Öffentliche Verwaltung Impulse aus der beruflichen Fortbildung für ein erfolgreiches BGM Gabriele Hinschberger, Ministerium für Inneres und Sport Salut – Der Gesundheitskongress Saarbrücken, 7. Mai 2015 Übersicht Ausgangslage Folgerungen für die Fortbildung Zielgruppen und Ziele Fortbildungsinhalte und Maßnahmen Umfang und Kosten Was wurde erreicht? Fazit 07.05.2015 Seite 2 Ausgangslage Zwischen 2000 und 2005 hoher Altersdurchschnitt in der Landesverwaltung, Verstärkung durch prognostizierte verwaltungsdemographische Entwicklung Krankheitsbedingte Fehlzeiten über dem Schnitt der gesetzlich Versicherten mit sehr hohem Anteil von Langzeiterkrankungen Kein betriebliches Gesundheitsmanagement Haushaltslage Strukturelle Unterdeckung des Landeshaushalts, Rückgang von Steuereinnahmen, Anstieg von Versorgungslasten, Einsparvorgaben, insbes. bei Personalkosten (Wiederbesetzungssperre, Stellenwegfälle, etc.) 07.05.2015 Seite 3 Ausgangslage Zunehmend älter werdender Personalkörper Verlängerung der Lebensarbeitszeit, geringe Zahl von jungen Nachwuchskräften Zunehmende Arbeitsverdichtung (Zunahme von Umfang und Komplexität der Aufgaben) Notwendigkeit, die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern Aufgreifen der Thematik BGM im Rahmen des Projekts „Modernisierung der Landesverwaltung“; Installation einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe zur Bearbeitung Fazit der AG: Einführung eines systematischen ressortübergreifenden BGM als Teil eines modernen Personalmanagements nur langfristig zu erreichen, kurz- bis mittelfristig nicht realisierbar; kurzfristig nur Fortbildungsangebote möglich 07.05.2015 Seite 4 Folgerungen für die Fortbildung • Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement als Thema der ressortübergreifenden Fortbildung in der Landesverwaltung • Entwicklung eines Fortbildungsschwerpunktes Gesundheitsförderung • Definition von Zielgruppe, Zielen und Inhalten • Bereitstellung finanzieller Mittel • Durchführung geeigneter Maßnahmen als inhouseSeminare 07.05.2015 Seite 5 Zielgruppen • Führungskräfte in Ministerien und nachgeordneten Behörden • Personalverantwortliche (Führungskräfte und Sachbearbeiter bei personalverwaltenden Stellen der Landesverwaltung) • Interessenvertreter (Personalvertretungen, Schwerbehindertenvertretungen, Frauenbeauftragte) • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erste und wichtigste Zielgruppe: Führungskräfte 07.05.2015 Seite 6 Ziele • Verantwortung und Handlungskompetenz für die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit • Verantwortung und Handlungskompetenz für einen gesundheitsfördernden Umgang mit den unmittelbaren Mitarbeitern • Verantwortung und Handlungskompetenz für die Erhaltung der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft des Personals innerhalb der gesamten Behörde/Organisation • gesundheitsfördernde Verwaltungskultur 07.05.2015 Seite 7 Fortbildungsinhalte/Maßnahmen: abgeleitet aus fachlichen Standards, Fachliteratur, Erfahrungen im BGM in Wirtschaft und Verwaltungen, Beratung und Austausch mit Fachleuten aus dem Bereich der Gesundheitsförderung (Beratungsunternehmen, Krankenkassen, Unfallkasse, Kliniken, Psychologen, u.a.) •Gesundheitsmanagement als Führungskompetenz •Elemente eines systematischen BGMs und Instrumente für die Einführung •Rolle der Führungskräfte im BGM •Eigenes Gesundheitsverhalten der FK (Selbstführung), Resilienz •Gesundheitsorientierte Führung, Teamentwicklung und Gesundheit •Rolle der Führungskraft im demographischen Wandel •Gesundheit über die Lebensspanne, lebensphasenorientierte Führung und Arbeitsgestaltung 07.05.2015 Seite 8 Fortbildungsinhalte/Maßnahmen: • • • • Suchtgefährdung und Suchterkrankung Psychische Erkrankungen Betriebliches Eingliederungsmanagement Integration behinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Zielgruppenspezifische Einzelseminare • Integration als verbindliches Modul in der systematischen Führungskräfteentwicklung • Vertiefungsseminare, Umsetzungsworkshops, • Methodik: fachlicher Input, Übungen, Rollenspiele, Reflexion, Diskussion, Erfahrungsaustausch, Begleit- und Übungsmaterial • Teilnehmerzahl max. 12-14 • Dauer: 1-2 Seminartage 07.05.2015 Seite 9 Umfang und Kosten Seit 2004 Haushaltsmittel für Fortbildung Gesundheitsförderung separat ausgewiesen Haushaltsansatz stetig angehoben von 20.000 Euro/Jahr auf 35.000 Euro/Jahr (22% der Gesamtmittel) 2004-200: Ist-Ausgaben unter 10.000 Euro/Jahr 2007 bis 2009: Ist-Ausgaben 20.000 Euro/Jahr 2010 bis 2012: Ist-Ausgaben 25.000 Euro/Jahr 2014 rd. 40.000 Euro Insgesamt 215.000 Euro in 10 Jahren Schulung von 615 Führungskräfte an 1210 Teilnehmertagen und von 1320 Mitarbeiter/innen u. Interessenvertretern an 2190 Teilnehmertagen Kosten von rd. 70 Euro/Teilnehmer/Tag 07.05.2015 Seite 10 Was wurde erreicht: •Große Akzeptanz und hohe Zufriedenheit mit den angebotenen Fortbildungen bei Führungskräften und Mitarbeitern (Evaluationsergebnisse) •Verständnis für die Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsförderung bei politischer Leitung, Führungskräften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern •in weiten Bereichen Veränderung der Führungs- und Verwaltungskultur 07.05.2015 Seite 11 Was wurde erreicht: • Arbeitszeitregelung zur Gesundheitsförderung im Jahr 2006 • Ausweitung von Betriebssport und betrieblichen Gesundheitsangeboten • Durchführung von regelmäßigen Gesundheitstagen • Systematischer Ausbau des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) • Entwicklung von Gesundheitsprojekten in einzelnen Bereichen (Staatskanzlei); Abschluss einer Dienstvereinbarung zum BGM (MWAEV) • Projekt „Zukunftssichere Landesverwaltung“: Erstellung eines Rahmenkonzepts/ Entwurf einer Rahmendienstvereinbarung zum BGM als Teil des Personalmanagementkonzepts der Landesverwaltung zum Abschluss von Dienstvereinbarungen in allen Landesbehörden im Jahr 2015/2016 07.05.2015 Seite 12 Fazit: Berufliche Fortbildung kann ganz wichtige Impulse für die Realisierung eines erfolgreichen BGM geben Sie muss dazu die Führungskräfte als Hauptzielgruppe in den Fokus nehmen und systematisch Gesundheitsmanagementkompetenz als Teil von Führungskompetenz vermitteln Sie kann damit zur Entstehung einer gesundheitsfördernden Führungs- und Unternehmenskultur und somit zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für das betriebliche Gesundheitsmanagement beitragen Großes entsteht immer im Kleinen 07.05.2015 Seite 13 Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Für eventuelle weitere Fragen oder Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung. Gabriele Hinschberger Leiterin des Referats A 3 Ausbildung, ressortübergreifende Fortbildung, Ideennetz Ministerium für Inneres und Sport Mainzer Str. 136 · 66121 Saarbrücken Tel.: +49 (0)681 501-2630 · Fax: +49 (0)681 501-2639 [email protected] www.saarland.de 07.05.2015 Seite 14
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