OMSCHWEIZ.CH MÄRZ 2016 Nachrichten Bildung Hilfe Hoffnung Zukunft für „Perlen“ Madagaskar 10 Jahre danach Moldawien Bloss ein Ball Sambia Kurse für Mädchen und Frauen schützen vor Menschenhandel Gruppeneinsatz in einem Kinderferienlager verändert Leben nachhaltig Jugendliche werden gefördert und geben ihr Wissen weiter OM Nachrichten MÄRZ 2016 3 6 7 2 EDITORIAL Verbindungen schaffen Die gewaltigen Veränderungen der letzten Jahre im Nahen Osten und in Europa, bedingt durch die Flüchtlingskrise, haben unsere Arbeit buchstäblich in Brennpunkte der Welt verwandelt. Seit vielen Jahren investieren wir uns bereits im Nahen Osten und in Europa, um die Gute Nachricht der Vergebung und Versöhnung in Christus zu leben und zu verkünden. Hinter den Kulissen erleben unsere Mitarbeitenden Erstaunliches. «Nach vielen Jahren Leben und Wirken im Nahen Osten ist uns klar geworden, dass Gott uns zurückführt nach Europa, um dort bei der Begleitung der syrischen Flüchtlinge zu helfen. Wir werden Euch verlassen.» Mit diesen Worten wandte sich ein Schweizer OMEhepaar an ihre Gemeinde im Libanon. Deren Antwort war unerwartet: «Wir haben uns schon länger gefragt und zu Gott gebetet, wen wir unseren Landsleuten aus Syrien nach Europa nachsenden wollen, um ihnen von Jesus zu erzählen. Wir möchten Euch gerne nach Europa aussenden!» Daraufhin betete die gesamte Gemeinde für das Ehepaar und der Pastor wusch ihre Füsse, um sie zu segnen. Diese und viele weitere erstaunliche Geschichten aus der Flüchtlingsarbeit von Syrien, Nordirak, Libanon über Griechenland, Balkan bis nach Deutschland erzählen wir Euch gerne am nächsten OM-Fest in Solothurn am 12. März 2016. Wir zeigen auf, wie wir durch unsere vernetzte Arbeit immer wieder Verbindungen schaffen zwischen Kirchen und Institutionen. Erlebnisse aus Krisengebieten wie dem Nahen Osten oder Griechenland. Beispiele von Leuten, die in der Schweiz interkulturell tätig sind. Das hat scheinbar nichts miteinander zu tun, und doch hängt alles zusammen. OM schafft Verbindungen. Kommt und erfahrt mehr darüber. Ihr seid herzlich eingeladen! Infos & Anmeldung bis 26.2.2016 (nur fürs Abendessen nötig): OM Schweiz, Postfach, 8304 Wallisellen, Tel 044 832 83 83, [email protected], omschweiz.ch Programm: Ab 13.00 Empfang / 13.30–17.30 Programm mit Pausen, um Freunde zu treffen / 18.00–20.00 Abendessen mit Leitungsübergabe Global Focus (globalfocus.ch), Angebot von Kinderhüeti und Kinderprogramm ab Kindergartenalter Mit Global Focus stellen wir Euch ein Hilfsmittel vor, wie wir auch in unseren lokalen Kirchen in der Schweiz auf die Veränderungen reagieren und lernen können, neue Verbindungen zu schaffen. In diesem Sinne lade ich Euch alle ganz herzlich ein zu unserem Fest. Ich bin sicher, es wird auch Euch neue Verbindungen schaffen und hoffentlich viel Hoffnung vermitteln. Euer Markus Flückiger Geschäftsleiter PERLA-PROJEKT – MADAGASKAR 3 Schutz und Zukunft für „Perlen“ Orthense und Natasha suchten verzweifelt eine Möglichkeit, dem harten Leben in Madagaskar zu entrinnen. Da kam ein Inserat, welches Arbeitsstellen in China anpries, gerade richtig. Achtung Menschenhandel! Die Tante der jungen Frauen hörte von den verlockend klingenden Arbeitsangeboten, traute der Sache aber irgendwie nicht. Als sie zwei OM-Mitarbeiterinnen kennen lernte, die gekommen waren, um über Menschenhandel zu sprechen, bat sie diese, für ihre Nichten zu beten. Später brachte die Tante ihre Nichten mit dem OM-Team in Kontakt. Dieses zeigte den beiden auf, dass sie in Gefahr standen, Opfer von Menschenhandel zu werden. Daraufhin brachen die Schwestern den Kontakt zur Agentur ab und meldeten sich für OMs Perla-Programm an. Kurse für gefährdete Frauen Während vier Wochen lernten Orthense und Natasha kochen, ein Budget erstellen und verschiedene Handarbeiten. Zudem erhielten sie Bibelunterricht. Die Kursleiterin erzählt: «Zu Beginn waren Orthense und Natasha sehr zurückhaltend. Doch inzwischen haben sie Vertrauen gefasst und teilen Freud und Leid mit mir.» Das OM-Team hat sich ver- pflichtet, die Schwestern weiterhin zu unterstützen. Orthense möchte einen Laden eröffnen und Natasha würde gerne Hüte und Taschen zum Verkauf herstellen. «Ich habe Gott und seine Liebe kennen gelernt», erzählt Orthense. «Nun lese ich in der Bibel und vertraue Gott für meine Zukunft.» Wertvolle Perlen Viele Frauen und Kinder, die Opfer von Menschenhandel wurden, stammen aus Madagaskar. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes liegt im Argen und die Gesetzlosigkeit nimmt zu. Ein ebenfalls zunehmendes Problem ist der Sextourismus entlang der malagassischen Küste. OMs Perla-Projekt fördert die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung für die Gefahr des Menschenhandels, bietet Schulungen für gefährdete Mädchen und Frauen an und stärkt deren Selbstwert. Sie lernen Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, selber für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Und sie hören, dass sie als Gottes Geschöpfe wertvolle Perlen sind. Gott hat mir diese Tür geöffnet «Ich bin Witwe und habe fünf Kinder», erzählt eine Teilnehmerin am Perla-Nähkurs. «Da ich keine Arbeit finden konnte, fragte ich Jesus, was ich tun sollte. In der Kirchgemeinde wurde über das PerlaProjekt berichtet. Da der Pastor um mei- ne Situation wusste, wählte er mich für die Teilnahme am Nähkurs aus. Ich bin so dankbar, dass Gott mir diese Möglichkeit gegeben hat!» Eine andere Witwe und Mutter von sieben Kindern erzählt: «Ich konnte nicht nähen und bin so glücklich, dass ich es nun lernen durfte. Ich habe bereits alle beschädigten Kleider meiner Kinder geflickt.» Neben dem Nähen lernen die Frauen auch die Bibel kennen und werden angeleitet, wie sie als Christen leben und biblische Prinzipien im Alltag und in Geschäftsbeziehungen anwenden können. Mut, Neues zu wagen Die meisten Kursteilnehmerinnen kannten sich vorher nicht. Die gemeinsam verbrachten Stunden und das gemeinsame Ziel schweissten die Gruppe zusammen. Sie wollen nun eine Nähgenossenschaft gründen. Einige Kleiderbestellungen sind bereits eingegangen. Eine Kursteilnehmerin bittet: «Betet für uns, dass wir mit unseren Handarbeiten nicht nur Geld verdienen, sondern auch die Gute Nachricht weitergeben können!» Zukunftsperspektiven für junge Frauen – sie lernten im Perla-Kurs kochen und noch viel mehr für ihr Leben. Geben „Perlen“ fördern Helft Ihr mit, Mädchen und Frauen durch die Vermittlung von Selbstwert und beruflichen Fähigkeiten in Madagaskar vor Prostitution und Menschenhandel zu schützen? Ein 4-wöchiger Kurs für eine junge Frau kostet CHF 50.– Vermerk: Q134-Perla Madagaskar Spenden 4 FLÜCHTLINGE – GRIECHENLAND & SERBIEN Unterwegs nach Europa Zeitweise landeten bis zu 7000 Flüchtlinge pro Tag mit Schlauchbooten auf der griechischen Insel Lesbos. «Das sind enorme Zahlen, doch wir dürfen eines nicht vergessen: es sind Menschen. Menschen, die nie ihre Heimat verlassen hätten, wären sie nicht durch den Krieg dazu gezwungen worden», betont der Leiter des OM-Teams auf Lesbos. Er berichtet: «Alle, die ich bisher gefragt habe, ob sie eines Tages wieder nach Syrien zurückkehren möchten, antworteten: ‹Ja, wir wollen wieder zurück nach Hause.› Flüchtlinge helfen mit Mir scheint, dass viele Leute denken, Flüchtlinge seien faul. Ich kann dies nicht bestätigen. Zum Beispiel kamen an einem Morgen sechs Buben, denen ich am Vortag an Land geholfen hatte, zu mir und halfen spontan beim Aufstellen von Zelten. Einige junge Männer bemerkten das im Schlamm stecken gebliebene Auto einer Journalistin. Spontan halfen sie ihr, das Auto aus dem Dreck zu stossen. Andere Male fragten mich Flüchtlinge nach Abfallsäcken, damit sie beim Säubern des Platzes helfen könnten. Gesucht Freiwillige Helfer Wer ist bereit, seine Zeit, Kraft & Fähigkeiten für mindestens eine Woche in die Flüchtlingshilfe von OM Griechenland zu investieren? Melde dich im OM-Büro: Tel 044 832 83 83, [email protected] Lesen oder bestellen Ist Paris unser Weckruf? George Verwer, der Gründer von OM, verfasste einen persönlichen Brief zur Flüchtlings-Situation in Europa. Lest seine Stellungsnahme auf Deutsch! omschweiz.ch/projekte/nothilfe/ fluechtlingshilfe-griechenland oder bestellt die gedruckte Version im OM-Büro: Tel 043 832 83 83, [email protected] Auf der Flucht von Jesus erzählt Als wir an einem Abend am Ufer standen, um ankommenden Flüchtlingen aus den Booten zu helfen, hob ein Mann die Hände in die Höhe und schrie: «Jesus!» Auf meine Frage, ob er Christ sei, antwortete er: «Ja, ja.» Seine Frau sprach besser Englisch als er und erzählte mir, dass ihr Mann Pastor sei. Wir tauschten Kontaktinformationen aus und einige Tage später erhielt ich eine Nachricht aus Serbien. Das iranische Ehepaar war schnell vorwärts gekommen und der Pastor hatte an diesem Morgen einen anderen Flüchtling im Gebet zu Jesus führen dürfen.» Flüchtlinge erreichen die griechische Insel Lesbos. 5000 an der ungarischen Grenze Wir geben Liebe weiter Der Leiter von OM Montenegro reiste ins benachbarte Serbien, um dort zusammen mit lokalen Kirchgemeinden, OM-Kollegen und anderen Organisationen Tausenden von Flüchtlingen an der Grenze zu Ungarn beizustehen. Er erzählt: «Einmal mehr verteilten wir Lebensmittel und Wasser. Es waren etwa 5000 Leute da. Plötzlich schrie jemand: ‹Die Grenze ist offen!› Viele rannten los, doch die Ungaren reagierten mit Tränengas und Wasserwerfern, worauf sich alle Flüchtlinge wieder zurückzogen. Später an diesem Abend kamen Busse, doch die Leute hatten Angst, diese zu besteigen. Am Teamtreffen tauschten wir unsere Erlebnisse an der Grenze aus. Während dem Gebet weinten die meisten. Es ist eine schwierige Aufgabe, doch wir sind alle dankbar, etwas für diese notleidenden Menschen tun zu können. Die Situation an der Grenze verbesserte sich. Die serbische Polizei ist jetzt da und hilft. Einer unserer Volontäre erklärte einem serbischen Polizisten die Gute Nachricht. Alle scheinen offen zu sein. Die Hotelangestellte, die uns jeden Tag beten sieht, ist erstaunt über den Frieden, den wir haben. Ein neu angekommener Arzt aus der Slowakei fragte mich, was wir verteilen. Das Erste, das mir in den Sinn kam, war Liebe. Ich sagte es ihm. Er schaute mich an und lächelte.» Kinder auf der Flucht – wie 1944 Mir kam meine Mutter in den Sinn. Sie war 1944 mit ihrer Familie von Kaliningrad über das gefrorene Baltische Meer nach Deutschland geflüchtet. Während dieser Flucht starben viele Leute. Meine Mutter war damals sechs Jahre alt. Nun stand ich hier an der serbisch-ungarischen Grenze und sah Kinder aus dem Irak, aus Afghanistan und Syrien – und ich sah meine Mutter. Wie könnte ich da nicht versuchen, ihnen zu helfen? Helfen 6 einfache Dinge, mit denen du in der Schweiz Flüchtlingen helfen kannst Flüchtlingen-helfen.ch Eine Initiative der Schweizerischen Evangelischen Allianz zusammen mit ihren Mitgliedsorganisationen LOGOS HOPE – MAURITIUS 5 Mutig trotz Verfolgung «Als ich Christin wurde, erlebte ich viel Verfolgung», berichtete eine 20-jährige Volontärin, die auf Mauritius Führungen für Schiffsbesucher gab. Sie war, wie viele auf Mauritius, in einer indischen Familie aufgewachsen, war im hinduistischen Glauben erzogen worden und sollte ihrem Vater als Priesterin eines berühmten Tempels auf Mauritius nachfolgen. Sie erzählt: «In diesem kleinen Land kennt jeder meine Familie. Als ich mich entschied, Jesus nachzufolgen, bedrohte mich mein Vater, so dass ich die Familie verlassen musste. An Bord der Logos Hope traf ich meine Hindu-Lehrerin wieder, die eine gute Freundin von mir gewesen war. Dies sah ich als eine von Gott gefügte Begegnung an. Ich hatte sie, seit ich Christin geworden war, nicht mehr gesehen und wollte ihr schon lange von der Guten Nachricht erzählen. Ich hatte nicht erwartet, dass sie aufs Schiff kommen würde, und sie wusste nicht, dass ich hier arbeitete. Während ich ihr an Bord eine Führung gab und ihr den Auftrag der Logos Hope erklärte, spürte ich deutlich, wie Gott meine Worte und Gesten führte. Ich bin mir sicher, dass etwas davon das Herz meiner Lehrerin berührt hat. In den Tagen darauf konnte ich noch viele weitere Besucher aufs Schiff bringen. Die Mitarbeit auf der Logos Hope war für mich eine wunderbare Gelegenheit, bei der ich mutig von Gottes Liebe erzählen konnte – und nun bete ich für alle, denen ich begegnet bin.» Zum Danken Madagaskar – Zukunft für „Perlen“ 3 Dass Orthense & Natasha vor Menschen- handel gewarnt werden konnten Dass die Kurse gefährdeten Mädchen und Frauen neue Prespektiven eröffnen Europa – Flüchtlinge unterwegs 4 Für die Teams in Griechenland & Serbien, die praktische Hilfe & Liebe weitergeben Dass der iranische Pastor einen anderen Flüchtling zum Glauben führen durfte Logos Hope – Mauritius Dass die Hindu-Lehrerin der einheimi- 5 schen Volontärin an Bord kam Dass die Volontärin mutig von Jesus erzählte Moldawien – 10 Jahre danach 6 Sambia – Bloss ein Ball 7 Bangladesch – Bildung 8 Dass sich Gruppeneinsätze lohnen Dass Pavel studieren konnte & Gott liebt Für die Lebensschule für Jugendliche Dass die Jungs ihr Wissen weitergeben Dass 300 Erwachsene die Möglichkeit erhielten, lesen & schreiben zu lernen Zur Fürbitte Madagaskar – Zukunft für „Perlen“ 3 Für Schutz vor Menschenhandel Dass Frauen eine Nähgenossenschaft gründen und nicht nur Geld verdienen, sondern auch von Jesus erzählen können Beim Aufenthalt der Logos Hope in Mauritius gab eine einheimische Volontärin Führungen für Besucher und erklärte ihnen die Schiffsarbeit. Logos Hope Team in der Schweiz Jetzt einladen 8. – 25. April 2016 Junge Leute erzählen von ihren Erlebnissen, dem Zusammenleben mit über 50 Nationen auf der Logos Hope und Gottes Wirken in jedem neuen Hafen. Möchtet Ihr mehr über die Erfahrungen und Erlebnisse unserer Mitarbeitenden hören oder von ihrem Wissen profitieren? Ladet sie ein in Eure(n) • Gottesdienst • Jugendgruppe • Frauentreffen • Jungschar • Konfunterricht • Hauskreis • Senioren-Nachmittag etc. Interessiert? OM Schweiz, gibt gerne Auskunft: Tel 044 832 83 83, [email protected] Europa – Flüchtlinge unterwegs 4 Logos Hope – Mauritius 5 Für physische & psychische Stärke für Kurz- & Langzeitmitarbeitende Dass Flüchtlinge Hoffnung in Jesus finden Dass Gott in den Leuten, denen die einheimische Volontärin eine Schiffsführung gab, weiter wirkt Moldawien – 10 Jahre danach 6 Sambia – Bloss ein Ball 7 Bangladesch – Bildung 8 Dass Gott Mitarbeitenden immer wieder mal zeigt, wie er durch ihre Arbeit wirkt Dass viele einen (Gruppen-)Einsatz wagen Dass durch das Training Jugendliche, Familien & Quartiere verändert werden Dass viele Analphabeten durch Bildung Würde & neue Möglichkeiten erhalten 6 GRUPPENEINSATZ – MOLDAWIEN Jetzt einladen Kurzeinsatz – was bringt‘s? 10 Jahre danach 28. Oktober – 7. November 2016 Eine Mitarbeiterin von OM Moldawien berichtet Was bringt es, wenn ich für zwei Wochen oder ein Jahr einen Einsatz mache? Kann ich in dieser kurzen Zeit etwas verändern? Möchtet Ihr Antworten auf diese Fragen erhalten oder Eure Leute zum Nachdenken herausfordern? Im Sommer 2005 reiste ich zum ersten Mal nach Moldawien. Zusammen mit einigen Jugendlichen aus meiner Gemeinde in Österreich nahm ich an einem OM-Kurzeinsatz teil. Ich half in einem Ferienlager für Waisenkinder und fragte mich manchmal, wie nützlich ich da sein konnte, weil ich kein Rumänisch sprach. Mitarbeitende berichten über ihre Arbeit, ihre Erlebnisse und Gottes Wirken. Möchtet Ihr mehr über ihre Erfahrungen und Erlebnisse hören oder von ihrem Wissen profitieren? Ladet sie ein in Eure(n) • Gottesdienst • Jugendgruppe • Konfunterricht • Hauskreis • Frauentreffen • Senioren-Nachmittag «Wenn diese Kinder nie eine gesunde Beziehung sehen, nie Liebe erfahren, dann werden sie nur das weitergeben, was sie selbst erlebt haben. Es ist ein Teufelskreis, aus dem sie nicht selber ausbrechen können – ausser jemand durchbricht ihn für sie und zeigt ihnen, dass es auch etwas anderes gibt.» Diese Aussage einer Mitarbeiterin war sowohl ernüchternd als auch motivierend – und ich beschloss, zu tun, was ich konnte: die Kinder anlächeln, sie umarmen, mit ihnen spielen, einfach versuchen, ihnen Liebe zu geben – Liebe, die ihnen so offensichtlich fehlte. Ich erinnere mich an Olga*, die – so wurde mir gesagt – hatte zusehen müssen, wie ihr Vater ihre Mutter umbrachte. Ihr einziger physischer Kontakt mit anderen bestand darin, sie zu schlagen, zu kratzen und zu beissen. Nach zehn Tagen Ferienlager war sie soweit, dass sie Umarmungen forderte. Oder Sascha*, der als Problemkind der Gruppe galt, mehrere Male weglief und in einem Streit zur Essenszeit einem anderen Jungen seine Gabel in die Brust stiess – der aber eigentlich nur hungrig nach Aufmerksamkeit war und am Ende des Lagers bittere Tränen weinte, weil er nicht zurück wollte. Und dann war da der 11-jährige Pavel*, mit dem ich stundenlang einfach zusammensass. Ich weiss nicht mehr, was wir machten, reden konnten wir ja nicht. Jetzt, zehn Jahre später, bemühte sich Pavel, mich über Facebook zu finden und einige Monate danach traf ich ihn zufällig in der Stadt. Er erzählte mir, dass er inzwischen studiert habe. Dies ist nicht üblich für ein Kind aus dem Waisenhaus – meistens enden sie auf der Strasse. Pavel ist begeistert von Gott und sagte zu mir: «Ich habe mir all eure Namen gemerkt und werde nie vergessen, was ihr für uns getan habt.» Ob das Ferienlager 2005 irgendetwas bewirkt hatte, wusste ich zehn Jahre lang nicht – musste einfach darauf vertrauen. Doch jetzt weiss ich, dass es zumindest für eines der Kinder den Teufelskreis durchbrochen hat! Der Einsatz im Ferienlager hatte mein Herz für die Menschen in Moldawien berührt und meine Ansichten über Mission verändert. Gott machte mir durch diese erste Erfahrung klar, dass es nicht so wichtig ist, überzeugend reden zu können, leicht mit fremden Menschen in Kontakt zu treten, Abenteuer und fremde Orte zu lieben usw., sondern was nötig ist, ist jemand, der Gottes Liebe lebt und für andere sichtbar macht, wer Gott ist. *Name geändert Interessiert? OM Schweiz, gibt gerne Auskunft: Tel 044 832 83 83, [email protected] Schiffsfahrplan Logos Hope Dar es Salaam 25.1 – 18.2. Dar es Salaam Tansania Richards Bay 24.2. – 15.3. Maputo Mosambik Maputo Durban 3.5. – 18.5. Richards Bay Südafrika 16.3. – 2.5. Durban Südafrika www.omships.org Gebetstreffen Die Autorin ist seit 2006 Langzeitmitarbeiterin bei OM Moldawien. Gemeinschaft – Information – Gebet Basel 29.2. / 25.4. / 30.5.: 19.15 – 20.30 Uhr Kontakt: Tel 061 302 25 69 Langenthal 7.3. / 4.4. / 2.5.: 20.00 – 21.30 Uhr in der FEG, Weissensteinstr. 7 Kontakt: Tel 032 636 30 26 Zürich 23.2. / 29.3. / 26.4.: 18.15 – 20.00 Uhr Gebetshaus Zürich, Badenerstr. 431 Kontakt: Tel 043 299 50 74 Alle sind herzlich willkommen! Gruppeneinsatz ab 1 Woche Vielleicht fällt es dir leichter, mit Leuten, die du kennst, etwas Neues zu wagen. Komm mit deiner Gruppe! (Freunde, Hauskreis, Jugendgruppe, generationenübergreifende Gemeindegruppe usw.) Gerne informieren wir dich über diverse Möglichkeiten und erklären dir, wie ein auf deine Gruppe massgeschneiderter Einsatz aussehen könnte. OM Schweiz gibt gerne Auskunft: Tel 044 832 83 83, [email protected] SCHULUNG & SPORT – SAMBIA 7 Bloss ein Ball Der Leiter von OM Tanganjikasee, Sambia, berichtet In Mpulungu gab es einmal eine grosse Jugendgruppe. Die Jugendlichen kamen in ihrem Glauben jedoch nicht weiter. Als die Leiter über mögliche Gründe diskutierten, meinte jemand, es seien einfach zu viele, um sie alle fördern zu können. Daraufhin beschloss ich, kleiner anzufangen. Vor vier Jahren wählten wir sieben Jungs aus, um sie zu fördern, damit sie wiederum andere fördern könnten. Wir nannten die Gruppe die „Ehrlichen Jungs“. Als Junge hatte ich mit dem Ehrlichsein gekämpft. Da ich weiss, dass es heute nicht anders ist, sprechen wir mit den Jungs über Ehrlichkeit und lehren sie, dass wir Respekt erhalten werden, wenn wir aufrichtig sind. Verantwortung übertragen Manche dieser Jungs haben noch Eltern, andere leben mit einem Elternteil oder sind Vollwaisen. Wir unterrichten sie in Landwirtschaft, in der Herstellung handwerklicher Produkte und im Umgang mit Geld. Sie lernen die Bibel und christliche Werte kennen und erhalten Fussballtraining. Bei allen Aktivitäten versuchen wir, ihre Kreativität zu fördern, fordern sie heraus, Verantwortung für ihr Handeln und ihr Eigentum (Fussball, Garten, Hühner oder Ziegen usw.) zu übernehmen, gute Verwalter zu sein und die gelernten Fähigkeiten einzusetzen. Lebensperspektive gefunden Kennedy, Sunday und Nelson gehören zu den „Ehrlichen Jungs“. Der 15-jährige Kennedy war der Erste, der ein Bankkonto eröffnete. Sunday wurde wegen seiner gering geschätzten Arbeit oft ausgelacht. Dank unserer Förderung ist er nun ein geachteter junger Mann. Nelson verdiente durch Landwirtschaft und den Verkauf handwerklicher Produkte genug, um die letzten drei Jahre seiner Schulbildung zu bezahlen. So konnte er als erste Person seiner Familie die Schule abschliessen. «Ein ehrlicher Junge zu sein, hat mein Leben verändert», sagt Nelson. «Jetzt ist es meine Aufgabe, anderen Jungs zu helfen, damit sich auch ihr Leben verändern kann!» OM Nachrichten MÄRZ 2016 Fussball-begeistert Es gibt nur wenig, wofür die Sambier mehr begeistert sind als Fussball. Wenn du mit einem Ball durch die Strassen gehst, wirst du gleich von 50 Kindern umringt und sie werden dich nicht mehr aus den Augen lassen.» Die „Ehrlichen Jungs“ fördern nun in den Dörfern um Mpulungu herum andere Jugendliche. Jeder leitet sein eigenes 15-köpfiges Fussballteam und wählt drei bis fünf Jungs aus, um sie weiter zu fördern. Ein Ball kann das Leben eines Kindes, einer Familie, eines ganzen Quartiers in Sambia verändern! Lernbegierig Die Jungs wollen lernen und machen, was immer du ihnen aufträgst. Ich fordere sie zum Beispiel auf, zu Hause Gartenbeete vorzubereiten. Wenn sie dies getan haben, gebe ich ihnen Gemüsesetzlinge und stelle bestimmte Bedingungen, zum Beispiel muss jeder zuerst seinen Garten giessen bevor er zu den Übungseinheiten kommt. In Sambia wissen die Leute in der Nachbarschaft bald, dass du einen Garten hast und kommen, um bei dir Gemüse zu kaufen. Der Erlös wird gebraucht, um Lebensmittel für die Familie einzukaufen, die Schulgebühren zu begleichen, auf ein Bankkonto einzuzahlen oder einen Fussball zu kaufen. Dadurch kommt ein weiterer Ball ins Rollen, der es ermöglicht, ein neues Fussballteam zu gründen und noch mehr Jungs zu fördern. Gutes bewirken über das eigene Leben hinaus OM Schweiz gibt gerne Auskunft: Tel 044 832 83 83 [email protected] 8 omschweiz.ch LESEN & SCHREIBEN – BANGLADESCH Bildung verleiht Würde IMPRESSUM Herausgeber: OM Schweiz Hertistrasse 31, Postfach 8304 Wallisellen Telefon 044 832 83 83 E-Mail: [email protected] Gebetsmail: [email protected] www.omschweiz.ch PC 84-7189-5 (OM Schweiz) UBS AG, 8098 Zürich CH13 0025 7257 7573 9040 G Adresse de contact pour les personnes francophones: OM Suisse Chemin de Bel-Air 3 2000 Neuchâtel Téléphone 032 841 75 50 www.omsuisse.ch Die OM Nachrichten erscheinen 10mal jährlich. Abonnementspreis: CHF 16.— Redaktion & Layout: OM Schweiz Druck: Eugster Druck AG, 9410 Heiden OM Schweiz ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) und hat auch den Ehrenkodex SEA unterzeichnet. Stell dir vor, du lebst 50 Jahre lang in einer Welt unverständlicher Symbole. Eines Tages beginnst du, langsam ihre Bedeutung zu entziffern. Du lernst lesen. Taslima* konnte nie zur Schule gehen. Oft wurde sie von anderen ausgenutzt, weil sie weder lesen noch schreiben konnte. Als sie zum Beispiel vor einigen Jahren nach einem verheerenden Sturm den erhaltenen Gutschein für 500 Taka (etwa 6 Franken) einlösen wollte, erhielt sie nur 100 Taka. Als sie sich wehrte, wurde sie belehrt, dass auf dem Gutschein 100 Taka stehe. Da sie nicht lesen konnte, musste sie sich mit 100 Taka zufrieden geben. Das Leben wurde härter für Taslima, als ihr Ehemann starb und sie als Tagelöhnerin Arbeit suchen musste. Dann hörte sie von einem Schulungsprogramm für Erwachsene in ihrem Dorf. Taslima freute sich und meldete sich sofort an. Im Alter von 50 Jahren fiel es Taslima nicht leicht, lesen und schreiben zu lernen. Doch sie will nicht aufgeben, weil sie weiss, dass sie viel profitieren wird. Nur etwa die Hälfte aller Erwachsenen in Bangladesch kann lesen und schreiben. Auf dem Land ist diese Zahl noch geringer, besonders unter den Frauen. Lesen und schreiben lernen gibt Frauen in Bangladesch Würde und schützt sie vor Ausbeutung. OM führt 12 Klassen für Frauen und drei für Männer. In den vergangenen Monaten nahmen in verschiedenen Regionen insgesamt 300 Erwachsene am Unterricht teil. Lesen und schreiben zu können verleiht ihnen Würde, macht Mut, eröffnet neue Möglichkeiten und – Taslima lässt sich nun nicht mehr so leicht übers Ohr hauen! *Name geändert AZB CH-8304 Wallisellen PP-Journal Einsätze Salamu Aleikum Zell am See: 4. – 13. Juli 2016 München: 16. – 28. Juli 2016 Interlaken: 13. – 27. August 2016 einzelne Schnuppertage möglich Gute Nachricht zu hören. Schulung, Gebet, Einsatz mit internationalem Team in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden Hilf mit, DVDs und Neue Testamente an arabische Touristen zu verschenken! In ihrer Heimat haben sie keine oder nur geringe Möglichkeiten, die Nähere Auskünfte und Anmeldung: [email protected] OM Schweiz, Postfach, 8304 Wallisellen
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