Von urigen Bräuchen und uralten Vorurteilen

Von urigen Bräuchen und uralten Vorurteilen
Die Theatergruppe der Beruflichen Oberschule Regensburg steht wieder auf der Bühne
(rk). In diesem
Wirtshaus ist alles noch so wie
vor Jahrzehnten: der Dialekt,
das Bier, die Trachten – und die
Vorurteile. Nur, dass heutzutage
ständig Rollstuhlfahrer, Mexikaner, Türken oder dunkelhäutige
Pfarrer ins Wirtshaus kommen
könnten.
Die Theatergruppe der Beruflichen Oberschule Regensburg
nimmt in ihrem selbst geschriebenen Stück „Zum blauen
Mohrhuhn“ alle möglichen Klischees aufs Korn. Ihre Geschichte hat sie in einem urigen Wirtshaus angesiedelt, an einem Tag,
für den sich der neue Pfarrer angekündigt hat. Zugleich ist heute der erste Arbeitstag einer Servicekraft (Sara Samiei Khabiri),
die Kopftuch trägt und kaum
Deutsch spricht – geschweige
denn das Oberpfälzerisch vom
Sonnwill Techert (v. li.), Benjamin Diestelmann, Patrick Lallinger, Niniella Wunsch und ihre Kollegen begeistern das Publikum. Foto: Knoll
den nächsten. So schimpft beispielsweise Ilja (beeindruckend
trocken von Igor Malsam dargestellt) in starkem Akzent auf
Ausländer. Und umso lauter das
Publikum lacht, desto klarer
wird, wie absurd all die hier auf
die Spitze getriebenen Vorurteile sind.
Seit Oktober haben die Schüler
in ihrer Freizeit an diesem
höchst unterhaltsamen Stück
gearbeitet. Schülerin Sonja Werner, die als betrunkene, bayerische Busfahrerin besticht, erzählt in der Pause: „Anfangs
wollte ich nur zuschauen, aber
dann hat es mir so gut gefallen,
dass ich mitgemacht habe.“
Meier Sepp, dem Wirt. Gerade
erst hat die Wirtin (authentisch
gespielt von Niniella Wunsch)
ihrer neuen Kellnerin das Kopf-
! Weitere Vorstellungen finden
am 26. und 27. März um 20 Uhr
im Theaterkeller des Wernervon-Siemens-Gymnasiums
statt.
Regensburg
tuch abgenommen – als der
Pfarrer dunkelhäutig ins Wirtshaus kommt. Ein politisch
höchst unkorrekter Witz jagt