Protocol T von Diabetic Retinopathy Clinical

A NT I - V E G F
Protocol T von Diabetic Retinopathy Clinical Research Network (DRCRnet)
In einer Vergleichsstudie des DRCRnet (NIH-gesponsert) wurden zur
­Ermittlung der Wirksamkeit die Anti-VEGF-Medikamente Aflibercept (Eylea®),
­Bevacizumab (Avastin®) und Ranibizumab (Lucentis®) für die Behandlung
des Diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei 660 Patienten untersucht.
D
er Visus, als primärer Endpunkt,
verbesserte sich um 13,3 Buchstaben unter Aflibercept, 9,7 unter­
Bevacizumab und 11,2 unter Ranibizumab. Diese Studie benutzte ein reaktives/pro-re-nata-(PRN)-Schema, das eine
Stabilität der Erkrankung zum Ziel hatte.
So ergab sich im ersten Behandlungsjahr
im Median die geringste Anzahl der Injektionen von 9 für Aflibercept, gefolgt von
10 Injektionen für jeweils Bevacizumab
und Ranibizumab.
Das positive Ergebnis für Aflibercept
wurde durch den klinisch großen Unter­
schied von fünf Buchstaben zu Ranibizu­
mab und sieben Buchstaben zu Bevaci­
zumab in den Augen mit Visus < 0,5 bei
Studienbeginn bestimmt.
Bei den Augen mit einem Visus von 0,5
oder besser bewirkten alle drei Medikamente einen Visusanstieg von ungefähr
acht Buchstaben.
Nach 24 Wochen war Laser zur Behandlung eines klinisch signifikanten Ödems
(CSME) zugelassen und war am häufigsten in der Bevacizumab-Gruppe notwendig. Die höhere Notwendigkeit der Laserbehandlung deckt sich mit der geringeren morphologischen Wirkung des Bevacizumab, die anhand der Veränderung
der zentralen Netzhautdicken bestimmt
worden war. Die größte klinisch und statistisch signifikante Minimierung der Netzhautflüssigkeit war für die Behandlung
mit Aflibercept zu verzeichnen.
Protocol T hatte wie alle sogenannten
„Head-to-Head“-Studien eine zu kleine
Patientenzahl um definitive Schlüsse
über die Sicherheit dieser Behandlung zu
ziehen. Die Ergebnisse bestätigen jedoch
die von den Zulassungsstudien bekannten
Sicherheitsprofile von Anti-VEGF-Injektionen für DMÖ.
Interessante Diskussionsansätze für
den klinischen Alltag in Österreich werden die notwendige Anzahl der Injektionen im ersten Jahr beim DMÖ, die Reduktion der Netzhautflüssigkeit, die Anzahl der Laserbehandlungen in den jeweiligen Gruppen und deren langfristige Wirkung sein. So können wir gespannt auf
die Ergebnisse im zweiten Jahr warten.w
A Comparative-Effectiveness Study of Intravitreal Aflibercept,
­Bevacizumab and Ranibizumab for Diabetic Macular Edema.
DOI: 10.1056/NEJMoa1414264
WEITERE INFORMATIONEN:
Œwww.nei.nih.gov/news/pressrelease/­
diabetic_macular_edema
Πclinicaltrials.gov/show/NCT01627249
Visus schlechter als 0,5
+18,9
Aflibercept vs. Bevacizumab P <0,001
Aflibercept vs. Ranibizumab P = 0,22
Ranibizumab vs. Bevacizumab P <0,001
Aflibercept vs. Bevacizumab P <0,001
Aflibercept vs. Ranibizumab P = 0,003
Ranibizumab vs. Bevacizumab P = 0,21
Visus 0,625–0,5
+8,3
+8,0
+7,5
Aflibercept
Mittlere Änderung der zentr. Netzhautdicke (µm)
Mittlere Visusänderung (Buchstaben)
+14,2
+11,8
Bevacizumab
–135
–176
–210
– 67
–119
–129
Aflibercept vs. Bevacizumab P <0,001
Aflibercept vs. Ranibizumab P = 0,06
Ranibizumab vs. Bevacizumab P <0,001
Ranibizumab
Aflibercept, Bevacizumab, or Ranibizumab for Diabetic Macular Edema; The Diabetic Retinopathy Clinical Research Network February 18, 2015DOI: 10.1056/NEJMoa1414264.
Quelle: http://drcrnet.jaeb.org/ViewPage.aspx?PageName=Presentations. Grafisch abgewandelt durch „Medical Network“.
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