Uni-Verbum Newsletter der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin Nr. 9, Juli 2016 Liebe Leserinnen und Leser, Tisch, Kleider am Leib, Freunde in der Not, eine Hand, die einen hält ... Ihnen werden noch viele andere Dinge einfallen, die für Sie lebenswichtig sind. Was ist für Sie lebenswichtig? Ein Studien- oder Arbeitsplatz, eine bestandene Modulabschlussprüfung, ein Dach über dem Kopf, Essen auf dem Wie wichtig viele Dinge für uns sind, spüren wir meist erst, wenn wir sie nicht mehr haben. Wenn sie uns fehlen, geht uns auf, dass sie so selbstverständlich gar nicht waren, wie wir vorher meinten. Nicht alles, aber fast al- les, was uns lebenswichtig ist, ist ein Geschenk: das Dach, das Brot, die Kleider, die Freunde, die Hand. Dankbarkeit ist die Antwort auf Geschenktes. Danken aber hat mit Denken zu tun. Wenn ich an das endende Studienjahr 2015/16 mit all seinen Höhen und Tiefen, dem Freudigen und Schmerzhaften, den Herausforderungen und Unsicherheiten denke, fällt mir reichlich viel ein, wofür ich Danke sagen möchte. Und es fallen mir Viele ein, für die ich danken möchte … Denkend erinnere ich mich auch an Gott Geschenktes, von dem auch dieses Studienjahr randvoll gefüllt war … Uns allen wünsche ich eine erholsame Ferienzeit und in ihr die ein oder andere stille Minute zum Denken und Danken. Bernd Werle SVD Rektor Hochschulleitung für 2016-2019 Neues Team: Werle, Ramers, Kollár, Awinongya Die Hochschulleitung für das Triennium 2016 bis 2019 steht fest: Rektor Prof. Dr. Bernd Werle und Prorektor Prof. Dr. Peter Ramers wurden vom Senat der Hochschule im Amt bestätigt, Dr. Miroslav Kollár, bislang Studiensekretär, übernimmt die neu geschaffene Aufgabe des „Beauftragten des Rektors für Organisation“. Dr. Moses Awinongya wurde in das Amt des Studiengangsleiters gewählt. Die neue Hochschulleitung (von links): Dr. Miroslav Kollár, Prof. Dr. Bernd Werle, Dr. Moses Foto: Ullrich Awinongya, Prof. Dr. Peter Ramers. PhilosophieDissertation von Dr. Regi Waton erschienen Die „Banalität des Bösen“, mit der die Philosophin Hannah Arendt das Handeln Tausender während des Nationalsozialismus beschreibt, wird als typisch deutsches Thema angesehen. Dr. Fidelis Regi Waton aus Flores/ Indonesien sieht das anders: „Jeder Mensch ist unter bestimmten Voraussetzungen zu solchen Verbrechen fähig.“ Die Dissertation des PTH-Lektors für Philosophie ist jetzt unter dem Titel „Die Provokation des Guten“ veröffentlicht worden. In seinem Promotionsstudium an der Humboldt-Universität Berlin befasste Die Ästhetik des Heiligen Religionen sprechen in Mythen und Bildern, sie binden ihre Gläubigen durch die Anziehungskraft ihrer Klänge, Bilder, Räume und Gerüche. Religiöse Erkenntnis wird wesentlich durch solche sinnlichen Erfahrungen vermittelt und nicht allein durch den Verstand und intellektuell-akademische Zugangsweisen. Deswegen befasste sich die Frühjahrsakademie 2016 mit der „Ästhetik des Heiligen“. Geradezu in magisches Licht tauchte PTH-Absolvent und Künstler Stefan Knor die Krypta. Foto: Ullrich A sich Regi Waton mit Totalitarismus und individueller Schuld. „In totalitären Systemen werden Menschen als austauschbare Teile einer Maschine wahrgenommen“, erläutert er. „Das führt dazu, dass Täter nicht über die Folgen ihres Handelns nachdenken. So können sie Schuld und Verantwortung von sich weisen.“ Fidelis Regi Waton, Die Provokation des Guten. Arendts philosophische Untersuchung zur Frage nach Schuld und Verantwortung unter der totalitären Herrschaft. Dissertation. Reihe Religion - Staat – Kultur. Interdisziplinäre Studien aus der Humboldt-Universität zu Berlin, Bd. 6, 2016, 280 S. n vier Abenden sprachen Prorektor Prof. Dr. Peter Ramers, Fundamentaltheologe Dr. Cosmas Hoffmann und PTH-Absolvent und Künstler Stefan Knor über die Sinne und den Glauben. Los ging es mit dem Sehen bereits im März; es folgen das Hören, das Riechen und das (Raum-) Erleben im April, Mai und Juni. abei griffen die Referenten auf das bereits D im vergangenen Jahr erprobte Prinzip „Zuhören und Ausprobieren“ zurück: Die Gäste hörten nicht nur einen Vortrag, sondern konnten die Thesen auch selbst sinnlich erfahren – beispielsweise mit Duftproben beim Themenabend „Die Macht der Nase“ oder mit einer Lichtinstallation von Knor, die die Architektur der Krypta buchstäblich in ein neues Licht tauchte und den – einigen Gästen durchaus vertrauten – Raum dadurch völlig neu erfahrbar machte. und 25 bis 35 Zuhörer besuchten jede der vier Frühjahrsakademien. Diejenigen, die die Veranstaltungsreihe bereits kannten, erlebten einen völlig umgebauten Audimax: Statt mit Mikrofon am Pult zu stehen, saßen die Referenten auf einer Bühne mit Sesseln, Tischchen und Kerzenleuchter. Das Ziel, dadurch eine Salonatmosphäre zu schaffen, gelang: Das Feedback der Besucher war durchweg positiv. ir freuen uns jetzt schon darauf, die Reihe im Jahr 2017 Foto: Ullrich fortzusetzen! R W Duftproben beim Themenabend „Die Macht der Nase“ Ich studiere an der PTH, weil... Die hervorragenden Studienbedingungen, der familiäre Charakter, der besondere Schwerpunkt „Mission, Kulturen und Religionen“ – es gibt viele gute Argumente für ein Theologiestudium an der PTH. Wir haben Doktorand Harald Klein gefragt, warum er sich hier in Sankt Augustin eingeschrieben hat. H arald Klein ist kein typischer Doktorand. Der 55-jährige Priester aus der Diözese Limburg hat viel Berufserfahrung, neben dem Diplom in Theologie auch einen Master in Sozialer Arbeit und einen Lehrauftrag an der Katholischen Hochschule in Köln. Klein singt in der Kölner Kartäuserkantorei und engagiert sich für die ignatianische weltweite Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL), der er seit 15 Jahren angehört. Die Frage nach Hobbies beantwortet er mit Augenzwinkern und einem Bibelvers: „Ich spielte auf seinem Erdenrund, und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.“ (Spr 8,31) W I arum studieren Sie an der PTH? ch möchte über die Promotion in Praktischer Theologie meine beiden oft getrennten „Standbeine“ – Theologie und Sozialpädagogik – näher zusammenbringen, und ich hoffe, über die Promotion daraus ein „Spielbein“ zu gewinnen, das es mir ermöglicht, ein wenig mehr Sozialpädagogik in den theologischen Diskurs über Diakonie einzubringen. S D eit wann sind Sie hier, welchen Studiengang besuchen Sie? as Promotionsstudium habe ich im Wintersemester 2014 begonnen und promoviere in Pastoraltheologie. W ie sind Sie auf die PTH aufmerksam geworden? Das geschah über die Suche nach einem die Promotion begleitenden „Doktorvater“. Mit Prof. Bernd Lutz fand ich dann jemanden, dessen Publikationen mich sehr angesprochen haben und der dann auch noch ganz ortsnah doziert. W G as schätzen Sie am Studium hier? anz klar: die Freiheit des Geistes! Mir ist es eigen, erst einmal die Welt zu sehen, wie sie ist, und dann danach zu fragen, wo und wie sich darin Gott zeigt und wohin er ruft. Mir geht es darum, aus der Kirche und ihren spirituellen Schätzen heraus Antworten zu suchen auf Fragen, die sich gesellschaftlich stellen. Und da darf es keine Denk- und Redeverbote geben – und auch keine vorschnellen Antworten. An der PTH und ihrem Lehrkörper, auch im Doktorandenkolloquium, fühle ich mich gut aufgehoben im Zusammenspiel von Philosophie, Sozialwissenschaften und Theologie. elche Studieninhalte interessieren Sie besonders? as ist leicht zu beantworten. Die Möglichkeiten eines religionspluralistischen Verständnisses von Diakonie interessieren mich besonders, ebenso die interkulturellen und interreligiösen Versuche, die hier und anderswo besonders im diakonischen Bereich unternommen werden, aber auch Gespräche über zeitgenössische Philosophie, besonders über Ethik. Hier liegen mir die Diskursethik und Michel Foucault am Herzen – da können wir in den kirchlichen Diskursen noch viel lernen. elche Pläne haben Sie für die Zeit nach dem Studium? urzeit bin ich neben der Promotion mit Lehraufträgen in Ethik, in der Geschichte und in der Systematik der Sozialen Arbeit und in einem wissenschaftlichen Propädeutikum für Studienanfänger/-innen eingesetzt. Ich hoffe, mich mit der Promotion für die wissenschaftliche Arbeit noch mehr zu qualifizieren. Nichts mache ich beruflich lieber, als mit Studierenden zu arbeiten. W D W Z Doppelband über Interkulturelle Mission Das zweibändige Werk „Intercultural Living / Intercultural Mission“ des Missionswissenschaftlichen Instituts und des Steyler Missionssekretärs in Rom wurde vom angesehenen „International Bulletin of Mission Research“ unter die 15 herausragenden Bücher des Jahres 2015 zum Thema Missionswissenschaft gewählt. Herausgeber sind der indische Steyler Missionswissenschaftler Dr. Stanislaus Lazar und Prof. Dr. Martin Üffing. Im ersten Band „Intercultural Living“ geht es um das Zusammenleben in interkulturellen und internationalen Gemeinschaften. Die Autoren gehen Fragen nach, wie etwa multikulturell gemischte Gemeinschaften geführt oder ihr Nachwuchs ausgebildet werden sollten, damit aus dem „Zusammengewürfelt-Sein“ ein Miteinander entsteht. Im zweiten Band „Intercultural Mission“ geht es um die Frage, wie Mission in der modernen Welt gelingt. Missionarische Herausforderungen, die sich aus dem Zusammenleben von Menschen verschiedener Kulturen ergeben, werden analysiert und neue Ideen und Wege interkultureller Mission vorgeschlagen. Missionare sollen so zu Brückenbauern in verschiedenen Milieus werden. Zwei Lizentiaten schließen ihr Studium ab Zwei Lizentianden haben in diesem Sommersemester ihr Aufbaustudium an der PTH erfolgreich beendet. Andrei Lishko stammt aus Weißrussland. Er kann seine Urkunde leider nicht wie üblich am Sommerfest entgegen nehmen, da er bereits seinen Dienst als Priester in seiner Heimat angetreten hat. Lishko schrieb seine Lizentiatsarbeit „Eingliederung Erwachsener in die Kirche. Am Beispiep des Erzbistums Köln ‚KGI-Fides‘. Praktische Vorschläge für die Ausgestatung des Katchumenats im Bistum Grodno“ bei Prof. Dr. Patrik Höring. Drei Preisträgerinnen im Facharbeits Zum zweiten Mal hat die Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin (PTH) den Facharbeitspreis „Religionen und Kulturen im Dialog“ für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe ausgeschrieben. Kurz vor Beginn der Ferien ehrte Rektor Professor Dr. Bernd Werle jetzt drei Preisträgerinnen. Den ersten Preis erhielt Huilin Guo aus Ratingen, die sich im Fach Latein unter dem Titel „Bellum Die Preisträgerinnen erhielten Urkunden und Sachpreise. Unser Foto zeigt (von links): Rektor Prof. Dr. Bernd Werle, Siegerin Huilin Guo, Zweite Lea Steffens, Drittplatzierte Franziska Strack und Schirmherr Konrad Adenauer. Foto: Ullrich S Aus Nigeria kam Kingsley Anagolu an die PTH. Er absolvierte das Lizentiat zeitgleich mit dem Promotionsstudium in Bonn. Das Lizentiat schloss er nun mit der Arbeit „Critique of the Osu Caste System in Igbo Culture and Christianity. A Pastoral Approach towards its Management and Resolution in the Light of Evangelii Nuntiandi“ bei Prof. Dr. Bernd Lutz ab. chon den Römern in der Antike war es ein wichtiges Anliegen, Bedingungen zu formulieren, die eingehalten werden müssen, um einen Krieg als gerecht zu bezeichnen, stellte Huilin Guo in ihrer Arbeit fest. Ehrenhaft sollte dabei auch die Kriegführung sein. A ngesichts moderner Waffensysteme, die über Tausende Kilometer vom Computer aus gesteuert werden können, offenbart heute die Frage nach einer Rechtfertigung von kriegerischen Handlungen eine nie dagewesene Brisanz. In ihrer mit dem ersten Preis ausgezeichneten Arbeit stellte sich die Peisträgerin diesem aktuellen und brennenden Thema. L ea Steffens, Gewinnerin des zweiten Preises, befasste sich in ihrer Facharbeit in Geschichte mit den Auswirkungen, die die moderne Frauenbewegung in der Eifel hat. Sie stellte die Entwicklung der Frauenrechte in der BRD dar und befragte für ihre Arbeit Frauen aus der Eifel, die sich in den 1960er und 1970-er Jahren aktiv an der Umsetzung von Frauenrechten im ländlichen Raum beteiligten. Auch der Mut und das Engagement dieser Frauen trug dazu bei, die vermeintlich provinzielle Eifel zu modernisieren, stellte Rektor Werle in seiner Ansprache während der Preisverleihung fest. F ranziska Strack, die den dritten Preis erhielt, hatte sich im Religionskurs ein biblisches Thema ausgesucht: Sie untersuchte anhand des Gleichnisses vom verlorenen Sohn das Gebot der Nächstenliebe. Prof. Dr. Josef Schmidt, Lehrstuhlinhaber für Einleitung und Exegese des Neuen Testaments, lobte in seinem Gutachten über die Arbeit die klugen Gedankengänge der Gymna- preis für die gymnasiale Oberstufe iustum?!“ mit der Frage nach einem „gerechten Krieg“ auseinandersetzte und darin den Römer Mucius Scaevola mit Barack Obama verglich. Der zweite Preis ging an Lea Steffens aus Monschau, den dritten Preis erhielt Franziska Strack aus Königswinter. Die Sachpreise – Tablets und ein MP3-Player – wurden von der Braun Stiftung – Stiftung für Internationalen Austausch in Sankt Augustin gesponsert. siastin aus Königswinter. verschiedenen Kulturen Schuljahr: Einsendungen auch in einem regional kamen in diesem Jahr n diesem Jahr waren die relativ eng begrenzten aus dem Rheinland, der Abstimmungsergebnisse gesellschaftlichen Raum Eifel, dem Ruhrgebiet und unserer Jury besonders stattfinden können. Weite- dem Münsterland. knapp, denn viele der re Arbeiten befassten sich eingereichten Arbeiten ositives Feedback beispielsweise mit dem hatten eine hohe Qualikommt auch von Shintoismus in Japan, tät“, lobte Rektor Werle Lehrern. Florence Danden „Ruhrpolen“ oder die Facharbeiten. Um den dem Nahost-Konflikt. so vom Gymnasium am Facharbeitspreis bewerOelberg in Königswinter ben konnten sich SchüTH-Rektor Bernd Werle: fand besonders die Liste lerinnen und Schüler, die „Heute, wo Populisten der Themenvorschläge im ihre Facharbeit in diesem mit ihrer Ablehnung von Flyer hilfreich: „Dadurch Schuljahr in einer GeisMinderheiten und Anders- lernen die Schüler, ihre tes- oder Sozialwissenartigkeit auf breitere Facharbeit gut einzugrenschaft oder einer Sprache gesellschaftliche Zustimzen und zu strukturieren.“ geschrieben und minmung stoßen als noch destens eine 2+ erreicht vor Jahren, ist es umso Die Preisträgerinnen und hatten. Konrad Adenauer, wichtiger, dass junge ihre Facharbeiten: Enkel des ersten Bundes- Menschen sich für Dialog, 1. Preis: Huilin Guo, kanzlers und Schirmherr Verständigung und die Erzbischöfliches Suitberdes Facharbeitspreises, friedliche Beilegung von tus-Gymnasium Düsselwürdigte die Leistungen Konflikten einsetzen. Die- dorf: Bellum iustum!? der Teilnehmerinnen und ses Engagement möchten Führen Mucius Scaevola Teilnehmer in seinem wir mit unserem Facharund Barack Obama einen Grußwort. beitspreis fördern.“ gerechten Krieg? (Latein Grundkurs). 2. Preis: Lea Steffens, esentliche Vornsgesamt zwölf ArbeiSt.-Michael-Gymnasium aussetzung war, ten wurden bei der PTH Monschau: Aspekte der dass die Arbeiten sich für den Facharbeitspreis mit interreligiösen oder vorgelegt. Da der Preis in- Neuen Frauenbewegung interkulturellen Fragen terdisziplinär ausgeschrie- im Vergleich zur Eifel (Geschichte Grundkurs). befassten – wobei, wie ben ist, wurden Arbeiten an der mit dem zweiten aus den Fächern Religion, 3. Preis: Franziska Strack, Gymnasium am Oelberg Preis gewürdigten Arbeit Geschichte, Englisch Königswinter: Nächstenüber die Frauenbewegung und Latein eingereicht. in der Eifel zu sehen ist, Regional spannte sich der liebe anhand des Gleichnisses vom verlorenen Auseinandersetzung und Bogen der Einsendungen Verständigung zwischen weiter als im vergangenen Sohn (Religion Grundkurs). I P P W I Neben den Preisträgerinnen erhielten weitere Teilnehmerinnen ihre Urkunden: (von links) Annika Jänke, Prof. Dr. Bernd Werle, Lisa Schepermann, Bettina Salger, Judith Hilger, Huilin Guo, Lea Steffens, Franziska Strack, Konrad Adenauer. Foto: Ullrich Neue Lehrbeauftragte für die Hochschule Gleich drei neue Lehrbeauftragte starten in den kommenden Monaten an der PTH. Mit dem Intensivkurs „Hebräisch II“ beginnt Dr. Bernd Obermayer im September seine Lehrtätigkeit. Obermayer stammt aus Graz und arbeitet seit 2009 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Fakultät der Uni Bonn. 2013 wurde er mit einer Arbeit über „Göttliche Gewalt im Buch Jesaja“ promoviert. Dr. Justina Metzdorf OSB wird als Lehrbeauftragte im Fachbereich für Einleitung in das Neue Testament tätig. Sie promovierte 2003 mit der Arbeit „Die Tempelaktion Jesu. Patristische und historisch-kritische Exegese im Vergleich“ und trat im gleichen Jahr in die Benediktinerinnenabteil Mariendonk ein. Ebenfalls beginnt Dr. Rafael Rieger OFM als Lehrbeauftragter für Kirchenrecht an der PTH. Er trat nach dem Abitur 1993 dem Franziskanerorden bei, schloss 2004 an der Universität Münster das Lizentiat in kanonischem Recht ab und 2009 an der Universität München die Promotion. Rieger war unter anderem an der Römischen Kurie in der Kongregation für die Glaubenslehre sowie der Kongregation für das Katholische Bildungswesen tätig. Die PTH begrüßt die neuen Lehrkräfte herzlich und wünscht ihnen Erfolg und Freude bei der Lehrtätigkeit. Das Vorlesungsverzeichnis 2016/17 ist da Ab sofort ist es online unter www.pth-augustin. eu und auch als Printausgabe im Sekretariat erhältlich: das neue Vorlesungsverzeichnis für das Studienjahr 2016/17. Online finden Interessierte das Vorlesungsverzeichnis unter dem Menüpunkt Studium/ Downloads. Die gedruckte Ausgabe, die außer im Sekretariat auch in der Steyler Buchhandlung erhältlich ist, kostet 2 Euro. Zwei neue Ausschüsse für Qualität Für das Qualitätsmanagement (QM) an der PTH hat die Professorenkonferenz zwei neue Ausschüsse ins Leben gerufen. Im Ausschuss „Qualität in der Lehre“ sind künftig Prof. Dr. Patrik Höring und Dr. Frank Ewerszumrode als Lehrende aktiv. Seitens der Studierenden gehören ihm Harald Klein, Hannah Kraemer und Jean Cyrille Nlend Momnougui an. Im Ausschuss „Konzeption des Studiums“ sind als Lehrende Prof. Dr. Peter Ramers und Dr. Antonius Kuckhoff aktiv. Die Studierenden werden von Maike Domsel, Clifford Chikeobi Modum und Johanna Tannen vertreten. Gemeinsam mit dem QM-Ausschuss unter Leitung von Dr. Heike Sturm veranstalten die neuen Ausschüsse am 10. Oktober einen Workshop, in dem Aufgaben, Ziele und Arbeitsweisen definiert werden. Klosterfest 2016: Schön war‘s! Überblick über das Andreaseck am Samstagnachmittag. D as Kloster öffnen, die Bürgerinnen und Bürger Sankt Augustins zu einem gemeinsamen Fest einladen. Ihnen zeigen, welche Menschen und Institutionen auf dem Campus der Steyler Missionare zu finden sind und darüber hinaus noch Spenden für ein soziales Projekt sammeln – das sind die Ziele des Klosterfestes. R und 20.000 Gäste folgten der Einladung der Steyler und erlebten ein spannendes und un- Foto: Ullrich terhaltsames Wochenende mit Informationen, internationalen Köstlichkeiten und Musik. uch einige PromiDer Stand der PTH mit Johanna Tannen und nente unter- Hannah Kraemer. Foto: privat stützten das Aktivitäten: Am HochAnliegen der Steyler. So schulstand konnten sich traten unter anderem die die Gäste über das StuBand „Die Räuber“ und dienangebot an der PTH der „Bergische Jung“ Wilinformieren. Verschiedene libert Pauels während des Vorträge von HochschulKlosterfestes auf. angehörigen informierten ie PTH beteiligte sich über aktuelle Themen mit verschiedenen wie den Jihad oder luden zur Reflexion über Glaubensfragen ein. Außerdem übernahmen die Studierenden, unterstützt von der Firmgruppe des AStA-Mitgliedes Christoph Thomas, den Waffelstand an der Missionsprokur. A D R Die „Verbum Spiritual Singers“ beeindruckten mit afrikanischen Spirituals und Gospels. Foto: Finke und 15.000 Euro Spenden wurden auf dem Fest gesammelt. Sie fließen in das „BaBaDi“-Projekt der Steyler Missionare für Straßenkinder in Botswana. Allen Helfern ein herzliches Dankeschön! Ein Semester interreligiös Rückblick auf fünf lehrreiche Monate Von Winfried M. Müller E rst ein Semester liegt hinter den Studierenden des dreijährigen berufsbegleitenden Masterstudienganges „Interreligiöse Dialogkompetenz“– und doch wirkt es für die meisten von uns, als wären wir schon viel länger dabei. D as mag an der Fülle des vermittelten Wissens liegen; sicher aber auch daran, dass viele der Teilnehmer/-innen in einem mit dem interreligiösen Dialog verbundenen Aufgabenbereich tätig sind. Neben einem Studium ist fachbezogene Berufserfahrung die Voraussetzung, um den „Interreligiösen Master“ zu absolvieren. ie Lehrenden um die beiden Verantwortlichen Prof. Dr. Josef Freise und Dr. Thomas Lemmen betonen oft, wie sehr sie die aktuelle gesellschaftliche Herausforderung als Motor für ihre Tätigkeit in Forschung und Lehre ansehen. as trifft auch auf die heterogene Gruppe der Studierenden zu: Vom D D Pfarrer oder Seelsorger über Mitarbeiter in Kirche, Behörde, Caritas oder Bildung bis zur Filmemacherin bringen die 15 Frauen und sechs Männer sehr unterschiedliche fachliche Erfahrungen ein. ie Altersverteilung von 28 bis 63 Jahre ermöglicht eine generationenübergreifende Horizonterweiterung: Für die einen ist der berufsbegleitende Master erst wenige Jahre nach dem Studium die erste größere Fortbildung. Andere sind auch nach mehreren Studiengängen/Ausbildungen und vielen Berufsjahren wissbegierig. ie bei berufsbegleitenden Studiengängen üblich, strukturieren kurze Präsenzphasen die längeren Selbstlernphasen. In den ersten Semestern kommen die Studierenden in einer Blockwoche zusammen, der mehrere Blockwochenenden folgen. Dazu kommen Exkursionen, Kleingruppenarbeit und Tandem-Lernen. Individuell erarbeiten die Studierenden anhand des PTH-Intranets und selbst beschaffter Literatur die D W Lerninhalte. Pflicht ist die Erarbeitung eines Praxisprojektes, bevor es an die Masterthesis geht. n den nun längst vertrauten Räumen der PTH St. Augustin herrscht eine angenehme Studienatmosphäre. Auch die Menschen, die die Hochschule beleben, sind schnell bekannt. Dass an der PTH das Leben nicht vergessen wird, zeigen die Nähe der Klosterkirche, die Mensa und die Getränkeversorgung, die schönen Wege in der weitläufigen Klosteranlage und die Möglichkeit, sich im Bücherbasar mit Literatur jeglicher Art zu versorgen. as im Studienalltag ohne viel Absprache unkompliziert möglich ist: Dass jeder Studierende „etwas“ zu knabbern für zwischendurch mitbringt. So konnten wir einen opulenten Semesterabschlussabend feiern: Ein vielfältiges Buffet sorgte für einen ganz persönlichen ersten „Abschluss!“ eines gelungenen Auftaktsemesters und machte „Appetit auf mehr!“ Infos: www.interreligiösermaster.de I W Gemeinsam lernen, gemeinsam feiern: Teilnehmer/-innen des Masterstudiengangs. Foto: privat Närrisches Consulat zu Gast Über 20 Consuln des Närrischen Consulats der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft von 1882 unter der Leitung ihres Präsidenten Stefan Benscheid besuchten im Juni die PTH. Nach der Begrüßung durch Rektor Bernd Werle führten Prorektor Peter Ramers und Prof. Dr. Bernd Lutz die Consuln durch die PTH. Sie stellten den Gästen auch die hochschuleigene Bibliothek und das Institut „Monumenta Serica“ vor. Prof. Dr. Peter Ramers und Prof. Dr. Jerzy Skrabania zeigten der Gruppe die besonderen Ausstellungsstücke des „Hauses Völker und Kulturen“. Beim gemütlichen Grillen ergab sich die Gelegenheit zum Gespräch mit Fratres aus der Ausbildungsgemeinschaft und Provinzial Prof. Dr. Martin Üffing. Die Kölner Consuln genossen den Tag und erhielten gute Einblicke in das wissenschaftliche Apostolat der Steyler. Bücher von PTH-Angehörigen veröffentlicht Zwei Bücher von ehemaligen Angehörigen der PTH sind jetzt erschienen: Der Kölner Diözesanpriester und Wirtschaftsprofessor Dr. Alexander Krylov, der an der PTH 2015 sein Diplom in Theologie abschloss, gab das „Handbuch zur Europäischen Wirtschaftsethik“ heraus. Johannes Bremer, bis April 2016 Lehrbeauftragter für Hebräisch an der PTH, veröffentlichte seine Dissertation „Wo Gott sich auf die Armen einlässt“. Kinderuni Rhein-Sieg: Rückblick und Ausblick „Von nah bis fern“ lautete das Motto der Kinderuni im Studienjahr 2015/16. Über 80 Kinder besuchten die drei Veranstaltungen, die die PTH dabei anbot. Auch im kommenden Jahr ist die Hochschule der Steyler mit drei Terminen dabei. Thema dieses Mal: „Energie geladen“. Trommeln wie in Afrika – beim Workshop mit Dr. Moses Awinongya und afrikanischen Fratres konnten die Kinder das ausprobieren. Foto: Ullrich Die PTH hat sich im abgelaufenen Schuljahr erstmals an der Kinderuni Rhein-Sieg beteiligt, die vor drei Jahren von der Hochschule Bonn-RheinSieg und der Alanus Hochschule ins Leben gerufen wurden. Besonders begehrt waren bei den Terminen, die die PTH anbot, eine Führung durch das „Haus Völker und Kulturen“ von Prof. Dr. Jerzy Skrabania und ein Trommelworkshop, den Dr. Moses Awinongya zusammen mit afrikanischen Patres gestaltete. Auch die Veranstaltung „Gott nah und fern zugleich“ von Dr. Frank Ewerszumrode machte den Kindern Spaß. Im kommenden Jahr bieten Prof. Dr. Zbigniew Wesolowski, Prof. Dr. Jerzy Skrabania und Dr. Fidelis Regi Waton Termine an. Alle Veranstaltungen finden jeweils donnerstags von 17 bis 18 Uhr statt. Das Programm für das neue Schuljahr beginnt im Oktober, Interessierte finden es ab Ende August unter www.kinderuni-rhein-sieg.de. Flyer zur Auslage in Pfarreien oder Kinder- und Jugendbildungsstätten können ebenfalls ab Ende August in der Pressestelle der PTH abgeholt werden. Summer School 2016: Kultur der Fürsorge kennen lernen 20 Teilnehmer/-innen sind dabei Zwei Wochen lang beschäftigen sich Studierende aus den USA und aus Deutschland während der ersten Summer School an der PTH mit Fragen rund um das Thema „Begleitung von Menschen am Ende ihres Lebens“. Die Summer School wurde von der PTH gemeinsam mit der Creighton University in Omaha/ USA entwickelt. zur palliativen Pflege“. Von Dr. Frank Ewerszumrode Des Weiteren wird in und Ina Ullrich Kleingruppen über die Geschichte und die AusWelche Versorgung und wirkungen von EuthanaBegleitung brauchen sie sowie über deren Todkranke und SterbenLegalisierung gearbeitet de? Wie gehen wir mit werden. Exkursionen im Verstorbenen um? Diese Länderdreieck DeutschFragen werden interdisziland/ Belgien/ Niederlanplinär sowohl aus theode runden das vielseitige logischer als auch aus Programm ab. pflegewissenschaftlicher Durch die unterschiedliund anthropologischer chen Lernformen sollen Perspektive in Vorlesunmöglichst viele Aspekte, gen und Arbeitsgruppen die das Lebensende bebearbeitet. treffen, abgedeckt werAngeleitet werden die Stu- den und vielfältige Lerndierenden dabei von Prof. möglichkeiten geschaffen Dr. Alexander Roedlach werden. und Prof. Dr. Jos Welie Insbesondere für die ameaus Omaha sowie Prof. rikanischen Studierenden Dr. Jerzy Skrabania und ist die Summer School Dr. Frank Ewerszumrode eine wohl einmalige Gevon der PTH. Daneben legenheit, die Pflege- und sind Gastdozenten/-innen Palliativkultur verschiedevon anderen Hochschulen ner europäischer Länder eingeladen, die zu ihren kennen zu lernen und zu Fachthemen sprechen. vergleichen. So ist etwa in Themen von Vorlesungen Belgien und den Niedersind zum Beispiel „Tod landen aktive Sterbehilfe und Sterben in einer mul- gesetzlich erlaubt, wähtikulturellen Perspektive“, rend sie in Deutschland „Tod und ewiges Leben nur im Einzelfall straffrei theologisch betrachtet“ ist und eine Professionaund „Theologische und lisierung der Sterbehilfe ethische Erwägungen vermieden werden soll. Impressum „Uni-Verbum“ ist ein Informationsangebot der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin. Verantwortlich: Rektor Prof. Dr. Bernd Werle SVD. Redaktion und Layout: Ina Ullrich, Pressereferentin der Hochschule. Fragen, Wünsche und Anregungen bitte an Telefon 0 22 41/237-558 oder [email protected]. Das nächste Uni-Verbum erscheint im Oktober 2016.
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