News SERVICE Projektmanagement: Der Weg ist das Ziel Der Veränderungsdruck in Unternehmen nimmt zu – durch neue Software, gesetzliche Vorgaben oder interne Umgestaltungen. Solche Veränderungen vollziehen sich fast immer in Projekten. Damit wird das Projekt-Management zu einem Erfolgsfaktor Eine professionelle Projektplanung ist zentraler Erfolgsfaktor für ein effektives und effizientes Projektmanagement. Das Projektmanagement hat die Aufgabe, ein einmaliges, umfangreiches Vorhaben wirksam und möglichst wirtschaftlich zu realisieren. Auf dem Weg zur Erreichung des Projektziels sind dabei drei Rahmenfaktoren zu steuern: - Einhaltung der Qualitätsanforderungen (was soll in welcher Qualität erreicht werden) - Einhaltung der Fertigstellungszeit (wann soll es spätestens abgeschlossen sein) - Einhaltung des Projektkostenrahmens (was darf es maximal kosten). Der Grundstein zum Projekterfolg wird bereits mit der Planung gelegt, in der diese Rahmenbedingungen definiert werden. Vor Beginn der operativen Projektarbeit muss im Rahmen der Planung genau definiert werden, welche Ergebnisse mit welchen Anforderungen bezüglich Umfang, und Detaillierungsgrad erreicht werden sollen. Die Planung des zeitlichen Projektablaufs ist notwendig, um die vollständige Erreichung der (Teil-) Ergebnisse gezielt zu steuern und eine zeitgerechte Erfüllung des Auftrags zu gewährleisten. Eine gründliche Planung ermöglicht es, die Projekte genau zu überwachen und das Budget einzuhalten. Planung und Ziel Zunächst muss festgelegt werden, wie das Ziel des Projekts aussehen soll und über welche Schritte die Idee umgesetzt werden soll. Dies erfolgt über die: - Definition des Projektziels - Festlegung geeigneter Meilensteine auf dem Weg zur Zielerreichung. Parallel wird das Vorgehen zur Erarbeitung des Projektergebnisses festgelegt und der Rahmen für die Arbeit abgesteckt. Die genaue Ablauforganisation umfasst folgende Schritte: - Festlegung der Arbeitspakete - Ablaufplanung - Aufstellung der Projektregeln - Erstellung der Zeitplanung - Risikoanalyse. Die Bausteine der Projektplanung sind stark von einander abhängig. Sie können daher nicht in einer festen Reihenfolge abgearbeitet werden, denn die Ergebnisse nachgelagerter Phasen müssen immer auf ihre Auswirkungen auf andere Bausteine hin überprüft werden – auch solche, die bereits bearbeitet wurden. In allen www.print-express.info Phasen des Projekts ist es außerdem wichtig, aus Erfolgen und Fehlern zu lernen. Das Projektziel legt für jedes Arbeitspaket den Rahmen fest, welche arbeit. Sie muss dabei sowohl die Struktur der beteiligten Unternehmenseinheiten widerspiegeln, als auch eine Basis für die optimale Bearbei- Projektcontrolling Teil-Ergebnisse durch die jeweiligen Aktivitäten erreicht werden sollen. Dabei soll die Summe der Teilergebnisse der einzelnen Arbeitsschritte das Gesamtprojektziel abbilden. Eine klare und detaillierte Beschreibung des gewünschten Ergebnisses vermeidet individuelle Auslegungen oder Fehlinterpretationen des Ziels, die zu unnötiger Mehrarbeit führen können. Inhaltliche und planerische Abhängigkeiten zu anderen Projekten sind frühzeitig zu berücksichtigen. Hinter dem offiziell kommunizierten Ziel stecken oft weitere, nicht explizit ausgesprochene Motive, die den Projektverlauf stark beeinflussen können und daher ebenfalls zu berücksichtigen sind. Meilensteine Durch Herunterbrechen des Ziels in Meilensteine lässt sich das Projekt in Arbeitsphasen untergliedern. Das vereinfacht die Messung des Fortschritts und die Entscheidungsfindung im Verlauf. Durch die Definition einer überschaubaren Anzahl von Meilensteinen werden Etappenziele der Arbeit vorgegeben, die den Projektverlauf übersichtlicher machen und die Planung vereinfachen. Die Zielerreichung jedes Meilensteins muss möglichst objektiv messbar sein, um folgenschwere Fehleinschätzungen über den wahren Projektfortschritt zu vermeiden. Arbeitspakete untergliedern die notwendigen Tätigkeiten in abgeschlossene, überschaubare Bündel von Tätigkeiten. Die Ergebnisse bauen aufeinander auf und bilden so die Grundlage des Zeitplans. Zu Beginn bilden diese Arbeitspakete die kleinste Planungseinheit für Inhalte, Ressourcenplanung und Zeitrahmen. Organisation und Ablauf Die Projektorganisation spannt den strukturellen Rahmen für die Projekt- tung der Arbeitspakete bilden. Die Organisation sollte sich weniger an der Unternehmensstruktur orientieren, sondern vor allem sinnvolle Bündel ähnlicher Aufgaben mit den gleichen Beteiligten zu Teilprojekten zusammenfassen. Alle Anspruchsgruppen, insbesondere auch Entscheidungsträger, sollten frühzeitig und in einer geeigneten Form in die Projektstruktur eingebunden werden. Diese Gruppen können rein informatorisch, mitentscheidend oder mitwirkend einbezogen werden. Die Organisation muss insbesondere einen ausreichenden Informationsfluss zwischen den beteiligten Bereichen gewährleisten, um die sachgerechte Bearbeitung der Aufgaben zu unterstützen. Dafür sollte sie „hierarchiefrei“ sein. Insbesondere sollte die Projektleitung besondere Entscheidungsbefugnisse erhalten. Die Ablaufplanung skizziert den Weg, auf dem das Ergebnis erarbeitet werden soll. Inhaltliche, organisatorische und sonstige Abhängigkeiten zwischen Arbeitspaketen müssen bei der Reihenfolge- und Zeitplanung berücksichtigt werden. Die Reihenfolge, in der die Arbeitspakete bearbeitet werden, wird durch logische und organisatorische Abhängigkeiten bestimmt. Diese können insbesondere vom notwendigen Informationsfluss abgeleitet werden. So muss „Punkt B“, da er auf den Ergebnissen von „Punkt A“ aufbaut, auch immer nach Bearbeitung von Punkt A abgehandelt werden. Bereits an dieser Stelle sollte der zeitliche Aufwand grob abgeschätzt werden, um einen ersten Überblick über den Projektablauf zu erhalten. Meist kann schon auf Basis dieser ersten Annäherung an den Zeitplan der „kritische Pfad“ identifiziert und damit den zeitkritischen Aufgaben eine besonders hohe Priorität zugewiesen werden. 18 Regeln Qualitätsmanagement Um einen möglichst reibungslosen Projektablauf zu gewährleisten, müssen feste Regeln für die Projektarbeit vereinbart werden. Darüber hinaus muss die Kommunikation durch Regeln und den Einsatz von Controlling-Tools kanalisiert und gesteuert werden. Folgende Regeln können dies unterstützen: - Alle Projekt-/ Teilprojektsitzungen werden möglichst zeitnah protokolliert - Keine Rechtfertigungsdiskussion über Versäumnisse der Vergangenheit - Kontroversen werden offen diskutiert und sind stets sachlich zu klären (keine „Killerphrasen“) - Keine Wiedererwägung einmal gefasster Beschlüsse - Hierarchien spielen im Team keine Rolle. Die Planung muss im Laufe des Projekts regelmäßig an sich verändernde Rahmenbedingungen und an bisher erarbeitete Ergebnisse angepasst werden. Insgesamt ist ein Gleichgewicht zwischen Detaillierung und Flexibilität der Projektplanung anzustreben. Je realistischer die Planung dabei gelingt, desto wirkungsvoller kann das Projekt gesteuert werden und die Einhaltung von Qualitäts-, Zeit- und Kostenzielen wird einfacher. Der Qualität der Ergebnisse kommt im Projektmanagement eine besondere Bedeutung zu, da eine Nicht-Erreichung der Qualitätsanforderungen schnell das komplette Projekt zum Misserfolg macht. Eine qualitativ hochwertige Dokumentation sorgt nach Abschluss des Projekts dafür, dass Erfolg und Zielerreichungsgrad transparent werden und für zukünftige Vorhaben aus den Erfahrungen gelernt wird. Um Projektdauer und notwendige Mitarbeiter-Ressourcen planen zu können, muss durch Erfahrungswerte und Expertenwissen abgeschätzt werden, wie viele Projektmitarbeiter benötigt werden, um einzelne Arbeitspakete abzuarbeiten. Die benötigten Kapazitäten sind am Umfang der Aufgabenpakete und an der Priorität der Aufgaben auszurichten, Urlaubszeiten und Krankheitstage sind in der Planung zu berücksichtigen. Gegebenenfalls ist auch auf eine ausgewogene Vertretung der Interessensgruppen zu achten. Zur Abschätzung des Aufwands sollten kompetente Mitarbeiter aus den zuständigen Fachbereichen hinzugezogen werden. Zeit- und Kostenplanung Es muss eine Abstimmung von Arbeitspaketen und Ressourcen über den Zeitverlauf des Projekts unter Berücksichtigung von Aufwand, Kosten und verfügbaren Kapazitäten vorgenommen werden. Jetzt können Kapazitätsengpässe sowie der kritische Pfad eindeutig festgestellt werden. Zur Aufstellung des Projektplans ist ein mehrstufiger Abstimmungsprozess zwischen Projektleitung und Linienverantwortlichen notwendig. Bei vorgegebenen Endterminen erfolgt die Zeitplanung ausgehend von einem festen Endtermin nach vorne. Während des Projektverlaufs muss die Zeitplanung regelmäßig überprüft und kurzfristig angepasst werden. Fazit Die termingerechte Erreichung der Projektziele unter Erfüllung der Qualitätsanforderungen und Einhaltung des Projektbudgets hängt maßgeblich von Effektivität und Effizienz der Projektarbeit ab. Bereits in der Phase der Planung wird der Rahmen für die anschließende operative Projektarbeit aufgespannt und damit der Grundstein für den späteren Erfolg gelegt. Das Beherrschen erprobter Methoden, Tools und Planungskonzepte sowie Erfahrung aus ähnlich gelagerten, erfolgreichen Projekten sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die professionelle Projektplanung. Ralph Erhard, Frank Ingerfurth/sh Crossconsulting verfügt aus langjähriger Beratungspraxis über Erfahrungen sowie eine ausgereifte Methodik und Tools für alle Phasen der Projektarbeit, von der Planung bis zur operativen Steuerung und Durchführung. Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Herrn Ralph Erhard (E-Mail: [email protected]). Projektrisiken Die Risikoanalyse soll die frühzeitige Erkennung von Widerständen und Konflikten ermöglichen. Darauf aufbauend kann eine grobe Skizzierung von Gegenmaßnahmen und Ausweichmöglichkeiten bei eintretenden Risiken durchgeführt werden. Während des Projekts erfolgt laufend eine Betrachtung der Kernaufgaben bezüglich: - Kosten/ Budgetrahmen - Ressourcen - Aufgaben - Risiko - Entscheidungen. Die (hypothetische) Betrachtung von Risiken und deren möglichen Folgen macht deutlich, auf welche Faktoren im Controlling und bei der Projektsteuerung besonderen Wert gelegt werden muss. Die Risiken müssen während der gesamten Projektlaufzeit kontinuierlich und systematisch überwacht werden. Ralph Erhard ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Düsseldorfer Management-Beratung crossconsulting. Zuvor war er mehrere Jahre für eine internationale Unternehmsberatung tätig und Projektleiter der Mittelstandsberatung der Steinbeis Stiftung. Ralph Erhard studierte in Karlsruhe und Amherst, Massachusetts (USA) Wirtschaftsingenieurwesen und ist Autor des Buches „Best Services: Wie Sie Ihre Servicequalität permanent verbessern“. Er führt seit Jahren erfolgreich große und komplexe Projekte für Kunden verschiedener Branchen durch – unter anderem war er gesamtverantwortlicher Projektleiter für eines der größten OutsourcingProjekte Deutschlands mit über 100 beteiligten Banken und Sparkassen. 12.2005 PRINTEXPRESS
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