- NMS Braunau

Wir erzählen Märchen
1b und 1c der NMS Braunau-Stadt
© Alois Stockhammer, Anita Aigner 2014
1
Vorwort
Märchen vorlesen oder erzählen war früher etwas Selbstverständliches. Heute müssen viele
Kinder darauf verzichten. Schade.
In der Schule merkt man, dass Kinder Märchen lieben. Und sie lieben es auch, selbst
Märchen zu erfinden. Solche Märchen sind in diesem Buch gesammelt.
Viel Spaß beim Lesen und Weiterspinnen mancher Geschichte.
2
Der arme Mann und die schöne Prinzessin (Stefanie)
Es waren einmal zwei Brüder, die lebten mit ihrer Mutter in einer kleinen Hütte in einem
armen Dorf. Der eine Bruder war faul und launenhaft, der andere aber fleißig und immer
freundlich.
Als die Mutter schon älter war, meinte sie: „Macht euch auf den Weg und sucht euch ein
liebes Fräulein!“ Die zwei Söhne liebten ihre Mutter und deshalb machten sie das, was ihre
Mutter gesagt hatte, und machten sich auf den Weg.
Schon nach kurzer Zeit jammerte der faule Bruder: „Lass uns heimgehen, wir sind schon so
weit gegangen. Wir finden sicher morgen eine nettere Frau als heute.“ Der fleißige Bruder
schüttelte den Kopf, als sein Bruder umkehrte.
Der Fleißige ging durch sein Dorf, durch den Markt und auch zum Schloss. Da hörte er eine
liebliche Stimme im Schloss summen. Das konnte nur die Prinzessin sein! Sie saß am Fenster
und, weil es Nacht wurde, beobachtete sie den Sonnenuntergang.
Der freundliche Bruder pflückte der Prinzessin einen wunderschönen, bunten Blumenstrauß.
Er klopfte danach am Tor. Die Prinzessin machte das Tor auf und überlegte, was der arme
Mann wolle.
Er gab der Prinzessin den bunten Strauß aus Blumen. Beide verliebten sich sofort ineinander
und die Prinzessin stellte den guten Mann ihren Eltern vor. Die schlossen ihn auch schnell ins
Herz. Aber natürlich stellte auch der Sohn die Prinzessin stolz seiner armen Mutter vor.
Der faule Bruder war sehr neidisch auf seinen Bruder. Die Prinzessin und der fleißige Bruder
heirateten bald und der faule fand sein ganzes Leben lang keine Frau und blieb arm und
unglücklich.
3
Das arme Mädchen und die Räubertochter (Kerstin)
Es war einmal vor langer, langer Zeit ein armes Mädchen (Bella), das mit ihren zwölf Ziegen
in einer kleinen Hütte im Wald lebte. Sie hatte keine Freunde, nur ihre Ziegen.
In einer dunklen, kalten Nacht kam eine Räubertochter (Laura) zu der kleinen Hütte und
entdeckte die zwölf Ziegen. Laura schlich ganz leise zu den Ziegen und nahm alle mit in ihre
Höhle. Als Bella aufwachte und feststellte, dass alle Ziegen weg waren, war sie sehr traurig.
Sie wusste nicht, wie sie die Tiere wieder finden sollte. Doch dann entdeckte sie die Spuren
der Ziegen und Fußabtritte von einem Menschen. Da es ihre letzte Hoffnung war, ihre
Freunde wieder zu finden, folgte sie den Spuren. Nach einem langen Weg endeten die
Fußabtritte vor einer Höhle. Sie hörte Laute, die von ihren Ziegen aus der Höhle kamen. Sie
hatte nur einen Gedanken, so schnell wie möglich die Tiere rauszuholen und wieder nach
Hause zu gehen. Doch als Bella in der Höhle die Tiere mitnehmen wollte, stand plötzlich
Laura, die Räubertochter, vor ihr. Laura schrie Bella an: „Lass meine Ziegen in Ruhe und
verschwinde von hier!“ „Das sind meine Ziegen“, pfauchte Bella.
Die Räubertochter bestand darauf, dass dies ihre Ziegen wären. Laura gab Bella die Aufgabe,
ihr viel Nahrung zu bringen, nur dann könnte sie ihre Tiere wieder mitnehmen. Das arme
Mädchen machte sich sofort auf den Weg, doch im ganzen Wald konnte sie nichts finden.
Dann ging sie zu ihrer Hütte und suchte all ihre Lebensmittel zusammen, die sie noch hatte.
Sie packte diese Dinge ein und machte sich wieder auf den Weg zur Höhle und gab sie Laura.
Dafür bekam das Mädchen endlich wieder ihre zwölf Ziegen zurück.
Nach einem kurzen Gespräch entschuldigte sich die Räubertochter bei Bella. Das Mädchen
war froh darüber und nahm die Entschuldigung an. Von diesem Tag an wurden die beiden
Mädchen beste Freundinnen. Laura zog nach kurzer Zeit in Bellas Hütte ein.
An einem warmen Tag, als die beiden Mädchen schwimmen gehen wollten, entdeckten sie
hinter einem Wasserfall eine kleine Höhle. Dort fanden sie fast jeden Tag einen kleinen
Kristall und sangen: „Funkle, funkle kleiner Kristall, glitzere und zeig uns deinen Glanz.“ Von
diesen Kristallen kauften sie sich ein schönes Haus gleich neben dem Wasserfall. Und wenn
sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
4
Der Wunschring (Johannes)
Es war einmal ein armer Hirte, der in jungen Jahren seine Mutter verlor. Leider heiratete der
Vater eine sehr strenge Frau, die Kinder über alles hasste. So kam es, dass er, als sein Vater
starb, den Beruf des Vaters übernehmen musste.
Die Stiefmutter sagte: „Geh rauf auf den Berg zu des Vaters Hütte und lass dich hier nie
wieder blicken!“ Der arme Hirt nahm nichts mit außer einem Schaf und den Ring, den ihm
der Vater mit den Worten: „Setze ihn weise ein!“, vererbt hatte. Zwar konnte er mit diesen
Worten nichts anfangen, aber er war dennoch eine schöne Erinnerung an ihn.
Die Stiefmutter buk ihm zum Abschied einen Aschekuchen, gab ihm dazu saures Bier mit und
jagte ihn aus dem Haus.
Nach tagelangem Fußmarsch war er endlich bei der Hütte angekommen. Als er die Tür
öffnete, sah er einen Brief am Tisch liegen, in dem zu lesen war: „Mein lieber Junge, wenn du
das hier liest, bin ich vermutlich tot. Ich habe guten Käse reifen lassen, den du am Markt
verkaufen kannst, um ein bisschen etwas zu verdienen. Lebe lang und in Frieden, dein
Vater.“
Als die Not am größten war, nahm er den Käse, um ihn am Markt zu verkaufen. Er wollte
gerade gehen, da fiel ihm der Ring des Vaters wieder ein und er dachte: „Den könnte ich ja
auch verkaufen, der wird mir ein hübsches Sümmchen bescheren!“
Am Markt angekommen, dachte sich der junge Bursch: „Bevor ich den Ring verliere, stecke
ich ihn mir lieber an.“ Gesagt – getan! Da leuchtete der Ring auf und es war darauf zu lesen:
„Du hast drei Wünsche frei!“ Erstaunt dachte er bei sich: „Der Ring wird mir wahrlich
hilfreich sein! Jetzt verstehe ich endlich, was mein Vater meinte!“
Da hörte er, wie zwei Männer miteinander redeten: „Man erzählt sich, dass die hübsche
Königstochter von einem Drachen gefangen genommen wurde, und der König verspricht
demjenigen, der sie rettet, die Tochter zur Frau!“ „Da werde ich mein Glück versuchen!“,
dachte der Hirt, „Ich verwende den Zauberring, um die schöne Prinzessin zu befreien.“ So
wünschte er sich ein edles Ross und eine glänzende Ritterrüstung und machte sich sogleich
auf den Weg.
Nach tagelangem Ritt kam er endlich zu der schrecklichen Höhle des Drachen und ein
markerschütterndes Gebrüll hallte aus dem Inneren. Da setzte er den Zauberring zum dritten
und letzten Mal ein: „Ich wünsche mir, dass ich wieder lebend aus dieser furchtbaren Höhle
heraus komme.“
Mutig ritt der tapfere Bursch in des Drachen Höhle und tötete das Untier mit einem Stich ins
Herz.
5
In einem dunklen Winkel der Höhle fand er schließlich die bildhübsche Prinzessin in einem
steinernen Gefängnis und befreite sie. Überglücklich fiel sie ihm in die Arme und die beiden
ritten gemeinsam in ihres Vaters Schloss, wo er sie zur Frau nehmen durfte. Als der König
gestorben ward, regierte er das Land gütig und weise und sie lebten glücklich vereint bis an
ihr Lebensende.
6
Der böse Holzfäller (Anika)
Es war einmal ein kleiner Indianerstamm. Dort lebte ein schönes Indianermädchen. Sie
hatte sieben sprechende Papageien. In der Nähe von dem Stamm war ein wunderschöner
Urwald.
Eines Tages schickte sie der Häuptling in den leuchtend grünen Urwald um Beeren für das
Essen zu sammeln. Dort sah sie plötzlich einen Holzfäller, der die schönsten Bäume fällte.
Sie lief schnell zurück zu ihrem Stamm und erzählte es dem Häuptling. Der wurde sehr
wütend und ging mit dem Mädchen in den Urwald, um das Lager von dem Holzfäller zu
finden.
Als sie es gefunden hatten, sahen sie niemanden. Doch plötzlich raschelte es im Gebüsch,
aber das war nur ein niedliches Eichhörnchen, das eine Nuss suchte. Sie drehten sich nach
links und rechts, doch hier stand niemand. Auf einmal hörten sie ein Husten hinter sich. Der
Häuptling und das Indianermädchen drehten sich um und sahen den verärgerten Holzfäller.
Der rief so laut er konnte: „Geht sofort hinaus aus meinem Lager!“ Doch der Häuptling und
das Mädchen blieben stehen. Das Mädchen rief ihre sieben Papageien, weil der Holzfäller
nicht verschwinden wollte. Die lieben Tierchen flogen zu seiner wertvollsten Maschine und
machten sie kaputt. Der Holzfäller bekam einen Wutanfall und ging zurück in sein Land, wo
er zuhause war.
Der Indianerstamm lebte glücklich und zufrieden bis an sein Ende.
7
Der magische Ring (Georg S)
Es war einmal der böse Zauberer Sauroman, der hatte eine schwarze Burg, die von Drachen
bewacht wurde. Er hatte auch einen Diener, der Blop hieß.
Eines Tages fand Blop einen goldenen Ring und nahm ihn an sich. Nach einiger Zeit, als Blop
in sein Zimmer ging, nahm er den Ring und sagte: „Ich wünsche mir einen Stab, der alles zu
Gold macht.“ Auf einmal war der Stab da. Er probierte ihn aus. Als erstes wurde sein Bett
golden und dann sein Gewand.
Als Sauroman rief: „Blop, komm runter!“, zog Blop sich schnell ein anderes Gewand an, dass
der Zauberer das Goldene nicht bemerkte. Als er unten bei dem Zauberer war, befahl
Sauroman: „Mach die Küche sauber!“ Als Blop das getan hatte, ging er wieder in sein
Zimmer. Auf einmal machte Blop versehentlich seine Hand golden und brachte das Gold
nicht mehr weg. Als der Zauberer das sah, holte er seinen Wolf und der kratze Blop 40 Mal.
Da wünschte sich Blop, dass die Schmerzen weg sind - und er blutete nicht mehr und die
Schmerzen waren tatsächlich weg. Er zog sich sein goldenes Gewand an und wünschte sich
mit dem Stab aus der Burg.
Blop wanderte durch das Land. Er lernte eine Prinzessin kennen. Die Prinzessin dachte, dass
Blop ein Prinz ist und heiratete ihn. Blop baute ein Schloss aus Gold. Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute.
8
Ein Zauberer und ein Bär (Leon)
Es war einmal ein reicher Prinz, der wohnte in einem Schloss im Wald. Der Prinz dachte, er
wäre ganz alleine im Wald. Aber weit weg stand eine Hütte, dort wohnte ein armer Hirte.
Der Hirte war sehr einsam und arm. Er hatte nur noch fünf Ziegen.
An einem schönen Morgen ging der Prinz im Wald spazieren. Da sah er einen kleinen Mann.
Er ging dem Mann aus dem Weg, denn er wusste nicht, ob er böse war. Der Prinz ging
weiter, aber er hatte ein komisches Gefühl. Er blickte zurück und auf einmal kam der Mann,
der ein Zauberer war, auf ihn zu. Der Zauberer sagte: „Bist du alleine hier"? „Ja“. Der Prinz
zog langsam sein Schwert. Der Zauberer verwandelte den Prinzen in einen Bären.
Eines Tages ging der arme Hirte Kräuter sammeln. Da sah er einen Bären, der nicht gut
gelaunt war. Der Hirte ging langsam weg. Als der Zauberer durch den Wald ging, sah ihn der
Bär. Der Bär schlug ihn mit seiner Tatze und der Zauberer lag tot auf dem Boden. Nach drei
Tagen verwandelte sich der Bär wieder in den Prinzen.
Da kam der Prinz an eine alte Hütte. Er ging hinein und sah einen Mann mit seinen Ziegen. Er
hatte nicht viel zu trinken und zu essen. Der Prinz sagte zu ihm: „Lebst du hier? Ich könnte
dich in meinem Schloss wohnen lassen. Da bekommst du zu trinken und zu essen.“
Der Hirte ging mit seinen Ziegen natürlich mit dem Prinzen mit. Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute.
9
Die Begegnung mit den vier Zwergen (Luca)
Es war einmal ein Zauberer, der in einem tiefen dunklen Wald wohnte. Er hatte nicht viel zu
essen, nur ein paar Kräuter und Löwenzahn.
Er hatte neben seiner kleinen Hütte einen Fluss. Dahin ging ein Zauberer immer Wasser
trinken und waschen. Eines Tages kam ein reicher Prinz in den Wald um Kräuter für das
Essen zu holen. Er kam bei der kleinen Hütte vorbei und schaute sich um. Auf einmal kam
der Zauberer vorbei und sagte: „Was machst du hier?“ „Ich suche Kräuter für das Essen!“
„Komm mit mir, ich zeige dir, wo es reichlich Kräuter gibt“. Der Prinz ging mit.
Sie kamen am späten Abend an und der Prinz sah die ganze Wiese voller Kräuter. Er pflückte
so viele, wie er tragen konnte. Der Prinz und der Zauberer übernachteten im Freien und am
nächsten Tag gingen sie wieder nachhause.
Am Nachhauseweg kamen ihnen vier böse, kleine Zwerge entgegen und sagten: „Haut ab, ihr
blöden Menschen, keiner will euch sehn!“ „Wieso nicht?“ „Weil ihr böse seid!“ „Sind wir
nicht“. Die vier bösen Zwerge entschuldigten sich bei dem Prinzen und beim Zauberer, und
die Zwerglein gingen mit ihnen mit.
Auf einmal kam ihnen ein Bär entgegen und der Prinz hatte große Angst. Der Zauberer
verzauberte den Bären in einen Käfer. Der Prinz kam beim Schloss an und brachte frische,
gute Kräuter mit. Er sagte: „Danke für das Kräuterparadies!“
10
Der beste Freund (Georg A)
Es war einmal ein reicher Prinz, der in einem wunderschönen Schloss im Wald wohnte. Er
lebte nicht allein, denn er hatte einen Wolf gezähmt. Er hatte auch einen Freund, doch der
lebte am anderen Ende vom Wald.
Eines Tages wollte der reiche Prinz seinen Freund Nudel Turm besuchen. Als er am Schloss
ankam, sagte er: „Ich möchte bitte zu König Nudel Turm.“ Nun antwortete die Putzfrau: „Es
tut mir leid, aber er ist von einem Drachen gekidnappt worden.“ Der Prinz erschrak und ging
wieder zu seinem Schloss.
Am nächsten Tag machte er sich auf den Weg zu Prinz Nudel Turm. Nach einiger Zeit setzten
sich der Wolf und der Prinz. Dann ging der Wolf zu einem großen Drachenabdruck. In dem
Abdruck lag ein Zauberring. Der Prinz wünschte sich, dass er an dem Ort sei, wo König Nudel
Turm ist. Auf einmal standen sie vor dem Tor und sie öffneten es. Vor ihnen stand der
Drache mit Prinz Nudel Turm. Der Prinz wünschte sich, dass der Drache verschwindet, doch
Prinz Nudel Turm hier bleibt. Und so geschah es auch.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
11
Die verwaiste Prinzessin (Denisa)
Es war einmal eine Königin, die mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in einem Schloss
lebte. Ihre Eltern starben vor vier Jahren. Ihr Mann arbeitet oft Nachtschichten, deshalb war
sie oft alleine.
Die ältere der Prinzessinnen war sehr traurig, denn sie wartete auf ihren Freund, der seit
einer Woche verschwunden war. Am nächsten Morgen machte sie sich auf die Suche nach
ihm. Auf dem Weg fand sie eine Katze, die ebenso einsam und alleine war wie sie.
Die Prinzessin nahm die Katze und ging weiter. Als sie mitten im Wald standen, kam ihnen
ein kleiner böser Zwerg entgegen und sagte: „Wohin soll es gehen?“ Die Prinzessin
antwortete: „Ich suche meinen Freund, der seit einer Woche verschwunden ist.“ Der Zwerg
sagte: „Komm rein, ich gebe euch etwas zu essen und zu trinken.“
Die Prinzessin und der Kater gingen hinein und ahnten nicht, was auf sie zukommt. Eine gute
halbe Stunde später waren die beiden satt und wollten ein Glas Wasser haben. Der Zwerg
antwortete: „Ja gerne“, und gab ihnen Wasser. Danach fragte der Zwerg: „Wollt ihr noch ein
bisschen ausruhen, ich habe oben ein Bett frei?“
Die Prinzessin nahm die Katze und ging hinauf. Als die Prinzessin sich aufs Bett legte, sah sie,
dass da keine Fenster waren. Und so schlief die Prinzessin ein und dann passierte es. Der
Zwerg sperrte sie ein, aber sie hörte nichts. Als die Prinzessin aufgestanden war, wollte sie
raus, aber bemerkte, dass die Tür verschlossen war. Dann rief sie: „Hilfe, Hilfe! Ich will hier
raus!“
Und dann hörte sie ein alter Mann und der ging hinein und sperrte die Tür auf.
So ging die Prinzessin weiter und suchte ihren Freund. Als sie schon aufgeben wollte, hörte
sie seine Stimme, die rief: „Hallo, ist da wer? Hilfe!“ Als die Prinzessin ihn hörte, lief sie so
schnell wie nie zuvor. Und rief: „Ich befreie dich gleich!“ Sie legte die Katze weg und machte
die Tür auf. Als sie sah, dass das ihr Freund war, fiel ihr ein Stein vom Herzen.
Sie gingen nach Hause und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
12
Der große Held für Maler (Markus)
Es war einmal ein armer Hirte mit zwölf Zieglein. Sein Name war Simon.
Er bekam nicht viel Geld für´s Hirten. Pro Zieglein zehn Heller. Er musste in einer
Räuberhöhle hausen. Simon musste das essen, was die anderen wegschmissen, und er wäre
schon fast einmal wegen schlechten Fleisches gestorben. Aber er hatte Glück, dass er einen
so guten Freund hatte. Dieser war immer für ihn da und half ihm bei allem. Er hieß Maler.
Eines Tages bekam er einen Brief, in dem stand: Deinen Freund habe ich mir geschnappt.
Wenn du ihn wieder haben willst, musst du heute um Punkt zwölf Uhr auf den Kirchturm
1000 Dukaten bringen. Ich werde da sein und dir Maler zurückgeben. „Wo soll ich so viel
Geld auftreiben, da müsste ich mehr als 10000 Zieglein hirten”, dachte Simon verzweifelt.
Er ging grübelnd ins Dorf in ein Gasthaus. Er setzte sich hin und weinte. Der Wirt fragte ihn,
was er essen wolle. „Nichts“, antwortete der Hirte. Der Wirt nahm ihn und warf ihn raus.
Simon landete bei einem Baum. Da hörte er zwei Leute reden: „Wenn wir den Ring von
Sauron finden, haben wir drei Wünsche frei.”
Simon war erleichtert, dass es doch noch eine Hoffnung für seinen Freund gab. Er machte
sich sofort auf den Weg. Aber er wusste nicht, wo der Ring war und gab auf. Er setzte sich
auf einen Brunnen. Auf einmal zwickte es ihn am Po. „Aua, wer ist da?”, schrie der Hirte auf.
„Das war ich, entschuldige mich“, rief eine Stimme. Da sprang ein Frosch aus dem Brunnen
und fragte: „Kann ich dir helfen?” Simon sagte: „Ja, ich suche den Ring von Sauron.” „Den
weiß ich”, antwortete der Frosch, „er ist in diesem Brunnen”. „Dann hol ihn mir!”, rief
Simon. Der Frosch sprang ins Wasser und holte den geheimnisvollen Ring.
Es war Punkt 12 Uhr und der Hirte wartete auf dem Turm. Aber die Hexe war noch nicht da.
Minuten später kam sie mit Maler und fragte. „Wo ist das Geld?” „Das haben wir bald”,
sagte Simon und griff auf den Ring. „Lieber Ring, ich brauche 1000 Dukaten, schaffst du
das?” Sie mussten lange warten und die Hexe wurde schon ungeduldig, und als sie Maler
schon töten wollte, kam das Geld.
Sie nahm es und übergab Simon seinen Freund. Aber der Hirte hatte noch zwei Wünsche
frei. Er wünschte sich, dass die Hexe sterben würde und er reich wäre. Alle Wünsche gingen
in Erfüllung und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
13
Für die Liebe tut man doch alles (Moritz)
Es war einmal ein armer Müllersbursch, der eine Mühle, drei Esel und eine sprechende Katze
von seinem Vater erbte. In diese Mühle wurde oft eingebrochen und vieles zerstört.
Eines Tages wurden die drei Esel gestohlen. Der Müller und sein Kater machten sich auf den
Weg in das Königreich um die drei Esel zu finden. Die beiden gingen drei Tage durch das
düstere Moor und eine halbe Ewigkeit durch den Wald der 1000 Stimmen. Zum Glück hatte
der Kater Ohrenstöpseln mit, dass die beiden den geheimnisvollen Stimmen nicht
gehorchten.
Als sie beim Schloss des Königs ankamen, fragte der Müller den König, ob er wisse, dass in
letzter Zeit ein Räuber in der Stadt wäre. Da sagte der König: „Ich weiß nichts davon, dass ein
Räuber in unserer Stadt gewesen wäre". Genau zu diesem Zeitpunkt kam die Königstochter
hinter einer Säule hervor und beichtete, dass sie die Esel gestohlen hätte. Der König war
sprachlos. Nach kurzer Zeit sagte die Tochter: „Ich habe das nur getan, weil ich den Müller in
unser Schloss locken wollte, weil ich in ihn verliebt bin!“
Die beiden heirateten noch in diesem Jahr. Die Königstochter brachte ebenfalls noch in
diesem Jahr zwei Kinder zur Welt. Sie gaben ihnen die Namen Schneeweißchen und
Rosenrot und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
14
Der tapfere Prinz (Elvis)
Es war einmal ein Schloss, das hieß Sprenkelstein. Dort lebte ein reicher Prinz, er hieß Jakob
und hatte drei Wölfe.
Eines Tages kam ein großer Drache, zerstörte die Burg und verschwand mit all dem Gold.
Jakob und seine drei Wölfe schickten 40 Ritter auf die Suche nach dem Gold.
Doch es kam keiner zurück. Der Prinz und seine treuen Tiere gingen zum Jahrmarkt. Dort gab
es Zauberer, Akrobaten, einen Zirkus,...... Sie gingen zu den Zauberern und kauften Stiefel,
mit denen man besonders schnell gehen konnte und machten Jagd auf den Drachen. Jakob
ging mit seinen Wölfen in den Wald, denn dort hatten ihn die Bewohner fliegen gesehen.
Als sie schon mitten drin waren, hörten sie einen lauten aber zarten Schrei. Jakob rief: „Das
ist der Drache!“ Er rannte, so schnell die Zauberstiefel konnten, zum Drachen.
Als sie das Gold sahen, erblickten sie auch einen alten Mann mit einem spitzen Hut und
einem langen Bart. Die Wölfe riefen: „Der Drache war ein Zauberer“. Der Zauberer hörte das
und verwandelte sich in einen Ritter mit einem Feuerschwert. Der reiche Prinz zog sein
Silberschwert heraus und kämpfte mit seinen Wölfen gegen den Zauberer.
Hinter dem Kampf war eine Schlucht. Die Wölfe hatten das Gleiche im Sinn wie Jakob. Sie
drängten den Zauberer zu der Schlucht und der Zauberer fiel hinunter und starb. Die Krähen
über ihnen riefen: „Der Zauberer ist tot!“
Als der tapfere Prinz und seine treuen Wölfe mit all dem Gold zuhause ankamen, wurde
gefeiert und das Schloss wurde wieder aufgebaut und alle lebten glücklich und zufrieden.
15
Der böse Zauberer (Alisa)
Es war einmal ein böser Zauberer, der wohnte in einem Schloss. Es war auch ein armer Hirte,
aber er war in Wirklichkeit gar nicht arm, er hatte sehr viel Gold.
Eines Tages ging der Zauberer spazieren. Er war sehr weit entfernt von seinem Schloss, als er
auf einmal ein Hexenhaus sah. Er ging hin und klopfte an. Da machte ein armer Hirte die
Türe auf. Der arme Hirte fragte: „Wer sind Sie?“ „Ich bin ein Zauberer“, sagte er. Der
Zauberer fragte: „Haben Sie etwas zum Trinken? Ich bin so erschöpft von der Reise.“ „Ja“,
sagte der Hirte. „Komm doch rein“, sagte er. „Hier bitte, dein Wasser.“ „Vielen Dank“, sagte
der Zauberer. „Wo wohnen Sie?“, fragte der Hirte. „In einem Schloss weit weg von hier. Also,
ich muss jetzt wieder nach Hause“, sagte der Zauberer. „Dürfte ich mitkommen?“, fragte der
Hirte. „Ja“, sagte der Zauberer. „Aber ich muss noch auf die Toilette“, sagte der Hirte, „ich
komme gleich.“
Der böse Zauberer schnüffelte in seinen Sachen herum. Er suchte nach Gold. Bevor der Hirte
von der Toilette kam, fand er das Gold. Der Hirte kam heraus und der Zauberer sagte:
„Danke für das Gold“. „Gib mir mein Gold zurück!“, rief der Hirte.
„Nein niemals!“, rief der Zauberer höhnisch lächelnd und verwandelte ihn in einen Frosch.
Zwei Jahre gingen vorbei und der Zauberer starb. Da verwandelte sich der Frosch wieder in
einen Hirten zurück. Und so lebte er glücklich und zufrieden bis an sein Lebensende.
16
Vom Glück bedeckt (Ibragim)
Es waren einmal zwei unterschiedliche Brüder. Der eine war freundlich und fleißig, der
andere war launenhaft und faul. Der Lukas war der fleißige, der Tom war der faule. Eines
Tages ging Lukas in den Wald um Beeren, Pilze und Kräuter zu sammeln. Er fand viele
Beeren, Pilze und Kräuter, doch er wusste nicht mehr zurück und fand zu seinem Glück eine
Hütte.
Es wurde Nacht und Lukas dachte sich: „Ich könnte hier doch übernachten“, und fand ein
Bett. Am nächsten Morgen ging Lukas weiter und suchte den Weg nach Hause. Doch Tom
hatte es sich bequem gemacht und fragte sich nun: „Wo steckt Lukas überhaupt?“
Lukas suchte und suchte, aber fand nur einen Brunnen. Er schaute in den Brunnen und sah
eine Leiter. Er kletterte runter und wusste nicht, was ihn da erwartete. Er war unten und sah
nichts, bis ein kleines Licht anging. Da waren eine Tür und gleich daneben eine Klingel.
Tom machte sich auf die Suche nach Lukas, bis er die gleiche Hütte fand. Aber er sah, dass
niemand drin war. Er ging weiter und fand auch den gleichen Brunnen und rief: „Lukas!!!“
Plötzlich antwortete Lukas und Tom kletterte auch in den Brunnen. Sie klingelten. Eine alte
Frau machte auf und die beiden bekamen Angst.
Lukas tat alles, was die alte Frau ihm auftrug, aber Tom lag einfach so herum. Lukas wurde
überschüttet mit Gold, das an ihm hängen blieb. Tom wurde mit Pech übergossen, das auch
an ihm kleben blieb.
Sie wachten auf und dachten es wäre nur ein Traum gewesen, doch das war es nicht. Und
wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute so.
17
Der Prinz und die Zwerge (Florian)
Es war einmal ein reicher Prinz, der in einem kleinen Schloss wohnte. Eines Tages kam ein
Bote eines Königs zu ihm und sprach: „Könnten Sie unserem König helfen einen bösen Zwerg
und einen Wolf zu besiegen?" Der Prinz antwortete: „Ich bin einverstanden“. Der Bote
reichte dem Prinzen Stiefel, mit denen er besonders schnell gehen konnte.
Der Prinz nahm die Stiefel, zog sie an und fragte den Boten noch: „Wo genau muss ich hin?“
„Sie müssen zuerst ins Schloss des Königs und sich melden!“ Der Prinz rannte so schnell er
konnte zum Schloss. Als er mit dem König sprach, gab ihm dieser noch ein Schwert und
sprach: „Dieses Schwert wird dir helfen die Zwerge und den Wolf zu töten“.
Der Prinz bedankte sich und rannte zu der vom Boten genannten Räuberhöhle. Bei dieser
angekommen, sah er zwei Wachen am Eingang. Er warf einen Stein ins Gebüsch, die Wachen
gingen nachsehen, währenddessen schlich sich der Prinz in die Höhle.
In der Höhle waren mindestens 40 Zwerge, und in der Mitte war ein Zwerg mit Krone und
einem lebendigen Wolfsskelett mit glühend roten Augen. Der Prinz nahm all seinen Mut
zusammen und rannte auf die 40 Zwerge los. Die Zwerge bemerkten ihn und griffen ihn an.
Nach einigen Minuten waren nur noch der Zwergenkönig und das lebendige Skelett übrig.
Der Prinz war verletzt und der Zwerg sagte zu dem Skelett: „Greif ihn an! Los!" Der Wolf
rannte auf den Prinzen zu und........ zack der Kopf des Wolfes war ab. Der Prinz griff den
Zwerg an und tötete ihn. Er ging aus der Höhle. Da standen noch vier Skelettwölfe, sie
attackierten den Prinzen..... aber mit einem Schlag waren alle Wölfe tot.
Der Prinz rannte zum König und übermittelte ihm die Nachricht. Der Prinz wurde als Held
gefeiert und durfte die Prinzessin heiraten.
Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann
leben sie noch heute.
18
Vom armen Müllersbursch zum Prinz (Sebastian)
Es war einmal ein armer Müllersbursch, der von seinem Vater eine alte Mühle erbte. Aber er
war nicht glücklich mit der Mühle, weil sehr oft eingebrochen worden war. Er musste dann
alles wieder reparieren.
Eines Tages wurden seine drei Esel gestohlen. Er war so traurig, weil die Esel ihm so wichtig
waren. Die Esel mussten nämlich die schweren Dinge tragen. Der arme Müllersbursch
machte sich auf den Weg. Er ging mit seinem Pferd durch den Wald. Als sie fast am Ende
waren, sprang ein Zwerg aus dem Gebüsch. Der Zwerg fragte: „Was macht ihr hier in
meinem Wald?“ Der Bursche, der jetzt schon ein Mann war, sagte: „Ich suche meine drei
Esel.“ Dann gingen sie weiter. Nach drei Tage langer Wanderung kamen sie endlich am
Schloss an. Der Mann fragte den König: „Ist in deiner Stadt ein Räuber?“ Der König sagte
stolz: „Nein, es ist kein Räuber in der Stadt.“ Da kam die Königstochter hervor und sagte
traurig: „Ich habe die Esel gestohlen.“ Dann ging sie mit dem Mann in den Stall und gab ihm
die Esel. Der Mann fragte: „Warum hast du das gemacht?“ Sie antwortete: „Weil ich dich
liebe.“
Die beiden heirateten noch in diesem Jahr und bekamen zwei Kinder. Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute.
19
Der fleißige und der faule Bruder (Mohammed)
Es waren einmal zwei Brüder, die in einem kleinen Haus wohnten. Markus war der kleine
Bruder und Marvin der ältere. Als die beiden noch klein waren, starben ihre Eltern. Der
kleine Bruder Markus war sehr fleißig und freundlich, der andere Bruder faul und
launenhaft.
Eines Tages, als Markus zur Arbeit ging, sah er ein paar böse Menschen, die einer Frau ihren
Rucksack klauen wollten. Markus rannte schnell zu der Frau und fragte sie: „Was ist los?
Wieso weinen Sie?“ Die Frau antwortete: „Diese bösen Leute haben meinen Rucksack
geklaut. Können Sie ihn mir bitte wieder holen?“
Markus ging zu den Männern und bat sie um den Rucksack. „Nur, wenn du uns etwas gibst“,
meinte einer der Männer. Markus hatte aber nur ein paar Münzen mit. Das sagte er den
Männern und bat sie noch einmal um den Rucksack, in dem gar nichts drinnen war. Wohl
deshalb sagte einer der Männer: „Ok, wir machen das, du kannst ihn haben.“ Da brachte
Markus den Rucksack der Frau zurück.
Und die Frau sagte: „Danke, dass du mir meine Tasche wieder geholt hast.“ Aber Markus
meinte: „Wieso wollten Sie die Tasche wieder haben, da ist ja nichts drin?“ Sie antwortete:
„Ich habe diese Tasche von meiner Oma bekommen. Mein Vater ist ein König und meine
Oma hat mir gesagt, wenn einer diesen Rucksack klaut und einer ihn dir wieder bringt, wird
er dein Mann sein. Und ich habe dann meiner Oma versprochen, dass ich das mache.“
Und sie sagte zu Markus: „Willst du mein Mann werden? Ich liebe dich, weil ich noch nie
einen so freundlichen Menschen wie dich gesehen habe.“ Markus antwortete: „Ich habe Sie
auch lieb. Das erste Mal, als ich dich gesehen habe, bist du mir ins Herz rein gerutscht.“ Die
beiden heirateten und lebten zufrieden.
Aber der andere Bruder war im Gefängnis, weil er Leute geschlagen und bestohlen hatte.
Nach fünf Jahren kam er wieder zu seinem Bruder zurück. Dieser hat inzwischen zwei Kinder
bekommen, einen Bub und ein Mädchen; und er war König.
An diesem Tag, als der Bruder wieder nach Hause kam, sah er auf dem Weg eine hübsche
Frau. Und nach einer Weile sagte er zu der Frau: „Ich will dich heiraten. Willst du meine Frau
werden? Ich liebe dich.“ Und die Frau war still und lächelte.
Diese beiden haben auch geheiratet und lebten zufrieden. Und wenn sie nicht gestorben
sind, dann leben sie noch heute.
20
Die Ganshirtin (Georg S)
Es war einmal eine Ganshirtin. Die hatte eine böse Stiefmutter. Eines Tages, als sie mit den
Gänsen in den Wald ging, fragte sie ein Zwerg: „Was machst du da?“ „Ich passe auf die
Gänse auf.“ „Wieso machst du das?“ „Weil ich das tun muss“, antwortete sie. Als sie nach
Hause ging, sah sie einen Prinzen und sie verliebte sich in ihn und der Prinz verliebte sich
auch.
Der König ließ die beiden erst heiraten, wenn sie Gold gefunden hatten. Die Ganshirtin lief
weinend zu dem Zwerg und fragte ihn, ob sie Gold bekommt. Der Zwerg antwortete: „Wenn
ich die Gans haben kann.“ Die beiden tauschten und das Mädchen brachte das Gold dem
König und sie heiratete den Prinz.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
21
Der Prinz und der böse Zauberer (Luca)
In einem Wald war eine sehr, sehr kleine Hütte, da lebten ein Rabe und ein Zauberer. Sie
hatten in der kleinen Hütte nichts zu trinken und zu essen. Aber zum Glück konnte er
zaubern und das freute ihn sehr.
Eines Tages spazierte ein schöner Prinz durch den Wald. Der Zauberer sah ihn und sprach ihn
an: „Was machst du hier im tiefen Wald?“ „Meine Burg steht am Waldesrand und ich hole
Kräuter für unser Essen, Löwenzahn für meinen Hasen und Blumen für meine Frau.“ Der
Zauberer sagte: „Ach so“, und er bemerkte, dass der junge Prinz eine glänzende goldene
Krone aufhatte.
„Möchtest du mit mir in meine kleine Hütte mit kommen, ich habe nämlich was für dich?“
„Ja, und was genau?“ „Sage ich dir, wenn wir dort sind.“ Der Rabe sah, dass ein Prinz dabei
war, der auf seinem Kopf eine Krone trug. Sie gingen hinein und der Prinz war erschrocken:
Alles war kaputt und der Rabe flog über der Krone herum.
Der Prinz meinte, der Zauberer hätte ihn wegen der Krone mitgenommen. Der Zauberer
sagte: „Geh in den Käfig und putz ihn!“ Der Prinz wusste, was der Zauberer vorhatte. Er ging
rein und der Käfig ging zu. Er schrie: „Hilfe, Hilfe, Hilfe!“ Der Zauberer ging mit dem Raben
raus. Der Prinz hatte zum Glück ein Schwert dabei und schnitt sich frei und stach mit dem
Schwert durch die Wand. Er war draußen und haute ab.
Zwei Jahre später starb der Zauberer und der Prinz und der Rabe wurden beste Freunde.
22
Schnelle Rettung (Markus)
Es war einmal ein König, der hatte zwei Kinder‚ Leon und Heda. Aber der König war nicht
zufrieden mit Leon. Er hätte ihn sich stark und mit braunen Haaren vorgestellt. Leider war er
schwach und hatte rote Haare. Das bemerkte Leon‚ und er lief ohne Geld davon.
Da er keine Unterkunft fand, musste er in einer Hundehütte wohnen. Er hatte nicht viel Platz
und musste sein Essen aus Mülltonnen sammeln. Es vergingen sieben Jahre.
Heda stritt sich in der Zwischenzeit mit dem König wegen neuer Schuhe und zog mit 10 000$
und einer sprechenden Taube auf einen Turm. Sie plante, wie sie ihren Vater aus Rache
töten könnte. Aber die Taube sagte immer wieder: „Leon wird kommen und dich aufhalten!“
Heda lachte: „Hahahaha, dieser Schwächling, niemals.“
Leon schlief gerade in seiner Hundehütte, als ihn die Taube aufweckte und flüsterte: „Deine
Schwester will deinen Vater töten!“ Sie liefen schnell zum König. Aber Heda war schneller
und wollte dem König gerade das Schwert in den Hals stoßen. Doch Leon reagierte schnell
und warf einen Speer gegen seine Schwester. Sie starb auf der Stelle.
Leon wurde für seine gute Tat zum König gekrönt und sie lebten glücklich und zufrieden bis
an ihr Lebensende.
23
Der Zauberzwerg (Kerstin)
Es war einmal eine junge Prinzessin (Bella), sie war 16 Jahre alt. In diesem Alter musste sie
sich einen Ehemann aussuchen. Balla jedoch wollte noch nicht heiraten.
Sie flüchtete in den Wald, der in der Nähe des Schlosses war. Hier baute sie sich ein kleines
Hüttchen. Jeden Tag kamen Gänschen. Eine Gans gefiel ihr besonders gut. Plötzlich fing diese
an zu sprechen: „Hilf mir, bitte hilf mir, ich suche die Höhle vom Zwerg. Er hat das
Umwandlungsgold.“ „Ich helfe dir“, sprach Bella zu der Gans.
Gemeinsam suchten sie jede Höhle ab, bis sie zwei sehr kleine Fußabdrücke sahen. Sie
gingen ihnen nach und fanden die richtige Höhle.
Plötzlich sprang das Zwergchen heraus: „ Was macht ihr in meiner Höhle?“, schrie der Zwerg
streng. Bella hatte große Angst, denn der Zwerg schaute nur auf sie. Die Gans aber schlich in
die Höhle. Der Zwerg sah das Tier nicht, das an ihm vorbei schlich. Als das Zwergchen das
Mädchen verzaubern wollte, ging der Zauberstrahl durch Bella. Und der Zwerg fiel in
Ohnmacht. Schnell watschelte die Gans aus der Höhle. Als das Gänslein mit dem Schatz aus
der Höhle kam, brach der Zauber des Zwerges. Bella staunte, denn aus der Gans wurde ein
Prinz.
Als sie wieder aus dem Wald waren, stand auch schon die Hochzeit fest. Sie bekamen viele
Kinder. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
24
Der schwarze Rabe (Kerstin)
Es war einmal vor langer, langer Zeit ein armer Bauernjunge, welcher in einer kleinen Hütte
lebte. Er (Milan) hatte einen bösen Vater. Seine Mutter war gestorben.
Eines Tages traf Milan am Nachhauseweg die sieben Zwerge im Wald. Die jedoch waren so
klein, dass er fast darüber stolperte. Er half ihnen bei ihrer Arbeit und die Zwerge gaben ihm
dafür zu essen, da er von zu Hause fast nichts bekam. Jedes Mal, wenn er zu den Zwergen
ging, folgte ihm ein schwarzer Rabe. Milan bemerkte das jedoch nicht. Als er wieder einmal
auf dem Weg zu seinen Freunden war, bemerkte er einen auffallend, glitzernden Raben.
Dieser Rabe kam immer näher. „Folge mir, folge mir!“, sprach der Rabe zu Milan. Der
Bursche vertraute dem Raben und folgte ihm. Bei einem dichten Gebüsch sah er etwas
glitzern. Milan fand eine wunderschöne Krone. Mit dem Raben brachte er die Krone zu den
Zwergen. Sie erkannten sofort, dass dies die verlorene Königskrone war.
Als Milan die Geschichte hörte, brachte er die Krone so schnell wie möglich zum Schloss. Als
Finderlohn bekam er viele Goldstücke und die Königstochter als Frau. Bald darauf fand ihre
Hochzeit statt, zu der natürlich alle Zwerge eingeladen wurden. Und sie lebten glücklich bis
an ihr Lebensende.
25
Die Suche nach dem Gold (Sebastian)
Es war einmal vor langer, langer Zeit eine wunderschöne Prinzessin, die mit ihrem Freund
Gold suchte. Als sie eines Tages im Wald vor einem Teich standen, sahen sie eine Gans. Die
Gans fragte sie: „Kann ich euch helfen?“ Sie antworteten: „Ja, wir suchen das wertvolle
Gold.“
Die Gans ging mit ihnen zu einer gruseligen Höhle. „Da ist das Gold versteckt“, sagte die
Gans. Aber sie mussten zuerst an einer Klippe vorbei. Gott sei Dank gab es eine Brücke aus
Holz, aber sie war sehr wackelig. Sie sahen schon das Gold glitzern, aber auch einen Zwerg,
der das Gold beschützte.
Sie kamen immer näher. Ihr Freund zog das Schwert heraus und kämpfte mit dem Zwerg. Die
Prinzessin rief ihrem Freund zu: „Pass auf, dass er dich nicht schlägt.“ Der Zwerg schlug mit
den Fäusten zu. Der Freund konnte immer nur mit Glück ausweichen. Er wollte den Zwerg
erschlagen, aber er blieb mit dem Schwert im Felsen stecken. Also musste er mit den
Fäusten weiterkämpfen. Die beiden rannten bis zur Klippe. Da lief der Zwerg auf den Mann
zu. Der Mann ging einen Schritt nach rechts und der Zwerg stürzte die Klippe hinunter. Die
Prinzessin nahm das Gold und sie gingen in das Schloss zurück.
Nach drei Jahren heiratete sie ihren Freund und sie bekamen drei Kinder. Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute.
26
Jeder kann König werden (Sebastian)
Es war einmal ein kleiner Junge, der am Bauernhof lebte. Eines Tages ging er in die Scheune
und sah sieben Raben, die ihr Saatkorn fraßen. Der Junge lief sofort zu seinem Vater, damit
er das wusste. Sein Vater war stinksauer, weil sie jetzt kein Saatkorn mehr hatten. Also
waren sie so arm, dass sie in die Stadt ziehen mussten, wo ein alter König regierte. Aber das
Gute war, der König brauchte einen Nachfolger.
Sein Vater meldete sich. Der König sagte: „Man muss den Zauberer fangen und ihn hierher
bringen, weil er das Dorf bedrohte und ausraubte.“ Der Vater und der Sohn machten sich auf
den Weg. Als sie ankamen, sahen sie im Berg ein riesengroßes Schloss. Sein Vater ging mit
einer Fackel voran, die ihnen den Weg leuchtete. Der Zauberer begrüßte sie und sagte: „Ihr
kommt hier nie wieder hinaus.“ Dann fing der Zauberer mit dem Vater an zu kämpfen. Der
Zauberer beachtete den Sohn nicht, somit konnte der ihm das Zauberstäbchen wegnehmen.
Er warf den Stab mit voller Wucht auf den Boden, wo er in tausend Teile zerbrach. Da er jetzt
keine Zauberkräfte mehr hatte, konnte ihn der Vater bezwingen und fesseln. Es war ein
spannender Kampf, aber schlussendlich hatte der Vater gewonnen und nahm den Zauberer
mit.
Als sie wieder im Dorf ankamen, sagte der König: „Du bist der Auserwählte.“ Sie verbrannten
den Zauberer und der Vater wurde König und sein Sohn wurde ein Prinz, der eine schöne
Frau heiratete. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
27
Die Gans mit den goldenen Eiern (Stefanie)
Es waren einmal ein König und eine Königin, die lebten mit ihrer schönen Tochter in einem
Schloss mitten im Wald. Im Wald lebte auch ein böser Zwerg, der eine Gans hatte, die
goldene Eier legte.
Einmal wurde die Königin schwer krank. Sie würde sterben, wenn sie nicht einen Tee mit
Gold trinken würde. Als die Prinzessin das erfuhr, wollte sie so schnell wie möglich den
Zwerg finden und aus seiner Höhle ein goldenes Ei holen.
Sie nahm eine Tasche und packte etwas Essen ein und lief in den tiefen Wald. Drei Tage
suchte sie vergeblich nach der Höhle. Das Mädchen wollte schon fast aufgeben, da hörte sie
eine tiefe Stimme: „Leg jetzt sofort mehr Eier, du doofe Gans!“ Die Prinzessin folgte der
Stimme und kam an eine kleine Höhle. Da sprach sie zu dem Zwerg: „Hallo, lieber Zwerg! Ich
bin die Prinzessin und wollte fragen, ob du mir ein Ei aus Gold schenken könntest? Es ist für
meine kranke Mutter.“ Da wurde der Zwerg wütend und schimpfte: „Du willst ein Ei?
Niemals! Und jetzt verschwinde!“
Doch das Mädchen versteckte sich hinter der Höhle und wartete, bis der Zwerg am späten
Abend heraus kam. Dann schlich sie sich in die Höhle und klaute ein goldenes Ei. Da quakte
die Gans leise: „Bitte, nimm mich mit!“ Weil das Tier so verzweifelt klang, nahm sie es mit.
Danach kam der Zwerg wieder und suchte nach der Gans. Als er sie nicht mehr fand, wurde
er wütend. Er wurde so rot, dass es einen lauten Knall gab und es den Zwerg zerriss.
Die Prinzessin lief zurück zum Schloss ihrer Familie und machte der Königin mit dem Ei einen
Tee. Als die Königin ihn trank, ging es ihr sofort viel besser. Sie umarmte ihre Tochter und
flüsterte ihr ins Ohr: „Danke! Wo warst du? Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht.“
Die Königstochter erzählte die Geschichte stolz ihren Eltern und sie stellte auch die Gans vor.
Der Gans ging es im Schloss viel besser, als beim Zwerg - und alle waren glücklich und
zufrieden bis an ihr Lebensende.
28
Die sieben Prüfungen (Stefanie)
Es war einmal ein König, der lebte mit seiner wunderschönen Tochter in einem prachtvollen
Schloss. Auf dem Kopf der Prinzessin war eine goldene Krone, die mit Edelsteinen in allen
Farben besetzt war. Aber sie hatte keinen Mann, denn keiner war gut genug für sie, denn sie
war sehr eitel.
Eines Tages reichte dies dem König und er meinte ernst: „Wenn du dich nicht entscheiden
kannst, weil du an allen etwas findest, das dir nicht gefällt, so mache ich sieben Prüfungen.
Wer alle diese Prüfungen besteht, wird dein Ehemann werden.“
Das erfuhr auch ein armer Müller, der sich in die Königstochter verliebt hatte. Aber ohne
Hilfe würde er es niemals schaffen. Also ging er zu einem Zauberer, der tief im Wald lebte.
Als er nach sieben Tagen seine Hütte erreicht hatte, erzählte er ihm die Geschichte und bat
ihm um Hilfe.
Der Zauberer beriet sich mit seinem Haustier, einem Raben. So kam er zu seiner
Entscheidung: „Wenn du mir eine fleißige und liebe Frau bringst, so helfe ich dir.“ Der Müller
dachte sofort an seine kleine Schwester.
Am nächsten Tag kamen seine Schwester und er wieder. Der Zauberer und die Schwester
des Müllers verliebten sich ineinander und der Zauberer half dem Müller zu gewinnen.
Erstaunlich aber war, dass der Müller alle Prüfungen meisterte.
Der König hielt sein Wort und vermählte den Müller mit seiner Tochter. Alle waren glücklich
und lebten noch viele, viele Jahre.
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Das verlorene Mädchen (Denisa)
Es war einmal ein kleines Mädchen, das ganz allein im Wald spazieren war. Es dachte: „Ich
werde mich nicht verlieren“, aber das war sinnlos. Als das Mädchen nicht mehr konnte,
machte es eine Pause. Es wollte ein bisschen rasten. Als es gerastet hatte, wurde es dunkel,
es verlor den Weg und lief ängstlich auf den falschen Pfad. Es bekam immer mehr Angst. Ein
paar Minuten später lief es bei einer Hütte vorbei. Es ging hinein und dachte, dass die Hütte
niemandem gehörte.
Das Mädchen war beruhigt und ging schlafen. Bald aber hörte es eine Stimme: „Ach Oma, du
hast dir umsonst Sorgen gemacht, das waren sicherlich Wildschweine.“ Danach kam das
Mädchen in die Küche und sagte: ,,Guten Abend, ich habe mich im Wald verlaufen und
dachte, ich könnte mich hier ein bisschen ausruhen. Ich fand oben ein kleines Bett.
Die Oma antwortete: „Ist schon gut Kleines“. „Ich gehe gleich weiter und suche den Weg zur
meiner Mama nach Hause.“ „Aber es ist sehr dunkel draußen, warte bis es heller wird, dann
kannst du gehen, aber nimm meinen Hund mit, mit ihm wirst du den Weg nach Hause
finden.“
Am nächsten Morgen ging das Mädchen los. Die Oma sagte ihr noch: „Merke dir die Zahl 7,
dann kannst du, wenn du dich wieder verlierst, zu mir kommen.“ „Danke, das merke ich
mir.“ Als sie nach Hause ging, kam eine hässliche Hexe vorbei und sagte: „Wer bist denn du,
du leckeres Stück?“ Aber als sie den Hund sah, flog sie weiter. Und dann kam das Mädchen
wieder zu ihrer Mama zurück.
Ein halbes Jahr später heiratete das Mädchen einen wunderschönen Prinzen und bekam
zwei Mädchen. Sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
30
Die Stunde der Rettung (Denisa)
Es war einmal ein Bub, der am See mit seinem Hund spazieren war, als er eine Stimme hörte:
„HILFE, ich kann nicht schwimmen!“ Als der Bub das hörte, zog er sofort sein Hemd und
seine Hose aus und rannte ins Wasser um die junge Frau aus dem Wasser zu holen. Als der
Bub sie herausgeholt hatte, hüllte er sie in eine Decke. Das Mädchen sagte: „Sie haben mein
Leben gerettet und dafür danke ich Ihnen“. Als es wieder ok war, ging der Bub weiter, und
später, als es dunkel wurde, ging er nach Hause.
Am nächsten Tag klingelte sein Handy. Es war sein Chef, der ihn anbrüllte: „Wieso bist du
nicht zur Arbeit gekommen?“ „Es tut mir Leid, ich bin krank, ich habe Fieber, ich bin ein
Lebensretter, ich habe gestern einer Frau das Leben gerettet. Dabei habe ich mich aber
verkühlt.“
ZWEI JAHRE SPÄTER
…heiratete das Mädchen ihren Lebensretter und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr
Lebensende.
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Der König (Leon)
Mitten in einem tiefen, tiefen Wald stand eine kleine Hütte, da wohnte ein Jäger namens
Peter. Er lebte dort schon einige Jahre. Peter lebte sehr einsam, aber zufrieden mit dem, was
er hatte. Er nahm überall sein Gewehr mit. In der Nähe seiner Hütte war ein kleiner Teich. Da
ging sich Peter immer waschen und schwimmen. Im Winter zog er sich warm an und machte
Feuer in seinem Kamin. Peter ging auch gerne zur Jagd oder angeln. Als es wieder Sommer
wurde, ging Peter spazieren und sah einen sehr großen Raben. Peter ging diesem Raben
nach. Auf einmal setzte sich der zu groß geratener Rabe und sagte: „Folge mir, folge mir!“
Der Jäger erschrak: „Du kannst sprechen?“ „Na klar“, sagte der Rabe, „mein Herr hat mich
verzaubert, sodass ich sprechen kann“. Der Rabe sagte: „Mein Herr hat heute Geburtstag. Er
hat vier Könige eingeladen, aber bisher kam noch keiner. Darum befahl er mir, dass ich den
ersten Menschen einladen soll.“ Peter sagte: „Ich habe aber jetzt überhaupt kein Geschenk!“
„Das ist doch egal“, sagte er. Als sie zum Schloss kamen, schrie der Rabe: „Herr, Herr, ich
habe was für Sie!“ „O, ein Gast, wie schön“. „Hallo“, sagte Peter. Auf einmal kamen alle vier
Könige in das Schloss. „Es tut uns unheimlich Leid, unsere Kutsche ist im Schlamm stecken
geblieben.“
Am Ende tanzten sie mit der Musik und lachten.
32
Die Unschuld (Johannes)
Es war einmal ein junger Bursch, der verspielte alles von dem Wenigen, was er hatte, beim
Würfel- und Kartenspiel. So war es einmal so weit, dass er keinen einzigen Groschen mehr
hatte, aber trotzdem wieder spielte und sein Haus und sein letztes Hemd hergeben musste.
Als er jetzt nichts mehr hatte, was ihn im Dorf festhielt, zog er in die Stadt, wo er zu einem
Wirtshaus kam und in einem Eck eine Handvoll Männer Kartenspielen sah. Er fragte sie, ob
er sich dazu gesellen dürfte. Die Männer willigten ein und ehe er sich versah, spielte er schon
wieder um sein letztes Hemd, was ihn aber nicht zu sehr interessierte, denn er hatte ein
gutes Blatt und dachte sich: „Wenn ich das gewinne, dann bin ich reich!“ Als sein
Nebenmann einen kurzen Blick in sein Blatt riskierte und sah, dass er keine Chance hatte zu
gewinnen und somit sein ganzes Geld verlieren würde, jubelte er ihm ein Ass unter und
schrie ganz laut: „Der hier schummelt!!!“
Sofort packten sie ihn und warfen ihn vor den König und sagten: „Der hier hat uns um sieben
Säcke Gold betrogen!“ Der König hörte sich gar nicht an, was der Angeklagte zu sagen hatte
und entschied: „Du kommst auf den Galgen und zwar, wenn die ersten Sonnenstrahlen
morgen Früh den Henker wecken!“ Ohne jede Gegenwehr brachte man ihn ins Verließ.
Als der Henker am Morgen geweckt wurde, holten sie den Jungen aus dem Verließ und
brachten ihn auf den Dorfplatz, wo der Galgen stand. Er legte seinen Hals in die Schlinge und
schon war der Boden unter seinen Füßen weg und er schnappte vergebens nach Luft. Als
auch das letzte Lebenszeichen verschwunden war, nahmen sie ihn vom Galgen und warfen
ihn in den nächstbesten Fluss.
Drei Jahre vergingen, dann ging ein junger Hirt mit seiner Schafherde über den schon
ausgetrockneten Fluss, wo der Junge begraben war. Als er da über das Flussbett ging, sah er
ein Stück Knochen herauslugen und nahm es mit den Worten an sich: „Das wird ein gutes
Mundstück für meine Trompete sein!“ Da fing das Knöchelchen an zu reden und sagte: „Ich
bin ein armer Junge, der spielsüchtig war. Als ich gerade am Gewinnen war, jubelte mir ein
falscher Hund ein Ass unter und ich wurde erhängt. Bitte bring mich zum König, dass ich ihm
meine Unschuld beweisen kann!“ Wie dem Hirten aufgetragen wurde, brachte er das
Knöchelchen zum König, wo es dem König dieselbe Geschichte erzählte wie dem Hirten. Als
der König das hörte, ließ er den Betrüger herbeirufen und verurteilte ihn zu demselben
Schicksal wie den Jungen.
33
Frau Glück (Chiara)
Es waren einmal zwei Brüder, die hießen Lukas und Tom. Lukas war fleißig und freundlich,
sein Bruder Tom war faul und launenhaft. Sie waren sehr arm und wohnten in einem kleinen
Haus in einem armen Dorf.
Eines Tages klopfte es an der Tür. Da stand eine alte Frau, die die Armut der beiden schon
kannte und sprach: „Hallo, ihr zwei, wisst ihr was ich gehört habe, es gibt eine Frau Glück,
die könnte euch helfen, ihr müsst nur bei ihr arbeiten und dann werdet ihr belohnt.“
Die beiden gingen mit der alten Frau in einen Wald.
Da stand plötzlich eine Hütte, die Frau verabschiedete sich und ging. Lukas und Tom klopften
an die Tür. Es öffnete ein wunderschönes Mädchen mit ihrer Mutter, und die Mutter sagte:
„Hallo, ich bin Frau Glück, wer seid denn ihr?“ Da antwortete Lukas: „Ich bin Lukas und das
ist mein Bruder Tom. Wir haben gehört, dass wir hier arbeiten können und dafür belohnt
werden. Denn wir sind sehr arm.“ Die Frau bat sie herein und sagte: „Ja, das ist richtig,
meine Tochter Sophie hilft mir sehr, doch für sie alleine ist die Arbeit zu viel, ihr müsst hier
sauber machen, Betten beziehen und Essen holen.“ Die Brüder willigten ein, doch weil es
schon Abend war, gingen sie ins Bett. Tom schwärmte von der schönen Sophie. Doch
eigentlich war Lukas auch in sie verliebt und er war sehr traurig, denn jedes Mädchen, das
ihm gefiel, gefiel auch Tom. Und die Mädchen interessierten sich immer nur für Tom, weil er
ihnen mit seinen Worten klug vorkam. Irgendwann schliefen sie ein.
Am nächsten Tag stand Lukas schon sehr früh auf um die Hütte zu putzen und Frühstück zu
machen. Als er damit fertig war, ging er nach draußen, weil es so ein schöner Tag war. Sein
Bruder stand auf und sah die geputzte Hütte und das Frühstück. Da kam auch schon die
Tochter mit ihrer Mutter und sie lobten ihn sehr. Denn sie dachten, dass er geputzte hatte.
Lukas kam herein und merkte, dass Tom so tat, als hätte er die Hütte geputzt. Er traute sich
nichts zu sagen, denn er hatte Angst, dass Sophie und die Mutter ihn als Lügner darstellen.
Da sah die Mutter Lukas und sagte: „Guten Morgen, schau mal, was dein Bruder alles
gemacht hat.“ Er schaute seinen Bruder böse an und setzte sich zu den anderen. Da fragte
Tom Sophie: „Hey, willst du mit mir ins Dorf gehen, denn da ist Markt und ich wollte etwas
zum Essen kaufen.“ Sie nickte. Die beiden machten sich auf den Weg ins Dorf.
Frau Glück ging im Wald spazieren. Lukas blieb in der Hütte und bezog die Betten. Als Tom
und Sophie wieder kamen, rannte Tom zum Bett von Lukas und nahm sich eine
wunderschöne Kette, die unter dem Bett lag und schenkte sie Sophie. Schon kam die Mutter
und fragte: „Wo hast du denn die Kette her?“ Das schöne Mädchen antwortete: „Die hat mir
Tom gemacht.“ Frau Glück grinste. Lukas wurde sehr traurig, denn eigentlich hatte er die
Kette gemacht. Er ging raus und setzte sich auf eine Bank. Da kam Frau Glück und fragte: „Ich
merke doch, dass etwas nicht stimmt, was ist los?“ Da platzte es aus Lukas heraus: „Es ist so,
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eigentlich habe ich das Haus geputzt und das Frühstück gemacht und ich habe die Kette für
Sophie gemacht. Mein Bruder prahlt nur, er ist immer faul und launenhaft.“ Sie antwortete:
„Also hat er uns nur angelogen, wir müssen ihn irgendwie austricksen.“ Sie gingen wieder
rein und sie sprach: „Tom, du hast uns schon sehr geholfen, doch dein Bruder muss wieder
nach Hause zurück und du kannst mir helfen beim Kochen und beim Putzen.“ „Kann Lukas
nicht da bleiben?“, fragte er. Sie schüttelte ihren Kopf und Tom sprach: „Ja, eigentlich habe
ich gar nicht geputzt und gekocht, das alles war Lukas und auch die Kette ist von ihm“,
sprach Tom nervös. Sophie war sehr sauer und sagte: „Du hast uns nur angelogen, du kannst
gleich gehen.“ Tom packte seine Sachen und ging traurig aus dem Haus.
Doch Lukas durfte bleiben und Sophie verliebte sich in ihn und wenn sie nicht gestorben
sind, dann leben sie noch heute.
35
Die Hexe und der Esel (Ines)
Es war einmal ein blinder Esel, der sich nichts sehnlicher wünschte, als einen Freund zu
haben und wieder sehen zu können. Aber er hatte von einem magischen Wasser gehört, das
Blinde wieder sehend machen kann.
Als der Esel eines Tages in ein Dorf kam, sprach ihn ein Mann an und fragte: „Kann ich dir
irgendwie helfen?“ Der Esel freute sich über die Frage und antwortete: „Sehr gerne!
Könntest du mir bitte sagen, wie ich in den Wald komme, in dem das magische Wasser ist?“
„Natürlich kann ich es dir sagen, doch wenn du möchtest, kann ich dich auch begleiten. Mein
Name ist übrigens Hans.“
Der Esel freute sich sehr darüber, endlich einen so hilfsbereiten Freund gefunden zu haben.
Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Wald, in dem bei einer goldenen Brücke das
heilende Wasser zu finden sein würde. Hans erzählte dem Esel, dass in dem Wald ein Haus
stehen würde, in dem die alte Hexe Berta lebte. Der Esel bekam es mit der Angst zu tun und
sagte zu Hans: „Ich möchte lieber nicht in den Wald!“ Hans redete ruhig mit dem Esel und
sagte: „Zusammen schaffen wir es!“
Als sie eine Weile gegangen waren, kamen sie zu dem Haus der Hexe Berta. Hans und der
Esel nahmen ihren ganzen Mut zusammen und klopften an die Tür. Da hörten sie eine
zittrige, leise Stimme, die fragte: „Wer klopft denn da, wer klopft denn da?“ Die beiden
sagten: „Der Esel und sein Freund Hans!“
Die Hexe Berta öffnete die Tür - und was Hans und der Esel als erstes sahen, war eine riesige
Warze auf der Nase der Hexe. Die beiden erzählten Berta ihre Geschichte, worauf die Hexe
sagte: „Ich begleite euch zum magischen Wasser!“ Nun wanderten die drei eine Weile durch
den Wald, als sie vor ihnen die goldene Brücke sahen. Der Esel war ganz unruhig, denn er
hoffte nun endlich sehen zu können, wenn er mit dem Wasser seine Augen berührte. Die
Hexe, Hans und der Esel knieten vor dem Wasser nieder und Berta tropfte dem Esel ein paar
Tropfen in die Augen.
Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis der Esel sehen konnte. Er schrie ganz aufgeregt: „Ich
kann sehen, ich kann sehen!“ Nun sah der Esel das erste Mal seine Begleiter und freute sich
so sehr, dass er beide umarmte. Der Esel konnte es kaum glauben so viel Glück an einem Tag
gehabt zu haben. Er konnte wieder sehen, und außerdem hatte er neue Freunde gefunden.
Dieser Tag war der schönste in seinem Leben.
Der Esel und seine Freunde blieben für immer zusammen. Und wenn sie nicht gestorben
sind, dann verbringen sie immer noch ihre Zeit zusammen.
36
Die Witwe und der Esel (Almedina)
Vor langer, langer Zeit lebte in ihrer Hütte am Waldrand eine Witwe mit ihren sieben
Kindern. Ihr Mann war schon früh gestorben und hatte ihr nichts als Schulden hinterlassen.
So war die arme Frau jeden Tag von Sorgen gram, denn sie wusste nicht, womit sie ihre
Kinder und sich ernähren sollte. So ging sie in den Wald um Beeren und Kräuter zu suchen,
damit sie wenigstens ihren ärgsten Hunger stillen konnten.
Eines Tages begegnete sie einen armen Männlein, dem sie ihre Not klagte. Es versprach ihr,
ihre Not zu beenden. Da wusste sie aber noch nicht, dass das Männlein ein Zauberer war. Er
brachte sie zu einem Fürsten, der ihr versprach, gut für ihre Kinder zu sorgen, wenn sie
sieben Jahre für ihn arbeiten würde. In ihrer Verzweiflung stimmte die Frau zu. Der Fürst
aber war böse, verlangte von ihr die schwerste Arbeit und ließ sie nicht mehr zu ihren
Kindern. Ihr einziger Vertrauter war ein Esel, der für den bösen Fürst die schwersten Lasten
schleppen musste. Nach einiger Zeit vertraute der Esel ihr an, dass er ein Prinz war, der sich
einmal im Wald verirrt hatte und von dem Zauberer in einen Esel verwandelt worden war.
Jeden Tag nun trabte der Esel zum Waldhaus und brachte den Kindern reichlich Speis und
Trank. Er versorgt sie aus dem Schloss des Fürsten mit allen Dingen, die sie brauchten. Von
da an hatte zumindest die Not der Kinder ein Ende. Eines Tages begegnete der Esel dem
Zauberer und versetzte ihm einen so gewaltigen Tritt mit seinem Huf, dass er tot liegen
blieb.
In diesem Augenblick wurde der Esel zurück verwandelte und war wieder der edle Prinz. Er
heiratete die gute Witwe und führte sie mit ihren Kindern auf sein Schloss. Und wenn sie
nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Der Esel und sein Freund (Laureta)
Es war einmal vor langer, langer Zeit ein Esel namens Tobi, der auch sprechen konnte.
Der Esel war ganz allein im Wald und wusste nicht, was er tun sollte. Eines Tages beschloss
er einen Freund zu suchen, selbst wenn er dafür bis ans Ende der Welt gehen müsste.
Unterwegs im tiefen Wald sah er auf einmal einen Jungen, der ganz allein neben einem
Baum saß. Der Esel sagte zu ihm: „Hallo, ich heiße Tobi, wie heißt du?“ „Wer bist du? Tu mir
nichts an“, antwortete der Junge ängstlich.
„Ich tu dir nichts. Ich suche nur einen Freund. Wie ich sehe, kannst du mich wohl nicht
sehen. Solche Leute nennt man Blinde, aber das macht nichts, ich habe nichts dagegen“,
meinte der Esel. „Ich heiße Moritz und arbeite bei einer alten Frau. Sie hat eine Stimme wie
eine Hexe, aber ich weiß nicht genau, wie sie aussieht“, sagte Moritz. Tobi fragte: „Und
weißt du auch den Weg zu der alten Frau?“ „Ja, ich weiß den Weg dorthin, ich kann dich
sogar dort hinbringen.“ „Wirklich? Das ist nett von dir!“, rief der Esel Tobi.
Und schon gingen sie los zu der alten Frau. Moritz wollte rein gehen, Tobi blickte durch ein
kleines Loch in der Wand: Es war tatsächlich eine Hexe. Sie sprach mit jemandem und Moritz
schnappte noch den Satz auf: „Ich habe ein Wasser, das blinde Leute wieder zum Sehen
bringt. Ich werde meinen Moritz damit bedrohen. Wenn er nicht für mich arbeitet, dann
kriegt er auch nichts von mir.“ Tobi und Moritz sannen nach einer Möglichkeit an das Wasser
zu kommen.
Während die Hexe schlief, stiegen sie über die Mauer und gingen zum Wasser. Als Moritz ins
Wasser hinein schaute, fing er an Tobi zu sehen und sprang vor Angst in die Höhe und schrie
laut, weil er nicht wusste, dass Tobi ein Esel war.
Bei dem Schrei wachte die alte Hexe auf. Bevor sie noch etwas sagen konnte, spritzte sie
Tobi mit dem Wasser an und die Hexe erstarrte.
Die beiden gingen in den Wald und waren Freunde. Und wen sie nicht gestorben sind, dann
leben sie noch heute.
38
Das Heinzelmännchen lernt schwimmen (Melissa)
Es waren einmal zwei Geschwister, die hießen Tim und Tom. Sie lebten in einem großen
Dorf, aber sie hatten keinen Vater mehr, denn er hatte sich von seiner Frau scheiden lassen.
Tim und Tom waren sehr arm.
Die Geschwister gingen immer in den Wald um Beeren zu pflücken. Da trafen sie einmal ein
Heinzelmännchen, das schwimmen lernen wollte.
Tim und Tom lernten dem Heinzelmännchen schwimmen und das Heinzelmännchen
schenkte ihnen dafür einen Pinsel. Als sie nach Hause gingen, kam ihnen ein Wolf in die
Quere.
Sie rannten von dem Wolf weg, aber das Heinzelmännchen sagte: „Lauft nicht weg, das ist
mein Wolf! Fürchtet euch nicht!“ Die Geschwister fragten: „Willst du mit uns mitkommen?“
Das Heinzelmännchen antwortete: „Ja, gerne“.
Als sie im Dorf ankamen, erschrak die Mutter und schrie: „Was macht der Wolf hier?" Die
Geschwister erklärten ihr alles und sagten: „Der Wolf und das Heinzelmännchen bleiben drei
Tage bei uns.“
Der Wolf, die Geschwister und das Heinzelmännchen gingen im Dorf spazieren. Da
brauchten zwei Menschen Hilfe. Die vier retteten die Menschen und gingen weiter.
Nach drei Tagen verließen sie der Wolf und das Heinzelmännchen - und alle lebten glücklich
und zufrieden.
39
Das magische Wasser (Chiara)
Es war einmal ein Esel, der hieß Tobi. Er wohnte in einem Wald. Da er sehr einsam war,
suchte er einen Freund.
Eines Tages ging Tobi im Wald spazieren und traf einen Jungen. Tobi sagte: „Hallo, ich bin
Tobi, wer bist du und wo sind deine Eltern?“ Der Junge antwortete: „Ich bin Moritz, ich habe
keine Eltern mehr, ich bin Waise, ich bin blind und habe mich verlaufen.“ Tobi hatte Mitleid
mit ihm und nahm ihn mit zu seinem Schlafplatz. Die beiden hatten sehr viel Spaß und es
entwickelte sich eine Freundschaft.
Am nächsten Tag klopfte es an der Tür. Da stand ein alter Mann und erzählte den beiden
über ein magisches Wasser, das Blinde wieder sehend machen kann. Der alte Mann sprach
weiter: „Dieses ist aber bei einer Hexe. Ihr müsst schwierige Aufgaben erledigen und wenn
ihr alles schafft, dann bekommt ihr ein kleines Fläschchen magisches Wasser.“ Moritz hielt
sich an Tobi fest und Tobi führte ihn zur Hexe.
Als sie dort waren, klopften die beiden an die Tür. Da öffnete eine alte Frau und fragte: „Was
wollt ihr denn von mir?“ Da sagte Moritz: „Wir wollen ein Fläschchen magisches Wasser
holen, denn ich bin blind und möchte wieder sehen können.“ Die alte Frau zischte: „Wenn
ihr das magische Wasser haben möchtet, dann müsst ihr einige schwierige Aufgaben
erledigen. Ihr müsst mir vom Drachen eine Schuppe und ein kleines Stück vom Horn des
Einhorns bringen.“
Moritz und Tobi durften bei der Hexe übernachten und als sie im Bett lagen, redeten sie wie
sie das schaffen könnten - und irgendwann schliefen sie ein. Am nächsten Tag weckte sie die
Hexe auf und die beiden machten sich gleich auf den Weg. Sie kamen bei einer Höhle an und
schlichen sich hinein. Da sahen sie einen riesengroßen Drachen. „Hallo, ich bin Tobi und das
ist Moritz. Wir wollten fragen, ob wir eine Schuppe von dir haben können, denn Moritz ist
blind und eine Hexe gab uns das als Aufgabe“, sagte Tobi ängstlich. Der Drache antwortete:
„Hallo ich bin Tomi, das tut mir wirklich sehr leid, dass du nichts sehen kannst. Ich werde dir
sehr gern helfen.“ Tobi kletterte auf den Drachen Tomi und nahm sich eine Schuppe. Sie
bedankten sich und gingen weiter. Sie suchten jetzt ein Einhorn, aber fanden nirgendwo
eines.
Da setzten sie sich und waren sehr traurig. Auf einmal sah der Esel ein Einhorn und das sah
sehr böse aus. Die beiden standen auf und gingen zu dem Einhorn, das gleich auf sie zu
rannte. Tobi wollte wegrennen, doch er merkte, dass Moritz nicht einfach wegrennen
konnte. Moritz stand da und das Einhorn blieb vor ihm stehen. „Renn weg, ich bin ein
gefährliches Einhorn, ich könnte dich mit meinem Horn aufspießen.“
Da sagte Moritz: „Ich habe keine Angst vor dir. Du tust nur so gefährlich, doch eigentlich bist
du gar nicht gefährlich.“ Da nickte das Einhorn und antwortete: „Ja, jedes Einhorn ist
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gefährlich mit dem Horn nur ich nicht.“ „Das musst du ja gar nicht sein du kannst auch ein
nettes Einhorn sein. Ich habe eine Bitte an dich: Könntest du mir vielleicht ein kleines
Stückchen deines Hornes geben, denn ich bin blind und eine Hexe gab uns das als Aufgabe.“
Das Einhorn rieb sein Horn an einem Baum und brach dabei ein kleines Stück ab. Moritz und
Tobi bedankten sich. Sie freuten sich so, dass sie alles bekommen hatten.
Sie gingen zum Hexenhaus zurück und sagten zur Hexe: „Hier, wir haben alles, bekommen
wir jetzt das magische Wasser?“ Die Hexe konnte es fast nicht glauben und sprach: „Ja,
natürlich.“ Sie reichte ihnen das Fläschchen und die beiden gingen raus. Tobi tröpfelte
Moritz das Wasser auf die Augen und plötzlich öffnete er sie und konnte wieder sehen. Er
war überglücklich und sie hüpften vor Freude.
Dann gingen sie nach Hause, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Das Wasser (Alexander)
Es war einmal vor langer Zeit ein Esel, der einsam war und sich nach einem Freund sehnte.
Eines Tages brach der Esel aus seinem Stall aus um einen Freund zu suchen und kam in einen
dunklen Wald, wo eine Hexe lebte. Die Hexe war aber nicht erfreut und legte einen Fluch auf
ihn. Sie fluchte böse: „Erblindet sollst du sein!“ Der Esel lief so schnell er konnte weg. Er war
erschöpft und todmüde. Er sah zwar nichts mehr, aber hörte plötzlich wie Wasser
plätscherte und lief mit seiner letzten Kraft zur Wassertränke. Er trank und trank. Plötzlich
merkte er, dass er wieder sehen konnte. Das Wasser hatte ihn wieder sehend gemacht.
Dann schlief er ein.
Am nächsten Tag traf er einen Hund, der ebenso einen Freund suchte. Sie wurden beste
Freunde bis an ihr Lebensende.
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Der blinde Esel (Jan)
Es war einmal ein Esel, der Freunde suchte. Er suchte im Wald und auf seinen Wegen.
Als er einmal im Wald war, traf er eine Hexe, die ihn blind machte. Er lag erschrocken am
Boden. Der Esel schrie um Hilfe. Ein Prinz hörte den Esel und lief so schnell er konnte zu ihm.
Der Prinz führte den Esel zum Schloss. Als sie beim Schloss waren, führte er ihn durch das
Schloss. Als sie im Garten waren, sagte der Prinz: „Greif in das Wasser, dann kannst du
wieder sehen“. Der Esel machte das, was der Prinz ihm sagte. Auf einmal konnte er wieder
sehen, und der Esel bedankte sich.
Der Prinz und der Esel wurden Freunde. Sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr
Lebensende.
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Der Esel und sein Freund (Lea)
Es war einmal ein einsamer, armer Esel namens Tommi, der für eine böse alte Hexe arbeiten
musste. Er hatte ein hartes Leben.
Tommi war immer auf der Suche nach einem Freund, damit er wenigstens ein bisschen
lachen konnte. Er arbeitete tief im Wald und er hatte einen kleinen Eimer voller Wasser, das
Blinde wieder sehen lassen konnte. „Das gibst du mir sofort!“, schrie die Hexe ihn an. Sie
versteckte das Wasser tief im Wald.
Eines Tages kam ein blinder Junge ungewollt in den Wald. Der Esel und er wurden dicke
Freunde. Deswegen wollte der Esel das Wasser suchen, doch das passte der Hexe gar nicht
in den Kram. So verwandelte sie den Esel in einen Frosch und sich selbst in den Esel. Sie ging
zu dem Freund und schrie: „Ich hasse dich! Lass mich in Ruhe!“ Danach ging der wahre Esel
zum Freund und erklärte ihm alles. Plötzlich stolperte Tommi über den Eimer Wasser. Ein
Spritzer genügte, um dem Jungen das Augenlicht wieder zu geben.
Sie gingen sofort zu der Hexe, denn sie hatte das Wasser versteckt, um selber unsterblich zu
werden. Aber sie hatte sich getäuscht, denn dieses Wasser brachte böse Menschen um. So
starb sie gleich, als der Esel es über sie schüttete.
Der Esel und der Junge lebten glücklich bis an ihr Lebensende und teilten das Wasser mit
dem ganzen Dorf.
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Das heilende Wasser (Ivan)
Es war einmal ein Esel, der wollte Freunde finden.
Auf dem Weg in den Wald um dort Freunde zu finden, traf er eine böse Hexe, die ihn blind
machte. Der Esel blieb am Boden liegen und schrie: „Hilfe, Hilfe!“
Damals war gerade ein Prinz in dem Wald und hörte, dass jemand um Hilfe schrie. Der Prinz
folgte der Stimme und kam zu dem Esel. Der Prinz fragte den Esel: „Geht es dir nicht gut?“
Der Esel antwortete: „Nein, eine böse Hexe hat mich blind gemacht.“
Die beiden gingen zum Schloss des Prinzen. Sie gingen in den Garten des Schlosses, wo das
heilende Wasser war. „Du musst ins heilende Wasser springen und wenn du raus kommst,
wirst du wieder sehen“, sagte der Prinz.
Der Esel sprang in das heilende Wasser, und als er raus kam, konnte er wieder sehen. Der
Prinz wurde König und der Esel sein bester Freund. Und sie lebten glücklich und zufrieden.
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Das Wasser (Ebi)
Es war einmal ein Esel, der einen Freund suchte. Aber er war blind. Er ging in den Wald und
da bekam er von einer Hexe Wasser und die sagte: „Hier, nimm, das ist sauber.“
Plötzlich konnte er wieder sehen. Aber das, was er sah, war grauenhaft. Das Wasser ließ
Morde sehen. Den Esel erinnerte das an das, was er vom 2. Weltkrieg gehört hatte. Er flippte
aus und rannte herum, schlug um sich und zerstörte alles, was ihm im Weg war. Schließlich
rannte er Esel mit großer Gewalt gegen eine Eiche und fiel ins Koma.
Er wachte in einer Hütte auf. Ihm war extrem schwindelig und er blieb liegen. Da kam
plötzlich die Hexe und sagte: „Es tut mir schrecklich Leid. Ich dachte das wäre sauberes
Wasser.“
Da antwortete der liegende Esel: „Ach, ist schon vergessen.“ Und sie wurden Freunde und
lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
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Der Wolf und die Zwerge (Denise)
Es waren einmal zwei Geschwister, sie hießen Lena und Molly und wohnten in einem Dorf.
Das Dorf wurde von einem Wolf und von Zwergen bedroht. Doch Lena und Molly ließen das
nicht zu.
Eines Tages kamen die Zwerge und sagten: „Wenn ihr uns das Dorf nicht überlassen wollt,
dann seid ihr Fressen für unseren hungrigen Wolf.” Da sagten die Geschwister: „Ihr
bekommt unser Dorf nicht, für nichts in der Welt. Wir beschützen die Menschen vor euch
und dem Wolf.” Da gingen die Zwerge wieder in den Wald zu ihren Hütten zurück.
Der nächste Tag kam, aber die Zwerge erschienen nicht. Lena und Molly wussten, dass die
Zwerge irgendwann zurückkommen würden. Sie überlegten, wovor die Zwerge Angst haben
könnten. Sie dachten, dass Riesen wohl den Zwergen Angst machen. Da nahmen Lena und
Molly ihren Zauberpinsel und sagten: „Pinsel, Pinsel, male uns ein Bild mit drei Riesen“. Und
so geschah es. Die beiden hatten nun ein Bild mit drei gewaltigen Riesen.
Am dritten Tag kamen die Zwerge mit ihrem Wolf zurück und dachten sich: „Das Dorf gehört
jetzt uns”. Aber da kamen Lena und Molly, zeigten ihnen das Bild und sagten: „Geht zurück
in den Wald, das Dorf gehört uns Menschen.”
Als die Zwerge und der Wolf das Bild sahen, rannten sie schnell zurück in ihren Wald. Ab
diesem Tag kamen die Zwerge und der Wolf nie mehr aus dem Wald heraus, und die
Menschen lebten glücklich und zufrieden in ihrem Dorf.
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Der blinde Esel (Melissa)
Es war einmal ein blinder Esel, der keine Freunde hatte. Der Esel hieß Strizel und er ging
einmal im Wald spazieren.
Der Esel verirrte sich im Wald und fand nicht mehr heraus. Auf einmal traf der Esel auf eine
Hexe. Die Hexe wollte den Esel braten, aber er konnte sich befreien und schrie laut: „Iah, Iah,
Iah!“ Der Esel lief von der Hexe weg und machte es sich im Wald gemütlich.
Sam, ein Mädchen, das auch im Wald spazieren ging, traf den Esel und sprach ihn an: „Bist
du blind?“ Der Esel antwortete: „Iah“. Das Mädchen dachte an das Wasser, das sehend
macht. Sie sagte: „Ich hole etwas für dich“. Sam gab dem Esel das Wasser und er konnte
wieder sehen.
Ein Bub kam Sam in die Quere. Sam gefiel der Junge sehr und sie begann mit ihm zu
sprechen: „Willst du mein Freund sein?“ Der Bub antwortete: „Ja sicher, du bist die Richtige
für mich. Ich heiße übrigens Andreas.“
Die beiden verliebten sich ineinander und lebten glücklich miteinander. Der Esel durfte auch
bei ihnen leben.
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Der magische Pinsel (Chiara)
Es waren einmal zwei Geschwister, die hießen Julia und Lukas und wohnten in einem
kleinen Haus in einem armen Dorf. Sie hatten keine Eltern mehr und wohnten alleine.
Aber sie erbten von ihren Eltern einen Pinsel, mit dem sie zaubern konnten. Was sie mit
ihm zeichneten, das ging auch in Erfüllung.
Eines Tages war ein furchtbares Gewitter. Es donnerte, blitzte und regnete sehr stark.
Da klopfte es an der Tür. Die beiden öffneten und da stand ein Heinzelmännchen. Er
sprach: „Hallo, ihr beiden, ich habe gehört, dass ihr sehr arm seid, deshalb möchte ich
euch ins Zauberland mitnehmen. Dort seid ihr nicht mehr allein und ihr bekommt immer
etwas zu essen.” Julia und Lukas packten sogleich ihre Sachen und auch den Pinsel ein.
Als das Gewitter vorbei war und es hell wurde, nahm das Heinzelmännchen die beiden
mit.
Die ersten Tage waren wunderschön, doch eines Tages kam das Heinzelmännchen in
Julias und Lukas Zimmer, nahm ihnen den Pinsel weg und führte sie zu einem Gefängnis.
Sie wehrten sich, doch das böse Männchen hatte viele Helfer, und schon saßen sie im
Gefängnis. Dort waren viele andere Leute, die es betrogen hatte. Jeder erzählte ihnen,
wie es sie betrogen hatte.
Doch plötzlich kam ein kleiner Wolf. Julia fragte: „Wem gehört dieser Wolf?" Da
antwortete eine Frau: „Der gehört dem Heinzelmännchen, das behandelt ihn aber sehr
schlecht, es gibt ihm nie was zu fressen und schimpft ihn dauernd." Als es Nacht wurde,
kam der Wolf und Julia und Lukas sagten zu ihm: „Willst du dich am Heinzelmännchen
rächen, dann hol den Pinsel, wenn es schläft.“
Der Wolf nickte und ging. Als das Heinzelmännchen schlief, schlich er sich in sein
Zimmer, schnappte den Pinsel und brachte ihn zu Julia und Lukas.
Die beiden zeichneten schnell ein großes Loch auf die Wand, weckten die anderen auf
und kletterten alle durch das das Loch. Alle waren nun frei und liefen nach Hause. Der
Wolf blickte noch einmal zurück und sprang auch durch.
Von nun an wohnte er bei den beiden und beschützte sie bis an ihr Ende.
49
Der magische Pinsel (Denise)
Es waren einmal zwei Geschwister, sie hießen Lena und Molly, und wohnten in einem
kleinen Dorf. Dieses Dorf wurde von einem Wolf und von Zwergen bedroht. Doch die beiden
Geschwister beschützten ihr Dorf.
Eines Tages kamen die Zwerge und sagten: „Wenn ihr uns das Dorf nicht überlassen wollt,
dann seid ihr Fressen für unseren hungrigen Wolf." Da sagten die Geschwister: „Ihr
bekommt unser Dorf nicht, für nichts in der Welt. Wir beschützen die Menschen vor euch
und dem Wolf." Da zogen sich die Zwerge wieder in den Wald zu ihren Hütten zurück.
Der nächste Tag kam, aber die Zwerge erschienen nicht. Lena und Molly wussten, dass die
Zwerge irgendwann zurückkommen würden. Sie dachten sich, dass die Zwerge Angst vor
Riesen haben. Und da sagten die Schwestern: „Pinsel, Pinsel, male uns ein Bild mit drei
Riesen." Und so geschah es. Die beiden bekamen ein Bild mit drei Riesen.
Am dritten Tag kamen die Zwerge mit ihrem Wolf zurück und meinten: „Das Dorf ist jetzt
unseres". Aber da kamen Lena und Molly, zeigten ihnen das Bild und sagten: „Verschwindet
zurück in den Wald, das Dorf gehört uns Menschen." Als die Zwerge und der Wolf das Bild
sahen, rannten sie schnell zurück in den Wald.
Ab diesem Tag kamen die Zwerge nicht mehr aus dem Wald heraus, und die Menschen
lebten glücklich und zufrieden in ihrem Dorf weiter.
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Der Pinsel (Laureta)
Es war einmal zwei Geschwister. Der Junge hieß Toby und das Mädchen hieß Molly. Sie
lebten in einem armen Dorf, wo es nicht genug zu essen gab. Leider hatten sie keine
Eltern mehr und lebten allein.
Eines Tages hatten die Geschwister beschlossen, das ganze Dorf zu putzen. Dabei fanden
die beiden einen Pinsel, und sie gingen heim damit. Sie wussten nicht, was sie damit
machen sollten. Sie ließen ihn auf dem Tisch liegen und schauten beim Fenster hinaus,
weil da jemand laut gerufen hat. Sie sahen ein Heinzelmännchen, das laut rief: „Bringt
mir schnell diesen Pinsel wieder, sonst werde ich die Menschen verfluchen”. Die zwei
wussten nicht, was sie machen sollten. Da fragte Toby das Heinzelmännchen: „Was
machst du mit dem Pinsel, wenn wir ihn dir geben?” „Ach, das wollt ihr lieber nicht
wissen”, antwortete das Heinzelmännchen.
„Was sollen wir denn jetzt nur machen?”, rief Molly zu Toby .Toby nickte und sagte: „Er
will sicher nichts Gutes tun, das weiß ich jetzt schon.” Und die beiden schlichen sich
durch die Hintertür raus, und begegneten drei Wölfen. Die Wölfe sagten: „Wenn ihr
euch schon rausschleichen wollt, dann müsst ihr es auch an uns vorbei schaffen!”
Und als Molly stöhnte: „Ohje, hilf uns doch, du Pinsel!”, und als sie ihn schüttelte,
verwandelten sich die Wölfe in Frösche. Toby stampfte mit dem Fuß auf den Boden und
die Frösche hüpften sofort weg. Eine Weile überlegten sie und gingen dann Richtung
Wald. Molly meinte: „In diesem Pinsel ist eine Kraft drin”.
Später tauchte wieder das Heinzelmännchen auf und forderte: „Gebt mir den Pinsel!”.
Gleich wieder sagte Molly: „Pinsel, hilf uns!”, und schüttelte ihn. Und sogleich
verwandelte sich das Männchen in einen Hasen.
So hatten Molly und Toby das böse Heinzelmännchen und die Wölfe besiegt. Und wenn
sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Der magische Pinsel (Lea)
Es waren einmal zwei Geschwister, die hießen Julia und Julian. Die beiden wohnten in einem
kleinen Haus in einem Dorf. Da Julia gerne malte, hatte sie schon lange auf einen neuen
Pinsel gespart.
Nun hatte sie endlich genügend Geld um sich einen zu kaufen. „Ich probiere ihn gleich aus!",
sagte sie fröhlich. Sie malte eine wunderschöne Wiese an die Wand und holte Julian: „Das
ist wunderschön, Julia”. Nachdem er das gesagt hatte, berührte er die Wand und war
plötzlich in dem Bild. Julia rief: „Oh nein! Julian, ich komme!" Und auch sie fasste die Wand
an und kam zu Julian. Es war so toll. Überall gutes Essen und Trinken und ein großes
wunderschönes Haus.
Da kam aber ein Wolf und der sprach: „Oh, ich habe Besuch! Keine Angst, ich bin ein guter
Wolf. Wie seid ihr hierher gekommen?” „Durch einen Pinsel”, antwortete Julia, „aber wie
kommen wir hier wieder raus?” Da sagte der Wolf: „Hast du, den Pinsel wieder dabei?" „Ja.
Gut. Zeichne das Dorf auf eine Wand, fass das Bild an und du bist wieder zu Hause!"
In der Zwischenzeit kam ein böses Heinzelmännchen beim Haus der Kinder vorbei. Da sie
viele Schulden hatten, mussten sie jeden Monat etwas von ihrem Essen abgeben. Das
Männchen kam ins Haus und sah das Gemälde. „Der Pinsel existiert! Ja! Ich muss ihn
haben!" Genau in diesem Augenblick kamen die Kinder aus der Wand geschossen. „Oh
Heinzelmännchen! Nehmen Sie sich, was Sie wollen", sagte Julian höflich, denn das
Heinzelmännchen wird sehr schnell böse. „Ich will den Pinsel!" „Nein!", schrie Julia und
sprang in das Gemälde. So tat es Julian auch. Und das kleine Männchen auch. Sie kamen alle
ins Haus des Wolfes.
Nach ein paar Stunden riss das Heinzelmännchen die Türe auf. Julia rannte zu ihm und
bemalte ihn. Sogleich löste er sich in Staub auf.
So lebten sie frei weiter und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
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Der Zauberpinsel (Ivan)
Es waren einmal zwei Geschwister, die hießen Tom und Hans. Die beiden lebten in einem
kleinen Haus im Dorf. Ihr Traum war es Menschen zu retten.
Eines Tages gingen die beiden tief im Wald spazieren. Sie trafen an ein großes Haus. Sie
schauten durchs Fenster und hörten, dass ein Heinzelmännchen zu einem anderen sagte:
„Morgen werden wir das Dorf erobern und die Menschen einsperren und dann gehört das
ganze Dorf uns.“
Tom und Hans sprangen durch das Fenster und liefen zu einer Truhe. Alle Heinzelmännchen
stürzten sich auf Hans und sperrten ihn in einen Käfig. Tom aber kam zur Truhe und fand in
der Truhe einen Pinsel, auf dem „Hokus pokus, Steine los!” stand. Tom richtete den Pinsel
auf die Heinzelmännchen und sagte den Zauberspruch. Und in diesem Moment wurden die
Heinzelmännchen zu Stein.
Tom befreite Hans und sie gingen wieder nach Hause und nahmen den Pinsel mit. Als sie im
Dorf ankamen, waren drei Wölfe im Dorf. Hans nahm den Pinsel und sagte: „Hokus pokus,
lauft los!” Und die Wölfe liefen weg und ließen sich nie wieder blicken.
Der Pinsel kam ins Museum und alle waren glücklich und zufrieden.
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Der magische Pinsel (Tooba)
Es waren einmal zwei Geschwister, die waren arm. Sie hießen Susi und Molli. Sie
wohnten in einem Dorf mit ihren Eltern. Ihre Eltern sagten ihnen immer: „Helfet
Menschen, die krank sind”. Als sie groß genug waren, halfen sie Menschen, denen es
schlecht ging. Da sagten die Eltern: „Ihr seid fleißig, weil ihr kranken Menschen helft!”
Eines Tages gingen sie in einen Wald. Da trafen sie einen gruseligen Wolf und hatten Angst,
als sie sahen, dass der Wolf im Wasser schwamm und plötzlich versank. Susi sagte: „Wir
sollten dem Wolf helfen, weil er ein Problem hat. Die beiden gingen weiter und fanden den
Wolf verletzt. Plötzlich tauchten dort auch Heinzelmännchen auf und sagten zu den Kindern:
„Helft dem Wolf nicht!” Aber die Kinder hörten nicht auf die Heinzelmännchen und gingen
weiter. Die Heinzelmännchen sagten wieder: „Wir zählen bis drei und wenn ihr noch immer
zu dem Wolf geht, dann wird's Schwierigkeiten geben. 1,2,3,“ aber die Kinder gingen weiter.
Da stießen die bösen Heinzelmännchen den armen Molli in den Brunnen und gingen weiter.
Susi ging zum Wolf und half ihm und sagte: „Mein Bruder Molli ist im Brunnen, was soll ich
denn tun?” Der Wolf sagte: „Da du mir geholfen hast, sage ich dir das: Geh zum Schloss, da
findest du einen magischen Pinsel, der kann dir helfen, deinen Bruder Molli aus dem
Brunnen zu holen.” Susi vertraute dem Wolf und ging ins Schloss. Da fand sie diesen
magischen Pinsel und nahm ihn mit. Beim Brunnen sagte sie: „Du Pinsel, bring meinen
armen Bruder raus!” Und sogleich stand ihr Bruder Melli neben ihr. Da freuten sich beide
und brachten den Pinsel wieder zurück.
Glücklich gingen sie nach Hause und erzählten ihr Erlebnis. Ihre Eltern waren sehr
erschrocken, aber sie lebten froh und glücklich. Und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute.
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Das Zauberwasser (Samantha)
Es war einmal ein Esel. Er lebte in einer Holzhütte. Der Esel suchte sich einen Freund und
ging in den Wald. Der Esel hieß Manfred.
Da kam ein kleiner Dackel daher. Der Dackel sprach: „Hallo, ich heiße Maxi.“ Der Esel
antwortete: „Ich heiße Manfred!“
Später bekam Maxi einen Heuschnupfen. Da sagte der Esel: „Gehe zu dem Baum der Stille.
Dort musst du in das Zauberwasser schauen“. Da machte sich der Hund auf den Weg.
Manfred kam mit und unterstützte ihn.
Als sie endlich angekommen waren, sagte der Esel: „Bitte schnell, schau in das Zauberwasser
bevor es zu spät ist!“
Da schaute Maxi schnell hinein und er war wieder gesund.
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Das heilende Wasser (Cesur)
Es war einmal ein Esel, der war blind. Er wollte so gern wieder sehen können. Überall suchte
er einen Freund, der ihn unterstützen könnte. Er konnte leider nur mit seinem Gehör
suchen.
Er suchte im Wald, im Müll, sogar im Stall. Dann hörte er auf einmal etwas quaken. Es war
ein Frosch. Der Esel beschloss Freundschaft mit dem Frosch zu schließen. Der Esel erzählte
dem Frosch, dass er blind wäre und nur seinem Gehör folgen könnte. Der Frosch sagte: „Ich
kenne ein Wasser, das sehend macht. Aber dieses Wasser bewacht eine böse, alte Hexe!
Gehen wir sofort hin und holen wir dieses Wasser! „Wie kriegen wir das Wasser?"; fragte der
Esel. Der Frosch meinte: „Sie ist sehr leicht reinzulegen und hat oft Hunger.“ „Komm”, sagte
der Esel, „und holen wir uns das Wasser!“
Als die zwei angekommen waren, baten sie zuerst um das Wasser, aber die Hexe sagte
immer nein. Dann lockte der Frosch die Hexe mit Schokolade heran und sie folgte dem
Frosch. Der Frosch ging bis zum Ende des Waldes. In der Zwischenzeit rannte der Esel zum
Wasser und steckte seinen Kopf hinein. In dem Augenblick konnte der Esel wieder sehr gut
sehen. Der Esel rannte glücklich zum Frosch und gemeinsam rannten sie schnell zurück.
Sie lebten sehr glücklich bis an ihr Lebensende.
56
Das schreckliche Wasser (Meriton)
Es war einmal ein Esel, der einen Freund suchte, aber leider war der Esel blind.
Eines Tages ging er in den Wald, wo eine Hexe war. Da bekam er Wasser von dieser alten
Hexe. Der Esel konnte wieder sehen, aber es war ein grausliches und schreckliches Wasser
gewesen.
Denn er sah, wie die Menschen klauten und wie sie rauften. Das Wasser ließ ihn Morde
sehen.
Da rannte er so schnell, dass er …
…
Und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
57
Das magische Wasser (Edonjeta)
Es war einmal ein einsamer armer Esel, der für eine alte Hexe arbeiten musste. Er hatte
ein hartes Leben.
Hans-Peter hatte keinen Freund. Er war einsam und allein. Eines Tages ging Hans-Peter in
den Wald und suchte einen Freund. Sein Freund hieß Franz und der war blind. Hans-Peter
hatte ein magisches Wasser gefunden, das zaubern konnte, doch Hans-Peter wusste das
nicht. Doch eines Tages hatte er herausgefunden, dass das Wasser magisch war. Hans-Peter
lief sofort zur Hexe und erzählte ihr von dem magischen Wasser. Sie wollte, dass es ihr
gehört. Die Hexe lief in den Wald und versteckte das Wasser ganz tief im Wald. Hans-Peter
lief ihr hinterher, aber die Hexe wusste das nicht.
Hans-Peter hatte das magische Wasser gefunden und nahm es mit nach Hause. Er gab es
seinem Freund Franz und Franz konnte endlich zum ersten Mal sehen. Die beiden freuten
sich sehr. Franz bedankte sich bei Hans-Peter: „Danke, Hans .... ich danke dir, dass ich
endlich zum ersten Mal sehen kann.” Hans schaute glücklich und antwortete: „Ach, das
machte ich gern.”
Doch eines Tages, als die Hexe sich in einen Esel verwandelte, ging sie zu Franz und sagte:
„Franz, ich hasse dich!” Franz war so sauer. Hans-Peter ging zu Franz und erzählte ihm die
ganze Geschichte, die passiert war. Dann gingen die beiden die Hexe suchen. Als sie sie
gefunden hatten, schütteten sie das Wasser über sie. Plötzlich wurde sie zu Staub und war
verschwunden. Die beiden freuten sich so sehr, dass die Hexe nicht mehr da war. Danach
gingen die beiden ins Dorf und teilten das Wasser auf. Alle, die im Dorf lebten, freuten sich
sehr. Hans-Peter und Franz lebten glücklich und zufrieden.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
58
Das heilende Wasser (Marvin)
Es war einmal ein Esel, der suchte einen Freund. Aber das Problem war, dass er blind war.
Er kam nicht blind auf die Welt, sondern seine Besitzerin, die eine Hexe war, machte ihn
durch einen Zauber blind.
Sie setzte ihn darauf im Wald aus. Der Esel fürchtete sich vor den Geräuschen, da er nicht
sehen konnte, was vor ihm geschah. Nach drei Tagen hörte er ein Brüllen. Er zuckte
zusammen und schrie: „Wer ist da?” Er schnaufte wie wild vor Angst. Er hörte jemanden
durch den Wald schleichen. Auf einmal aber war es ruhig. Eine Stimme sagte: „Ich bin ein
Tiger." Der Esel sagte: „Frisst du mich jetzt?" Der Tiger sagte: „Nein, ich bin gerade vom Zoo
ausgebrochen und suche ein Versteck.
Der Esel fragte: „Darf ich mit dir mitgehen?" „Ja, na klar. Komm mit”. Sie gingen weiter, bis
sie an einen See kamen. Der Tiger sagte: „Wau, ist der groß!“ „Bitte, bring mich zum Wasser,
ich hab Durst.” Sie gingen zum Wasser. Der Esel trank und 1,2,3, er sah wieder. Er drehte
sich um und sagte: „Ich kann wieder sehen! Möchtest du mein Freund sein?“ „Ja, klar!” Und
wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
59
Das Zauberwasser (Samantha)
Es war einmal ein Esel. Der lebte in einer Holzhütte. Der Esel suchte sich einen Freund und
ging dazu in den Wald.
Da kam ein kleiner Dackel daher, der litt an einem furchtbaren Schnupfen. Da sagte der Esel:
„Hallo, ich bin Manfred, der Esel“. Der Dackel antwortete: „Ich bin Maxi, leider habe ich
einen ganz lästigen Schnupfen“. „Geh zur Hexe, sie hat ein Zauberwasser. Du musst das
Wasser auf die Nase sprühen, dann ist der Schnupfen weg.“ Da machte sich Maxi auf den
Weg, Manfred unterstützte ihn.
Als sie bei der Hexe waren, fragten sie die Hexe: „Können wir bitte ein kleines Fläschchen
Zauberwasser haben, weil mein Freund Maxi hat einen Zauberschnupfen“. Da hatte die Hexe
Mitleid und sprühte ihm das Wasser über die Nase.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!
60
Die Königreiche (Ebi)
Es waren einmal zwei arme Brüder, die sehr unterschiedlich waren. Der einer war sehr
fleißig und freundlich, der andere aber war extrem faul und launenhaft.
Eines Tages machten sich beide auf den Weg um Frau Glück zu suchen. Sie freuten sich
schon sehr auf Frau Glück. Als sie endlich dort waren, bekamen sie etwas von der Frau Glück.
Der eine wurde reich belohnt und der andere wurde bestraft wegen seiner Faulheit.
Der Fleißige hieß Kevin und der andere Edward. Kevin wurde ein König und regierte über ein
Land, aber Edward bekam nur Pech.
Als Edward einmal zu seinem Bruder ging, sagte der zu ihm: „Ach, was ist nur aus dir
geworden." Da zückte Edward sein Messer und rannte los. Die Wachen rannten auf Edward
zu, aber der stieß sie nur weg. Als Edward nur wenige Meter entfernt war, kam wieder sein
Pech zum Vorschein. Er rutschte aus und stach sich in die Hand. Er jaulte auf und sein Bruder
brachte ihn in sein Behandlungszimmer. Als er dort von seiner Ohnmacht erwachte,
entschuldigte er sich bei seinem Bruder und sie gingen wieder zu Frau Glück.
Die bemerkte, dass Edward nun nicht mehr faul war und gab ihm auch ein Königreich. Die
beiden Königreiche waren befreundet und beschenkten sich gegenseitig. So lebten die
Brüder glücklich bis an ihr Lebensende.
61
Frau Glück (Samantha)
Es waren einmal zwei unterschiedliche Brüder. Der eine war fleißig, brav und freundlich.
Aber der andere war faul und unfreundlich. Sie hießen Hans und Paul.
Eines Tages beschlossen die zwei Brüder zu Frau Glück zu gehen, weil sie so arm waren. Sie
begegneten auf dem Weg einem schönen Reh. Paul wollte es erschießen, aber dann sagte
das Reh: „Nein, bitte nicht, ich bin die Frau Glück. Der böse Zauberer hat mich in ein Reh
verwandelt."
Hans fragte: „Können wir dir helfen?" Paul antwortete: „Nein, Hans, wir werden doch nicht
einem Reh helfen. Es kann sogar sein, dass es uns ausnutzen will und doch nicht die Frau
Glück ist, wie es das Reh gesagt hat!"
Da antwortete das Reh: „Ich werde euch nicht ausnutzen. Ich bin die Frau Glück, wenn ihr
mir wirklich helfen wollt, dann begleitet mich dem Berg hoch. Wenn ich den Zauberer
berühre, dann werde ich wieder ganz normal sein.”
Hans ging mit ihr mit, aber Paul machte sich eine Hängematte und schlief ein.
Als sie auf dem Berg waren, stand plötzlich der Zauberer da und sagte: „Hallo Frau Glück,
oder sollte ich dich Frau Reh nennen? Du hast wohl noch immer nicht genug?" Das Reh
flüsterte zu Hans: „Jetzt!" Hans sprang auf den Zauberer, hielt ihn fest und das Reh
berührte den Zauberer und sie wurde wieder Frau Glück. Der Zauberer löste sich auf und
Frau Glück sagte: „Weil du mir geholfen hast, sollst du reich werden und dein Bruder Paul
soll ein Stück Brokkoli zum Essen bekommen.” „Danke schön, Hans, und leb wohl!”
Hans ging zu seinem Bruder und gab ihm für immer Brokkoli zu essen.
62
Glück und Pech (Lea)
Es waren einmal zwei Brüder namens Tobi und Tomas. Tobi, der fleißige Bursche, war
immer hart am Schuften, doch Tomas war ein richtiger Faulpelz. In ihrem Dorf gab es eine
Legende, die Legende von Frau Glück. Frau Glück war eine ältere Frau, die den Leuten
großes Glück spendete und da Tobis und Thomas´ Familie arm war, konnten sie das Glück
gut gebrauchen.
„Ich beweise dir, dass es Frau Glück gibt!", protestierte Tobi. „Die alte Hexe gibt es doch nur
in deiner Fantasie!", gab Tomas zurück. „Ich habe eine Idee! Wenn wir beide Frau Glück
finden, musst du den Menschen im Dorf helfen! Wenn ich aber verliere, werde ich wie du
und ich werde nie wieder hilfsbereit sein." „Ich bin einverstanden. Heute Nacht, wenn
Mutter und Vater schlafen, machen wir uns auf den Weg.” Als die Eltern eingeschlafen
waren, machten sich die Knaben auf den Weg um Frau Glück zu suchen. Auf dem Weg fielen
sie aber plötzlich in einen Graben, der wunderschön im Mondlicht funkelte. „Glaubst du jetzt
an Frau Glück?" „Nein!"
Hinter ihm stand plötzlich Frau Glück und sprach: „Ich bin aber hier. Ich gebe euch eine
Chance auf das Glück. Ihr sollt arbeiten für mich." „Ja", sagten beide gleichzeitig.
Am nächsten Tag machte Tomas nichts. Er lag im Bett und hatte nur gefressen! „Nun, seid
ihr fertig?", fragte Frau Glück. In diesem Moment fiel auf Tomas schwarzes Pech und auf
Tobi goldenes Glück.
63
Frauensuche (Stefanut)
Es waren einmal zwei Brüder. Der eine war fleißig, der andere war faul. Sie lebten in einem
Dorf, dort herrschte große Armut. Sie suchten und suchten eine Frau, aber fanden keine.
Eines Tages gingen sie zu einem Prinz um zu arbeiten. Der Fleißige wollte gerne arbeiten,
aber der Faule nicht.
Nach langer Zeit kamen die zwei Töchter des Prinzen nach Hause. Als die eine schöne
Tochter den Fleißigen sah, verliebte sie sich in ihn. Die hässliche Tochter sah den Faulen an
und hasste ihn sofort. Nach langer Zeit heiratete der Fleißige die schöne Tochter und bekam
viel Geld und der Faule wurde nach Hause geschickt.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute
64
Leben in Armut (Jan)
Es waren einmal zwei unterschiedliche Brüder, die in Armut lebten. Sie hießen Blauring und
Weißring. Sie hatten fast kein Geld und fast nichts zu essen und zu trinken. Einer war
freundlich und fleißig, aber der andere war launenhaft und faul. Wenn sie sich trafen,
stritten sie und beschimpften einander.
Dann machten sie sich auf den Weg, um Frau Glück zu suchen. Sie suchten und suchten und
suchten, aber sie fanden Frau Glück nicht. Nach einem Jahr fanden sie Frau Glück. Einer
wurde reichlich belohnt und der andere wurde wegen seiner Faulheit bestraft.
Blauring bekam viel Geld. Weißrings Kopf aber wurde mit schwarzer Kohle eingerieben.
Blauring freute sich sehr und sein Bruder Weißring bereute zutiefst sein bisheriges
Verhalten. Er gelobte Besserung.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
65
Frau Glück (Melissa)
Es waren einmal zwei unterschiedliche Brüder, die in einer Holzhütte wohnten und sehr
arm waren. Der eine war fleißig, der andere war faul. Der Faule hieß Stritzl und der andere
hieß Paul. Der Fleißige musste alle Arbeiten machen und der Faule lag immer im Bett und
faulenzte.
Eines Tages ging der Fleißige zu einem Haus, wo eine Frau rausguckte. Die Frau sagte:
„Wenn du alle Aufgaben machst, die ich dir auftrage, dann bekommst du eine Belohnung”.
Er machte die Aufgaben immer und darum bekam er Gold zur Belohnung. Als er zuhause
war, wollte das sein Bruder auch.
Sein Bruder ging auch zu Frau Glück um Gold zu bekommen. Er aber machte am ersten Tag
die Aufgaben, aber er wurde immer fauler. Zur Belohnung, weil er so faul war, bekam er
über seinen Körper viel Pech, das nie wieder abging. Zuhause stritten die zwei Brüder, weil
der eine Gold bekommen hatte und der andere Pech. Aber Paul gab seinem Bruder etwas
von dem Gold ab.
Die beiden stritten nicht mehr und sie waren wieder gute Brüder. Der Faule wurde fleißig
und er lernte wieder etwas dazu.
66
Einer faul, einer fleißig (Cesur)
Es waren einmal zwei Brüder, die hatten keine Eltern mehr. Sie lebten in großer Armut. Der
eine hieß Jan, der andere Heinz. Heinz war immer brav und freundlich. Jan aber war faul und
frech. Die zwei suchten Frau Glück, weil sie nicht ausreichend Wasser und Essen hatten.
Sie gingen auf eine große Wiese voller Blumen. Da war eine Blume, die ausgetrocknet war
und rief: „Ach bitte, gießet mich, ich sterbe schon vor Durst!“ Heinz hatte nur ein wenig
Wasser mit, aber er mochte auch nicht, dass die Blume starb. Darum goss er die Blume mit
dem Wasser. Jan hatte aber kein Mitleid und wollte, dass die Blume starb. Die Blume war
aber schon gerettet.
Sie gingen weiter. Nach einer Weile kamen sie zu einem Baum, der rief: „Bitte schüttle mich,
die Walnüsse sind schon reif!“ Heinz rannte hin und schüttelte den Baum mit seiner ganzen
Kraft. Später sahen sie eine kleine Hütte, in der sie Frau Glück sahen. Sie waren
angekommen.
Heinz fragte: „Frau Glück, dürfen wir beide, Heinz und Jan, bei Ihnen übernachten und
könnten wir auch versorgt werden?“ „Nur wenn ihr zwei alle Aufgaben im Haus erledigt,
welche ich euch auftrage“, sagte Frau Glück.
Heinz machte alle Arbeiten brav und sauber, aber Jan saß den ganzen Tag auf seinem Bett
und starrte die Decke an. Nach zwei Jahren bekam Heinz Heimweh und wollte wieder
zurück. Frau Glück verstand ihn und begleitete die zwei bis zur großen Blumenwiese. Frau
Glück schnippte und es regnete Obst, Gemüse, Brot, Wasser und alles Mögliche über den
Kopf von Heinz. Über Jans Kopf regnete es Nägel, Hämmer, Klammern, Ziegeln und alles, was
Arbeit machte.
Heinz ging glücklich und zufrieden nach Hause, aber Jan war ganz böse. Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute.
67
Die Freundschaft (Melissa)
Es waren einmal zwei Freundinnen, die immer miteinander spielten. Die beiden waren
Nachbarn.
Eines Tages hatten sie einen Streit und redeten nichts mehr miteinander. Die beiden suchten
sich andere Freunde, aber an diesem Tag fanden Yvonne und Hanna keine Freunde. Yvonnes
Mutter sagte zu ihr: „Warum spielst du nicht mit Hanna?" Yvonne sagte: „Wir hatten einen
Streit, darum suche ich mir jetzt eine neue Freundin." Yvonne ging nach draußen und suchte
eine neue Freundin. Als sie ein Stückchen gegangen war, traf sie eine und fragte: „Willst du
meine neue Freundin sein?" Die beiden wurden Freunde. Dann kam ihnen Hanna in die
Quere. Sie war eifersüchtig, weil sie keine Freundin fand. Hanna sagte: „lch will wieder mit
dir befreundet sein." Yvonne nahm die Entschuldigung an und die drei waren beste
Freundinnen.
Die drei unternahmen immer etwas zusammen und lebten glücklich und zufrieden.
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Die Lektion (Alexander)
Es waren einmal zwei Brüder, die hießen Peter und Hans. Sie hatten nicht viel Geld und
konnten sich gar nichts kaufen. Einer war fleißig, der andere faul.
Eines Tages machten sie sich auf den Weg um Frau Glück zu finden. Sie mussten durch
Wälder, Wiesen und riesengroße Flüsse. Dann endlich kamen sie zu dem Haus, wo Frau
Glück wohnte.
Dort mussten sie arbeiten. Peter putzte das ganze Haus und mähte den Rasen. Hans aber
war faul und lag den ganzen Tag im Bett, wo er schlief. Peter wurde dann am Ende reich
belohnt mit Gold- und Silbermünzen, aber Hans wurde mit Pech übergossen. Er musste dann
das ganze Jahr über Kartoffeln schälen, aber er hatte seine Lektion gelernt
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
69
Zwei Geschwister und ein Quiz (Cesur)
Es waren einmal zwei Geschwister, sie hießen Sandra und Peter. Sie verstanden sich sehr
gut. Sie wurden in ihrem Dorf von ihrer Mutter aufgezogen, der Vater war gestorben.
Die zwei gingen eines Tages in den Wald. Sie trafen einen braunen Wolf, der sprechen
konnte. Der fragte: „Wer seid ihr? Seid ihr die Helden, die die zwei Menschen retten
sollten?" „Welche zwei Menschen? Wie heißen sie?", fragte Sandra. „Eine hieß Isabella und
der andere Wolfgang", sagte der Wolf. Peter sagte: „Was? Isabella und Wolfgang, die sind
unsere Freunde, wie können wir sie retten?" „Hier, nehmt diesen Pinsel mit. Mit dem könnt
ihr die große Mauer durchdringen, hinter der eure Freunde warten. Aber passt auf, auf
dem Weg haben sich drei Heinzelmännchen verteilt, die euch immer Fragen stellen!", sagte
der Wolf.
Sandra und Peter nahmen den Pinsel und machten sich auf den Weg. Sie trafen bald das
erste Männchen, das die Frage stellte: „Auf welchem Instrument kann man nicht spielen,
aber es ist eins der wichtigsten?"
Sandra und Peter dachten nach, aber sie wussten keine Antwort. Als das Männchen sagte:
„Noch eine Minute", dachten sie scharf nach. In der letzten Sekunde rief Peter: „Die
Stimme!" Die Antwort war richtig und sie durften weiter. Ein wenig später war schon das
zweite Männchen gesehen worden und dieses fragte: „Welche Beere sollte man nicht
essen: a) Tollkirsche. b) Himbeere oder c) Schwarzbeere?" Sandra wusste es gleich und
sagte: „A ist die richtige Antwort, die Tollkirsche!" Diese Antwort war auch richtig und sie
gingen weiter. Da sahen sie schon die große Mauer. Sie gingen hin, aber vor der Mauer war
wieder ein Männchen, das letzte. „Welcher Hund", fragte das Männchen, „hat drei Beine?
Ihr habt 30 Sekunden Zeit um es heraus zu finden!" Sandra und Peter dachten verzweifelt
nach, aber sie fanden keine Antwort. Das Männchen sagte: „10 Sekunden noch." „Ich hab's,
jeder Hund! Wenn er sein Geschäft machen muss, dann muss er immer ein Bein heben!",
sagte Sandra. Das Männchen sagte „richtig” und ließ sie gehen.
Vor der Mauer stand: „Ziehe mit dem Pinsel das Muster nach, dann kannst du vorbei!"
Peter machte es und schon konnten sie vorbei. Sie hatten Isabella und Wolfgang
gefunden und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
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Frau Gudrun und die Ritter (Simon)
Frau Gudrun lebte seit vielen Jahren im Wald. Sie war sehr arm, aber Frau Gudrun hatte
etwas ganz Besonderes. Sie hatte zwei sehr gute Freunde, den schwarzen Raben Franz und
die liebliche Ziege namens Hilda mit den zwei goldenen Hörnern.
Eines Tages saßen Gudrun, Hilda und Franz gemütlich vor ihrer Hütte und spielten UNO.
Gudrun wollte Franz gerade eine +4 hinschmeißen, als sich plötzlich der Himmel
verdunkelte. Es blitzte und sie sahen den bösen Ritter Leopold vor sich stehen. Er hatte ein
Netz in der Hand und ging mit bösem Grinsen auf Hilda zu um sie einzufangen. Er wollte ihre
Hörner abschneiden und sie auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Gudrun verstand die Welt
nicht mehr, warum machte er das? Dann fiel sie in Ohnmacht. Hilda meckerte und
versteckte sich hinter dem Apfelbaum. Nur Franz, der schwarze Rabe, wusste was zu tun
war. Er flatterte wild mit seinen Flügeln um den bösen Ritter zu erschrecken. Dann rief er
Hilda zu: „Versteck dich! Ich hole Hilfe!“ Er flog in die Stadt zum guten Ritter Zipp. Ritter Zipp
sprang auf sein Pferd und ritt zu den bedrohten Freunden. Er kämpfte mit dem Schwert und
besiegte den bösen Ritter Leopold. Ritter Zipp sagte: „Lass die armen Leute in Frieden, sonst
stirbst du! Muahhahahahha!!!!!“
Der böse Leopold bekam Angst, schreckliche Angst und rannte so schnell er konnte davon.
Frau Gudrun machte zur Feier des Tages einen Schokokuchen.
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Strizi und Molli (Jesica)
Es waren einmal zwei Geschwister, die lebten in einem Dorf. Das Mädchen hieß Strizi und
der Bub Molli. Eines Tages gingen Strizi und Molli zu einem See.
Da versuchte ein Wolf schwimmen zu lernen. Aber er ging unter. Molli sprang rein und half
dem armen Wolf ans Ufer. Da kamen kleine Heinzelmännchen und riefen: „Das ist unser
Wolf!“ Die Geschwister nahmen ihre Pinsel und zeigten auf die bösen Heinzelmännchen.
Plötzlich standen die Männer in einem Käfig. Da sagte Strizi: „Wolf, du bist frei! Lauf in den
Wald!“ Der Wolf sagte: „Ach nein, darf ich bei euch bleiben?“ „Ja“, sagten die Kinder.
Danach gingen sie nach Haus zu ihrer Mutter.
Die Mutter schrie: „Raus, raus mit dem Wolf!“ Der Wolf antwortete: „Ach nein, ich bin brav
und kann auf die Kinder aufpassen.“ Die Mutter nickte. Sie freute sich sehr.
Aber die Geschwister hatten den Pinsel vergessen. Und die Heinzelmännchen kamen an den
Pinsel ran und konnten sich wieder befreien. Glücklich mit dem Wolf gingen Strizi und Molli
in den Wald Beeren zu pflücken. Plötzlich sahen die Heinzelmännchen Strizi, Molli und den
Wolf. Sie schlichen sich an sie heran. Diese bemerkten aber nichts. Plötzlich hörte der Wolf
ein Geräusch und lief sofort weg. Strizi und Molli hatten keine Chance mehr zu entkommen.
Und schon waren sie in einem Käfig. Sie riefen: „ Wolf! Wo bist du?“ Es kam keiner. Langsam
wurde es dunkel und die Mutter machte sich große Sorgen. Die Heinzelmännchen schliefen
bald ein. Endlich fand der Wolf die Kinder. Schnell und leise befreite er sie. Sie liefen nach
Hause und die Mutter freute sich sehr.
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Die zwei Brüder (Denise)
Es waren einmal vor nicht so langer Zeit, zwei Brüder, die in Armut lebten und sehr, sehr
unterschiedlich waren. Sie hießen Tim und Tom, einer war fleißig und freundlich, aber der
andere das Gegenteil, der andere war faul und launenhaft. Sie machten sich auf den Weg zu
Frau Glück, um von ihr belohnt zu werden.
Die beiden gingen los und kamen in einen Wald. Dort teilte sich der Weg und Tim meinte der
linke Weg sei der richtige, aber Tom meinte der rechte sei der richtige. Die beiden konnten
sich nicht einigen und so ging jeder, wie er meinte. Nach einiger Zeit kamen aber alle zwei
bei Frau Glück an.
Tom begegnete eine Katze, die von einem Baum hing und die schrie: „Hilf mir bitte!”, aber
Tom war zu faul und ging weiter. Tim begegnete auch eine Katze, die vom Baum hing, und
noch bevor sie schrie, kletterte Tim auf den Baum und brachte die Katze herunter. Das war
ein Trick von Frau Glück, sie wollte sehen, wer der Katze hilft. Da Tom der Katze nicht
geholfen hatte, wurde er mit einem Zauberspruch verflucht. Er musste ständig holzhacken,
solange bis er seine wahre Liebe fand.
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