Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page1 3 Bio. +3,0% +5,3% +70% 1.15 +14,1% Inflation 2,5-2,7% Betrag der überschüssigen Bankreserven, auf dem die Fed Zins zahlen wird, in US-Dollar Seite 2 annualisiert gegenüber Vorquartal, von uns für die restlichen drei Quartale 2015 erwartetes Durchschnittswachstum in den USA Seite 4 Jahreswachstum der Geldmenge M3 im April in der Euro-Zone, höchster Wert seit Februar 2009 Seite 5 für 2015 geschätztes Gewinnwachstum der konjunktursensitiven kleinen Kapitalisierungen in Europa Seite 6 Wert des Euro zum Dollar Mitte Mai, getragen durch eine schwache US-Wirtschaftstätigkeit und eine klare Erholung in Europa Seite 8 annualisiertes Wachstum der US-Autoverkäufe von Ende 4. Quartal 2014 bis April-Mai 2015 Seite 10 erste Anzeichen für Inflation im Finanzbereich als Folge der asymmetrischen Anlagepreissteuerung durch die Fed Seite 13 voraussichtliches Niveau der Zinsen 10-jähriger US-Treasuries per Ende dieses Jahres Seite 14 Asymmetrische Steuerung der Preise für Vermögenswerte beeinflusst Marktmechanismen Juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page2 UNSER MARKTKOMMENTAR Das dritte Mandat der Federal Reserve Bei unseren langfristigen Vorhersagen (Langfristiger Ausblick) weisen wir seit einigen Jahren immer wieder auf einen Stilwechsel der Geldpolitik der Zentralbanken in den Industrieländern hin, die nun auch die Immobilien- und Wertpapierpreise berücksichtigen. Diese Entwicklung nennen wir „Steuerung der Preise für Vermögenswerte“. Die Krise von 2008 hat gezeigt, dass Zentralbanken die Märkte angesichts ihres Einflusses auf die Realwirtschaft bei einem grossen Preisschock nicht mehr als effizient Yves Bonzon betrachten und ihre Entwicklung ignorieren können. Leiter Bereich Kapitalanlagen Diese Mechanismen werden in allen Einzelheiten in den Büchern über Bilanzrezessionen von Richard Koo, Chefökonom bei Nomura, beschrieben. Seit einigen Monaten konzentriert sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf eine eventuelle erste Anhebung der Zinsen durch die Federal Reserve (Fed) seit 2006. Infolge der gestiegenen Bilanzgrösse wird der Ausstieg aus ihrer unkonventionellen Politik (quantitative Lockerung) jedoch anhand von zwei Instrumenten stattfinden, die bis jetzt noch nie getestet wurden. Das erste besteht darin, einen Zins auf die überschüssigen Bankreserven in Höhe von 3 Billionen Dollar zu zahlen. Das zweite umfasst so genannte Reverse Repos. Diese ermöglichen den Geldmarktfonds kurzfristige Renditen, die den von der Fed gewünschten steigenden Finanzierungskosten entsprechen. Die amerikanische Zentralbank ist daher mit einer doppelten Ungewissheit konfrontiert. Einerseits die Gelegenheit, die Zinsen anzuheben – oder auch nicht, je nach Entwicklung des amerikanischen Konjunkturzyklus am Ende der Bilanzrezession der Haushalte. Und andererseits weiss sie nicht, wie sich ihre geldpolitische Entscheidung über diese neuen Methoden effektiv auswirken wird. Das offizielle Mandat der Fed umfasst zwei Ziele: Inflationssteuerung und Beschäftigung. James Bianco, Gründer und Stratege von Bianco Research in Chicago, der jüngst bei Pictet zu Besuch war, ist der Meinung, dass die Fed ein drittes, nicht offizielles Ziel verfolgt: die finanzielle Stabilität. Anders ausgedrückt will die Zentralbank vermeiden, dass ihre Entscheidung für eine Anhebung der Zinssätze von den Märkten falsch interpretiert wird und so zu einer unerwünschten Volatilität führt. Einen Vorgeschmack solch einer Volatilität bekam man bei der Debatte über die eventuelle Reduzierung des quantitativen Lockerungsprogramms. |2| perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page3 Diese Sichtweise entspricht unserem langfristigen Thema „Steuerung der Preise für Vermögenswerte“. James Bianco kommt zu dem Schluss, dass die Fed zögern wird, den ersten Schritt zu tun, solange die Marktprognosen und der Medianwert der Vorhersagen der Fed-Mitglieder so weit auseinandergehen (siehe nachstehende Grafik). DIE FEDERAL RESERVE KÖNNTE IHRE ZINSEN BIS ZUM JAHRESENDE NICHT UM DEN ERWARTETEN VIERTEL, SONDERN NUR UM EINEN ACHTEL PROZENTPUNKT ANHEBEN. % 3.5 Medianwert der Fed-Vorhersagen vom Dezember 2014 3.1% 3.0 2.5 Medianwert der FedVorhersagen vom März 2015 2.0 1.9% 1.5 1.7% 1.0 1.1% Prognose der Terminmärkte (Futures) 0.63% 0.5 0.35% 0.0 End 2015 Mitte 2016 Ende 2016 Mitte 2017 Ende 2017 Quelle: Pictet WM - AA&MR, Federal Reserve Natürlich bedeutet die Überwachung der finanziellen Stabilität auch, eine Überhitzung der Finanzmärkte zu verhindern. Zu diesem Zweck wird die Fed unseres Erachtens ausser bei einem unerwarteten externen Schock die Zinsen noch dieses Jahr anheben. Die erste Anhebung könnte jedoch nur einen achtel und nicht wie allgemein erwartet einen viertel Prozentpunkt betragen. Mit dieser Entscheidung würde die US-Notenbank ein Signal des Vertrauens in die Nachhaltigkeit der amerikanischen Erholung setzen, gleichzeitig aber auch der Vorsicht angesichts des Ausstiegs aus einer aussergewöhnlichen Politik in einem historisch beispiellosen Kontext Rechnung tragen. Ein solcher Ansatz dürfte den amerikanischen Aktienmarkt beruhigen. Perspektiven finden Sie auch online. Informieren Sie sich täglich! Abonnieren und empfangen Sie regelmässig unsere aktuellen Beurteilungen von Wirtschaft, Märkten und langfristigen Trends unter http://perspectives.pictet.com perspektiven |juni 2015 |3| Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page4 MAKROÖKONOMIE Schrittweise wirtschaftliche Stabilisierung geht weiter Die globale Wirtschaftserholung nimmt weiter an Dynamik zu, obwohl die Wachstumsraten immer noch enttäuschend sind. Die Industrieländer bewegen sich in die richtige Richtung; an den Märkten der Schwellenländer ist die Lage uneinheitlicher. Christophe Donay, Jacques Henry, Nadia Gharbi und Bernard Lambert Die Industrieländer bewegen sich weiter in eine ähnliche Richtung, mit sich verbessernden Raten des Wirtschaftswachstums – aber sie befinden sich in verschiedenen Phasen des Konjunkturzyklus. Die anhaltend schwachen Unternehmensinvestitionen verhindern eine stärkere Erholung. Die Schwellenländer passen sich an ein langsameres Expansionstempo an, mit gemischtem Erfolg. Die Inflation hat angesichts des sich stabilisierenden Ölpreises nicht weiter zugenommen. Die Wachstumsraten in den Industrieländern steigen langsam wieder, bleiben aber recht schwach. In den USA sind die jüngsten Daten von Anfang Juni ermutigend, obwohl stichfestere Belege eines stärkeren zweiten Quartals in Übereinstimmung mit unseren Erwartungen noch ausstehen. In der Euro-Zone verbessert sich das Wachstum schrittweise. Das gleiche gilt für Japan, obwohl die Erholung dort weiter anfällig bleibt – das starke 1. Quartal wurde hauptsächlich durch technische Faktoren erklärt. Ein bedeutendes zugrundeliegendes Problem ist der Kredittransmissionsmechanismus auf die Realwirtschaft, was das anhaltend enttäuschende Wachstumstempo in den Industrieländern teilweise erklärt. Ein gut funktionierender Kreditzyklus ist ausschlaggebend für nachhaltig robustes Wirtschaftswachstum. Wir erwarten, dass die Unternehmen den neuen Schuldenzyklus bestimmen werden. Die Konsumenten sind weiter mit einem grossen Schuldenberg beschäftigt und die Staaten nähern sich den Grenzen ihrer Fähigkeit, weitere Schulden aufzunehmen. Mit Finanzierungskosten, die deutlich unter der Profitabilität liegen, ist der Unternehmenssektor dagegen gut positioniert, neue Kredite aufzunehmen. Die Kreditaufnahme bei Unternehmen nimmt in den USA in der Tat ziemlich stark zu. Doch derzeit wird ein Grossteil der Kredite für Aktienrückkäufe genutzt. Ein stärkeres Wachstum produktiver Investitionen (und vor allem eine Kombination aus Investitionen und Innovation) wird benötigt, um die Wirtschaft nachhaltig zu beleben. China beunruhigt in der Weltwirtschaft zurzeit am meisten. Die Wirtschaft ist noch immer auf der Suche nach einem stabilen neuen Wachstumsniveau. Obwohl wir erwarten, dass die Behörden alles unternehmen werden, um einen stärkeren Rückgang zu vermeiden und eine bescheidene Erholung im Laufe des Jahres zu erzielen, scheinen sie derzeit ein wenig hinterherzuhinken. In den Schwellenländern variiert die Konjunkturentwicklung von Land zu Land, da die Länder mit unterschiedlichem Erfolg auf die neuen Realitäten der Weltwirtschaft reagieren, insbesondere auf das Ende des Rohstoffbooms. So wächst Indien |4| beispielsweise stark, Südkorea dagegen nur schwach und Russland und Brasilien haben zu kämpfen. Die Stabilisierung des Ölpreises auf rund 65 USD pro Barrel (Brent) trägt dazu bei, die Inflationsraten weltweit zu stabilisieren. Dies hat den Druck auf die Zinserwartungen an den Anleihemärkten etwas abgemildert. USA: Anstieg des Wachstums in den kommenden Monaten wahrscheinlich Die revidierten BIP-Daten für das 1. Quartal 2015 weisen einen Rückgang um 0,7% annualisiert gegenüber dem Vorquartal auf. Diese enttäuschende Zahl lässt sich teilweise durch vorübergehende Faktoren (vor allem das schlechte Wetter), aber auch durch nachhaltigere Entwicklungen (Dollaranstieg und Einbruch der Investitionen im Ölsektor) erklären. Der wichtigste Faktor war jedoch die geringe Reaktion des Konsums auf den starken Anstieg der Realeinkommen aufgrund des Ölpreiseinbruchs. Und die Stagnation des Realkonsums im April deutet nicht auf eine starke Verbesserung im 2. Quartal hin. Die anderen für April und Mai verfügbaren Daten sind deutlich ermutigender, insbesondere für die Baubranche und den Immobiliensektor. Wir sind weiterhin der Meinung, dass das Konsumwachstum sich in den kommenden Monaten – wenn auch mit Verspätung – dank der weiter stark zunehmenden Beschäftigung und der rückläufigen Sparquote deutlich „In der Euro-Zone dürften die Abschwächung des Euro, der niedrige Ölpreis, das Ende der Sparpolitik und die quantitative Lockerung in den kommenden Monaten das Wachstum weiter stützen.“ beschleunigen dürfte. Zudem dürften die Investitionen in den Wohnungsbau deutlich zunehmen und jene in den Ölsektor sich nach einer kräftigen Kontraktion im 2. Quartal stabilisieren, und vielleicht sogar leicht ansteigen. Für die letzten drei Quartale 2015 setzen wir auf ein durchschnittliches Wachstum von 3% annualisiert gegenüber dem Vorquartal. Euro-Zone: kaum Wachstumsbeschleunigung In der Euro-Zone beschleunigte sich das Wachstum im ersten Quartal mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,4% leicht. Im zweiten Quartal zeigen die jüngsten Konjunkturumfragen (Ifo, Einkaufsmanagerindex/PMI) jedoch keine Anzeichen für eine Beschleunigung. In der Tat perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page5 REALES WACHSTUM DES JAPANISCHEN BIP Das japanische Bruttoinlandsprodukt stieg im letzten Quartal um 2,4% (annualisiert gegenüber dem Vorquartal). Die Veränderung der Lagerbestände hat stark dazu beigetragen. 10 8 % 6 4 2 0 -2 -4 Im Vorjahresvergleich -6 -8 MwSt.-Erhöhung Erdbeben -10 -12 -14 Im Vergleich zum Vorquartal, annualisiert -16 08 09 10 11 12 13 14 15 Quelle: Pictet PWM – AA&MR, Datastream verzeichnete der aggregierte Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone im Mai aufgrund einer starken Baisse im Dienstleistungssektor den zweiten Rückgang in Folge (auf 53,6). Im verarbeitenden Gewerbe unterscheiden sich die Trends je nach Land. Spanien bestätigt seine Erholung mit dem höchsten Stand des Einkaufsmanagerindex (PMI) für das produzierende Gewerbe seit April 2007. In Italien nimmt die Aktivität im produzierenden Gewerbe ebenfalls zu und das schon seit 5 Monaten. Dagegen sank der Index in Deutschland auf ein 3-Monatstief, während in Frankreich die Aktivität im gleichen Sektor weiter zurückging. Gleichzeitig waren die jüngsten Daten für Kreditvolumina und Geldmengen eher durchwachsen. Das Jahreswachstum der Geldmenge M3 erreichte im April mit 5,3% (gegenüber 4,6% im März) die höchste Rate seit Februar 2009. Trotz der deutlichen Beschleunigung der Geldmengenaggregate und der Konjunkturaufhellung vom Jahresbeginn blieb die Kreditdynamik schwach. Das Volumen der im Privatsektor vergebenen Kredite blieb im April im Vergleich zum Vorjahr stabil, nachdem es im März um 0,1% gestiegen war. In den kommenden Monaten dürften die Abschwächung des Euro, der niedrige Ölpreis, das Ende der Sparpolitik und die quantitative Lockerung das Wachstum weiter stützen. In diesem Kontext ändert sich unser Wachstumsszenario für die Euro-Zone nicht, und wir bleiben bei unserer Wachstumsprognose von 1,3% für 2015. perspektiven |juni 2015 Japan: Weiterhin auf dem Reformweg Der Wandel erfolgt in kleinen Schritten. Die Wiederinbetriebnahme japanischer Atomreaktoren trifft auf den Widerstand der Bevölkerung, die der Atomkraft noch grösstenteils feindlich gegenübersteht. So hatte im April ein Gericht den Neustart zweier Reaktoren im Atomkraftwerk Takahama unterbunden. Die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen Transpazifische Partnerschaft (Trans-Pacific Partnership, kurz TPP), an dem auch die USA teilnehmen sollen, gehen voran, aber noch ist nichts verabschiedet. Bei den positiven Entwicklungen findet die von der grössten japanische Beamten-Pensionskasse GPIF (Government Pension Investment Fund) initiierte neue Asset Allokation der Pensionsguthaben inzwischen Nachahmer. So hat beispielsweise die japanische Post ihre Vermögensallokation in diesem Sinne geändert, was weiterhin günstig für ausländische Anlagen und vor allem auch für japanische Aktien sein dürfte. An der Wachstumsfront setzt sich die Erholung fort, ist jedoch immer noch bescheiden. Das BIP-Wachstum belief sich letztes Quartal auf 2,4% annualisiert gegenüber dem Vorquartal, was jedoch vor allem auf einen starken Beitrag der Veränderung der Lagerbestände zurückzuführen ist. China: Konjunktur immer noch geschwächt Die deutliche Verlangsamung des Wachstums im 1. Quartal (BIP-Wachstum gegenüber dem Vorquartal annualisiert voraussichtlich unter 5,5%) hat sich bisher nicht zum Besseren gewendet. Die Konjunkturdaten für April sind weiter äusserst schwach, insbesondere was Exporte und Anlageinvestitionen betrifft. Der leichte Anstieg des offiziellen Einkaufsmanagerindex im Mai (50,2 gegenüber 50,1 im April) deutet bestenfalls auf eine Stabilisierung des Wachstums hin. Die konjunkturelle Lage ist derzeit weiterhin schlecht, und das BIP-Wachstum gegenüber dem Vorjahr dürfte im 2. Quartal deutlich auf unter 7% sinken (1. Quartal: 7%). Die Senkung der Zinsen und der Mindestreservesätze sowie die in den letzten Monaten beschlossenen Liquiditätsspritzen scheinen immer noch nicht auszureichen, um eine echte Konjunkturerholung in Gang zu setzen. Es ist anzunehmen, dass in den kommenden Monaten erhebliche zusätzliche Massnahmen zur haushalts- und geldpolitischen Lockerung ergriffen werden. Die Beschleunigung des Wachstums dürfte noch auf sich warten lassen und könnte langsamer erfolgen als erwartet. Unsere Wachstumsprognose von 7% im Jahresdurchschnitt bleibt zunächst bestehen, doch die Baisse-Risiken haben eindeutig zugenommen. |5| Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page6 STRATEGIE Der Bullenmarkt bei Aktien könnte sich fortsetzen Die Finanzmärkte sind weiter durch starke Verzerrungen gekennzeichnet. Die Volatilität an Devisen- und Anleihenmärkten ist hoch, Kapitalmarktzinsen bewegen sich unter fundamental begründeten Niveaus und Aktienbewertungen sind weit überzogen. Christophe Donay, Jacques Henry, Luc Luyet und Alexandre Tavazzi FINANZMÄRKTE Performance in % der Finanzindizes in Lokalwährung. Daten bis zum 29.5.2014 Indice Seit 31.12.2014 Vormonat Aktien USA* USD S&P 500 3.2% 1.3% Aktien Europa* EUR Stoxx600 19.2% 1.8% Aktien Schwellenländer* USD MSCI Emerging Markets 5.8% -4.0% US-Staatsanleihen* USD ML Treasury Master 0.9% -0.2% -0.5% US-Investment-Grade-Anleihen* USD ML Corp Master 1.2% US-Hochzinsanleihen* USD ML US High Yield Master II 4.1% 0.3% Hedgefonds USD Credit Suisse Tremont Index global** 2.5% 0.0% Rohstoffe USD Reuters Commodities Index -2.9% -2.8% Gold USD Gold Troy Ounce 0.3% 0.8% Industrieländeraktien setzen ihre Hausse fort, obwohl die Bewertungen klar überzogen sind. Europäische Aktien überraschten vor kurzem positiv, und japanische Aktien, die seit Jahresbeginn schon besser abschneiden als solche aus anderen Industrieländern, steigen trotz Stagnation beim Dollar/Yen-Kurs weiter. Angesichts der unterstützenden Geldpolitik und unter der Annahme, dass das Wachstum in den Industrienationen anzieht wie bisher, wird die AktienmarktHausse unseres Erachtens weitergehen. Zugleich dürfte sich auch die Volatilität bei Wechselkursen und an den Anleihemärkten fortsetzen, was eine stetige solide Portfoliodiversifizierung erfordert. Die Bewertungen von Industrieländeraktien sind weiter klar im überzogenen Bereich. Die Marktkapitalisierung als BIP-Anteil bewegt sich zum Beispiel weit über Gleichgewichtsniveaus und so hoch wie zuletzt während der TMT- und der Immobilienblase. Die derzeitige Aktienmarkt-Hausse beruht aber eher auf der Ausweitung der Bewertungen als auf Gewinnwachstum. Angesichts der unterstützenden Geldpolitik und unter der Annahme, dass das |6| * Dividenden/Coupons reinvestiert ** Ende April 2015 Wirtschaftswachstum wie erwartet zunimmt, sind die Voraussetzungen für einen weiteren Aktienmarktanstieg vereint – falls es zu keinem grösseren Schock kommt. Die Wechselkursschwankungen haben in den letzten sechs Monaten zugenommen, weil die Geldpolitik der verschiedenen Zentralbanken nicht synchronisiert ist. Die Devisenmärkte verzeichneten häufigere Schwankungen und ungewöhnlich starke Ausschläge. Da die Fed ihre Geldpolitik strafft, während die EZB und Japan noch QE betreiben, dürfte die Desynchronisierung bestehen bleiben. Dies deutet auf weiterhin häufige und starke Ausschläge an den Devisenmärkten hin. Jüngst waren auch die Anleihemärkte volatil. Anfang Juni kam es zu einem neuen plötzlichen Anstieg bei Renditen auf deutschen Bundesanleihen, was die Anlegersorgen über einen möglichen Anleihemarkt-Crash vermehrte. Die Zentralbanken werden jedoch ein steiles Ansteigen der Kapitalmarktzinsen zu vermeiden suchen, da dies die Konjunkturerholung wegen zunehmender Finanzierungskosten behindern könnte. Wir erwarten daher einen gemächlichen und schrittweisen Anstieg der Kapitalmarktzinsen und keinen steilen – obwohl die Volatilität wahrscheinlich hoch bleiben dürfte, während sich die Zinsen langsam an die Niveaus der Fundamentaldaten anpassen werden. Die nachhaltig bestehende überschüssige Liquidität und Volatilität erfordern eine anhaltend robuste Risikodiversifizierung im Portfolio. Trotz der Aussicht auf einen schrittweisen Zinsanstieg bleiben US Treasuries wegen ihrer negativen Korrelation mit Aktien der beste Portfolioschutz vor einem Aktienmarktschock. Die 60/40Portfoliodiversifizierung (60% Aktien, 40% Staatsanleihen) bleibt die geeignetste Vermögensallokation. Japanische Aktien koppeln sich vom Dollar/Yen-Kurs ab Im Mai gab es viele Ergebnisveröffentlichungen, sodass die Hypothesen, auf denen die Märkte ihre Performance seit Jahresbeginn aufbauen, bestätigt oder widerlegt werden können. Das Umsatzwachstum der Unternehmen im S&P500 entsprach praktisch den Erwartungen. Überraschungen gab es dagegen beim Gewinnwachstum. Es übertraf die Prognosen um 4%. Die Gewinne dürften daher 2015 um 1,4% zulegen. Diese auf den ersten Blick enttäuschenden Zahlen belegen jedoch die starke Rentabilität der USUnternehmen. Sie können somit ihre Aktionäre entlohnen (Titelrückkauf und Dividendenzahlung). Die Gewinne in Europa boten eine positive Überraschung. Die Erwartungen wurden bei den Umsätzen um 4% und bei den Gewinnsteigerungen um mehr als 7% perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page7 übertroffen. Dies entsprach der stärksten Wachstumsrevision seit 2010. Kleine konjunkturabhängige Kapitalisierungen dürften 2015 ein Plus von mehr als 70% erzielen. Die Zahlen aus dem Bankensektor deuten eine leichte Erholung der Kreditvolumen an, allerdings mit grossen Unterschieden unter den Instituten. So wurde das Gewinnwachstum des Indexes Stoxx Europe 600 für 2015 auf 5,1% nach oben revidiert. Mit mehr als 17% für 2015 bleibt das Gewinnwachstum in Japan unter den Industrieländern beispiellos. Dies erklärt den Anstieg des Topix-Index seit Jahresbeginn. Bemerkenswert ist indes, dass der Index trotz der Stagnation des Dollar/Yen-Kurses in den vergangenen Wochen weiter zulegte. Die von der Regierung Abe eingeleiteten Reformen für mehr Transparenz in der Gouvernance der Unternehmen sowie für eine höhere Vergütung der Aktionäre belegen einen positiven Willen zur Veränderung. Die Schwellenländer gaben im Mai 2% nach. Der Index MSCI China stagnierte, da es keine günstigen Wirtschaftsnachrichten gab. Die Märkte Lateinamerikas waren um mehr als 5% rückläufig. Dieser Rückgang erfolgt nach einem sehr guten Monat April und im Kontext einer Dollarfestigung und eines Rohstoffpreisverfalls. Der Index S&P500 und der Stoxx Europe 600 werden indes bei 18x bzw. 17,1x die Gewinnerwartungen für 2015 gehandelt. Die Bewertung des Topix bewegt sich bei 16x. Das Niedrigzinsumfeld und die aktuell äusserst lockere Geldpolitik rechtfertigen diese Niveaus, solange das Gewinnwachstum nicht nachhaltig ist. Vor diesem Hintergrund erscheinen die perspektiven |juni 2015 Industrieländeraktien weiter attraktiv. Euro dürfte wieder auf Talfahrt gehen Getragen von einer seit Jahresbeginn schwachen US-Wirtschaftstätigkeit und im Gegensatz dazu von einer klaren Erholung in Europa festigte sich der Euro gegenüber dem Dollar und näherte sich Mitte Mai 1,15. Gemäss unserem Szenario gilt die Schwäche der Fundamentaldaten der US-Wirtschaft nach wie vor als vorübergehend. Janet Yellen teilt diese Einschätzung. Zudem dürften die Verbesserung am Arbeitsmarkt und die Inflationsaussichten die Fed im September zu einer Zinserhöhung veranlassen. In Europa dürften die Makrodaten weniger positiv überraschen, während die EZB bestätigte, dass ein vorzeitiges Ende ihres geldpolitischen Lockerungsprogramms nicht vorgesehen ist. Schliesslich legen auch die fehlenden Fortschritte im griechischen Dossier nahe, dass die Baisse-Risiken der Einheitswährung hoch bleiben. Daher dürfte der Euro in den kommenden sechs Monaten zum US-Dollar nach und nach abwerten. Hochzinsanleihen. Einzig während des Abschwellens der Technologieblase in den 2000er Jahren war diese Entsprechung etwas schlechter. Wie die synthetische Replikation von USUnternehmensanleihen zeigt, verhält sich diese Anlageklasse weitgehend wie Staatsanleihen mit Overlay des Unternehmensrisikos. Diese Feststellung bedeutet jedoch eine Herausforderung für die Vermögensallokation, denn so schrumpft das Universum in Wirklichkeit von 3 auf 2 Anlagen, sodass die Auswahl geringer wird. Replikation der USUnternehmensanleihen Unter den Anleihen werden meist drei Gruppen unterschieden: Staatsanleihen, erstklassige Unternehmensanleihen (Investment Grade) und Hochzinsanleihen (High Yield), in der Reihenfolge zunehmenden Risikos. Seit 1990 entspricht in den USA eine Anlage in erstklassigen Unternehmensanleihen, was Trend und Gesamtrendite betrifft, praktisch einer Anlage in einem Korb von 70% 10-jährigen US Treasuries und 30% |7| Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page8 WICHTIGE EREIGNISSE WELTWEIT Erholung beschleunigt sich weiter Die Wachstumszahlen führender Länder deuten zusammen mit jüngeren Indikatoren darauf hin, dass die Konjunkturerholung in den Industrieländern allmählich Fuss fasst, obwohl das Wachstum noch unter Potenzial ist. Inzwischen passen sich die Schwellenländer an ein langsameres Expansionstempo an, mit gemischten Ergebnissen. 2,4% Das britische BIP wuchs im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr erwartungsgemäss um 2,4%. Die Bank of England rechnet mit einem BIP-Wachstum von 2,5% für das ganze Jahr 2015, nachdem es 2014 mit 2,3% den höchsten Wert seit 2006 verzeichnet hatte. 14,1% Die Autoverkäufe in den USA legten im April-Mai gegenüber dem 4. Quartal um starke annualisierte 14,1% zu. Unseres Erachtens könnte der Anstieg der Konsumausgaben im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahr durchaus 2,5% erreichen. Angesichts der schwachen revidierten Zahlen vom 1. Quartal (-0,7% gegenüber Vorjahr) setzten wir unsere BIP-Wachstumsprognose für 2015 von 2,5% auf 2,3% herab. -7,6% Brasiliens Industrieproduktion lag im April um 7,6% niedriger als im Vorjahresmonat. Brasilien wurde vom Ende des Rohstoffbooms und von politischen Problemen schwer getroffen und seine Wirtschaft hat weiter Mühe. Der Konsens rechnet mit einem BIP-Rückgang 2015 von 1,2%, der stärksten Kontraktion seit 1990. |8| perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page9 0,7% Das französische BIP wuchs im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,7%. Zu verdanken war dies einem kräftigen Anstieg des Konsums der Privathaushalte. Die Energieausgaben legten nach aussergewöhnlich gutem Wetter im vierten Quartal 2014 wieder stark zu. 50,2 Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe in China war im Mai mit 50,2 Punkten um 0,1 höher als im April. Trotz dieser leichten Verbesserung in der Industrie hat sich Chinas Wachstum noch nicht stabilisiert. 7,3% Die Investitionsausgaben japanischer Firmen waren im ersten Quartal um 7,3% höher als im Vorjahresquartal, im Vorquartal waren sie nur 2,8% höher. Der Anstieg der Unternehmensinvestitionen verheisst Gutes für eine Wirtschaftserholung dieses Jahr dank der Reflationsmassnahmen von Premier Shinzo Abe. 7,5% Indiens Wirtschaft erzielte im ersten Quartal 2015 mit einem Jahreswachstum von 7,5% eine kräftige Performance. Gegenüber dem Vorquartal mit revidierten 6,6% Wachstum war dies eine Beschleunigung. Infolge eines Wechsels der Berechnungsmethode im Jahr 2014 könnten die BIP-Daten die Wirtschaftskraft jedoch zu hoch ansetzen. perspektiven |juni 2015 2,3% Australiens Wirtschaftswachstum beschleunigte sich im ersten Quartal auf 2,3% gegenüber dem Vorjahr und erreichte ein Jahreshoch. Dies war allerdings dem Aufbau der Lagerbestände zu verdanken. Die Inlandsnachfrage bleibt schwach. Die Wirtschaft passt sich noch immer an niedrigere Rohstoffpreise an. |9| Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page10 ANLAGEKATEGORIEN UND WÄHRUNGEN Die wichtigsten Zinsen steigen Die wichtigsten Kapitalmarktzinsen sind im Mai merklich gestiegen. Trotz dieser Grundtendenz und einer erhöhten Volatilität ist die Anlagekategorie Anleihen weiter interessant für die Portfoliodiversifizierung. Aktien Staatsanleihen Die guten Zahlen vom ersten Quartal sowie eine Festigung des Dollars ermöglichten diesen beiden Märkten zu glänzen. Trotz der Anleihenkäufe durch die EZB stiegen die Zinsen in der Euro-Zone kräftig an. In den USA folgten sie der europäischen Entwicklung, obwohl die Wirtschaftsdaten enttäuschend waren. Europa und Japan liegen vorne Die Aufhellung an den europäischen Börsen wurde durch die Unternehmensgewinne bestätigt, die im ersten Quartal stärker als erwartet zulegten. Der Index Stoxx Europe 600 verzeichnete daher im Mai ein Plus von 1,8%. Seit Jahresbeginn lässt sich der Marktanstieg grösstenteils mit der Zunahme des Bewertungsniveaus (auf 17,1x) erklären. Die am stärksten vom europäischen Wachstum abhängigen Sektoren erzielten die beste Performance. In den USA bewirkten die Unternehmensergebnisse vom ersten Quartal und der Aufschub der geldpolitischen Straffung, dass der S&P500 seine zweitbeste Monatsperformance dieses Jahres erzielte (+1,3%). Das für 2015 geschätzte Gewinnwachstum bleibt schwach (+1,4%). Aber die Gewinnmargen sind nach wie vor sehr hoch. Die Aktionäre können somit auf die Grosszügigkeit der Unternehmen (Titelrückkäufe und Dividenden) zählen. Ende Mai 2015 hatten die Firmen im S&P500 Rückkäufe im Wert von 2,1% ihrer Börsenkapitalisierung getätigt. Der Topix-Index legte im Mai 4,3% zu, wobei er selbst zu Beginn des Monats stieg, obwohl der Dollar/YenWechselkurs stabil war. Japan ist der einzige Markt, dessen Bewertung 2015 wegen der Erhöhung der Gewinnwachstumserwartungen (auf 17,8% für 2015) zurückging. Die Schwellenländermärkte (-4% im Mai) litten unter der Stagnation der asiatischen Märkte und dem Rückgang in Lateinamerika. |10| Zins-Hausse setzt sich fort Die Staatsanleihen korrigierten im Mai weiter. In Deutschland war die Entwicklung besonders heftig. Nach der EZB-Sitzung von Anfang Juni beschleunigte sie sich sogar noch: Die Zinsen für 10-jährige deutsche Staatsanleihen erreichten mit 0,92% ihr höchstes Niveau seit Oktober 2014. Auch die Zinsen der Peripherieländer wurden nicht verschont und jene auf italienischen und spanischen Anleihen kletterten um 69 bzw. 67 Basispunkte. Die amerikanischen Zinsen wurden diesmal trotz immer noch enttäuschender makroökonomischer Daten von der europäischen Entwicklung beeinflusst. Die Zinsen auf 10-jährigen US-Staatsanleihen stiegen von 2,11% auf 2,37%. Der Unterschied zwischen 10-jährigen Anleihen aus Deutschland und den USA sank wieder auf 145 Bp. Mehrere Faktoren erklären die Korrektur am Anleihenmarkt. Die extreme Bewertung der Staatsanleihen der Euro-Zone, aber auch die stockenden Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sind dafür verantwortlich, dass die Anleger extrem nervös sind. Hinzu kommen die in der Euro-Zone nachlassenden Deflationsängste. In den kommenden Monaten dürften die EZB-Käufe ein anhaltendes Ungleichgewicht mit Nachfrageüberhang begünstigen, vor allem in Deutschland. Diese Situation spricht somit für nachhaltig niedrige deutsche Zinsen. Unternehmensanleihen Hochzinsanleihen widerstehen Korrektur der Staatsanleihen Nachdem die Hochzinsanleihen (HY) im April ausgezeichnet abgeschnitten hatten, verzeichneten sie im Mai eine bescheidene Performance. Seit Jahresbeginn liegen sie dank des Energiesektors jedoch weiter vorne. Die High-Yield-Anleihen hielten der Korrektur der Staatsanleihen Anfang Mai gut stand. Im Monatsverlauf erzielten die Hochzinsanleihen eine Performance von +0,3% und die US-Staatsanleihen -0,2%. Zur gleichen Zeit verzeichneten die InvestmentGrade-Anleihen (IG) eine zweite Negativperformance in Folge (-0,5%). Zwei Schlüsselfaktoren unterstützen die HY-Anleihen weiter: der Ölpreisanstieg und die enttäuschenden US-Daten. Wegen Letzterer wird die erste Leitzinsanhebung nicht mehr im Juni, sondern erst im September erwartet, was den Anleihen generell zugutekommt. Seit Jahresbeginn bleiben die Performance-Werte ansehnlich. An der Spitze liegen HY (4,1%), gefolgt von IG (1,2%) und US-Treasuries (0,9%). Auf Sektorebene befinden sich alle Performance-Werte nach wie vor im positiven Bereich. Der HYEnergiesektor liegt mit 7,1% seit Jahresbeginn weiter an der Spitze. Die Neuemissionstätigkeit nahm im Mai (USD 35 Mrd.) gegenüber April (USD 38 Mrd.) und März (USD 40 Mrd.) etwas ab. Seit Jahresbeginn erreichten die Emissionen insgesamt USD 168 Mrd., was unter den Zahlen vom letzten Jahr liegt (USD 173 Mrd.). In den kommenden Monaten werden die Entscheidungen der Fed sowie der Ölpreis weiter die Anlagekategorie und insbesondere die HY-Anleihen belasten. perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page11 Hedgefonds Chinesische Gesundheitsversorgung im Aufwind? China stellt heute zirka 15% des globalen Aktienvolumens und der Marktkapitalisierung dar, sein Anteil am MSCI World beträgt jedoch 0% und am MSCI All Countries Index lediglich 1,7%. Dies bedeutet, dass die meisten Anleger in China entweder Short- oder untergewichtet sind. Die Marktkapitalisierung der Börse in Schanghai hat sich in den letzten 12 Monaten praktisch verdoppelt. Hedgefonds-Manager mit Fokus auf der Region Asien-Pazifik gaben gute Ergebnisse bekannt. Das Exposure an Chinas Aktienmärkten trug klar zu den Erträgen bei. Laut Preqin schnitten auf die Region Asien-Pazifik fokussierte Hedgefonds systematisch besser ab als ihre Mitbewerber (annualisierte 5- und 2-Jahresperformance von 8,44% bzw. 11,60% vs. 7,74% und 7,93% für globale Manager). Letztere interessieren sich auch für die Entwicklungen in China, doch Einschätzungen und Positionierung variieren je nach Manager. Der Gesundheitssektor scheint sich auf einen Bullen-Konsens zuzubewegen. Regierungsreformen in der Gesundheitsbranche, Deregulierungsinitiativen und die Teilnahme der Grossen der Internetbranche wie Alibaba an diesem Markt dürften die Volatilität steigern, während der Sektor effizienter und marktgetriebener wird. Der Gesundheitssektor befindet sich am Anfang eines Wachstumszyklus – was sich auch am Anstieg der M&AAktivitäten in Chinas Pharmabranche 2014 zeigt – und die globalen und lokalen Hedgefondsmanager sehen interessante Gelegenheiten bei den Long-Positionen. perspektiven |juni 2015 Edelmetalle Devisen Die Kurse der wichtigsten Edelmetalle entwickelten sich im Mai seitwärts. Gold und Silber verzeichneten jeweils eine Hausse- und eine Baisse-Phase, Palladium mehrere. Letzteres profitierte weiter von einer Nachfrage, die das Angebot überstieg. Die Geldpolitik der verschiedenen Zentralbanken dürfte den Dollar erneut favorisieren, nach dessen temporärem Rückgang um 7% von März bis Mai. Hochs und Tiefs Im Mai war der Goldkurs von jeweils einer leichten Auf- und Abbewegung gekennzeichnet. Zu Monatsanfang lag er bei 1170 Dollar, erreichte dann 2 Wochen später ein Hoch bei 1232 Dollar und schloss am 29. Mai bei 1190. Silber verzeichnete eine ähnliche Entwicklung mit Niveaus von 16,10, dann 17,77 und Ende Mai 16,73 Dollar. Die Attraktivität von Gold dürfte sich in Grenzen halten, solange sich das Wachstum beiderseits des Atlantiks verbessert und die Kerninflation stabil bleibt. Aufgrund seiner Eigenschaft als Fluchtwert könnte der Goldpreis bei einem Zahlungsausfall Griechenlands jedoch vorübergehend steigen - ein Ereignis, das bei Niederschrift dieser Zeilen immer noch nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Um die Portfolios gegen Schockrisiken zu schützen, scheint eine strategische Diversifizierung mit USStaatsanleihen immer noch die beste Alternative zu sein – trotz des kurzfristigen Drucks auf die Zinsen. Der Palladiumpreis schwankte im Mai in einer engen Bandbreite zwischen 770 und 804 Dollar. Die Nachfrage nach dem Metall dürfte weiter grösser sein als das Angebot, wobei seine Verwendung in der Industrie einen wichtigen Unterstützungsfaktor darstellt. Erholung des Dollars Die US-Daten, v.a. für Arbeitsmarkt und Inflation, deuten weiter auf eine Zinserhöhung 2015 hin, wohl im September. Aber eine hohe Arbeitslosenquote, niedrige Inflation und fehlende Strukturreformen im Euroraum dürften die EZB zwingen, ihr QE bis September 2016 beizubehalten. In Japan könnte die BoJ, selbst wenn das Erreichen des Inflationsziels verschoben wurde, vor Jahresende handeln, um die Inflationsperspektiven zu verbessern und den Konsum der Privathaushalte zu stimulieren. In Grossbritannien nähert sich der erste Zinsanstieg, bleibt aber 2015 bei niedriger Inflation, der erwarteten strikteren Fiskalpolitik und dem starken Pfund unwahrscheinlich. Der US-Dollar ist also weiter attraktiv, der Euro und der Yen dürften global eher schwach sein. Die jüngste Ölpreiserholung dürfte wieder nachlassen und so die Attraktivität des kanadischen Dollars und der norwegischen Krone begrenzen. In Australien bedingt die Ausrichtung auf ein neues wirtschaftliches Gleichgewicht weiterhin eine entgegenkommende Geldpolitik. In Neuseeland schliesslich dürfte die Zentralbank ihre Leitzinsen senken, um den Inflationsrückgang zu bremsen. In der Schweiz intervenierte die SNB im April und Mai diskret, um den Frankenanstieg aufzuhalten. Dies deutet auf ein begrenztes HaussePotenzial des Frankens hin, solange die griechische Situation nicht in einer Tragödie endet... |11| Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page12 THEMA DES MONATS – EIN NEUER GELDPOLITISCHER STIL UND SEINE KONSEQUENZEN Asymmetrische Steuerung der Preise für Vermögenswerte verzerrt Finanzmärkte Die Zentralbanken haben versucht, die Wirtschaftserholung durch höhere Anlagepreise zu unterstützen. Der Stil der Geldpolitik, der nun in diesem Zusammenhang entsteht, könnte als asymmetrische Steuerung der Preise für Vermögenswerte bezeichnet werden, weil er eine Unter-, aber keine Obergrenze für Anlagepreise vorsieht. Die Politik der Zentralbanken hat die Bewertungen steigen lassen, die sich mangels einer Obergrenze nun deutlich auf einem überhöhten Niveau bewegen. Da jedoch das Vermeiden eines Einbruchs der Anlagepreise zur Priorität der Zentralbanken geworden ist, dürfte die Straffung der Geldpolitik nur ganz allmählich erfolgen. Unter der Annahme, dass das Wirtschaftswachstum den Erwartungen entspricht (weder zu hoch, noch zu niedrig), sind alle Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg der Aktienmärkte gegeben. Geldpolitik löst Verzerrungen aus Die Finanzmärkte weisen derzeit eine ungewöhnliche Kombination von Merkmalen auf: • Die langfristigen Zinsen sind extrem niedrig und stehen nicht in Einklang mit wirtschaftlichen Fundamentaldaten. • Die Aktienbewertungen in Industrieländern sind überzogen. • Die Spreads der Unternehmensanleihen sind historisch betrachtet sehr eng. • Die Volatilität der Wechselkurse ist überraschend hoch. Als gängige Erklärung für diese Phänomene gilt die Geldpolitik der Zentralbanken. In den letzten 15 Jahren haben umfangreiche Forschungsarbeiten ergeben, dass die Lockerung der Geldpolitik einen starken Trend aufweist, die Anlagepreise aufzublähen und die Volkswirtschaften aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und genau so ist es derzeit auch. Unsere Analyse baut auf dieser Forschung auf, um die aktuellen Verhältnisse, die Entwicklung der Geldpolitik und die Folgen für Anlagen und die Vermögensallokation zu erklären. Die Geldpolitik der Zentralbank entwickelt sich weiter Von den 1980er Jahren an bis 2008 verfolgten die Zentralbanken ein Inflationsziel. Sie strebten eine stabile Kerninflation von 2% an, um die wirtschaftliche Stabilität durch stabile Erwartungen aktiv zu fördern. Seit 2009 gingen alle wichtigen Zentralbanken – die US Federal Reserve (Fed), die Bank of England (BoE), die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan (BoJ) und die People’s Bank of China (PBoC) – als Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise zu verschiedenen Formen der quantitativen Lockerung (Quantitative Easing = QE) und der Nullzinspolitik (Zero Interest-Rate Policy = ZIRP) über. Sie verfolgten mehrere Ziele: • Schaffung eines Wohlstandseffekts (durch Reflation der Anlagepreise) • Aggressives Drücken der Finanzierungskosten (durch ZIRP) Christophe Donay Leiter Asset Allocation und Macro Research |12| • Wiederbelebung des Kreditzyklus (durch Bereitstellung von Liquidität) • Anschieben des Wirtschaftswachstums (durch Unterstützung der Erholung) In der Praxis ging dies mit impliziter Steuerung der Preise für Vermögenswerte einher. Nicht als reiner oder formeller Politikstil, da der nötige akademische Rahmen für eine umfassende Steuerung der Preise für Vermögenswerte vorerst fehlt, sondern de facto durch das Anstreben eines Wohlstandseffekts. Als etwa die Fed ihr QE startete, bezweckte sie explizit einen Anstieg der Anlagepreise und ein Sinken der kurz- und langfristigen Zinsen, um die Finanzierung zu stimulieren und so das Wachstum zu fördern. Unseres Erachtens wurde so in Wirklichkeit eine asymmetrische Steuerung der Preise für Vermögenswerte (Asymmetric Asset-Price Targeting) betrieben. Während eine reine Steuerung der Preise für Vermögenswerte eine Unter- und eine Obergrenze der Anlagepreise vorsehen müsste (um Über- und Untertreibungen zu vermeiden), gibt es beim QE der Zentralbanken nur eine Untergrenze. Die Zentralbanken wollen nämlich vor allem eine Flaute an den Aktienmärkten und einen jähen Anstieg der Kapitalmarktzinsen vermeiden. Ein neuer geldpolitischer Stil entsteht Während die Zentralbanken, allen voran die Fed, QE und ZIRP beenden, entsteht die asymmetrische Steuerung der Preise für Vermögenswerte als neuer impliziter Stil der Geldpolitik; implizit deshalb, weil er nicht formell von den Zentralbanken als neuer Stil verkündet wird. Und asymmetrisch deshalb, weil er für Anlagepreise weiter eine Untergrenze, aber keine Obergrenze vorsieht. perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page13 Die Ziele sind weitgehend die Gleichen – allerdings an die fortgeschrittenere Erholungsphase der Wirtschaft angepasst: • Beibehaltung eines Wohlstandseffekts (durch Einführung der Untergrenze für Anlagepreise) • Niedrige Finanzierungskosten (durch nachhaltig niedrige Zinsen) • Ausweitung des Kreditzyklus (Liquiditätsspritzen für die reale Wirtschaft) • Förderung des Wirtschaftswachstums (Ausschöpfung des Potenzials) Eintreten unbeabsichtigter Folgen Mit dem Entstehen dieses neuen Stils der Geldpolitik treten auch unbeabsichtigte Folgen der geldpolitischen Stimulierung ein. Die von den Zentralbanken im QERahmen verabreichten Liquiditätsspritzen überstiegen klar das für das nominale BIP-Wachstum erforderliche Volumen. Die üppige Liquidität hilft zwar der Konjunkturerholung, ist aber auch mit Kosten verbunden. Einige Wirtschaftsexperten befürchteten als Folge die Rückkehr der Inflation. Wir rechnen nicht damit, denn der Kreditmechanismus funktioniert nicht richtig – dies belegen weiterhin niedrige Kreditkennzahlen sowie die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Solange dies gilt, wird die überschüssige Liquidität nicht in die reale Wirtschaft fliessen und so auch kein Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot schaffen. Stattdessen bewirkt die überschüssige Liquidität eine Inflation der Anlagepreise an den Finanzmärkten. Da die perspektiven |juni 2015 Zentralbanken nicht versucht haben, für die Anlagepreise eine Obergrenze zu setzen, bewegen sich die Aktienbewertungen nun in einem überzogenen Bereich und die Kapitalmarktzinsen unter fundamental gerechtfertigten Niveaus. Weil die Zentralbanken ihre Politik nicht synchronisiert haben, verzeichnen nun Wechselkurse zugleich eine erheblich höhere Volatilität und starke Ausschläge. Dies dürfte weitergehen. Denn während die FED und die BoE ihr QE abgeschlossen haben und sich auf Zinserhöhungen vorbereiten, hat sich die EZB erst jüngst zur BoJ gesellt und mit ihrem QE begonnen. Aktienmarktrally könnte sich fortsetzen Was bedeutet dies für die Anleger? Eine Hauptschlussfolgerung ist, dass die Aktienmärkte zwar hoch bewertet sind, aber trotzdem weiter steigen könnten. Dabei sind sie schon deutlich überbewertet. Die derzeitige Hausse beruht aber weniger auf Gewinnwachstum, das sehr niedrig bleibt, als auf einer Ausweitung der Bewertungen. Mit Unterstützung durch die Geldpolitik und unter der Annahme, dass das Wirtschaftswachstum den Erwartungen entspricht (d.h. nicht zu hoch, weil sonst eine stärkere Straffung als erwartet nötig ist, und nicht zu niedrig, weil sonst die Erwartungen enttäuscht würden), kann die Ausweitung der Bewertungen weitergehen. Und so sieht unser Hauptszenario auch aus: Für die USA erwarten wir ein Wachstum zwischen 2,5% und 3% (obwohl es 2015 infolge des schwachen 1. Quartals etwas niedriger ausfallen wird). Eine weitere wichtige Schlussfolgerung ist, dass sich die geldpolitische Straffung der Fed vermutlich hinausziehen wird. Die Priorität der Fed wird weiterhin die Vermeidung von Turbulenzen an den Finanzmärkten sein. Solange sie der Auffassung ist, dass eine straffere |13| Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page14 THEMA DES MONATS – EIN NEUER GELDPOLITISCHER STIL UND SEINE KONSEQUENZEN Geldpolitik die Finanzmärkte destabilisieren und Kapitalmarktzinsen steigen lassen könnte, wird die Fed die Zinsen nur ganz gemächlich erhöhen – wesentlich langsamer als in einem üblichen Straffungszyklus. Wir rechnen nach wie vor mit der ersten Fed-Zinserhöhung in diesem Jahr, allerdings möglicherweise nur um ⅛ anstatt des allseits erwarteten ¼ Prozentpunkts. Die Kapitalmarktzinsen dürften niedrig bleiben, denn die Zentralbanken bemühen sich, die Finanzierungskosten attraktiv zu halten und Turbulenzen an den Finanzmärkten zu vermeiden. Viele Anleger befürchten einen Crash an Anleihemärkten. Aber die Zentralbanken werden versuchen, dies zu vermeiden, weil es den Aufschwung behindern würde. Unseres Erachtens waren die jüngsten Ausschläge bei Renditen 10jähriger US Treasuries und deutscher Bundesanleihen im Wesentlichen nur Marktrauschen und bedeuten nicht, dass die Rahmenbedingungen sich strukturell geändert haben. Wir erwarten bei Kapitalmarktzinsen eher einen gemächlichen und schrittweisen als einen starken Anstieg. Die Rendite von US Treasuries (die unter normalen Umständen mit dem nominalen BIP-Wachstum in Einklang stünde) dürfte Ende 2015 bei etwa 2,5-2,7% stehen. Sie könnte sich auf diesem Niveau eine Zeit lang stabilisieren, um dann in den folgenden Jahren langsam auf 4-5% zu klettern. Dies bedeutet, dass eine unter Industrieländeraktien und US Treasuries aufgeteilte Vermögensallokation weiter ihre Berechtigung hat. Der Anstieg der Industrieländeraktien wird wohl weitergehen, und wir bleiben daher hier übergewichtet. Die hohe Ungewissheit aufgrund der Politik BEWERTUNG DES EUROPÄISCHEN UND AMERIKANISCHEN AKTIENMARKTES 12-Monatsprognose KGV Stoxx Europe 600, mit US-Sektorgewichtungen 22 12-Monatsprognose KGV Stoxx Europe 600 20 12-Monatsprognose KGV S&P 500 18 16 14 12 10 8 6 02 03 04 Verfasser | Yves Bonzon, Christophe Donay, Jean-Pierre Durante, Chloé Koos Dunand, Bernard Lambert, Nadia Gharbi, Jacques Henry, Jean-Damien Marie, Luc Luyet, Alexandre Tavazzi Ausgabe | Aidan Manktelow, Kalina Moore, Wilhelm Sissener | Redaktionsschluss: 8 June 2015 Übersetzung | Holger Albrecht, Juliette Blume, Anita Waser | Layout | Production Multimédia Pictet Papier | Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Haftungsausschluss | Dieses Dokument ist nicht für die Verteilung an oder die Verwendung durch Personen oder Einheiten bestimmt, die die Staatsangehörigkeit oder den Wohn- oder Geschäftssitz an einem Ort, in einem Staat, Land oder Gerichtskreis haben, in dem eine solche Verteilung, Veröffentlichung, Bereitstellung oder Verwendung gegen Gesetze oder andere Bestimmungen verstösst. 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US Treasuries behalten ihren Status als Portfolioschutz wegen ihrer negativen Korrelation mit Aktien, und die 60/40-Diversifizierung (Aktien/Anleihen) bleibt die am besten geeignete Vermögensallokation. 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 Quelle: Pictet WM – AA&MR, Datastream Volatilität sowie der Bonität des jeweiligen Emittenten oder Referenzemittenten beeinflusst werden. Zudem können die Wechselkurse einen positiven oder einen negativen Einfluss auf den Wert, den Preis oder die Rendite eines in diesem Dokument erwähnten Titels oder Anlagevehikels haben. In der Vergangenheit erzielte Resultate geben keine Gewähr für die zukünftige Entwicklung, und die Empfänger dieses Dokuments haften in vollem Umfang für ihre eventuellen Anlagen. Es gibt weder eine stillschweigende noch eine ausdrückliche Garantie für die künftige Entwicklung der Performance. Der Inhalt dieses Dokuments ist vertraulich und kann nur von der Person gelesen und/oder benutzt werden, an die es sich wendet. 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Copyright 2015. perspektiven |juni 2015 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page15 ECKDATEN Schwellenländeranleihen erwecken immer mehr Interesse Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen bieten höhere Renditen als traditionelle Anleihen. Der Rückgang der Schwellenländerwährungen scheint sich einem Boden anzunähern. Daher interessieren sich die Anleger wieder für diese Anlageklasse. Daten bis zum 29. Mai 2015 WICHTIGSTE WIRTSCHAFTSINDIKATOREN ZINSEN Schätzungen Pictet – (Konsens*) BIP-Wachstum 2013 2014 2015G USA Euro-Zone Schweiz Grossbritannien Japan China Brasilien Russland 2.2% -0.4% 1.9% 1.7% 1.6% 7.7% 2.5% 1.3% 2.4% 0.8% 2.0% 2.8% -0.1% 7.4% 0.0% 0.6% Inflation (CPI) Jahresdurchschnitt (ausser für Brasilien: Jahresende) 2013 2014 USA Euro-Zone Schweiz Grossbritannien Japan China Brasilien Russland 1.5% 1.3% -0.2% 2.6% 0.4% 2.6% 5.9% 6.8% 1.6% 0.5% 0.0% 1.5% 2.7% 2.0% 5.9% 7.8% 2.3% 1.3% 0.5% 2.3% 1.0% 7.0% -1.0% -4.5% 2016G (2.5%) (1.5%) (0.7%) (2.5%) (0.9%) (6.9%) (-1.2%) (-4.0%) 2.5% 1.6% 1.0% 2.5% 1.5% 6.8% 0.4% 1.0% 2015G 0.2% 0.1% -1.1% 0.2% 0.8% 1.5% 8.8% 15.0% (2.8%) (1.8%) (1.2%) (2.5%) (1.7%) (6.8%) (1.1%) (0.2%) 2016G (0.2%) (0.1%) (-1.1%) (0.3%) (0.6%) (1.4%) (8.0%) (13.0%) 2.5% 1.4% 0.0% 1.5% 0.9% 1.7% 4.8% 6.5% USA Euro-Zone Schweiz Grossbritannien Japan China Brasilien 3 Monate 10 Jahre 0.25% 0.05% -0.75% 0.5% 0.1% 2.25% (1 Jahr) 13.25% 2.2% 0.5% -0.1% 1.8% 0.4% 4.8% (5 Jahre) 12.8% ANLEIHENMÄRKTE (2.2%) (1.2%) (-0.1%) (1.6%) (1.0%) (2.0%) (5.5%) (7.2%) Performance seit 31.12.2014 Hochzinsanleihen USD Hochzinsanleihen EUR CHF EUR *Quelle: Consensus Economics Inc USD GBP WECHSELKURSSCHWANKUNGEN (SEIT 31.12.2014) JPY Gegenüber EUR Gegenüber USD Gegenüber CHF CHF — CHF — USD — USD — HKD — HKD — HKD — GBP — GBP — GBP — JPY — JPY — JPY — NOK — NOK — NOK — AUD — AUD — AUD — CAD — CAD — CAD — SEK — SEK — SEK — NZD — NZD — EUR — NZD — EUR — % 0 5 10 15 20 % -15 -10 -5 0 5 10 Schwellenländer (USD) Schwellenländer (LW) % -5 -4 -3 -2 -1 AKTIENMÄRKTE Performance seit 31.12.2014 USD % -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 ROHSTOFFE Performance seit 31.12.2014 Performance vom Vormonat Zinn Zucker Mais Erdgas Platin Aluminium Kupfer Palladium Silber Gold in USD Zink Blei Kakao Brent In Asien kotiertes Öl WTI Zucker Zinn Platin Aluminium Gold in USD Mais Erdgas Silber Palladium Zink Blei Kupfer Kakao WTI In Asien kotiertes Öl Brent -19.8 -17.5 -11.5 -8.6 -7.5 -6.4 -5.0 -3.5 % -25 -20 -15 -10 -5 perspektiven |juni 2015 0.0 0.3 0.5 4.8 6.0 7.9 10.8 12.7 0 5 10 15 0 1 2 3 4 5 MSCI World* S&P 500* MSCI Europe* Tokyo SE (Topix)* MSCI Pacific ex. Japan* SPI* Nasdaq MSCI Em. Markets* Russell 2000 5.3% 3.2% 7.1% 15.8% 9.6% 11.6% 7.3% 5.8% 3.7% -19.0 EUR CHF GBP 16.9% 0.3% 8.0% 14.9% -1.5% 6.1% 18.9% 1.9% 9.8% 28.6% 10.2% 18.7% 21.7% 4.4% 12.4% 23.9% 6.2% 14.4% 19.2% 2.2% 10.0% 17.3% 0.6% 8.3% 15.2% -1.2% 6.3% * Dividenden reinvestiert -18.0 -8.7 SEKTOREN -7.3 -6.5 -5.0 Performance seit 31.12.2014 -1.8 % -30 -20 -10 0.0 1.0 2.8 4.8 8.8 14.6 26.1 27.0 27.8 0 10 20 30 40 Industriewerte IT Grundstoffe Telekom Gesundheit Energie Versorger Finanzwerte Basiskonsumgüter Zykl. Konsumgüter USA Europa Welt -0.4% 4.7% 4.2% 3.5% 10.1% -2.1% -6.4% -0.4% 0.0% 5.5% 17.0% 16.7% 15.8% 16.1% 19.6% 10.1% 6.5% 15.5% 16.9% 20.3% 3.0% 5.3% 4.3% 4.4% 10.4% -2.4% -3.7% 2.4% 2.7% 7.2% |15| PERSP ALL 0615 Perspectives_DE_JUIN_2015_Perspectives_FR_MAI_2015 12.06.15 15:00 Page16 Perspektiven finden Sie auch online. Informieren Sie sich täglich! 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