1 119. Jahrgang - IV/2014 Die Deutsche Sängerschaft vor, während und nach dem Mauerfall S. 3 Dirk Lamprechts und Jörn Meinekes 9.November 1989 S. 5 und S.7 Menen und Langemarck Sängerschafter im 1.WK Sängerschafterhäuser: Viele Verluste und eine Rückgabe Hochschulgespräch 2014 in Bad Blankenburg S. 16 S. 9 DS 4/2014 S. 10 Stiftungen des Leipziger Paulus für Aktive S. 14 Reimer Göttsch 80 Jahre jung S. 18 Berichte S. 19 - 22 Einladung zum ST 2015 in Weimar S. 23 S. 10 u. 16 Ankündigungen S. 27 und 28 Editorial 2 Impressum Herausgeber im Auftrag der »Deutschen Sängerschaft« Dr.-Ing. Hans Zsagar Rubensstr. 12 41539 Dormagen Druck, Herstellung und Vertrieb Gieseking Print- und Verlagsservices GmbH Deckertstraße 30 33617 Bielefeld 0521/1456136 Auflage: 2.000 Exemplare »DS«-Deutsche Sängerschaft erscheint vierteljährlich zum Ende des Quartals und wird als Verbandsorgan der Deutschen Sängerschaft (Weimarer CC) im Beitrag mit berechnet. Für unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos wird keine Haftung übernommen. Konto der Deutschen Sängerschaft: Sparkasse Göttingen BLZ: 260 500 01 Konto-Nummer: 43 207 760 IBAN DE97 2605 0001 0043 2077 60 BIC: NOLADE21GOE Die »Deutsche Sängerschaft« im Internet: www.Deutsche-Saengerschaft.de Redaktionsschluss für Ausgabe Nr. 1/2015 15.2.2015 Lektorat: Winfried Lamprecht Layout und Druckvorbereitung Prof. Dr. Manfred Kröger Anschriftenverwaltung: Jörg Seyffarth (s. letzte Seite) Deutsche Sängerschaft (Weimarer CC) Vorsitzer Markus Knöfel Ernst-Cassel-Straße 1 51067 Köln Tel. 0221 636 7482 [email protected] Präsidierende Sängerschaft 2014 Sängerschaft Erato Wolfskehlstraße 122 64287 Darmstadt Tel: 06151/7870652 Geschäftsführer Dr. Hanns-Henning Bössler Stefan-George-Weg 44 64285 Darmstadt Tel: 06151-63015 [email protected] Sprecher der Altherrenverbände RA Jörn Meineke Bürgerstraße 17 37073 Göttingen [email protected] Tel. 0551-3035561 Schatzmeister Dipl.-Kfm. Gerd Stapelmann 14 Rue de la Toison d'Or L - 2265 Luxemburg Tel: +352-450269 [email protected] Schriftleiter Prof. Dr. Manfred Kröger (MKr) PF 1224, 35449 Heuchelheim Tel: 0641-9605870 [email protected] Verbands-Chorleiter Dr. Johannes Viehrig Jenergasse 14 musik@deutsche-sängerschaft.de Sprecher der Sängerschaften Kai Hofmann via S! Erato stellv. Sprecher der Sängerschaften Walter Zürn via S! Frankonia-Brunonia Die Nummer 4 sollte stets am Jahresende beim Leser sein, die anderen Ausgaben immer zum Ende eines Quartals. Das konnten wir mit dieser Ausgabe endlich wieder erreichen. Mein Dank geht an die Autoren dieser Ausgabe, die so viele Beiträge eingesandt haben, dass wir außerdem seit langem das erste Mal wieder einen Umfang von 28 Seiten erreichen. Das liegt natürlich auch an den vier Einliegerseiten unseres Geschäftsführers Bössler, der die Anmeldefrist für den Sängerschaftertag auf den 31. März festlegen musste. Der Hauptausschuss der DS bittet um strikte Beachtung. Haupthemen dieser Ausgabe sind naturgemäß die beiden großen Jahrestage des nun zu Ende gehenden Jahres. Zuerst schildern verschiedene Autoren ihre Erlebnisse am 9. November 1989. Die Spannung liegt hier darin, dass die Göttinger S! Arion-Altpreußen Besuch von DDR-Bürgern bekommen hat, während Vbr. Meineke im wahrsten Sinne des Wortes ahnungslos nach Ost-Berlin gefahren war, um später in West-Berlin als Ost-Berliner empfangen zu werden. Umgekehrt ist sein Bbr Lamprecht aus dem medial bestens vorbereiteten West-Berlin voller Neugier an das Brandenburger Tor gefahren, um dort mitzuerleben, wie zuerst die West-Berliner, dann aber alle auf der Mauer tanzten. Natürlich darf auch der 100. Jahrestag des Ausbruchs des 1. Weltkrieges nicht spurlos an uns vorbeigehen. Die Folgen dieses Krieges werden mit zwei Beiträgen ins Bewusstsein gebracht. Hier fehlt für mich immer noch die Antwort auf die Frage, wieso ausgerechnet General Ludendorff als Planer der unsäglichen Umgehung der Westfront durch das neutrale Belgien zum Ehrenmitglied der DS wurde. Auf die beiden aktuellen Berichte zum Hochschulgespräch und zum 80. Geburtstag meines verehrten Vor-Vor-Vorgängers Reimer Göttsch sei besonders hingewiesen. Der erste ist der lebendige Beweis für das immer engere Verhältnis zum Coburger Convent, der zweite möge als Dank für Jahrzehnte lange Verbandsarbeit verstanden sein. Glücklich ist der Schriftleiter über die zahlreichen Berichte aus den AH-Verbänden, den Aktivitates und den Ortsgemeinschaften. Diese Berichte sind im Stil sehr unterschiedlich. Sie sollen aber jeweils ein Beispiel für andere sein, den Dialog vor allem mit den jüngeren Verbandsbrüdern nicht abreißen zu lassen. Genau dazu dienen auch die zahlreichen Veranstaltungshinweise. Euer Manfred Kröger (Hols, Ar-Altpr, Gui-Nie) Zum Titelbild: Derartige touristische Hinweisschilder kennen wir, wenn sie zwei Kilometer vor einer Autobahnausfahrt stehen. Aber wer erwartet sie an einer Bundesstraße? Gefunden wurde dieses schon leicht vermooste Schild an der B71 zwischen Bergen (Dumme) in Niedersachsen und Salzwedel in Sachsen-Anhalt. So kann man sehen, dass die Grenzöffnung an manchen Stellen schneller und an manchen deutlich langsamer wirksam wurde. Umso beeindruckender ist dann aber der Blick auf das ganze Europa. DS 4/2014 Die Deutsche Sängerschaft vor, während und nach dem Mauerfall 3 Eine Sammlung von Berichten verschiedener Autoren Nach der Zwangsauflösung 1935 und mit der Teilung Deutschlands hat die Deutsche Sängerschaft (DS) ihre stärksten Hochschulorte, man kann sagen ihre Wurzeln, verloren. In großer Zahl verließen die Sängerschafter Mittel- und Ostdeutschland. Vereinzelte Versuche einen Aktivenbetrieb, z.B. in Leipzig, wieder aufzubauen scheiterten am DDR-System. Dessen ungeachtet blieben die Kontakte zwischen den Bundesbrüdern sehr intensiv. Als einer der ersten Korporationsverbände hat die DS das Unterstützungsangebot der Bundesregierung genutzt und seit 1956 jährlich eine sog. Gesamtdeutsche Tagung (GDT) durchgeführt. Bis zum Bau der Berliner Mauer konnten sich die Bundesbrüder aus der Bundesrepublik und aus der DDR in West-Berlin quasi ungehindert treffen. Diese Tagung wurde später als gemeinsame Tagung mit dem Coburger Convent (CC) bis zum Jahre 1991 - also insgesamt 26 Jahre - durchgeführt. In der Schriftenreihe des CC "Historia Academia" (Band 37 von 1998) und in diversen Ausgaben der DS-Verbandszeitung ist die GDT ausführlich dokumentiert worden. Nachfolgeveranstaltung war zuerst der Studententag und ist jetzt das Hochschulgespräch. Die Verbunderheit der vertriebenen Sängerschaften mit der alten Heimat lässt sich am besten durch ihren z.T. satzungsmäßig verankerten Wunsch auf Rückkehr und/oder durch ihre Bemühungen auf Rückübertragung ihres Eigentums belegen. Um diese Punkte soll es hier gehen. Wir wollen wir mit dem Mauerfall als Stichtag beginnen. (MKr) Die folgenden Berichte beschäftigen sich mit der Situation in Göttingen. Sie sind dem Arionen-Rundbrief 114 (1989) entnommen. DS 4/2014 Aus dem Bericht des AHx … Die Gegenwart scheint insbesondere für unsere Sängerschaft viele Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Was sich auf der politischen Weltbühne im November 1989 abgespielt hat, muss für alle, die die deutsche Nachkriegsgeschichte bewusst miterlebt haben, als ein kaum fassbares Wunder erschienen sein – die Ankündigung der DDR-Spitze über die Öffnung der innerdeutschen Grenze für DDR-Bürger am Abend des 9. November! Noch unglaublicher waren die Eindrücke, die uns die sehenswerte DDR-Nachrichtensendung „Die aktuelle Kamera“ täglich als Folge dieses ersten Schrittes vermittelte. ... … Wie empfinden jüngere Bundesbrüder, deren Geschichtsbewusstsein nur aus der theoretischen Auseinandersetzung mit geschriebener Geschichte entstanden sein kann, die gegenwärtigen Ereignisse? Wie gar denkt die Mehrheit junger DDR-Bürger, die überhaupt keine Gelegenheit hatten, sich ein eigenes objektives Bild der Geschichte zu machen, ja, denen man beigebracht hatte, in der Bundesrepublik steht der Klassenfeind, den es mit allen Mitteln ideologisch zu bekämpfen gilt? Lasst mich zu diesen Fragen einige Eindrücke schildern: Aus dem Semesterprogramm könnt ihr entnehmen, dass der „Dreiakter“, die Hauptveranstaltung der Aktivitas im Wintersemester für den 11.11. 1989 vorgesehen war, das erste Wochenende also mit offener Grenze. Göttingen als grenznahe Stadt war an diesem Samstag von „Trabis“ geradezu überfüllt. Mich erreichte am späten Nachmittag ein Anruf vom X des WS, Georg Eggers, in Anbetracht der besonderen Ereignisse habe die Aktivitas den Wunsch, den übli- Ein Wunsch (oben) wurde Realität (unten). Die GDT in Berlin sollte den Zusammenhalt zwischen BRD und DDR demonstrieren. Am 11. November 1989 saßen zahlreiche Besucher aus Thüringen am Kneiptisch der ehemals in Leipzig ansässigen S! Arion-Altpreußen. Sechs Gäste aus Heiligenstadt und Umgebung sind unten mit einem roten Kreis markiert. (Bildqualität mangelhaft auf Grund der gerasterten Vorlage) 4 chen Programmablauf zu ändern, sich für die Abendveranstaltung Besucher aus der DDR einzuladen, mit ihnen zu reden und zu diskutieren. Ich bin diesem Wunsche gern nachgekommen. Es wurden Einladungen gedruckt und hinter die Wischerblätter von ca. 80 Kraftfahrzeugen aus der DDR geklemmt. Mehr als 20 Gäste konnten wir im Verlauf des Abends bei uns auf dem Hause begrüßen. Jüngere, Ältere, Menschen aller Berufsgruppen waren vertreten. Zweierlei Erkenntnisse haben mir die Gespräche, die sich über die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden hinzogen, vermittelt: 1) Viele junge Menschen sind bei weitem nicht so oberflächlich, wie man sie häufig hinzustellen versucht, was mir natürlich auch aus meiner Tätigkeit als Lehrer bekannt ist, und 2) Verständigungsschwierigkeiten irgendwelcher Art gab es auch mit den jungen Leuten von drüben nicht, trotz totaler Abschottung und einseitiger ideologischer Ausbildung. Dass der Abend mit dem Wunsch aller endete, eine solche Veranstaltung möge bald einmal in einer mitteldeutschen Stadt durchgeführt werden, war nur logische Folge anregender Gespräche und gegenseitigen Verständnisses. Dr. Hermann Warnecke (Ar-Altpr) Der Dreiakter – einmal anders Der Dreiakter des Wintersemesters verlief in diesem Jahr einmal ganz anders als gewohnt. Nach der überraschenden Öffnung der Grenze war Göttingen am Samstag, den 11.November voller DDR-Bürger. Spontan hat sich die Aktivitas entschlossen, unseren deutschen Landsleuten von drüben einen herzlichen Empfang zu bereiten und sie zum Dreiakter einzuladen. Dazu haben wir schnell ein Flugblatt entworfen und es an über achtzig Trabbis und Wartburgs geklemmt. Im Lauf des Abends fanden sich etwa zwanzig unserer neuen Gäste auf dem Hause ein. Hätten wir mit unseren Flugblattaktionen in der Uni doch auch mal so einen Erfolg…. Der erste Teil des Dreiakters stand ganz im Zeichen des locke- ren deutsch-deutschen Kennenlernens. Bei der anschließenden Damenkneipe hat sogar ein junger Leipziger an unserer Kneiptafel Platz genommen. Der traditionelle Schwof des dritten Aktes verlagerte sich diesmal mehr in den Keller. Die Aktivenetage stand bis tief in die Nacht im Zeichen gemeinsamen Zechens und Palaverns. Axel Klages Aktivenkurzbesuch in der DDR Am Montag, den 13. November, erfuhren wir, dass an diesem Tag die Grenze auch zwischen Altenburschla (West) und Großburschla (Ost) geöffnet worden sei und man daher an diesem Tag bis 24 Uhr die Grenze ohne Visum und Zwangsumtausch passieren könne. Also machten wir (d.h. Marcus Alig - gebürtig in Eschwege und daher bestens ortsvertraut - Oskar Rudolph, Uwe Keck, unser Hausbewohner Sven Hof und der Chronist Georg Eggers) uns nach dem Chor in Richtung Zonengrenze auf, wo wir gegen 23 Uhr eintrafen. Dort war an einer Stelle der Grenzzaun eingerissen worden. Ein paar Soldaten von Bundesgrenzschutz und Nationaler Volksarmee standen friedlich zusammen. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen in beide Richtungen, das durch keine Kontrollen beeinträchtigt wurde. Es war sehr bewegend, die Menschen zu beobachten, die sich mit Spannung und Vorfreude in den jeweils anderen Teil Deutschlands aufmachten. Wir hatten unsere Couleur mitgenommen (auch das blieb an dem Übergang unbeanstandet) und „drüben“ wurde dann Sven Hof aktiv. Unter Absingen einiger Kommerslieder (u.a. „Die Gedanken sind frei“ bekam Sven unser Fuxenband. Wir stießen auf ihn an, mussten uns aber gleich wieder in Richtung Göttingen aufmachen, da die Verhältnisse am Übergang um 24 Uhr wieder „normalisiert“ werden sollten. Nach der Rückkehr auf unser Haus haben wir zur Feier des Anlasses eine Kneipe geschlagen, zu der auch die kamen, die nicht mit in Großburschla waren. Georg Eggers, x Was sonst noch in der Nacht vom 11. auf den 12. November 1989 in Göttingen geschah Die Stadt Göttingen verstärkte das Personal im Rathaus, um der Nachfrage nach dem Begrüßungsgeld gerecht zu werden. Kurzentschlossen wurde ein Block der Kaserne als kostenloses Nachtquartier für DDR-Bürger eingerichtet. Etliche Besucher des Arionenhauses nutzten diese Möglichkeit, indem sie das Quartier dort bezogen, ihre Kinder ins Bett brachten und aufs Arionenhaus zurückkehrten. Andere waren über den schon lange bestehenden Grenzübergang Duderstadt eingereist und über den in der Nacht geöffneten Übergang der alten B 80 bei Hohegandern nach Hause gefahren. Am nächsten Morgen standen wir in Göttingen-Geismar am Fenster zur Einfallstraße. Unser damals zehnjähriger Sohn zählte die Trabbis und war ganz begeistert, welche Varianten er dabei entdeckte. Unvergesslich sein Aufschrei: „Papa, guck mal, ein Trabbi mit Rallyestreifen!“ Wir selbst fuhren an Neujahr nach Großburschla. Jetzt gab es sogar einen „regulären“ Grenzposten mit eigenem Stempel. Den wollten wir als Erinnerung haben (siehe unten). MKr Der historische Stempel der DDR-Grenzpolizei. Vermutlich um fremde Behörden zu verwirren, ist das Datum verschlüsselt eingedruckt. Großburschla liegt am Ufer der Werra. Der Grenzverlauf ist nicht wie sonst üblich in der Flussmitte, sondern springt mehrfach von einer Seite zur anderen. Die Orte Heldra und Großburschla ragen jeweils in das Territorium des Nachbarn hinein. Es führt nur eine Straße über den Heldrastein in den Ort Großburschla. An der schmalsten Stelle sind die Grenzverläufe kaum 1000m voneinander entfernt. Kein Wunder also, dass der Ort nur noch von Grenzsoldaten bewohnt war und auf dem Heldrastein ein wichtiger Horchposten installiert wurde. Die hessischen Orte Heldra, Altenburschla und Wahnfried bekamen bis lange nach der Wende den Strom aus Thüringen. Das muss man einmal gesehen haben. Wir waren dort. Manfred Kröger DS 4/2014 Wie ich den November 1989 auf dem Borussenhaus erlebte Festrede anlässlich des 62. Stiftungsfestes der S! Borussia Berlin gehalten von Dirk Lamprecht (Bor, PJ) Was liegt näher, als anlässlich der 25. Wiederkehr des 9. Novembers 1989 sowohl die Situation als auch eine Einschätzung der Folgen des Falls der Berliner Mauer zu schildern. Zumal ein Großteil der heute hier Anwesenden dieses Datum auf Grund der Biologie persönlich gar nicht oder noch nicht erleben konnte. Als die Mauer fiel, war ich 22, heute bin ich 46 Jahre alt und lebe nicht zuletzt auf Grund der Ereignisse vom November 1989 inzwischen die längere Zeit meines Lebens im Osten als im Westen der Stadt, wo ich aufgewachsen, zur Schule gegangen bin und meine Ausbildung vor dem Studium absolviert habe. Ich zog im August 1989 als Berliner auf das Borussenhaus, um dadurch das Bundesleben auf dem Haus zu stützen und durch eigene aktive Anwesenheit die sämtlich bis dato nicht aktiven Hausbewohner in den Bund zu integrieren. Man darf dabei nicht vergessen, dass Westberlin bis 1989 von seinem Umland abgeschnitten war und die Borussia überhaupt Mühe hatte, Studenten für unsere Zimmer zu gewinnen. Im November 1989 zeichneten sich im ehemaligen Ostteil der Stadt, bedingt durch die Flüchtlingsströme der Botschaften in Budapest, Prag und Warschau, aber auch durch das Aufkommen des Neuen Forum und der damaligen SDP, massive politische Veränderungen ab. Dies nicht zuletzt nach der Fälschung der Kommunalwahlen vom 22. Mai 89, die in der DDR zu massiven Protesten geführt hatte. Erich Honecker musste seinen Hut nehmen; Egon Krenz war deutlich nur ein Übergangskandidat. Durch den Druck in den Botschaften und ein immer schwieriger werdendes wirtschaftliches Umfeld, versuchte das Politbüro DS 4/2014 über eine Reiseregelung „Druck aus dem Kessel“ zu lassen. Wir wissen heute viel über das Zustandekommen des Reisefreiheitsbeschlusses und seiner Verkündung durch das damalige SED-Politbüromitglied Günter Schabowski unter geradezu kuriosen Umständen am Abend des 09. Novembers auf der Pressekonferenz – nämlich eher beiläufig und unvorbereitet. Aber das mit Folgen, die Weltgeschichte schrieben. Der Schlagbaum an der Bornholmer Straße ging in den Abend- und Nachtstunden nach oben und die zugehörigen Bilder gingen um die Welt. Über die Westberliner Medien war man dicht am Geschehen. Ich schwang mich also auf mein Fahrrad und radelte zum Brandenburger Tor. Eigentlich lag es in der abgeschiedenen Mitte der Stadt, rückte aber auf einmal auf Grund der historischen Ereignisse in den Fokus des Geschehens. Ich traf mehrere Freunde aus der Berliner CDU, u.a. die ehemalige Schulsenatorin Hanna Laurien, spätere Präsidentin des ersten frei gewählten Gesamtberliner Abgeordnetenhauses. Noch in der Nacht kamen die ersten Besucher aus dem Ostteil über die Übergänge, und am nächsten Tag - ich weiß es wie heute, ich hatte Berufsschule am OSZ Banken- und Versicherungen in Alt-Moabit - gab es nach dem ersten Block unterrichtsfrei. Verbunden mit der Maßgabe der Schulleitung, dass sämtlichen Klassen die Gelegenheit gegeben werden sollte, zu den Grenzübergängen und zum Brandenburger Tor zu gehen, um diesen historischen Moment nicht zu verpassen. Eine, wie ich heute noch finde, kluge Entscheidung des damals sehr konservativ eingestellten Schulleiters, für den der Fall der Mauer eine tiefe Genugtuung war. Hieran zeigt sich, dass für viele die Wahrscheinlichkeit, dass die Berliner Mauer fallen würde, in ähnlicher Reichweite lag, wie das Zusammenfallen von Ostern und Weihnachten auf einen Tag. Man hatte sich mit der Situation arrangiert. Die Reden Honeckers, nicht zuletzt in Bonn 1987 und die Bemerkung zum 40-jährigen Jubiläum der DDR, dass die Mauer noch in 100 Jahren stehen würde, ließen bei vielen keine Hoffnung aufkommen, dass sich an diesem Zustand etwas ändern könne. Die Perestroika von Gorbatschow und die Frage, dass ausgerechnet der große Bruder Sowjetunion auf Grund von wirtschaftlichen und militärpolitischen Gegebenheiten einen anderen Kurs verfolgen wollte als die vergleichsweise stalinistisch geprägte SED, muten bis heute anachronistisch an. Bei dem bevorstehenden 37. Stiftungsfest und konnten wir erstmals wieder Alte Herren aus der damaligen Noch-DDR in unserer Runde begrüßen. Erwähnt seien die AH² Vandaliae Helmut Hamann, Jg. 1914, aus Erfurt und Joachim Eins, Jg. 1910, aus Eberswalde. Auch die Gesamtdeutsche Tagung, welche im Januar 1990 stattfand, war ein Anziehungspunkt nach dem Mauerfall. Selten erlebte ich einen so gut besuchten Begrüßungsabend. Parallel dazu zahlte ich bis in den Januar hinein in vielen Sonderschichten in meiner Bank ein Begrüßungsgeld aus. Jeder DDRBürger bekam 100,— DM. Natürlich stellte sich die Frage für uns als Sängerschafter, wie wird sich die Situation in der damals Noch-DDR und den künftigen neuen Bundesländern weiterentwickeln würde. Als Stichwort seien hier die Entwicklung sängerschaftlichen Lebens in Greifswald, in Halle, in Jena, in 5 6 Leipzig oder Dresden genannt. Einige dieser Fragen wurden durch Wiedergründungen in Halle und in Jena mit Leben erfüllt, andere Fragen blieben im Ansatz stecken (vgl. Seite 9). Für viele von uns, im Übrigen auch für die Westberliner, wandelte sich das Leben. Nicht nur durch den Wegfall der Berlinzulage, der für viele Westberliner auch signifikant ins Portemonnaie eingriff, sondern auch durch reale Veränderungen in der Westberliner Lebens- und Arbeitswelt, die sich in der wiedervereinigten Stadt in den Folgejahren sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der privaten – teilweise politisch subventionierten - Wirtschaft niederschlug. So mussten sich die Menschen im ehemaligen Ostteil auf ein anderes System, und die Menschen im ehemaligen Westteil auf sich verändernde Verhältnisse einstellen, wie sie sicherlich in Freiburg i.Br., in Köln oder in Husum nicht zu spüren gewesen sein werden. Die beiden Autoren unserer Berichte über den Mauerfall in Berlin (links Dirk Lamprecht und rechts Jörn Meineke) wurden Bundesbrüder, als sie sich bereit erklärten, in Jena als Stützungsburschen zu wirken. Nicht nur dafür gilt ihnen der Dank der DS. Dennoch hat die Stadt diese Chance ergriffen, und auch unser Bund spürte einen deutlichen Aufbruch durch die Belebung der Berliner Universitäten, gerade im ehemaligen Westteil, mit Studenten aus der Noch-DDR. Ich kann mich bei Aufnahme meines Studiums an der FU im April 1990 an übervolle Hörsäle im Henry-Ford-Bau, an proppenvolle U- und S-Bahnen und an Überbrückungsverkehre mit Bussen an einst gekappten Verkehrsverbindungen in der Stadt noch lebhaft erinnern. Für viele ist es heute kaum noch vorstellbar, aber zwischen den Bahnhöfen Schlesisches Tor und War- schauer Straße bestand ein Buspendelverkehr, weil die U-Bahn noch nicht wiederhergestellt war. Gleiches galt für das Umland oder für den Berliner SBahnring, der im Westen erst 1992 in Teilen wieder eröffnet wurde. Mit der Übernahme der S-Bahn durch die BVG 1984, also 5 Jahre vor dem Mauerfall, wurde dieses Projekt begonnen. Ich möchte in Erinnerung rufen, dass die S-Bahn 1980 noch unter DDR-Regie weite Teile des Streckennetzes stillgelegt hatte. Der guten Form sei festgestellt, dass der Gesamtring der Berliner SBahn im Jahre 2003 wieder ans Netz ging. Die Stadt brauchte einfach Zeit. Das gilt auch für den Potsdamer Platz, den historischen Stadtgrundriss im Bereich der Friedrichstraße und der ehemaligen Mitte, aber auch für den Wandel in der City-West, der sich bis heute vollzieht. Berlin ist eine andere, eine lebendigere Stadt geworden. Zwei Halbstädte sind zu einer Stadt zusammengewachsen, und wir sind als Borussia mittendrin. Sei es im täglichen Leben, wo es keinen Unterschied mehr macht, ob ein Bundesbruder an der Humboldt-Universität, an der Freien Universität, in Potsdam oder an der TU studiert, und wo es selbstverständlich ist, dass man nicht mehr nach Ost oder West, sondern allenfalls nur noch nach dem Stadtbezirk fragt, in dem man wohnt. Und mir fällt es schwer, meinen heranwachsenden Kindern deutlich zu machen, wie es einst in der Halbstadt war, denn eher ungläubig werden bestimmte Situationen hinterfragt, während man sich selbst gelegentlich dabei ertappt, bei Helmstedt noch nach dem Ausweis zu greifen. Persönlich hat sich für viele Bundesbrüder ein Traum erfüllt, für den wir als Konservative früher fast schon verlacht oder als „ewig Ges- trige“ bezeichnet worden sind. Das Deutschlandbild, welches wir als Korporationsstudenten zeichnen, ist geprägt von einem tiefen demokratischen Verständnis, wofür das Jahr 1848 exemplarisch stehen mag, aber auch von der Verantwortung für die deutsche Geschichte, die ausgerechnet der 9.November in den Jahren 1918 und 1938 mit sich bringt. Das Verbot der Sängerschaften im Jahre 1935 durch die NS-Diktatur, den diese demokratischen Strukturen und eine freie Meinungsäußerung zuwiderliefen, spricht genauso für sich, wie die Nichtzulassung studentischen Korporationslebens in der ehemaligen DDR und die Drangsalierung, die Bbr CurtUllrich Busse (Asc) eindrucksvoll in einem Brief an den damaligen EAHx Dr. Alfred Wolffgramm im Februar 1990 beschrieb. Ironischerweise hat es ausgerechnet die DDR-Staatssicherheit im Übrigen nie geschafft, in den Westberliner Korporationen Fuß zu fassen. Eine diesbezüglich gestellte Anfrage beim Beauftragten für die Unterlagen der ehemaligen Staatssicherheit brachte nur magere Ergebnisse zustande. Dokumentiert ist lediglich ein Besuch der Verbandsbrüder der S! Franco-Palatia Bayreuth anlässlich der Gesamtdeutschen Tagung 1984/1985 im ehemaligen Ostteil, damals im Übrigen über den Übergang HeinrichHeine-Straße. Ansonsten fehlten der Staatssicherheit ganz offensichtlich Einsicht und Horizont in das Wesen studentischer Verbindungen, und das mag auch für sich sprechen. Liebe Bundesbrüder, natürlich böte sich die Gelegenheit, noch vieles zu erzählen und noch vieles zu sagen, dazu besteht aber sicherlich noch im Anschluss die Möglichkeit und so möchte ich meine Rede mit einem „Vivat, crescat, floreat Borussiae in aeternum“ beenden und mich für eure Aufmerksamkeit für einen kurzen Einblick in einen Abriss der neueren Berliner Geschichte, aber auch der Geschichte unser Borussia bedanken. DS 4/2014 Mein persönlicher 9. November 1989 7 von Jörn Meineke (Got-Balt, PJ, Hols, Norm) Im WS 1989/90 studierte ich in Göttingen und war Jungbursch der S! Gotia-Göttingen. Damals wohnte ich in einem Wohnheim der evangelischen Landeskirche, deren Bewohner zwei Fixpunkte in ihrem Terminkalender kannten: Anfang Mai und Anfang November "Ostberliner Theologiestudenten besuchen." Über die Jahre hatten sich so Freundschaften mit einer regelmäßigen Briefkorrespondenz entwickelt, auch wenn man nicht immer alles so ausdrücklich schreiben konnte, wie man gerade dachte. Schließlich durften sich die Ostberliner Theologiestudenten wohl mit Fug und Recht zur Opposition rechnen und sicher sein, dass jeder an sie adressierte Auslandsbrief in einem Keller in der Normannenstraße vorsorglich aufgedampft und nach Lektüre wieder liebevoll verschlossen wurde, genauso wie in umgekehrter Richtung. Am 9.November 1989 war ich nun, ein halbes Jahr vorher terminiert, in einer Fahrgemeinschaft unterwegs von Göttingen nach Ostberlin, über den Grenzübergangspunkt Helmstedt. Um null Uhr sollte am Bahnhof Friedrichstraße - dem Grenzübergangspunkt für ausländische Fußgänger - der Grenzübertritt passieren, denn für einen armen Studenten waren die pro Tag fälligen 5,- DM Visagebühr und 25,- DM Mindestumtausch doch immer so viel Geld, dass man für diesen horrenden Preis auch bitte immer ganze Tage haben wollte. An diesem 9. November war alles komplett unaufregend: Es regnete nicht, es gab nicht einmal richtigen Verkehr, wir waren sogar so mutterseelenallein unterwegs, dass vor und hinter uns kein anderes Auto zu sehen war. Wir waren auf der Interzonenautobahn unterwegs, auf der das Anhalten außerhalb von Raststätten auf DDR-Seite nicht zu empfehlen war, wollte man nicht DS 4/2014 gerade unter dem Verdacht, ein Schleuser oder Spion zu sein, auf unbestimmte Dauer verhaftet werden, als wir kurz nach 21.30 Uhr DIE Nachricht hörten „Die Grenze ist offen.“ Ich schaute ungläubig auf das Datum meiner Armbanduhr und murmelte „Dabei ist doch nicht mal der 1.April.“ Ja, und dann sahen wir plötzlich, dass uns auf der westwärts führenden Richtungsfahrbahn ein Auto mit unendlich kleinen Scheinwerfern entgegen kam: Ein Trabbi! Unser Fahrer entschloss sich spontan zu etwas, was er ansonsten, ohne diese Nachricht, die uns noch allen in den Ohren klang, nicht gewagt hätte. Er hielt auf der Überholspur an einfach so, als wäre das gar keine Autobahn, sondern ein etwas zu länglich geratener Parkplatz. Der Trabbifahrer machte es ihm „nach“, folgte möglicherweise einer Paralleleingebung und machte seine Überholspur ebenfalls dicht. Alle stiegen aus und einen kurzen Augenblick staunten wir uns gegenseitig an. War es die soeben gehörte Nachricht oder das, was wir daraus gemacht und einfach entschieden hatten, dass eherne Verbote, wie das, auf der Interzonenautobahn niemals anzuhalten, für uns keinerlei Geltung mehr haben sollten? Weil alle weiterwollten, blieb es bei einer kurzen Unterhaltung, von der mir heute nur noch eine Feststellung des Trabantfahrers in Erinnerung geblieben ist: „Keine Angst, wir bleiben nicht, wir wollen nur sehen, ob die Grenze wirklich auf ist.“ Ab diesem Zeitpunkt ahnten wir, dass wir Zeugen von etwas richtig Großem sein könnten. Der Grenzübertritt um Mitternacht war trotz alledem formal so wie immer. Grenzer oben, Einreisender darunter. Die Theke so hoch, dass der Einreisende nicht sehen konnte, was der Grenzer da oben hantierte. Anders als sonst verschwand diesmal kein zweiter Grenzer mit meinem Reisepass in hinteren Gefilden, um dort natürlich eine Kopie des Passes für die Stasi zu fertigen. Ich wurde aber mit einem Auge wie immer kritisch beäugt, während das andere Auge des Grenzers die Inhalte jeder Seite meines Reisepasses „scannte“. Nachdem ich auf der anderen Seite von meinen Freunden in die Arme geschlossen worden war und wir darüber sinnierten, wie lange so etwas wohl halten könne, legten wir ein absolut antizyklisches Verhalten an den Tag. … Wir machten das, was wir immer schon gemacht hatten, wenn ich angekommen war: Ab nach Hause , wo wir „Stierblut“ tranken, einen ungarischen Rotwein, den man für damals rund 10,- M überall im Arbeiter- und Bauernparadies kaufen konnte. Wir redeten und redeten, während der aus seinem Winterschlaf erwachte Berliner Bär auf der Mauer steppte. Am nächsten Morgen taten wir wiederum nicht das, was alle anderen taten. Wir kauften stattdessen in der Karl-MarxBuchhandlung ein, in der ehemaligen Stalinallee, wo es gute und für den Westbesuch günstige Bücher gab. Wir kauften auch einen Bonsai im sicherlich einzigen Bonsaigeschäft der „Deutschen Demokratischen“. Der Baum bekam von mir spontan den Namen „9.November“. Er wurde zu Hause geparkt, denn nun hatten wir unsere Geduld lange genug auf die Folter gespannt. Jetzt wollten wir es wissen und gingen zum nächsten neu eröffneten Grenzübergangspunkt, „Invalidenstraße“. Nachdem wir in der Nacht schon den Eindruck ge- Transparent vom Herbst 1989 Gezeigt auf der Ausstellung „Einigkeit und Recht und Freiheit - Wege der Deutschen - 1949 1999“ im Martin-Gropius-Bau in Berlin 8 wonnen hatte, als gäbe es demnächst möglicherweise keine Regeln mehr oder doch zumindest etliche weniger, holte uns eine lange Menschenschlange vor der Mauer auf den Teppich zurück. Die guten alten Regeln, es gab sie noch. Also erst einmal angestellt und im Schneckentempo nach vorne gepirscht. Wie bei jeder Schlange in der DDR empfanden wir das Warten nicht als etwas Lästiges, sondern als Vorfreude - nur dass ich der einzige in der Schlange war, der glaubte wirklich zu wissen, was uns erwartete. Trugschluss, von Anfang an! Als wir an der Reihe waren, nahm der Grenzer meinen grünen Reisepass in die Hand, durchblätterte ihn pflichtgemäß, um zu „kontrollieren“, wo der „Klassenfeind“ schon überall gewesen war und ob er sich denn auch rechtmäßig im Paradies aufhielte. Dann besann er sich seiner weitergehenden Aufgabe und knatterte heraus: „Ihnen als Bürger der BRD ist bekannt, dass Ausländer ausschließlich über den Bahnhof Friedrichstraße aus unserer Republik ausreisen dürfen.“, drehte sich um und ließ mich stehen. Momentane Ratlosigkeit auf Seiten des Bundesbürgers. Was macht man da? Ich tat etwas derart „Tollkühnes“, das ich es mir vorher nie hätte träumen lassen: Ich machte nicht etwa die Kehrtwende, um wie befohlen, am Bahnhof Friedrichstraße auszureisen. … Für diejenigen, die es nicht selbst miterlebt haben, ein Beispiel zur Illustration der vollkommen natürlichen „Obrigkeit“shörigkeit in der DDR: Wenn man in ein Restaurant wollte, stellte man sich draußen an, auch wenn es gar keine Schlange gab, denn ein überfülltes Restaurant habe ich niemals erlebt. Man stellte sich an, um „platziert“ zu werden und stand vor einem nicht selten ziemlich leeren Restaurant mit erkennbar unendlich vielen freien Sitzplätzen gern einmal eine Viertelstunde, bis man hereingebeten und an einen Tisch platziert wurde. Oder man stand an einer großen Straße und wartete, wie von einem Volkspolizisten befohlen, eine geschlagene Vier- telstunde, um hinüberzugehen, denn erst musste eine Kolonne Volvos und Renaults passieren. Die ansonsten sehr spärlich befahrene Straße wurde einfach für die Fahrzeuge des Zentralkomitees gesperrt. ... Statt also Richtung Friedrichstraße abzudrehen, ging ich weiter vorwärts. Ich folgte dem Mann in der Schlange vor mir, der hinter einer Kurve nach rechts in Richtung Mauer abgebogen war, ohne zu wissen, wohin der Weg wirklich führt. Mir war maximal mulmig zumute. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass gleich eine Kugel zwischen meinen Schulterblättern stecken könnte, aber dass ich unsanft zu Boden befördert und mit einer „Acht“ um die Handgelenke ausgerüstet werden könnte … das hätte ich zwar als unpassend, aber als nicht so sehr unrealistisch empfunden. Stattdessen passierte rein gar nichts. Ich folgte also, ohne auffällig zu schnell zu gehen, und fand mich plötzlich in einer Gruppe von sechs weiteren Bürgern wieder, meine Freunde kamen hinzu, vor uns eine Stahltür in der Mauer (Wo kam die eigentlich plötzlich her? Wer bitte hat jemals in der Mauer eine Tür gesehen oder war die über Nacht eingesetzt worden?) daneben ein Unteroffizierdienstgrad der Grenztruppen. Nachdem wir zu zehnt waren, schloss ein Grenzer auf, ließ uns raus und schloss hinter uns wieder ab. Drüben brandete pure Lebensfreude. Ungeachtet meiner fahnentuchroten Adidas-Jacke, Blue Jeans von Levis und weißen Sportschuhen, die mich in den Augen eines Westberliners als Sohn eines Parteifunktionärs hätten ausweisen können, wurde ich geherzt, geküsst, eine Bratwurst in die Linke, ein Bier in die Rechte und dann viel reden. Während der Westberliner den Freudentaumel neu erfunden hatte, weil er wusste, dass sein Inseldasein ein Ende hat, war der Taumel des Ostberliners ein anderer: Genauso freudig, aber gleichzeitig ungläubig und unsicher, erschlagen von der bunten Vielfalt. Was kam danach, was ist geblieben? Geblieben ist die stete Neugier auf die Menschen in den neuen Bundesländern. Ich habe insbesondere durch meinen Jenenser Bund viele Menschen aus den sog. neuen Ländern, die wir scherzhaft gern die teuren Länder nennen, kennengelernt. Ich habe einen Aufbruchgeist geatmet, den es in den alten Ländern in den fünfziger Jahren gegeben haben mag. Ich habe erfahren, dass beispielsweise Verbindungen nicht nur auf der eingefahrenen Schiene funktionieren, nicht so saturiert - vergleichsweise ideenlos sein müssen, dass Studenten, wenn sie denn nur genug Witz haben, immer wieder Traditionen neu erfinden können, während sie alte Traditionen mit tatsächlicher Kenntnis pflegen. Ich habe beispiellose Solidarität erlebt, die möglicherweise aus der Not geboren war, aber die doch da war , und die Selbstbezogenheit des Wessis noch nicht kannte. Ich habe - einmal die komischpraktische Seite - auch erfahren, dass Chargierte, die bei der Nationalen Volksarmee gedient hatten, tatsächlich zu einem Kommers einmarschieren konnten, während manche Westverbandsbrüder, jeder für sich, sehr individuell eintänzeln. Für unseren kleinen Verband ist es eminent wichtig gewesen, dass wir mit den S!S! Fridericiana und zu St. Pauli in Jena zwei Sängerschaften in den neuen Ländern dazugewonnen haben. Für nicht wenige Verbandsbrüder, die im Westen leben, sind diese beiden Bünde der lebendige Beweis, dass auch sie an der Einheit teilhaben. Und so wie für das ganze Land die Wiedervereinigung unter dem Strich ein Segen gewesen ist, so war sie ein Segen auch für unseren Verband, denn durch unsere beiden Ostsängerschaften sind wir in einem einzigen Jahr um zwei Aktivitates gewachsen zwei Bünde, die, den Schwung der Wendezeit nutzend, wie Phoenix aus der Asche gestiegen sind. DS 4/2014 Viele Verluste und eine Rückgabe Das Schicksal der mitteldeutschen Sängerschafterhäuser nach dem Fall der Mauer Die mitteldeutschen Sängerschafterhäuser wurden zumeist noch vor dem Ersten Weltkrieg erworben. So unterschiedlich wie ihre Größe war auch ihr Schicksal nach der Wiedervereinigung. Schmerzlich mussten die Altherrenverbände nämlich feststellen, dass kein noch so klug ausgedachter Plan aufgegangen ist. Der Einigungsvertrag wurde mit einer Dreiviertelmehrheit im Bundestag angenommen. So konnte das Grundgesetz außer Kraft gesetzt werden und manche sagen, ein Staatsdiebstahl wurde juristisch abgesegnet. Was war passiert? Man wollte verhindern, dass die ehemaligen Großgrundbesitzer ihre Ländereien zurückerhielten. Deshalb wurde eine Fristenlösung unter Umkehr der Beweislast beschlossen. Wer im Westen nachweisen konnte, dass der Grundbucheintrag inkorrekt erfolgte, bekam sein Haus wieder. Nicht so im Osten. Die S! Arion und die S! Erato haben ihre Häuser endgültig verloren: die S! Arion, obwohl sie die Einheitssatzung des NS-Studentenbundes in das Grundbuch inkorrekt eintragen ließ: die S! Erato, weil die TU Desden zuviel investiert hatte. Andere verkauften privat an Bundesbrüder, die längst verstorben waren. Einzig die Rückgabe des Fridericianerhauses in Halle gelang. Bei der Gründung der Sängerschaft Hohentübingen zu Tübingen legten die drei Gründungssängerschaften in ihrer Satzung fest, dass die S! Fridericiana nach Halle zurückgeht, sobald die Umstände dieses erlaubten. Mit der Wiedervereinigung trat dieser Fall ein. Für mehrere Semester gingen Stützungsburschen aus Tübingen nach Halle. Heute ist die Fridericiana die Sängerschaft in der DS mit der größten Aktivitas. Parallel zu dieser personellen Unterstützung, schaffte es Bbr DS 4/2014 Eberhard Theurer (Htb, Hols, Frid) als Rechtsanwalt quasi im Alleingang, die Eigentumsrechte am Haus der Fridericiana für den Bund Alter Fridericianer zu reaktivieren. Rein rechtlich gehörte ihnen das Haus am Jägerplatz seit dem Kauf im Jahre 1901 (?) ununterbrochen. Dem Hausverein war es gelungen, eine Eintragung als NS-Studentenbund zu vermeiden. Eine Zwangseintragung nach SED-Enteignung gab es in Halle offenbar nicht. Bbr Theurer reaktivierte den Hausverein, indem er sich von den acht damals noch lebenden Mitgliedern eine Vollmacht ausstellen ließ. So erhielt er Einsicht in die Grundbuchakte und stellte nicht so sehr zur eigenen, aber besonders zur Verwunderung der SEDNachfolgeorganisationen fest, dass das Haus niemals enteignet worden war. Es wird zwar erzählt, dass sich Erich und Margot Honnecker auf diesem Haus der FDJ (Freie Deutsche Jugend) kennengelernt haben, aber die FDJ hat es versäumt, sich ins Grundbuch eintragen zu lassen. So war für Bbr Theurer der Weg frei, indem er nur seine Rechte als Hausbesitzer bekanntgeben musste. Alle Versuche der Behörden, dieses zu verhindern, liefen ins Leere, so dass bereits am 27.4.1991 die Wiedereröffnung in Halle im eigenen Haus gefeiert werden konnte. Manfred Kröger (Hols, et al.) Couleurkarten halten die Erinnerung an die alten Sängerschafterhäuser wach. Von oben und von links: Das Haus der 1) Greifswalder S! Guilelmia in der Bahnhofstr. 35/ 36; heute Katholisches Pfarramt. 2) der S! Fridericiana Halle am Jägerplatz 14; heute wieder Sitz der Fridericiana; 3) der S! Erato Dresden in der Mommsenstr. 11; heute Rektorat der TU Dresden; 4) der S! zu St.Pauli Jena am Forstweg 24; heute Eigentumswohnungen; 5) der S! zu Pauli Leipzig in der Carolinenstraße 7; heute Augenklinik; Juni 1941 Umzug Helfferichstr. 55; 6) der S! Arion Leipzig in der Elsterstr. 35; heute Eigentumswohnungen und 7) der S! Salia Halle in der Henriettenstr. 3; im Krieg zerstört. 9 10 Menen und Langemarck - eine Spurensuche nach Sängerschaftern auf deutschen Soldatenfriedhöfen des 1. Weltkriegs von Thomas Vogtmann (Fr-Pal, Bor, Norm, Frid) Der Ausbruch des 1. Weltkriegs stellte für die studentischen Korporationen Deutschlands und Österreichs eine massive Zäsur dar. Allein die Sängerschaften verloren von ihren ca. 3.000 Kriegsteilnehmern jeden Alters etwa ein Drittel auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten. So kam der Fridericianer Julius Wilhelmi 1915 mit fast 57 Jahren als Kompanieführer bei einem Sturmangriff in Polen um. Sein Bbr Werner Thiele wird seit Oktober 1914 auf dem Schlachtfeld bei Lille vermisst - er war gerade 19 Jahre alt geworden. Das Verbindungsleben kam beinahe überall zum Erliegen. Nur wenige große Sängerschaften konnten einen reduzierten Betrieb aufrechterhalten. Ganze Aktivengenerationen wurden nahezu ausgelöscht. Als Beispiel eines auch für die Familie beinahe unvorstellbaren Verlusts sollen die Gebrüder Werner genannt sein: Fünf Pfarrerssöhne, die zwischen 1901 und 1914 bei der S! Salia aktiv wurden und von denen nur einer den Krieg überlebte. Die beiden zuletzt aktiv gewordenen (Erich und Friedrich Werner) fielen bereits am 2. Oktober 1914 - Friedrichs 19. Geburtstag. Zwei Tage später starb Heinrich Werner. Ernst Werner überlebte seine Brüder kein Jahr. Das „Ehrenbuch der Deutschen Sängerschaft“ - eine vom Jenenser Pauliner Friedrich Mann bearbeitete Schrift aus dem Jahre 1934 - und verschiedene öffentlich zugängliche Datenbanken geben Auskunft, wo die gefallenen Sängerschafter ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Außerdem wollte ich mir selbst ein Bild machen und möchte hier meine persönlichen Eindrücke eines Besuchs auf Soldaten- friedhöfen Westflanderns im September 2014 schildern. Das DS-Ehrenbuch kommt - mit Ausnahme eines Gedichts des Schriftstellers Erwin Guido Kolbenheyer (C! Symposion Wien seit 1906, später EM der DS) und zweier Bilder des Studentenfriedhofs Langemarck - völlig ohne pathetisches Beiwerk aus. Dies mutet insofern ein wenig erstaunlich an, als ein mir vorliegendes Werbeblatt für das Ehrenbuch von einem „Mahnmal“ für Jüngere und „eine(m) Stück ... erlebter Geschichte und Erinnerung an treue Menschen aus heute schon so ferner Zeit“ für die Älteren schwärmt. Dieser Aufruf zum Kauf, den der damalige Verbandsführer der DS, Gerhard Loheyde (Leop, Sal, Got, Germ) „Mit deutschem Sängerschaftergruß! Heil Hitler!“ unterzeichnete, beginnt mit den Worten „Zum 20. Gedächtnistag von Langemarck“. Als Referenzdatum für diesen Tag darf somit der 10. November 1914 gelten. Was aber geschah an diesem Tag? Nachdem der Vormarsch deutscher Truppen im Westen Mitte September 1914 zum Erliegen gekommen war, versuchten die gegnerischen Heere im sogenannten „Wettlauf zum Meer“ zur Kanalküste vorzudringen und dabei den Widersacher zu umfassen. Dies scheiterte und man stand sich an einer von der Kanalküste bis zur Grenze der Schweiz verlaufenden Front gegenüber, was trotz immenser Verluste im Großen und Ganzen bis 1918 an sich so blieb. Im belgisch-französischen Küstengebiet begann nun die erste Flandernschlacht, da der deutsche Generalstabschef von Falkenhayn hier noch eine Chance sah, Geländegewinne zu erzie- len und dem Gegner das Anlanden von Nachschub aus England zu erschweren. Auf deutscher Seite kamen dabei weitgehend sogenannte Reserveregimenter zum Einsatz. Diese oft mit einem hohen Anteil an bisher ungedienten Kriegsfreiwilligen und älteren Reserveoffizieren ausgestatteten Einheiten waren erst nach Kriegsbeginn zusammengestellt, schlecht ausgerüstet und ohne ausreichende Schulung an die Front verlegt worden. Zum mangelhaften Ausbildungstand kam noch der Umstand hinzu, dass dieser Truppe oft Berufssoldaten des britischen Expeditionskorps gegenüberstanden. Als Kriegsfreiwilliger galt, wer entweder jünger als 20 Jahre war (die Wehrpflicht im Deutschen Reich begann in diesem Alter) oder seine Wehrpflicht noch nicht abgeleistet hatte. Grund hierfür konnte z.B. die Tatsache sein, dass man zwar gemustert, aber nicht eingezogen wurde (in Preußen wurde vor 1914 nur ungefähr jeder 2. Taugliche auch einberufen). Viele Studenten meldeten sich kurzerhand freiwillig, da sie sowieso planten, bis zu ihrem 25. Lebensjahr als sogenannter „Einjährig-Freiwilliger“ zu dienen. Diese Laufbahn ermöglichte bei freier Wahl des Antrittszeitpunkts eine von drei Jahren auf ein Jahr verkürzte Dienstzeit und eine Karriere als Reserveoffizier, was für Akademiker im Kaiserreich schon fast ein „Muss“ war. Einen Eindruck von der Begeisterung für den anstehenden Waffengang, von dem viele glaubten, dass er ähnlich dem Krieg 1870/71 nur einige Monate andauern würde, vermitteln die hier auf einem Gruppenbild versammelten knapp 30 Sängerschafter aus Halle. Sie traDS 4/2014 gen als Freiwillige fast ausschließlich die Uniform des einfachen Soldaten, offensichtlich frisch aus der Kleiderkammer. Erkennbar sind anhand der Schulterklappen Artillerie- und Füsilierregimenter der Garnison Halle, welche im November 1914 auch in Flandern standen. Nach Wochen blutigster Kämpfe vor der belgischen Stadt Ypern, die aber beiderseits keine echten Erfolge brachte, kam es eben an besagtem 10. November 1914 zwischen den benachbarten Ortschaften Noordschote und Bixschoote (flämisch: "Bikschote“) ca. 5 km nordwestlich der Ortschaft Langemarck (flämisch „Langemark“) zu einem Aufeinandertreffen von deutschen Reserveeinheiten und französischen Truppen. Vor Sonnenaufgang, und ohne vorbereitendes Artilleriefeuer auf die gegnerischen Gräben und Unterstände, sollten die deutschen Einheiten den Feind überraschen, der aber seinerseits ebenfalls eine Attacke vorbereitet hatte. Der Sturmangriff wurde zum Fiasko, die Angreifer fast vollständig aufgerieben. „Sturm ausgeführt. I. Bataillon erledigt bis auf Regimentskommandeur, Adjutant und ein paar Mann“, lautete eine lapidare Meldung des beteiligten „Reserve-Infanterie-Regiments 205“. Der französische Gegenangriff folgte auf dem Fuße, endete aber mit der Gefangennahme von ca. 2.000 Franzosen, deren ungedeckte Flanke vom II. Bataillon der 205er aufgerollt werden konnte. Am Ende dieses Tages waren die Verluste immens, der deutsche Geländegewinn minimal. Die Oberste Heeresleitung ließ am folgenden Tag in ihrem Bericht verlautbaren: „Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesang ‚Deutschland, Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie“. Dass aus dieser Meldung schon während des Krieges ein Mythos geboren wurde, der sich - vor allem nach 1933 - propagandistisch verwerten ließ, liegt wohl auf der Hand. Ebenso klar ist es heutzutage wohl, dass sich diverse ForschenDS 4/2014 de seit Jahren bemühen, diesen Mythos zu dekonstruieren. Dass dieses Ereignis nach dem verlorenen Krieg besonders in studentischen und hier wieder ganz besonders in korporiert-studentischen Kreisen Beachtung fand, lässt sich nachvollziehen, wenn man eben die Tatsache im Hinterkopf behält, dass die beteiligten deutschen Einheiten einen gehörigen Anteil Freiwilliger aufwiesen, darunter eben auch kriegsfreiwillige Studenten. Und ein großer Teil der damaligen Studentenschaft war irgendwo korporiert. Es soll an dieser Stelle nicht darüber spekuliert werden, wie tatsachengetreu die Meldung der Heeresleitung war oder sein wollte. Wahrscheinlicher als ein Sturmangriff mit Gesang ist es, dass ein nach dem steckengebliebenen ersten Angriff über Bixschoote an die Front nachrückender Truppenteil das „Lied der Deutschen“ neben anderen Liedern beim Anmarsch anstimmte. So ist es zumindest in der Geschichte eines beteiligten Regiments verzeichnet. Ebenso kann die Frage, wieviele Schüler und Studenten bei diesem Angriff beteiligt waren - also ob die „jungen Regimenter“ überdurchschnittlich jung an Jahren waren - heute aufgrund der nicht mehr vollständig vorhandenen Militärakten nicht beantwortet werden. „Jung“ könnte auch im Sinne von frisch, bzw. gerade erst aufgestellt gemeint gewesen sein (also kein Teil der traditionsreicheren Einheiten des Heeres). Fest steht, dass der „Mythos von Langemarck“ im Sinne eines patriotischen Opfergangs bereits 1915 in der Welt war und nach dem Kriege vielfach LangemarckFeiern abgehalten wurden, man Langemarck-Denkmäler, -plätze und -straßen weihte und aus den „jungen Regimentern“ nach und nach so etwas wie reine „Studentenbataillone“ wurden. Die lange Zeit von Korporierten dominierte Deutsche Studentenschaft (ein Zusammenschluss der Astas aller Hochschulen im Reich, Österreichs sowie der von Danzig, Prag und Brünn) half in diesem Sinne 1928 bis 1932, den „Deut- schen Soldatenfriedhof Nr. 123“ nahe Langemarck mithilfe der „Langemarck-Spende der Deutschen Studentenschaft“ auszubauen. Bereits damals wurden die Gebeine Gefallener, welche auf mehrere Soldatenfriedhöfe in der Umgebung verteilt waren, hier zusammengeführt. Auf dem 1957 und 1984 umgestalteten Gelände ruhen durch Zubettungen aufgrund der Auflösung weiterer Friedhöfe inzwischen ca. 44.300 deutsche und zwei britische Soldaten des 1. Weltkriegs. Ursprünglich war die Anlage am Ortsrand von Langemarck-Poelkapelle äußerst schlicht und ähnelte eher einem Fort, als einem Kirchhof. Eine etwa brusthohe Stein-Erde-Mauer, welche teilweise von einem Wassergraben (Symbol für die überfluteten Stellungen) gesäumt wurde, umgab eine Rasenfläche. Dort pflanzte man Eichensetzlinge und stellte auf den Gräbern einfache Holzkreuz auf. Im trutzig geduckten, fast fensterlosen Eingangsgebäude wurden in einem Raum die Namen der zunächst 6.313 hier beigesetzten Gefallenen auf Holztafeln an den Wänden festgehalten. Hinter dem Eingangsgebäude stand ursprünglich eine Wand, die mit dem Gebäude eine Art Innenhof vor dem Gräberfeld bildete. Hier wurden Andachtsfeiern abgehalten. Einen Teil der Friedhofsfläche durchzog eine geschwungene Linie aus drei ehemaligen deutschen Bunkern und 49 sarkophagähnlichen Gedenksteinen aus Stein und Beton, die den hier befindlichen ehemaligen Frontverlauf symbolisierten. Jenseits dieser Linie wurde eine Wiese mit Mohnblumen angelegt, da dessen rote Blüten als Symbol für die blutgetränkte Erde und die frischen Gräber der Soldaten standen, auf denen als erstes der Mohn zu blühen begann (diese 11 Kriegsfreiwillige Sängerschafter aus Halle tragen im Herbst 1914 zur Uniform ihr Band sichtbar. 12 Symbolik ist vor allem im angelsächsischen Raum weit verbreitet). 25 der 49 Gedenksteine wurden mit den Namen studentischer Dachverbände versehen, welche sich durch Spenden am Bau des Friedhofs beteiligt hatten. Die restlichen stifteten Traditionsträger militärischer Einheiten. Der Stein mit der Inschrift „Die Deutsche Sängerschaft“, welcher auch im „Ehrenbuch“ abgebildet ist, mag heute als Stellvertreter für die namentlich bekannten 10 Sängerschafter stehen, die sich nach meinem heutigen Kenntnisstand unter den ca. 36.800 heute namentlich bekannten Toten in Langemarck befinden. Dieser Stein ist mithin auch das einzige Denkmal, welches die Deutsche Sängerschaft je errichtet hat. Umgestaltungen und die Zubettungen veränderten den Friedhof. So sind die Bäume inzwischen natürlich groß geworden und geben dem Ort ein freundliches, parkähnliches Aussehen. Die Holzkreuze wurden durch liegende Steintafeln ersetzt, unter denen jeweils mehr als ein Dutzend Gefallene ruhen. Die Mohnblumenwiese ist nun ebenfalls mit Gräbern belegt. Dem Eingangsbereich gegenüber wurde eine Figurengruppe „Trauernde Soldaten“ aufgestellt. Der Innenhof hinter dem Eingangsgebäude ist durch die Wegnahme der Mauer verschwunden. Leicht zu übersehen ist der über der Rückseite des Eingangstores auf einer Bronzetafel angebrachte Mahnspruch „Deutschland muß leben und wenn wir sterben müssen“. An der Stelle des Innenhofs befindet sich heute ein großes Kameradengrab mit Stelen, auf denen die Namen der nach dem 2. Weltkrieg hier beigesetzten Soldaten des 1. Weltkrieges verzeichnet sind. Deren Gebeine stammen von vielen kleineren Anlagen, die über ganz Flandern verstreut waren. Am Rande des Friedhofs wurde 2006 ein tunnelartiges Gebäude errichtet, in dem auf Bildschirmen Filme zum Kriegsgeschehen und zur Geschichte des Friedhofs zu sehen sind. Die Reihe mit den Kenotaphen der studentischen Verbände steht unverändert vor Ort. Sowohl im angelsächsischen, als auch im belgischen Sprachgebrauch wird der Friedhof nach wie vor als „Studentenfriedhof“ bezeichnet. ein Doppelgrabstein für zwei Flieger und ein mit Davidstern versehener Grabstein für einen jüdischen Unteroffizier. Am Ende des 1. Weltkriegs befanden sich in Belgien über 600 kleinere und kleinste deutsche Soldatenfriedhöfe. Die bereits vor dem 2. Weltkrieg begonnene Zusammenlegung wurde bis in die 1950er Jahre weiter praktiziert und die Zahl schließlich auf vier Begräbnisstätten reduziert (wobei durchaus noch weitere „gemischte“ Friedhöfe mit deutschen Gräbern existieren). Im Gegensatz dazu bestehen z.B. noch Dutzende Soldatenfriedhöfe der Armeen des britischen Commonwealth. Genannt und zum Besuch empfohlen sei hier als Beispiel der nahe Langemarck inmitten von Feldern gelegene Friedhof „No Man’s Cot“ mit 77 Bestatteten, die hier während des Krieges beigesetzt und nicht umgebettet wurden. Die Zusammenführung der deutschen Gefallenen der Jahre 1914-18 in Belgien ließ schließlich die vier folgenden großen Soldatenfriedhöfen entstehen: Langemarck, Hooglede (ca. 8.240 Bestattungen), Vladslo (ca. 25.600 Bestattungen) und Menen (ca. 48.000 Bestattungen). Menen ist mit 30 hier bestatteten Sängerschaftern der Soldatenfriedhof mit dem wohl größten Anteil an Gefallenen der DS aus der Zeit des 1. Weltkriegs. Meine bisherigen Nachforschungen ergaben weltweit insgesamt 228 ermittelte Begräbnisstätten von gefallenen Sängerschaftern, davon der Großteil in Frankreich. Weiterhin existieren 47 in Belgien, 13 in Deutschland, drei in Rumänien, zwei in Italien, Litauen und England und je eines in Tansania, in Mazedonien und in Lettland. Ein Verbandsbruder fand im Wrack des 1916 gesunkenen Linienschiffs „Pommern“ ein Seemannsgrab. Der Friedhof in Menen unterscheidet sich grundsätzlich von dem in Langemarck. Während Langemarck an der Front lag und diese Tatsache den Architekten Tischler und Hacker quasi als Motiv für die Gestaltung diente, erhielt Menen seine heutige Gestalt in den 1950er Jahren und ragt architektonisch nicht hervor. Man betritt das Gelände über ein Eingangsgebäude, in dem sich ein Raum mit den Listen der Bestatteten befindet. Auf dem ebenfalls von hohen Laubbäumen bestandenen Gelände befindet sich eine schlichte oktogonale Kapelle. Menen lag bis 1918 hinter der Front und am Ort wurden schon während des Krieges Bestattungen vorgenommen. Während die Toten heute unter am Boden liegenden einfachen Steinplatten ruhen, waren die im Krieg entstandenen Gräber durchaus individuell gestaltet. Einige dieser Grabsteine stehen heute am Rand um den Friedhof darunter Was beim Vergleich der Zahl von 228 mit der Gesamtzahl der Gefallenen auffällt: Wir kennen leider bei vielen Kriegstoten heute keine Grabstätte mehr. Teilweise überführte man Verstorbene in die Heimat und setzte sie auf gewöhnlichen Friedhöfen bei; die Gräber wurden inzwischen wahrscheinlich aufgelöst. Manche Friedhöfe - vor allem an der Ostfront - wurden nicht schon in den 1920er Jahren von deutschen Stellen betreut und waren auch nach 1945 lange Zeit nur schwer zugänglich. Oft verfielen diese Orte im Laufe der Zeit. So bleibt z.B. die Suche nach Gefallenen der Sängerschaften der Habsburgermonarchie häufig erfolglos. Manches Soldatengrab wurde auch schon während des Krieges durch Veränderungen der Frontlinie zerstört. Soldatenfriedhöfe, auf denen gefallene Sängerschafter ruhen, gibt es auch an exotisch anmutenden Orten. So liegt das Grab des in der Schlacht von Mahiwa gefallenen Arionen Dr. Felix Mohn, Stabsarzt in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, in Daressalam in Tansania. Aber es wurden und werden noch Jahrzehnte nach Kriegsende Tote geborgen und beigesetzt. Exemplarisch seien die über 300 erst im Jahr 1974 aus dem Tunnelsystem der Kreidefelsen am Mont Cornillet in der DS 4/2014 Champagne geborgenen Soldaten des „Württembergischen Infanterie-Regiments 476“ genannt. Am 20. Mai 1917 wurden sie verschüttet oder erstickten unter Tage, da die feindliche Artillerie Luftschächte und Stolleneingänge zerstört hatte. Unter den Toten: der Bataillonsadjutant Friedrich Mayer (AL! Schwaben Stuttgart). Und mancher Tote wurde und wird wohl schlichtweg nie gefunden. Im Niemandsland zwischen den Schützengräben war eine Bergung oft nicht möglich und die Leichen wurden von Tieren fortgetragen oder durch die Einwirkung von Geschossen unauffindbar oder waren nicht mehr individuell zu identifizieren. Ein makaberes Beispiel für eine später doch noch erfolgte Identifikation ist der Fall des Studenten Valentin Öhrlein (T! Asciburgia Würzburg), der 1914 in Flandern fiel und dessen Identität nur noch anhand des unter dem Waffenrock getragenen bestickten Burschenbandes festgestellt werden konnte. Diese Begebenheit stellt keinen Einzelfall dar und Erzählungen von der Sitte, das Band unter der Uniform zu tragen, stammen nicht aus dem Reich der Legenden. Schon vor dem Krieg trugen gerade die „Einjährig-Freiwilligen“ oft das Band auf der Uniform, wenn beispielsweise Garnison und Studienort identisch waren und sie eine Verbindungsveranstaltung besuchten. Viele fühlten sich auch an der Front weiter als Vertreter ihrer Verbindung bzw. sahen die Verbindung wie die Armee als Teil eines wehrhaften Staates an. 1915 schrieb ein Kamerad im Nachruf auf Gustav Boschan (Sal, gefallen 1914) in der Salierzeitung: „Im Nahkampf fiel unser lieber Boschan, von einer russischen Kugel in den Kopf getroffen... Wir waren dauernd zusammen, sein frisches und frohes Gemüt belebte uns... Bis zuletzt trug er unter seinem Waffenrock sein blau-weiß-braunes Burschenband und sagte immer ‘Damit will ich mal sterben!’“. Ein aus der Kriegszeit stammendes Gedicht des Leipziger Pauliners Alfred Martin (in der FestDS 4/2014 schrift „Hundert Jahre Paulus“ 1922 veröffentlicht) lautet denn auch wie folgt: „Dich, Mütze, häng’ ich an die Wand, Bleibst bei den Büchern hier, Du aber, treues Burschenband, Du ziehst mit mir. Umschlingen sollst Du meine Brust, Sterb’ ich in Feindesland, Du meiner Jugend Augenlust, mein teures Burschenband.“ Martin überlebte und beendete sein Studium 1920 in Leipzig, wo die Korporationen ironischerweise wie auch andernorts 1914 beschlossen hatten, während des Krieges in der Öffentlichkeit kein Couleur zu zeigen (es gab auch Ausnahmen – z.B. Jena und Göttingen). Vielleicht hat der eine oder andere korporierte Soldat das Band auch als eine Art Talisman angesehen: Die Farben, die man vielleicht schon bei der einen oder anderen Mensur getragen hatte, würden auch im Felde ein guter Begleiter sein. All diese, von einer Mischung aus uns heute eher naiv-romantisch erscheinenden Vorstellungen getragenen Gedanken, kann man wohl nur aus Sicht der damaligen Zeitgenossen verstehen. Die Realität sah aber anders aus, als auf Mensur, wo der „Gegner“ sich ja auf Augenhöhe befindet. Der Tod ereilte bekanntlich viele, ohne dass sie je einem gegnerischen Soldaten vis-à-vis gegenüberstanden. So schrieb Alfred Buchalsky (S! Chattia Marburg) in einem Feldpostbrief: „Es war furchtbar... die ganze Kampfesweise ist es, die abstößt. Kämpfen wollen und sich nicht wehren können! Der Angriff, der mich so schön dünkte, was ist er anders als der Drang: Hin zur nächsten Deckung da vorn gegen diesen Hagel tückischer Geschosse. Und der Feind, der sie entsendet, nicht zu sehen!“ Diese Passage entstammt dem Buch „Kriegsbriefe gefallener Studenten“ (herausgegeben von Ph. Witkop), in dem auch Briefe anderer Sängerschafter veröffentlicht wurden. Die grundsätzliche Begeisterung der Korporierten der 1920er und 30er Jahre für das als hero- isch angesehene mutmaßliche Handeln der Freiwilligen bei Langemarck war von Gedanken über die tatsächlichen Abläufe und Hintergründe nicht getrübt. Heute wissen wir, dass die militärische Führung um von Falkenhayn sich darüber im Klaren war, dass die eingesetzten Reserveregimenter für die ihnen zugedachte Aufgabe vermutlich nicht ausreichend vorbereitet waren. Unser Bewusstsein, dass die Soldaten damals von vornherein fast zum „Kanonenfutter“ degradiert wurden, versperrt uns heute größtenteils den Zugang zum Verständnis für diese Begeisterung. An deren Stelle treten eher Nachdenken und Trauer. Ich hoffe, dass alle diese Zeilen bei den Lesern ein kleinen Moment der Andacht für die erwähnten und auch für alle nicht erwähnten Opfer des Ersten Weltkriegs hervorrufen. Einen Augenblick der Aufmerksamkeit für die, die wir nicht kannten, egal aus welchen Ländern sie auch kamen. Und einen Augenblick der Aufmerksamkeit für diejenigen, die uns näher stehen, da sie wie wir das Band unserer Verbindungen trugen. Zum 90. Jahrestag der Kämpfe bei Langemarck erschien ein Aufsatz von Werner Heid (BB) in DS II / 2004 S.3f. Der aktuelle Studentenkurier (Ausgabe 3/14, p.23) enthält einen Bericht des Akad. Ferialzirkels Bructeria zu Stadtlohn über einen Besuch der Schlachtfelder in Flandern ebenfalls aus Anlass des 100. Jahrestages. Autor ist Andreas Pieper. 13 Der Gedenkstein der DS in Langemarck markiert heute mit anderen Steinstelen den Verlauf der Frontlinie. 14 Stiftungen zugunsten von Aktiven von Wilfried Buls (PL) In der Paulusgeschichte von Prof. Kötzschke „Hundert Jahre Paulus“ , 1822 bis 1922, , findet sich die Auflistung einer ganzen Reihe von Stiftungen, die vielfach zur Unterstützung von Aktiven gedacht waren. Einige dieser Stiftungen haben einen schmerzlichen Hintergrund: Sie wurden in Erinnerung an Pauliner eingerichtet, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Es waren 160 Pauliner, die im Krieg zwischen 1914 und 1918 zu Tode kamen, 82 Aktive und 78 Alte Herren. Kötschke schreibt dazu: „Die aus dem Kriege zurückgekehrten jungen Helden zu ehren, ihnen im Paulus ein wahres Heim zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen konnten, war in der ersten Zeit nach dem Waffenstillstand eine Hauptaufgabe der Sängerschaft. Am 25. Januar 1919 fand die Begrüßungsfeier für die heimgekehrten Feldzugsteilnehmer statt; aber noch fehlten viele von ihnen. Viele schmachteten noch in Gefangenschaft, von denen die letzten erst über zwei Jahre später zurückkehrten, manche lagen noch krank in Lazaretten, von manchen wusste man gar nichts Genaues. Für die aber, die den Heldentod erlitten hatten, galt es ein würdiges Gedächtnismal zu schaffen. Am 6. November 1921 wurde das künstlerisch herrlich ausgeführte Ehrendenkmal für unsere 160 Gefallenen im großen Saale unseres Hauses in einer wahrhaft erhebenden Feier geweiht.“ Zudem musste im Zwischensemester 1919 die stattliche Zahl von 62 Füxen neu in den Paulus integriert werden. – Die Mitgliederzahl des Paulus erreichte im Sommer 1920 die Höhe von 311 Aktiven. Interessant zu lesen sind die Auswirkungen, die der Erste Weltkrieg auf die damaligen Hochschulen hatte: „Auf den Hochschulen begann der volle Unterrichtsbetrieb wieder, ja die Zahl der Studierenden und Hörer erreichte eine früher nie dagewesene Höhe. Die aus dem Kriege zurückgekehrten Studenten, die jahrelang in ihrem Studium aufgehalten worden waren, die jungen Abiturienten, frühere Offiziere, die einen neuen Lebensberuf suchten, füllten die Hörsäle in großer Menge. Während 1914 die Zahl der Studenten der deutschen Universitäten etwa 66.000 betragen hatte, erreichte sie im Sommer 1919 die Höhe von 91.000. Allerdings ging diese Hochflut in den nächsten Jahren wieder bedeutend zurück. In Leipzig hielt sich aber die Besucherzahl ziemlich auf gleicher Höhe; im Sommer 1919 gab es 5.798 Immatrikulierte, mit Hörern 6.601 Studierende, im Winter 1921/22: 5.660 bzw. 6.884. Für die Feldzugsteilnehmer wurden im Frühjahr 1919 und 1920 Zwischensemester eingerichtet, die für die Prüfungen als voll angerechnet wurden. Bemerkenswert ist die Verschiebung der Zahl der Studierenden in einzelnen Fächern. So hatte sich die Zahl der Studenten der Rechte, der Staatswissenschaften und Volkswirtschaft von 9.824 im Jahre 1914 auf 23.519 im Jahre 1920 erhöht, von denen viele in den Kaufmannsstand und in die Industrie übergingen, die der Zahnheilkunde von 980 auf 4.471, während die Theologen von 4.346 auf 3.402, die Philologen (im weiteren Sinne) von 14.321 auf 12.634 zurückgegangen waren.“ Nun zu einigen Stiftungen des Paulus, wie sie 1922 bestanden: 1868. Stiftung des a.o.M. Kaufmann Karl Voigt: zwei Stipendien jährlich an Pauliner zu vergeben 1872. Stiftung des a.o.M. Kommerzienrat Schmieder in Meerane. Zinsen jährlich an einen Pauliner zu vergeben. 1882. Stiftung des Dresdner Altpaulus. Zinsen jährlich an Pauliner zu vergeben. 1897. mit derselben Bestimmung folgen: Stiftungen des Zwickauer Altpaulus, des Bornaer Altpaulus sowie des Nerchauer Altpaulus 1912. Heinrich-Grimm-Stiftung, von a.o.M. Fabrikant H. Grimm für Mittagstische im Hause begründet; nach seinem Tode (gest. 16. September 1920) von seiner Witwe erhöht. 1913. Georg-Große-Stiftung, zur Erinnerung an AH Prof. G. Große in Grimma (aktiv S. 1888) von seiner Witwe begründet. 1915. Wilhelm-Hedrich-Stiftung, zur Erinnerung an cand. phil. W. Hedrich (gefallen am 31. Okt. 1914 als Leutnant d.R.) von seinen Eltern begründet. 1916. Paul-Joedicke-Stiftung, zur Erinnerung an cand. phil. P. Joedicke (gefallen am 13. September 1915), auf seinen Wunsch von seiner Mutter begründet. Zinsen in erster Linie für den Vizedirigenten bestimmt. 1917. Rudolf-Gottlebe-Stiftung, von cand. med. R. Gottlebe (gefallen am 3. Mai 1917) vermacht. 1918. Reinhold-Schubotz-Stiftung, zum Gedächtnis an A.H. Assessor R. Schubotz (gefallen am 13. August 1916) von seinem Vater begründet. Zinsen jährlich am 9. März, dem Geburtstag des Gefallenen, an den V.D. des Sommerhalbjahrs zu geben. 1920. Altpaulus-Leipzig-Stipendium , jährlich zu vergeben. 1920. Geheimrat-Storck-Stiftung, zur Erinnerung an AH Geheimrat Storck in Gifhorn-Hannover (gest. 2.Febr. 1917) von seiner Witwe begründet. Zinsen zu Mittagstischen im Hause bestimmt. Aufmerksamkeit verdient auch das Langer-Stipendium: 1903. Langer-Stipendium , von Frau Minna verw. Prof. Dr. Langer, geb. Schroeter (gest. 4. Oktober DS 4/2014 1903), zur Erinnerung an ihren Gatten, den früheren Paulusdirektor, gestiftet. Zinsen jährlich an Aktive. Hierzu sollte man ein wenig den Lebenslauf von Hermann Langer kennen, der zweimal verheiratet war: Ein Jahr nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er deren Schwester. Er wurde am 6. Juli 1819 in Höckendorf bei Tharandt geboren. Sein Vater war dort Organist und Schullehrer. „Schon früh zeigte er Neigung und Begabung für Musik; vom 8. Jahre ab erhielt er bei dem Vater Unterricht in Klavier- und Orgelspiel, und jeden Sonnabend wanderte er zur Violinstunde nach Dippoldiswalde. Schon vom 10. Jahre an spielte er gelegentlich in seinem Heimatsdorf wie auch in Nachbarorten beim Gottesdienst die Orgel; bei kirchlichen Aufführungen wirkte er als Solosänger mit. Den ersten lateinischen Unterricht erhielt er bei dem Pfarrer des Ortes Junghänel, dessen Sohn einer der Gründer des Paulus war. Mit 12 Jahren kam er, um seine Schulbildung zu vervollständigen, zu Kantor Löbner nach Oschatz.“ Auf Wunsch des Vaters sollte Hermann Volksschullehrer werden, und deshalb bezog dieser mit 15 Jahren das Friedrichstädter Seminar in Dresden. 1838 bestand er die Schulamtskandidatenprüfung. “Im Sommer 1838 erhielt er eine Hauslehrerstelle bei Pastor Schroeter in Niederschöna bei Freiberg, und diese Tätigkeit sollte für ihn persönlich wie für den Paulus von großer Bedeutung werden. Denn die Familie Schroeter brachte durch Langers Vermittelung dem Verein drei Söhne als Aktive und zwei Töchter als Paulinermütter, da Langer 1844 die älteste Tochter Therese als Gattin heimführte und später nach deren Tode (1866) die jüngere Schwester Minna heiratete. In den Paulus trat Langer, stud. paed. et mus., 1840 in seinem ersten Studiensemester ein.“ Am Ende des Winterhalbjahres 1840/41 wurde er zum 2. Solosänger im ersten Tenor gewählt. Auch mit eigenen Kompositionen trug Langer zum musikalischen DS 4/2014 Leben des Paulus bei: Im Januar 1844 wurde z.B. zum ersten Mal ein Werk Langers aufgeführt: “Die Pauliner und ihre Tanzlust“, ein Chor mit Orchester, dessen Text der Sekretär stud. theol. C. Gärtner verfasst hatte. Weitere Langer-Kompositionen findet man im „Vivat Paulus“ von 1921: - Das Leben bringt groß‘ Freud‘ - Die Herzen ruhn - Weil jetzo alles stille ist - Wer muß denn nur gestorben sein - Wolke dort am Himmelsbogen 1843 bewarb sich Langer um die frei gewordene Organistenstelle an der Universitätskirche, der Paulinerkirche. „Sein Bewerbungsschreiben um die Organistenstelle, dem sehr rühmliche Zeugnisse von Anacker (Freiberg) und Becker beiliegen, befindet sich bei den Universitätsakten, ebenso der von Moritz Hauptmann, Mendelssohn (!) , Becker und Geißler unterschriebene, vom 20. Juni datierte Bericht über die Prüfung der verschiedenen Bewerber, worin es u.a.heißt: „Herr Langer zeigte sich als guter Musiker und ziemlich fertiger Orgelspieler, in seiner Erfindung ist Geschmack und Wärme.“ Langer wurde vom akademischen Senat gewählt…. Nachdem die Bestätigung des Ministeriums eingegangen war, wurde Langer am 9. September 1843 mittels Handschlags durch den damaligen Rektor Domherrn Prof. Dr. Schilling verpflichtet und vereidigt.“ 1843 wurde Langer auch Direktor des Paulus. Unter seiner Leitung erlebte der Paulus einen deutlichen Aufschwung: Von 22 Mitgliedern 1843 stieg die Mitgliederzahl Ende der 50er Jahre auf 70, im Sommer 1860 betrug sie 92, und im Sommer 1861 erreichte sie die Höhe von 104. Und das ist um so beachtenswerter, da dieZahl der Studenten in Leipzig damals durchaus nicht hoch war; um das Jahr 1850 betrug sie etwa 900 und sank 1856 sogar auf 782 Mann. Im Jahre 1859 wurde er zum Dr. phil.h.c. promoviert. Am 7. Juli 1866 starb seine Frau Therese. Im folgenden Jahr, am 23. 7. 1867, heiratete er Minna, geb. Schroeter, die Schwester von Therese. Aus beiden Ehen gingen Kinder hervor, von denen jedoch leider jeweils nur eines überlebte: 15 Tochter Helene aus der ersten Ehe, sie wurde Sängerin, und Sohn Kurt aus der zweiten Ehe. Er war Sekretär des Paulus im Winter 1894/95. In wie innigem Glück Langer mit seiner „Minna geb. Schroeter“ verbunden war, hat er selbst immer wieder ausgesprochen. „So wie diese Frau mich kennt, kenne ich mich selbst nicht; nicht Fesseln gab sie mir, sie gab mir Flügel.“ Sein 25jähriges Jubiläum als Direktor des Paulus wurde 1868 in großem Rahmen gefeiert (siehe PZ vom November 2013 und DS-Zeitung II/2013). Am 3. Juli 1887 fand die Abschiedsfeier zu Ehren Langers statt. Er übersiedelte nach Dresden, wo er in der Zwickauer Str. 6 am 6. Juli 1889 seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Eine Erkrankung führte dazu, dass er am 8. September 1889 verstarb. Er wurde auf dem Dresdner Annenfriedhof beigesetzt, und am 6. Juli 1891 wurde ein Denkmal an Langers Grab errichtet. „Welch eine herzgewinnende Persönlichkeit ist doch dieser Langer!“ hat einst der Sächsische König Albert von ihm gesagt. Anm.d.R.: Man sollte davon ausgehen, dass alle Stiftungen durch die Inflation1923 wertlos geworden sind. So haben die Spender ihre Söhne und das vermeintlich gut angelegte Vermögen dazu verloren. 16 Hochschulgespräch anlässlich der 14.Greifensteintagung Der Doktortitel - Akademischer Schmuck oder Qualitätsmerkmal ? von Dr. Frank Klauss (T! Munichia Bayreuth)* Der Doktortitel war in den letzten Jahren durch verschiedene politische Skandale und Plagiatsvorwürfe in die Schlagzeilen geraten. Daher griff die Präsidierende des CC dieses Thema auf. Auf dem Podium saßen Dr. iur. Carl-Christian Dressel (SV Casimiriana Coburg, ehem. MdB, SPD) ehem. Hochschullehrer für Verfassungsrecht an der FH Hof, Prof. i.R. Dr. rer. nat. Manfred Kröger (Hols , Ar-Altp, GuiNie) von der Justus-Liebig-Universität Gießen und Dr. rer. pol. Wolfram Hauff (T! Munichia), Mitglied der Geschäftsleitung der WEPA Gruppe. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. phil. Frank Klauss (T! Munichia). Der Klassiker aus dem Eichborn-Verlag. Darüber lachte die Bonner Republik. Vier Promovierte auf dem Podium. Von links: Dr.Hauff, Moderator Dr.Klauss, Dr. Dressel und Prof. Dr. Kröger Das Hochschulgespräch sollte die Frage nach dem Wert der Promotion erörtern, denn erstrebenswert erscheint sie nach wie vor. Die steigende Zahl der Promotionen und der Plagiatsfälle – auch und vor allem durch prominente Politiker - der vergangenen Jahre belegen das. Das Kürzel vor dem Namen ist offenbar so heiß begehrt, dass es zu Betrug und Täuschung verführt. Woher kommt also der Glanz des Titels – ist er berechtigt? Dr. Dressel eröffnete die Diskussion mit seiner Einlassung aus Sicht der Politik und Gesellschaft. Die Frage, warum der Doktortitel so hochgeschätzt wird, sei eine spezifische Frage des deutschen Kulturkreises. In Frankreich oder den Vereinigten Staaten käme niemand auf die Idee, seinen Promotionstitel in den Ausweis eintragen zu lassen oder auf ein Wahlplakat zu drucken. Träte hingegen in Deutschland jemand mit dem Dr. vor dem Namen auf, würde ihm von der Bevölkerung eine besondere Kompetenz zugesprochen – völlig unabhängig vom Fach, in dem er promoviert wurde, und von der tatsächlichen Kompetenz. Das mache den Doktor so attraktiv für viele Politiker. Was aber die echte Qualität eines Doktortitels betreffe, so käme es aus seiner Sicht auf zwei Faktoren an: 1. In welchem Fach wurde promoviert und 2. an welcher Hochschule und bei welchem Professor wurde die Arbeit verfasst. Das spiegle sich in den aufgedeckten Plagiatsfällen der vergangen Jahre wider, denn es wurde gerade dort betrogen, wo das größte Renommee zu finden war - wie etwa in Bayreuth an der juristischen Fakultät. Prof. Kröger kann auf eine große Zahl von ihm betreuter Promotionen zurückschauen. Die Ausführungen über die Wahrnehmung des Titels im Alltag von Dr. Dressel bestätigt er nur zum Teil. In den USA käme zwar niemand auf die Idee, sich persönlich als Doktor oder PhD vorzustellen. Diese Titel würden aber stets auf der Visitenkarte vermerkt. Und hier sei es dann extrem wichtig, dass hinter dem PhD in Klammern der Name einer Elite-Universität stände. Ansonsten könne man ihn auch genauso gut weglassen, da es dann nur ein vom Renommee her minderwertiger Titel sei. Die Qualität einer Promotion liegt für ihn als Naturwissenschaftler und Doktorvater in der erworbenen Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen. Ohne die wichtige praktische Arbeit der Doktoranden wäre Forschung an den Hochschulen unmöglich. Die Professoren seien abhängig davon, dass ihre Schüler das ihnen anvertraute Dissertationsthema erfolgreich zum Abschluss brächten. Davon könnte im Einzelfall sogar ein Nobelpreis abhängen. Dr. Hauff näherte sich dem Thema aus der Sicht eines mittelständischen Unternehmens. Für einen Personalchef sei der Doktor weniger ein Qualitäts- als ein Persönlichkeitsmerkmal. Der Bewerber mit dem Dr. vor dem Namen habe zwar schon bewiesen, dass er ein Thema bis zum Grund und zu Ende bearbeiten DS 4/2014 könne, aber man müsse vor allem nach dem Promotionsfach differenzieren. Und da seien Geistes- und Sozialwissenschaftler aus Sicht der Wirtschaft häufig fehl qualifiziert. Personaler, so Dr. Hauff, dächten sehr kostenorientiert. Aus deren Sicht bringe das Fachwissen dem Unternehmen nichts, koste aber mehr. In diesen Fällen würde der Titel sogar eher zu einem Ausschlusskriterium statt einer besonderen Qualifikation. Für die Karriere von promovierten Wirtschaftswissenschaftlern, Juristen und Ingenieuren sei der Titel häufig aber hilfreich, da man mit Doktor eher in Arbeit käme und im Schnitt ein höheres Einkommen erziele. Dieser Vorteil verbrauche sich allerdings nach fünf bis sechs Berufsjahren. Danach zähle mehr die Erfahrung . Insgesamt sei die Bedeutung und Anerkennung eines Doktortitels im Mittelstand nicht mehr so hoch wie in den 90er Jahren. Es sei eine Frage der Motivation. So seien Promovierte in der Regel zufriedener in ihrem Beruf als Nicht-promovierte. Allerdings sei es ein steiniger Weg, zu dem er weder raten noch davon abraten könne. Aus der folgenden angeregten Diskussion kristallisierten sich vor allem zwei Punkte heraus: Zum einem ist der Doktor ein akademischer Schmucktitel. Vor allem in der Politik, aber auch in der Wirtschaft im Bereich Unternehmensberatung soll der Doktor vor dem Namen Eindruck machen und besonders hohe Kompetenzen assoziieren, wie Dr. Dressel und Dr. Hauff resümieren. Gerechtfertigt sei dies aber nicht immer. Andererseits bleibt die Promotion ein wichtiger Bestandteil der akademischen Welt und Ausbildung. Die Zukunftstheorien würden durch Doktoranden geschaffen, so Prof. Kröger. Hier ist der Titel Ausdruck höchster Qualifikation, sowohl was den Inhalt der Arbeit, aber auch die Anforderungen an den Promovierenden betreffe. Alle drei Referenten waren sich einig, dass die Dissertation ein hohes Maß an SelbstDS 4/2014 disziplin, Hartnäckigkeit und vor allem die Fähigkeit Probleme zu lösen erfordert. Eine Promotion auf Zeit oder gar Abschaffung des Doktortitels sehen alle drei Diskutanten nicht als Lösung für das immer wiederkehrende Problem von Minderwertigen oder gar gefälschten Promotionsarbeiten an. Einen Promotionsstudiengang, der stärker durch die Universität überwacht wird, lehnte Dr. Dressel ab. Die Promotion dürfe nicht ihrer Selbstständigkeit beraubt werden. Prof. Kröger teilt diese Ansicht. Er verwies aber gleichzeitig auf das an amerikanischen Eliteuniversitäten bereits seit längerem übliche fast-track-Verfahren, bei dem Studenten ohne Diplom oder Master-Abschluss eine begleitete Ausbildung zum PhD durchlaufen. Ziel dieser Programme sei es, die Studienzeiten zu verkürzen, was Diplom und Vordiplom angestrebt, aber quasi nie bewirkt hätten. Die Gefahr solcher Verfahren sei aber, - wie im Fall von Frau Schavan - später unter Umständen ohne berufsqualifizierenden Vollabschluss dazustehen. Ein großes Problem bleibe, so Prof. Kröger, die Folgebeschäftigung. Nach der Promotion würden die sog. Post-Docs fast ausschließlich nur befristet beschäftigt. Daher würden es viele vorziehen, mit ihrem Wissen und ihrer Fachkompetenz ins Ausland zu wechseln. Ein weiterer Grund sei häufig die Gängelung der Forschung durch die Politik, insbesondere in der Gentechnik. Viele brillante Wissenschaftler hätten keine andere Wahl, als im Ausland ihre Forschungen fortzuführen. Letztendlich werden diese Wissenschaftler zu Konkurrenten zu den Firmen in Deutschland, obwohl hier ihre Ausbildung finanziert wurde. Für Dr. Dressel ist das aus Sicht der Politik ein fiskalisches Problem. Es müsse mehr Geld aus Steuermitteln in den Hochschulen und in der Forschung landen und nicht aus industrieabhängigen Drittmitteln. Wir hätten in Deutschland keine natürlichen Ressourcen außer der Bildung. Und diese würde sehr vernachlässigt. Durch die Abwanderung von Wissenschaftlern entstünde jährlich ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden. Prof. Kröger verwies auf ein Gegenbeispiel, nämlich den Fonds der Chemischen Industrie, der die Methodenkenntnis der Doktoranden fördert , aber keine inhaltlichen Vorgaben damit verknüpft. 17 So konnte die Frage, ob der Doktortitel nur ein akademischer Schmuck oder eine Qualifikation mit der juristischen Standardfloskel beantwortet werden: Es kommt darauf an. Für die Naturwissenschaften ist er eine ganz klare Qualifikation, sowohl im akademischen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Dies unterstrichen auch die Wortbeiträge aus dem Publikum. Für die anderen Fachbereiche war diese Frage nicht so eindeutig zu beantworten. Am Arbeitsplatz Universität oder Forschungsinstitut ist der Doktorgrad eine wichtige berufliche Qualifikation. In der Wirtschaft wohl dagegen eher ein Persönlichkeitsmerkmal, das Zielstrebigkeit und Problembewusstsein des Bewerbers signalisiert. Hier kann er auch Schmuck sein, mit dem sich das Unternehmen ziert, indem man sich einen Doktor „leistet“. Am deutlichsten wurde die Frage im Bereich der Politik beantwortet. Hier sagt der Politiker Dr. Dressel selbst: Der Titel ist reiner Schmuck, der besonders hohe Kompetenz widerspiegeln soll. (Nur als Anmerkung am Rande: Dr. Dressel hatte auf seinen Wahlplakaten auf den „Dr.“ verzichtet). Abgerundet wurde die hochkarätige Diskussionsrunde durch viele kleine Anekdoten der Referenten und auch aus dem Publikum, die den sicher recht trockenen und schwierigen Stoff mit der richtigen Würze des Lebens erst anschaulich machten. Dafür möchte ich mich als Moderator noch einmal bei allen Beteiligten bedanken. * Dieser Bericht erscheint als Kooperation ebenso in der nächsten Ausgabe der CC-Blätter. Nachdem wir Papst geworden sind und Berlin die Hauptstadt ist, war ein zweiter Band notwendig (Eichborn-Verlag). 18 Reimer Göttsch - 80 Jahre jung Eine Laudatio von Winfried Wagener (Hols, L! Meckl) Weder auf Reimer Göttschs Feier im Kreise von Familie, Freunden und vieler Verbands- und Bundesbrüder (Mitte) noch (unten) in der Moritat darf Lore Göttsch fehlen. Sie ist seit vielen Jahren mehr als nur eine "helfende Hand in Sachen DS". Reimer, ein Name wie eine frische Meerbrise, ein Mann wie ein Stück Küste, mit einem Beil im Holsteiner Familienwappen und zwei Kapitänen unter seinen Vorfahren. Ein nordisches Profil. Zwar wurde aus ihm kein Seemann, aber doch ein maritimer Jurist. Sein berufliches Feld wurde die seemännische Sozialversicherung, und da stieg er auf zum Chef der Seeberufsgenossenschaft, Seekasse und Seekrankenkasse. und die Gegenbesuche der Holsaten in Jena und die geschichtliche und kulturelle Durchdringung des thüringischen Umlandes. Bei so viel sängerschaftlicher Dichte und freundschaftlicher Nähe mag manch einem aus dem Bewusstsein geraten sein, dass die Holsatia gar keine Aktivitas mehr hat. Trotzdem würde man hier nichts über ihn lesen, wenn da nicht noch ein anderer Wesenszug für seine Persönlichkeit von prägender Bedeutung wäre. Kein Sänger, eher ein Problemfall für jeden Chorleiter. Aber ein volltönender sängerschaftlicher Resonanzboden. Die Geburtstagsfeier fand statt im großen Saal des Hotels Cap Polonio in Pinneberg (bei Hamburg). Die Einrichtung der Räumlichkeiten stammt aus dem Speisesaal erster Klasse des DreiSchrauben-Dampfers Cap Polonio der Hamburg-Süd. Ein angemessener Rahmen für den Jubilar und die Festcorona. Familie, Freunde, Nachbarn, Kollegen und natürlich Bundes- und Verbandsbrüder in großer Zahl brachten ihre Grüße und Gaben. Die Bundesbrüder würdigten sein Leben in einer Ballade, nach der Melodie „Ein Mann, der sich Kolumbus nannt‘ “, zum Mitsingen für alle (s.u.). Im Sommersemester 1953 wird er aktiv bei der Sängerschaft Holsatia. Schon nach zwei Semestern Fuxenzeit übernimmt er die dritte Charge und das Fuxmajorat. Als x des Sommersemesters 1955 organisiert er eine Dampferfahrt des Bundes, um dabei seine (spätere) Ehefrau kennenzulernen, Lore, Tochter unseres AH Herbert Wagner (et PL). Es folgen Jahre beruflichen Aufstiegs und der häuslichen Konsolidierung. 1977 tritt er, für sieben Jahre, das Amt des AH-Vorsitzenden an. 1981 wird Sohn Sven geboren. 1986 braucht die Holsatia einen neuen Schriftleiter für ihre Zeitung. Bbr Göttsch macht das, für 27 Jahre. Und 2000 kehrt er in den Vorsitz der Altherrenschaft zurück, für noch einmal 13 Jahre. 2010 wird er in den Kreis der Ältesten der DS aufgenommen. Die DS weiß, was sie an ihm gehabt hat und immer noch hat. Nicht genug damit, im selben Jahr folgt er auch einem Ruf des Verbandes in die Redaktion der DS-Zeitung. In annähernd 10 Jahren bringt er 38 Ausgaben heraus, lebendig, aktuell und mit Betonung auf sängerschaftlicher Kultur und Geschichte. Allerdings auch mit Themen von der Wasserkante, durchaus in dem schmerzlichen Bewusstsein, dass die DS da nicht mehr mit aktiven Bünden vertreten ist. 2001 geht die Holsatia ein Freundschaftsverhältnis ein mit der S! St. Pauli in Jena. Da nimmt Bbr Göttsch auch das Paulinerband auf. Er hat die Holsatia und dieses Freundschaftsverhältnis entscheidend vorangebracht. Immer gibt es einen umfangreichen Veranstaltungskalender, mit Ausflügen, vielen Dampferfahrten auf allen erreichbaren Gewässern, hochinteressanten Vorträgen, fröhlichen Festen, in früheren Zeiten auch Bällen. Und dann die regelmäßigen Besuche der Pauliner in Hamburg Ein Mann, der Reimer Göttsch sich nannt´ Melodie: Ein Mann, der sich Kolumbus nannt´ Text: Winfried Wagener 1. Ein Mann, der Reimer Göttsch sich nannt´, widewidewitt, bum, bum, war in der Schifffahrt wohl bekannt, widewidewitt, bum, bum, doch drückten ihn die Sorgen schwer, denn deutsch ist bald kein Seemann mehr. Gloria, Viktoria, widewidewitt ... 8. Ein Leben für die Seemannschaft, ein andres für die Sängerschaft. Das alles schafft er ohne Stress als Ältester der DS. 9. Die Zeitung hat er redigiert, mit Seefahrtsthemen ausstaffiert. Als Sängerschafter war er groß, als Sänger ist mit ihm nichts los. 10. Ach, Reimer, ruh´ dich auch mal aus, besinn dich auf dein schönes Haus, nimm deine Lore an die Hand und bummel an der Waterkant. DS 4/2014 Besuch im Duodezfürstentum Sachsen-Altenburg 13. Thüringenfahrt der Holsatia Altenburg ist als Heimat des Skatspiels bekannt. Leipziger Studenten aus Altenburg haben das Spiel populär gemacht. Auch unser verdienter Vbr Seyffarth hat seine familiären Wurzeln in Altenburg. Aber wer weiß schon, dass Kaiser Barbarossa die Burg dort hat anlegen lassen. Wer weiß, dass das kleine Fürstentum eine große Rolle bei der Verbreitung des Luthertums gespielt hat, und wer weiß, dass das Altenburger Fürstenhaus mit quasi ganz Europa verwandtschaftliche Bindungen unterhielt. Nach dem Leipziger Paulus im Jahre 1868 (siehe W.Buls in der DS II / 2103 p.21) waren nun die Hamburger Holsaten zusammen mit ihren Freundschaftsbrüdern aus Jena dorthin gefahren. Lest selbst: Unser Schriftleiter Prof. Dr. Manfred Kröger (Hols, Ar-Altp, Gui-Nie), der unermüdliche Organisator der stets mit einer Erkun-dungsreise in Thüringen verbundenen Holsatenfahrten zum Beginn eines jeden Wintersemes-ters des PJ in Jena führte uns dieses Mal nach Altenburg, den Kartenspielern als Skat Hochburg bekannt. Als Duodezfürstentum ein Relikt der Adelsherrschaft, die 1918 ihr Ende fand. Friedrich der Große schrieb bereits 1740 über die Spezies Duodezfürsten: "Die Mehrzahl dieser kleinen Fürsten, namentlich in Deutschland, richtet sich zugrunde durch die Aufwendungen, zu denen ihr trunkener Größenwahn sie verführt, die in so gar keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen stehen; die Ehre ihres Hauses hochzuhalten, sinken sie immer tiefer, aus Eitelkeit geraten sie auf den Weg zum Elend und zum Armenhaus. Noch der allerjüngste Spross einer apanagierten Linie hält sich in seiner Einbildung für einen kleinen Ludwig XIV.: er baut sein Versailles. küsst seine Maintenon und hält sich eine Armee." Gustav Berthold Volz (Hrsg.), Die Werke Friedrich des Großen, Bd. 7, Antimachiavell, Berlin 1913, S. 4. DS 4/2014 So war es auch in Altenburg: Eine winkelige Altstadt überragt von einem riesigen Schloss. Dank des Soli wieder gut in Farbe. Verglichen mit dem Bild des vergangen Sozialismus, fast nicht wiederzuerkennen. Dazu über dem Eingang des Amtsgerichts ein großes Wappen mit 22 Wappenfeldern. Doch leider fehlen die Bewohner. Seit der Wiedervereinigung hat sich die Zahl der Einwohner fast halbiert. Heute sind es noch 32.000. Die vor der Wende vorhandene Industrie, insbesondere die Fertigung von Nähmaschinen, ist zusammengebrochen. Wer braucht heute noch so ein Gerät, das in meiner Jugend in keinem Haushalt fehlte. Die Umstellung auf andere Produkte gelang nicht. Skatkarten allein bringen nur wenige Arbeitsplätze. 19 Die Altstadt Altenburgs wird überragt von einem imposanten Schlossbau, der bis in die 1950er Jahre durch die Fürstenfamilie bewohnt wurde. Eine Straßenbahn gibt es nicht mehr, aber einen hervorragend restaurierten Markplatz, der an eine italienische Piazza erinnert. (Motiv: Adventskalender der Altenburg Touristik) Berichte aus den AH-Verbänden Studentische Mützen waren unbekannt. Die meisten Passanten waren freundlich interessiert zu erfahren, wer wir denn seien. Blau aus Hamburg stieß auf lebhaftes Interesse. Nur als vor einer Kirche eine andere mehr lokale Gruppe etwas warten musste, waren einige mehr abfällige Bemerkungen nicht zu überhören. Mit keinem Wort berichtete die Stadtführerin über die Widerstandsaktion der Schüler des örtlichen Friedrichsgymnasiums. Im Dezember 1949 hatten sie versucht, die Rede Wilhelm Piecks zu Stalins 70.Geburtstag mit Sätzen wie: „Stalin ist ein Massenmörder" über einen selbstgebauten Radiosender in 40 km Umkreis zu stören und, gleich den ähnlichen Flugblattversuchen der Geschwister Scholl gegen Hitler, aufzubegehren. Ein sowjetischer Freisler verurteilte vier der Täter zum Tode. Sie wurden 1950 in Moskau erschossen. Noch heute weigern sich weite Teile der SED-Nachfolgeparteien anzuerkennen, dass Stalin ein Hitler ähnlicher Massenmörder war. Wenn man schon nicht durch Macht und Einfluss, auch nicht durch die Größe seines Landes Eindruck erwecken kann, dann muss es eben ein prächtiges Staatswappen sein. Im Original am alten Amtsgericht hängt zusätzlich der dänische ElephantenOrden, den das Land einst verliehen bekam. Am Abend genossen wir das Auferstehen des Rechtsstaates auch in Thüringen. In einem sehr stimmungsvollen Kommers im vollbesetzten Spiegelsaal des altehrwürdigen Hotels "Schwarzer Bär" erlebten wir zwei Burschungen, eine Aufnahme in den Kreis der Alten Herren sowie eine Aktivmeldung. Reimer Göttsch (Hols, PJ) 20 Berichte aus den AH-Verbänden Mein Marburg wie bist du so schön Treffen der S! Hasso-Salia Mein Marburg wie bist du so schön, das und die vielen Erinnerungen an die Studienzeit vereinte auch in diesem Jahr wieder viele Hasso-Salen bei ihrem alle zwei Jahre stattfindenden Treffen in Marburg vom 27.-28.09.2014. Wie auch vor zwei Jahren traf man sich mit den Ehefrauen in der Fasanerie in Marburg-Gisselberg. In den letzten Jahren hat sich der Kreis der Bundesbrüder vergrößert, da viele den Weg zurückgefunden haben und so hat sich auch das Wochenendprogramm vergrößert. Die Ersten trafen sich bereits am Freitag und die Letzten gingen erst spät am Sonntag auseinander. familie um einen Leibfux größer. Es haben sich in den letzten Semestern einige unserer geklammerten Chargierten entschieden, das Band unserer lb. Hasso-Salia nach der Charge nicht mehr herzugeben. Auf diese Weise haben sie die Möglichkeit etwas zurück zu geben, denn die Sängerschaft Hasso-Salia hat zum Wiedererblühen der Fridericiana nach ihrer Rückkehr in die Sänger- und Musenstadt Halle entschieden beigetragen. Die Stimmung wurde im weiteren Verlauf das Abends fröhlich und ausgelassen. In dieser Familie kann man sich nur wohlfühlen. Die Aktivitas der Fridericiana folgte auch in diesem Jahr der großzügigen Einladung und uns blieb am Ende nur der Dank für ein wunderschönes Wochenende. So war der Abend wieder viel zu schnell vorbei, nach einem gemeinsamen Frühstück gab es noch einen Stadtrundgang durch Marburg mit seinen vielen Mauern, Treppen und Stufen. Wir lauschten den Geschichten und tauschten Erinnerungen aus. Es blieb der Eindruck: Mein Marburg wie bist du so schön. Michael Engel (Frid) Berichte aus den Aktivitates LUS! zu St.Pauli in Mainz Ein vierstimmiges Vivat, crescat, floreat "Alt-Marburg wie bin ich dir gut" war der erste Kantus des Abends. Zuvor traf man sich zum gemeinsamen Kaffeetrinken und der Abend begann mit einem üppigen Abendessen. Der AHx HansMartin Thomas leitete durch den Abend. Es wurden viele Grüße ausgerichtet von den Bundesbrüdern, die es nicht zum diesjährigen Treffen geschafft hatten. Auch die Erinnerungen an die, die von uns gegangen sind und beim letzten Treffen noch freudig mitfeierten, wie unser lb. Klaus Köppen, bleiben unvergessen. Der Kreis des Lebens schließt sich immer und so wurde die Leib- Das vergangene Sommersemester lässt bei uns Paulinern in Mainz nur wenige Wünsche offen. Der Chor wächst, die Stimmen reifen und die Aktivitas hält wie wahre Freunde zusammen. Es beginnt mit dem Hochziehen unserer dunkelblau-weiß-hellblauen Fahne im Garten unseres Paulinerhauses. Mit dem vierstimmige Satz des Liedes „Viele verachten die edele Musik“ eröffnet unser gemischter Chor das sängerschaftliche Sommersemester 2014. Schon früh im Semester wird deutlich, dass sich die Entwicklungen der letzten Semester in- nerhalb unseres Bundes fortsetzen. Die Anzahl der Chormitglieder wächst noch einmal auf jetzt ca. 60 Stimmen und vor allem die weiblichen Stimmen bekommen noch einmal Zuwachs. Die Chordamen integrieren sich noch besser in unseren Bund und beleben unseren Paulus mit ihrer Freude, Motivation und ihrem Gesang. Schon im Mai werden wir von den Damen in das bezaubernde Paris „entführt" und mit gesanglichen und schauspielerischen Darbietungen in unserem Paulinerhaus zum Schwärmen gebracht. Jedem Anwesenden ist, denke ich, klargeworden, dass unsere Chordamen aus unserem Bund nicht mehr wegzudenken sind. Auch die Aktivitas und der Altherrenvorstand freuen sich über das Engagement einiger Chordamen und bereiten mit ihnen zusammen Anfang Juli das 192. Stiftungsfest vor. Nachdem vor zwei Jahren das 190. Stiftungsfest und im letzten Jahr das 60-jährige Bestehen unseres Bundes in Mainz gefeiert wurden, besinnen wir uns dieses Jahr auf das, was für uns das Paulinersein ausmacht: Gemeinsam mit Freunden und Familien im Kreise unserer Bundesbrüder Freude empfinden. Freude am Singen, Tanzen und geselligen Beisammensein. Schon am Begrüßungsabend wird im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal unseres Hauses deutlich, warum wir alle uns versammelt haben. Es wird sich untereinander ausgetauscht, bei der Verleihung der Chordamenschleifen und der 100-Semester-Bänder zusammen angestoßen und bis tief in die Nacht hinein gesungen. Am nächsten Tag trifft sich der Chor bereits mittags zur Generalprobe in Finthen, um abends das Publikum dann mitzunehmen auf eine Reise durch die internationale Folklore mit unserem Chorleiter und neuen Bundesbruder Sebastian Kunz als Reiseleiter. Nach intensiven Proben während des Semesters und einem Chorprobenwochenende im Westerwald, wird das Konzert ein voller Erfolg. DS 4/2014 Abends wird dann in einem von den Chordamen schön geschmückten Bürgerhaus das Tanzbein geschwungen und gemeinsam mit einigen Verbandsbrüdern aus Darmstadt sowie Vertretern aus Graz das Leben als Sängerschafter genossen. Zu einem großen Kreise geschlossen, ertönt am Ende des Balls der studentische Cantus „O alte Burschenherrlichkeit“ und der festliche Teil unseres Stiftungsfestes ist zu Ende. Am nächsten Tag trifft sich unsere Paulinergemeinde dann noch einmal bei traditionell gutem Wetter im Garten unseres Heimes zum Familientag. Obwohl unser Chorsemester nach dem Stiftungsfest vorbei ist, bleibt der Wunsch nach gemeinsamen Aktivitäten bestehen. Schon am nächsten Wochenende treffen wir uns bei der 2. Pauliner Sommerolympiade bei Spiel und Spaß wieder, bevor es am darauffolgenden Wochenende zum offiziellen Abschluss des Chorsemesters im Garten unserer Chordame Dorothea Roth kommt. Zwei Wochen später wollen wir auch das Couleursemester offiziell beenden und schlagen eine Kneipe mit Damen mit Apfelwein und Hessenquiz in unserem Garten. So schön das vergangene Semester auch gewesen ist, steht unserem Bund jetzt wieder ein Umbruch bevor. Viele aktive Hausbewohner verlassen ihr Zimmer im Paulinerheim und machen Platz für neue Füxe, der Altherrenvorsitzende wird seine Arbeit nicht fortführen können und dennoch soll der in den vergangenen Semestern eingeschlagene Weg beibehalten werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Fuxenstall in den nächsten Semestern wieder gut gefüllt ist, das Engagement aller Beteiligten weiterhin so groß bleibt, der Chor sich stimmlich weiter gut entfalten kann und wir die Freude, die wir an unserem Paulus haben, weiterhin so erfahren können. Jakob Felder PL! x DS 4/2014 21 Berichte aus den Ortsverbänden VAS Nordmark Zum Herbsttreffen 2014 hatte mein Bbr Florian Gottschlich (Bor, Asc) aus Rendsburg, der Vorsitzende der VAS Nordmark, in diesem Jahr am 21.September nach Flensburg geladen. Vbr Uwe Langholz (Ar-Altpr, Balt) seine Frau Birthe hatten es übernommen, das Programm zu gestalten. Das Wetter meinte es gut - leichter Wind und Sonnenschein - , Flensburg zeigte sich von seiner schönsten Seite. Und so trafen sich 21 Personen im Restaurant „Im Alten Speicher“ zum gemeinsamen Mittagessen und zu ersten Gesprächen. Der sich anschließende Spaziergang zum Schifffahrtsmuseum führte uns entlang des Historischen Hafens: Alte Dampfschiffe mit Salon, Holzboote unterschiedlicher Größe, Großsegler, Jollen, ein historischer „Krahn“. Auf der Museumswerft konnten wir miterleben, wie Boote, die man auf den ersten Blick vermutlich als Feuerholz verwendet hätte, restauriert und zu neuem Glanz gebracht wurden. Im Schifffahrtsmuseum führte uns Gisela, eine alteingesessene Flensburgerin. Sie beeindruckte uns mit ihrem umfangreichen Wissen über ihre Stadt , für die sie sich mit großem Engagement einsetzte. Auf unterhaltsame Art erhielten wir Einblick in die Flensburger Stadtgeschichte, die Geschichte des Flensburger Rumhandels und die Geschichte der Flensburger Kaufleute mit ihren Kaufmannshöfen. Der Besuch der einzigen noch erhaltenen Kaufmannshofanlage bildete den Abschluss des Museumsbesuches. Mit dem Auto ging es dann auf die andere Seite der Flensburger Förde, wo im „Marien-Cafe“ bei Kaffee und Kuchen die Veranstaltung ihren Ausklang fand. Ein schöner Tag ! Winne Lamprecht (Bor) Die VAS Nordmark verbindet Kultur (oben) mit Technik (unten) durch den Besuch von gleich zwei Museen in Flensburg. Das ist dann wohl „Giselas Schifffahrtskultur". So etwas gibt es nur in Flensburg. Fahrt mal hin! OAS Bremen und die Bremer Arionenfiliale Das sängerschaftliche Leben in Bremen 250 km nördlich von Göttingen gibt es die kleine, aber feine Filiale der Bremer Arionen und Altpreußen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass in ihrer ungeschriebenen Satzung die Geselligkeit groß geschrieben wird und zwar grundsätzlich immer in Begleitung unserer Damen. So zeigt das Bild den Kaffeeschmaus zum Frühlingsanfang, zu dem Julia und Ufke Janssen nach Döttlingen geladen hatten. Geselligkeit und private Atmosphäre einerseits ... 22 * Leicht gekürzt abgedruckt als Beispiel für ein gelungenes OASWerbeschreiben ... Geselligkeit und Kohlessen in einem guten Restaurant anderseits, das sind die Eckpunkte des Bremer Jahresprogramms. Anfang Juni treffen wir uns dann bei Monika und Heinz Schmidt in Syke, um Spargel zu schlemmen. Zum Sommerfest werden Regina und Christoph Zürn uns mit leckeren Torten bombardieren und nicht weniger sahneträchtig wird es beim Herbstfest im Hause von Ursel und Dieter Böhnke sein. Im folgenden Jahr wechseln die Gastgeber. Schließlich wollen Daetzens, Schapers, Schülerts und Vollands auch ihren Beitrag leisten. Nur zum Weihnachtsfest Anfang Dezember sind wir generell aushäusig in einem Restaurant, um unseren Frauen etwas zu bieten. Und worüber reden wir auf unseren Zusammenkünften? Das Spektrum ist weit gefächert – von der hohen Politik bis zum Familienklatsch. Man könnte jetzt meinen, dass wir uns während des Jahres nur von einem Stuhl aufs nächste Sofa bewegen. Nein, nein, dagegen haben wir unser zweites Standbein – die Bremer OAS, auf der wir stark vertreten sind. Neben monatlichen Stammtischen frönen wir hier auch „Outdoor“-Aktivitäten wie den Besuch der internationalen Jacobs Universität, eine Besichtigung von Daimler Benz oder demnächst die der Meyer Werft in Papenburg einschließlich der dortigen Gartenschau. Ebenso haben wir einen Blick hinter die Kulissen des Bremer Goethe Theaters geworfen. Bei diesen Aktivitäten ist die Frauenquote auch bei uns mindestens 50 %. Damit kein falscher Eindruck entsteht, wir treffen uns auch zum Essen, wie das zweite Bild anlässlich des diesjährigen Kohlessens zeigt. Herzliche Grüße aus Bremen Hanno Schaper (Ar-Altpr) OAS München wirbt um Mitglieder* Die OAS München existiert schon über 60 Jahre. Wir sind ein ganz aktiver „Verein“, der sich monatlich trifft zum Stammtisch im HB- Haus sowie vier Mal im Jahr zu lockeren Veranstaltungen wie Segeln, Kegeln, Karteln, Weinfahren, oide Wiesn, Ausflüge, Vorträge oder zu runden Geburtstagsfeiern. Alle Veranstaltungen sind gut besucht mit über 20 Teilnehmern, wozu sich erfreulicherweise auch die Damen und Aktive der Barden gesellen. Insgesamt gibt es in München und Umgebung rund 100 Sängerschafter, davon 60 Nicht-Barden, von denen gut 40 regelmäßig an OAS Veranstaltungen teilnehmen und den seit Jahren unschlagbaren Beitrag von 10,EUR im Jahr zahlen. Du könntest zu unserer „Zielgruppe DS-ler in München mittleren Alters“ passen. Daher habe ich auch Dich angeschrieben und möchte Dich auf die weiteren Veranstaltungen aufmerksam machen. Komme einfach mal vorbei, melde Dich vorab bei mir an und maile mir am besten Deine E-Mail Adresse an [email protected], dann geht die Kommunikation einfacher. Und bringe Deine Partnerin und eventuell weitere Bbr² von Dir im Münchener Raum mit. Rechtzeitig vor den Ostertagen möchte ich Dich auf die kommenden OAS Veranstaltungen hinweisen. Wie üblich am letzten Mittwoch im Monat wird unser nächster OAS Stammtisch am Mittwoch, den 30. April im Erker des Hofbräuhauses 1. Stock ab 18.00 Uhr mit Damen stattfinden. Da wir vermutlich alle nicht mehr in den Mai hineintanzen werden und der FCB das Heimspiel gegen Real Madrid extra auf Dienstag vorverlegt hat, passt dieser Termin vor dem 1. Mai besonders gut. Dieser Stammtisch ist immer gut besucht. Der darauf folgende OAS Stammtisch wird dann am 28. Mai (vor Himmelfahrt) an gleicher Stelle stattfinden. Danach kommt unser Ausflug: Donnerstag, 8. Mai, Treffen 14:30 Uhr am Haupteingang, Start 15:00 Uhr Besichtigung der Allianzarena mit anschließendem Essen in der Arena. Tobias Marx, Aktiven x der Barden und gleichzeitig lizensierter Führer für die Arena, wird uns durch das – nicht nur für FCB Fans- imposante Bauwerk dieses Fußballstadions vor den Toren München führen. Ein Blick hinter die Kulissen, in die Umkleidekabinen und Logen ist unvergesslich. Anschließend können wir im Restaurant innerhalb des Stadions noch zusammensitzen und essen. Wir treffen uns um 14:30 Uhr am Haupteingang der Arena, zu erreichen mit der U6 (und ca. 15 Minuten zu Fuß) oder per PKW. Maximal 25 Teilnehmer, 10,EUR pP, Aktive frei. Anmeldung bei mir per Mail, Telefon, Fax oder gelber Post. Bitte ebenfalls die weiteren Termine vormerken, die alle fest sind und zu denen Du Dich schon jetzt bei mir anmelden kannst. Detail - Informationen gern mit separater Mail. • Geburtstagskneipe Fredi Fischer • Segel-/ Dampferausflug auf dem Ammersee mit Mittagessen • OAS-Weinfahrt nach Steinheim an der Murr • Traditionswiesn / Oide Wiesn, ich habe jetzt drei Tische fest reserviert. • Zuerst Essen, danach Kegeln! Gasthaus Zur Schwalbe, Schwanthalerstraße 149 • Und nicht vergessen: jeden letzten Mittwoch im Monat OAS Stammtisch im Erker 1. Stock des Hofbräuhauses ab 18:00 Uhr mit Damen. Jeden anderen Mittwoch ist der normale Bardenstammtisch ohne Damen am gleichen Ort. Ich würde mich freuen, von Dir zu hören, gern per E-Mail, und Dich auf einer OAS-Veranstaltung zu sehen, bringe Deine Partnerin und eventuell weitere Bundesbrüder mit. Mit herzlichen sängerschaftlichen Grüßen Klaus-Jürgen Werner (Got-Balt, Alt-W., PUS-B) Vorsitzer OAS München DS 4/2014 Sängerschaftertag 2015 vom 14. bis 17. Mai in Weimar Liebe Verbandsbrüder, der Hauptausschuss und die S! Frankonia-Brunonia, Präsidierende Sängerschaft des Jahres 2015, laden die Deutsche Sängerschaft zum Sängerschaftertag 2015 ein. Vom 14. bis zum 17. Mai 2015 wollen wir an unserem Vorort Weimar in den Sitzungen des ST arbeiten sowie beim Sängerschaftlichen Abend und beim festlichen Kommers auf der Rudelsburg feiern! Tagungsort in Weimar ist wieder das Hotel Kaiserin Augusta, Carl-August-Allee 17, in dem auch ein Zimmerkontingent für die Alten Herren reserviert ist. Wenige Schritte vom Hotel entfernt liegt das Quartier der Aktiven, die Jugendherberge Germania in der CarlAugust-Allee 13. Markus Knöfel, Leop DS-Vorsitzer Walter Zürn, Fr-Brun Sprecher der Sängerschaften Programm des Sängerschaftertages 2015 Donnerstag, 14.05.2015 13:00 h 16:00 h ab 19:00 h Hauptausschuss-Sitzung (Hotel Kaiserin Augusta) Öffnung des Tagungsbüros (Hotel Kaiserin Augusta) Begrüßungsabend (Hotel Kaiserin Augusta) mit Gelegenheit zum Abendessen und zum gemeinsamen Singen Freitag, 15.05.2015 08:00 h Öffnung des Tagungsbüros (Hotel Kaiserin Augusta) 09:00 h Sängerschaftertag, Plenumssitzung (Hotel Kaiserin Augusta) (bis 12.00 h) 10:00 h Chorprobe (parallel zur ST-Sitzung) (Jugendherberge) 12:15 h Altherrentag Hotel (Kaiserin Augusta) - Mittagessen danach 13:00 h Aktiventag Hotel (Kaiserin Augusta) - Mittagessen davor 14:30 h Sängerschaftertag, Fortsetzung der Plenumssitzung (Ende: 17:00 h) 14:30 h Chorprobe (Jugendherberge) 19:00 h Abfahrt mit Bussen nach Tiefurt (Kaiserin Augusta) Buffet und Sängerschaftlicher Abend in der Remise Tiefurt 23:45 h Rückfahrt nach Weimar Rahmenprogramm am Freitag 09:00 10:30 12:30 14:00 h h h h 15:45 h Busabfahrt nach Freyburg an der Unstrut (ab Hotel Kaiserin Augusta) Führung durch die Sektkellerei Rotkäppchen Mittagspause im Berghotel Edelacker Führung durch Schloss Neuenburg, Gelegenheit zu Besichtigung des historischen Taschenuhrenmuseums Rückfahrt nach Weimar Samstag, 16.05.2015 09:00 h 10:00 13:30 14:00 17:00 23:45 DS 4/2014 h h h h h Sängerschaftertag, Fortsetzung der Plenumssitzung Hotel Kaiserin Augusta (bis 12.00 h) Chorprobe (Jugendherberge) Couleurbummel zum Nationaltheater Öffentliches Singen in der Fußgängerzone Abfahrt der Busse zur Rudelsburg (ab Hotel Kaiserin Augusta) Rückfahrt nach Weimar 23 24 Rahmenprogramm am Samstag 10:00 h Goethe-Nationalmuseum: Führung durch die Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ ab 17:00 h Abendessen im Restaurant „Schwarzbierhaus“ 19:00 h Theaterbesuch (Deutsches Nationaltheater, „Wallenstein“) Im Hotel Kaiserin Augusta ist für die Teilnehmer des ST unter dem Stichwort „Deutsche Sängerschaft“ wieder ein Zimmerkontingent reserviert. Der Zimmerpreis pro Nacht incl. Frühstück beträgt EUR 79,00 für das Einzelzimmer und EUR 96,00 für das Doppelzimmer; hinzu kommt eine Kulturförderabgabe an die Stadt Weimar von EUR 2,00 pro Zimmer und Nacht. Die Zimmerbestellung – schriftlich, per E-Mail ([email protected]),Telefon (03643-234 0) oder Fax (03643-234 444) – muss bis zum 28. März 2015 beim Hotel eingehen; nicht abgerufene Zimmer gehen danach wieder in den freien Verkauf. Unterkunft für Aktive: Jugendherberge ‚Germania’, Carl-August-Allee 13, 99423 Weimar; der Preis für Übernachtung und Frühstück ist in der Teilnehmergebühr enthalten. Bitte unbedingt beachten: Anmeldung bis zum 31. März 2015 beim DS-Geschäftsführer Aus organisatorischen Gründen wird gebeten, den nebenstehenden Anmeldebogen zu benutzen und per Post an den Geschäftsführer zu senden. Der Bogen ist für die Verwendung eines Fensterumschlags gestaltet. Die Anmeldefrist ist einzuhalten, vor allem um das Zimmerkontingent auch in der Jugendherberge zu erhalten. Tagungsbeiträge für Teilnehmer aus den Aktivitates: Pflichtvertreter Aktive Aktive ohne Übernachtung EUR 120,00 EUR 100,00 EUR 45,00 Tagungsbeiträge für Teilnehmer aus den AH-Verbänden und OAS²: Pflichtvertreter Alte Herren Damen Teilnehmer am Kommers (incl. Fahrt und Essen) EUR EUR EUR EUR 160,00 100,00 40,00 25,00 Im Tagungsbeitrag sind enthalten: alle Bustransfers, Abendessen am Freitagabend (Buffet in der Remise Tiefurt), Abendessen auf der Rudelsburg für die Teilnehmer am Kommers und für die Aktiven Übernachtung / Frühstück in der Jugendherberge. DS 4/2014 25 Anmeldeformular ausschneiden und bis zum 31.03.2015 senden an: An Dr. Hanns H. Bössler Geschäftsführer der DS Stefan-George-Weg 44 64285 Darmstadt Meldeschluss: 31.03.2015 bitte heraustrennen Anmeldung zum ST 2015 in Weimar Sängerschaft: _____________________________________________________ AH-Verband: _____________________________________________________ OAS: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ Namen: _______________________________________________________ (bitte leserlich schreiben, z.B. in Druckbuchstaben, weitere Namen ggfs. auf der Rückseite) Bitte bei den Namen auch angeben, ob eine Beteiligung am DS-Chor vorgesehen ist und in welcher Stimme (1./2. Tenor, 1./2. Bass) – auch AH² können am DS-Chor teilnehmen. Schlafplätze in der Jugendherberge: Zahl: ______ Abendessen am Begrüßungsabend im Hotel: ______ Teilnahme am Sängerschaftlichen Abend: ______ Teilnahme am Kommers: ______ Teilnahme am Ausflug nach Freyburg an der Unstrut: ______ Teilnahme an der Führung im Goethe-Nationalmuseum ______ Theaterkarte Deutsches Nationaltheater ______ _____________ Datum DS 4/2014 ___________________________________ Unterschrift 26 Die Altherrenschaften der Akademischen Verbände zu Lübeck laden ein zum Großen Kommers Sonnabend, den 17. Januar 2015, im Großen Saal der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit in Lübeck, Königstraße 5 Beginn: 19.30 Uhr Die Festrede hält RA Winfried Wagener (Hols, L! Meckl) „Demokratische Verortungen“ Präsidierender Verband: Verband Alter Sängerschafter zu Lübeck Hans-J. Mauersberger (Got-Balt) DS 4/2014 27 Termine jetzt schon fest einplanen DS-Boßeln in Jever Die OAS-Ostfriesland lädt zum 27. Mal zum Boßeln ein. Samstag, 21. Februar 2015, 13.30 hst vor dem „ Hotel Schützenhof “ in 26441 Jever, Schützenhofstr. 47; Anmeldung bei Vbr. Helmut Lehnhardt, Billrothstr. 15, 38116 Braunschweig * * * 125. Stiftungsfest der S! Bardia Bonn Die S! Bardia Bonn lädt am Frohnleichnamswochenende 2015 (vom 4.6. bis 7.6. 2015) in das Rheinhotel Dreesen ein. 120. Stiftungsfest S! Franco-Palatia Bayreuth Die S! Franco-Palatia Bayreuth lädt vom 26.6. bis 28.6. 2015 zu ihrem 120. Stiftungsfest ein. * * * 52. Internationale Chorwettbewerb 9.-12.7.2015 Schloss Porcia - Spittal/Drau - Kärnten - Österreich Informationen und Bewerbungsunterlagen zu erhalten beim Verbandschorleiter Vbr Dr. Johannes Viehrig * * * Leserecho Kennen wir uns aus Göttingen? Lieber Manfred, ich habe gerade die DS Zeitung gelesen mit Deinen Beiträgen. Wir kennen uns noch aus der Studienzeit in Göttingen und seit unserem Besuch bei Dir und Deiner Familie 1977 in San Francisco ! Unvergessen Eure Gastfreundschaft und Deine Führung durch San Francisco und Berkeley .... Wir sind schon länger in München, und ich engagiere mich als Vorsitzender der OAS München. Dein Klaus-Jürgen Werner (Got-Balt, Alt-W., PUS-B) Lieber Klaus-Jürgen, ich erinnere mich genau, aber anders als Du vielleicht denkst. Alles begann damit, dass ich Euch kurz vor meiner Abreise nach Kalifornien auf einer Goten-Veranstaltung traf. Ihr erzähltet, dass ihr in drei Monaten nach San Franciso fahren wolltet. Natürlich kam die Frage, ob ihr mich besuchen könntet. Meine nicht ganz untypische Antwort: „Kein Problem. In drei Monaten kennt mich in Berkeley jeder. Ihr braucht bloß den ersten, den ihr auf dem Campus trefft, zu fragen, wo Manfred Kröger steckt. Wollen wir wetten?“ 25 Jahre Wiedervereinigung Die Deutsche Sängerschaft ist Ausrichter einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Coburger Convent auf der Rudelsburg. Bei erwartet hoher Teilnehmerzahl wird auch der Burghof in die Veranstaltung eingebunden. Termin Samstag, der 3. Oktober 2015. Entsprechende Einladungen sind in Vorbereitung. * * * 15. Greifensteintagung in Bad Blankenburg Die Deutsche Sängerschaft ist Ausrichter des Hochschulgesprächs zum Thema „Was fehlt in der Hochschulausbildung für den erfolgreichen Berufseinstieg und die Managementausbildung?“ Termin 13. bis 15.11.2015 mit Jubiläumsveranstaltung Wenn alles wie geplant klappt, haltet Ihr diese Ausgabe der DS in Händen, wenn noch nicht alle Kerzen auf dem Original des Adventskranzes (im Hamburger Rauhen Haus) angezündet sind. Das Redaktionsteam mit Winfried Lamprecht und Manfred Kröger wünscht allen Lesern ein frohes Fest und ein gesundes Neues Jahr 2015. DS 4/2014 Die Wette haben wir dann doch nicht beschlossen. Aber vorsichtshalber gab ich Euch die Laboradresse. Ich hatte es dann vergessen - bis zum besagten Tag. Ich fuhr gerade mit dem Fahrrad aus dem Campusgelände zum East Gate (vgl. Campus Karte). Da kam mir ein Amischlitten entgegen. Der Fahrer hielt an und wollte gerade die entscheidende Frage nach "Kröger" stellen. Das Wort blieb ihm schlicht im Hals stecken, denn vor ihm stand bereits der Gesuchte. Ich hätte diese Wette abschließen sollen. Leider, Chance verpasst! War es so?? Ich habe es jedenfalls immer wieder erzählt und freue mich, dass auf diesem Wege der alte Göttinger Kontakt nach fast vierzig Jahren reaktiviert werden konnte. Dein Manfred Kröger (Hols, Ar-Altpr, Gui-Nie) Postvertriebsstück - G 11317 - Gebühr bezahlt 28 Anschriftenänderungen bitte direkt an: Deutsche Sängerschaft, z.H. Jörg Seyffarth Wittekindstr. 22 32312 Lübbecke Tel. 05741-1474, E-Mail : [email protected] Herzliche Einladung nach Oberfranken zum DS-Chorwochenende mit krönender Kreuzkneipe Wie Ihr wisst, finden mehrmals im Jahr in verschiedenen deutschen Regionen Verbandswochenenden statt, an denen wir gemeinsam singen, einen kleinen Auftritt veranstalten und der Geselligkeit frönen wollen. Am Wochenende vom 16. bis 18. Januar 2015 darf ich Euch also nach Ebermannstadt bei Forchheim ins Pfadfinderhaus Lindersberg einladen. Mitzubringen sind Bettlaken und Schlafsack, eine Menge gute Laune und Sangeslust, sowie kneiptaugliche Kleidung. Anmeldungen bis 31. Dezember an Christopher Holtz (Fr-Pal, [email protected]) oder an mich ([email protected]). Euer Verbandschorleiter Johannes Viehrig (PJ) Liebe Verbandsbrüder, die Sängerschaft zu St.Pauli Jena et Burgundia Breslau in Münster gibt hiermit den Termin für die Sängerschafterwoche 2015 bekannt. Wir wollen bereits jetzt bei Euch das Interesse zu wecken und hoffen, im nächsten Semester viele Anmeldungen entgegen nehmen zu dürfen. Die Sängerschafterwoche 2015 wird vom 21.08. bis zum 29.08.2015 stattfinden. Als Unterkunft wählten wir die Alte Landschule Nottuln in Nottuln bei Münster aus. Besonderes Augenmerk soll auf dieser SW auf die Chorarbeit gelegt werden. Gleichzeitig sind aber auch andere Aktivitäten geplant, wie ein Ausflug nach Münster oder ein Fußballturnier. Genauere Angaben zum Programm und die übrigen Details folgen im Sommersemester. Mit verbandsbrüderlichen Grüßen, Euer Bastian Wulff (PJ-Burg) Sind wir vereint zur guten Stunde . Unser neues DS-Liederbuch Liebe Verbandsbrüder, bis zum Sängerschaftertag 2015 in Weimar soll unser neues DS-Liederbuch fertig sein. Das „grüne Liederbuch“ aus dem Jahre 1995 hat uns viele fröhliche Gesangsstunden beschert und ein gemeinsames Liedrepertoire entstehen lassen. Es ist jedoch sowohl in Layout und Druck erneuerungsbedürftig, als auch inhaltlich auffrischenswert, weshalb wir uns für die Erstellung eines neuen Buches entschieden haben. Es soll wieder ein Liederbuch aller Sängerschafter sein. Deshalb bin ich auf Eure Mitwirkung angewiesen! Wer also - selbstverfasste Sätze besitzt, - interessante Lieder und Sätze Dritter kennt, - schon immer mal ein bestimmtes Lied singen wollte, aber keinen vernünftigen Satz gefunden hat, - darauf besteht, dass bestimmte Lieder aus dem „grünen Buch“ übernommen werden oder - generelle Anregungen für Inhalt und Gestaltung des Liederbuches loswerden möchte, sei herzlich eingeladen, mir dieses mitzuteilen und damit das neue Buch mitzugestalten. Am besten geschieht dies per Email ([email protected]) bis Ende Februar. Euer Verbandschorleiter Johannes Viehrig (PJ) DS 4/2014
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