ALMANYA GÖÇMEN İŞÇİLER FEDERASYONU A G İ F FÖDERATION DER ARBEITSIMMIGRANT/INNEN IN DEUTSCHLAND e. V. 2. JUNI 2015 Wir solidarisieren uns mit den streikenden Erziehern und Beschäftigten in den sozialen Diensten! Wir begrüßen den entschlossenen Arbeitskampf der Erzieher/Innen und Beschäftigten in den sozialen Diensten. Wir begrüßen die Entschlossenheit, die gegen den Verband Kommunaler Arbeitgeber (VKA) gezeigt wurde. Wir hoffen, dass die Streikenden am Ende des Arbeitskampfes ihre Forderungen durchsetzen können! Soziale Berufe Aufwerten! Wann, wenn nicht heute? Der Arbeitskampf der Erzieher und Beschäftigen in den sozialen Diensten ist vollends berechtigt. Denn Erzieher und Beschäftigte in sozialen Berufen leisten eine gesamtgesellschaftliche wertvolle Arbeit. Ihre Bezahlungen liegen aber am Rande der Armutsgrenze. Nach fünfjähriger unbezahlter Ausbildung liegt der Einstiegsgehalt je na Region lediglich zwischen 1200 und 1400 Euro. Die Anforderungen dieses Berufes sind hoch. Eine Gruppe von 25 Kindern mit meist nur einem weiteren Kollegen in der Kernzeit zu managen und zu betreuen (wenn dieser nicht im Urlaub, in der Fortbildung oder krank ist) ist nicht jedermanns Sache. Nebenbei sind noch die gestiegenen Anforderungen des Staates und der Eltern erfüllen: eine liebevolle Bezugsperson sein, pflegerische Aufgaben übernehmen, beaufsichtigen, Praktikanten ausbilden, Eltern beraten, eine Kontaktperson für Therapeuten und Institutionen sein, und und und... In welcher Welt lebt die VKA? Der Verband Kommunaler Arbeitergeber (VKA) hat trotz vier Wochen Streik kein annehmbares Angebot vorgelegt. Stattdessen wurde behauptet, „Erzieher/Innen erhalten nach dem TVÖD höhere Gehälter als andere Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung.“ Sie behaupten: „Das Gehalt der Erzieher/Innen ist für die nach 2005 eingestellten Beschäftigen seit 2009 um bis zu 33 % gestiegen.“ Dies alles stimmt einfach nicht! Wir denken, dass der Streik auch geholfen hat, die Wahrheit ins richtige Licht zu rücken und solche Falschinformationen aufzudecken. Für uns ist der Streik auch ein Kampf um die Gleichberechtigung der Frau! Dieser historische Streik liegt uns besonders am Herzen, weil es mit einem Frauenanteil von 90-95 Prozent auch ein Arbeitskampf der Frauen für eine gleichberechtigte Entlohnung ist. Denn entsprechend der niedrigeren Entlohnung der Erzieher/Innen und Beschäftigten in sozialen Diensten findet auch der Vollzeitjob der Frauen in der Familie und der Gesellschaft nicht die Wertschätzung und Akzeptanz, die sie verdient. Aus diesem Grund ist die Durchsetzung der Streikforderungen auch ein realer Schritt in Richtung geschlechtlicher Gleichberechtigung in der Arbeitswelt. Aufwerten, jetzt sofort! Als die Föderation der Arbeitsmigrant/Innen in Deutschland e.V. rufen wir alle Mitgliedsvereine, Föderationsmitglieder und Freunde auf, Solidarität mit den streikenden Erziehern und Beschäftigten in sozialen Diensten auszuüben. Die überfälligen Forderungen der Streikenden sollten durch unsere aktive Unterstützung gestärkt werden. Kontakt: AGİF, Multi Kültür Derneği, Frankfurter Strasse 18, 51065 KÖLN E-mail: [email protected] Web: www.avegkon.org
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