5. Stufe: Ablösung und Auszug Die Unterstützungen richten sich danach, ob der junge Mensch in seine Familie zurückkehrt, in eine andere Hilfeform überwechselt oder ein selbstständiges Leben führen wird. UMGANG MIT KRISEN Krisen sind als Wendepunkte im Leben der jungen Menschen willkommen. Sie sind notwendig, um Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Das Durchstehen einer Krise zeigt den jungen Menschen, dass sie ihre Ressourcen positiv nutzen können. Sie können dabei eine Sichtweise auf Krisen als Chance und als Situation einer Weichenstellung im Leben entwickeln. ELTERNARBEIT Die Eltern werden in den gesamten Betreuungsprozess als wichtigen Teil des Systems mit einbezogen. NACHBETREUUNG & VERSELBSTSTÄNDIGUNG 180 GRAD Individualpädagogische stationäre Erziehungshilfe Wolfhager Straße 406 34128 Kassel Tel.: 0561 - 981 29 666 Fax: 0561 - 981 29 667 E-Mail: [email protected] www.verbund-kassel.de Beim Amtsgericht Kassel eingetragener gemeinnütziger Verein (Reg.-Nr. 1657) Bankverbindung: Kasseler Bank eG IBAN: DE73 5209 0000 0086 0777 01 SWIFT-BIC: GENODE51KS1 Spenden sind steuerabzugsfähig. Für eine nachhaltige Veränderung des jungen Menschen ist es wichtig, dass der Kontakt zum Bezugsbetreuer auch nach seinem Auszug bestehen bleibt in Form von Telefonkontakten und persönlichen Treffen. KOOPERATIONEN 180 GRAD kooperiert eng mit den Familien, dem Jugendamt, dem Schulamt, der Polizei, der Justiz, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und anderen Fachstellen. Zudem bestehen ein intensiver Austausch und Kooperationen mit anderen Angeboten des Verbundes. Kassel, April 2015 180 GRAD Individualpädagogische stationäre Erziehungshilfe ZIELGRUPPE 180 GRAD nimmt Jungen ab einem Alter von 14 Jahren auf. Rechtsgrundlage sind die § 27 i.V. mit § 34, § 35a und § 41 SGB VIII. → Die individualpädagogische Regeleinrichtung bietet Raum für junge Menschen, die eine grundsätzliche Bereitschaft mitbringen, pädagogische Unterstützung anzunehmen, die aber aufgrund ihrer multidimensionalen Problematik Schwierigkeiten haben, sich in für Gruppen geltende Rahmenbedingungen einzufügen. Für sie ist es notwendig, individuelle Vereinbarungen und ein maßgeschneidertes individualpädagogisches Programm zur Förderung zu entwickeln. → Die intensive stationäre Einzelbetreuung ist für junge Menschen geeignet, bei denen schwere Störungen im Sozialverhalten und der Emotionen vorliegen mit oppositionell-dissozialem Verhalten, antisozialen Tendenzen, mangelnden Affektregulationsmechanismen und Störung der Impulskontrolle. Aufgrund ihrer Problematik scheitern sie bisher an bestehenden Systemen der Jugendhilfe und können sich in gruppenpädagogische Angebote nicht integrieren. PLATZANGEBOT | RÄUMLICHE AUSSTATTUNG 180 GRAD bietet z.Zt. 8 Plätze, davon 4 Plätze für die Regeleinrichtung und 2 Plätze für intensive stationäre Einzelbetreuung. 2 Plätze für Inobhutnahmen stehen ausschließlich dem Jugendamt der Stadt Kassel zur Verfügung. Der Gebäudekomplex hat einen großen Garten und mehrere Funktionsräume zur Alltagsstrukturierung der jungen Menschen. Für die jungen Menschen stehen jeweils Einzelzimmer zur Verfügung. Die Ein- richtung verfügt über ein besonderes Schutzkonzept. 180 Grad liegt im Stadtgebiet von Kassel mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. TEAM DasTeam besteht aus pädagogischen und therapeutischen Fachkräften mit Zusatzqualifikationen in den Bereichen Kinder- und Jugendpsychotherapie, Anti-Aggressivitätstraining, Coolnestraining, Konfliktmanagement, Gewaltprävention und Zivilcourage, PART und Erlebnisspädagogik. ARBEITSWEISE Die Einrichtung 180 GRAD bietet mit ihrem besonderen individualpädagogischen Ansatz einen Ort zum Leben mit flexiblen Strukturen. Das professionelle Handeln ist darauf ausgerichtet, den Sinn des jeweiligen Verhaltens zu verstehen, dem jungen Menschen mit Respekt vor seinen Kompetenzen zu begegnen, situativ zu deeskalieren, auszuhalten und immer wieder neu starten zu können, ohne dass der junge Mensch von einem Abbruch der Hilfe bedroht ist und somit Kontinuität gesichert wird. Das pädagogische Angebot wird individuell mit den jungen Menschen entwickelt und ist auf deren jeweilige Kompetenzen, Ressourcen, Ziele und Problemlagen zugeschnitten. Nicht das problematische Verhalten, sondern das Reifen und Nachreifen des jungen Menschen stehen im Mittelpunkt der Betreuung. FÖRDERKONZEPT Die Förderung geschieht in einem intensiven Arbeitsbündnis zwischen jungem Menschen und BezugsbetreuerIn in kleinen, überschaubaren Schritten. Das 5-stufige Förderkonzept enthält Elemente aus Anti-Aggressivitäts- und Coolnesstraining, gewaltfreier Kommunikation, Deeskalation, Konfrontation, Verhaltenstherapie und Erlebnispädagogik. (Ausführliche Beschreibung im Einrichtungskonzept) 1. Stufe: Kontaktaufnahme Während des Beziehungs- und Vertrauensaufbaus zwischen dem jungen Menschen und dem/der jeweiligen BezugsbetreuerIn werden die Anforderungen zunächst so gering wie möglich gehalten. Es wird durch individuell ausgehandelte Vereinbarungen ein klarer, überschaubarer Rahmen gesetzt, der dem jungen Menschen Sicherheit und Orientierung gibt. 2. Stufe: Bearbeitung der Problemlagen, Stärkung von Ressourcen Die zweite Stufe zeichnet sich durch eine intensive Arbeit an der Herkunftsgeschichte aus mit Schwerpunktlegung auf seinen Stärken und Ressourcen. Jeder Bewohner bekommt hier das „Lebensbuch“ von dem/der BezugsbetreuerIn überreicht, das er selbst gestaltet. 3. Stufe: Entwicklung von neuen Perspektiven und Handlungsmustern Hier werden Bilder einer positiven Zukunft entworfen, klare Ziele und Perspektiven erarbeitet und die konkreten Schritte zur Umsetzung festgelegt. 4. Stufe: Festigung der neuen Strukturen, Stabilisierung In der Erprobung und Festigung der erlernten Handlungsstrategien wird der junge Mensch angeleitet, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, um die nächsten Schritte alleine gehen zu können.
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