Brief an die Eltern - Kifaz

Vereinte
ver.di-Bezirk Südwestfalen, Hochstr. 117 a, 58095 Hagen
Dienstleistungsgewerkschaft
An die Eltern der vom Streik betroffenen Kitas in
Sprockhövel
Geschäftsstellen:
Hagen
Gevelsberg
Lüdenscheid
Ulrich Padberg
Bezirksgeschäftsführer
Karsten Braun
stv. Bezirksgeschäftsführer
Telefon: (0 23 31) 1 67 71
Telefax: (0 23 31) 18 18 01
Schreiben des Bürgermeisters Winkelmann
Datum
27.5.2015
Ihre Zeichen
Unsere Zeichen
br
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Fax:
e-Mail
[email protected]
Liebe Eltern,
sie sind zur Zeit von den Streiks bei den Sozial und Erziehungsdiensten betroffen.
Das ist uns allen sehr bewusst und wir würden uns wünschen, Ihnen viele
Unannehmlichkeiten und Betreuungsprobleme ersparen zu können.
Anders als Herr Winkelmann in seinem Schreiben an Sie beschrieben hat, liegt
verdi kein Angebot vor, ganz im Gegenteil fordern wir die Arbeitgeber auf,
endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und mit uns zu verhandeln.
Offensichtlich wollen die Arbeitgeber jedoch diesen Konflikt auch auf Ihrem
Rücken aussitzen.
Herr Winkelmann hat sich mit seinem Schreiben nicht an uns gewandt, sondern
will vielmehr Ihren Unmut auf die streikenden KollegInnen lenken.
Dabei könnte gerade er als Bürgermeister Verantwortung für seine Beschäftigten
übernehmen und wie viele andere BürgermeisterInnen (Dortmund, Schwerin,
Witten usw.) auch, ein Schreiben an den VKA senden, indem er die Aufnahme
von Verhandlungen fordert.
Er vermittelt mit seinem Brief an die Eltern, dass der Streik unverhältnismäßig
sei und suggeriert damit, dass Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
unverantwortlich handeln. Das ist nicht der Fall.
Bankverbindung SEB:
IBAN: DE82430101111006835300
BIC
ESSEDE5F430
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Die Beschäftigten fordern eine angemessene Bewertung ihrer Tätigkeit. Sie sind
Expertinnen und Experten für eine frühkindliche Bildung und leisten engagierte
und gesellschaftspolitisch relevante Arbeit.
Die Tätigkeitsbewertung ist jedoch fast 25 Jahre alt und hat seit 1991 keine
nennenswerten Veränderungen erlebt.
Die wertvolle Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst wird aber noch immer
schlecht bezahlt, so dass der Fachkräftemangel in diesem Bereich steigt und eine
Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen sind auf einen Nebenjob angewiesen um
über die Runden zu kommen. Damit muss Schluss sein. Die qualifizierte
pädagogische Arbeit ist endlich aufzuwerten. Der Streik wird deshalb fortgesetzt.
Er kann kurzfristig beendet werden, wenn ein angemessenes
Verhandlungsergebnis vorliegt.
Statt den Versuch zu unternehmen, die Eltern gegen die Erzieherinnen und
Erzieher aufzubringen, wäre es sowohl für die Eltern und deren Kinder als auch
für die Erzieherinnen und Erzieher sinnvoller, Herr Winkelmann würden den
Arbeitgeberverband auffordern endlich zu handeln: ein verbindliches Angebot
vorzulegen und an den Verhandlungstisch mit einem ernsthaften Einigungswillen
zurückzukehren.
Wir bitten Sie als Eltern sich mit den ErzieherInnen Ihrer Kinder solidarisch zu
zeigen und sich nicht gegen sie aufbringen zu lassen.
Wir möchten nur gerechte Bezahlung für gute Arbeit.
Im Namen der Streikenden in Sprockhövel
Gewerkschaft ver.di