelkram, acht Kleinere mit rostroten Proben. Erst
wenn man genau hinschaut, entdeckt man kleine, schwarze Punkte. Cyanobakterien,
sagt Jean Pierre de Vera. Kolonien von Cyanobakterien.
Take 6.
Unter anderem ist das eben das analoge Marssubstrat, das wir benutzen, und da drin
sind eingebettet die verschiedenen kleinen Mikroorganismen, und die werden dann
noch mal in eine Marsatmosphäre gestellt, also diese Schalen, wie Sie sie hier
sehen, kommen dann in einen Marstopf, wie wir so salopp bei uns auch im Labor
sagen, aber diese Organismen scheinen damit ganz gut klarzukommen.
Sprecherin: Astrobiologie. Die Wissenschaft vom außerirdischen Leben. Wobei kein
Wissenschaftler den Begriff „Leben“ exakt definieren kann. Über zwanzig Ansätze
gibt es. Die meisten von ihnen beziehen sich darauf, dass sich Leben reproduzieren
kann und dass es einen eigenständigen Stoffwechsel hat. Will man aus diesen
Kriterien jedoch eine naturwissenschaftlich taugliche Definition knüpfen, den Begriff
des Lebens fischen, hat man aus dem Schwarm aller Phänomene unversehens auch
jenes brennender Wachskerzen herausgezogen, die ebenfalls einen Stoffwechsel
haben. Oder, wenn man sich auf die Reproduktion konzentriert, automatische
Werkzeugmaschinen, die wiederum automatische Werkzeugmaschinen herstellen.
Take 7.
… Also, wenn wir von Leben sprechen, haben wir natürlich nur eine Lebensform,
sagen wir mal, mehrere Lebensformen, die wir auf der Erde kennen; und das ist das
Referenzsystem, was wir auch dann nutzen – selbst da ist es auch immer kritisch,
wie die Definitionen laufen, was ist überhaupt Leben – wir vermuten, dass wir dann
im Sonnensystem natürlich nur fündig werden auf der Basis von Mikroorganismen.
Sprecher: Kann auf dieser Grundlage eine seriöse Naturwissenschaft wachsen?
Oder ahmt die Astrobiologie nur eine Naturwissenschaft nach. Ist sie die
Pseudowissenschaft von den kleinen grünen Männchen vom Mars. Von den Aliens
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An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
und ETs, wie sie die Science Fiktion-Literatur genannt hat. Die jetzt aber, anders als
noch in den Comics der dreißiger Jahre, nicht mehr als eierköpfige
Glubschaugenträger daherkommen. Als Ufopiloten, Kampfflieger im Krieg der
Welten. Astrobiologisch interessante Aliens haben sich heute zur Begegnung der
dritten Art ein zeitgeist-kompatibles Designerjäckchen im Science-Style
übergezogen. Wenn überhaupt, dann erscheinen sie als Bakterie, nimmt Jean Pierre
de Vera an.
Take 8.
Wir arbeiten ja nicht mit den grünen Männchen – das wär ja toll, wenn wir die schon
entdeckt hätten –, sondern mit konkret richtigen Organismen, die’s hier auf der Erde
gibt und wir wollen einfach nur wissen – und das ist ja der Ansatz, der dahinter steckt
-, wie weit Planeten, die wir kennen, und zwar erstmal in unserm Sonnensystem,
habitabel sind, das heißt lebensfähig, also für Leben förderlich sind, selbst wenn die
unterm ersten Blick nicht so erscheinen.
Sprecher: Ist es die Methode, die aus der Suche nach Außerirdischen eine
Naturwissenschaft macht? Das Experiment ? Im Labor befragt der Forscher die
Natur, sagt Immanuel Kant. Allerdings nicht, wie ein Schüler den Lehrer befragen
sollte.
Sprecherin (leise): Können sie das erklären? Bitte, Herr Pasinski .
Sprecher (Forts.): Sondern wie ein Richter, der Antworten von der Natur erst fordert
und sie dann auf ihre Schlüssigkeit hin überprüft.
Sprecherin (leise): Angeklagter! Was haben sie zur Tatzeit gemacht?
Sprecher: Die Wissenschaftsphilosophie sagt: Mit einem Experiment kann man die
Natur in Widersprüche verwickeln. Philosophen wie Jürgen Mittelstraß sprechen
dann von Falsifizieren
Take 9.
Wissenschaftliche Sätze sind dadurch charakterisierbar – Popper hat das immer
wieder betont, der Wissenschaftstheoretiker Popper -, dass wissenschaftliche Sätze
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An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
prinzipiell falsifizierbar sind, das heißt widerlegt werden können. In dieser Weise
unterscheidet sich Wissenschaft von anderen Aktivitäten, auch von religiösen.
MUSIK: Mark Polscher – 8. Sektor
Sprecherin: Ist die Falsifizierbarkeit durch ein wissenschaftliches Experiment der
Scheidepunkt zwischen Natur-wissenschaft und Pseudowissenschaft?
Astrobiologische Experimente beginnen mit Dienstreisen an Orte, die man in keinem
Reisebüro buchen kann. An Krater ausbrechender Vulkane oder in die Antarktis, weit
raus aufs Meer oder in die trockensten Wüsten der Erde. Dort sucht man in
Bodenproben nach mikrobiellen Überlebenskünstlern. Und schließt von ihnen auf
Bakterio-Kollegen auf dem Mars.
Sprecher: Könnte doch sein, wenn man beispielweise von der harten Strahlung
abstrahiert, die alles Leben auf dem Mars umbringt, und wenn man das reine
Phänomen, die Marsatmosphäre ohne diese tödliche Strahlung betrachtet, dann
können doch Bakterien – in einer ökologischen Nische –
Sprecherin: Schließlich wird ein Experiment aufgebaut. Ein Klimaschrank setzt
Cyanobakterien auf rotem Krümelkram unter einer von allem Tödlichen bereinigte
Marsatmosphäre. Das Ergebnis steht dann bei Jean Pierre de Vera in der
Besprechungsecke auf dem Resopaltisch.
Take 10.
Das ist auch eines der erfolgreichen, ja, Ergebnisse, die wir jetzt gerade erst ganz
neu herausgefunden haben, das heißt also, wir hatten schon Tests auch mit
Flechten; bei Flechten kann man leider das Wachstum nicht sehr schnell feststellen.
Hier mit den Cyanobakterien sind wir auf schneller Ebene erfolgreicher und können
sehr viel schneller feststellen, aha, sie wachsen auch und sie haben keinen Schaden
erlitten – und das ist eines der Highlights, die wir auch jetzt im Moment durchführen.
MUSIK: Mark Polscher – Rosy Trush Tanager
Sprecher: Das Experiment ist nach naturwissenschaftlichen Kriterien wie
Wiederholbarkeit, Unabhängigkeit vom Experimentator und Labor und so weiter,
konzipiert und durchgeführt. Es sagt, ob auf einem konkreten Planeten, dem Mars,
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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An den Grenzen von Forschung und
Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
unter idealisierten Bedingungen schon vorhandene Bakterien überleben können.
Insofern ist es eine wissenschaftlich saubere Detailarbeit.
Aber solch ein Experiment sagt nichts darüber aus, ob tatsächlich Leben auf dem
Mars entstanden ist. Ob als Bakterium oder als kleines, grünes Männchen.
Geschweige denn, dass es geeignet ist, die Hypothese vom außerirdischen Leben
als Ganzes zu hinterfragen. Experimente dieser Art falsifizieren überhaupt nichts. Die
Bedeutung naturwissenschaftlicher Experimente wird heute
wissenschaftsphilosophisch häufig überschätzt. Die Vorstellung, ein einzelnes
Experiment könnte einen anerkannten Forschungsansatz ins Wanken bringen,
widerspricht jeder naturwissenschaftlichen Praxis.
Sprecherin: Trotz schwindender Bedeutung hat das wissenschaftliche Experiment
ein enormes, wissenschaftliches Renommee. Pseudowissenschaftler imitieren es
immer wieder durch die Jahrhunderte, sagt die Literaturwissenschaftlerin Johanna
Bohley von der Freien Universität Berlin.
Take 11.
Also es ähnelt sich darin, dass es einen Beweis erbringen will, wie das
naturwissenschaftliche Experiment, dass es sozusagen eine Art Naturgesetz,
Naturkraft, neue Kraft nachweisen will – aber das die Frage nicht offen stellt, oder
kritisch, sondern ganz eindimensional, festgelegt, auf den Beweis abonniert ist.
MUSIK: Bugge Wesseltoft – Vidde
Sprecherin: Viele Experimente wollen heute auch gar keine Hypothesen be- oder
widerlegen. Sie begnügen sich damit , nach stützenden Hinweisen zu suchen -Der
Experimentalphysiker Klaus Eitel vom Karlsruher Institut für Technologie will zeigen,
dass es sie gibt. Die geheimnisvolle, dunkle Materie, die laut moderner Astrophysik
ganze Galaxien zusammenhält und die Milchstraße in ihre Form drücken soll.
Partikel dieser Materie sollen seinen Detektor zum Erklingen bringen. Dafür ist er in
ein Labor weit unter die Erde gegangen.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Wissenschaft (1/4): Wissen und Behaupten
Take 12.
Unser Ziel ist, ein extrem gut abgeschirmtes Experiment aufzubauen, in dem wir
seltene, aber durchaus mögliche Stöße von diesen dunkle-Materie-Teilchen mit
normaler Materie beobachten können. Normale Materie für uns bedeutet dann
letztendlich, einen hochsensiblen Detektor aufzubauen.
Sprecherin: Um alle irdischen Störungen auszuschließen, ist Klaus Eitel mit seinem
Experiment ins Laboratoire Souterrain de Modane gezogen. Ins unterirdische
Versuchslabor bei der Stadt Modane, in den französischen Alpen. Durch 1700 Meter
Gebirgsmassiv von der Umwelt abgeschirmt. Aber filtern die Berge wirklich jede
Störung? Bleibt tatsächlich nur die dunkle Materie zurück, die den Detektor
anschlagen kann? Wie kann sich Klaus Eitel sicher sein ? Schließlich sieht er als
Ergebnis seines Experiments nicht die dunkle Materie, sondern nur einen
Zeigerausschlag oder einen spitzen Zacken auf dem Monitor.
Die Wissenschaft kennt das Problem. Sie hat Regeln dafür aufgestellt. Sollte Klaus
Eitels Detektor tatsächlich anschlagen, muss sich das Ergebnis wiederholen lassen.
Innerhalb von zwei Jahren. Nicht nur von ihm, in seinem Labor. Sondern auch von
unabhängigen Forschern in anderen Laboratorien. Sonst war’s ein Artefakt, ein
künstlich erzeugtes, einmaliges Ereignis. Vollkommen uninteressant für die Physik.
Sprecher: Pseudowissenschaften kennen solche Regeln nicht.
Pseudowissenschaftler hängen an ihren Annahmen. Hier wird erst spekuliert und
dann eine schlüssige Argumentation gesucht. Andreas Anton, gelernter Soziologe
aus Freiburg und passionierter Ufo-Forscher.
Take 3.
Wenn man also davon ausgeht, dass es vielleicht eine außerirdische Zivilisation gibt,
die einen viel längeren Zivilisationsprozess hinter sich hat als die Menschheit, dann,
würd ich einfach sagen, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, wozu die in der
Lage sein könnten. Und deswegen bin ich der Meinung, dass man diese Deutung
des UFO-Phänomens, dass es sich dabei teilweise um außerirdische Raumschiffe
handeln könnte, zum jetzigen Zeitpunkt nicht komplett ausschließen kann.
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Sprecher: Andreas Anton ringt um die Anerkennung der Ufo-Forschung als
naturwissenschaftliche Disziplin. Anders als der Physiker Klaus Eitel in seinem
unterirdischen Labor oder die Berliner Geisterjäger in der Kiezkneipe „Travolta“ setzt
er weniger aufs Experiment. Was sollte die labortechnische Rekonstruktion einer
Ufo-Erscheinung auch sagen? Dass sie einen Lichtreflex wie ein Wetterballon
produziert? Oder dass sie wie ein singulärer Gewitterblitz aussieht? Die Interpretation
einer Ufo-verdächtigen Erscheinung ist hauptsächlich Sache des eigenen
Standpunkts. Die einen argumentieren:
Sprecherin: Warum ist bei all den vielen Erscheinungen nie auch nur ein einziges
Ufo mitten am Tag auf dem Times Square gelandet. Oder auf der Kölner Domplatte?
Sprecher: Die anderen:
Sprecherin: Es gibt so viele Beobachtungen, dass man nicht jede auf einen
fehlfliegenden Wetterballon oder einen singulären Gewitterblitz zurückführen kann.
Sprecher: Ufo-Forscher setzen auf die gedankliche Stringenz ihrer Argumentation.
Aufs erste Hören klingt sie ähnlich wie die Überlegungen Klaus Eitels zur dunklen
Materie.
Sprecherin: Was sollst denn sonst gewesen sein? Das kann sich doch nur um die
dunkle Materie...- um ein Ufo gehandelt haben.
Sprecher: Doch mit einem Unterschied. Während das Experiment Klaus Eitels mit
demselben Ergebnis wiederholt werden muss, kann niemand einen Ufo-Piloten
bitten, nach einer Sichtung noch eine Runde zu drehen. Damit die Ungläubigen auch
einen Chance der Beobachtung haben. Trotzdem spricht Andreas Anton von einer
wissenschaftskompatiblen Architektur seines Forschungsgebietes:
Take 13.
Innerhalb der UFO-Forschung unterscheidet man zwischen verschiedenen
Forschungssträngen sozusagen, ne, also man spricht da von der objektzentrierten
Forschung, die sich ganz gezielt mit der Frage auseinandersetzt, handelt sich’s dabei
um Objekte, wie genau sehen diese Objekte aus. Demgegenüber steht dann eben
die sogenannte subjektzentrierte UFO-Forschung, die sich also mit der Frage
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auseinandersetzt, was steckt in den Berichten drin, das wären alles solche Fragen,
die eben untersucht werden könnten.
Sprecher: Und doch: von allgemeiner Anerkennung keine Spur. Denn auch
logischer Aufbau und gedankliche Stringenz reichen nicht aus, eine neue
Naturwissenschaft zu kreieren. Aus gutem Grund, denn die Geschichte kennt
Beispiele, wie wissenschaftlich sauberes, methodisches Denken zu falschen
Schlüssen führte; wie damit Tod und Teufel über die Menschen hereinbrachen.
MUSIK: Louis Sclavis – La peur du noir
Die Rede ist vom Hexenhammer. Die theoretische Grundlage der Inquisition. Die
Begründung für die Ermordung tausender Menschen. In der Einleitung wogen die
Autoren Heinrich Kramer und Jakob Sprenger erst die grundsätzlichen Argumente
und Gegenargumente gegeneinander ab. In den nachfolgenden Kapiteln
klassifizierten sie das europäische Hexenwesen, erarbeiteten daraus eine Typologie
und schlugen schließlich wirksame Maßnahmen vor, die vom Teufel befallenen und
besessenen Seelen zu retten. Feuer und Schwert.
Noch heute hält die im Hexenhammer angewandte Methode der empirischen
Forschung wissenschaftlichen Kriterien Stand. Philosophen wie Paul Feyerabend
haben das Machwerk des Mordes sogar als Prototyp einer empirischen Arbeit
bezeichnet. Die Argumentationskette des Hexenhammers ist stichhaltig. Tatsächlich
zeigt die Arbeit auch nur einen einzigen Fehler auf. Die Prämisse ist falsch, der
Ausgangspunkt der Argumentation, die Hypothese. Aber dem hatten damalige
Gegner der Hexenverfolgung keine Definitionsmacht und keine Experimente
entgegenzusetzen. Nur ein ganz unwissenschaftliches Gefühl von Menschlichkeit.
Man bringt seine Mitmenschen nicht um, aus welchen Gründen auch immer.
Take 14.
Pseudowissenschaft, könnte man sagen.. dass pseudowissenschaftliche
Erklärungen, man kann ja auch von Pseudoerklärungen sprechen, eben dann
vorliegen, dass Prämissen, Voraussetzungen nicht gegeben oder falsch sind, dass
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Schlüsse nachweisbar falsch oder erschlichen sind. Wir nennen das
Erklärungsskizzen, also nicht vollständige Erklärungen –
Sprecher: Die Anerkennung, ob eine Disziplin naturwissenschaftlich ist oder nicht,
scheint viel weniger von rationalen Kriterien bestimmt zu sein als man gemeinhin
annimmt. Kein Wunder, sagt die Soziologin Karin Knorr-Cetina von der University of
Chicago. Das, was eine Naturwissenschaft definiert, ist nicht ihr Verhältnis zur Natur
oder ihre Methode, Erkenntnisse zu gewinnen. Es sind schon gar nicht die
Erkenntnisse selbst. In der Physik etwa die Naturgesetze. In der Chemie die Regeln,
nach denen sich Stoffe umwandeln. In der Biologie etwa detaillierte Beschreibungen
von Organismen und ihren Lebensumständen. Naturwissenschaft hat etwas mit
Glaube zu tun. Viel mehr, als Naturwissenschaftlern lieb ist, sagt die Soziologin.
Take 15.
Die Naturwissenschaft ist ein Glaubenssystem, von dem man schon sagen kann,
dass es zumindest versucht, über die Entwicklung und Einhaltung bestimmter
Methoden – der Durchführung, der Nachweise dessen, was man glaubt, nicht - das
auch zu beweisen bzw. diese Annahmen zu stärken, sodass sie nicht einfach in
Ideologien begründet sind.
Sprecher: Seit etwa zwanzig Jahren hört man in der Soziologie immer wieder
dasselbe Fremdwort. Selbstreferentiell. Was so viel bedeutet: eine nach außen
abgeschlossene Gruppe redet und redet so lange mit sich selbst, bis die Dinge eine
ganz eigene, nur den Gruppenmitgliedern zugängliche Bedeutung haben. In einer
Familie reicht manchmal ein Einfaches –
Sprecherin: Hast du? Ich hab nichts dabei.
Sprecher (Forts.): - um die Frage nach eingestecktem Geld und Hausschlüssel zu
regeln. Entsprechend bestimmen Wissenschaftler, was Wissenschaft ist und was
nicht, sagt die Soziologin Karin Knorr-Cetina.
Sprecherin: Beispiel Astrobiologie. Im Jahr 2013 arbeiten Astrobiologen nicht nur
am deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Sondern auch in einer
Forschungsallianz mit dem Namen „Planetenevolution und Leben“, an der sechs
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Institute verschiedener Großforschungseinrichtungen beteiligt sind, sechs
Universitäten sowie zwei Max Planck-Institute. Man kann also mit Fug und Recht
sagen: Die deutsche Wissenschaft schreibt der Erforschung außerirdischen Lebens
eine hohe Bedeutung zu.
Sprecher: Für die Astrobiologie mag das Kriterium genügen, dass sie über die
eigenen, engsten Fachgrenzen hinaus als Naturwissenschaft anerkannt ist. Den
meisten Menschen bleibt wohl trotzdem der Sinn verborgen, bakterielle Aliens zu
kategorisieren, ohne sie aufgrund der Entfernungen zu extra-solaren Planeten nach
menschlichem Ermessen jemals aufspüren zu können. Ist die gesellschaftliche
und kulturelle Akzeptanz also ein Definitionskriterium? Und wenn ja, gilt das auch für
die klassischen Naturwissenschaften? Physik, Chemie, Biologie. Auch diese
Dreiteilung ist letztlich kulturgeprägt . Andere Zivilisationen hatten – und haben ihre Wissenschaften anders gegliedert…
Take 16.
Ja was schlagen wir vor? Also, wir müssen jetzt natürlich die EVP Session auswerten
dann in Ruhe zu Hause also, die Fotos sichten und die ganzen Aufnahmen und dann
gucken. Aber bis jetzt haben wir nichts festgestellt, was unnormal, unnatürlich ist
oder ich fühl mich jetzt ehrlich gesagt auch nicht unwohl oder so also was hier auch
der Radiomoderator gesagt hat, dass er sich unwohl fühlt, ja
das…[Sprecherwechsel] kommt dann wohl doch eher wieder von ihm selbst.
MUSIK: Mark Polscher – Sibirien
Sprecherin: Nach einer Stunde vergeblichen Rufens haben die Geisterjäger
aufgegeben. Die Berliner Eckkneipe Travolta ist sauber. Wenn Stefans Mörderseele
herumspukt, dann vielleicht draußen auf dem Gehweg, wo er sich erschossen hatte.
Oder sie hat sich auf den Weg nach Irgendwo gemacht, in die christliche, jüdische
oder muslimische Hölle. Es kann natürlich auch sein, dass Tote überhaupt keine
schreiende Seele haben. Dass die Geräusche die die Geisterjäger früher einmal in
den Beelitzer Heilstätten aufgenommen haben, nichts als elektromagnetische
Störungen waren.
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Sprecher: Was also scheidet die Natur- von der Pseudo-Wissenschaft?
Am Ende ist es wohl weder das Experiment und die Falsifizierbarkeit. Noch die
logische Stringenz der Argumentation oder gar die Anerkennung durch die Kollegen.
Keines dieser Kriterien alleine reicht aus, in einer Welt mit ständig neuen
Fragestellungen und Forschungsgebieten Wissen und Behaupten sauber zu
trennen. Aber alle drei zusammen definieren im Wechselspiel seit der Aufklärung
immer wieder neu was das ist – Naturwissenschaft.
MUSIK: Alma – Der Mond ist aufgegangen
Und das hält sie bis heute flexibel.
An den Grenzen von Forschung und Wissenschaft
Wissen und Behaupten –Was unterscheidet Wissenschaft von Scharlatanerie?
Ein Feature von Uwe Springfeld
Es sprachen: Sybille Jaqueline Schedwill und Rudolf Kowalski
Technische Realisation: Olaf Dettiner
Regieassistenz: Ruth Stern
Regie: Axel Pleuser
Redaktion: Thomas Nachtigall
Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks 2013
MUSIK: Ulrike Haage - Jimmy
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