Investment Views März/April 2015 Inhalt Einleitung 4 Aktuelle Markteinschätzung 5 1.Aktuelles 6 Thema des Monats 7 Wirtschaftlicher Ausblick 9 2.Anlageklassen Geldmarkt und Währungen Anleihen Aktien Alternative Anlagen 10 10 14 18 22 3.Investment Management 26 4.Anhang 30 31 32 34 Glossar Wichtige rechtliche Hinweise VP Bank Gruppe Investment Views März/April 2015 Einleitung Déjà-vu zum Jahresauftakt Liebe Leserin, lieber Leser Die ersten zwei Monate verliefen äusserst ereignisreich und teilweise sogar turbulent. Allein die Nachrichten vom Januar hätten gut und gerne ein ganzes Jahr ausfüllen können. Doch so unterschiedlich die Meldungen auch waren, eines hatten sie gemeinsam: Wirklich neu waren die Entwicklungen nicht, vielmehr handelte es sich um altbekannte. So zum Beispiel die Stärke des CHF nach der überraschenden Aufhebung des EURMindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank Mitte Januar. Bereits unmittelbar vor der Einführung der Mindestkursgrenze, im Sommer 2011, notierte der CHF auf vergleichbar hohem Niveau. Wie wir in der Vermögensverwaltung die Währungsverluste weitestgehend limitieren konnten, lesen Sie in der Rubrik «Aktuelle Anlagetaktik». Mit den Neuwahlen und dem politischen Wechsel war plötzlich auch Griechenland wieder zurück in den Medien. Anders als in den Vorjahren beschränkten sich die Schockwellen jedoch auf Griechenland; eine Ansteckung anderer europäischer Länder blieb dieses Mal aus. Dieser erfreuliche Umstand ist eng mit den Ankündigungen der Europäischen Zentralbank (EZB) von Ende Januar verknüpft. Im März will sie mit ihren monatlichen Anleihenkäufen im Umfang von EUR 60 Mrd. beginnen. Die EZB folgt hier ihrem amerikanischen Pendant, das bereits drei solcher quantitativer Lockerungsprogramme durchgeführt hat. Diese drei Meldungen haben noch eine Gemeinsamkeit: Sie sind weitere Indizien dafür, dass die Zinsen in Europa auf absehbare Zeit auf unterdurchschnittlichem Niveau verharren werden. Je länger das Tiefzinsniveau anhält, desto grösser wird der Anlagenotstand; Dividendenwerte gelten als Gewinner dieser Entwicklung. In unserem «Thema des Monats» zeigen wir Alternativen zu klassischen Dividendenanlagen auf. Hendrik Breitenstein Head of Group Investment, Product & Market Management Bernd Hartmann Head of Investment Research & Advisory Aktuelle Markteinschätzung Folgende Tabelle fasst die Einschätzung der VP Bank aller Anlageklassen unseres Anlageuniversums zusammen. Die Trendpfeile widerspiegeln die Erwartungen unserer Anlagestrategen und beziehen sich auf die kommenden drei bis sechs Monate. Geldmarkt und Währungen (von Seite 10 bis 13) Währungen Kurs per 16.02.2015 EUR/USD 1.141 Januar 2015 Anleihen/Total Return (von Seite 14 bis 17) März 2015 Neu EUR/CHF 1.063 USD/CHF 0.932 GBP/CHF 1.433 USD/JPY 118.43 AUD/USD 0.778 USD/SGD 1.356 USD/NOK 7.551 Januar 2015 März 2015 Neu Anleihen Schwellenländer Hartwährungsanleihen Neu Lokalwährungsanleihen Neu Schweiz Europa Nordamerika Aktien (von Seite 18 bis 21) Leitzinsen Schweiz Hochverzinsliche Anleihen High Yield –0.75 % Pazifik Europa (EWU) 0.05 % Schwellenländer USA 0.25 % Alternative Anlagen (von Seite 22 bis 25) Rohstoffe Rohöl Invest. Grade Staatsanleihen Schweiz Gold Europa Immobilienaktien USA Private Equity Wandelanleihen Hedge Fonds Invest. Grade Unternehmensanleihen Schweiz Neu Europa Neu USA Neu Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Neu 5 | März/April 2015 | Aktuelle Markteinschätzung Anleihen/Renditeentwicklung (von Seite 14 bis 17) 1. Aktuelles Thema des Monats | Rolf Kuster, Marco Gabriel Alternativen zu klassischen Dividendenanlagen Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Dividenden als Beimischung Betroffen vom Tiefzinsumfeld sind besonders institutionelle Anleger wie Pensionskassen oder Versicherungen. Anders als private Investoren können sie aufgrund regulatorischer Vorlagen ihr Anlagevermögen nicht beliebig in rentablere Anlageklassen umschichten. Sie werden weiterhin Anleihen kaufen müssen, selbst wenn sie dadurch mit hoher Sicherheit einen Kapitalverlust erleiden. Renditen im Vergleich 4% 3% 3% 2% 2% 1% 1% 0% 0% –0 % –1 % 3.4 % 3.3 % 0.7 % 0.4 % Schweiz –0.4 % Staatsanleihen Dividendenrendite 2015 0.4 % Eurozone Unternehmensanleihen IG Flexibler präsentiert sich die Lage bei Privatanlegern. Sie können sich entscheiden, ob sie lieber auf längere Laufzeiten, tieferes Rating oder gar auf eine andere (wenn auch schwankungsanfälligere) Anlageklasse setzen. Längere Laufzeiten erzielen zwar vielerorts noch positive Renditen, allerdings ist das Kursrisiko im Falle eines Zinsanstieges erheblich. Zudem wird das Ausfallrisiko sowohl bei Unternehmensanleihen als auch bei hochverzinslichen Anleihen nicht mehr gebührend entschädigt. Eine interessante Alternative stellen Dividendenaktien dar. Wie die meisten Aktien profitieren sie derzeit vom tiefen Zinsniveau. Tiefere Zinsen wirken sich einerseits positiv auf die Fremdfinanzierungskosten aus und führen in der Regel auch zu höheren Bewertungskennzahlen. Steigt die Teuerung auf das von Notenbankchef Draghi gewünschte Niveau ist das – im Gegensatz zu Anleihen – nicht per se negativ für Aktien. Steigen die Inflationsraten rascher als die Zinsen, kann dies für Aktien durchaus positiv sein. Bei negativen Realzinsen 7 | März/April 2015 | Aktuelles | Thema des Monats Das tiefe Zinsniveau belastet einkommensorientierte Anleger schon seit einigen Jahren. Durch die Einführung von Negativzinsen in der Schweiz und in der Eurozone sowie die immense Geldschwemme der Europäischen Zentralbank hat sich die Situation noch weiter verschärft. An den Anleihenmärkten ist es kaum mehr möglich, eine positive reale Rendite bei vernünftigem Risiko zu erzielen. Auf der Suche nach renditestarken Anlagen sind Dividendenaktien eine interessante Alternative. Wir zeigen drei verschiedene Möglichkeiten auf, wie Anleger profitieren können. Die Rollen sind klar verteilt: Während Schuldner zu den Profiteure zählen, tragen Anleger, insbesondere Anleihenseigner, die Last der Tiefzinspolitik. Gemäss den Worten des EZB-Präsidenten Mario Draghi kann nicht mit einem schnellen Kurswechsel gerechnet werden. Er will solange Staatsanleihen kaufen, bis die Inflation auf den Zielwert von rund 2 % steigt. Dies wird angesichts sinkender Energiekosten und der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit durchaus noch einige Zeit in Anspruch nehmen. In Anbetracht solcher Aussichten verlieren europäische Anleihenmärkte auch längerfristig an Attraktivität. Dies hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Schweiz. Wer vermutet, dass die Schweizerische Nationalbank nach der Aufhebung des starren Euro-Mindestkurses wieder mehr Freiheit dazugewonnen hat, irrt. Um eine weitere Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro zu verhindern, muss sie de facto sogar eine laschere Geld politik als die EZB verfolgen. Selbst im Falle aufkeimender Inflationsraten wäre ihr Handlungsspielraum damit begrenzt. Mit der Einführung von Negativzinsen hat das Schweizer Zinsniveau einen neuen Tiefststand erreicht. Dass sich dies bald spürbar ändern wird erscheint unwahrscheinlich und von der EZB abhängig. erhöht sich das Anlagevermögen rascher als die Zinslast, was in der Regel zu einer tieferen Verschuldungsquote führen wird. Im Gegensatz zum breiten Aktienmarkt sind Dividendenaktien meist in einem soliden Geschäftsfeld tätig und verfügen über einen kontinuierlichen Cash Flow. Durch ihre defensive Ausprägung gelten sie gemeinhin als weniger riskant als der breite Aktienmarkt. Mittels einer selektiven Beimischung wird zumindest ein Teil der durch das tiefe Zinsniveau verlorenen Einkommen wieder zurückgewonnen. 8 | März/April 2015 | Aktuelles | Thema des Monats Anlagemöglichkeiten Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, welche sich bezüglich Risikoneigung, Markterwartungen und steuerlicher Behandlung unterscheiden. Klassische Dividendenwerte Für risikoaverse Aktienanleger, die in erster Linie von hohen Ausschüttungen profitieren wollen, empfiehlt sich der Ansatz der «S&P Dividend Aristocrats»-Indexfamilie. Diese sind in Form eines Exchange Traded Fund (ETF) bspw. für Aktien aus der Eurozone investierbar. Durch eine regelbasierte Selektion entsteht eine hohe Kontinuität. Der vollreplizierende Fonds setzt gemäss dem Indexansatz ausschliesslich auf Unternehmen, dessen Dividenden sich in den vergangenen zehn Jahren jährlich erhöhten oder zumindest gleich blieben. Dividendenkürzungen führen zum Ausschluss aus dem Index. Dividendenwachstum Europa Für Anleger mit etwas höherer Risikobereitschaft bietet sich eine weitere opportunistische Investitionsmöglichkeit. Anders als bei traditionellen defensiven Dividendentiteln stehen weniger die Kontinuität und die Höhe der letzten Dividendenzahlung, sondern vielmehr das Dividendenwachstum im Vordergrund. Es werden gezielt diejenigen europäischen Titel selektioniert, welche nach den schwierigen Jahren der Finanz- und Schuldenkrise zu einem Gewinnwachstum zurückgefunden haben. Dies soll auch zu höheren Dividendenausschüttungen führen. Der dadurch verbundene Anstieg der Dividendenrendite wird dazu führen, dass vermehrt klassische Dividendeninvestoren auf diese Aktien aufmerksam werden. Um davon zu profitieren hat die VP Bank Unternehmen mit einem überdurchschnittlichen Dividendenwachstum ausgewählt und diese in einem Aktienkorb zusammengefasst. Dieser umfasst 22 europäische Unternehmen, davon sieben aus dem Finanz- und fünf aus dem Industriesektor. Deutschland und die Schweiz weisen mit 30 %, bzw. 28 % die grössten Gewichte auf. Eine ausreichende Diversifikation ist damit gewährleistet. Verrechnungssteuerfreie Ausschüttung Schweiz Die dritte Lösung ist auf eine Schweizer Besonderheit zugeschnitten. Mit der Einführung der Unternehmenssteuerreform II im Jahr 2011 wurde das Nennwertprinzip durch das Kapitaleinlageprinzip ersetzt. Seither unterliegen Rückzahlungen von Aufgeldern (Agio) und Zuschüssen in der Schweiz weder der Einkommens- noch der Verrechnungssteuer. Damit können Unternehmen steuerfreie Dividenden ausschütten. Diese Ausschüttungs-Variante ist besonders für Anleger mit Domizil Schweiz und Liechtenstein interessant. Während die Ausschüttungen für in der Schweiz wohnhafte Steuerpflichtige sowohl verrechnungs- als auch einkommenssteuerfrei sind, erhalten in Liechtenstein ansässige Steuerpflichtige eine Dividendenzahlung ohne den (noch) nicht rückforderbaren Verrechnungssteuerabzug. Die VP Bank hat hierfür diejenigen Schweizer Unternehmen selektiert, welche eine attraktive Dividendenrendite aufweisen und zusätzlich über genügend Agio-Reserven verfügen um den Grossteil der in den nächsten drei Jahren anfallenden Ausschüttungen steuerfrei tätigen zu können. Diese Aktien sind ebenfalls in einem Aktienkorb zusammengefasst. Kompakt •Die EZB und die SNB traten mit ihren ungewöhnlichen geldpolitischen Massnahmen eine Welle an Zinssenkungen los. •In Anbetracht der globalen konjunktu rellen Entwicklung gehen die Mass nahmen zu weit. Wirtschaftlicher Ausblick | Dr. Thomas Gitzel Wer bietet weniger? EZB und SNB treten Welle an Zinssenkungen los In den kommenden Monaten wird die EZB mit ihrem Wertpapierkaufprogramm eine für europäische Verhältnisse beispiellose geldpolitische Flutung vornehmen. Steigt die Inflationsrate bis September 2016 auf 2 % bzw. auf einen Stand knapp darunter, wird sich das Volumen auf EUR 1.1 Bio. belaufen. Bleiben die Teuerungsraten tief, kann die Fortführung des Programms unbegrenzt andauern. Auch die Schweizer Notenbanker schlagen mit einem Einlagenzins von –0.75 % und einem Libor-Zielband, das zwischen –1.25 und –0.25 % liegt, ein neues Kapitel auf. Möglichst tiefe Zinsen sollen eine Aufwertung der Landeswährung verhindern – oder noch besser: eine Abwertung herbeiführen. Selbst Notenbanken, von denen eine Erhöhung der Zinsen zu erwarten war, sahen sich zu einer Reduktion derselben veranlasst. So senkte etwa die australische Notenbank Anfang Februar überraschend ihren Leitzins um 25 Basispunkte, und das, obwohl weder die Inflationsrate noch das Wachstum besonders niedrig sind. Den Währungshütern geht es, so auch die offizielle Kommunikation, lediglich um einen (noch) schwächeren AUD. Wohlgemerkt: Der AUD wertete gegenüber dem USD seit dem Jahr 2013 bereits um knapp 40 % ab. Die Liste an Notenbanken, die im Anschluss an den SNB- und den EZB-Entscheid handelten, ist lang. Neben der bereits erwähnten australischen Notenbank waren unter anderem die Währungshüter in Kanada, Dänemark, der Türkei und Schweden aktiv. Möglich machen die lockere Geldpolitik die in den vergangenen Monaten deutlich gefallenen Ölpreisnotierungen Rechtliche Hinweise auf Seite 32 und die damit einhergehenden niedrigen oder gar negativen Inflationsraten. Zinspolitik passt nicht zum ökonomischen Umfeld Die Aktionen der Notenbanken liessen, isoliert betrachtet, auf eine weltweite Rezession und/oder eine Deflation schliessen. Doch davon kann bislang keine Rede sein. Im Gegenteil: Der Ausblick für die US-Wirtschaft ist so gut wie schon lange nicht mehr, und auch der derzeitige Tumult um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone überschattet die Tatsache, dass die vormals schuldengeplagten Länder Spanien und Portugal auf einem robusten wirtschaftlichen Erholungskurs sind. Spanien kann der aktuellen Indikatorenlage zufolge für das laufende Jahr sogar mit einem Wachstum von knapp 2 % rechnen. Der solide BIP-Zuwachs auf der iberischen Halbinsel ist etwa auch nicht einem statistischen Sondereffekt zu verdanken, sondern einer zarten Erholung der Binnenwirtschaft. Auch in den Schwellenländern zeichnet sich nach Jahren rückläufiger Wachstumsraten eine Besserung ab. In diesem Umfeld werden die Teuerungsraten in den Industrienationen über kurz oder lang einem Niveau von 2 % entgegenstreben. Die Phase negativer Inflationsraten wird eine Episode bleiben; die Wahrscheinlichkeit eines globalen Deflationsszenarios erachten wir lediglich als gering. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Währungshüter wieder mit Zinserhöhungen gegensteuern müssen. Fazit Die EZB und die SNB treten eine Lawine von Zinssenkungen rund um den Globus los. In Anbetracht der globalen konjunkturellen Entwicklung ist die Geldpolitik nicht zu rechtfertigen; vor allem die gefallenen Ölpreisnotierungen machen die aggressive Gangart möglich. Bleibt eine Deflation aus, wovon wir ausgehen, werden die Währungshüter gegensteuern müssen – dann möglicherweise umso heftiger. 9 | März/April 2015 | Aktuelles | Wirtschaftlicher Ausblick Das Wertpapierkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) und die massiven Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) scheinen einen Wettbewerb um die expansivste Geldpolitik loszutreten. Gemäss dem Motto «Wer am wenigsten Zinsen bietet, muss am wenigsten mit einer Aufwertung der Landeswährung rechnen» soll der heimischen Exportwirtschaft unter die Arme gegriffen werden. Doch die aktuelle Entwicklung wird eine Episode bleiben. 2. Anlageklassen Geldmarkt und Währungen Geldmarkt und Währungen Märkte im Überblick EUR/CHF und EUR/USD: Kursentwicklung seit Februar 2013 USD/CHF: Kursentwicklung seit Februar 2013 1.30 1.40 1.25 1.35 1.05 1.00 1.20 1.30 1.15 1.25 0.95 1.10 1.20 1.05 0.90 1.15 1.00 0.95 1.10 0.85 F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F EUR/USD (rechte Skala) USD/CHF GBP/CHF und GBP/USD: Kursentwicklung seit Februar 2013 USD/JPY und USD/AUD: Kursentwicklung seit Februar 2013 1.60 1.75 1.55 1.70 1.50 1.65 1.45 1.60 1.40 1.55 1.35 1.30 1.50 1.25 1.45 127 123 119 115 111 107 103 99 95 91 87 83 79 75 F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F GBP/CHF 1.35 1.30 1.25 1.20 1.15 1.10 1.05 1.00 0.95 0.90 F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F USD/JPY GBP/USD (rechte Skala) USD/AUD (rechte Skala) Leitzinsen Schweiz, Eurozone, USA: Zinsentwicklung seit Februar 2005 Leitzinsen UK und Japan: Zinsentwicklung seit Februar 2005 6% 7% 5% 6% 4% 5% 3% 4% 2% 3% 1% 2% 0% 1% –1 % 0% –2 % 05 06 USA 07 08 09 10 Eurozone Rechtliche Hinweise auf Seite 32 11 12 13 Schweiz 14 15 05 06 UK 07 08 09 Japan 10 11 12 13 14 15 11 | März/April 2015 | Anlageklassen | Geldmarkt EUR/CHF Geldmarkt und Währungen | Dr. Thomas Gitzel Markteinschätzung Man kann nicht behaupten, dass das erste Quartal bislang langweilig gewesen sei: Die Notenbanken sorgten für Paukenschläge. Allen voran schockte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Finanzmärkte mit der Aufhebung des EUR-Mindestkurses. Die Europäische Zentralbank (EZB) schlug ein neues Kapitel auf und kauft monatlich Staatstitel im Umfang von EUR 60 Mrd. tenpreise heran. Zum Hintergrund: Für den Warenaustausch sind die Preise im Unternehmenssektor relevant, Konsumentenpreise hingegen sind im internationalen Handel von untergeordneter Bedeutung. Gemessen an den aktuellen Niveaus, weist der CHF gegenüber dem EUR also eine Überbewertung von rund 20 % auf. 12 | März/April 2015 | Anlageklassen | Geldmarkt Kaufkraftparität SNB: Paukenschlag Nr. 1 Die SNB machte dem EUR-Mindestkurs am 15. Januar den Garaus. Gleichzeitig senkte sie den Zins für Guthaben auf den Girokonten, die einen bestimmten Freibetrag übersteigen, um 0.5 Prozentpunkte auf –0.75 %. Das Zielband für den Dreimonats-Libor verschiebt sie weiter in den negativen Bereich; es liegt nun zwischen –1.25 und –0.25 % und nicht mehr wie bisher zwischen –0.75 und 0.25 %. Der Druck der Finanzmärkte war zu gross geworden und das wöchentliche Interventionsvolumen der SNB seit Mitte Dezember deutlich angewachsen – das zeigen die Sicht guthaben der Geschäftsbanken bei der Notenbank. Allein in den zwei Wochen vor Weihnachten waren knapp CHF 20 Mrd. notwendig, um den Mindestkurs zu verteidigen. Bei der Einführung des Mindestkurses im September 2011 wurde an punktuelle Interventionen gedacht, nicht aber an permanente. Die Aussicht auf ein gross angelegtes Staatsanleihenkaufprogramm der EZB hat den Handlungsdruck möglicherweise zusätzlich erhöht. Letztlich dürfte bei der Entscheidung aber auch die Goldinitiative eine gewisse Rolle gespielt haben. Die Bevölkerung zeigt Skepsis gegenüber dem Aufbau hoher Fremdwährungsbestände in EUR, womit die SNB auch ein Legitimationsproblem hatte. Die Neujustierung des Wechselkurses Nach der Aufhebung des Mindestkurses gilt es nun, den CHF-EUR-Kurs in den kommenden Wochen neu zu justieren: Aus fundamentaler Sicht ist der CHF gegenüber dem EUR überbewertet. Gemäss unseren Berechnungen liegt der faire Wechselkurs, basierend auf Kaufkraftparitäten, bei CHF 1.28. Für diese Berechnung zogen wir Produzen- 1.80 1.70 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 1.00 1999 2001 2003 2005 2007 EUR/CHF 2009 2011 2013 2015 Kaufkraftparität (KKP) KKP +/– 1 Standardabweichung Aus diesem Blickwinkel betrachtet, hat der CHF also er heblichen Abwertungsbedarf. Allerdings gilt es zu beachten, dass sich die Schweizer Volkswirtschaft durch einen aussergewöhnlich guten makroökonomischen Datenkranz auszeichnet. Das Wachstum betrug im abgelaufenen Jahr voraussichtlich 1.8 %, die Arbeitslosenquote liegt bei 3.2 %, die Leistungsbilanz verbucht einen positiven Saldo von knapp 12 % des BIP, und der Staatshaushalt weist einen Überschuss von 0.5 % des BIP auf. Darüber hinaus gehört die Schweiz aufgrund ihrer liberalen Gesetzgebung zu den wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt. Diese aussergewöhnlichen Daten verhelfen der Schweiz zu einer herausragenden Position. Die Schweizer Volkswirtschaft gilt aufgrund ihrer intrinsischen Stärke auch als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Trotz der deutlich abgeklungenen Finanz- und Schuldenkrise bleiben das Sicherheitsbedürfnis internationaler Anleger und die Nachfrage nach dem CHF entsprechend hoch – insofern muss dem CHF eine Prämie Kompakt •Der CHF ist gegenüber dem EUR zwar deutlich überbewertet, doch für Länder mit einem aussergewöhnlichen Datenkranz sind Prämien häufig gerechtfertigt. •Für die kommenden Wochen erwarten wir eine Korrektur beim EUR-USD-Kurs. Hierfür sprechen unter anderem markttechnische Faktoren. EZB: Paukenschlag Nr. 2 Während die SNB für eine echte Überraschung sorgte, waren die von der EZB bekannt gegebenen Wertpapierkäufe weitgehend erwartet worden. Für kurzzeitiges Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Staunen gesorgt haben dürfte am ehesten die Tatsache, dass es für das Kaufvolumen keine generelle Obergrenze gibt. Die Käufe sollen zunächst bis September 2016 anhalten, doch die Währungshüter behalten sich vor, auch darüber hinaus mindestens so lange mit dem Staatsanleihenkaufprogramm fortzufahren, bis eine nachhaltige Erholung der Inflation zu beobachten ist. Genau genommen, setzt sich die EZB also keine Grenze. Die nach der EZBPressekonferenz verbuchten Kursverluste des EUR dürften also auf das Konto genau dieser Tatsache gehen. Zwar sind Staatsanleihenkäufe aufgrund des massiven Aufbaus von Überschussliquidität für eine Währung grundsätzlich belastend, doch kurzfristig – dafür spricht unter anderem auch die technische Konstellation – ist das Potenzial einer Gegenbewegung beim Währungspaar EUR/USD gross. Fazit Der CHF ist gegenüber dem EUR deutlich überbewertet. Wir erwarten vorerst Notierungen zwischen 1.00 und 1.10 zum EUR; mittelfristig dürfte aber wieder das aus kaufkraftparitätischer Sicht faire Niveau von CHF 1.20 ins Visier rücken. Beim EUR hingegen zeichnet sich eine Korrektur gegenüber dem USD ab; in den kommenden Monaten ist beim Währungspaar EUR/USD auch wieder ein Kurs von über 1.20 möglich. Leitzinsen Schweiz Europa (EWU) USA März 2015 Bandbreite für unsere Zinsprognose auf drei bis sechs Monate > +50 Basispunkte +25 Basispunkte –25 Basispunkte < –50 Basispunkte keine Veränderung 13 | März/April 2015 | Anlageklassen | Geldmarkt zugesprochen worden. Auch vor der Einführung des Mindestkurses im Jahr 2011 notierte der CHF gegenüber dem EUR kurzzeitig auf einem Niveau von 1.03; letztlich scheint man an den Devisenmärkten Wechselkurse nahe von CHF 1.00 zu suchen. Generell gilt: Währungen von Ländern mit soliden Staatsfinanzen und hohen Leistungsbilanzüberschüssen weisen tendenziell kaufkraftparitätische Überbewertungen auf. Zu diesen Ländern zählt auch Norwegen: Die norwegische Volkswirtschaft wuchs im Jahr 2014 um geschätzte 2.5 %, die Leistungsbilanz und der staatliche Haushalt verbuchen einen Überschuss von 6.8 bzw. 10.3 % des BIP, und die Arbeitslosenquote liegt bei 3.5 %. Der norwegische Datenkranz ist also gut mit demjenigen der Schweiz vergleichbar. Gemessen an der von der OECD berechneten Kaufkraftparität (die OECD zieht zur Berechnung breit basierte Preisindizes heran – sie beschränkt sich also ebenfalls nicht auf Konsumentenpreise), ist der Wechselkurs der norwegischen Krone gegenüber der Haupthandelswährung USD ebenfalls um knapp 20 % zu hoch. Die Überbewertung lag im Jahr 2013 sogar bei 40 %. Eine Prämie des CHF gegenüber dem EUR ist also, gemessen an ähnlich gut aufgestellten Volkswirtschaften, durchaus gerechtfertigt. Sollte die Schweiz aufgrund der CHF-Aufwertung in den kommenden Quartalen deutlichen Schaden nehmen und der volkswirtschaftliche Datenkranz an Glanz verlieren, dürften wieder spürbare Abwertungen auf dem Programm stehen. Vorerst werden wohl aber Wechselkursnotierungen zwischen CHF 1.00 und 1.10 wahrscheinlich sein. Die SNB dürfte derweil Wechselkursnotierungen von über CHF 1.05 bevorzugen. Darauf deutet die nach wie vor hohe Zahl an Devisenmarktinterventionen hin. Es ist also gut möglich, dass es die Schweizer Währungshüter schaffen, den Wechselkurs über der Marke von CHF 1.05 zu halten – eine Garantie hierfür gibt es allerdings nicht. 2. Anlageklassen Anleihen Anlageklasse Anleihen Renditen im Überblick Schweiz: Renditeentwicklung seit Februar 2013 Schwellenländer (Hartwährung): Renditeentwicklung seit Februar 2013 2.0 % 7.0 % 6.5 % 1.5 % 6.0 % 1.0 % 5.5 % 0.5 % 4.5 % 5.0 % 4.0 % 0.0 % 3.5 % 3.0 % –0.5 % F M A M J J A S O N D J F M A M J CHF Staatsanleihen J A S O N D J F F M A M J CHF Unternehmensanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F M A M J EM Staatsanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F EM Unternehmensanleihen (5–10 J.) Europa: Renditeentwicklung seit Februar 2013 Schwellenländer (Lokalwährung): Renditeentwicklung seit Februar 2013 3.0 % 6.0 % 2.5 % 5.5 % 2.0 % 5.0 % 1.5 % 4.5 % 1.0 % 0.5 % 4.0 % J A S O N D J F M A M J EUR Staatsanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F F M A M J EUR Unternehmensanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F EM Staatsanleihen (Lokalwährungen) USA: Renditeentwicklung seit Februar 2013 Hochverzinsliche Anleihen: Renditeentwicklung seit Februar 2013 4.5 % 8.0 % 7.5 % 3.5 % 7.0 % 6.5 % 2.5 % 6.0 % 1.5 % 5.5 % 0.5 % 5.0 % F M A M J J A S O N D J F M A M J USD Staatsanleihen (5–10 J.) Rechtliche Hinweise auf Seite 32 J A S O N D J F USD Unternehmensanleihen (5–10 J.) F M A M J J A S O N D J F M A M J Global High Yield (5–10 J.) J A S O N D J F 15 | März/April 2015 | Anlageklassen | Anleihen F M A M J Anlageklasse Anleihen | Dr. Thomas Gitzel Markteinschätzung 16 | März/April 2015 | Anlageklassen | Anleihen An den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere steht die EZB im Fokus: Die Zentralbanker schlagen ein neues Kapitel auf und werden ab März monatlich Wertpapiere im Umfang von EUR 60 Mrd. kaufen. Zunächst sollen die Käufe bis September 2016 andauern; stellen sich die gewünschten höheren Inflationsraten jedoch nicht ein, kann das Anlei henkaufprogramm auch fortgeführt werden. Eurozone: Die EZB macht ernst Ihr jüngstes Kind taufte die EZB «erweitertes Wertpapier aufkaufprogramm». Die Frankfurter Zentralbanker kaufen ohnehin schon forderungsbesicherte Anleihen (ABS-Pa piere) und Pfandbriefe im Volumen von EUR 10 Mrd. Nun kommen noch Käufe von Staatsanleihen und Agencies (darunter fallen beispielsweise Papiere der Europäischen Investitionsbank) hinzu – deshalb der Zusatz «erweitert». Die erweiterten Wertpapierkäufe der EZB beginnen im März und sollen bis September 2016 dauern. Allerdings stellt der Zeitraum bis September 2016 eine Mindestlaufzeit dar: Die EZB behält sich nämlich vor, die Wertpapierkäufe so lange fortzusetzen, bis die Inflationsrate bei 2 % bzw. leicht darunter liegt. Damit beläuft sich das Mindestvolu men der Anleihenkäufe auf EUR 1.14 Bio. Die Käufe erfol gen nach dem Kapitalschlüssel der EZB. Da Deutschland hier den höchsten Anteil hat, wird der Kauf deutscher Bundesanleihen knapp 26 % ausmachen. Grundsätzlich dürfte die zusätzliche Nachfrage der EZB einen beträchtli chen kursstützenden Effekt für europäische Staatsanleihen bringen: Geht man davon aus, dass rund zwei Drittel des Ankaufvolumens auf Staatsanleihen entfallen, so wird die EZB bereits bis Ende dieses Jahres europäische Staatsan leihen für rund EUR 400 Mrd. und damit knapp 42 % des zu erwartenden Bruttoangebots aufnehmen. Dies ist deutlich mehr, als etwa die US-Notenbank (Fed) im Rahmen ihres jüngsten Anleihenkaufprogramms gekauft hat (anfänglich rund 25 % und im Jahr 2014 noch knapp 13 % des Brutto emissionsvolumens des US-Schatzamtes). Besonders markant fallen die EZB-Käufe in Deutschland aus: Die Bundesrepublik wird im laufenden Jahr voraussichtlich Staatstitel im Umfang von rund EUR 160 Mrd. emittieren. Davon kann die EZB Titel für EUR 106. Mrd. kaufen, was einem Anteil von 66 % entspricht. Anleihenkäufe: Startschuss für höhere Renditen? Auch wenn es vielleicht verwundern mag: Ein Anleihen kaufprogramm einer Notenbank kann auch der Startschuss für höhere Renditen sein. In den USA, in Grossbritannien und in Japan haben die Notenbanken in der Vergangenheit Staatsanleihenkaufprogramme (QE, Quantitative Easings) durchgeführt. Der gemittelte Renditeverlauf zeigt, dass die Renditen im Vorfeld eines QE fielen und nach dem Beginn der Käufe durch die jeweilige Zentralbank ein Renditean stieg zu verbuchen war – an den Finanzmärkten wurde ein QE also vorzeitig eingepreist. Beginnt eine Notenbank schliesslich mit ihren Käufen, haben die Marktteilnehmer bereits wieder das Ende des Programms im Visier. Auch in der Eurozone war in den vergangenen Monaten ein deutli cher Rückgang der Renditen zu verzeichnen. Deutsche Bundesanleihen, die wichtigste Messlatte des Währungs raums, verzeichneten in den vergangenen drei Monaten einen Rückgang der Renditen um mehr als die Hälfte, und auch in den Peripheriestaaten sanken die Risikoaufschläge der entsprechenden Staatstitel erneut. Schon in den vergangenen Wochen wurde ein QE der EZB also vorweg genommen. Auf kurze Sicht könnten zwar weitere Rendite rückgänge zu verzeichnen sein – vor allem aufgrund der schieren Grösse des Kaufvolumens –, doch mit Blick auf die kommenden Monate dürfte der Renditetrend dem skizzierten Verlauf der US-Renditen im Umfeld des QE folgen, und die Renditen werden wohl moderat steigen. Ungewöhnliche Situation in der Schweiz Die Aufhebung des EUR-Mindestkurses durch die SNB und die weitere Verschiebung des Libor-Zielbandes nach unten, nämlich in einen Bereich von –1.25 bis –0.25 % von bisher –0.75 bis 0.25 %, führen zu einer aussergewöhnlichen Situation: Die Renditen eidgenössischer Staatsanleihen notieren bis zu 10jährigen Laufzeiten im negativen Bereich. Kompakt •Die EZB macht ernst und kauft im Rahmen ihres «erweiterten Wertpapierkaufprogramms» auch europäische Staatstitel. •Die SNB sorgte mit der Aufhebung des EUR-Mindestkurses für einen Paukenschlag. •Bleiben die äusserst niedrigen Leitzinsen ein vorübergehendes Phänomen, sind die aktuell gemessenen Zinsniveaus lang laufender Staatstitel zu tief. anhaltender niedriger Leitzinsen fürchten. Doch unter der Annahme, dass die eidgenössische Wirtschaft in den kommenden Quartalen zwar Schaden nimmt und die Inflationsraten weiter fallen, danach aber sowohl die Wachstumsraten als auch die Konsumentenpreise wieder höheren Niveaus entgegenstreben, sind die derzeitigen Renditeniveaus zu niedrig. 1.4 % 1.2 % 1.0 % 0.8 % 0.6 % 0.4 % 0.2 % 0.0 % –0.2 % –0.4 % –0.6 % 2012 2013 2014 2015 10jährige eidgenössische Rendite Eine negative Verzinsung am Geldmarkt mag in Anbetracht negativer Leitzinsen noch plausibel sein, doch warum akzeptieren Anleger auch für langjährige Engagements Verluste? Zu den möglichen Antworten zählen: •Lang laufende Zinsen spiegeln letztlich die erwartete künftige Entwicklung der Leitzinsen wider. Eine Rezession könnte die Notenbank dazu zwingen, den Leitzins über einen sehr langen Zeitraum im negativen Bereich zu halten. •Auch für das Szenario einer lang anhaltenden Depression sind Negativzinsen denkbar, denn die Realrenditen liegen in diesem Fall im positiven Bereich. •Ausländische Investoren kaufen auch Anleihen mit einer negativen Verzinsung, da erwartete Währungsgewinne den Zinsverlust überkompensieren. •Grosse Investoren, dazu zählen Banken, Versicherungen und Pensionskassen, müssen aufgrund regulatorischer Vorgaben Staatsanleihen kaufen. •Das Sicherheitsbedürfnis ist so gross, dass eine negative Verzinsung akzeptiert wird. Die Negativzinsen in der Schweiz widerspiegeln wohl einen Mix aus den aufgeführten Antworten. Zwei Punkte sind aber hervorzuheben: Die Marktteilnehmer dürften vor allem eine deflationäre Entwicklung und eine Phase länger Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Fazit Auf dem europäischen Kontinent sorgen die EZB und die SNB für Paukenschläge. Die Normalisierung der Geldpolitik verschiebt sich weiter in die Zukunft. Angesichts dieses Umfelds ist kaum von einem nennenswerten Renditeanstieg auszugehen, aber dennoch gilt: Bleiben äusserst niedrige Leitzinsen ein vorübergehendes Phänomen, sind die aktuell gemessenen Zinsniveaus lang laufender Staats titel zu tief. Benchmark Staatsanleihen Schweiz März 2015 % YTD1 2 Staatsanleihen Europa (EUR)2 Staatsanleihen USA 2 Inv. Grade-Unternehmensanleihen Schweiz2 Inv. Grade-Unternehmensanleihen Europa (EUR)2 Inv. Grade-Unternehmensanleihen USA 2 High-Yield-Anleihen3 Anleihen Emerging Markets (Hartwährungen)3 Anleihen Emerging Markets (Lokalwährungen)3 Daten per 16.2.2015 Rendite 3 Total Return 1 2 2.54 % 2.21 % 0.78 % 0.90 % 1.07 % 1.38 % 2.14 % 1.11 % –1.00 % 17 | März/April 2015 | Anlageklassen | Anleihen Rendite zehnjähriger eidgenössischer Staatstitel 2. Anlageklassen Aktien Anlageklasse Aktien Aktienindizes im Überblick Schweiz: Kursentwicklungs seit Februar 2013 (indexiert) Pazifik: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 135 125 130 120 125 115 120 115 110 110 105 105 100 100 95 95 90 90 F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F F M A M J MSCI Switzerland TR Index (Net) Rebasiert J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F MSCI Pacific TR Index (Net) Rebasiert Europa: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) Schwellenländer: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 130 110 125 105 120 115 100 110 95 105 100 90 95 90 85 J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F F M A M J MSCI Europe TR Index (Net) Rebasiert J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F MSCI Emerging Markets TR Index (Net) Rebasiert Nordamerika: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) Grossbritannien: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 150 120 140 115 130 110 120 105 110 100 100 95 90 90 F M A M J J A S O N D J F M A M J MSCI North America TR Index (Net) Rebasiert Rechtliche Hinweise auf Seite 32 J A S O N D J F F M A M J J A S O N D J F M A M J MSCI UK TR Index (Net) Rebasiert J A S O N D J F 19 | März/April 2015 | Anlageklassen | Aktien F M A M J Anlageklasse Aktien | Bernd Hartmann, Marco Gabriel Markteinschätzung 20 | März/April 2015 | Anlageklassen | Aktien Der Start in das neue Jahr verlief sowohl am Schweizer Aktienmarkt als auch an den europäischen Märkten durchaus turbulent. Die Verursacher waren in beiden Fällen die jeweiligen Notenbanken: Während die Marktteilnehmer in der Schweiz vom Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geschockt wurden, waren die Massnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) mehrheitlich erwartet worden. Die Reaktion der Aktienmärkte fiel unterschiedlich aus. Auswirkungen auf den Schweizer Aktienmarkt Die Aufhebung des EUR-Mindestkurses hat sich sehr stark auf die Unternehmen ausgewirkt: Wirtschaftlich sind besonders Unternehmen betroffen, welche viele für den Export bestimmte Güter in der Schweiz produzieren. Man spricht hier von den «Transaktionseffekten». Davon ist allerdings nur eine Minderheit der (grossen) Firmen betroffen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise 80 % des Umsatzes in der Eurozone erwirtschaftet, hat sich dieser Umsatz nach dem SNB-Entscheid schlagartig um 20 % reduziert. Wenn im Gegenzug aber 100 % der Kosten in der Schweiz anfallen, entsteht eine Ertragslücke von 16 % (80 % von 20 %). Die Mehrheit der Unternehmen hat jedoch bereits in der Vergangenheit die Lehren aus einem starken CHF gezogen und ihre Struktur entsprechend angepasst – dies gilt insbesondere für grosskapitalisierte Werte. Diese haben ihre Kostenstruktur praktisch 1 : 1 an die Zielmärkte angepasst. Die Kosten fallen also in der Währung an, in welcher auch die Umsätze erzielt werden. Einzig die administrativen Kosten, welche in der Regel am Hauptsitz anfallen, müssen noch in CHF bezahlt werden. Diese Kosten belaufen sich aber zumeist auf weniger als 5 % der Umsätze. Es gibt aber auch Unternehmen und Sektoren, welche ihre (hohe) Kostenbasis in der Schweiz nicht im grossen Stil reduzieren können. Dazu gehören beispielsweise der Industrie-, der Gesundheits-, der Banken- und der Luxusgütersektor. Zu den Gründen zählen komplexe Herstellverfahren, wissensintensive Forschungstätigkeiten oder der gewollt hohe Schweiz-Bezug («Swiss made»). Diese Unternehmen – insbesondere diejenigen aus dem Luxusgütersektor – sollten mittelfristig jedoch in der Lage sein, die Preise ihrer Produkte an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Die starken Marken und die geringe Preiselastizität der Nachfrage (vor allem im Hochpreissegment) stützen diese These. Von den «Translationseffekten» sind, anders als von den vorgängig beschriebenen «Transaktionseffekten», alle Unternehmen betroffen; selbst Unternehmen, welche in einer Fremdwährung wie EUR oder USD bilanzieren, können sich diesem Einfluss nicht entziehen. In diesem Fall entsteht der Währungsverlust bei der Umrechnung der Gewinne in die Handelswährung (CHF), welche für die Berechnung verschiedenster Kennzahlen (zum Beispiel des Kurs-GewinnVerhältnisses) verwendet wird. Diese «Translationseffekte» hören sich für Nichtfinanzspezialisten sehr theoretisch an und haben überwiegend buchhalterische Auswirkungen auf die Unternehmen. Dennoch sollte ihr realer Einfluss nicht unterschätzt werden. Dieser macht sich beispielsweise bei der Dividendenzahlung bemerkbar, für welche ein Geldfluss in CHF benötigt wird oder eine allfällige Verschuldung in Fremdwährung. Wenn sich diese aufgrund von Währungsschwankungen stark erhöht, können Kreditvereinbarungen gebrochen werden, was im schlimmsten Fall zur Kündigung von anderen Krediten führen kann. Intervention der Notenbank 120 115 110 105 100 95 90 85 80 05.01.2015 15.01.2015 SNB-Entscheid Swiss Market Index 25.01.2015 04.02.2015 EZB-Entscheid MSCI Europe 14.02.2015 Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Linie zyklische Sektoren wie Finanzen, Rohstoffe, Industrie und zyklischer Konsum. Aufseiten der Verlierer sah man bisher defensive Werte aus den Branchen Telekommunikation, Versorger und Energie. Auch wenn sich dies nicht 1 : 1 wiederholen wird und sektorspezifische Entwicklungen zu berücksichtigen sind, dürften konjunktursensitive Werte stärker abschneiden als defensive. Fazit Wir halten an unserer Empfehlung einer Übergewichtung der europäischen Aktienmärkte fest. Aufgrund der sehr guten Entwicklung in den letzten Wochen empfehlen wir jedoch einen gestaffelten Einstieg. Der Schweizer Aktienmarkt, welcher primär von grosskapitalisierten Werten dominiert wird, ist fair bewertet. Einige mittelgrosse (Schweizer) Unternehmen haben nach dem SNB-Entscheid aber zu viel an Wert verloren und bieten deshalb aktuell eine attraktive Kaufgelegenheit. Benchmark März 2015 % YTD1 MSCI Schweiz MSCI Europa MSCI Nordamerika MSCI Pazifik (inklusive Japan) MSCI Emerging Markets –3.07 % 3.73 % 1.98 % 4.24 % 3.04 % Bandbreite für unsere absoluten Performanceeinschätzungen auf drei bis sechs Monate > +5 % +2 % bis +5 % –2 % bis +2 % –5 % bis –2 % < –5 % 1 Daten per 16.2.2015 21 | März/April 2015 | Anlageklassen | Aktien Auswirkungen auf die europäischen Aktienmärkte Die bisherigen quantitativen Lockerungsmassnahmen grosser Notenbanken führten an den Aktienmärkten jeweils zu starken Rallyes. Da am Aktienmarkt bereits weitere Massnahmen der EZB erwartet wurden, dürfte der Effekt – auch angesichts der gestiegenen Niveaus – jedoch weniger stark ausfallen als bei vergleichbaren früheren Programmen. Regional und auf Stufe Sektoren erwarten wir jedoch durchaus unterschiedliche Entwicklungen. Bereits in unserem Jahresausblick haben wir darauf hingewiesen, dass vor allem die lokalen Aktienmärkte zu den Hauptprofiteuren einer quantitativen Lockerung zählen. Dies hat sich in den vergangenen Wochen bestätigt: Während die grossen US-Indizes moderate Zugewinne verzeichneten, konnten die Börsen der Eurozone (mit Ausnahme derjenigen von Griechenland) deutliche Kursgewinne verbuchen. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung anhält, und erwarten Portfolioumschichtungen aus dem US-Markt. Während die Bewertungen der US-Börsen bereits leicht über dem historischen Schnitt liegen, sind europäische Werte etwas günstiger bewertet. Aufgrund der zusätzlichen Liquidität, aber auch infolge des zu erwartenden Wachstums der Unternehmensgewinne dürften sich die Bewertungen zunächst verteuern, bevor diese Entwicklung durch einen Anstieg der Unternehmensgewinne kompensiert wird. Obschon Konjunkturimpulse und somit die direkten Auswirkungen auf die Binnennachfrage umstritten sind, ist der Effekt auf die Währung offensichtlich: Bereits in den letzten Monaten hat sich der EUR deutlich abgeschwächt. Folglich dürften international tätige Unternehmen weitaus stärker von der aktuellen EUR-Schwäche profitieren. Die an den Börsen der Eurozone gehandelten Unternehmen sind vornehmlich international tätig; dies gilt in erster Linie für grosskapitalisierte Unternehmen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich die einzelnen Branchen in den Monaten nach der Ankündigung unkonventioneller Massnahmen sehr unterschiedlich entwickelt haben. Zu den Gewinnern zählten in erster Kompakt •Die Notenbanken haben sowohl in der Schweiz als auch in Europa für einen turbulenten Start in das neue Jahr gesorgt. •Europäische Aktien sind trotz der sehr guten Entwicklung weiterhin attraktiv bewertet. •Der Schweizer Markt ist fair bewertet. Einige mittelgrosse Unternehmen bieten aktuell allerdings eine attraktive Einstiegsgelegenheit. 2. Anlageklassen Alternative Anlagen Anlageklasse Alternative Anlagen Überblick Alternative Anlagen Rohstoffe: Kursentwicklung seit Februar 2013 Private Equity: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 120 170 110 160 100 150 90 140 80 130 70 120 60 110 50 100 90 40 F M A M J J A S O N D J F M A M J DJ UBS Commodity Index (auf Öl rebasiert) J A S O N D J F F M A M J Rohöl WTI (in USD) Gold: Kursentwicklung seit Februar 2013 J A S O N D J F M A M J LPX 50 TR Index (EUR) J A S O N D J F LPX 50 TR Index (USD) Wandelanleihen: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 1’700 125 120 1’500 115 1’300 110 1’100 105 900 100 95 F M A M J Gold (USD) F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F Silber (auf Gold rebasiert) Immobilien: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 125 J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F UBS Convertible Index (USD) UBS Convertible Index (CHF hedged) Hedgefonds: Kursentwicklung seit Februar 2013 (indexiert) 120 120 115 115 110 110 105 105 100 100 95 95 90 85 90 F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F S&P Global Property TR Index (USD) Rechtliche Hinweise auf Seite 32 SXI Swiss Real Estate Index (CHF) F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F HFRX Global HF Index (USD) Newedge CTA Index 23 | März/April 2015 | Anlageklassen | Aktien 700 Anlageklasse Alternative Anlagen | Bernhard Allgäuer, Rolf Kuster 24 | März/April 2015 | Anlageklassen | Alternative Anlagen Markteinschätzung Ende der Wechselkursuntergrenze beflügelt Immobilien Der 15. Januar 2015 wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben: An diesem Tag hob die Schweizerische Nationalbank (SNB) die EUR-Mindestkursgrenze auf. Im Tagesverlauf kam es sodann zu massiven Kursverlusten; nach der anfänglichen Überreaktion hat sich der Kurs dank weiterer Interventionen der SNB aber wieder eingependelt. Dieselbe Bewegung erfuhr der Aktienmarkt: Vom anfänglichen Kursverlust von 15 % konnte der SMI mittlerweile die Hälfte wieder gutmachen. Am deutlichsten konnten sich schweizer Immobilienaktien und Immobilienfonds abkoppeln: Sie verloren nur 2 %, konnten seither aber wieder um 9 % zulegen. Das entspricht etwa der durchschnittlichen Jahresrendite der letzten fünf Boomjahre. Immobilien erwirtschaften weder Umsätze in EUR, noch können sie durch ausländische Immobilien substituiert werden. Längerfristig gibt es dennoch negative Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, weil das Wirtschaftswachstum durch die schlechteren Terms of Trade (Preisentwicklung Export zu Import) gedämpft wird. Es entstehen weniger neue Arbeitsplätze, und der Bedarf an ausländischen Fachkräften wird sinken. Abgefedert wird dieser Effekt jedoch durch die fallenden Konsumentenpreise: Bei unverändertem Lohn erhöht sich das verfügbare Einkommen, und es steht mehr Geld für Investitionsgüter wie Immobilien zur Verfügung. Zinsniveau: Zentraler Werttreiber Kurzfristig ist aber die Entwicklung des Zinsniveaus von zentraler Bedeutung (siehe Grafik). Die Renditen von zehnjährigen eidgenössischen Anleihen sanken im Januar teilweise auf bis zu –0.26 %. Für grosse institutionelle Anleger wie Pensionskassen oder Versicherungen, welche eine Sollrendite erwirtschaften müssen, sind damit Immobilien attraktiver geworden: Die Anlagerendite (Mieterträge) der Schweizer Immobilienfonds liegt im Schnitt immer noch bei 5 % pro Jahr. Angesichts der engen wirtschaftlichen Verknüpfung der Schweiz mit der EU dürfte das Renditeniveau am Kapitalmarkt nur unwesentlich steigen. Die EZB hat aufgrund des Deflationsdrucks erst jüngst ein Anleihenkaufprogramm über EUR 1 Bio. gestartet, mit dem Ziel, die Inflation um +0.2 % zu erhöhen. Seither sind die Inflationserwartungen aber um 0.6 % zurückgegangen, und die Notenbank müsste also bereits weitere Programme auf gleisen. Unter diesen Voraussetzungen dürften Immobilien im Vergleich zu Anleihen noch lange attraktiv bleiben. Zinsniveau versus Immobilienanlagen –0.5 % 150 0.0 % 140 0.5 % 130 1.0 % 120 1.5 % 110 2.0 % 100 2.5 % 2010 90 2011 2012 2013 2014 2015 Zehnjährige Staatsanleihen (linke Skala, invertiert) Immobilienanlagen Schweiz (rechte Skala) Rohöl – Fluch oder Segen? Der tiefe Rohölpreis ist Fluch und Segen zugleich – für die meisten Anlageklassen wird aber wohl eher Letzteres zutreffen. Anleihen profitieren durch die tiefen Inflationsraten indirekt von tendenziell fallenden Zinsen. Ähnlich positiv dürfte es sich bei Aktien verhalten – die Unternehmen (ausgenommen diejenigen aus dem Energiesektor) erzielen höhere Margen und erfreuen sich der höheren Kaufkraft der Konsumenten. Längerfristig ist der Ausblick gespalten: Während der geringe Inflationsdruck den Notenbanken deutlich mehr Zeit einräumt, mit ihrer ultraexpansiven Geldpolitik fortzufahren, erhöht sich für Anleiheninvestoren im Zeitverlauf das Reinvestitionsrisiko. Klassische Aktienanleger hingegen dürften sich über den länger anhaltenden Geldsegen freuen: Solange eine wirtschaftsschädliche Weitere Rückgänge unwahrscheinlich Auch wenn es für Rohstoffinvestoren in den vergangenen Jahren wenig Grund zur Freude gab: Die Aussichten scheinen etwas rosiger. Besonders Rohöl könnte sich im Verlauf des Jahres wieder etwas erholen. Angesichts der aktuell tiefen Preise ist es für viele Rohölförderer schlicht nicht mehr rentabel, ihr Angebot weiter auszubauen bzw. in die Erkundung und Erschliessung neuer Rohölquellen zu investieren. Bereits jetzt gehen die Infrastrukturinvestitionen im Energiesektor deutlich zurück. Besonders die für das Überangebot verantwortlichen amerikanischen Schieferölproduzenten beginnen damit, ihre Kapazitäten abzubauen. So ist beispielsweise die Anzahl an US-Ölfördertürmen seit Anfang Dezember um rund 30 % gesunken. Auch die umwelttechnisch bedenkliche Rohölgewinnung aus kana dischen Ölsanden ist bei diesem Preisniveau nicht mehr rentabel möglich. Druck wird früher oder später auch von der OPEC kommen: Das aktuelle Preisniveau führt gemäss einer Studie der Deutschen Bank zu massiven fiskalpolitischen Ungleichgewichten, was längerfristig zu politischen Unruhen führen könnte. Es ist daher unwahrscheinlich, dass die OPEC in Bezug auf die tiefen Rohölpreise auch längerfristig tatenlos bleiben wird. In jedem Fall sind positive Impulse auf den Rohölpreis aufgrund eines Angebotsrückgangs zumindest in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 wahrscheinlich. Allzu grosse Optimisten seien an dieser Stelle jedoch gewarnt: Für eine rasche Erholung auf das alte Kursniveau (USD 100) sind die neu geschaffenen Produktionskapazitäten sowie die bestehenden Erdöllager schlicht zu gross, und die wirtschaftliche Nachfrage ist gering. Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Vorsicht bei Investitionen Anders als Aktien oder Anleihen kann Rohöl nur über den Terminmarkt erworben werden. Klassische Rohölprodukte investieren immer in den Terminkontrakt mit der kürzesten Laufzeit und rollen diesen kurz vor Verfall in die nächst längere Fälligkeit. Dieser Mechanismus birgt gerade für unerfahrene Anleger einige Tücken und kann erheblichen Einfluss auf die längerfristig erzielbare Rendite einer Rohstoffinvestition haben. Im gegenwärtigen Umfeld notieren längere Laufzeiten höher als kürzere; der Wert des Terminkontrakts büsst also allein durch den Zeitverlauf ein. Diese als «Contango» bezeichnete Situation widerspiegelt die derzeitigen Lagerbestände: Anleger sind bereit, einen höheren Preis zu zahlen, wenn sie das Rohöl nicht lagern müssen und erst zu einem späteren Zeitpunkt geliefert bekommen. Für Anleger kann diese Situation verheerend sein. In dieser Situation kann ein Produkt selbst bei einem steigenden Ölpreis im Wert fallen. Um Enttäuschungen vorzubeugen, ist es ratsam, die eigenen Preiserwartungen mit der aktuell vorherrschenden Terminmarktkurve abzugleichen. Benchmark Rohstoffe Rohöl Gold Immobilienaktien Private Equity Wandelanleihen Hedgefonds März 2015 % YTD1 0.14 % –1.09 % 3.94 % 5.13 % 10.79 % 1.10 % 0.79 % Bandbreite für unsere absoluten Performanceeinschätzungen auf drei bis sechs Monate > +5 % +2 % bis +5 % –2 % bis +2 % –5 % bis –2 % < –5 % 1 Daten per 16.2.2015 25 | März/April 2015 | Anlageklassen | Alternative Anlagen Deflationsspirale vermieden werden kann, überwiegen die Vorteile günstiger Energiekosten und tiefer Refinanzierungssätze. Rohstoffanleger jedoch sehen dies anders: Für sie war der dramatische Zerfall der Energiepreise (neben den Industriemetallen) einer der Haupttreiber hinter der äusserst schwachen Rohstoffperformance des letzten Jahres. Kompakt •Immobilienanlagen haben den Kurswechsel der SNB nicht nur weggesteckt, sondern konnten sogar deutlich zulegen. •Die Renditen von 5 % auf Immobilien sind im Vergleich zu Anleihenrenditen weiterhin attraktiv. •Der tiefe Ölpreis ermöglicht eine weiterhin expansive Geldpolitik; die Assetpreise steigen weiter. •Fundamental dürfte der Ölpreis damit schon bald wieder steigen. 3. Investment Management Investment Management | Aurelia Schmitt, Christoph Boner Vermögensverwaltung Strategische und taktische Allokation – Ausgewogen CHF (in %) Hedgefonds 9 Wandelanleihen Rohstoffe 3 16 20 Strategisch 5 9 2 3 2 2 3 3 5 19 41 Geldmarkt Anleihen Aktien Alternative Anlagen 7 3 Nordamerika Staatsanleihen 6 7 3 Pazifik 7 16 15 35 3 29 3 7 16 6 35 Unternehmensanleihen 15 Taktisch 3 Europa High Yield (0 %) 7 Schwellenländer 16 Schweiz VP Bank Strategiefonds Produktname Whg. ISIN NAV-Datum NAV VP Bank Strategiefonds Konservativ (CHF) CHF VP Bank Strategiefonds Konservativ (EUR) EUR VP Bank Strategiefonds Konservativ (USD) VP Bank Strategiefonds Ausgewogen (CHF) Ausschüttung Whg.gesichert YTD (in %) LI0017957502 16.02.15 LI0017957528 16.02.15 1‘063.27 nein ja 0.00 % 1‘415.15 nein ja USD LI0100145379 2.35 % 16.02.15 1‘327.95 nein ja CHF LI0014803709 1.43 % 16.02.15 1‘548.83 nein ja –0.18 % VP Bank Strategiefonds Ausgewogen (EUR) EUR LI0014803972 16.02.15 979.13 nein ja 3.11 % VP Bank Strategiefonds Ausgewogen (USD) USD LI0014804020 16.02.15 1‘464.93 nein ja 1.53 % Für detaillierte Informationen zu unseren Vermögensverwaltungsmandaten wenden Sie sich bitte an Ihren persönlichen Berater. Rechtliche Hinweise auf Seite 32 27 | März/April 2015 | Investment Management | Vermögensverwaltung Schwellenländer 16 3 Private Equity Immobilien Geldmarkt Investment Management 28 | März/April 2015 | Investment Management | Aktuelle Anlagetaktik Aktuelle Anlagetaktik Aktuelle Anlagetaktik Der Start in das Jahr 2015 fiel aus Marktsicht sehr unterschiedlich aus. Während der globale Aktienmarkt rund 2 % einbüsste und auch der nordamerikanische Markt mit 3 % im Minus lag, konnte sich Europa überraschend gut ent wickeln. Dies lag insbesondere an der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), eine sehr expansive Geldpolitik zu verfolgen. Der Vorsitzende der Zentralbank, Mario Draghi, hat angekündigt, innerhalb der nächsten zwei Jahre über Anleihenrückkäufe rund EUR 1.2 Bio. in den Markt zu pumpen. Diese Geldspritze soll der Belebung der Realwirtschaft dienen. Die Preisstabilität (das oberste Ziel der EZB) ist im gegenwärtigen Umfeld nicht gefährdet. Der Binnenkonsum ist schwach, und der Ölpreis sank auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren. Dies gibt den Währungshütern den nötigen Spielraum für eine Erhöhung der Geldmenge. Der Wahlsieg des griechischen Linkspopulisten Alexis Tsipras stellt jedoch eine potenzielle Gefahr für die Eurozone dar: Dieser warb bereits im Wahlkampf mit einer harten Politik in Bezug auf die hellenischen Gläubiger. Er stellt sogar die Möglichkeit eines neuerlichen Schuldenschnitts in den Raum. Im Januar überraschte auch die Schweizerische Nationalbank die Märkte mit der Aufhebung des EUR-Mindestkurses von CHF 1.20. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass sich die konsequente Absicherung von Währungen in der Vermögensverwaltung langfristig lohnt. Dadurch konnten wir die negativen Folgen der Währungsverwerfungen stark limitieren. Auch der schweizerische Aktienmarkt hat zunächst deutlich reagiert und rund 15 % eingebüsst, bevor er dank einer Abschwächung des CHF wieder einen Teil der Verluste aufholen konnte. Anleihen Die Anleihenrenditen dürften sich aufgrund der unterschiedlichen konjunkturellen Wachstumsgeschwindigkeiten und der divergierenden Geldpolitik unterschiedlich ent wickeln. In den Vermögensverwaltungsmandaten mit Referenzwährung CHF, USD und EUR halten wir an der Untergewichtung der Staatsanleihenquote fest und bleiben mit der Duration unter der Benchmark. Bei Unternehmensanleihen haben wir die Übergewichtung aufgrund der geringeren Risikoaufschläge reduziert. Hochzinsanleihen erachten wir aufgrund anhaltend tiefer Kreditaufschläge derzeit noch immer als uninteressant; wir verzichten deshalb weiterhin auf den Einsatz von High-Yield-Anleihen. Bei Schwellenländeranleihen setzen wir auf eine neutrale Positionierung, wobei wir jedoch Lokalwährungs- gegenüber Hartwährungsanleihen bevorzugen. Aktien Den amerikanischen Aktienmarkt stufen wir als überbe wertet ein, nicht zuletzt aufgrund der restriktiveren Geld politik, die zu einer Abkühlung der Wirtschaft führen könnte. Jedoch bieten die Suche nach Rendite und die in der Summe weiterhin expansive Geldpolitik der Zentralbanken anderer Währungsräume weiterhin Unterstützung. Wir erwarten eine anhaltende Seitwärtsbewegung und halten in der Vermögensverwaltung an der neutralen Aktienquote fest. Bei nordamerikanischen Aktien bleiben wir aufgrund der zuvor genannten Argumente unterge wichtet. Aus Bewertungsgründen bevorzugen wir deshalb Schwellenländer, die nach zwei schwierigen Jahren Auf holpotenzial haben. Alternative Anlagen und Währungen An der taktischen Beimischung von Platin halten wir fest. In den anderen Anlageklassen der alternativen Anlagen wie Private Equity, Wandelanleihen, Immobilien und Hedgefonds bleiben wir neutral gewichtet. In den Vermögensverwaltungsmandaten halten wir an der Absicherung aller Industrieländerwährungen fest. Investment Management Ertrag Unser Angebot Geldmarkt Anleihen Aktien Risiko Eigenschaften Zinsertrag Konservativ Ausgewogen Wachstum Aktien 0% 10–30 % 20–50 % 30–70 % 80–100 % 3 Jahre 5 Jahre 7 Jahre 10 Jahre 15 Jahre Zinsertrag Konservativ Ausgewogen Wachstum Aktien Aktienquote Anlagehorizont Alternative Anlagen Ertragserwartung Anlagelösungen Strategiefonds 1 Anteil Fondsmandat ab CHF 250’000 Gegenwert Klassisches Mandat ab CHF 1 Mio. Gegenwert Spezialmandat ab CHF 2 Mio. Gegenwert Portfolio-ManagementEnhanced-Mandate ab CHF 5 Mio. Gegenwert Rechtliche Hinweise auf Seite 32 29 | März/April 2015 | Investment Management | Unser Angebot Sicherheitsbedürfnis 4. Anhang Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Kursdaten/Kursindikation Als Kursdaten dienen die Schlusskurse des jeweiligen Datums (siehe Impressum). In dieser Publikation werden Nettokurse am Erstellungsdatum berücksichtigt, also ohne Abwicklungskosten. Aktuelle Kurse erhalten Sie von Ihrer Kundenberaterin bzw. Ihrem Kundenberater der VP Bank. LIBOR (London Interbank Offered Rate) Zinssatz, den sich Banken in London für kurzfristige Geldanlagen untereinander belasten. Lombardkredit Der Lombardkredit ist ein Kredit gegen Verpfändung von Depotwerten, Bankkontoguthaben, Edelmetallen und Ansprüchen aus Lebensversicherungspolicen. Er kann als Darlehen oder als Kontokorrentkredit für private und kommerzielle Zwecke gewährt werden. NAV (Nettoinventarwert) Wert eines Fondsanteils, der dem Verkehrswert des Fonds an einem bestimmten Stichtag entspricht, vermindert um die Verpflichtungen und geteilt durch die Anzahl ausstehender Anteile. Open end Es gibt keine Laufzeitbegrenzung. Perf. % YTD Die Wertentwicklung (Performance) des Fonds im laufenden Kalenderjahr. Private Equity-Fonds Die Anlage erfolgt vorwiegend in (noch) nicht an einer Börse notierte Anlagen, vorwiegend Aktien. Die Liquidität des Fonds kann dementsprechend sehr eingeschränkt sein. Rating Ein Rating ist eine systematische, qualitative Bewertung von Emittenten hinsichtlich ihrer Bonität. Es wird durch kodierte Bonitätsstufen ausgedrückt. Bekannte Agenturen, die Ratings durchführen, sind z.B. Standard & Poor’s und Moody’s. Rendite Effektivverzinsung der Anleihe nach der ISMA-Methode. Strategiefonds Eine Strategiefondsfamilie mit unterschiedlichen Risikokategorien. Es wird immer die dazugehörende Assetallokation der VP Bank umgesetzt. Treuhandanlage Geldmarktgeschäft, welches in Form von Festgeldern bei ausländischen Banken getätigt wird. Treuhandanlagen erfolgen zu einem festen Verfalltermin, festen Betrag und festen Zinssatz (oder als Treuhand-Callanlagen mit 48 Stunden Kündigungsfrist). Die Anlage wird im Namen der Bank, aber auf Rechnung und Gefahr des Kunden getätigt. Volatilität Bezeichnet einen Schwankungsbereich während eines bestimmten Zeitraums von Wertpapierkursen, Rohstoffpreisen, Zinssätzen oder auch Investmentfonds-Anteilen. Sie ist eine mathematische Grösse (annualisierte Standardabweichung) für das Mass des Risikos einer Kapitalanlage. Je grösser diese Schwankungsbreite ist, desto volatiler und damit risikoreicher ist ein Fonds. Für das Risiko ist z.B. der maximale Verlust eine weitere Messgrösse. Währungssicherung Massnahme, die eine Investition ausserhalb des eigenen Währungsraums von der Entwicklung des Wechselkurses unabhängig macht. Anleger oder Emittenten schliessen hierzu Devisentermingeschäfte ab. Währungsverluste werden damit ebenso ausgeschlossen wie Währungsgewinne. Wandelanleihenfonds Anlagefonds, der sein Vermögen hauptsächlich in Wandelanleihen investiert. Wandelprämie Preisunterschied zwischen dem Erwerb einer Aktie via Wandlung einer Wandelobligation und dem direkten Erwerb der entsprechenden Aktie an der Börse zum Aktienkurs. Die Wandelprämie bringt zum Ausdruck, um wie viele Prozent Aktien teurer zu stehen kommen, wenn sie durch Kauf und anschliessende Umwandlung von Wandelobligationen erworben werden. Wandelpreis Bei der Emission von Wandelobligationen festgelegter Wandelpreis für den Umtausch von Wandelobligationen in Aktien oder Partizipationsscheine. YTD Bezeichnet den Zeitraum seit Jahresanfang bis zum aktuellen Zeitpunkt («year-to-date»). 31 | März/April 2015 | Anhang | Glossar Allokation Strategisch Langfristige Zusammensetzung des Portfolios bezüglich der verschiedenen Anlageklassen (Geldmarkt, Anleihen, Aktien, Alternative Anlagen) je Anlagestrategie. Die Gewichtung innerhalb der strategischen Allokation wird halbjährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Taktisch Konkretisierung der strategischen Allokation. Als taktische Allokation bezeichnet man die Aufteilung des Vermögens in verschiedene Anlageklassen mit dem Ziel, eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Benchmark Referenzgrösse, z.B. ein Aktienindex oder ein Indexportfolio, die als Vergleichsmassstab für die Performanceanalyse eines Portfolios dient. Dividendenrendite Kennzahl der Rentabilität einer Aktienanlage, die sich aus der Höhe der Dividende im Vergleich zum jeweiligen Aktienkurs bestimmen lässt und einen Vergleich mit der am übrigen Kapitalmarkt erzielbaren Verzinsung ermöglicht. Drittfonds Fonds, die im Auftrag eines Dritten emittiert wurden und die auch von einem Dritten verwaltet werden. Duration Bindungsdauer des in einem festverzinslichen Wertpapier oder Wert papiervermögen angelegten Kapitals. Fallen Couponzahlungen an, ist die Duration kürzer als die Restlaufzeit und durch zwischenzeitliche Zinszahlungen auf das angelegte Kapital bedingt. Bei einem Zerobond entspricht die Duration exakt der Restlaufzeit. Euribor (Euro Interbank Offered Rate) Zinssatz für Termingelder in Euro, den sich erstklassige Banken untereinander belasten. Exchange Traded Commodities (ETC) Unbefristete, besicherte Schuldverschreibungen, die an der Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffe gekoppelt sind. Exchange Traded Fund (ETF) Indexfonds, der sich in seiner Zusammensetzung an die Gewichtung eines Index bindet und jederzeit ohne Ausgabeaufschlag gehandelt werden kann. Exchange Traded Notes (ETN) Sind Schuldverschreibungen. ETNs sind keine Fonds, besitzen jedoch ähnliche Eigenschaften, da beide Strukturen in der Regel an die Rendite eines Benchmarkindex gekoppelt sind und an der Börse gehandelt werden. Besondere Arten von ETNs sind Exchange Traded Certificates (börsengehandelte Zertifikate) und Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Rohstoffe). Festgeld Geld, das der Kunde der Bank für eine im Voraus fixierte Dauer zu einem bestimmten Zinssatz zur Verfügung stellt. Festgeld wird ab einem Mindestbetrag (oft CHF 100‘000) mit einer Laufzeit von einem bis zwölf Monaten entgegengenommen. Fund-of-Funds Fonds, die ihrerseits ausschliesslich in andere Fonds investieren. Hedgefonds Die Anlage erfolgt in sogenannte Alternative Anlagen, d.h., der Fondsmanager kann diverse Anlagetechniken wie Leverage, Short Selling und Derivate einsetzen. Immobilienfonds Anlagefonds, der sein Vermögen nach dem Prinzip der geographischen und objektmässigen Risikostreuung in bebaute und unbebaute Grundstücke sowie unter Umständen in Beteiligungen und Forderungen an Immobiliengesellschaften investiert. Investment Grade Grobeinteilung der Bonitätseinstufungen BBB bis AAA, die besagt, dass Wertpapiere von befriedigender bis sehr guter Qualität sind. ISIN Internationale Valorenkennnummer (International Securities Identification Number). Kassenobligation In der Schweiz: von Banken laufend ausgegebene Obligation mit einer Laufzeit von zwei bis acht Jahren. Wichtige rechtliche Hinweise (Disclaimer) Wesentliche Informationsquellen / keine Gewährleistung: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank AG (nachfolgend: VP Bank) aufgrund von Informationsquellen erstellt, die als zuverlässig eingestuft werden. Wesentliche Informationsquellen für diese Dokumentation sind: • Sekundärresearch: Finanzanalysen spezialisierter Broker/ Analysten; 32 | März/April 2015 | Anhang | Disclaimer • Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien wie Informationsdiensten (z.B. Bloomberg, Thomson Financial Datastream, Reuters u.a.); • öffentlich verfügbare Statistiken. Obwohl bei Erstellung dieser Dokumentation grösstmögliche Sorgfalt angewandt wurde, übernimmt die VP Bank keine Gewährleistung für die Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit des Inhalts dieser Dokumentation. Insbesondere umfassen die Informationen in dieser Dokumentation möglicherweise nicht alle wesentlichen Angaben zu Finanzinstrumenten oder deren Emittenten. Die in dieser Dokumentation geäusserten Meinungen geben die Ansichten der VP Bank zum Zeitpunkt des auf der Dokumentation genannten Datums wieder. Die VP Bank und/oder ihre Gruppengesellschaften haben möglicherweise in der Vergangenheit Dokumentationen veröffentlicht oder werden möglicherweise in Zukunft Dokumentationen veröffentlichen, die Informationen und Meinungen enthalten, die mit der vorliegenden Dokumen tation nicht übereinstimmen. Die VP Bank und/oder ihre Gruppengesellschaften sind nicht verpflichtet, den Empfängern dieser Dokumentation solche abweichenden Dokumentationen zukommen zu lassen. Eignung / kein Angebot: Die Angaben in dieser Dokumentation stellen weder eine Empfehlung zum Kauf, Halten oder Verkauf der dargestellten Finanzinstrumente noch eine Rechts-, Finanz-, Buchführungs- oder Steuerberatung noch irgendeine Form von persönlicher Beratung dar. Insbesondere können in dieser Dokumentation behandelte Finanzinstrumente für einen Anleger je nach dessen Anlageziel, Zeithorizont, Risikobereitschaft, Risiko fähigkeit, finanziellen Verhältnissen sowie weiteren persönlichen Umständen als auch aufgrund von mit dem Finanzinstrument verbundenen Verkaufsbeschränkungen ungeeignet sein. Die Infor mationen in dieser Dokumentation ersetzen daher in keiner Weise weder die individuelle Beratung durch eine hinsichtlich der oben genannten Themen qualifizierte Fachperson noch das Studium der von den Emittenten und Vertriebsträgern der Finanzinstrumente zur Verfügungen gestellten Dokumentationen (z.B. Emissionsprospekte, Termsheets, bei Anlagefonds den vollständigen und vereinfachten Prospekt). Die vorliegende Dokumentation stellt insbesondere weder eine Offerte bzw. Aufforderung zur Offertstellung noch ein öffentliches Inserat, das zu Transaktionen mit den beschriebenen Finanzinstrumenten auffordert, noch eine Aufforde- rung zum Abschluss irgendeines Rechtsgeschäfts dar. Die VP Bank sowie ihre Gruppengesellschaften lehnen jegliche Haftung für sämtliche Schäden bzw. Verluste, die auf Grundlage der in dieser Dokumentation enthaltenen Informationen geltend gemacht werden, ausdrücklich ab. Risikohinweise: Die in dieser Dokumentation erwähnten Anlagen können in ihrem Kurs und Wert sowie in den erzielten Erträgen sowohl steigen als auch sinken. Anlagen in Fremdwährungen unterliegen zusätzlich Währungsschwankungen. Einem Anleger kann nicht zugesichert werden, dass er die angelegten Beträge wieder zurückerhält. Die bisherige Performance einer Anlage ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance. Dasselbe gilt für Performanceprognosen. Die dargestellte Performance lässt etwaige bei Zeichnung und Rücknahme von Anteilen an Anlagefonds erhobene Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Kommissionen und Kosten wirken sich nachteilig auf die Performance aus. Jede in dieser Dokumentation erwähnte Anlage kann mit den nachfolgenden, nicht abschliessend aufgezählten Risiken behaftet sein: Emittenten- (Bonitäts-), Markt-, Kredit-, Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiko sowie wirtschaftliches und politisches Risiko. Besonders Anlagen in Schwellenländern (Emerging Marktes) sind spekulativ und diesen Risiken besonders stark ausgesetzt. Eigengeschäfte: Die VP Bank und/oder ihre Gruppengesellschaften und/oder deren Mitarbeitende können sich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen an anderen Finanzgeschäften mit den Emittenten der in dieser Dokumentation erwähnten Anlagen beteiligen. Sie können in diese Emittenten investieren oder Dienstleistungen für diese erbringen, Aufträge von diesen akquirieren sowie Positionen in deren Anlagen oder Optionen auf diese halten, Transaktionen mit diesen Positionen durchführen oder ein sonstiges erhebliches Interesse hinsichtlich der Emittenten der in dieser Dokumentation erwähnten Anlagen haben. Dies kann auch bereits früher der Fall gewesen sein. Grundlegende methodische Ansätze zur Finanzanalyse: Die VP Bank hat folgende grundlegende methodische Ansätze der Finanzanalyse festgelegt: • Die Aktienauswahlliste basiert auf einem globalen, quantitativen Screeningmodell. Dieses rangiert Aktien anhand von Faktoren, die langfristig die höchsten Performancebeiträge liefern. • Die Bondselektion berücksichtigt pro Währung ausschliesslich Anleihen ohne spezielle Klauseln (Bullet Bonds). Es handelt sich dabei um Eurobonds mit Investment Grade Rating ohne erhöhte Risikoaufschläge. Weiteres Augenmerk wird auf die Handel barkeit gelegt, bevor in die Segmente Staats- bzw. Unter nehmensanleihen unterteilt wird. • Die ETF-Selektion erfolgt anhand eines quantitativen Scorings und einer qualitativen Analyse. Anlagehorizont: Die Empfehlungen bauen auf gut diversifizierten Portfolios auf. Die empfohlenen Anlagehorizonte liegen bei ausgewogenen Portfolios bei fünf bis zehn Jahren, bei Aktienportfolios in der Regel bei über zehn Jahren. Interne organisatorische und regulative Vorkehrungen zur Prävention von Interessenkonflikten: Die VP Bank und deren Gruppengesellschaften haben interne organisatorische und regulative Vorkehrungen getroffen, um möglichen Interessenkonflikten vorzubeugen und diese, sofern vorhanden, offenzulegen. Erläuterung von Interessenkonflikten: Mögliche Interessen konflikte sind mittels nachfolgenden Ziffern beim Emittenten namen wie folgt gekennzeichnet: Die VP Bank und/oder deren Gruppengesellschaften 1. sind am Emittenten mit mehr als fünf Prozent beteiligt, 2. haben bedeutende finanzielle Interessen in Bezug auf den Emittenten, 3. waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte, 4. sind ein Market Maker in den Finanzinstrumenten des Emittenten, 5. haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienst leistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Dienst leistungen geschlossen oder eine Leistung oder ein Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten, 6. haben mit den Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung zur Erstellung der Finanzanalyse getroffen. Hinweise zum Vertrieb dieser Dokumentation: Der Zugang zu den in dieser Dokumentation enthaltenen Informationen bzw. den darin beschriebenen Finanzinstrumenten (insbesondere Anlagefonds) kann durch nationale Gesetze beschränkt sein. Der Inhalt dieser Dokumentation bzw. die darin beschriebenen Finanzinstrumente (insbesondere Anlagefonds) sind somit nicht für Personen oder Gesellschaften bestimmt, die einer Rechtsordnung unter stehen, die den Zugang zu diesen Informationen bzw. den Erwerb der beschriebenen Finanzinstrumente (insbesondere Anlagefonds) verbietet oder von einer Bewilligung abhängig macht (sei es aufgrund der Nationalität der betreffenden Person, ihres Wohn sitzes oder aus anderen Gründen). Personen, in deren Besitz diese Dokumentation gelangt bzw. die darin beschriebene Finanzinstrumente (insbesondere Anlagefonds) erwerben wollen, müssen sich daher über örtliche Gesetze und etwaige Beschränkungen informieren und diese einhalten. Der Inhalt dieser Dokumentation ist urheberrechtlich geschützt, und ihre Verwendung ausser zum privaten Gebrauch bedarf der vorgängigen Zustimmung der VP Bank. British Virgin Islands: Diese Informationen wurden von der VP Bank (BVI) Ltd, VP Bank House, 156 Main Street, Road Town, Tortola VG1110, Britische Jungferninsel, verteilt. Die VP Bank (BVI) Ltd untersteht der Bewilligung und Aufsicht durch die British Virgin Islands Financial Services Commission. Hong Kong: Diese Informationen wurden von der VP Wealth Management (Hong Kong) Ltd, 33/F, Suite 3305, Two Exchange Square, 8 Connaught Place, Central, Hong Kong, verteilt. Singapur: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank (Singapore) Ltd, 9 Raffles Place, #49-01 Republic Plaza, Singapur 048619, Singapur, verteilt, die von der Monetary Authority of Singapore als «Merchant Bank» zugelassen ist. Liechtenstein: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank AG, Aeulestrasse 6, LI 9490 erstellt und verteilt. Die VP Bank untersteht der Zulassung und Regulierung durch die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA). Luxemburg: Diese Informationen wurden von der VP Bank (Luxembourg) SA, 26, Avenue de la Liberté, L-1930 Luxemburg, Luxemburg, verteilt. Die VP Bank (Luxembourg) SA untersteht der Zulassung und Regulierung durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF). Schweiz: Diese Informationen wurden von der VP Bank (Schweiz) AG, Bahnhofstrasse 3, 8001 Zürich, Schweiz, verteilt. Die VP Bank (Schweiz) AG untersteht der Zulassung und Regulierung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA. USA/Kanada: Weder die vorliegende Dokumentation noch Kopien davon dürfen an Personen abgegeben werden, die ihren Wohnsitz in den USA oder Kanada haben oder die Staats angehörigkeit eines dieser Staaten oder beider Staaten besitzen. 33 | März/April 2015 | Anhang | Disclaimer • Die Fondsselektion erfolgt nach dem «Best in Class»-Ansatz. Der mehrstufige Analyseprozess beinhaltet unter anderem quantitative und qualitative Elemente. Die VP Bank Gruppe Die VP Bank AG ist eine in Liechtenstein domizilierte Bank und untersteht der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA), Landstrasse 109, Postfach 279, 9490 Vaduz, www.fma-li.li VP Bank AG Aeulestrasse 6 9490 Vaduz · Liechtenstein T +423 235 66 55 · F +423 235 65 00 [email protected] · www.vpbank.com MwSt.-Nr. 51.263 · Reg.-Nr. FL-0001.007.080 VP Bank (Schweiz) AG ahnhofstrasse 3 B 8001 Zürich · Schweiz T +41 44 226 24 24 · F +41 44 226 25 24 · [email protected] VP Bank (Luxembourg) SA 6, Avenue de la Liberté 2 L-1930 Luxemburg · Luxemburg T +352 404 770-1 · F +352 481 117 · [email protected] VP Bank (BVI) Ltd P Bank House · 156 Main Street · Postfach 3463 V Road Town · Tortola VG1110 · Britische Jungferninseln T +1 284 494 11 00 · F +1 284 494 11 44 · [email protected] VP Bank (Singapore) Ltd 9 Raffles Place · #49-01 Republic Plaza Singapur 048619 · Singapur T +65 6305 0050 · F +65 6305 0051 · [email protected] VP Wealth Management (Hong Kong) Ltd 3/F · Suite 3305 · Two Exchange Square 3 8 Connaught Place · Central · Hongkong T +852 3628 99 00 · F +852 3628 99 55 · [email protected] VP Bank Ltd Repräsentanz Hongkong 3/F · Suite 3305 · Two Exchange Square 3 8 Connaught Place · Central · Hongkong T +852 3628 99 99 · F +852 3628 99 11 · [email protected] VP Bank (Schweiz) AG Repräsentanz Moskau World Trade Center · Office building 2 · Entrance 7 · 5th Floor · Office 511 12 Krasnopresnenskaya Embankment · 123610 Moskau · Russische Föderation T +7 495 967 00 95 · F +7 495 967 00 98 · [email protected] VPB Finance S.A. 6, Avenue de la Liberté 2 L-1930 Luxemburg · Luxemburg T +352 404 777 260 · F +352 404 777 283 · [email protected] IFOS Internationale Fonds Service Aktiengesellschaft Aeulestrasse 6 9490 Vaduz · Liechtenstein T +423 235 67 67 · F +423 235 67 77 · [email protected] · www.ifos.li Impressum Redaktion Investment Research & Advisory VP Bank AG Aeulestrasse 6 9490 Vaduz T +423 235 61 73 F +423 235 76 21 [email protected] Für den Inhalt verantwortlich Hendrik Breitenstein, Leiter Group Investment, Product & Market Management Bernd Hartmann, Leiter Investment Research & Advisory Dr. Thomas Gitzel, Senior Economist Rolf Kuster, Investment Strategist Marco Gabriel, Equity Analyst Bernhard Allgäuer, Senior Investment Strategist Christoph Boner, Leiter Investment Management (a.i.) Aurelia Schmitt-Marxer, Leiterin Investment Management Liechtenstein Christina Strutz, Office & Publication Manager Erscheinungsart Zweimonatlich Erscheinungsdatum 2. März 2015 Redaktionsschluss 18. Februar 2015 Schlusskurse 16. Februar 2015, sofern nicht anders vermerkt Quelle für Charts und Statistiken Bloomberg, Reuters, Thomson Financial Datastream, sofern nicht anders vermerkt Fotos Roland Korner, Triesen Druck BVD Druck+Verlag AG, Schaan Swiss Climate Klimaneutral gedruckt SC2015022302 • www.swissclimate.ch
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