Power-to-Heat in Hybridheizungen

Power-to-Heat in Hybridheizungen
Praxiserfahrungen aus einem Feldtest und
Handlungsempfehlungen an die Politik
Lutz Mertens
06.05.2015
Ökonomische Potenziale von Power-toHeat in Hybridheizungen
•
Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI, 02/15):
• Marktanalyse Strommärkte: Status Quo und Trends
• Einzelwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse
• Abschätzung gesamtwirtschaftlicher Potenziale
•
Wesentliche Ergebnisse:
• Mehrkosten können sich innerhalb von 9,5 Jahren amortisieren
• Mögliche Brennstoffeinsparungen:
• 2020: bis zu 18 %
• 2032: bis zu 60 %
• Verbraucher können von der
Energiewende profitieren
• Hybridheizungen tragen zur
Netzstabilisierung bei
• PtH reizt Heizungsmodernisierung an
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Power-to-Heat im Praxistest –
ein Einfamilienhaus in Berlin
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Power-to-Heat im Praxistest –
ein Einfamilienhaus in Berlin
ÖlBrennwertgerät
5 bis 15 kW modulierend
Elektrische
Heizeinrichtung
9 kW, automatische externe Ansteuerung
durch Regelenergieanbieter
Pufferspeicher
500 Liter für Heizung und Warmwasser
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Heizöl als Basis- und Backup-Energieträger
Einbau des neuen Öl-Brennwertkessels
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Heizöl als Basis- und Backup-Energieträger
Internetanschluss serienmäßig ab Werk
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Heizöl als Basis- und Backup-Energieträger
Auch via Smartphone & Tablet verbunden
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Power-to-Heat im Praxistest - Elektroheizer
ist Teil eines virtuellen Kraftwerks
Elektroheizer
zur Nutzung
von
Regelenergie
Kommunikationsbox
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Messtechnische Begleitung:
Einsatz von Wärmezählern
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PtH-Praxisbeispiel Berlin: Wärmebedarf
für Heizung und Trinkwassererwärmung
kWh/
Monat
Wärme für die Trinkwassererwärmung in kWh
Wärme für den Heizkreis in kWh
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
3/14 4/14 5/14 6/14 7/14 8/14 9/14 10/14 11/14 12/14 1/15 2/15
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PtH-Praxisbeispiel Berlin: Wärmebedarf
für Heizung und Trinkwassererwärmung
Wärme für die Trinkwassererwärmung in kWh
Wärme für den Heizkreis in kWh
15.000
1.484 (10 %)
= 10 kWh/(m²a)
≈ 1 Liter/(m²a)
13.243 (90 %)
= 88 kWh/(m²a)
≈ 9 Liter/(m²a)
10.000
kWh/
Jahr
5.000
0
1.3.14 bis 28.2.15
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Wie wurde dieser Wärmebedarf für
Heizung und Warmwasser gedeckt?
Real genutzt wurden
•
Heizöl als Basis- und BackupEnergieträger
•
Strom aus dem öffentlichen
Stromnetz in Form von
Regelenergie
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PtH-Praxisbeispiel Berlin: Monatlicher
Wärmeverbrauch und PV-Überschüsse
PtH-Berlin: Wärmebedarf für Hzg & WW
PtH-Berlin: Ins Stromnetz eingespeister Strom in kWh (= Potenzial für
Elektroheizer)
2.500
kWh/Monat
2.000
1.500
1.000
500
0
Jan Feb Mrz
Apr
Mai
Jun
12
Jul
Aug Sep Okt Nov Dez
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… und was hat es gebracht?
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PtH-Praxisbeispiel Berlin: Erlöse für
Regelenergie & vermiedene Heizölkosten
Vermiedene Heizölkosten durch Regelenergienutzung
Erlöse Regelenergie
∑ 263 €
€ inkl. MwSt.
∑ 197 €
Summe Aug'14 bis 21.4.15
linear auf 12-Monate hochgerechnet
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PtH-Praxisbeispiel Berlin: Heizkosten
vermindert um Erlös & Einsparung durch PtH
1.008 €/Jahr
- 263 €/Jahr
(- 26 %)
€ inkl. MwSt.
745 €/Jahr
ohne Power-to-Heat
mit Power-to-Heat
(Daten Aug'14 bis 21.4.15 linear
auf 12-Monate hochgerechnet)
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30.03.2015: Sturmtief Mike
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30.03.2015: Regelenergieaufrufe
30.03. 13:00
∑ Regelenergie
an diesem Tag:
30 kWh
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30.03.2015: Temperatur im Wärmespeicher
°C
85
oben
mitte
unten
 Der Elektroheizer nutzt die
Regelenergie, um den
Wärmespeicher aufzuheizen
75
65
55
45
35
19
5:00
3:00
1:00
23:00
21:00
19:00
17:00
15:00
13:00
11:00
9:00
7:00
5:00
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30.03.2015: Wärme vom Öl-Kessel
 von 14 bis 20 Uhr ist
der Öl-Kessel aus
 Regelleistungsbereitstellung
zur Stromnetz-Stabilisierung
bewirkt Heizöleinsparung
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Power-to-Heat im Praxistest weitere Häuser mit Technik ausgestattet
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Power-to-Heat im Praxistest –
eine Doppelhaushälfte in Remscheid
ÖlBrennwertgerät
10 kW in Stufe 1, 15 kW in Stufe 2
Elektrische
Heizeinrichtung
10 kW, automatische externe Ansteuerung
durch Regelenergieanbieter
Pufferspeicher
500 Liter für Heizung und Warmwasser
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Power-to-Heat im Praxistest –
ein 2-Familienhaus in Bastorf (MV)
ÖlBrennwertgerät
18 kW in Stufe 1, 27 kW in Stufe 2
Elektrische
Heizeinrichtung
13,5 kW, automatische externe Ansteuerung
durch Regelenergieanbieter
Pufferspeicher
2x 600 Liter für Heizung und Warmwasser
Solarthermie
11,5 m²
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Technische Herausforderungen …
•
Was muss passieren, damit die
Lösung auch im „Massengeschäft“
funktioniert:
• Kommunikationstechnik muss
•
•
preiswerter werden: Integration in
Heizgeräteelektronik
Installation des E-Heizers im Rahmen
der Heizungsmodernisierung senkt
Investitionskosten
Verfahren zur Präqualifikation bei
den Übertragungsnetzbetreibern
muss einfacher werden: TypPräqualifikation
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Handlungsempfehlungen an die Politik
•
Welcher Anpassungen bedarf es, um das Potenzial
von PtH in Hybridheizungen zu heben?
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Dynamische Stromtarife für private
Stromkunden einführen
•
Beschleunigte EE-Integration durch Vermeidung von
Abregelung
•
PtH-Aktivierung, wenn Wärmeerzeugung durch Strom
wirtschaftlicher ist als durch Brennstoffeinsatz
•
Zeiten mit viel Strom: PtH als zusätzlicher Verbraucher stützt
in Phasen negativer Strompreise den Börsenpreis →
Entlastung EEG-Umlage
•
Zeiten mit wenig Strom: Durch
Abschalten kann ein Beitrag zur
Reduktion gesicherter
Kraftwerksleistung geleistet werden
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Weitere Anpassungen der
Rahmenbedingungen
• Anpassung von Abgaben und Entgelten
für ansonsten abgeregelten Strom
•
•
•
Netznutzungsentgelt
Konzessionsabgabe
EEG-Umlage
• Einführung eines Primärenergiefaktors
•
von Null für ansonsten abgeregelten
erneuerbaren Strom
• für extern steuerbare
Stromverbraucher, die keine
zusätzliche gesicherte Leistung
benötigen
Intelligente Netznutzung vergüten
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Fazit (1)
•
Das Konzept der Power-to-Heat-fähigen Ölhybridheizung hat
sich im Berliner EFH in der Praxis bewährt
• einfach und zuverlässig durch Standard-Heiztechnikkomponenten
• 500 Liter Wärmespeicher harmoniert gut mit 9-kW-Elektroheizer
•
Die Heizkosten können durch die Generierung von Erlösen
am Regelenergiemarkt und die dadurch vermiedenen Heizölkosten hochgerechnet um 263 €/Jahr (26 %) reduziert werden
•
Die Stabilisierung des Stromnetzes wird aktiv unterstützt
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Fazit (2)
•
Die Nutzung von Überschussstrom in
Hybridheizungen bietet viele Vorteile:
• Einsparung von fossilen Brennstoffen im
•
•
•
•
•
•
Wärmemarkt
Integration erneuerbarer Energien
Keine zusätzlichen konventionellen Kraftwerke
notwendig
Weniger Netzausbau notwendig
Geringe Investitionskosten für den Endkunden
möglich
Große Regelleistung und kleinstufige
Regelbarkeit bei Schwarmbildung
Notwendigkeit zur Anpassung der
Rahmenbedingungen des Strommarktes
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07.05.2015
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