Markdorf · Bermatingen 21 SÜDKURIER NR. 58 | FNS M I T T W O C H , 11 . M Ä R Z 2 0 1 5 Tempo 30 jetzt auf längerer Strecke ➤ Neue Lösung gestern im Bermatingen (keu) Einstimmig hat der Gemeinderat gestern Abend Feuerwehrkommandant Jürgen Gutemann und seine beiden Stellvertreter Alexander Fink und Jens Bühler in ihren Ämtern bestätigt; ebenso Alexander Fink als neuen Abteilungskommandanten der Bermatinger Wehr und dessen Stellvertreter Mathias Dilger. Sie alle wurden vor gut einer Woche bei der Jahresversammlung von den Mitgliedern der Feuerwehr gewählt. Bürgermeister Martin Rupp gratulierte nochmals zum großen Vertrauensbeweis, was nicht selbstverständlich sei, und dankte den Männern, die sich in den Dienst ihrer Mitbürger stellten. Dies auch in Zeiten, in denen es immer schwieriger werde, Ehrenämter zu besetzen. Mit der breiteren Aufstellung und Aufgabenverteilung sei dies nun besser möglich. Gemeinderat vorgestellt ➤ Beschränkung soll auch tagsüber gelten ➤ Zebrastreifen könnte zur Sparkasse verlegt werden VON CHRISTIANE KEUTNER ................................................ Bermatingen – Kein Grund zum Jubeln, aber eine bis zum Sommer mögliche Verbesserung des Ist-Zustandes zur Entlärmung und Verkehrsberuhigung in der Ortsdurchfahrt Bermatingen: Statt nur vom Rathaus bis zur Kreuzung Bäckerei Wehr, dem letzten Zugeständnis entsprechend, könnte Tempo 30 auch von der Volksbank bis zur CaféBar Firlefanz gelten – das nicht nur nachts, sondern auch tagsüber. Diese Lösung präsentierten Michael Bussek, Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes, und Frank Decker von der Unteren Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt Bodenseekreis gestern Abend dem Gemeinderat Bermatingen. Das Gremium hatte viel mehr vom Lärmaktionsplan (LAP) erwartet. Verkehrsberuhigende Maßnahmen können aber nur dann ergriffen werden, wenn der Lärm einen bestimmten Pegel überschreitet. Das ist in Bermatingen nur an einigen Häusern der Fall und auch erst seit etwa einem Jahr auf der Basis von Neukartierungen. Aufgrund der Ergebnisse ist eine Geschwindigkeitsbeschränkung nur auf dem erwähnten Teilstück möglich, und auch nur nachts, also von 22 bis 6 Uhr. Das Landratsamt forschte nun nach anderen Möglichkeiten, außerhalb des Lärmaktionsplans zu einer Verkehrsberuhigung mit Tempo 30 zu gelangen. „Wir sind ja kreativ“, sagte Michael Bussek. Und siehe da: Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema städtebauliche Entwicklung fielen bestimmte Aspekte auf. Das Rathaus, das mit einer Ecke in die Verkehrshauptader L 205 hineinragt, ist hier ein Alleinstellungsmerkmal. Die vielen Querungen der Bürger Die Ortsdurchfahrt durch Bermatingen soll auf Tempo 30 begrenzt werden. Gestern Abend wurde im Gemeinderat das Konzept vorgestellt. ARCHIVBILD: H E L M A R GR U P P ................................................ „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist sicher weniger, als wir erhofft hatten, aber es muss ja nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn eventuell werden die Lärmgrenzwerte gesenkt und dann könnte man den Bereich ausweiten.“ Martin Rupp, Bürgermeister ................................................ zwischen Kehlhof- und Jägerstraße, die zahlreichen Einzelhandelsgeschäfte, die Bereiche, in denen sich das dörfliche Leben abspielt, können unter dem Thema berücksichtigt werden. So könnte es zu Tempo 30 zwischen Volksbank und Firlefanz kommen – ganztags. „Das ist deutlich mehr als das, was der Lärmaktionsplan hergibt“, sagte Frank Decker, der diese Option zur Diskussion stellte. Er verwies auf eine weitere Maßnahme. Eine bevorstehende Sanierung der L 205 vermindere den Lärm zusätzlich um mindestens zwei Dezibel. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist sicher weniger, als wir erhofft hatten, aber es muss ja nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn eventuell werden die Lärmgrenzwerte gesenkt und dann könnte man den Bereich ausweiten“, kommentierte Bürgermeister Martin Rupp. Ihm gefiel besonders die weitere Option, den Zebrastreifen vor der Volksbank vor die Sparkasse zu verlegen. Der Überweg, der im Zuge der Umleitung der Bundesstraße 33 dort provisorisch angelegt wor- den war, war sehr gut angenommen worden. Der Vorstellung schloss sich eine rege Diskussion an (der SÜDKURIER wird noch berichten). Die Vertreter des Landratsamtes machten aber deutlich, dass die Möglichkeiten ausgereizt seien. Weitere Ausweitungen würden den Bogen überspannen und die Lösung gefährden: „Wir können nur machen, was rechtlich haltbar ist.“ Einen Beschluss hatte der Gemeinderat nicht zu fassen; er nahm die Vorschläge zustimmend zur Kenntnis. Rupp bat die Referenten, ob man am Bereich der Anhöhe Salemer Straße und an der Bushaltestelle an der Markdorfer Straße noch feilen könnte. Auch will er sich mit dem Gremium Gedanken über eine Verlegung des Zebrastreifens machen. Freundeskreis Flucht und Asyl gedeiht Zahlreiche Angebote erreichen Helferkreis in Markdorf Markdorf (san) Der Freundeskreis Flucht und Asyl in Markdorf hat weiter regen Zulauf von freiwilligen Helfern, wie Reinhard Nedela, PC-Experte und Mitglied des Koordinationsteams, auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt. Unterteilt hat sich der Freundeskreis in verschiedene Gruppen: Dabei sind unter anderem Freundschaften und Patenschaften, Umzug und Möbel sowie Sprachkurse und Dolmetscher. In den Gruppen können sich Menschen in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen für Flüchtlinge und Asylsuchende engagieren. Viele haben sich beispielsweise für das geplante Begegnungscafé und die Hausaufgabenbetreuung gemeldet. „Bei den Fahrdiensten fehlt es noch etwas. Da hätten wir gerne mehr Angebote“, berichtet Nedela. Einige Anliegen werden Rat bestätigt Feuerwehr-Spitze Bei einem Treffen im Haus im Weinberg haben sich zahlreiche Freiwillige für die Gruppen des Freundeskreises Flucht und Asyl gefunden. A R C H I V B I L D : J E N N A S A N T I N I ne Doppelgarage und eine alte Scheune als Zwischenlager für Möbel zur Verfügung gestellt. „Es ist klasse, was da passiert“, meint Nedela zu den Hilfsangeboten, die beim Freundeskreis eintrudeln. Schon zu Anfang hatte der Helferkreis etwa auf eine Lagerungsmöglichkeit für gespendete Möbel gehofft. Am heutigen Mittwoch, 11. März, 19 Uhr, treffen sich die Gruppensprecher und deren Stellvertreter sowie das Koordinationsteam, bestehend aus Vertretern des Markdorfer Mehrgenerationenhauses (MGH) und der christlichen Kirchen, zu einem Gespräch im MGH. Besprochen werden die weiteren Schritte. „Wir versuchen, keinen Schnellschuss zu machen“, erläutert Nedela. Organisatorisch solle alles machbar bleiben, so der PC-Experte. schon direkt über die Gruppen geklärt. Doch auch die Koordinationsstelle ist weiterhin fleißig im Einsatz. Gemeldet hat sich zum Beispiel ein Mann aus Uhl- Hilfsangebote für den Freundeskreis Flucht und Asyl in Markdorf können per E-Mail an das Koordinationsteam geschickt werden: [email protected] dingen, der einen Koffer voll Männerkleidung in der Größe 50 anbieten konnte. Die Firma Betz und Weber hat dem Freundeskreis Flucht und Asyl ei- Jürgen Gutemann (re.) wurde als Kommandant der Feuerwehr bestätigt, ebenso seine Stellvertreter Alexander Fink (li.) und Jens Bühler (Mitte). B I L D : C H R I S T I A N E KE U T N E R Jugendbank und Fußballnetze Bermatingen-Ahausen (keu) Eigentlich sollte das Geld, das Ralf Veeser, Andreas Tressel und Axel Krieger fürs Glühweinausschenken 2013 im Waaghäusle gespendet wurde, für ein neues Spielgerät beim Kinderspielplatz im Muschelweg in Ahausen verwendet werden. Doch Sicherheitsbedingungen machten das Vorhaben hinfällig; es hätte so vieler Auffangmatten bedurft, dass von der Grünfläche nicht mehr viel übrig geblieben wäre. So wurden dafür Auffangnetze für Fußbälle für den Bolzplatz neben dem Kindergarten gekauft, wofür sich Ortsvorsteher Jakob Krimmel in der Ortschaftsratsitzung bedankte. Vom eingenommenen Geld 2014 soll eine Jugendbank angeschafft werden. Ärger über Matsch-Fläche Bermatingen-Ahausen (keu) Das matschige Rasenstück an der Einfahrt der Bushaltestelle gegenüber der Kirche St. Jakobus in Ahausen ist nicht nur für die Ortschaftsräte ein Ärgernis. Ralf Veeser (FW) schlug vor, die Fläche mit Rasengittersteinen zu belegen oder dort zwei große Wackersteine zu deponieren, damit niemand mehr über das Grün fährt. Ortsvorsteher Jakob Krimmel infomierte darüber, dass der Hydrant beim Anwesen der Familie Jauch vermutlich an diese Stelle verlegt werde und man dies abwarten wolle Fröhlicher Abschluss bei Radi und Musik Musikverein Ittendorf spielt zum Feierabendhock des Bockbierfests Hans-Peter Müller rädelte mit der Rettichschneidemaschine im Nu die Rettiche in feine Scheiben. Markdorf (keu) Die Musiker waren fit, die Rettich-Schneidemaschine im Einsatz und der Bürgersaal in Ittendorf fast voll: Beim Feierabendhock des Bockbierfestes trafen sich viele Einheimische und Besucher aus der nahen Region, um mit dem Musikverein Ittendorf das dreitägige Ereignis gemütlich ausklingen zu lassen. Dazu trugen Verpflegung und Unterhaltung bei. Mottogerecht blau-weiß war der Saal geschmückt und die Speisen waren entsprechend ausgesucht. Der charmante Service servierte Würste, Bier und andere Getränke und fein geschnittenen Rettich. Dafür wurde die von Berthold Pfluger erfundene Rettichschneidema- Die Besucher genossen den Feierabendhock des Bockbierfestes, zu dem der Musikverein Ittendorf eingeladen hatte. B I LD ER : K E U T N E R schine eingesetzt, deren Herzstück eine Bohrmaschine ist: Der geschälte Rettich wird auf einen Dorn aufgesteckt, dieser auf den Mitnehmer der Maschi- ne, und im „Handumdrehen“ ist der weiße Bier-Rettich gerädelt. Hans-Peter Müller, der die Maschine bediente, streute noch etwas Salz darüber, schon war der gesunde Snack fertig. Die Musiker unter Leitung von Markus Meier unterhielten mit abwechslungsreicher Blasmusik und durften erst nach mehreren Zugaben von der Bühne. Hoch anzurechnen war es Andrea Löchle und Bruno Stotz, die an ihrem Geburtstag musizierten; das war die Krönung, deshalb bekamen sie eine Krone aufgesetzt. Lustig war der Beitrag von Birgit Hadlich, Andrea Löchle und Manuela Zurell, die als „alte Wiiber“ auftraten und über Bekannte sangen. Das eigens mitgebrachte Speckmesser brauchte ein Besucher nicht einzusetzen: In diesem Jahr waren die Messer gewetzt, sodass der Speck dünn geschnitten werden konnte. Bildergalerie im Internet: www.suedkurier.de/bilder
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