Der Text ist ein Auszug aus:

Der Text ist ein Auszug aus:
Marion Lilienthal, Erbbiologische Selektion in Korbach (1933 – 1945). Rassenhygiene,
Zwangssterilisierung und NS - „Euthanasie“ – Der Wahn vom gesunden Volkskörper und seine
Folgen
(Beiträge aus Archiv und Museum der Kreisstadt Korbach und Archiv der Alten Landesschule, Bd.3),
1. Aufl., Korbach 2014, S. 418 - 419.
Hördemann, Jakob Robert Rudolf,
Dr. med., * 14.03.1900 Kassel, praktischer
Arzt, ev., Sohn des Gärtners Heinrich Hördemann, 1920 Freikorps Selchow, 22.01.1925 Approbation,
1930 Betriebsarzt der Henschel-Werke in Kassel, 01.10.1926 Niederlassung als Allgemeinmediziner,
Vater von vier Kindern, 02.05.1933 Mitglied der NSDAP (Mitgl. Nr. 1.847.571), Mitgl. des NSDÄrztebundes, zugelassen vom Amt f. Volksgesundheit, Gerichtsarzt beim Oberversicherungs-Amt,
1934 - 1937 Beisitzer am Erbgesundheitsgericht Kassel in 25 Verfahren gegen Korbacher, SAHauptsturmführer, 31.07.1938 Kirchenaustritt, lebte bis Ende 1938 in Kassel-Fasanenhof (Abmeldung
erfolgt zum 25.01.1939), 31.12.1938 verzogen nach Berlin-Frohnau, dort Mitglied der NSDAPOrtsgruppe Braunes Haus, 12.01.1939 Reichsarzt der Hitlerjugend, März 1939 angestellter Arzt der
Reichsjugendführung Berlin W 35 (Kurfürstenstr. 53), Verfasser von Schriften zum Thema
Jugenderziehung und Gesundheit, 1939 regte er die Gründung einer „Zentralstelle“ zur Erforschung
jugendmedizinischer Fragen in seiner Funktion als Chef des Amtes für Gesundheitsführung der HJ
und Reichsarzt HJ an, 1940 SS, 1942 Rücktritt als Arzt der Reichsjugendführung,
01.10.1943
Einberufung, bei der Militärregierung in Belgien und Nordfrankreich, 1943 SS-Standartenführer.
Hördemann zog 1953 von Dissen/Fritzlar nach Kassel, lebte ab 1988 im Altersheim „Gesundbrunnen“
in Hofgeismar.
Lit./Aufs.: Robert Hördemann (Hg.), Die Gesundheitsführung der Jugend, München/Berlin 1939: ders., Ausbau
der Gesundheitsführung der Jugend, in: Das Junge Deutschland 31 (1937), S. 385-388; ders., Der Arzt als
Gesundheitserzieher, in: Die Gesundheitsführung der Jugend, 1939, S. 9-13; ders., Gerhard Joppich, Die
Gesundheitsführung der Jugend, Berlin 1939; ders. (Hg.), Der Gesundheitstag, München 1939; ders., Eberhard
Ketzing, Erziehung und Gesundheit. Ein Handbuch für Jugenderzieher und Eltern, Berlin 1941.
Quellen: BArch B, R 9347; ebd. (ehem. BDC), NSDAP-Zentralkartei; ebd., NSDAP-Gaukartei; ebd., RÄK;
HStAM, 180 Korbach, Acc. 2007/37, Karton-Nr. 0-15, 34-49, 50-64, 65-80, 81-95, 96-110, 111-136, 159-182,
183-205, 232-257, 279-303; ebd. 279 Kassel, Nr. 918, 925, 966, 970, 972, 985, 1004, 1028, 1054, 1058, 1060,
1078, 1088, 1110, 1147, 1173, 1213, 1219, 1240, 1242, 1243, 1245, 1257; StadtA KS, Einwohnermeldekartei
der Stadt Kassel;. Kasseler Adressbuch 1935, S. 122.