Kunst auf den blauen Punkt gebracht

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Aus dem Vereinsleben berichtet
Friedrichshagen Konkret
August 2015
Zum Gedeihen des Ortes und zum Wohle seiner Bürger
25 Jahre Bürgerverein Friedrichshagen
Am 4. Mai 1990 wurde der Bürgerverein Friedrichshagen von
engagierten Bürgern des Ortes gegründet. Am 11. Juli 2015 feierten
im Garten der AWO am Müggelseedamm Gründerinnen und Gründer, hinzugekommene Aktive und
Gäste sein 25-jähriges Bestehen.
Der milde Sommerabend im Grünen am Müggelsee führte schnell
Gesprächsgruppen zusammen. Erinnerungen wurden ausgetauscht,
Gegenwärtiges erörtert und vieles
besprochen, wo Bürgerinitiative gefragt ist. Die Friedrichshagener haben nie aufgehört aktiv zu sein und
sich in Geschehnisse einzumischen,
die dem Ort nicht gut tun. Zivilcourage ist hier kein Fremdwort, sondern praktiziertes Bedürfnis.
Der Bürgerverein ist aus dem Runden Tisch Friedrichshagen hervorgegangen. Pfarrer Sehmsdorf
hatte ihn damals 1989/90 mediatorisch gesteuert. Viele verehren ihn
noch heute. Michael Schölzel, Katrin Hoffmann, Frau Dr. Scharnhorst, Hildegard Batsch, Herr Saborowski, Edith Schmidt, Ingrid
Dedeleit gehören dem Verein seit
Jahren an, bzw. sind Mitglieder
der ersten Stunde.
Lauschige Idylle am Müggelsee
Spenden (unterstützt von der Werbegemeinschaft Friedrichshagen
e.V.) konnte im Frühling 2009 die
Verklinkerung umgesetzt werden.
In Kooperation mit der Werbegemeinschaft Friedrichshagen e.V.
wurden sechsmal die zunehmend
populären und renommierten
Kulturfestivals „Friedrichshagen
Dichterdran“ in den Jahren 2005 –
2010 organisiert und durchgesetzt.
Die erste Großdemonstration und
Protestaktion „Der Müggelsee
geht in die Luft – Keine Flugrou-
Party, viele hatten Leckeres mitgebracht
Mit etwas Nachdenken konnten
auch die Vorsitzenden des Bürgervereins in der Reihenfolge zusammengetragen werden: Michael
Schölzel, Claus-Dieter Sprink,
Thomas Berger, Marc Oliver
Ramm, Jens-Peter Dierichs und
Dr. Sigrid Strachwitz.
Die Leistungen und das Anliegen
des Bürgervereins fasst die Vorsitzende in ihren Antworten auf ein
paar Fragen von FK zusammen:
Welche Projekte sind Ausdruck
der erfolgreichen Arbeit des
­Bürgervereins?
Die Herstellung einer denkmalgerechten Klinkerfassade für die
Betonwände der damals neuen
Brückenunterführung am S-Bahnhof Friedrichshagen. Beginnend
mit einer Unterschriftenaktion im
Sommer 2005, über Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und
durch das fleißige Sammeln von
ten über die Müggelseeregion“ am
9. April, 11:55 Uhr, bei der 1.200
blaue und grüne Luftballons rund
um das Müggelgemünd aufstiegen war Auftakt und Auslöser zur
Gründung der Friedrichshagener
Bürgerinitiative (FBI) im Bürgerverein. Die FBI ist noch immer
eine der engagiertesten Gruppen
im Verein, die außerdem zum
Zusammenhalt aller Friedrichs­
hagener enorm beigetragen hat
und auch zum Zusammenhalt der
Bürgerinitiativen aller vom BER
betroffenen Regionen beiträgt.
Absolut spektakuläres Projekt
der FBI war: „Der Müggelsee ist
überall – Berliner und Brandenburger reichen sich die Hände“ –
die Organisation der erfolgreichen
Menschkette um den Müggelsee
mit mehr als 24.000 Teilnehmern
am 28. August 2011 als gemeinsamer Protest gegen den Flughafen
BER.
Fotos: H.S.-B.
Gemeinsam mit der Werbegemeinschaft Friedrichshagen erfolgte
der lange, zähe und schließlich
erfolgreiche Kampf um das Friedrichshagener Rathaus von 2007
bis Ende 2013 (Abschluss des Erbbaurechtsvertrages zwischen dem
Land Berlin und der – notwendigerweise gesondert gegründeten –
Rathaus Friedrichshagen Projekt
GmbH & Co KG).
Das jüngste Engagement bezieht
sich auf den erfolgreichen Kampf
der Gruppe BIBER im Bürgerverein um den – vorläufigen – Erhalt
der Johann-Bobrowski-Bibliothek
im Jahr 2014.
Welche aktuellen Ziele werden
angesteuert?
Die Durchsetzung unseres erfolgreichen Einwohnerantrages
gegenüber der Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung zur Einrichtung einer barrierefreien
Spreequerung (Fähre, betrieben
durch die BVG) am bzw. nahe
dem Spreetunnel, für alle Mobilitätseingeschränkten, Alltags-,
Ausflugs- und Wanderradler und
­„Kinderwagenschieber“.
Denkmalpflegerische Fragen und
Probleme müssen wieder intensiver angegangen und weitere Unterschutzstellungen von historisch
bedeutenden Bauten in Friedrichshagen erwirkt werden (dafür
werden fachlich interessierte und
möglichst auch etwas qualifizierte
Mitstreiter gesucht).
Die erfolgreiche Weiterarbeit der
FBI, u.a. durch weitere Beschwerden auf EU-Ebene ist vordergründige Aufgabe. Spenden für die Arbeit FBI sind weiterhin notwendig
und müssen eingeworben werden.
Hinzu kommen weiterhin das Bemühen um den langfristigen Erhalt
der Bibliothek (BIBER) und die konstruktive Weiterarbeit des „Freundeskreises Rathaus Friedrichshagen“ im Bürgerverein, u.a. zur
vollständigen Instandsetzung der
Du warst der erste Vorsitzende?
Dr. Strachwitz (l.) mit Michael Schölzel
Rathausuhr, d.h. inkl. Schlagwerk.
Wer unterstützt die Arbeit des
Bürgervereins, wem sollte in
diesem Zusammenhang einmal
„Danke“ gesagt werden?
... den vielen besonders aktiven
und engagierten Mitgliedern des
Bürgervereins und seinen assoziierten Mitstreitern, die die Durchführung größerer Kampagnen und
die erfolgreiche, oft lange Zeit in
Anspruch nehmende Umsetzung
von Projekten erst ermöglichen.
Besonders zu danken ist in diesem
Zusammenhang auch der Werbegemeinschaft
Friedrichshagen
e.V., mit der der Bürgerverein
über die vergangenen gut 10 Jahre
eine intensive, auf gegenseitiges
Vertrauen setzende und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelt hat.
Aber auch allen Spendern, die
durch ihre Zuwendungen bestimmte Vorhaben und Projekte
erst ermöglichen (wie z.B. Verklinkerung, FBI-Arbeit, Öffentlichkeitsarbeit)
Dank gilt insbesondere auch jedem offenen Ohr, jedem Vertrauen
und jeder Unterstützung, auf die
der Bürgerverein auf Seiten der
politischen Vertreter, der Amtsträger und der Mitarbeiter sowohl
des Bezirksamtes wie der Landesverwaltung trifft.
Viel Erfolg von unserer Seite bei
der Erfüllung aller Ziele, die das
Gedeihen des Ortes voranbringen.