Flüchtling freut sich über Anstellung

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GEMEINDERAT
Kindergarten
auf der Agenda
Bermatingen – Der Gemeinderat trifft sich zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung am
Dienstag, 20. Oktober, 19 Uhr,
im Sitzungssaal des Rathauses.
Auf der Tagesordnung stehen
unter anderem die Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplans, Gestaltungssatzung
Ortskern Bermatingen, Neufassung der Feuerwehrsatzung
und die Betreuung an der
Grundschule. Ein weiterer
Punkt ist Beratung und Beschluss über das weitere Vorgehen bei der interkommunalen Stromnetzgesellschaft. Die
Sitzung beginnt mit der Bürgerfrageviertelstunde.
ABWASSERZWECKVERBAND
Haushaltsprüfung
verläuft problemlos
Bermatingen (wdg) In der
Verbandsversammlung des
Abwasserzweckbands „Obere
Seefelder Aach“, gab Verbandsrechner Stefan Krause einen
Überblick über die Prüfung der
Bauausgaben in den Haushaltsjahren 2006 bis 2014
durch die Gemeindeprüfungsanstalt. Es seien keine wesentlichen Mängel festgestellt
worden, informierte Krause die
Versammlung.
GUTENBERGSTRASSE
Blechschaden bei
Spurwechsel
Markdorf – Sachschaden von
rund 3000 Euro entstand nach
Mitteilung der Polizei bei
einem Verkehrsunfall, der sich
am Donnerstagmittag in der
Gutenbergstraße ereignete.
Eine 18-jährige Autofahrerin
hatte sich in einer Kolonne vor
der Ampel befunden und, als
diese auf Grün umschaltete,
auf den Linksabbiegestreifen
wechseln wollen. Hierbei
übersah sie einen in gleicher
Höhe befindlichen 40-jährigen
Autofahrer, der sich bereits auf
der Linksabbiegespur befand,
und streifte dessen Fahrzeug.
POLIZEIKONTROLLE
19-Jähriger ohne
Führerschein unterwegs
Markdorf – Erwischt ohne
Führerschein: Nicht im Besitz
der erforderlichen Fahrerlaubnis ist ein 19-jähriger Autofahrer, der laut Polizei am
Donnerstagabend gegen 23
Uhr von Beamten des Polizeireviers Überlingen in Markdorf
kontrolliert wurde. Als der
junge Mann den Streifenwagen
bemerkte, fuhr er sofort auf
einen Parkplatz, konnte dort
aber unmittelbar danach von
den Polizisten überprüft werden. Neben dem 19-Jährigen
hat sich auch der Halter des
Autos zu verantworten, der die
Fahrt mit seinem Pkw zugelassen hatte.
UNTERNEHMERHOCK
Thomas Litzenburger
spricht in der Krone
Markdorf – Zu seinem nächsten Unternehmerhock lädt der
Liberale Mittelstand Bodensee/Oberschwaben am Donnerstag, 22. Oktober, um 19
Uhr in die Gaststätte Krone in
der Markdorfer Hauptstraße
ein. Referent des Abends wird
der Markdorfer Psychologe
und Unternehmensberater
Thomas Litzenburger sein.
Litzenburger spricht zum
Thema „Erfolgsfaktor Persönlichkeit“. Die Teilnahme ist
kostenfrei.
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www.suedkurier.de/markdorf
Flüchtling freut sich über Anstellung
➤ Afghanische Familie
spricht über Arbeitssuche
➤ Reinhard Nedela sieht
noch Handlungsbedarf
VON ISABELLE ARNDT
................................................
Markdorf – Erst vor wenigen Tagen erhielt Jawid Kohistani die Bestätigung,
dass er einen Arbeitsplatz hat und antreten darf. Ein glücklicher Moment,
denn der erste Versuch schlug fehl. Der
24-Jährige ist im vergangenen Jahr aus
Afghanistan geflohen und wohnt seit
Juni mit seinen sechs Geschwistern und
Eltern in Markdorf. Reinhard Nedela
hat die Familie Kohistani bei der Arbeitssuche begleitet, gemeinsam erzählen sie von ihren Erfahrungen.
Ohne Hilfe geht es nicht, da sind sich
Kohistanis und Reinhard Nedela einig.
„Das ist ein Riesenformularkrieg, den
man durchmachen muss“, sagt Nedela
und zeigt auf einen Ordner, den Vater
Sajid Kohistani mit Unterlagen gefüllt
hat. Jedes Anliegen erfordert Formulare, auch die Suche nach Arbeit. „Ohne
ihn könnten wir nichts machen“, sagt
Jawid Kohistani über Nedela.
Auf der Suche nach Arbeitsplätzen für
Flüchtlinge hat Nedela einige Markdorfer Firmen angefragt. Nedela verbindet
dabei den Freundeskreis Flucht und
Asyl mit der beruflichen Integration, die
er für den Verein Bürger für Bürger
übernimmt. Bei ZIM Flugsitz ergaben
sich rasch ein Gespräch, eine Betriebsführung und ein Probearbeitstag. „Der
war super“, erzählt der gelernte Elektriker und ehemalige Dolmetscher. Los
geht es für ihn am Montag, 19. Oktober.
„Herr Kohistani hat ein ganz normales
Vorstellungsgespräch bei uns durchgeführt, in dem er uns davon überzeugt
hat, dass er arbeiten möchte und kann.
Jeder muss einen Beitrag zur Flüchtlingsproblematik leisten, unserer ist es,
einen Arbeitsplatz zu bieten“, sagt Angelika Zimmermann, Geschäftsführerin von ZIM Flugsitz.
Beim ersten Versuch scheiterte die
Jobsuche: Die Agentur für Arbeit forderte den ortsüblichen Lohn, der über
dem Angebot des möglichen Arbeitgebers lag. Laut der Agentur für Arbeit
Konstanz-Ravensburg dürfen sie nur
Stellen vermitteln, die solche Bedingungen einhalten – unabhängig von
Herkunftssituation und Aufenthaltsdauer des Suchenden. Auch der Vater
hatte einen Job in Aussicht, hier habe
das Ausländeramt aber ein unbezahltes
einmonatiges Praktikum abgelehnt.
„Deutschland war freundlich“, erzählt er, deshalb hätten sie auf ihrer
Flucht beschlossen, hier zu bleiben. Ihre Geschichte steht für ein Schicksal,
das viele afghanische Familien teilen.
Mit dem Einmarsch US-amerikanischer Truppen nach den Anschlägen
des 11. September 2001 habe das Land
eine Befreiung erlebt, die mit dem aktuellen Vormarsch der Taliban wieder beendet sei. Zum Verhängnis wurde der
Die Schritte
zum Arbeitsplatz
Während deutsche Staatsbürger problemlos
eine Arbeitsstelle antreten können, brauchen Asylbewerber eine Genehmigung.
➤ Bundesministerium für Migration und
Asyl: Die Erteilung liegt im Ermessen
der zuständigen Ausländerbehörde,
auch die Zustimmung der örtlichen
Arbeitsagentur ist nötig.
➤ Agentur für Arbeit: Geprüft wird, ob
es bevorrechtigte Bewerber aus
Deutschland oder der EU gibt sowie
ob ortsüblichen und gesetzlichen
Bedingungen erfüllt sind.
➤ Bei Jawid Kohistani habe Nedela
habe die Stellenbeschreibung vorbereitet und mit ZIM abgestimmt, das
Landratsamt und die Agentur für
Arbeit hätten das Angebot geprüft
und nach 14 Tage zugesagt. (isa)
Die Familie Kohistani lebt in Markdorf und freut sich über einen ersten Arbeitsplatz: (von links) Mansur, Rashed, Shirin Agha, Venus, Nahid,
Narges, Sajid, der helfende Freund Reinhard Nedela, Shaker und Jawid Kohistani. B I L D : I S A B E L L E A R N DT
Familie, dass Jawid für die ISAF, die Internationale
Sicherheitsunterstützungstruppe unter Führung der NATO,
übersetzte. Außerdem veröffentlichte
Jawids Schwester ein Musikvideo, das
sie unverschleiert zeigt. Auf eine erste
Drohung folgten ein Schuss auf Jawid
und ein zweiter Drohbrief. Da habe die
Mutter beschlossen, zu fliehen, erzählt
Jawid Kohistani. Nur mit einigen Kleidern im Gepäck, verließen sie zu Fuß ihr
Haus und durchquerten den Iran, die
Türkei und Griechenland. Eine Rückkehr nach Afghanistan können sie sich
vorstellen, wenn die Taliban dort nicht
mehr herrschen. Bis dahin möchten sie
sich integrieren. „Sie haben erst ab
Mimmenhausen Gelegenheit gehabt,
Deutsch zu lernen“, erklärt Reinhard
Nedela, in vorherigen Unterkünften in
Karlsruhe und Langenargen gab es keinen Sprachkurs. . „Wir lernen auch von
meinen Geschwistern“, erklärt Jawid
Kohistani, denn sein Vater und er warten noch auf einen weiterführenden
Deutschkurs. Nedela erzählt, dass die
Familie häufig mit YouTube-Videos die
deutsche Sprache lernt.
Jawid Kohistani ist der erste der Familie, der Arbeit gefunden hat. Doch auch
bei seinen Geschwistern im Alter von 13
bis 20 Jahren schreitet die Integration
mit großen Schritten voran, sie besuchen Schulen und drei haben außerdem einen Praktikumsplatz gefunden.
In ihrer Freizeit sind sie im Sportverein,
spielen Instrumente oder singen im
Chor. Zwei der Mädchen sind Mitglied
im Turnverein Markdorf, nachdem sie
beim Gehrenberglauf geholfen haben.
Was sich Reinhard Nedela für die Kohistanis sowie andere Flüchtlingsfamilien wünscht, ist Arbeit. „Wir haben aktuell weitere sechs Personen in anderen
Familien, die Arbeit suchen.“
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nicht nur aktuelle Vergleichsangebote, sondern
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Geld bekommt. „Wir kümmern uns“, verspricht
Herbert Müller.
Das Vertrauen ist groß: Viele Kunden übergeben dem ausgebildeten Fachmann einfach ihren Versicherungs-Ordner mit der Bitte, den zu
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