Konsequenzen für den Strom- und Wärmemarkt

Konsequenzen für den
Strom- und Wärmemarkt
Simon Jastrzab
Berlin, 27.04.2015
PtH in Hybridheizungen –
Chancen für den Wärmemarkt
• Option, vermehrt EE in den
Wärmemarkt zu integrieren
• Einmalige Investition ermöglicht
zunehmend größer werdenden Anteil
EE an Wärmebereitstellung
• Strom wird nur im Angebotsfall
genutzt – Elektrische Leistung muss
nicht gesichert vorgehalten werden
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PtH in Hybridheizungen –
Effiziente Stromnutzung
• Geringe Transportverluste
gewährleisten effiziente Nutzung
des Stroms
• Speicherbarer Energieträger
als Back-up-Energie muss stets
verfügbar sein
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Ölheizung besonders vorteilhaft für die
Nutzung von Strom in Hybrid-Heizsystemen
• Wärmemarkt besitzt großes Potenzial zur Aufnahme von
Strom-Überschüssen
• Ölbeheizte Gebäude häufig mit Keller: Raum für
Pufferspeicher vorhanden
• Ölbeheizte Gebäude in regionaler Nähe zu Windkraftanlagen
und Groß-Photovoltaik-Anlagen
• Leitungsungebundene Energieträger vermeiden Kosten für
Netzinfrastruktur
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Perspektive PV-Eigenstromerzeugung:
PtH wirtschaftlicher als Netzeinspeisung
• Attraktivität von PV-Eigenstromerzeugung steigt, wenn
Wandlung nicht als Elektrizität genutzter Erträge in Wärme
wirtschaftlicher ist als Netzeinspeisung
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PtH als weiterer Energieträger in
Hybridheizungen
• Potenzial zum Eintritt in Wettbewerb mit vorhandenen
Energie-Effizienzmaßnahmen
• Kostengünstige Technik ermöglicht kurze
Amortisationsdauer
• Sollte zu Erfüllungsoption für Vorgaben zur Nutzung von EE
im Wärmemarkt werden
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PtH für Heizgerätehersteller vorteilhaft
• Anreiz zur Heizungsmodernisierung wird durch zusätzlichen
Nutzen erhöht
• Entwicklungsrisiko gering, da Hardware bereits vorhanden
• Imagestärkung als Vollsortimenter
• Innovatives Image, da Lösung für aktuelles energiepolitisches
Thema angeboten wird
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Handlungsempfehlungen an die Politik
• Welcher Anpassungen bedarf es, um das Potenzial
von PtH in Hybridheizungen zu heben?
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Dynamische Stromtarife für private
Stromkunden einführen
• Beschleunigte EE-Integration durch Vermeidung von
Abregelung
• PtH-Aktivierung, wenn Wärmeerzeugung durch Strom
wirtschaftlicher ist als durch Brennstoffeinsatz
• Zeiten mit viel Strom: PtH als zusätzlicher Verbraucher stützt
in Phasen negativer Strompreise den Börsenpreis →
Entlastung EEG-Umlage
• Zeiten mit wenig Strom: Durch
Abschalten kann ein Beitrag zur
Reduktion gesicherter
Kraftwerksleistung geleistet werden
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Zugang von PtH-Hybridheizungen zum
Markt für Regelenergie erleichtern
• Präqualifikationsverfahren für PtH-Hybridheizungen
vereinfachen
• Ausschreibungs- und Vorhaltungszeiträume verkürzen
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Intelligente Netznutzung vergüten
• Finanzielle Anreize für Stromnetzbetreiber zur Optimierung
der Netzauslastung müssen geschaffen werden
• Investitionen müssen sich zeitnah refinanzieren lassen
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Abgaben und Entgelte für ansonsten
abgeregelten Strom reduzieren
• Keine „Subvention“, da Verbraucher entlastet werden
• Mehr Strom kann produziert und verkauft werden → Abgaben
können auf mehr kWh verteilt werden → spezifische
Abgabenlast sinkt
• Nur für Stromverbraucher, die extern steuerbar sind und auch
dauerhaft abgeschaltet werden können
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Netznutzungsentgelte für ansonsten
abgeregelten Strom reduzieren
• Stromnutzung aus ansonsten abgeregelten EE-Anlagen in
extern steuerbaren Verbrauchern ist ohne zusätzliche
Netzkosten möglich
• Externe Steuerung erfolgt so, dass Betrieb mit vorhandenen
Netzen möglich
• Durch Nutzung des ansonsten abgeregelten EE-Stroms
entstehen zusätzliche Einnahmen aus Netzentgelten
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Konzessionsabgabe für ansonsten
abgeregelten Strom reduzieren
1.
2.
3.
4.
5.
Status quo: Keine Einnahmen für abgeregelten Strom
Reduktion der Konzessionsabgabe
Erhöhte Attraktivität der Nutzung für Endverbraucher
Intensivere Auslastung Stromnetze
Erschließung zusätzlicher Konzessionseinnahmen
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Reduzierung der EEG-Umlage
für ansonsten abgeregelten Strom
• PtH leistet Beitrag zur Erreichung des EE-Wärmeziels von
14 % bis 2020 (EEWärmeG) durch Erhöhung des EE-Anteils
• PtH entlastet EEG-Umlage durch Vermeidung von Abregelung
• Verbraucher erhalten gezahlte EEG-Umlage anteilig zurück
Entwicklung EEG-Umlage
ct/kWh
7
6
5
4
3
2
1
0
Quelle: Umweltinstitut München
2003
2005
2007
2009
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2011
2013
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Verursachergerechte Zuordnung von
Bedarf an gesicherter Leistung
• Strombedarf ausschließlich strombasierter Heizsysteme kann
durch fluktuierende EE nicht kontinuierlich sicher gedeckt
werden:



Teure Reserve-Kraftwerke werden notwendig
Die Kosten dafür sollten verursachergerecht zugeordnet werden
Einführung einer leistungsabhängigen monatlichen Grundgebühr
für ausschließlich strombasierte Heizsysteme
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Bewertung in EnEV ermöglichen
• Wird erneuerbarer Strom, der ansonsten abgeregelt werden
würde, in PtH-fähigen Hybridheizungen genutzt…

sollte dieser in der EnEV mit einem Primärenergiefaktor von Null
bewertet werden.

Voraussetzung: Heizsystem kann durch externe Ansteuerung
jederzeit und beliebig lange vom strombasierten Heizgerät auf
stromunabhängiges Heizgerät wie z. B. einen Brennwertkessel
umschalten.
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Fazit
Die Nutzung von Power-to-Heat in Hybridheizungen
• ist mit verfügbarer Technik realisierbar
• hat ein hohes Potenzial
•
•
EE in den Strommarkt zu integrieren
EE-Anteil im Wärmemarkt zu erhöhen
Hierfür bedarf es:
• variabler Stromtarife für Endverbraucher
• einer Reduktion von Abgaben und
Entgelten auf ansonsten abgeregelten
Strom
• Bewertungsmöglichkeit in EnEV
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