Medieninformation - Deutscher Museumsbund

Internationales Symposium diskutiert die Rolle der
ethnologischen Museen im 21. Jahrhundert
Pressemitteilung
Seit geraumer Zeit werden über das Selbstverständnis ethnologischer
Museen intensive Debatten geführt. Dabei sind vor allem in den letzten
Jahren weitergehende Forderungen laut geworden, auch die Herkunft der
Exponate und den Umgang mit ihnen auf den Prüfstand zu stellen. Beim
internationalen Herrenhäuser Symposium "Museum of Cultures, Wereldmuseum, Världskulturmuseet, … What else? – Positioning Ethnological
Museums in the 21st Century“ vom 21.-23. Juni in Hannover diskutieren
hochrangige Expert(inn)en die Herausforderungen der ethnologischen
Museen in Hinblick auf ihre zukünftige gesellschaftliche Rolle und den
verantwortungsvollen Umgang mit ihren Sammlungen. Die Veranstaltung
wird von der VolkswagenStiftung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Museumsbund organisiert.
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Ethnologische Museen stehen vor einer Vielzahl an gesellschaftlichen Aufgaben: Sie müssen Wissen über fremde Kulturen vermitteln und gleichzeitig die
Geschichte der eigenen Sammlung und Institution aufarbeiten und thematisieren. Doch wie können Museen ihre eigene Sammlungsgeschichte und bestände nachhaltig erforschen? Welche Ziele und welcher Nutzen werden mit
der Provenienzforschung verfolgt? Und welche Konsequenzen ergeben sich
daraus für den Umgang mit den Exponaten? Wie geht man mit Restitutionsforderungen um? Und wie können die Herkunftsländer eingebunden werden?
Diesen Fragen werden sowohl internationale Wissenschaftler(innen) als
auch Museumsvertreter(innen) nachgehen. Ebenso werden Nachwuchswissenschaftler(innen) aller Kontinente ihre aktuellen Forschungsvorhaben vorstellen.
Neben Vorträgen zum inhaltlichen Konzept des derzeit brisant diskutierten
Humboldt-Forums in Berlin durch Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Gründungsintendant des Humboldt-Forums,
und Viola König, Direktorin des Ethnologischen Museums Berlin, werden
auch alternative Sichtweisen thematisiert: Unter anderem ist ein Zwischenruf
des Politikwissenschaftlers und Aktivisten (Initiative Schwarze Menschen)
Joschua Kwesi Aikins vorgesehen.
Das international ausgerichtete und hochkarätig aus Wissenschaft und Kultur
besetzte
Herrenhäuser Symposium
„Museum of Cultures, Wereldmuseum,
Världskulturmuseet, … What else? –
Positioning Ethnological Museums in the 21st Century“
vom 21. Juni, 14.30 Uhr, bis 23. Juni, 14.00 Uhr
Auditorium, Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover
möchte die oftmals politisch geführte Debatte um die Ausrichtung der ethnolo-
01. Juni 2015
Kontakt
VolkswagenStiftung
Kastanienallee 35
30519 Hannover
Kommunikation
Jens Rehländer
Telefon: 0511 8381 380
E-Mail: rehlaender
@volkswagenstiftung.de
Veranstaltung
Adelheid Wessler
Telefon: 0511 8381 256
E-Mail: wessler
@volkswagenstiftung.de
Die Pressemitteilung steht im
Internet zur Verfügung unter
http://www.volkswagenstiftung.
de/presse.
gischen Museen aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchten. Die Veranstaltung richtet sich an Museumsvertreter(innen), Wissenschaftler(innen) sowie die interessierte (Fach-) Öffentlichkeit. Die Tagungssprache ist Englisch.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen möglich bis zum 12. Juni 2015
über https://veranstaltungen.volkswagenstiftung.de.
Bitte weisen Sie in Ihren Medien auf die Veranstaltung hin!
Medienvertreter(innen) sind herzlich eingeladen, an dem Symposium teilzunehmen. Bitte kontaktieren Sie uns für weitere Informationen oder InterviewTermine mit Vortragenden. Für Ihre Teilnahme erbitten wir eine formlose Anmeldung an [email protected].
Das Programm ist inhaltlich gegliedert in:
•
Konzeption und Verortung ethnologischer Museen
mit einer Einführung von Wiebke Ahrndt, Direktorin des ÜberseeMuseums Bremen und Vizepräsidentin des Deutschen Museumsbunds
e.V., und mit Vorträgen von Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz und Humboldt-Forum, Berlin, Anthony Shelton,
Museum of Anthropology, Vancouver, und Nanette Jacomijn Snoep,
Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Staatliche Ethnographische
Sammlungen Sachsen.
•
Sammlungsgeschichte und Provenienzforschung
Statements und Podiumsdiskussion unter der Leitung von Albert Gouaffo,
University of Dschang, Cameroon
Wie sehen die notwendigen Voraussetzungen für die Provienzforschung
aus und wie können die Ergebnisse aufgegriffen werden?
•
Restitution. Juristische und andere Perspektiven
Statements und Podiumsdiskussion unter der Leitung von Christraud
Geary, Museum of Fine Arts, Boston
Wie sehen die internationalen Standards im Bereich der Restitution aus?
Gibt es individuelle Lösungen, wie mit Restitutionsforderungen umgegangen werden kann. Betrachtet werden soll in diesem Kontext ebenfalls die
Aufbewahrung von menschlichen Überresten.
•
Kooperationen, Netzwerke und Wissenstransfer
Statements und Podiumsdiskussion unter der Leitung von Emmanuel
Kasarhérou, Musée du Quai Branly, Paris
Im Zuge der Diskussionen um Provenienz, Restitution, die Rolle der ethnologischen Museumssammlungen und der Ethnologie an den Universitäten
haben sich verschiedene Ansätze entwickelt, wie sich die Zusammenarbeit
mit den Herkunftsländern, den „Source Communities“, gestalten lässt. Hier
werden internationale Beispiele vorgestellt.
•
Ausstellungen
Statements und Panel Discussions u.a. mit Mauricio Estrada Munoz,
Musée d’Ethnographie de Genève
Wie können Themen der Herkunft, Restitution und die Sammlungsgeschichte in Ausstellungen aufgegriffen werden? Wie werden Museen
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zeitgleich den Anforderungen gerecht, Wissen über andere (vor allem
nicht-europäische) Kulturen zu vermitteln und zu einem besseren Verständnis zwischen den Völkern beizutragen?
•
Zukunftsperspektiven ethnologischer Museen
Abschließende Podiumsdiskussion u.a. mit einem Impuls von Sharon
MacDonald, University of York, moderiert von Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung
Detaillierte Informationen finden Sie unter:
https://www.volkswagenstiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/ve
ranstdet/news/detail/artikel/positioning-ethnological-museums-in-the-21stcentury/marginal/4670.html
Hintergrund Forschung in Museen:
Das Herrenhäuser Symposium "Museum of Cultures, Wereldmuseum, Världskulturmuseet, … What else? – Positioning Ethnological Museums in the 21.
Century" ist Teil der Förderinitiative "Forschung in Museen", die kleinen und
mittleren Museen mit verschiedenen Themenbereichen die Möglichkeit gibt,
ihre Sammlungen zu erforschen.
Mehr Informationen unter:
www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/personenundstrukturen/forschungin-museen.html
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