Wie geht der Hartz-4-Antrag? Armin Mommen bietet Beratung rund um die Arbeitslosigkeit an GESEKE ■ Behördengänge bergen für manche Menschen gewisse Schrecken. Der Gang zur Bundesagentur für Arbeit gehört da zu den besonders stressigen Unternehmungen, sind sie doch oft mit Angst vor Arbeitslosigkeit verbunden. Helfer in der Not ist Armin Mommen, der künftig jede Woche für zwei Stunden in Geseke seine Unterstützung anbietet – und dabei mehr macht, als beim Ausfüllen von Formularen zu helfen. geht. Zwar haben die Job- von Vorteil, nicht mit übercenter eine umfängliche Be- zogenen Forderungen zur ratungsverpflichtung, man Behörde zu gehen, „sonst sei dort aber nicht böse um stößt man auf Widerstand“. die vorgeschaltete Stelle, die Seine Aufgabe bestehe einmal mehr das Ehrenamt zwar in erster Linie darin, übernimmt. bei den Formularen zu helAußerdem gibt es bei den fen oder die in Amtsdeutsch Verfahren eine Grauzone, gehaltenen Bescheide zu die es auszuloten gilt. „Bei übersetzen. Doch für ihn den Anträgen muss man geht es auch um das Miteihöllisch aufpassen“, weiß nander. „Zehn Prozent sind er. „Es gibt klare gesetzliche fachliche Dinge, 90 Prozent Grundlagen, es gibt Kann- sind Menschlichkeit“, weiß Leistungen und es gibt Ein- er von einer Beratertätigkeit zelfallprüfungen“, zählt in Paderborn. Dort treffe Mit im Boot ist Wilhelm Mommen auf. Darum sei es man auf Familien, „die richFara, der als Versichertenältester Ratsuchenden bei Rentenanträgen hilft. Er sprach den Experten an, um die Beratungen um die Themen Grundsicherung, Hartz vier und Arbeitslosengeld zu erweitern. „Ich habe gemerkt, dass immer mehr Leute aus Geseke nach Paderborn zur Beratung kommen“, begründet der in der Paderstadt wohnende Mommen die Offensive. Sicherlich könne man auch ohne seine Vorbereitung von Geseke aus direkt zum zuständigen Jobcenter nach Lippstadt fahren. Aber die Behörde ist nach seinen Erfahrungen froh, wenn die Kunden wis- Armin Mommen (l.) ergänzt die Rentenberatung von Wilhelm Fara sen, worum es überhaupt um eine Beratung für arbeitslose Menschen. ■ Foto: Lüke tig Pech hatten. Da weiß man, wie gut es einem selber geht.“ Die Beratung ist kostenlos. „Ich mache es, weil ich einen Sinn darin sehe“, betont Mommen. Nach einem dreimonatigen Praktikum im Verein Paderborner Arbeitslosenzentrum „Padalz“ entschloss er sich, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. „Manche sind glücklich, wenn sie das Problem einfach nur erklärt bekommen“, sekundiert Wilhelm Fara. Er öffnet unter den Fittichen der KAB immer dienstags ab 17 Uhr für zwei Stunden im Familienzentrum Strolchhausen das Internet-Café und bietet dort schon seit Jahren seine Rentenberatung an. Fortan wird ihm Armin Mommen zur Seite stehen. Beide rechnen mit großem Interesse. „Wenn unser Angebot bekannt wird, werden wir mir zwei Stunden nicht auskommen“, sind sie überzeugt. ■ fred
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