Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Gewässerraum Amt für Umwelt Thurgau Inhalt Gesetzliche Grundlagen Ausgangslage Thurgau / GIS-Analyse Gewässerraum Landwirtschaft Bewirtschaftung Erosion Wie weiter 2 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 Amt für Umwelt 19. März 2015 Thurgau Definition Gewässerraum • minimaler Gewässerraum = der mit dem Gewässer direkt verbundene Lebensraum • dient der Sicherstellung der natürlichen Gewässerfunktion und des Hochwasserschutzes 3 Amt für Umwelt Gewässerraum Thurgau GSchG/GschV • Kantone müssen den minimalen Gewässerraum festlegen und in der Richt- und Nutzungsplanung berücksichtigen • extensive Gestaltung und Bewirtschaftung • Erhöhung für Schutz vor Hochwasser • Unterschreitung in dicht überbauten Gebieten • möglicher Verzicht: im Wald, Eindolungen, künstliche Gewässer 4 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Minimale Gewässerraumbreite nach Art. 41a GSchV 1 minimale Breite des Gewässerraums besondere Gebiete (Natur- und Landschaftsschutzgebiete) a. natürliche Sohlenbreite < 1m b. natürliche Sohlenbreite 1 – 5 m c. natürliche Sohlenbreite > 5 m 2 11m 6 x Breite + 5 m Breite + 30 m minimale Gewässerraumbreite übrige Gebiete a. natürliche Sohlenbreite < 2 m b. natürliche Sohlenbreite 2 – 15 m 11m 2.5 x Breite + 7 m 5 Amt für Umwelt Thurgau Gewässerabstand nach § 76 Planungs- und Baugesetz (PBG) wenn nicht durch besondere Vorschriften bestimmt Seen, Weiher und Flüsse Bäche und Kanäle 30 m 15 m 15 m 15 m Gewässerbreite Gewässerabstand nach PBG (Bäche) 6 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 Amt für Umwelt 19. März 2015 Thurgau Merkblätter Bundesamt für Umwelt 7 Amt für Umwelt Thurgau Natürliche Gerinnesohlenbreite • Breitenvariabilität nach Ökomorphologie 8 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Gerinnesohlenbreite nach Ökomorphologie • ~ 80 % der Gerinnelänge ≤ 2 m natürliche Gerinnesohlenbreite • ~ 75 % der Gerinnelänge ≤ 2 m Viele kleine Fliessgewässer Amt für Umwelt GIS-Analyse Gewässerraum natürliche Gerinnesohlenbreite [m] Anteil in [%] 0–1 55 >1–2 20 >2–3 9 >3–4 4 >4–5 3 >5–6 2 > 6–7 0 > 7–8 1 > 8–9 0 > 9 – 10 1 > 10 – 11 0 > 11 – 12 1 > 12 4 9 Thurgau Stand Ende 2014 • Anwendung der Vorgaben • • gemäss GSchV besondere Gebiete / übrige Gebiete Eingansgrösse Ökomorphologie Gerinnesohlenbreite / Breitenvariabilität 10 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau GIS-Analyse Besondere Gebiete Stand Ende 2014 Naturschutzgebiete 1. Bundesinventare 2. Zonenplan Naturschutzgebiet 3. Richtplan Naturschutzgebiet «Landschaftsschutzgebiete» 4. Richtplan Gebiet mit Vernetzungsfunktion 5. Bundesinventare der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung 6. Richtplan Gebiete Vorrang Landschaft Prüfung Definition, Anwendung und Priorität 11 Amt für Umwelt Resultat der GIS-Analyse Thurgau Stand Ende 2014 Ø Breite des minimalen Gewässerraums = 16 m • besondere Gebiete = 19 m • übrige Gebiete = 13 m • ~ 1% der Fruchtfolgeflächen liegen im minimalen Gewässerraum 12 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Minimale Breite Gewässerraum Stand Ende 2014 Gerinnelänge GIS-Analyse 1’896 km 3/4 mit minimaler Gewässerraumbreite von ≤ 15 m 13 Amt für Umwelt Geisslibach Thurgau Basadingen-Schlattingen 14 Stand Ende 2014 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Berechnungsbeispiel Ökomorphologie Stufe F mittlere Sohlenbreite: 1 m Wasserspiegelbreitenvariabilität: keine Natürliche Gerinnesohlenbreite Korrekturfaktor 2 (Breitenvariabilität fehlend) 2x1m=2m Besonderes Gebiet gemäss Art. 41a Abs. 1 GSchV Richtplan Gebiet mit Vernetzungsfunktion Minimale Breite des Gewässerraums gemäss Art. 41a Abs. 1 GSchV Natürliche Gerinnesohlenbreite 1 – 5 m 6 x 2 m + 5 m = 17 m C. Eisenring, Abt. Wasserwirtschaft/Wasserbau 15 Wiesebach bei Mauren / Stand Ende 2014 Amt für Umwelt übrige Gebiete nach Ausscheidung vor Ausscheidung Messweise Gewässerraum Thurgau Abstandsvorschriften nach DZV / ChemRRV Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) 16 Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Gewässerraum und Landwirtschaftliche Nutzung Nutzungsänderung: grössere Bäche / Flüsse / einzelne Abschnitte in besonderen Gebieten 17 Wiesebach bei Mauren / Stand Ende 2014 Amt für Umwelt Thurgau Bewirtschaftung Gewässerraum • bleibt Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) • nur extensive Nutzung Keine Dünger und Pflanzenschutzmittel • Biodiversitätsförderflächen (BFF) Uferwiese entlang von Fliessgewässern extensiv genutzte Wiese Streufläche Hecke, Feld- und Ufergehölz extensiv genutzte Weide, Waldweide 18 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 Amt für Umwelt 19. März 2015 Thurgau Gewässerraum und Erosion 19 Amt für Umwelt Thurgau Gewässerraum festlegen • Erarbeitung Grundlagen durch Kanton bis Dez. 2015 • grundeigentümerverbindliche Festlegung des Gewässerraums im Rahmen der kommunalen Nutzungsplanung durch die Gemeinden • Baulinien (Gewässerraumlinien) • Ausscheidung über gesamte Gemeindegebiet prioritär im Siedlungsgebiet 20 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie) Wasserbautagung 2015 19. März 2015 Amt für Umwelt Thurgau Danke für Ihre Aufmerksamkeit 21 Stand Ende 2014 Claudia Eisenring, Amt für Umwelt (Abt. Wasserbau und Hydrometrie)
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