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Titelthema
Gerhard Bially
„jesus unites“
Rev. Edmund Sackey-Brown mit Übersetzer
Ausländische und
einheimische
Christen erreichen
gemeinsam
Menschen in
Deutschland
„Christus ist ein Fremder geworden in diesem Land“, so Pfarrer Ulrich
Parzany auf dem Kongress „jesus unites“ Anfang Mai in Essen-Altendorf. Deshalb galt es bei dieser Tagung, Christen, die sich interkulturell engagieren, zu sammeln und Wege zu finden, wie ausländische
und einheimische Christen gemeinsam – also interkulturell – in unserem Land evangelisieren und Gemeinde bauen können.
Diese Thematik beschäftigte uns auch schon lange in der
Charisma-Redaktion. Wir nahmen „jesus unites“ zum Anlass,
um in der vorliegenden Ausgabe mehrere geglückte Beispiele
vorzustellen – aber auch Hindernisse oder Schwierigkeiten
aufzuzeigen und zu beleuchten. Gott hat uns mit unseren
internationalen Glaubensgeschwistern nicht nur viel zugemutet, sondern uns vor allem
„Verstärkung“ geschenkt. Wie
das aussehen kann? Lassen Sie
sich mitnehmen in den Kongress „jesus unites“!
Netzwerke statt Parallelwelten!
Prof. Dr. Werner Kahl nach seinem Vortrag
„Multikulturelle Gemeinden in den Paulusbriefen“ mit einem Lied aus Afrika
4. Quartal 2011
Der erste Hauptredner: Rev.
Edmund Sackey-Brown aus Mülheim an der Ruhr (Charisma
berichtete ausführlich über
seine Gemeinde in Nr. 139).
„Warum brauchen wir einander?“, fragt er provozierend.
Auf Jesaja 58,12 verweisend,
sagt er es ganz offen: Früher
haben europäische Christen
Missionare in den Süden und
Osten gesandt, heute ist Euro-
pa – und damit auch Deutschland – selbst Missionsland geworden. Aus den früheren Missionsgebieten kommen jetzt
Missionare hierher, um das, was
geistlich brachliegt, mit aufzubauen. „Wenn wir als Netzwerk
zusammenarbeiten, vermeiden
wir Gettos“, so der Pastor der
– wie es hieß – schnellstwachsenden Migrantengemeinde in
Deutschland. „Wir sind keine
Konkurrenten, sondern ergänzen einander!“
„Was ist euer Auftrag?“, fragt
der ProChrist-Pastor Ulrich
Parzany. „Sammelt ihr die Christen aus eurer Kultur? Evangelisiert ihr nur Menschen eu-
rer Kultur? Oder bringt ihr das
Evangelium auch den Europäern?“ Und dann sein emphatischer Appell: „Wir brauchen
euch als Missionare unter den
Deutschen!“
Ein weiterer Hauptredner,
Prof. Dr. Johannes Reimer, bezeichnet in einem Interview
mit Charisma diese Konferenz
als „historisch“. Bisher sei es
uns in Deutschland noch nicht
gelungen, Christen aus anderen
Ländern, die hier eingewandert sind, zum Gemeindebau
einzusetzen – oder sie sogar
später in ihre Heimatländer
als Missionare zurückzusenden. Somit seien Parallelwelten entstanden. „Dies ist die
erste Konferenz, auf der es uns
gelingt, auf Augenhöhe miteinander zu reden“, so Reimer
gegenüber Charisma. „Ich denke, das ist historisch.“ Deutschland mit dem Evangelium zu
Pfr. Ulrich Parzany (ProChrist)
Prof. Dr. Johannes Reimer
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