als PDF downloaden - Computern im Handwerk

B 3 1417
M A I 2015
I S S N 09 3 1 -4 6 7 9
Fachmagazin für Bauhaupt- und Baunebengewerbe
31. JA H R G A N G
IM HANDWERK
Umfassende IT-Sicherheit
für Ihr Unternehmen mit
Kaspersky Small Office Security
www.kaspersky.com/de/vsb
IN DIESER AUSGABE:
ZDH: Digitalisierung
im Handwerk
Smarte Netze: Nur
sicher ist sicher …
Vectoring: Wunsch
und Wirklichkeit
Messen: CeBIT und
ISH Nachberichte
Nutzfahrzeuge:
Neue Modelle
Zeiterfassung:
Marktüberblick
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für kleinere Büros und Home Offices holen Sie das Maximum an Produk­
tivität aus Ihrem Arbeitsalltag heraus. Und darauf geben wir Ihnen ab sofort
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INHALT
H A U S M I T T E I LU N G
TITELBILD/ANZEIGE
DIGITALISIERUNG IM HANDWERK
„…GEHT ALLE AN…“
Foto: Thomas Kiewning
Digitalisierung ist kein kurzlebiges Modewort! Die Vernetzung der
Arbeitswelt in und mit allen ihren Teilbereichen ist eine Chance
zur Vereinfachung der Prozesse und Qualitätssicherung. Um dieses
Thema für den eigenen Betrieb mit Leben zu füllen, braucht es
Informationen und man muss wissen, wo man steht (siehe ZDHUmfrage ab Seite 6). Auch im Handwerk gibt es clevere Pioniere,
die zeigen, wie Kunden und Betriebe von Computertechnik und
Internet profitieren, meinte jüngst Oskar Vogel – Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen
Handwerkstages (BWHT):
„Es gibt Schreiner, die mit CNCMaschinen komplexe Formen hochpräzise fräsen und so auch Einzelstücke zu
konkurrenzfähigen Preisen herstellen.
Der Elektro- und Informationstechniker
installiert Fenster, Heizung und Alarmanlagen, die sich via App von unterwegs
aus steuern lassen. Der SHK-Handwerker baut beim Kunden ein neues Bad
Elke Neureuther
ein und koordiniert mit Hilfe digitaler
Redakteurin Computern
im Handwerk
Plattformen, auf die alle Zugriff haben,
die Arbeit von Fliesenleger, Maurer und
Schreiner. Hinter diesen Tätigkeiten stehen längst nicht mehr
einfache Routineabläufe. Projektleitung, Programmierung und
Parametrisierung überlagern zunehmend das alte Kerngeschäft. Auf
der anderen Seite besitzt z.B. rund ein Drittel der baden-württembergischen Handwerksbetriebe keine eigene Website. Denn noch
klafft zwischen fachlichem und digitalem Know-how eine große
Lücke. In einer BWHT-Umfrage meldeten rund zwei Drittel der
Betriebe Unterstützungsbedarf an. Ganz alltägliche Geschäftsprozesse, Fertigung und die Geschäftsmodelle, das sind die drei Bereiche,
die vor allem betroffen sind.
Die Bundesregierung hat Mitte letzten Jahres ihre digitale Agenda
auf den Weg gebracht. In Baden-Württemberg haben vor kurzem
50 Partner die „Allianz Industrie 4.0“ unterzeichnet. Darunter auch
der Baden-Württembergische Handwerkstag. Daß wir mit dem
Namen dieser Allianz nicht glücklich sind, versteht sich von selbst.
Denn wenn es um die Inhalte geht, dann pochen wir darauf: der
gesamtwirtschaftliche Schöpfungsprozeß geht weit über die Industriebetriebe hinaus. Digitalisierung geht alle an…“ Auch wenn es
modern d!conomy (CeBIT-Motto) heißt.
Kaspersky Labs GmbH
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85055 Ingolstadt
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Die neue Version von Kaspersky Small Office Security deckt
alle aktuellen Sicherheitsanforderungen kleiner Unternehmen ab. Diese einfach handhabbare IT-Sicherheitslösung für
Unternehmen mit bis zu 25 Mitarbeitern bietet erstklassigen
IT-Schutz für File-Server, Windows-, Android- und ab sofort
auch für Mac-Geräte. Siehe Seite 4 …
GUT ZU WISSEN
Aktuelle Kurzmeldungen 4
WIRTSCHAFT
ZDH: Digitalisierung im Handwerk 6
Erfolgsfaktoren in der Innovationsberatung
8
Neue Energien: Nur sicher ist sicher 11
INTERNET
Vectoring II: (Telekom-)Wunsch und Wirklichkeit
13
Schnelle Netze: NFON Cloud-Telefonanlage
15
Schnelle Netze: Weitere Gemeinden mit Breitband erschließen …
16
Telekom: Bald ohne ISDN, Teil 2 18
SPECIAL
CeBIT 2015 im Zeichen von d!conomy
20
N U T Z FA H R Z E U G E
Werkzeug für die Straße
22
ISH 2015: BIM macht mobil
24
MESSEN
S O F T WA R E
Mobile Zeiterfassung: Digitale Stundenzettel, Teil 2
26
Impressum
25
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
3
GUT ZU WISSEN
ZUM TITELBILD
Neue Version von
Small Office Security
für kleine Unternehmen
Kaspersky Lab hat Ende April seine neue Version von
Kaspersky Small Office Security veröffentlicht. Diese
IT-Sicherheitslösung ist speziell für Unternehmen
mit bis zu 25 Mitarbeitern konzipiert. Sie bietet
erstklassigen IT-Schutz für File-Server, Windows-,
Android- und ab sofort auch für
Mac-Geräte. Zudem kann die
Lösung einfach, ohne spezielle
IT-Kenntnisse eingesetzt und verwaltet werden. Neu sind die webbasierte Verwaltung und der ebenfalls webbasierte Kennwortschutz.
Erweitert wurden der Schutz vor
aktuellen und aufkommenden
Cyberbedrohungen sowie von
unternehmenseigenen Finanzdaten. Unternehmen
können sich auf ihr Geschäft konzentrieren, während
der laufende IT-Betrieb professionell abgesichert
sowie Kunden und Mitarbeiterdaten adäquat geschützt werden.
Kleine Unternehmen werden heute von Cyberkriminellen attackiert, weil sie sich oftmals zu wenig
um die Sicherheit ihres Unternehmens kümmern
können, beispielsweise um wertvolle Informationen
wie Kundendaten. Dies belegt auch eine Umfrage
von Kaspersky: Obwohl zahlreiche Unternehmen
realisieren, dass die Absicherung persönlicher Kundendaten (25 Prozent der Befragten), Zahlungsanforderungen (13 Prozent) und Betriebsgeheimnisse
(12 Prozent) zu den wichtigsten Prioritäten gehören,
kommen häufig rudimentäre IT-Sicherheitsmaßnamen wie kostenlose Anti-Malware-Produkte zum
Einsatz. Die Befragten waren sich aber grundsätzlich
darüber einig, dass sie gerne eine leistungsfähige
IT-Sicherheitslösung einsetzen würden, wenn sie
preiswert und einfach bedienbar wäre.
Kaspersky Small Office Security wurde genau für
diese Bedürfnisse konzipiert. Es ist in Lizenzpaketen
für bis zu 25 Mitarbeiter verfügbar. Neukunden
erhalten die Lösung ab 199,95 Euro (inkl. MwSt.)
und können zu diesem Preis ein Jahr fünf PCs/
Workstatons, fünf Mobilgeräte und einen Dateiserver absichern. Für mehr Geräte gibt es attraktive
Rabattierungen – ebenso wie für eine Zweijahresoder Dreijahres-Lizenz.
Noch Fragen? www.kaspersky.com/de/vsb
4
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
WEITERBILDUNG
Mehr als meisterlich
Aus dem bisherigen Betriebswirt (HWK) zu betriebswirtschaftlichen Fortbildung von
Meistern ist der Betriebswirt (HwO) geworden. Hier werden Kenntnisse vermittelt,
die für einen selbständigen Betriebsinhaber oder angestellte Führungskraft essentiell
sind. Ab September starten auch in der Handwerkskammer München und Oberbayern (www.hwk-muenchen.de) die neuen Lehrgänge zum „Geprüften Betriebswirt
nach der Handwerksordnung“ kurz „Betriebswirt (HwO)“. Anschließend können
Betriebswirte (HwO) an der Hochschule München berufsbegleitend direkt in das vierte Semester des Studiums zum Bachelor of Arts „Unternehmensführung“ einsteigen.
E I G E N K A P I TA L
Kunden äußerst zufrieden
Anläßlich des Jahresrückblicks der BayBG (Bayerische Beteiligungsgesellschaft) erwähnt Dr. Sonnfried Weber, Sprecher der Geschäftsführung, einen Umfragewert der
GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), über den die GfK wohl selbst überrascht
war: Laut der Imagestudie ist die BayBG (www.baybg.de) die mit Abstand bekannteste in Bayern aktive Beteiligungsgesellschaft – damit war zu rechnen. Wirklich
herausragend war aber die hohe Kundenzufriedenheit. Dr. Weber: „Die GfK mißt
das mit dem Net Promoter Score, das ist – ausgedrückt in Prozent – die Differenz
von weiterempfehlungsbereiten Kunden abzüglich der kritischen Kunden. Neutrale
bleiben außen vor. Befragt wurden hierzu von der GfK 100 zufällig ausgewählte
Kunden von insgesamt 500 Partnerunternehmen. Und davon sagten 75 Prozent,
daß sie die BayBG an Unternehmen in der gleichen Unternehmenssituation weiterempfehlen würden. Nur 2 Prozent äußerten sich negativ. Das ergibt, 75 minus 2
Prozent, einen Net Promoter Score von 73 Prozent. Nach Aussage der GfK mußten
sie die Zahlen noch einmal prüfen. Sie glaubten, da sei ein Zahlendreher drin. Aber
die Ergebnisse stimmten. Laut GfK ist ein Net Promoter Score von 30 bis 40 schon
sehr gut. Gar nicht so selten sind negative Werte.“ 2014 hat sich die BayBG an 497
Unternehmen mit einem Volumen von 315 Mio. Euro beteiligt. Mehr als zwei Drittel
der Beteiligungsnehmer kamen dabei aus dem Mittelstand. Hier wurden Beteiligungen von je max. 500.000 Euro ausgegeben. Das Programm „Handwerk, Handel und
Gewerbe – KHHG“ läuft auch 2015 mit einem starken Mittelstandsbezug weiter.
WETTBEWERB
Ideen aus der Bauwirtschaft gefragt
Unter dem Titel „auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ werden neue Ideen und
Lösungen für die Nutzung moderner Informationstechnologien im Baugewerbe
gesucht. Der Wettbewerb geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und
MESSETERMINE
Energie, des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes, des Hauptverbandes der Deut(Auswahl)
schen Bauindustrie und der Industriegewerk19.05. - 21.05.
schaft Bauen-Agrar-Umwelt zurück und wird in
Nürnberg, Sensor+Test
Kooperation mit dem RKW Kompetenzzentrum
09.06. - 11.06.
realisiert. Teilnehmen können Studierende,
Köln, ANGA COM
Auszubildende und Berufstätige – entweder allein oder als Arbeitsgruppe – aus den Bereichen
10.06. - 12.06.
Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft und
München, Intersolar Europe
Architektur. Anmeldeschluß ist der 9. November
01.07. - 02.07.
2015 unter www.aufitgebaut.de.
München, SicherheitsExpo
(ohne Gewähr)
THERMOGRAFIE
Klein aber fein: Kompakt-Wärmebildkamera
Die Flir C2 (www.flir.com/C2) ist eine voll ausgestattete Kompakt-Wärmebildkamera,
mit der Bauprofis anhand von Wärmemustern Schwachstellen und Probleme wie
Energieverluste, strukturelle Defekte und beschädigte Rohrleitungen gezielt erkennen
können. Das Besondere: sie ist so kompakt und schlank, daß sie problemlos in jede
Tasche paßt. Die MSX-Echtzeitbildoptimierung ergänzt die Wärmebilder der C2
mit entscheidenden Details, die von der integrierten Digitalkamera erfaßt werden
und Zahlen, Buchstaben, Strukturen sowie andere wichtige Merkmale deutlich auf
dem Wärmebild erkennen lassen.
WEARABLES
Tragbare Datenverarbeitung am Handgelenk
Seit kurzem kann die Apple Watch live in den Apple Stores ausprobiert werden. Sie
ermöglicht es, Nachrichten zu senden, E-Mails zu lesen und Anrufe auf dem iPhone
direkt vom Handgelenk aus entgegenzunehmen. Die Taptic Engine alarmiert den
Nutzer bei wichtigen Nachrichten mit einem sanften Antippen, ebenso wie beispielweise mit dem Hinweis nach langem Sitzen aufzustehen und sich zu bewegen. Laut
Süddeutscher Zeitung wurden am ersten Tag so viele Bestellungen für die Apple
Watch abgegeben, wie Android-Uhren davor in einem
ganzen Jahr verkauft wurden.
85 %
vertrauen dem Handwerk …
… so das Ergebnis einer Studie der GfK,
Gesellschaft für Konsumforschung in
Nürnberg, mit dem Titel „Global Trust
Report 2015“. Demnach bringen die Befragten in Deutschland dem Handwerk das
meiste Vertrauen entgegen. Schon 2011,
als die Studie zum ersten Mal erhoben
wurde, lag dabei das Handwerk auf Platz
1 mit 88%. Ebenso wie in der folgenden
Erhebung 2013 mit 87%. Der „Global Trust
Report“ 2015 basiert auf rund 29.000 Verbraucherinterviews, die der GfK Verein im
4. Quartal 2014 in insgesamt 26 Ländern
durchführen ließ. Der GfK Verein fragt
nach dem Vertrauen in 12 Institutionen,
11 Branchen und in die Mitmenschen allgemein. Die Skala reicht von „vertraue ich
voll und ganz“ und „vertraue ich überwiegend“ über „vertraue ich weniger“ bis zu
„vertraue ich überhaupt nicht“.
SMARTPHONE
Sommerlich LTE-fähig
Das KAZAM Trooper 450L gibt es neben dem
modernen Silber auch in der sommerlichen ColorEdition in anthrazit, lime und blau. Für den preisbewußten Smartphone-Einsteiger bietet das KAZAM
Smartphone einen 1,2 GHz Quadcore Prozessor, ein
5’’ großes Display, einen leistungsstarken Akku (2.000
mAh), 8 GB Speicherplatz (durch microSDTM erweiterbar) und den High-Speed Standard LTE.
B U N D E S N E T Z AG E N T U R
Nummern abgeschaltet
Die Bundesnetzagentur hat jüngst die Abschaltung
der Rufnummern 0180 5 015 194 und 0900 100
1261 angeordnet. Über diese Rufnummern wurde
eine hochpreisige „Amts- und Behördenauskunft“
rechtswidrig beworben. Der Dienst bestand letztlich
nur in der Weiterleitung ratsuchender Verbraucher an
die bei direkter Anwahl kostengünstige einheitliche
Behördennummer 115. Die vergleichsweise günstige
0180er-Rufnummer wurde nur zu dem Zweck genutzt, Verbraucher zum Anruf auf die hochpreisige
0900er-Rufnummer zu veranlassen. Die Verbraucher
wurden sodann automatisch mit der wesentlich kostengünstigeren einheitlichen Behördenrufnummer 115 verbunden. Hierbei wurde
die Verbindung über die hochpreisige 0900er Rufnummer abgerechnet. Weitere
Maßnahmen der Bundesnetzagentur werden in Kürze folgen.
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
5
WIRTSCHAFT
ZDH: Digitalisierung
Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Deutscher H
Deutsches Handwerk haben’s wissen wollen …
Verantwortlich: Dr. Alexander Barthel, Leiter der Abteilung Wirtschafts-,
1. Hohe Nutzungsintensität digitaler Geräte (links)
Die Inhaber im Handwerk setzen bereits in hohem Maße
digitale Geräte ein. Immerhin 93,9% aller Betriebe greifen
auf stationären PC, Notebook, Smartphone, Tablet oder
Server zurück.
2. Internet und E-Mail sind Standard (unten)
Browser für den Internetzugang stehen im Vordergrund. 72,4%
setzen Office-Anwendungen ein, 62,3% betriebswirtschaftliche
Programme und immerhin 20,9% nutzen Programme zur
Steuerung ihrer Maschinen und Anlagen (Mehrfachnennungen
möglich).
F
ür den ZDH haben in den
vergangenen Jahren neue
Informations- und Kommunikationstechnologien in starkem
Maße Einzug in die Produktionsund Geschäftsprozesse gehalten.
E-Mail und Internet gehören zum
Geschäftsalltag, der Online-Handel
mit Produkten steigt rasant, und
Apps beschleunigen die Entwicklung durch die Ausdehnung auf
mobile Geräte, aber auch durch
komplett neue Anwendungen.
Auch im Handwerk haben sich die
allermeisten Betriebe auf die Nutzung der neuen Informations- und
Kommunikationstechnologien eingestellt. Der Prozeß der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung
wird sich aber auch in der Zukunft
weiter beschleunigen. Es wird bereits daran gearbeitet, Produkte
durch die Integration von Hard- und
Software „intelligent“ zu machen
und die Produktion immer weiter zu
individualisieren und zu perfektionieren. Diese Entwicklung hat auch
Auswirkungen auf das Handwerk.
Vor diesem Hintergrund hat der
ZDH im Rahmen der Konjunkturberichterstattung 2014 gemeinsam
mit 36 Handwerkskammern (28 in
West- und 8 in Ostdeutschland) eine
6
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
3. Zweckgerichtete
Internetnutzung im
Handwerk
Die Inhaber setzen das
Internet gezielt ein.
Dabei dominiert EMail vor Online-Banking sowie Datenaustausch mit Lieferanten
und Kunden.
im Handwerk, Teil 1
andwerkskammertag und Unternehmerverband
Energie- und Umweltpolitik
4. Problemfall:
Langsames Internet
Jeder Zehnte klagt, daß
sein Internetzugang
zu langsam ist. 18,7%
geben an, daß die Geschwindigkeit derzeit
zwar noch ausreichend
ist, der Zugang in Zukunft aber schneller
werden muß.
5. Mobile Anwendungen sind
ausbaufähig
Noch ist die Nutzung von mobilen
Anwendungen im Handwerk nicht
weit verbreitet.
6. Online-Verkaufsplattformen
werden nur selten genutzt
Handwerkliche Produkte und Dienstleistungen sind meist sehr individuell
auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten, standardisierte Angebote sind
schwer abzugeben. So überrascht es
nicht, daß Online-Verkaufsplattformen
von den Handwerksbetrieben nur selten
genutzt werden.
Für weitere Details kann die gesamte Studie im Internet heruntergeladen
werden: http://www.zdh.de/themen/
wirtschaft-energie-umwelt/konjunkturumfragen/sonderumfragen/digitalisierung-der-geschaeftsprozesse-im-handwerk.html
Umfrage zum Thema „Digitalisierung
der Wirtschaftsprozesse im Handwerk“
durchgeführt. Ziel der Umfrage war es,
ein aktuelles Datengerüst zu gewinnen,
inwieweit sich die Handwerksbetriebe
an der Digitalisierung beteiligen, um
darauf aufbauend gezielte Strategien
zur Unterstützung der Unternehmen
zu erarbeiten. Konkret sollte mit der
Umfrage u.a. ermittelt werden, welche
Geräte und welche Software die Betriebsinhaber in ihren Unternehmen
einsetzen, zu welchen Zwecken das
Internet genutzt wird, ob sie über einen
ausreichend schnellen Internetzugang
verfügen, inwieweit sie bereits mobile
Anwendungen verwenden und ob sie
ihre Leistungen auf Onlineplattformen anbieten. Darüber hinaus wurde
gefragt, inwiefern sich die Inhaber
schon mit intelligenten bzw. vernetzten
Produkten auseinandersetzen, ob und
in welcher Form der Internetzugang
abgesichert ist, und in welchen Feldern
sich die Inhaber beim Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien mehr Unterstützung durch die
Handwerks­organisationen wünschen.
Erstmals konnten die Handwerksbetriebe ihre
Antworten auch online in ein Umfragemodul
eingeben. Insgesamt haben sich 6.230 Betriebe
an der Umfrage beteiligt …
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
7
WIRTSCHAFT
Erfolgsfaktoren in der
Innovationsberatung
Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks. Durch Informationsvermittlung, maßgeschneiderte, individuelle
Beratung sowie Begleitung innovativer Projekte wird
ein nachhaltiger Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft geleistet.
Werner Lamprecht, Dipl.-Ingenieur und seit mehreren Jahren Innovations­
Was ist Ihrer Erfahrung nach auf Seite des
Klienten wichtig, damit eine Beratung erfolgreich ist?
berater im Referat „Technologie & Innovation“ der Handwerkskammer München
und Oberbayern erklärt, wie aus einer Idee eine Innovation wird …
Was ist Ihrer Erfahrung nach wichtig, damit
eine Innovationsberatung erfolgreich ist? Wie ist die
Ausgangssituation im Handwerk?
Das Handwerk hat ca. 1 Mio. Betriebe mit einem
Umsatz von rund 500 Mrd. € und über 5 Mio.
Beschäftigten. Dabei entwickeln und vermarkten
Handwerksbetriebe vielfach neue Produkte. Technologische Veränderungen bewirken jedoch einen
scharfen Wettbewerb, und ein zunehmender Kostendruck zwingt die Betriebe, neue Technologien und
Verfahren anzuwenden sowie betriebliche Innovationspotentiale stärker zu nutzen. In dieser Situation
ist es für das Handwerk umso schwerer, weil es im
Bereich Innovation mit zahlreichen hemmenden
Faktoren konfrontiert ist.
Von welchen hemmenden Faktoren sprechen Sie?
Bei den hemmenden Faktoren steht die Betriebsgröße und die damit verbundene Organisationsstruktur
des Handwerks im Vordergrund. Handwerksbetriebe sind zum überwiegenden Teil kleinbetrieblich
organisiert und vorwiegend auf das Tagesgeschäft
ausgerichtet. Eine nachhaltige Innovationstätigkeit
läßt dies nur bedingt zu.
Was hat das zur Folge?
HANDWERK IN
DEUTSCHLAND:
Ca. 1 Mio. Betriebe,
rund 500 Mrd. €
Umsatz, mehr als
5 Mio. Beschäftigte
Diese Fokussierung verhindert die Ausrichtung auf
mittel- und langfristige Entwicklungsvorhaben.
Gleichzeitig sind die wegen der Betriebsgröße häufig
knappen finanziellen und personellen Ressourcen
hemmend. Nach einer Analyse des Deutschen Handwerksinstitutes gelten 70% der Handwerksbetriebe
als nicht innovationsaktiv.
Das klingt nach enormen Unterstützungsbedarf!
Mit dem Förderprogramm „Beauftragter für Innovation und Technologie“ des Bundeswirtschaftsministeriums soll die Bereitstellung einer Informations- und Beratungsinfrastruktur erreicht werden
mit dem Ziel einer systematischen Steigerung der
Innovationstätigkeit und somit der Leistungs- und
In Zeiten der Globalisierung mit immer kürzer
werdenden Innovationszyklen gilt es besonders für
kleine und mittlere Unternehmen, der Konkurrenz
einen Schritt voraus zu sein. Innovationen sind
meistens kein Produkt des Zufalls, sondern müssen systematisch erarbeitet werden. Voraussetzung
dafür ist ein erfolgreiches Innovationsmanagement.
Dabei gibt es bestimmt jede Menge Stolpersteine.
Wir sprechen hier regelrecht von Innovationsfallen.
Vielen Unternehmen fällt es schwer, neue Ideen in
marktfähige Produkte umzusetzen. Sie scheitern
oftmals an einer der vier typischen Innovationsfallen.
Kundenfalle: Kundenwünsche werden zu ungenau
erfaßt. Dabei wird das technisch machbare und nicht
das vom Kunden gewünschte Produkt realisiert.
Technikfalle: Schwierigkeiten in der Entwicklung
oder Produktion werden unterschätzt und das
Produkt kann nicht in angemessener Zeit auf den
Markt gebracht werden. Wettbewerbsfalle: Der
Wettbewerb wird unterschätzt. Rentabilitätsfalle:
Die Kosten für Entwicklung, Produktion und Vermarktung werden unterschätzt bzw. die erzielbaren
Preise, Mengen und Erlöse überschätzt.
Könnten Sie sich etwas vorstellen, das den
Beratungserfolg vergrößern würde?
Die Systematisierung des Produktentstehungsprozesses. Aus einer stärkeren Berücksichtigung der
Kundenwünsche, der technischen Möglichkeiten,
der Wettbewerbssituation und der Renditeaussichten
lassen sich gute Lösungsansätze ableiten. Wenn der
Prozeß systematisch und schrittweise angegangen
wird, läßt er sich ergebnisorientiert steuern. Kosten-, Zeit- und Qualitätsvorgaben können besser
eingehalten werden, und das Risiko des Scheiterns
wird reduziert. Falls sich eine Idee als nicht tragfähig
herausstellt, kann das Projekt jederzeit abgebrochen
werden.
Wie könnte so ein Produktentstehungsprozeß
konkret aussehen?
Ein systematischer Produktentstehungsprozeß gliedert sich in der Regel in fünf logisch aufeinander
folgende Stufen, die durch Qualitätskontrollpunkte
getrennt sind. Damit sind die Anfangs- und Endpunkte einzelner Stufen genau festgelegt und somit
Fortsetzung auf Seite 10 …
8
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
ADVERTORIAL
IT-Sicherheit für KMU:
Keine Option mehr, sondern ein Muss
nutzer und verfügen über Richtlinien, die
Benutzer überall und auf allen Systemen
begleiten – auf Windows-Rechnern, Macs
und mobilen Geräten. Mit Sophos Cloud
wird die Bedienung, Bereitstellung und
Verwaltung Ihrer IT-Sicherheit erheblich
vereinfacht – egal ob Anti-Malware, Web
Security, Webfilterung oder Mobile Device
Management. Upgrades erfolgen automatisch, der Schutz greift überall und für
Sophos Cloud ist weder eine komplizierte
Server-Einrichtung noch eine Wartung
der Infrastruktur erforderlich. Die Ver-
PC-Arbeitsgeräte sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie sind nicht mehr ausschließlich auf Windows-Workstations beschränkt, die innerhalb der Netzwerkgrenze
betrieben werden und auf Server zugreifen, die sich ebenfalls im Netzwerk befinden.
Stattdessen werden Unternehmen mit einer Fülle unterschiedlicher Workstations
und mobiler Geräte konfrontiert, die überall genutzt werden und regelmäßig Daten im
Netzwerk, in der Cloud und auf den Geräten selbst abrufen.
Mit Next-Generation Enduser
Protection verbessert Sophos den
Schutz für Endbenutzergeräte
und -daten durch die Integration
innovativer Endpoint-, Mobileund Verschlüsselungstechnologien. Stellen Sie sich ein System
vor, das Daten zu verdächtigen
Ereignissen von allen Geräten
sammelt, ein kompromittiertes
System durch Korrelation dieser
Daten erkennt, den Administrator benachrichtigt, das System
(und den Zugriff des Systems
auf sensible Netzwerk- und
Clouddaten) vorübergehend
sperrt und die erkannte Bedrohung entfernt – alles komplett
automatisch. Genau das wird
mit Next-Generation Enduser
Protection möglich.
Reputation Data * Active Protection
AT HOME AND ON THE MOVE
Mobile Control
Endpoint Security
SafeGuard Encryption
SophosLabs
Correlated Intelligence * Content Classification
REMOTE OFFICE 1
UTM
NextGen Firewall
Secure Web Gateway
Secure Email Gateway
Web Application Firewall
Secure VPN
Client
REMOTE OFFICE 2
Secure Wi-Fi
Endpoint Security
Mobile Control
SafeGuard Encryption
HEADQUARTERS
SOPHOS CLOUD
Secure VPN RED
Secure Wi-Fi
Endpoint Security
SafeGuard Encryption
Mobile Control
Network Storage Antivirus
Server Security
V
Administration
Mobile Control
Web Application Firewall
Die Technologie ändert die HerSecure Web
NextGen Firewall
Gateway
Secure Wi-Fi
angehensweise an das Thema
Sicherheit grundlegend. Herkömmliche Antivirus-Lösungen
Sophos Reference
Architecture
tun. Eine
entscheidende Rolle spielt dabei
beschränken sich darauf, die Ausführung
auch die Cloud, die trotz aller Unkenrufe
infizierter Dateien auf Computern zu
das Potential dazu hat, gerade kleinen und
unterbinden. Wird eine infizierte Datei
mittleren Unternehmen in Kombination
dennoch ausgeführt, kann der Angreifer
mit einer effektiven Verschlüsselungslösung
Schaden anrichten oder Daten stehlen,
ein Sicherheitsprofil auf Enterprise-Niveau
ohne erkannt zu werden. Sophos hingegen
zu verschaffen.
überprüfen nicht nur, ob eine Datei infiziert ist, sondern auch, ob der Computer
Warum die Cloud für Unternehmen
Verhaltensweisen zeigt, die darauf hinvon heute die ideale Lösung ist
deuten, dass das System angegriffen wird
oder bereits kompromittiert wurde. Durch
Cloudbasierte und in der Cloud verwaltete
eine systemübergreifende Abwehr, ErkenSicherheitslösungen sind transparent für
nung und Beseitigung von Bedrohungen
Endbenutzer und einfach für Administrahaben Unternehmen mit weitaus weniger
toren. Sie konzentrieren sich beim Schutz
Infektionen und damit einem deutlich gevon Daten und Endpoints auf einzelne Beringeren Risiko von Sicherheitsvorfällen zu
Secure Email
Gateway
Endpoint Security
SafeGuard Encryption
Guest Wi-Fi
schlüsselungs- und Datenschutzlösungen
von Sophos ermöglichen in Kombination
mit der Cloud einen sicheren Zugriff auf
vertrauliche Daten, ohne die Benutzer
im Arbeitsalltag zu stören, und die Verschlüsselungsverwaltung erleichtert die
Kontrolle unerwünschter Speichergeräte
(USB-Sticks, externe Laufwerke etc.).
Darüber hinaus können Benutzer Daten
auf mobilen Computern und Desktops
komfortabel verschlüsseln, verschlüsselte
Dateien einfach und sicher mit Kollegen und Geschäftspartnern austauschen
sowie Richtlinien zur Verhinderung von
Datenverlusten für E-Mails und mobile
Endpoints durchsetzen.
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
9
WIRTSCHAFT
klar, welche Aktivitäten in welcher Qualität durchzuführen sind und welche Ergebnisse an welchen
Kontrollpunkten vorliegen müssen. Folgende fünf
Stufen sind dabei zu unterscheiden: Voranalyse,
Machbarkeitsstudie, Forschung und Entwicklung,
Testen und Prüfen, Markteinführung. In den ersten
beiden Stufen, also vor dem Beginn der kostenintensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit,
findet eine intensive Auseinandersetzung mit dem
Marktpotential und der technischen Machbarkeit
statt. Am Ende der zweiten Stufe werden die Anforderungen der Kunden, die genaue Produktdefinition
sowie das technische Realisierungskonzept schriftlich
festgehalten und von allen Beteiligten unterzeichnet.
wie z.B. Konstruktionsleistungen, Prototypenbau,
Produkttests usw. Bei Antragstellung müssen die
Vorteile der Innovation kurz beschrieben werden,
und es muß das Projektziel konkret benannt werden, z.B. was genau soll im Rahmen dieses Projekts
entwickelt oder verbessert werden, und nicht zuletzt:
wie soll die Idee später vermarktet werden? Diese
Fragen bringen eine erste Struktur in das Projekt
und zwingen den Antragsteller, seine Gedanken und
Ideen zu reflektieren und auf Papier zu bringen. Da
die Innovationsgutscheine maximal ein Jahr gültig
sind, kommt noch ein Zeit- und Kostenplan hinzu,
und das Pflichtenheft ist erstellt.
Sind denn diese Prozesse auch für Kleinstunternehmen geeignet? Wie sehen hier die handwerklichen
Bedürfnisse aus?
Ich sage immer: den Antrag können wir nicht für
Sie ausfüllen, schließlich ist es Ihr Projekt und auch
Ihr Geld. Wir geben aber vielfältige inhaltliche wie
äußerliche Hilfestellungen. Bevor der Antrag beim
Projektträger eingereicht wird, schauen wir ihn mit
dem Betrieb gemeinsam noch einmal an. In der Regel
wird der Antrag auch bewilligt.
Wie unterstützen Sie bei der Antragstellung?
Kleinstunternehmen haben nach EU-Definition
weniger als 10 Beschäftigte und einen Jahresumsatz
bis zu 2 Mio. €. Nach einer Erhebung des Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) aus dem
Jahre 2011 sind das statistisch gesehen 84% der
deutschen Handwerksbetriebe. Mehr als 2/3 dieser
Betriebe beschäftigen weniger als 5 Personen. Diese
„Mikrobetriebe“ haben ganz spezifische Merkmale
und Eigenschaften. Daraus ergibt sich, daß diese
Betriebe an eine strukturierte Vorgehensweise oft
nicht gewöhnt sind und diese zunächst oft auch gar
nicht für erforderlich halten. Hier helfen in der Regel
Werner Lamprecht, Dipl.-Ingenieur und seit mehreren Jahren
Innovationsberater im Referat
„Technologie & Innovation“ der
Handwerkskammer München
und Oberbayern
Wie würde sich Ihre Arbeit verändern, wenn die
Förderung der Innovationsgutscheine auslaufen würde?
Nicht nur aus unserer Erfahrung wissen wir, daß
zwischen Betriebsgröße und Innovationstätigkeit
ein kausaler Zusammenhang besteht. Unter anderem
bieten wir im gesamten Kammergebiet spezielle
Informationsveranstaltungen an, um auf dieses wich-
Innovationen sind meistens kein
Produkt des Zufalls, sondern
müssen systematisch erarbeitet
werden. Voraussetzung dafür ist
ein erfolgreiches Innovations­
management.
die sogenannten Innovationsgutscheine weiter, die
speziell für kleine Unternehmen geschaffen wurden.
Innovationsgutscheine extra für kleine
Unternehmen?
Dabei handelt es sich um ein einfaches, schnelles
Innovationsförderprogramm. Antragsberechtigt
sind in Bayern nur Unternehmen mit weniger als 50
Beschäftigten. Dabei werden sowohl Tätigkeiten im
Vorfeld der Entwicklung wie z.B. technische Machbarkeit, Werkstoff- und Designstudien gefördert,
wie auch die umsetzungsorientierte Entwicklung
10
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
tige Innovationsförderprogramm für kleine Betriebe
hinzuweisen. Wenn eine derartige Förderung auslaufen würde, wäre das ein herber Rückschlag im
Innovationspotential dieser Kleinstbetriebe.
Gibt es auch Erfolgsbeispiele?
Jawohl, die können in der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium herausgegebenen Broschüre
„Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen/
Handwerksbetriebe – Projektbeispiele 2009 – 2011“,
und auch unter www.innovationsgutschein-bayern.
de angesehen bzw. heruntergeladen werden.
Bild: SmartHome Initiative Deutschland e. V.)
NEUE ENERGIEN
Nur sicher ist sicher…
Sowohl Smart Grid (intelligentes Stromnetz), als auch Smart Home (intelligentes vernetztes Gebäude) sind inzwischen bekannte Begriffe, wenn es um das
Thema Energie und Automation geht. Dabei könnte man meinen, daß Smart Grid
Sache der Energieversorger und Smart Home der Hersteller, Handwerker und
Endanwender ist. Allerdings verbindet der Aspekt „IT-Sicherheit“ beide Bereiche und geht jeden an … von Elke Neureuther
Z
ur Sicherheit ganz allgemein gibt es
sehr unterschiedliche Aussagen und
Meinungen. Subjektiv betrachtet ist das
Bedürfnis nach Sicherheit überall anders ausgeprägt. Sobald Technologien zu Vernetzung
führen, müssen Standards und Regelungen
definiert werden, die für alle gelten, und
auf die sich auch weniger technikaffine Verbraucher verlassen können. Der Verband der
Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) hat sich deshalb ausführlich
in einem 112-seitigen Positionspapier „Smart
Grid Security - Energieinformationsnetze
und -systeme“ mit der Sicherheit von Smart
Grid befaßt. Der Schwerpunkt liegt dabei
auf der Betrachtung aus Informations- und
Kommunikationstechnik-Sicht (IKT).
Schutz der Energieversorgung
Der Umbau des Energieversorgungssystems
zu einem System mit dezentraler Erzeugung
bringt neue Herausforderungen an die ITSicherheit mit, so der Verband. Alleine schon
deshalb, weil Prozeßdatenverarbeitung und
Bürokommunikation enger zusammenwachsen. Außerdem sind Prozeßsteuerungssysteme
dezentraler Anlagen zunehmend über das Internet erreichbar und konfigurierbar. Dadurch
entstehen neue Bedrohungsszenarien, die ein
neues Sicherheits-Design erforderlich machen. In dem Papier werden neue Sicherheitsziele und Sicherheitsanforderungen analysiert,
Angreifermodelle und Schutzmaßnahmen
beschrieben sowie Tests und Testverfahren
zur Sicherheitsevaluierung von Energieinformationsnetzen vorgestellt. Der Schutz des
Energieversorgungssystems wird dabei unter
verschiedenen Aspekten betrachtet: Datenschutz, Datensicherheit, Funktionssicherheit,
Widerstandsfähigkeit gegen Störungen und
Angriffe und Minimierung der Verwundbarkeit. Angriffspunkte bieten sich durch den
Anschluß von Smart-Grid-Komponenten
an ein öffentliches Kommunikationsnetz
viele: So können beispielsweise aus einzelnen
Gesamtlastprofilen von Stromkunden persönliche Informationen abgeleitet werden. Insbesondere „Advanced persistent threats“, die
eine Kombination verschiedener Techniken
zielgerichtet nutzen, um kritische Systeme zu
manipulieren, stellen ein hohes Angriffsrisiko
für den sicheren Betrieb des Smart Grid dar.
Maßnahmen zur Sicherheit
Unter den vielfältigen Schutzmaßnahmen gegen solche Angriffe (Datenschutzmaßnahmen,
Maßnahmen für Informationssicherheit und
Maßnahmen für IKT-Verläßlichkeit) haben
einige eine herausgehobene Stellung, da sie in
vielen IT-Systemen relevant sind. Zu nennen
sind hier besonders verschiedene Verschlüsselungsvarianten. Auf dieser Basis werden
Design-Empfehlungen für Sicherheitssysteme
von Smart Grid gegeben: einerseits für bestehende, historisch gewachsene Architekturen,
andererseits für den Entwurf neuer
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WIRTSCHAFT
INTELLIGENTE
STROMZÄHLER:
50 von 100
befragten
Haushalten sind
interessiert
Architekturen. Sicherheit im Smart Grid ist absolut
notwendig, und für den Nutzer darf es keine Verschlechterung in der Qualität und der Versorgungssicherheit geben. Da Smart Grid u. a. bedeutet, daß
Internet-Technologien mit der Energiewirtschaft
zusammenwachsen, ergeben sich hieraus für die Energiewirtschaft neue Bedrohungsszenarien aufgrund
der teilweise umstrittenen Sicherheitslage einiger
Internet-Technologien. Die Analysen münden in
einen Katalog spezifischer Handlungsempfehlungen für Politik, Standardisierung, Energieversorger,
Hersteller und Wissenschaft/Forschung zum Aufbau
sicherer IKT-Infrastrukturen für die Energieversorgungssysteme und in die Forderung nach einem
Gesamtkonzept für IT-Sicherheit.
Bild: Michael Kellermann Graphik-Design, Schwielowsee-Caputh
Smart Home: Empfehlung
für Handwerker und Kunden
VDE – Verband der Elektro­
technik Elektronik Informati­
onstechnik e.V.
Gegründet 1893
Sitz: Frankfurt/M.
Mitarbeiter: 1.200
Mitglieder: Rund
36.000, davon 1.300
Unternehmen
12
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Neben der Sicherheit der Energieversorgung spielt
auch die Sicherheit beim Verbraucher eine ebenso
große Rolle. Ist das Heimnetz mit allen anderen
angeschlossenen Geräten nicht gesichert, haben
Angreifer leichtes Spiel. Mit diesem Thema hat sich
das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein Westfalen, Düsseldorf, in
Zusammenarbeit
mit der SmartHome Initiative
Deutschland e.V.,
Berlin, beschäftigt
und Handlungsempfehlungen für
private Nutzer
sowie gesondert
und ausführlicher
für Handwerker,
Fachhändler und
Hersteller herausgegeben. Smart
Home ist auf dem
Vormarsch. Die Voraussetzungen dafür, wie mobile Internet-Geräte und W-LAN, sind laut GfK
(Gesellschaft für Konsumforschung) in den Haushalten bereits gegeben. Laut einer Studie wurden
schätzungsweise allein im vergangenen Jahr in
Deutschland fast 24 Millionen Smartphones sowie
7 Millionen Tablets gekauft. Insgesamt nutzten 80%
der Online-Haushalte das Internet über W-LAN.
Mehr als 50% der befragten Haushalte interessierten
sich für intelligente Stromzähler, 44% für automatische Heizkörpersteuerung und 30% für Licht- und
Steckdosensteuerung.
Eigenheim ohne
„fremde Besucher“
Das Landeskriminalamt in NRW – Sachgebiet Technische Prävention, Prävention von Vermögens- u.
Eigentumsdelikten, ist der Meinung, daß digitale
Signale der digitalen Haustechnik durch Angriffe
Dritter „mitgelesen“, manipuliert und damit für
illegale Zwecke wie Ausspähen der Wohnungsinhaber, Sabotage und Einbruch genutzt werden können.
Als Immobilienbesitzer deshalb ganz die Finger von
diesem Thema zu lassen ist weniger eine Option.
Der Nutzen der neuen Technologien ist dafür zu
verlockend. Mit geeigneten Schutzmaßnahmen
kann der Anwender Angriffen den „digitalen Riegel“
vorschieben. Dabei sei zu beachten, daß zwar die
einzelnen Komponenten der Hausautomation über
Sicherheitselemente verfügen, aber dadurch kein
automatisches Sicherheitskonzept entsteht. Das LKA
empfiehlt, sich im Internet über bereits bekannte
Sicherheitslücken zu informieren sowie die Betriebssoftware der Geräte regelmäßig zu aktualisieren.
Außerdem sollen verschiedene sichere Passwörter
(Kombinationen aus großen, kleinen Buchstaben,
Sonderzeichen, Zahlen) verwendet und diese häufig
geändert werden. Ganz wichtig ist außerdem die
richtige Sicherung des WLAN. Die Handlungsempfehlung „Smart Home und Connected Home“ kann
im Internet u.a. unter www.smarthome-deutschland.
de heruntergeladen werden.
Tips für Profis
Die Handreichung für Handwerker, Fachhändler
und Hersteller ist nicht nur äußerlich wesentlich
umfangreicher als die für Privatpersonen. Inhaltlich bietet sie einen Überblick über die nötigen
zu beachtenden Punkte beispielweise zu Software,
Hardware, Grundlagen zum Netzwerk, Installation
und Planung. Außerdem wird auf die Informations-/
Aufklärungspflicht als Handwerker hingewiesen. Das
LKA hält die Erstellung eines Übergabeprotokolls
für ratsam, dem auch die Sicherheitsinformationen, Bedienungsanleitungen und Anweisungen
beiliegen. Nach der Übergabe empfiehlt sich, wenn
kein Wartungsvertrag abgeschlossen wurde, für die
Übergangsphase eine Unterstützungsleistung für den
Kunden. Wichtig ist aber, dem Kunden nahezulegen,
daß er nach der Installation durch den Handwerker
ebenso für die Sicherheit seiner digitalen Haustechnik zuständig ist.
Die beiden Handlungsempfehlungen „Smart Home“ und
„Connected Home“ können im Internet u.a. unter www.
smarthome-deutschland.de heruntergeladen werden.
INTERNET
Ginge es nach der Telekom, so dürfte sie künftig in
den sogenannten Nahbereichen der Hauptverteiler
die Vectoringtechnologie exklusiv einsetzen. Einen
entsprechenden Antrag hat das ehemalige Staatsunternehmen am 23. Februar bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Der massive Protest der
Branche gegen dieses Ansinnen hat viele Gründe
… von Wolfgang Heer
Ausbau, Bild: M-net
Vectoring II:
(Telekom-)Wunsch
und Wirklichkeit
B
ei den Nahbereichen der Hauptverteiler handelt es sich um die
Areale mit einem Radius von etwa 550 Metern rund um die
ungefähr 8.000 Vermittlungsstellen in Deutschland. An den dort
befindlichen Kabelverzweigern darf bislang VDSL nicht eingespeist
werden, um Störungen der direkt von den Hauptverteilern aus verteilten
VDSL-Signale zu vermeiden. Da Vectoring sozusagen technologisch
auf VDSL „aufsetzt“, ist auch der Vectoring-Einsatz in den grauen
Kästen, die innerhalb der Nahbereiche am Straßenrand stehen, derzeit
nicht möglich. Zudem kann Vectoring in einem Netzsegment nur von
einem Anbieter eingesetzt werden, wenn die Technologie über
Anzeige
„Kredit und Beteiligungskapital ergänzen sich“
Herr Weber, die BayBG finanziert aktuell rund 500
bayerische Unternehmen. Ihr
Produkt ist Beteiligungskapital. Das heißt doch ein Dritter,
ein Investor, steigt von außen
ein. Was sind da die Unterschiede zum Kredit?
Weber: „Beteiligungskapital
ist wirtschaftliches Eigenkapital. Damit erhöht sich die
Eigenkapitalquote mit den
bekannten Vorteilen: Die
Bonität steigt, das Rating verbessert sich und die Kreditfähigkeit erweitert sich. Der
mit einer Beteiligungsfinanzierung verbundene Zufluss
an Liquidität kann zur Realisierung unternehmerischer
Investitionen oder Strategien
eingesetzt werden.
Verstehe ich das richtig? Beteiligungskapital ersetzt den
Kredit?
Weber: „Nein, das verstehen
Sie falsch. Es ersetzt nicht
den Kredit, sondern erweitert
und ergänzt ihn. Kredit und
Beteiligungskapital haben ei-
feld. Im Fokus unsenen unterschiedlirer Betrachtung steht
chen Ansatz, eine
aber das langfristige
andere Qualität.
Erfolgspotenzial des
Bei BeteiligungsUnternehmens.“
kapital
stehen
mehr die Chancen
Sie beschreiben hier
im Vordergrund.
die Vorteile in schöEs ist eben Eigennen Worten. Wenn
kapital. Es muss
nicht
dinglich Dr. Sonnfried We- Beteiligungen so gut
besichert werden. ber, Sprecher der sind, warum haben
Geschäftsführung
Die allgemeine Si- BayBG Bayerische denn dann nicht alle
cherheitsposition Beteiligungsgesell- Unternehmen eine?
Weber: „Zunächst
und die Bonität schaft
muss ein Unternehdes Unternehmens
wird erhöht. Das erweitert men natürlich beteiligungswiederum den Kreditspiel- fähig sein und bestimmte
raum. Kredit und Beteili- Voraussetzungen erfüllen.
gungskapital ergänzen sich Andererseits besteht im deutund die Umsetzung von schen Mittelstand nach wie
unternehmerischen
Zu- vor eine Zurückhaltung im
kunftsprojekten wird so viel- Hinblick auf Beteiligungsfinanzierung, die wohl vor
fach erst machbar.“
allem von der Angst vor dem
Die BayBG hat also einen Verlust unternehmerischer
anderen strategischen An- Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit getragen
satz als Kreditinstitute?
Weber: „Genau. Wir gehen wird.“
anders „ran“. Wir prüfen zwar
auch das Unternehmen und Entschuldigung, dass ich
dessen wirtschaftliches Um- hier unterbreche. Aber das
Argument scheint mir sehr wichtig. Trifft das denn zu?
Weber: „Stille Beteiligungen beinhalten keine gesellschaftsrechtlichen Mitspracherechte. Bei einer
offenen Beteiligung gibt es die
Möglichkeit einer Minderheitsbeteiligung. So behält der Unternehmer das Heft in der Hand.“
BayBG – Partner
des Mittelstands
Mit ihren Beteiligungen
und Venture CapitalEngagements ermöglicht
die BayBG aktuell rund
500 bayerischen Unternehmen die Umsetzung
ihrer Wachstums- und
Innovationsvorhaben, die
Regelung eines Gesellschafterwechsels oder der
familienexternen Unternehmensnachfolge (MBO,
MBI) sowie die Optimierung der Kapitalstruktur
oder die Umsetzung von
Turnaround-Projekten.
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
13
INTERNET
Rund 40 Mio.
Haushalte in
Deutschland – davon
1.4 Mio. durch
BUGLAS-Mitglieder
direkt mit Glasfaser
erschlossen
das Herausrechnen des sogenannten Übersprechens
für eine deutliche Erhöhung der Bandbreite der in
einem Kabel befindlichen Endleitungen sorgen soll.
Die Telekom möchte nun exklusiv Vectoring an den
Kabelverzweigern in den Nahbereichen einsetzen
und, damit dies störungsfrei möglich ist, die vom
Regulierer festgelegten Zugangsmöglichkeiten der
Wettbewerber zur letzten Meile an den Hauptverteilern dramatisch einschränken. In der MagentaKommunikation klingt das ausgesprochen positiv:
„Die Telekom setzt sich wie kein anderes Unternehmen für zukunftsfähige Netze ein“, so ist im Blog
des Incumbents zu lesen. „Weitere 5,9 Millionen
Haushalte [sollen] Geschwindigkeiten von bis zu
100 Megabit pro Sekunde nutzen können“, „vom
weiteren Vectoring-Ausbau [der Telekom] würden
auch Wettbewerber profitieren.“
Netzinvestitionen der Wettbewerber
nicht entwerten
Die Wirklichkeit dürfte deutlich anders aussehen,
wenn die Bundesnetzagentur dem Telekom-Antrag
stattgeben würde. In der Konsequenz könnten
alternative Anbieter dann von den Hauptverteilern
aus keine VDSL-Dienste mehr auf der Basis eigener
Netzinfrastrukturen anbieten. Ihre Investitionen
für in den Kollokationsräumen der Hauptverteiler
verbaute VDSL-Technik würden komplett entwertet
und zu sunk invest – Letzteres als äußerst negatives
Signal für Investoren und Kapitalgeber. Stattdessen
müßten die Wettbewerber ein – qualitativ deutlich schlechteres – Bitstrom-Vorleistungsangebot
der Telekom mieten, um ihre Kunden überhaupt
noch versorgen zu können. Somit kann tatsächlich
keine Rede davon sein, daß die Wettbewerber vom
exklusiven Vectoring-Ausbau der Telekom in den
Nahbereichen profitieren würden.
Wolfgang Heer, Dipl.-Volkswirt, ist
Geschäftsführer des BUGLAS
14
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
zum allergrößten Teil von den im Bundesverband
Glasfaseranschluß organisierten Stadtwerken und
kommunalen Unternehmen errichtet.
Telekom würde von Wholebuy profitieren
Und schließlich ist es auch nicht so, daß durch
den exklusiven Einsatz der Vectoring-Technologie
durch die Telekom in den Nahbereichen zusätzliche
5,9 Millionen Haushalte mit schnellem Internet
versorgt würden. Gerade in Städten und dichter
besiedelten Regionen existieren mit FttB/H- und
TV-Breitbandkabelnetzen bereits vielfach wirkliche
High Speed-Infrastrukturen. Dort nun das alte
kupferbasierte Netz weiter auszubauen und damit
eine dritte, weniger leistungsfähige Netzinfrastruktur
errichten zu wollen, ist auch deshalb nicht notwendig, weil zumindest die FttB/H-Carrier seit Jahren
Open Access in Form eines Layer 2 Bitstrom-Vorleistungsproduktes auf ihren Netzen anbieten. Über
diese hochleistungsfähige und skalierbare Vorleistung
mit dedizierten Bandbreiten könnte die Telekom
ihren Kunden ihr Triple Play-Angebot mit Sprache,
Internet und Fernsehen in exzellenter Qualität anbieten. Mit Wholebuy könnte die Telekom auch der
absehbaren Entwicklung Rechnung tragen, daß im
alten Kupfernetz auch beim Einsatz von Vectoring
die Grenzen bald erreicht sein werden. Die künftig
notwendigen Kapazitäten stehen ausschließlich in
FttB/H-Netzen zur Verfügung.
Investitionsversprechen nicht an
Bedingungen knüpfen
Die von der Telekom versprochenen Investitionen
für den Vectoring-Einsatz in den Nahbereichen
der Hauptverteiler sind also nicht nur ökonomisch
unsinnig. Und sie dienen auch nicht, wie behauptet,
einem möglichst flächendeckenden Breitbandausbau
in Deutschland. Denn dann würden diese InvestitiNur Glasfasernetze sind zukunftsfähig
onsmittel dort eingesetzt, wo sie dringend notwenEbenso falsch ist die Behauptung der Telekom,
dig wären: In den stark unterversorgten Gebieten,
sie setze sich wie kein anderes Unternehmen für
zu denen die HVt-Nahbereiche definitiv nicht
zukunftsfähige Netze ein: Anstatt
zählen. Tatsächlich geht es dem
tatsächlich nachhaltig und wie Bundesverband Glasfaser­
Incumbent um kurzfristige Marktvon ihr selbst in der Vergangenheit anschluss e. V. (BUGLAS)
anteilsgewinne und darum, sich der
mehrfach versprochen in eine Im BUGLAS sind Unternehmen
Vorgaben der Regulierung, der sie
zusammengeschlossen, die in
moderne und hochleistungsfähige Deutschland hochleistungs­
als marktmächtiges Unternehmen
Komplett-Glasfaserinfrastruktur zu fähige Glasfasernetze mit dediunterliegt, zu entledigen. Aus ordinvestieren, versucht sie mit Über- zierten Bandbreiten bis in den
nungspolitischer Sicht ist auch die
gangstechnologien wie Vectoring Gigabit-Bereich errichten und
von der Telekom mit ihrem Antrag
die letzten Bits aus der alten Kup- betreiben. Sie haben bis Ende
vorgenommene Verknüpfung von
2014 schon über 1,4 Millionen
ferleitung zu quetschen. Tatsächlich Haushalte direkt mit Glasfaser
im Falle der Nichterfüllung nicht
und einzig zukunftsfähig sind aber angeschlossen.
sanktionierter Investitionsversprenach ganz einhelliger Auffassung
chen mit exklusiven Ausbaurechten
FttB/H-Netze (Fiber to the Building/Home), die
mehr als problematisch. Schlußendlich konterkariert
die Glasfaser direkt und ohne Dämpfungsverluste
der Telekom-Antrag auch den gemeinsamen „Inoder shared medium-Probleme bis zum Nutzer
dustriekonsens“ der von Bundesminister Dobrindt
bringen. FttB/H-Netze werden in Deutschland
initiierten Netzallianz Digitales Deutschland.
SERIE SCHNELLE NETZE
NFON Cloud-Telefonanlage
Anstelle einer Telefonanlage braucht man bei NFON nur einen
Internetanschluß. Alles andere erledigt die Cloud-Telefonanlage virtuell mit Hilfe von hochsicheren Rechenzentren und
der VoIP-Technologie. So lassen sich auch mehrere Standorte
und Smartphones virtuell verbinden ... von Peter Pernsteiner
B
islang benötigte man zur Firmenkommunikation eine Telefonanlage, die aus mehreren Systemracks bestehen konnte.
Die NFON AG aus München macht dies überflüssig und
bildet Telefonanlagen als zentrale Software über die
Cloud ab. Hierzu betreibt das 2007 gegründete
Unternehmen vollredundante HochleistungsRechenzentren in Deutschland. Beim Kunden
sind nur Voice over IP-Telefone und/oder
andere VoIP-Komponenten sowie ein guter
Internetanschluß erforderlich. Für ein Homeoffice reicht sogar ein Smartphone oder ein PC mit Headset. Die
genutzte Technologie nennt sich Hosted PBX oder IP-Centrex. Die
NFON Cloud-Telefonanlage läßt sich flexibel nutzen und ermöglicht
den flexiblen Einsatz der Rufnummern aller Standorte, wie z.B. die
Signalisierung der Büronummer bei Smartphone-Nutzung. Auch eine
standortübergreifende Gruppenbildung und Anrufverteilung (ACD,
Automatic Call Distribution) ist möglich.
virtuelle Faxanschlüsse sind realisierbar, die individuelle Konfiguration
von Vermittlungsarbeitsplätzen ist ebenso gegen Aufpreis möglich.
Bei Bedarf gibt es für einen Euro pro Monat und Nebenstelle eine
Gesprächsverschlüsselung. Auch die Sprachaufzeichnung zur Dokumentation von Bestellungen und Beratungen ist möglich.
Telefonanlage wächst mit – auch bei neuen Filialen
Bald können auch ISDN-Anlagen integriert werden
Zur Anbindung der Standorte benötigt man lediglich einen Breitbandanschluß mit Router. Dank inzwischen üblicher VoIP-Priorisierung in
DSL-Routern lassen sich auch vorhandene Breitbandanschlüsse nutzen.
NFON empfiehlt SDSL mit symmetrischer Datenrate und bietet
Anschlüsse mit 5,7 bis 22,8 Mbit/s für 99 bis 399 Euro pro Monat
inklusive Router (zzgl. MwSt.) plus monatliches Entgelt von 8,80 Euro
pro Cloud-Nebenstelle mit bis zu drei Endgeräten. Die NFON-interne
Telefonie ist kostenlos – ansonsten werden je Minute beispielsweise 1,1
Cent für Festnetztelefonate berechnet. Bei höherem Gesprächsaufkommen kann sich eine Flatrate lohnen – z.B. ins Festnetz kostet sie pro
Nebenstelle 4,90 Euro monatlich, und es gibt auch Mobilfunk-Flats.
Die Cloud-Telefonanlage von NFON unterstützt verschiedenste
Endgeräte. So lassen sich IP-Systemtelefone und DECT-Systeme von
Mitel, Panasonic, Snom, Unify, Polycom, Spectralink und Yealink direkt
anschließen. Mittels VoIP-Adapter von Cisco sind Analogtelefone und
Faxgeräte einsetzbar. Außerdem lassen sich iPhones sowie Smartphones
mit Android, Blackberry und Symbian via WLAN einbinden (inklusive
Handover in Mobilfunknetze). Demnächst kommt der Ntrunk-Adapter
zur NFON-Cloud-Integration vorhandener ISDN-Anlagen. Für
Unternehmen mit 100 Nebenstellen errechnet NFON in fünf Jahren
ein Einsparpotential von über 60.000 Euro. Statt 50.000 Euro für die
komplette Telefonanlage seien für eine NFON-Cloud-Lösung nur
11.400 Euro fällig. Die jährlichen Betriebskosten nebst Strom, Wartung
und Anschlußtechnik sinken gemäß dieser Rechnung von 19.380 auf
nur mehr 15.078 Euro. Im Tarif NFON Business kann man sogar fast
ohne Investitionen starten, denn das Softphone für Windows-PCs
und die Smartphone-App sind bereits im Nebenstellenpreis enthalten.
Von den Grundlegenden Funktionen bis hin
zu Gesprächsverschlüsselung
Enthalten sind 150 Komfort-Telefonsystemfunktionen, die sich
kleine und große Unternehmen wünschen, wie ein zeitgesteuertes
Anrufrouting für die Nebenstellen und ein VoiceMail-System für bis
zu 100 Nachrichten pro Nebenstelle. Auch Warteschlangen und eine
Telefonvermittlung mit Spracherkennung lassen sich konfigurieren.
Zudem sind Anrufergruppen definierbar und Telefonkonferenzen
möglich und natürlich bietet NFON ein elektronisches Adreßbuch
sowie eine transparente Monatsabrechnung für jede Nebenstelle. Auch
NFON ist ein reizvolles Konzept, das sich durchaus rechnen kann.
Dies dürfte auch der Grund sein, daß NFON bereits mehr als 10.000
Kunden aus vielen Branchen und Betriebsgrößen bis hin zu DAXKonzernen vorzuweisen hat.
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
15
INTERNET
SCHNELLE NETZE
Weitere Gemeinden mit
Breitband erschließen …
Seit Mitte letzten Jahres gelten in Bayern die überarbeiteten Förderrichtlinien für den Breitbandausbau. Durch die neuen Regelungen wurden die Fördersätze angehoben, einen zusätzlichen Bonus von 50.000
unseren Kommunen ein Fördervolumen von 1,5 Milliarden Euro zu Verfügung“, so Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder. Von den neuen
Fördersummen profitiere insbesondere der ländliche Raum …
von Elke Neureuther
Fotolia © Paylessimages - Bild: M-net
Euro gibt es bei interkommunaler Zusammenarbeit. Neuerdings „steht
I
Bernhard Walter, erster Bürgermeister
von Altenmünster
Bild: Foto Zolleis
n den Regierungsbezirk Schwaben fließen dabei
insgesamt 2,9 Millionen Euro Förderung. Die Fördermittel sind aber noch nicht bis zum möglichen
Höchstbetrag ausgeschöpft. „Erschließen Sie weitere
Gemeindegebiete und profitieren Sie so von weiteren
Fördermitteln“, appellierte Söder an die Kommunalvertreter. Eine der im Breitbandausbau schon
aktiven Gemeinden ist Altenmünster. Bereits 2013
wurden vier Ortsteile im Rahmen des 1. Bayerischen
Förderprogramms ausgebaut. Dabei wurden 8.000
Meter Glasfaserkabel verlegt und 5 Kabelverzweiger
erschlossen. Aktuell wird in Kooperation mit dem
Telekommunikationsanbieter M-net aus München
Breitband im Hauptort unter Förderung des neuen
Förderprogramms ausgebaut. Die Fertigstellung soll
noch in diesem Jahr erfolgen. Im Zuge des Ausbaus
werden außerdem vier Neubau- und Gewerbegebiete
mit FTTB/H erschlossen. Von dieser Ausbauphase
können dann weitere 767 Privat- und Gewerbehaushalte durch schnelle Internetverbindungen via
Glasfaser profitieren.
war die Versorgung sehr unterschiedlich, zwischen
384 Kbit und 16 MBit. Besonders in Baiershofen,
Neumünster und Zusamzell waren die Klagen über
die niedrigen Übertragungsraten sehr groß. Ein
Unternehmer der Softwarebranche stand kurz davor,
sich andernorts ein Büro anzumieten.
Wie sind die einzelnen Ortsteile im Gemeindegebiet
verteilt und welche Auswirkungen hatte das für den
Ausbau?
Der westliche Ortsteil Baiershofen und die 3 südlichen Ortsteile Neumünster, Unterschöneberg
und Violau hatten die schlechteste Versorgung und
wurden zusammengefaßt zum Los1. Dann folgten
die beiden nördlichen Ortsteile Hegnenbach und
Zusamzell, die vom HVT Villenbach aus versorgt
werden, mit Los 2 und schließlich die drei zentral
näher als 2 km beim HVT Altenmünster gelegenen
Orte Altenmünster, Eppishofen und Hennhofen
mit Los 3.
Wer hat die Initiative für den Ausbau übernommen?
16
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Bernhard Walter, erster Bürgermeister in Altenmünster, hat uns die Besonderheiten des Ausbaus
und das Vorgehen der Gemeinde erläutert:
Die Initiative übernahmen wir als Gemeinde sofort,
als das erste Förderprogramm vom Freistaat Bayern
aufgelegt wurde.
Welche Internetgeschwindigkeiten standen vor dem
Breitbandausbau in Altenmünster zur Verfügung?
Welche Schritte mußten für den Ausbau
durchlaufen werden?
Nachdem die Gemeinde aus 9 Ortsteilen besteht,
die verteilt auf einem Gebiet von 41,2 km² teilweise bis zu 4 km von dem 2 versorgenden HVT
in Altenmünster und Villenbach entfernt liegen,
Für das Los 1 mußten wir die im 1. Förderprogramm
festgelegten Schritte von der Bedarfsabfrage über
Ausschreibung bis zur Auftragsvergabe absolvieren.
Los 2 wurde ohne Förderung abgewickelt, nachdem
wir aufgrund zufälligen Zusammenhangs mit einem
LTE-Ausbau ein Angebot erhielten. Für Los 3 haben
wir noch alle geforderten 19 Schritte absolviert, weil
wir noch vor den vom Bayerischen Finanzministerium durchgesetzten Vereinfachungen schon kurz
vor dem Erhalt des Zuwendungsbescheides standen.
Wie finanziert sich der Ausbau? Hat die Gemeinde
Förderungen erhalten?
Beim Los 1 erhielten wir eine Förderung von
100.000 € und trugen 134.000 € selbst, Los 2
kostete die Gemeinde 111.000 € ohne Förderung,
und beim Los 3 erhalten wir im aktuellen Förderprogramm 272.544 € bei einem Eigenanteil von
68.137 €. Insgesamt beträgt die Förderung des
Freistaates Bayern also 372.544 € und der Eigenanteil der Gemeinde 313.137 €. Hilfreich wäre, wenn
die nicht in Anspruch genommenen Fördermittel
des Bayerischen Förderprogrammes jetzt für den
Ausbau bis zu den Gebäuden (FTTB)beansprucht
werden könnten.
Haben Sie Beratung von Ministerien oder
anderen Stellen erhalten?
Beraten wurden wir beim Los 1 und beim Los 3
von der Breitbandberatung Bayern und beim Los
3 zusätzlich vom Breitbandzentrum Bayern und
haben damit gute Erfahrungen gemacht. Auch die
Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben
hat hervorragend geklappt.
Mit welchen Partner realisieren Sie den Ausbau
und wie haben sie diese gefunden?
Bei Los 1 und 3 führte die Ausschreibung zu dem
Ergebnis, daß der Auftrag an die Fa. Miecom aus
Binswangen vergeben wurde. Beim Los 2 erfolgte
die Vergabe an die Telekom.
Welche Technologien werden für den Ausbau
verwendet?
Beim bisherigen Ausbau in den 3 Losen wurden die
KVZ an Glasfaser angebunden (FTTC). Parallel
dazu sind wir seit einigen Jahren im Begriff, bei allen
Erschließungen Speedpipes an die Grundstücke zu
legen, sodaß auch der Ausbau bis zum Gebäude
voranschreitet (FTTB). So sind in allen Gewerbegebieten sowie den ersten Wohnbaugebieten
„Brunnwiesfeld III“, „Brühl“, „Baiershofen“ und
allen zukünftigen, wie „Neumünster/Meierfeld II“,
„Eppishofen/Stuhlenberg II“ und „Brunnwiesfeld
IV“ alle Bandbreiten möglich (FTTB). Dafür haben
wir bisher weitere 105.692 € aufgewendet.
In der Ortsmitte haben Sie eine Verbindung
zwischen Nahwärmeversorgung und Glasfaseranschluß angeboten.
Die Idee war, daß die Steuerung der Nahwärme
nicht mit einer Kupferleitung sondern mit Glasfaser erfolgt und dadurch die Anschließer ebenfalls
schon Glasfaserleitungen ins Haus bekommen. Die
Leerrohre liegen, müssen aber noch mit Technik
ausgestattet werden.
mehr als
19 von 100
Gemeinde- und
Stadträten sind aus
dem Handwerk
Wie haben die Bürger auf die nötigen Baumaß­
nahmen zur Verlegung der Glasfaserkabel reagiert?
Die Behinderungen haben sich in Grenzen gehalten
und die Bürger waren aufgeklärt, daß es sich um eine
für die Zukunft wichtige Infrastrukturmaßnahme
handelt. So gab es kaum Klagen. In den unterversorgten Gebieten war eher Ungeduld vorherrschend,
und es häuften sich die Fragen nach dem Fertigstellungstermin.
Vier Ortsteile sind ja bereits vollständig erschlossen.
Werden die neuen Anschlüsse dort von den Gewerbe-
Mit Hilfe dieser Spülbohranlage wurden die Leerrohre für die Glasfaserkabel
durch die Firma miecom zu 90% innerorts grabenlos verlegt
Bild: M-net
Welcher Zeitplan ist bis zum Abschluß des Breitbandausbaus vorgesehen und welche Bandbreiten stehen dann zur Verfügung?
Wir planen, den Ausbau bis zum KVZ im Frühjahr
abzuschließen. Dann können zu einem hohen Prozentsatz in allen 9 Orten der Gemeinde Bandbreiten
zwischen 30 und 50 MBit genutzt werden.
treibenden und Bürgern angenommen und genutzt?
6 von 9 Ortsteilen sind seit 2013 bis zum KVZ
erschlossen. Die Möglichkeiten werden in zunehmendem Maße genutzt und die Rückmeldungen
der Angeschlossenen sind sehr positiv.
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
17
INTERNET
SERIE: SCHNELLE NETZE
Telekom: Bald ohne ISDN? Teil 2
Den Umstieg von der klassischen Analog- und ISDN-Telefonie auf die IP-Technologie forciert
die Telekom derzeit unter anderem mit einem Hybrid-Router. Dieser neue „Datenturbo“ soll die
Übertragungsrate von normalen DSL-Zugängen mit Hilfe der LTE-Mobilfunktechnik verdoppeln
können … von Peter Pernsteiner
B
ei der Deutschen Telekom scheint die Ära
der klassischen Telefonanschlüsse endgültig
zu Ende zu gehen. Zum Jahreswechsel waren
bereits 5,8 Millionen Kunden auf die Telefonie via
IP umgestellt, und bis 2018 soll das ganze Netz
umgestellt sein. Zur Beschleunigung der Akzeptanz
und auch der Zugangs-Datenraten ließ sich das Unternehmen jetzt einen interessanten „Datenturbo“
einfallen, der seit März vermarktet wird. Er besteht
aus dem kompakten Router Speedport Hybrid und
maßgeschneiderten Tarifen mit dem schwungvollen
Namen MagentaZuhause Hybrid.
Die neuen Tarife fürs Heim und für kleine Unternehmen haben als Grundidee, daß der Kunde parallel
zur gebuchten DSL-Übertragungsgeschwindigkeit
noch einmal in etwa diese Datenrate auf Basis von
LTE hinzubekommt – quasi als Turbo-Gang und
ohne zusätzliche Kosten für LTE. Allerdings steht
das LTE-Netz nicht für den mobilen Einsatz zur Verfügung, sondern nur als Daten-Turbo. Je nach Tarif
MagentaZuhause Hybrid S, M oder L sind in Summe im Download (bzw. Upload) maximal zweimal
16 MBit/s (bzw. 2 x 2,4 MBit/s), zweimal 50 MBit/s
(bzw. 2 x 10 MBit/s) oder zweimal 100 MBit/s
(bzw. 2 x 40 Mbit/s) am
Heimrouter verfügbar. Die
Speedport Hybrid
Tarife liegen Brutto zwischen
29,95 und 39,95 € (nach 12
€ 399,– oder € 9,95 Miete/Monat
bzw. 24 Monaten plus 5 €).
Alle drei Tarife beinhalten
www.telekom.de/privatkunden/zuhause/geraete-
bereits eine Internet-Flatrate,
und-zubehoer/wlan-und-router/speedport-hybrid
eine Sprach-Festnetz-Flatrate
Internet-Router für ADSL/VDSL bis 100
MBit/s komb. mit LTE-Router (800/1800/2600
in HD-Voice-Qualität und
MHz) und integr. DECT-Basisstation
in Analogie zu ISDN drei
288 x 158 x 78 mm (BxHxT)
Rufnummern und zwei Lei2 x 100 bzw. 40 MBit/s (Down- bzw. Upload)
DSL, SIM-Steckplatz, 2 x externe LTEtungen für parallele GespräAntenne, 4 x LAN, 2 x TAE-U (für analoge
che. Hinzu kommen unter
Endgeräte), WLAN (2,4 und 5 GHz),
anderem ein E-Mail-Postfach
1 x USB 2.0 (Hub- und NAS-fähig)
7 Watt/Ruhezustand, 11 Watt/Volllast
mit 1 GB nebst Spam- und
Virenschutz, 25 GB OnlineSpeicher, die HomeTalk App zur einfachen WLANTelefonie per Smartphone, die SprachBox Pro App
und die WLAN To Go-Berechtigung. Die SprachBox Pro App ermöglicht unterwegs eine kostenlose
Der neue Turbo-Router hat ein
LTE-Modem, Gigabit-WLAN,
einen USB-Port, zwei a/b-Ports
(oder alternativ mittels Adapter
einen S0-Bus) und eine DECTBasisstation für vier Mobilteile.
Hersteller und
Modell
Preis inkl. MwSt.
Technische Daten:
Internet
Geräteart
Abmessungen
Max. Zug.-rate
Anschlüsse
Leist.-aufnahme
18
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Benachrichtigung und Abfrage von Anrufen und
Faxen. Mit WLAN To Go nutzt man kostenlos die
WLAN-Hotspots der Telekom und weltweit mehr
als 14,5 Mio. Hotspots des Partnerunternehmens
Fon. Im Gegenzug stellt man die aktuell nicht genutzte Internetbandbreite mit Hilfe seines Routers
kostenlos als Hotspot zur Verfügung. Laut Telekom
arbeitet dieser Hotspot völlig unabhängig vom eigenen Internetzugang.
Der kompakt gebaute Speedport Hybrid Router
hat für Netzwerkkomponenten vier GigabitEthernet-Ports sowie WLAN mit 2,4 und 5 GHz.
Der USB-Port kann zum Beispiel für ein NASSystem, einen Netzwerkdrucker oder einen USBHub genutzt werden. Zudem arbeitet der Router
mit integrierter DECT-Basisstation (kompatibel
zum DECT-Protokoll CAT-iq 2.0) wie eine kleine
Telefonanlage. Die beiden an TAE-Buchsen ansteckbaren Analog-Endgeräte (Telefone, Fax etc.)
sowie bis zu fünf DECT-Schnurlostelefone können
individuell den Rufnummern des Telefonanschlußes
zugewiesen werden. Als preiswertes komfortables
DECT CAT-iq 2.0-fähiges Schnurlostelefon bietet
Telekom für nur 39,99 Euro das Speedphone 10 mit
2-Zoll-Farbdisplay, beleuchteten Tasten, Freisprechlautsprecher und HD-Voice-Sprachqualität. Fünf
der sieben Speedport-Nebenstellen sind zeitgleich
für Gespräche nutzbar, also beispielsweise für zwei
Interngespräche und eine Externverbindung. Wer
am Speedport Hybrid Router für die Telefonie
auch noch eine „alte“ kleine ISDN-Telefonanlage
oder ISDN-Komfort-Tischtelefone nutzen möchte,
kann seit kurzem für 69,99 € den Speedport ISDNAdapter mit zwei S0-Ports erwerben und an eine der
vier RJ-45-Netzwerkbuchsen anschließen. Etwas
schade ist allerdings, daß man zwar die Rufnummern
individuell den Endgeräten oder der Anlage am
ISDN-Adapter zuweisen kann, aber leider nicht mit
den Analog- und DECT-Telefonen des Speedport
Hybrid-Routers intern telefonieren kann.
… in Teil 3 stellen wir Ihnen den seit 18. Mai verfügbaren neuen Geschäftskundentarif Magenta Eins Business vor, bei dem Festnetz und Mobilfunk miteinander
kombiniert werden …
©Fotolia/Gajus
Anzeige
Mit M-net auch weiterhin
komfortabel über ISDN telefonieren
Um eine reibungslose Geschäftskommunikation zu garantieren, hat sich der ISDNAnschluss in vielen Unternehmen etabliert. Doch die Ära dieser klassischen FestnetzLösung neigt sich allmählich dem Ende zu. So haben erste Anbieter bereits damit
begonnen, die ISDN-Anschlüsse ihrer Kunden auf reine Voice-over-IP-Anschlüsse
umzustellen. Doch nicht für alle ist der sofortige Umstieg auf die Internet-Telefonie
wirtschaftlich sinnvoll. Für Unternehmen, die wie gewohnt über ihre ISDN-Anlage telefonieren möchten, bietet der regionale Telekommunikationsanbieter M-net daher
auch weiterhin seine leistungsfähige ISDN-Anschlusstechnologie an, wie der Leiter
der M-net in Bayern Niederlassung Schwaben | Ingolstadt bekannt gibt.
Herr Smetana, bis wann
planen Sie, Geschäftskunden ISDN anzubieten?
Bis wann werden bestehende ISDN-Anschlüsse
aufrechterhalten?
menden Jahre wie gewohnt weiter und bietet
seinen Kunden während dieser Zeit selbstverständlich vollumfänglichen Support an.
ISDN ist für viele unserer Kunden nach wie
Christian Smetana,
vor die wesentliche
M-net NiederlasZugangstechnologie
sungsleiter Schwaben |
für den Sprachdienst.
Ingolstadt
Dementsprechend hält
auch M-net an ISDN fest. Dabei sind wir
jedoch – wie bei anderen Technologien
auch – von der Technologieunterstützung
unserer Vorleistungserbringer abhängig, um
z.B. sicherheitsrelevante Updates zu erhalten.
Unsere Zulieferer haben uns indes zugesichert,
ISDN bis mindestens 2020 zu unterstützen.
Überdies sind wir bestrebt, diesen Support
auch über 2020 hinaus
in Anspruch nehmen
Kontakt unter:
zu können, um unseren
M-net Telekommu­
Kunden so lange als
nikations GmbH
Niederl. Augsburg
möglich die bewährte
Curt-Frenzel-Str. 4
ISDN-Technologie an86167 Augsburg
bieten zu können. Die
Kostenlose Info-Line
für Geschäftskunden:
Vermarktung unserer
0800 1808-888
[email protected]
nologien an Neukunwww.m-net.de
den richtet sich ebenso
an der Systemunterstützung der Lieferanten
aus und wird die Wünsche unserer Kunden
an die Vertragslaufzeit berücksichtigen. M-net
vermarktet das Produkt ISDN für die kom-
Ja! Unsere Kunden können zwischen ISDNund SIP-Trunk-Anschlüssen frei wählen.
Mit „M-net Premium SIP-Trunk“ kann der
Kunde seine SIP-Telefonanlage an die M-net
Sprachplattform anschließen. Der SIP-TrunkAnschluss ist grundsätzlich vergleichbar
mit einem ISDN-Anlagenanschluss. Jedoch
werden die einzelnen Sprachpakete mittels
Internet-Protokoll transportiert.
Stellen Sie Ihren Kunden bei Bedarf auch einen
Sprachdienst auf VoIP-Basis zur Verfügung?
Welche Gesamtangebote und Dienste planen Sie
in Zukunft für Geschäftskunden?
Im Bereich der Sprachdienste wollen wir
unseren Kunden eine breite Auswahl entsprechend ihren Anforderungen anbieten.
Neben den bereits verfügbaren Diensten
ISDN und SIPTrunk prüft M-net ebenso die
Einführung einer virtuellen IP-Telefonanlage
(Cloud PBX). Darüber hinaus bieten wir
unseren Kunden verschiedenste Internetzugangstechnologien (z.B. ADSL, SDSL, Standleitungen) und Vernetzungsdienstleistungen
(z.B. physische Standortvernetzung, MPLSIP-VPN) auf der Basis einer Glasfaser- und
Kupferinfrastruktur an. Abgerundet wird das
Geschäftskunden-Portfolio von M-net durch
ein Mobilfunkangebot und durch das Angebot von Rechenzentren für die Infrastruktur
unserer Kunden.
Ja, was
ISDN
da los?
Bei M-net in Bayern dürfen
Sie Ihr ISDN behalten –
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SPECIAL
C E B I T 2015:
Die CeBIT 2015
im Zeichen von d!conomy
Prof. Dr. Klaus Kruczynski, Leipzig
N
ach Shareconomy und Datability in den beiden Vorjahren gab es mit d!conomy ein neues vielversprechendes
Leitthema auf der diesjährigen CeBIT. Oliver Frese,
CeBIT-Vorstand der Deutschen Messe AG, will mit diesem
Begriff fokussiert hervorheben, daß die Digitalisierung zu einer
rasanten Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft führen
wird. Mit d!conomy werden drei Themenfelder angesprochen:
„Zum einen verändern IT und Digitalisierung bestehende
Geschäftsmodelle. Zum zweiten entstehen ganz neue Geschäftsmodelle. Und drittens sorgen sie dafür, daß ganze Branchen
umgewälzt werden.“ Die Wirkung dieser Themenfelder auf
ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning), Industrie 4.0
und BI (Business Intelligence) habe ich vor allem anhand von
Vorträgen mitten im Messegeschehen untersucht. Es gehört zu
den Vorzügen der CeBIT, daß man nicht die kostenintensiven
Veranstaltungen im Rahmen der Global Conferences besuchen
muß, sondern daß in den Ausstellungshallen erstklassig besetzte
Foren angeboten werden, an denen man je nach Interessenlage
teilnehmen kann.Im Mittelpunkt meines Messetages standen
nach Erkundungen zur neuen SAP-Offerte und einem Besuch
bei Scheer Management Vorträge in den folgenden Foren:
• ERP-Forum in Halle 5, organisiert von der Trovarit AG,
• Industrial Users Forum in Halle 12 unter der Schirmherrschaft
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie,
• BI/Big Data-Forum in Halle 5, organisiert vom Business
Application Research Center (BARC).
Die Vorträge und Diskussionsrunden in den Foren waren durchdrungen von speziellen Aspekten der Digitalisierung und hatten
den besonderen Reiz in Synergieeffekten und wechselseitigen
Abhängigkeiten.
SAP peilt mit S/4HANA die Zukunft an
SAP S/4HANA ist die Business Suite der nächsten Generation,
mit der die digitale Transformation im ERP-Bereich überzeugend gemeistert werden soll. Die Zukunft hat schon begonnen,
denn Simple Finance, SAPs neue Finanz-Lösung, ist bereits im
Einsatz, und die All for One Steeb AG ist bereit, mittelständische Kunden auf den Einsatz von S/4HANA vorzubereiten.
Ausgehend von SAP R/3 ist S/4HANA eine doppelte Steigerung: vom R wie Realtime auf S wie Simplicity und von 3 als
Kennziffer für die dritte Produktgeneration auf die 4 als neues
Generationsmerkmal. „Simple“ ist omnipräsent in der SAPExposition. An der Wand einer Messegaststätte im SAP-Hallenbereich erklärt ein weiser Satz des rumänisch-französischen
Bildhauers Constantin Brâncuși programmatisch die neue
SAP-Strategie: „Simplicity is complexity resolved“ (Einfach-
20
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
heit ist aufgelöste Komplexität). Steve Jobs, Mitbegründer von
Apple, handelte nach dieser Aussage und war äußerst erfolgreich
damit – zweifellos ein gutes Omen für SAP. Gilt HANA, die
leistungsfähige In-Memory-Technologie der SAP, als gesetzt,
ergeben sich weitere Performance-Potentiale in der Tat durch
kluge Vereinfachung: Das zentrale Repository wird nicht mehr
relational dominiert sein, sondern wird auf eine spaltenorientierte Datenbank hin optimiert. Das bisherige Datenmodell wird
signifikant verschlankt. Nach Angaben von Sven Denecken,
Global Vice President von SAP, hatte das Datenvolumen eines
SAP-Systems für ein Unternehmen mit 70.000 Mitarbeitern
eine Größe von 7 Terabyte, jetzt kann man von 0,7 TB ausgehen.
S/4HANA kann in einer Cloud-Umgebung oder im eigenen
Rechenzentrum (On-Premise) eingesetzt werden und führt
dazu, die Gesamtbetriebskosten durch die Vereinfachung der
Systemlandschaft zu senken.
Eindrücke vom ERP-Forum
Der in Kooperation mit der Trovarit AG organisierte ERP-Park
öffnete in Halle 5 wiederum seine Pforten. Zum Messeangebot
gehörten 20 attraktive Guided Tours durch ausgewählte Zonen
der ERP/CRM-Landschaft sowie 50 Vorträge und Podiumsdiskussionen. Dafür bot das ERP-Forum 30 bewußt angereisten oder spontan entschlossenen Hörern Plätze mit guten
akustischen und visuellen Bedingungen. Der Business Guide
CRM&ERP zur CeBIT 2015 war sowohl ein guter Ratgeber
für direkt an ihren Ständen zu besuchende Lösungsanbieter, als
auch ein hilfreiches Nachschlagewerk bei der Aufarbeitung des
aktuellen CeBIT-Wissens, das ERP/CRM sowohl mit Industrie
4.0 als auch mit Business Intelligence zunehmend verbindet.
Auf den Seiten 18ff des Business Guide werden Ergebnisse der
Studie „ERP in der Praxis – Anwenderzufriedenheit, Nutzen &
Perspektiven 2014/2015“ der Trovarit AG vermittelt. Diese Studie wendet sich vor allem an mittelständische ERP-Anwender.
Sie werden sich in diesem Jahr besonders damit beschäftigen
müssen, ob ihre eingesetzte ERP-Lösung noch den deutlich
spürbaren Veränderungen des Marktes und den Herausforderungen der digitalen Transformation entspricht. Denn es gilt
als sicher, daß ERP-Systeme auch in Zukunft im Zentrum der
Unternehmens-IT stehen werden.
Die beiden führenden Nutzenkategorien sind eine hervorragende Bestätigung der von der SAP gestarteten, auf Einfachheit
setzenden S/4HANA-Offensive. Von den im ERP-Forum am
vierten Messetag behandelten Themen sei an dieser Stelle auf
den zukunftsweisenden Vortrag „ERP 4.0 – ERP im Kontext
der vierten industriellen Revolution“ von Dennis Schiemann
aus dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der
RWTH Aachen verwiesen. Der Referent formulierte die folgenden acht Anforderungen an ERP-Systeme, die in sogenannten
Smart Factories eingesetzt werden:
1. Wahrung des Prinzips Single Source of Truth (SSOT) durch
die eingesetzte Software; 2. Erhöhung der Datenqualität durch
hoch auflösende Daten aus der Produktion, vermittelt durch
Lasertracking, RFID, Laserscanner und Kamerasysteme; 3.
Verfügbarkeit simulationsbasierter Entscheidungshilfen; 4.
Cloudbasierte echtzeitfähige Simulation; 5. Einsatz selbstlernender Systeme zur Unterstützung der Abläufe; 6. Hochqualifizierte
Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg; 7. Disruptiver Network
Approach, also das Aufbrechen gewohnter Beziehungen, Hierarchien und Rollen; 8. Transparenz und Kommunikation.
Zum FIR gehören eine Reihe von Innovation-Labs, in denen
zukünftige Fertigungsszenarien, die dem Qualitätsanspruch von
Industrie 4.0 genügen, erprobt werden. Zum Beispiel soll es auf
Grund optimierter Logistikprozesse und damit verbundener
Kostensenkungen möglich werden, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen und die Fertigung auch bei einer Losgröße=1 rentabel zu machen. Auf dem ERP-Park der CeBIT war
der Logistik-Demonstrator 2.0 ausgestellt. Mit diesem Modell
wurde veranschaulicht, wie es gelingt, Produktionsprozesse mit
Hilfe fortgeschrittener Sensortechnik und zweier integrierter
ERP-Systeme (PSI und asseco) zu automatisieren.
Paneldiskussion im Industrial Users Forum
on, als inkrementelle oder disruptive Entwicklung zu verstehen
ist. Im Ergebnis zeichnete sich eine zweistufige Bewertung ab:
Auf Grund des in Deutschland und in der EU erreichten hohen
Standes in der Fertigung wird in diesem Bereich eher mit einer
evolutionären Entwicklung zu rechnen sein. Dabei muß im
Vordergrund stehen, integriertes Denken in Hardware, Software
und Services fließen zu lassen. Eine echte Revolution bezieht sich
dagegen im besten Sinne von d!conomy auf die erforderliche
Geschäftsmodell-Innovation und die Realisierung einer engen
horizontalen Integration zwischen Kernunternehmen, Partnern,
Zulieferern und Kunden. In der zweiten Diskussionsrunde bezogen sich die Fragen des Moderators auf den zweiten Abschnitt
der Begriffsdefinition. Ihm ging es darum herauszuarbeiten, ob
Industrie 4.0 zuerst in der Optimierung der Fertigungstechnik
oder in den nachfolgenden Phasen der Wertschöpfung zum
Ausdruck kommen wird. Wie ist also das Verhältnis zwischen
„Smart Factories“ und „Smart Products“? Herr Dr. Hentrich
erläuterte den aufgezeigten Spannungsbogen griffig am Beispiel
eines Produzenten für Gabelstapler. Dieser bliebe auf halbem
Weg stehen, wenn er nur die intelligente Gabelstaplerproduktion in einer Smart Factory im Auge hätte. Um in der globalen
Wirtschaft zu bestehen, muß er sich vom Gabelstaplerproduzenten zum Logistik-Service-Provider entwickeln. Er braucht für
seine Smart Products ein disruptives Geschäftsmodell, das Lagerkapazitäten einschließt und für Expreßzustellungen Drohnen
einsetzt. Der Moderator erweiterte die Diskussion, indem er das
Auditorium einbezog. Dabei wurde überzeugend herausgestellt,
daß es unter den Bedingungen von Industrie 4.0 nicht mehr
genügt, lineare Wertschöpfungsketten zu betrachten, die in der
Regel aus der Sicht des letzten Gliedes, also vom Kunden her,
abgearbeitet werden. Stattdessen muß es Ziel sein, dynamische
Wertschöpfungsnetzwerke aufzubauen. Das ist eine disruptive
Herausforderung für deutsche Unternehmen, die häufig stolz
auf ihre Traditionen sind und starr in ihrer Aufbauorganisation
verharren. Aber Industrie 4.0 appelliert zunehmend an die
Bereitschaft, heterogene Unternehmen zusammenzuführen.
Wie Ikonen für Industrie bzw. Farming 4.0 wiesen ein futuristisch anmutendes E-Auto von Tesla und ein mächtiger Traktor
von Claas den Weg zum Industrial Users Forum in Halle 12.
Für mich stand eine spannende Paneldiskussion zur Rolle der
Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) für
Industrie 4.0 auf dem Programm. Der mit ideenreichen Fragen
agierende Moderator Wolfgang Dorst, BITKOM e.V., hatte
eine ausgewiesene Expertenrunde um sich versammelt: Dr.
Carsten Hentrich, Director Digital Transformation, PwC; Dr.
Nils Macke, Leiter Production Network Solutions, ZF Group;
Karl Tröger, Leiter Produktmanagement,
Die abschließende Diskussionsrunde fragte, wer
PSIPENTA Software Systems GmbH; Anja
Industrie 4.0 entscheidend vorantreibt – die
Schatz, Abteilungsleiterin, Fraunhofer-Institut
Besitzer der Produktionsanlagen oder die der
für Produktionstechnik und Automatisierung CeBIT-Besucher 2015 Daten. Googles Erfolg könnte für die Datenbe(IPA); Dr. Jens Reiche, inside M2M GmbH.
sitzer sprechen. Aber die Produzenten geraten
+ 13.000 Besucher im
Industrie 4.0 beschreibt eine Vision, die für 10
nicht ins Abseits, wenn sie sich IT-Know-how
Vorjahresvergleich
bis 15 Jahre gültig sein wird. Der Moderator
sichern und damit gleichzeitig zum Herrn über
zählte mehr als 134 Begriffserklärungen und
die Daten werden. Zukünftige Prozesse werden
stützte sich dann bei seinen Fragen auf eine Menschen sahen die
datengetrieben sein und bedürfen einer neuen Inumfassende Definition der Plattform Industrie gestreamten Global
novationskultur. Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer,
4.0, die vom Bundesverband InformationswirtUniversitätsprofessor, IT-Forscher, ehemaliger
Conferences
schaft, Telekommunikation und neue Medien
BITKOM-Präsident und heute Geschäftsführer
e.V. (BITKOM), vom Verband Deutscher
der Scheer Group GmbH, warnt im Editorial des
Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) und vom Zentral- IM+io Fachmagazins: „Überraschenderweise hinken zahlreiche
verband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Unternehmen der digitalen Transformation hinterher und laufen
getragen wird (vgl. www.plattform-i40.de). Da diese Definition aufgrund veralteter IT-Strukturen und mangelnder Prozeßopden Diskussionsrahmen absteckte, war sie während der Dis- timierung Gefahr, den Big Change zu verpassen und von ihren
kussionsrunden für die Experten und das Auditorium auf der Mitbewerbern abgehängt zu werden.“
Projektionsfläche der Bühne gegenwärtig: Die erste Fragerunde
bezog sich darauf, ob Industrie 4.0 als Evolution oder Revoluti-
221.000
100.000
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
21
NUTZFAHRZEUGE
N U T Z FA H R Z E U G E I M H A N DW E R K :
Werkzeug für die Straße
EINSATZBEREIT: NUTZFAHRZEUG,
EINRICHTUNG UND WERKZEUG
Mit dem Mercedes-Benz Citan Handwerker EDITION gibt
es ein neues Editionsmodell auf dem Markt. Das Fahrzeug
enthält bereits eine Sortimo Fahrzeugeinrichtung und drei
Profi-Elektrowerkzeuge von Bosch. Die zugeschnittene Fahrzeugeinrichtung bietet besonders Handwerkern viel Stauraum.
Der Sobogrip-Montageboden inklusive sechs ProSafe Bodenverzurrpunkten und einer SowaPro-Wandverkleidung von Sortimo
erleichtern die Ladungssicherung und schützen die Karosserie
bei der täglichen Nutzung. Die Fahrzeugeinrichtung bietet
sichere Lösungen für den Transport und die Aufbewahrung
von Elektrowerkzeugen, Zubehör und
Verbrauchsmaterial. Der Akku-Schrauber
NEUZULASSUNGEN
GSR 18 V-EC Professional, der BohrhamNutzfahrzeuge
mer GBH 2-28 DFV Professional und
Januar – März 2015:
die AkkuLampe PortaLED Professional
von Bosch sind im Editionsmodell bereits
VW
enthalten. Der Mercedes-Benz Citan
Ford
Handwerker (www.mercedes-benz.de) ist
Mercedes in den Motorisierungen 108, 109 und
111 CDI sowie in den Längen lang und
Fiat
extralang erhältlich. Im Innenraum finden sich Staufächer beispielweise in den Armlehnen sowie ein
höhenverstellbarer Fahrersitz. Die Klimaanlage regelt die Temperatur im Innenraum und sorgt für eine angenehme Wärme.
Beschlagene oder vereiste Außenspiegel können automatisch
beheizt und elektrisch eingestellt
werden. Eine Außentemperaturanzeige informiert den Fahrer über
ein Multifunktionsdisplay über
den Zustand der Straßen. Ganzjahresreifen runden das Ausstattungspaket ab. Leasing- und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für
das Modell bei der Mercedes-Benz
Bank. Der Citan 108 CDI kann
15.541
5.000
1.494
929
22
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
dort bereits ab einer Monatsrate von 224,20 Euro finanziert
werden (Beispiel bei einer Finanzierungsdauer von 48 Monaten
und einer Gesamtlaufleistung von 40.000 km, effektiver Jahreszins 1,99%, Kaufpreis 16.990 Euro plus MwSt.). Zum Ende
der Vertragslaufzeit hat der Kunde bei der Plus 3-Finanzierung
die Wahl, das Fahrzeug zu behalten, zu verkaufen oder an den
Handel zurückzugeben.
CITROËN BERLINGO:
INNEN UND AUSSEN NEU
Der Citroën Berlingo, Hochdachkombi mit 2,9 Mio. verkauften Fahrzeugen seit 1996, ist auch für Gewerbetreibende als
Nutzfahrzeug seit kurzem in einer neuen Version verfügbar. Das
erneuerte Modell wirkt mit seiner neuen Frontpartie moderner.
Sie besteht aus einer neuen Schürze mit LED-Tagfahrlicht, das
neu angeordnet wurde, und einem neu gestalteten Kühlergrill.
Zwei neue Karosseriefarben – Acier-Grau und Mokka-Braun –
sind ab sofort ebenfalls verfügbar. Als Nutzfahrzeug will der neue
Citroën Berlingo (www.citroen.de) mit der Extenso-Fahrerkabine
sowie drei modularen Vordersitzen punkten. Die neuen Stoffbezüge Quad und Liberia wollen dem Ambiente des neuen
Citroën Berlingo eine persönlichere Note verleihen. Für eine
individuelle Gestaltung des Fahrzeugs nach den Bedürfnissen
des Fahrers wird die Schürze des neuen Berlingo in vier Varianten angeboten. Das Ausstattungsniveau Live – die schwarze
robuste Schürze schützt vor Beschädigungen – paßt wohl am
besten zu einem Nutzfahrzeug. Im Innenraum finden sich intelligente Technologien: Der
neue 7-Zoll-Touchscreen
vereint die Funktionen Media, Navigation und Mirror
Screen, mit der sich die Anwendungen des Smartphones
auf den Touchscreen kopieren
lassen. Für ein entspanntes
Ankommen ist der Berlingo
mit einer Rückfahrkamera
sowie mit einer Einparkhilfe vorne ausgestattet. Außerdem
verfügt er über einen Geschwindigkeitsregler und -begrenzer,
automatisches Fernlicht (im Sicht-Paket enthalten), Berganfahrhilfe und die verbesserte Antriebsschlupfregelung Grip Control,
welche die Traktion der Vorderräder an die Straßenbedingungen
anpassen soll. Der Citroën Berlingo wird weiter in zwei Längen
angeboten: L1 (bis 3,7 m) und L2 (bis 4,1 m). Das maximale
Laderaumvolumen von 4,1 m3 ermöglicht das Beladen mit
zwei Europaletten. Die Zugangsmöglichkeiten wie die breiten
seitlichen Schiebetüren und die asymmetrischen Hecktüren
mit einer Öffnung von 180° erlauben eine sichere Nutzung
und bestmögliche Beladung. Die Nutzfahrzeug-Version ist mit
Euro 5-Motoren erhältlich: Benzinmotor VTi 95, Dieselmotoren HDi 75, e-HDi 75, HDi 90, e-HDi 90 ETG6 und HDi
115 – alle ausgestattet mit manuellem Getriebe. Das Angebot
wird durch den elektrisch betriebenen neuen Citroën Berlingo
ergänzt. Er hat eine Reichweite von 170 km und Energierückgewinnung in den Verzögerungs- und Bremsphasen.
ELEKTROFAHRZEUGE
IM HANDWERK?
„Elektromobil im Betriebsalltag“ heißt die Initiative, die Peugeot Deutschland (www.peugeot-professional.de) vor wenigen
Tagen gemeinsam mit der Handwerkskammer (HWK) Aachen
gestartet hat. Handwerksbetriebe aus Aachen und Umgebung
haben die Möglichkeit, einen Peugeot Partner Electric jeweils
eine Woche lang kostenlos zu testen und in einem Fragebogen
zu bewerten. Rick Hermanns, Geschäftsführer von Peugeot
Deutschland, erläutert das Engagement: „... Peugeot möchte
Handwerksbetrieben einen echten Eindruck vom Einsatz
vollelektrischer Transporter vermitteln. Wir wollen damit die
Kenntnisse über den Umgang mit Elektrofahrzeugen vertiefen
und Hemmschwellen abbauen.“ Die beiden für mehrere Monate
zur Verfügung gestellten Fahrzeuge wurden sogleich an die ersten
Handwerksbetriebe übergeben, die sich am Praxistest beteiligen:
Martina Herbst, Geschäftsführerin einer Gebäudereinigungsfirma in Würselen, und Georg Raida, Geschäftsführer eines
Betriebes für Dämmtechnik in Monschau-Imgenbroich. Mit
einer Reichweite von bis zu 170 Kilometern gehört der Peugeot
Partner nach eigener Aussage in puncto Reichweite zur Spitze des
Segments. Die unterflur positionierten Batterien erhalten den
kompletten Laderaum, was den Kleintransporter für Handwerker und Lieferanten besonders geeignet macht. Die Aufladung
erfolgt z.B. an einer haushaltsüblichen 230-V-Steckdose.
ROUTENPLANUNG
UND FAHRZEUGSCHUTZ
Durch eine intelligente Verknüpfung der Aufträge und den Einsatz von TomTom ecoPLUS hat die record Türautomation AG,
Schweizer Spezialist für automatische
Türsysteme, seine Kilometerleistung
deutlich reduziert. Das Kerngeschäft
des Unternehmens, der Einbau von automatischen Türanlangen, kostet Zeit.
Vor allem, wenn es um Spezialanforde-
rungen wie Einbruchsicherheit oder Brandschutz geht. Hat der
Monteur dann seinen Auftrag erledigt, kann er dort noch auf
anderen Baustellen aushelfen, wo in der Nähe Unterstützung
gebraucht wird. Möglich macht dies WEBFLEET von TomTom
Telematics (www.business.tomtom.com): Die Disponenten haben
den Überblick in Echtzeit über alle Fahrzeuge und Einsatzorte
und können entsprechend disponieren. Die Effizienzgewinne sind
enorm: „Früher mußten wir jemanden von hier zur Baustelle schicken,
wenn ein Monteur Hilfe benötigte.
Daß ein Kollege ganz in der Nähe
war, hatten die Disponenten nicht
auf dem Schirm.“, erläutert Bruno
Imhasly, Prokurist bei record. „Mit
WEBFLEET dagegen wissen wir,
wo die Fahrer sind und können diese
gezielt einsetzen. Die Monteure sind
optimal ausgelastet, Leerfahrten werden vermieden. Das senkt
Arbeitskosten, Spritverbrauch und Verschleiß.“ Für weitere
Einsparungen kann TomTom ecoPLUS1 sorgen: Das kleine, im
Transporter installierte Gerät zeichnet den Kraftstoffverbrauch
sowie die Fahrweise der Mitarbeiter auf. So konnte record Türautomation die Kraftstoffkosten in den letzten zwölf Monaten
konstant halten, obwohl die Last aufgrund der Nachfrage an
schwereren Türsystemen zugenommen hat. Auch die Wartungsausgaben sind gesunken, seit die Monteure umsichtiger fahren.
Und die Unfallrate ging innerhalb eines Jahres um 20% zurück.
ALLRADVARIANTE
ALS ARBEITSGERÄT
Nach dem erfolgreichen Start des Neuen Daily von IVECO
(www.iveco.de), ausgezeichnet als „Van of the Year 2015“, folgt
als letzte Programmerweiterung nun die Allradvariante. Den
Neuen Daily 4x4 gibt es in zwei Varianten: als Normalkabine
in den Radständen 3.050 und 3.400 mm sowie mit einer
Doppelkabine im Radstand 3.400 mm. Bis zu sieben Personen kommen damit bequem überall hin. Abgedeckt wird der
Tonnagenbereich zwischen 3,5 und 5,5 Tonnen. Zwischen
Motor und Verteilergetriebe (mit 4 Untersetzungen) verrichtet
ein 6-Gang-Getriebe seine Arbeit, sodaß insgesamt 24 Gänge
möglich sind. Zusammen mit seinen drei Differentialsperren
(vorne, hinten, längs) ist der Neue Daily 4x4 in jedem noch so
schweren Gelände souverän unterwegs. Ein drehmomentstarker
3.0 Liter Motor leistet mit einem variablen Turbo 170 PS und
bringt dabei max. 400 Nm auf die Kupplungsscheibe. Gebremst
wird an der Vorderachse mit Scheibenbremsen, hinten mit
Trommelbremsen. Ab September ist zudem ESP verfügbar. Der
Daily 4x4 verfügt über eine Vielzahl von möglichen Nebenabtrieben, sowohl am Getriebe als auch am Verteilergetriebe. Sie
sind mit allen Bereifungsmöglichkeiten kombinierbar. Einsätzen im
Kommunalbereich, am Bau sowie
im Instandhaltungsbereich in allen
Lagen empfiehlt sich der Neue
Daily 4x4 somit als idealer Partner.
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
23
MESSEN
I S H 2 015:
BIM macht mobil
Die diesjährige ISH-Messe in Frankfurt bot auch Bits und Bytes.
Mobilität und die Cloud waren einmal mehr die Trends bei den ERPund Kontrollwerkzeugen, während bei der Planersoftware BIM das
bestimmende Thema war. CIH-Fachautor Marian Behaneck hat Neuerungen und Trends von der internationalen Fachmesse für Gebäudeund Energietechnik für Sie zusammengefaßt...
Software erhält im Rahmen der Haustechnikplanung einen immer höheren
Stellenwert (Bilder: Messe Frankfurt,
Petra Welzel)
Rund 198.000 Besucher kamen laut Abschlußbericht der Messe Frankfurt vom 10. bis 14. März zur
ISH, was einem leichten Anstieg gegenüber 2013
entspricht (187.579 Besucher). Zuwächse gab es für
die Leistungsschau für Heizungs- und Klimatechnik, Baddesign und erneuerbare Energien auch bei
der Ausstellerzahl: 2.465 Hersteller (2013: 2.436)
präsentierten auf einer Fläche von rund 260.000
Quadratmetern (2013: 258.500) ihre Neuerungen.
Zugleich konnte die ISH ihre Position als internationaler Branchentreffpunkt ausbauen: 61 Prozent
der Aussteller und 37 Prozent der Besucher kamen
aus dem Ausland. Etwas höher als 2013 war auch
der Anteil an Softwareanbietern. Etwa 60 (2013:
50) Aussteller zeigten vorwiegend in den Hallen 5
und 6 bewährte und neue Programme. Die nächste
ISH findet vom 14. bis 18. März 2017 statt (weitere
Infos: www.ish.messefrankfurt.com).
BRANCHENSOFTWARE: n Bedav (www.bedav.
com) präsentierte eine mobile Einsatzplanung, die
alle Beteiligten quasi in Echtzeit über neue Aufträge
und Termine informiert. Für den SHK-Großhandel
offerierte n FIS Informationssysteme (www.fis-gmbh.
de) SAP-basierende Lösungen für E-Commerce,
Dokumenten-/Kundenbeziehungsmanagement, Reporting etc. n Hausmann & Wynen (www.powerbird.
de) präsentierte mit dem „Mobilen Monteur“ eine
mobile Auftragsabwicklung für Sanitärbetriebe und
Gebäudetechniker. n KWP Informationssysteme
(www.kwp-info.de) stellte eine neue „kwp-bnWin.
app“ für iOS, Android und Windows Phone vor,
die auch offline funktioniert. Ein mobiles Kundendienst-Modul für den Zugriff auf Aufträge, Informationen wie Kunden- und Anlagedaten oder die
Wartungshistorie stand bei n Label Software (www.
label-software.de) im Fokus.
24
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Am Stand von n M-Soft (www.msoft.de) wurde mit
PASST.mobil eine App für das Auftragsmanagement
sowie mit TIME4 eine App für die mobile Zeiterfassung präsentiert. Im Mittelpunkt des Messeauftrittes
von n PDS (www.pds.de) standen unter anderem die
neue cloudfähige Handwerker-Software pds abacus
sowie eine mobile Service-App für die Auftragsund Rechnungsdatenerfassung. n Real Consulting
(www.realconsulting.de) war mit der speziell für die
Gebäudetechnik konzipierten ERP-Lösung EasyTec
vertreten. Die aktuelle Version der ERP-Software
HWP für die Angebotserstellung, Projektkalkulation, Ressourcenplanung etc. stand bei n Sage
Software (www.sage.de) im Zentrum. Neben der
aktuellen Version der Branchensoftware Streit V.1
für die kaufmännischen Organisation von Elektro-,
SHK- und Dachdeckerbetriebe war auf dem Stand
von n Streit Datentechnik (www.streit-datec.de) auch
die kostenlose Zeiterfassungs-App für Android zu
sehen. Eine mobile Auftragsbearbeitung per Webservice sowie eine mobile Zeiterfassung per Cloud
waren unter anderem die Neuerungen bei n Sykasoft
(www.sykasoft.de). Eine mobile Auftragsbearbeitung
für iPhone und iPad, inklusive einer Material- und
Stundenerfassung präsentierte n Taifun Software
(www.taifun-software.de).
PLANUNGSSOFTWARE: Am n Autodesk-Gemeinschaftsstand (www.autodesk.de) konnte man an einer
„Formteil-Tankstelle“ die aktuellen Produktlinien im
Autodesk Revit-Format von KERMI, TROX und
Oventrop sowie die Anwendungen von RubiconBauteilen nach VDI 3805 in AutoCAD MEP und
Revit MEP erleben. Neu bei n C.A.T.S.-Software
(www.cats-software.com) waren unter anderem das
kostengünstige, auf BricsCAD basierende C.A.T.S,
eine neue Schablonentechnik, ein BIM-Tool für
den IFC-Import und anderes mehr. Die neue Ver-
sion 10 von DDS-CAD SHKL mit vielen neuen
Funktionen für die TGA-Projektierung und eine
flexible modellbasierte 3D-Planung präsentierte
das Messeteam am n Data Design-Stand (www.
dds-cad.de). Eine Systemlösung für die Planung von
Trinkwasser-, Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen sowie die Gas-Rohrnetzberechnung stellte
n Dendrit ( www.dendrit.de) mit Dendrit Studio
vor. Neu bei ELROND Heizung von n ConSoft
(www.consoft.de) war die Heizungsplanung nach
DIN EN 12831, inklusive nationalem Anhang
und Energieausweis sowie bei ELROND Sanitär
die Berechnung von Trinkwassernetzen wahlweise
nach DIN EN 806 oder DIN 1988-800. Neu bei
der liNear-Planungssoftware von n liNear (www.
linearweb.de) waren unter anderem eine dynamische
Kühllastberechnung nach ASHRAE, eine Auslegung
von Kühlkonvektoren, eine Rohrnetzberechnung
für Sprinklersysteme sowie eine IFC-Schnittstelle
zum BIM-konformen Datenaustausch. Neu bei n
Hottgenroth/ETU (www.hottgenroth.de, www.etu.
de) war unter anderem die Energie-App, ein Erfassungsmodul zur mobilen Gebäudeerfassung vor Ort.
Auch auf dem Stand von n ORCA Software (www.
orca-software.com) war BIM ein Thema, respektive
die ORCA IFC-Mengenübernahme. Wie mit dem
Einsatz ihrer IT-Produktlinie BIM bereits Realität
in der Praxis geworden ist und mit einer Reihe von
Neuerungen in der mobilen Datenverarbeitung
unterstützt wird, war am Messestand von n pitcup (www.pit-cup.de) zu sehen. Bei n Plancal (www.
plancal.de) stand die Version 10 von Plancal nova,
unter anderem mit einer verbesserten Trinkwasserund Heizungsrohrnetzberechnung, im Fokus. Neu
in der Version 7 der Planungssoftware RAUCAD
der n Rehau AG (www.rehau.de) ist ein komplett
überarbeitetes Heizungsrohrnetz für verschiedene
hydraulische Schaltungen oder Mehrkesselanlagen.
n Tacos ( www.tacos-gmbh.de) präsentierte unter
anderem das neue RUKON-TGA-Gebäudemodul
mit Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 sowie
das neue Modul Abwasserberechnung für Schmutzwasser mit Belüftung, Regenwasser mit Freispiegelentwässerung und Druckströmungsentwässerung.
Neu am n Willms-Stand (www.willms.de) war unter
anderem eine Heizlastberechnung nach DIN EN
12831, Ausgabe 7/2008, inklusive Hüllflächen- und
Verbrauchsverfahren. Bei n Uponor (www.uponor.de)
wurde die aktuelle Version der HSE Software für
die normgerechte Berechnung von Heizflächen, der
Heizlast, des Heizungs-, Trinkwasser- und AbwasserRohrnetzes präsentiert. Neben der neuen „KatalogApp“, mit der das gesamte Produktprogramm des
Herstellers auch offline für mobile Endgeräte zur
Verfügung steht, hat n Viega (www.viega.de) mit
„Viptool Engineering“ eine Trinkwasser-Planungssoftware nach DIN 1988-300 präsentiert.
VISUALISIERUNG/PRÄSENTATION: Als Unteraussteller präsentierte n DVC (www.dvc.de) mit
Badplan 3D/creativ eine Weiterentwicklung von
Badplan 3D. Am Stand von n Innova Engineering
(www.innoplus.de) wurden neue kreative Möglichkeiten des Bad- und Fliesenplaners innoplus im
Bereich der 3D-Präsentation gezeigt. n M3B Service
GmbH (www.m3b.de) hat mit AmbiVision.app eine
neue Badplanungs-App für Apple, Android und
alle Rechner mit Internet-Browser vorgestellt. n
MERViSOFT (www.mervisoft-gmbh.de) präsentierte
die Version 7 der MSR-Planungssoftware TRIC mit
neuen Funktionsblöcken nach VDI 3813, Blatt 2
und 3 und weiteren Neuerungen. n Palette CAD
(www.palettecad.com) war unter anderem mit der
VR-Präsentationslösung Palette PLAY vertreten,
die auch browserbasiert auf der eigenen Homepage
integriert werden kann. Mit ViSoft Pad hat n ViSoft
(www.visoft.de) eine Touchscreen-Präsentationslösung vorgestellt: mit dem Finger Raum auswählen,
Fliesen antippen und auf Boden oder Wand ziehen
– fertig!
THERMOGRAFIE: Thermografie-Spezialist n Flir
(www.flir.de) hat mit der FLIR C2 erstmals eine
voll ausgestattete, flache Wärmebildkamera im Taschenformat speziell für Gebäudeanwendungen mit
einem 80 x 60 IR-Detektor vorgestellt. MeßgeräteHersteller n Testo (www.testo.de) präsentierte seine
komplette IR-Kamerapalette für Einsteiger und
Profis. Im Fokus stand unter anderem die speziell für
Heizungsbauer, Maler oder Elektriker entwickelte
Wärmebildkamera testo 870 mit einer IR-Auflösung
von 160 x120.
IMPRESSUM
Computern im Handwerk/
handwerke.de
gegründet 1984, dient als unab­­hän­­gi­ges Fachmagazin für moderne
Kommunikation den Betrieben der
Bauhaupt- und Nebengewerbe im
„portionierten“ Wissens- und
Techno­logie-Transfer.
Herausgeber: Horst Neureuther
© Copyright: CV München
CV Computern-Verlags GmbH
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Redaktion und redaktionelle
Mitarbeiter in dieser Ausgabe:
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Dipl.-Volkswirt Wolfgang Heer
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Elke Neureuther
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Tatsächliche Verbreitung:
52.232 (I/15)
Auflage und Verbreitung kontrolliert.
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Erscheinungsweise: 10 x jährlich
Abo-Preis:
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Ein Abonnement verlängert sich auto­
ma­tisch um ein Jahr, wenn es nicht
spätestens 3 Monate vor Ablauf des
Bezugszeitraumes gekündigt wird.
ISSN 0931-4679
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Verbreitung von Werbeträgern e.V.
(IVW) Berlin
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 32 vom 01.01.2015.
Titelkopf: © Fotolia.de/yellowj
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25
Mit dem Mindestlohn und der damit verbundenen Dokumenta­
SOFTWARE
tionspflicht erhielt die digitale Zeiterfassung noch mehr
Aktualität. Diese dreiteilige Serie von CIH-Fachautor Marian
Behaneck vergleicht mobile Zeiterfassungssysteme und gibt
Entscheidungshilfen.
M O B I L E Z E I T E R FA S S U N G :
Digitale
Stundenzettel, Teil 2
I
m Zuge des seit Jahresbeginn geltenden Mindestlohngesetzes müssen Arbeitszeiten aller Mitarbeiter mit einem
Bruttolohn unter 2.958 Euro, also insbesondere auch
von geringfügig beschäftigten Minijobbern, aufgezeichnet
werden: Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit
sind innerhalb einer Woche zu erfassen und mindestens
zwei Jahre aufzubewahren (siehe auch: www.der-mindestlohngilt.de). Mobile Zeiterfassungssysteme rationalisieren die
Zeiterfassung und Auswertung, machen sie verläßlicher
und ermöglichen eine zeitnahe Projekt- und Unternehmenskontrolle.
ZEIT IST GELD, …
… dennoch wird in vielen Unternehmen nicht konsequent erfaßt, wer,
wie lange, wo und woran tätig war. Die angefallenen Stunden werden
kurz vor Feierabend oder vor dem Wochenende aus dem Gedächtnis
zu Papier gebracht – entsprechend ungenau ist die Übereinstimmung
mit den tatsächlichen Zeiten. Das gilt erst recht für die Erfassung auswärts angefallener Arbeitszeiten. Eine digitale stationäre oder mobile
Zeiterfassung ermöglicht Folgeauswertungen, Zwischen- und Nachkalkulationen auf einer verläßlichen Datenbasis. Die Kostensituation
eines Projekts wird dadurch zeitnah auswertbar. Man erhält einen
Produkt-Name / Version
BauSU mobil / k.A.
Anbieter
Bau-Software Unternehmen
BORM-INFORMATIK
www.bau-su.de
www.borm-informatik.de
n / n / n / n Bau-SU
n / n / n / n k.A.
Komplettlösung
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / alle Geräte mit n / n / n / n
Internet-Browser
n/n/n/n/n/n/n/
n/n/n/n/n/n/n
alle Bau-SU-Anwender
n/n/n/n/n/n/
n/n/n/n/n/n
Adressen, Workflow, Dokumente,
LV-Daten inkl. Aufmaß
n / n / n / n / n / n / n/
n/n/n/n/n/n/n
Geräte im Einsatz
C.A.T.S.-Soft
Codex Softwareentwicklung
www.cats-soft.de
www.codex-online.de
n / n / n / n WARICUM, div. n / n / n / n
Lohnabrechnung, Excel
n /n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / Timestamp
n / n / n / n (alle gängigen
iOS bzw. Android-Systeme)
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n* / Keine Export-/ n / n / n / n
n / n / n / n / WLAN
n/n/n/n
n /n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n (Zugriff über
n/n/n/n
Software: PC-Software / native App /
Web-App / Schnittstellen zu
Betriebssystem: Android / iOS / Win 7 / 8 / sonst.
Hardware: spezielle Hardware / Handy /
Smartphone / Tablet / sonst.
Gewerke: Rohbau / Dach / Holz- / Metallbau /
SHK / Elektro / Schreiner / sonst.
Einsatzbereiche: Zeit- / Tätigkeits- Auftrags- /
Material- / GPS-Standort- / FahrzeugdatenErfassung / sonst.
Erfaßte Zeitdaten: Arbeitsbeginn / -ende /
Pausen / Auftrag / Tätigkeit / Kostenstellen /
Kostenträger / sonst.
Datenabgleich: Docking-Station / SMS /
E-Mail / Online / sonst.
Identifikation: PIN / Barcode / Chipkarte /
Fingerprint / sonst.
Besonderheiten:
Preis pro Mitarbeiter (in €, zzgl. MwSt.)
Rabatt bei mehreren Einheiten:
Ja / Rabattwert (in %, von/bis)
Importschnittstellen
n / n / n / n / Eing. mit
Kennw. o. Anpassung an Chipk.
Jahresgebühr o. BedienerlizenzBeschränkung, div. Medien
nutzbar, Einbindung Baustelle in
WF ins Büro
600,- (Firmenlizenz, pro Jahr)
n / a.A.
BORM MobileProjects / k.A.
n/n/n/n
CATSbauzeit / k.A.
Codex ZeitApp / 1.3.5
HCS Mobilzeit / 3.0
HCS EDV-Systeme
www.hcsedv.de
n / n / n / n Datev,
HCS-Lohn
n /n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/
n /n/n/n /n/n
Schadensdokumentation,
Regiearbeiten
n/n/n/n/n/n/n
/ Maler, Raumausstatter,
Stuckateure
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n/
freie Rapportpositionen
Freischaltung)
Gruppenzeiterfassung, Unterstützg. Schäden und Regiearbeiten,
Mindestlohnregelung, GPS
Bestellung, Inventur, Warenein-/- Material , Tätigkeiten inkl. GPS- Verfolgung, Schnittstelle Nachausgang, Direkt- oder Ist-Zeit
Buchung, Adr. auf Smartphone kalkulation
a.A. (Preisstaffel wählbar)
a.A. (je nach Mitarbeiterzahl 7,80 (pro Monat/Gerät, mehren
und Versionsumfang)
re Mitarbeiter verwaltbar)
n
Direktanbindung an HCSAuftragsbearbeitung Callico
und HCS-Lohn
1.200,- (Basispaket)
n / a.A.
n
* über Berechtigungen
26
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Erläuterungen: n vorhanden, n nicht vorhanden, k.A.: keine Angabe., a.A.: auf Anfrage. Alle Angaben beruhen auf
Herstellerinformationen, Stand: 5/2015, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Abbildungen nicht maßstäblich.
tagesaktuellen Überblick, wieviel Zeit für ein Projekt aufgewandt wurde
und wie groß die Abweichungen gegenüber der Kalkulation sind (Soll-/
Ist-Vergleich). Erfaßt werden Arbeitszeiten von Mitarbeitern (Kommt-/
Geht, Beginn/Ende), abzüglich aller Pausen. Zusätzliche Daten, wie
Projekt, Kunde oder Baustelle ermöglichen eine projektbezogene Auswertung. Werden darüber hinaus Zeiten mit Tätigkeiten verknüpft,
kann man nicht nur feststellen, daß ein Auftrag die kalkulierte Zeit
überschritten hat, sondern auch, in welchen Tätigkeitsbereichen. Das
macht ein frühzeitiges korrigierendes Eingreifen möglich, sobald Sollund Istzeiten auseinanderlaufen. Erfaßt werden darüber hinaus – je
nach System – Kostenstellen und -träger (Werkstatt, Büro, Baustelle
etc.), Betriebsdaten von Fahrzeugen und Maschinen, deren Standort
(per GPS), der Auftrag (Projekt, Vorgang etc.), die Tätigkeit, der
Stundentyp (Normal-, Nacht-, Überstunden etc.), Material, Massen/
Mengen und teilweise auch Kommentare etc. Eingegeben werden die
Daten per Menüauswahl, Tastatur oder Barcode. Identifizieren kann
sich der Benutzer per PIN-Eingabe, Barcode- oder Chipkarten-Leser,
Fingerprint-Scanner etc. Vom jeweiligen Einsatzort an den Firmenstandort werden die Daten simultan per Mobilfunk bzw. mobilem
Internet oder zeitversetzt per Kabel oder Dockingstation übertragen,
um dort weiterverarbeitet zu werden. Als Erfassungshardware eingesetzt
werden speziell für die mobile Datenerfassung konzipierte Eingabegeräte
oder Standardgeräte wie Mobiltelefone, Smartphones oder Tablets. Jedes
System zur Erfassung und Identifikation hat seine Vor- und Nachteile.
Ein Handy oder Smartphone bietet Zusatznutzen (Digitalkamera für
Baustellenfotos, Aufmaße etc.) Spezielle Geräte sind häufig einfacher
bedienbar und robuster.
Smartphones setzen sich
als Erfassungshardware
zunehmend durch, denn
sie bieten viele Zusatzfunktionen, wie eine Foto- und
Notizfunktion (WinWorker Software)
H&H mobile Zeiterfassung
/ 11.0.11.0
H&H Software FuE
www.hundh.de
n / n / n / n Voraussetzg. H&H
Projekt-/Auftragsmanagement
n/n/n/n
n/n/n/n
Logger / k.A.
mexXgo / 2015
mexXsoft
www.mexxsoft.com
n / n / n / n mexXsoft X1,
ERP, Office, EXCEL, DATEV etc.
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
Zürcher
www.zuercher-hs.de
n / n / n / n Lohn, Kalk.,
CSV, TXT, Nemetschek, u.v.m.
n/n/n/n
n* / n / n** / n * Logger,
** auch als PDA erhältlich
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / n / n*
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
* Werte, transportierte
Materialien
n/n/n/n/n/n/n/
Zulagen, Lohnkosten
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / automatisch
n / n / n / n / GPRS, CSD,
n / n / n / n / WLAN
nach einstellbarem Zeitintervall
n / n / n / n Anmeldename,
Kennwort und 2. Kennwort
Taggenaue Nachkalkulation
und Stundenabrechnung, keine
Hardware-Investition
630,- (einmaliger Gesamtpreis)
n / 20% (bei Wartungskunden)
Modem
n/n/n/n
n/n/n/n
Werteerfassung, Lieferscheine,
auch als PDA, externer Dienstleistungsaufwand erfaßbar
1.200,- (Hard- und Software)
n / a.A.
Chatfunktion,
Fotodokumentation
Wer macht was, wo: Übersichten ermöglichen eine schnelle
Mitarbeiter-Steuerung und
Einsatzplanung (WinWorker
Software)
ab 5,- (pro Monat u. Gerät)
n
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
27
SOFTWARE
Erfaßt werden neben Mitarbeiterzeiten teilweise auch Betriebsdaten von Fahrzeugen und Maschinen, deren Standort sowie weitere Daten (Zürcher)
WER DIE WAHL HAT, …
Mit der wachsenden Bedeutung der Erfassung von Arbeitszeiten und
der Notwendigkeit zur Mobilität steigt auch die Zahl mobiler Zeiterfassungs-Systeme. Die Bandbreite reicht von der branchenübergreifenden
mobilen Zeit-, Maschinen-/Fahrzeugdaten- und Standorterfassung bis
hin zu Programmen, bei denen das Modul „Zeiterfassung“ Teil einer
umfassenden branchenspezifischen ERP-Lösung ist. Die Systeme
unterscheiden sich nicht nur in der Konzeption, sondern auch darin,
wie erfaßt wird, was erfaßt wird, respektive wie detailliert Zeiten und
Tätigkeiten aufgenommen werden. Je präziser man eigene aktuelle und
eventuelle künftige Anforderungen definieren kann, desto schneller kann
man das richtige Produkt finden.
Benötigt man beispielsweise auch die Standortdaten der Mitarbeiter,
um sie koordiniert an den jeweils nächsten Einsatzort zu schicken,
ist eine GPS- und Kommunikationsfunktion erforderlich, die nicht
alle Systeme bieten. Berücksichtigt werden sollten auch die eigenen
betrieblichen Gegebenheiten, Arbeitsweisen, aufgabenspezifischen
Anforderungen, aber auch die Akzeptanz der Mitarbeiter. Bevor man
sich entscheidet, sollte man zunächst prüfen, ob die im Unternehmen
eingesetzte Branchensoftware nicht bereits über eine optionale mobile
Zeiterfassungslösung verfügt. Anbieter von ERP-Branchenprogrammen
offerieren in vielen Fällen eigene mobile Systeme für die Zeit-, Aufmaßoder Auftragserfassung etc. Diese integrierten Lösungen sind daten- und
bedientechnisch in der Regel besser in die Gesamtlösung eingebunden,
als das bei allgemeinen Systemen möglich ist.
Entscheidet man sich dennoch für ein allgemeines, branchenübergreifendes Zeiterfassungssystem, sollte man prüfen, ob und wie sich das
Programm in vorhandene Softwarestrukturen integrieren läßt, und ob
die mobil erfaßten Daten direkt und ohne Zusatzaufwand weiterverarbeitet werden können.
Produkt-Name / Version
MOSER Zeiterfassung / 1.1
OptiControl / k.A.
OSD-MTS /OSD-MDE / 7
Anbieter
MOSER Software
www.moser.de
n / n / n / n MOS’aik
n/n/n/n
OptiTime
www.optitime.de
n / n / n / n BRZ, Bau finacials, BPS, BauSU, DATEV etc.
n/n/n/n
n / n / n / n / PC
n/n/n/n/n/n /n
n/n/n/n/n/n/n /
OS Datensysteme
www.osd.de
n/n/n/n
OSD-Zeitwirtschaft
n/n/n/n
n / n / n / n / Verschiedene Erfassungsgeräte: MDE-Laserscanner
n/n/n/n/n/n/n
Software: PC-Software / native App /
Web-App / Schnittstellen zu
Betriebssystem: Android / iOS / Win 7 / 8 / sonst.
Hardware: spezielle Hardware / Handy /
Smartphone / Tablet / sonst.
Gewerke: Rohbau / Dach / Holz- / Metallbau /
SHK / Elektro / Schreiner / sonst.
Einsatzbereiche: Zeit- / Tätigkeits- Auftrags- / Material- / GPS-Standort- / Fahrzeugdaten-Erfassung
/ sonst.
Erfaßte Zeitdaten: Arbeitsbeginn / -ende /
Pausen / Auftrag / Tätigkeit / Kostenstellen / Kostenträger / sonst.
Datenabgleich: Docking-Station / SMS /
E-Mail / Online / sonst.
Identifikation: PIN / Barcode / Chipkarte /
Fingerprint / sonst.
Besonderheiten:
Preis pro Mitarbeiter (in €, zzgl. MwSt.)
Rabatt bei mehreren Einheiten:
Ja / Rabattwert (in %, von/bis)
n/n/n/n
n/n/n/n
Bauindustrie
n / n / n / n / n / n / Fotooption, Kapazitätsplanung,
Geräteverw., Bautagebuch etc.
n/n/n/n/n/n/n/
Akkordlohnabbildung (auch
Stücklohn)
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / Zuordnung
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
Durchgängige Integration in
ERP-Software MOS’aik
kostenfrei (Schnittstelle zu
MOSER Aufmaß: 380,-)
n
des Mitarbeiters zum Gerät
Personal-, Geräte- und Kapazitätsplanung, Formularwesen
Einkauf über Telekom möglich
a.A.
n / a.A.
Pinncalc Corpora
Zeitwirtschaft / k.A.
PinnCalc
www.pinncalc.de
n / n / n / n ERP, FiBu
profacto / 2015
n/n/n /n/n/n/n
extragroup
www.extragroup.de
n / n / n / n DATEV, Lexware,
Vectorworks
n / n / n / n / OS X, Win Server
n / n / n / n / andere Webgeräte, z.B. Amazon Kindle
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
Div, Erfassungsgeräte, Gruppenbuchungen, keine Installation erforderlich, 30 jährige Erfahrung
ab 370,- (pro Lizenz, für beliebig
viele Mitarbeiter nutzbar)
n / a.A.
Integration in Auftragsbearbeitung/
ERP Corpora, Datennetz-unabhängig,
stationär und mobil einsetzbar
ab 250,n (Software ist nur einmalig zu
erwerben)
Zeiterf. über eigenen Webserver,
servicefreie Einrichtung möglich,
ERP-Funktionen integriert
(ab profacto Small Business
kostenfrei integriert, komplette
Funktionalität: a.A.)
n/n/n/n
n/n/n/n
n
28
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Neben individuellen Arbeitszeiten und Pausen sollten beispielsweise auch Gruppenbuchungen möglich sein (OS Datensysteme)
PRODUKTVERGLEICHS-KRITERIEN
Angesichts der Angebotsfülle wird es immer schwieriger, die richtige
Lösung zu finden. Worauf sollte man besonders achten? Da ist zunächst
das Software-Konzept und das Betriebssystem zu nennen: Handelt es
sich um eine unter den mobilen Betriebssystemen Android oder iOS
laufende native App oder um eine plattformunabhängige Web-App, und
gibt es Schnittstellen zu ERP- oder Lohnabrechnungs-Programmen?
Auch die Art der verwendeten mobilen Hardware entscheidet über
die Akzeptanz der Mitarbeiter. Der Trend geht eindeutig zum Smartphone bzw. Tablet-PC, auch weil diese Geräte flexibel sind und über
Zusatzfunktionen wie Mobiltelefon, Digitalkamera etc. verfügen.
Teilweise kommen aber auch noch speziell für die mobile Zeiterfassung
entwickelte Geräte zum Einsatz. Wichtig bei der Hardware sind die
Schutzklasse, die Abmessungen, das Gewicht, die Betriebs-/Ladezeit des
Akkus und nicht zuletzt die Einfachheit der Bedienung. Bauspezifische
Zeiterfassungssysteme sind entweder auf bestimmte Gewerke
Effizienz ist das ökonomische Zauberwort der Stunde. Vor allem jeder
Stunde, die gearbeitet wird. Um zu
wissen, ob sich die Arbeit unternehmerisch lohnt, braucht man volle
Übersicht und ein klares System. Zu
jedem Zeitpunkt. Bei Arbeitszeiten,
Überstunden, Gleitzeiten und Urlauben. REINER SCT
timeCard Zeiterfassung liefert Ihnen Rechts- und
Planungssicherheit auf einen Blick. Für Ihr gesamtes
Unternehmen und alle Mitarbeiter. Mit einer Datenauswertung, die Sie auf Mausklick für bare Münze nehmen
können. Inklusive praktischer DATEV-Schnittstelle.
Mehr auf www.reiner-sct.com
Schreiners Büro / k.A.
TIME4 / k.A.
Hermann Dinklage Informationssysteme
www.schreiners-buero.de
n/n/n/n
n / n / n / n / OS X, Linux
n/n/n/n
M.SOFT Organisationsberatung
www.msoft.de
n/n/n/n
n/n/n/n
WinWorker mobile Zeiterfassung
/ k.A.
WinWorker Software
www.winworker.de
n / n / n / n WinWorker Softw.,
ERP, Buchhaltungs-Softw.
n / n / n / n / Java
n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / n / n / n / Maler,
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
Ausbaubetr., GaLaBau-Betr.
n / n / n / n / n / n / Mobile
Notizen, Formulare
n/n/n/n/n/n/n/
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / n / n / n / Arbeits-
n/n/n/n
Stunden je Kostenstelle
H 15 09 014 • 13.03.15 • KE • REINER SCT • AZ Computer im Handwerk • 86 x 250 mm • 4c • F39
Wenn Zeit Geld ist,
warum zählen Sie
dann nicht nach?
pakete, Zusatzleistungen, Rapport
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / n Passwort
n/n/n/n
n / n / n / n (über die jeweiligen
Miete 1,- / Tag netto,
plattformunabh. Webserverlösung, beliebige
Arbeitsplatz-Anzahl
360,- (pro Jahr)
n (Mehrplatz-System)
Fotodokumentation,
Handauftrag,
Unterschrift
8,50 (pro Monat)
Mobilgeräte)
Erfassung passend zum Projekt, viele
Auswertungsmögl. u. Übersichten,
Baustellendoku
a.A.
n / a.A.
n
COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
29
REIN_Rechenschieber_AZ_Computer_im_Handwerk_86x250_H1509014_F39.indd 1
13.03.15 17:55
SOFTWARE
Weitere Infos
www.mittelstand-digital.de Rubrik „Mobiles Arbeiten“
www.mobile-zeiterfassung.info Informationsportal zum Thema
www.wikipedia.de Suchwort: „Mobile Zeit­erfassung“
BMWi, NEG, MÜKE (Hrsg.): Mit Hammer, Säge und Smartphone. Mobiles Arbeiten im Handwerk, Eigenverlag, Münster 2011,
Download: www.mittelstand-digital.de/de/wissenspool/mobilesarbeiten/publikationen.html
Werden die Daten zeitnah ausgewertet, stehen im Unternehmen sofort alle
wichtigen Daten für Soll-/Ist-Vergleiche zur Verfügung (Moser Software)
speziell zugeschnitten oder gewerkübergreifend. Wie flexibel die Lösung
ist, zeigen die Einsatzbereiche: dazu gehören die stationäre/mobile Zeiterfassung, die Erfassung von Geräte- oder Fahrzeugdaten (Standzeiten,
Betriebszeiten etc.) oder die Standortanzeige per GPS. Wichtig ist natürlich auch, was erfaßt wird: Arbeitsbeginn und -ende, Pausen, Aufträge,
Tätigkeiten, Kostenstellen, Kostenträger etc. Auch die Technik und
Schnelligkeit mit der die mobil erfaßten Daten auf den Firmenserver
übertragen werden, spielt im Hinblick auf das Einsatzspektrum eine
Rolle. Dieser Datenabgleich erfolgt, je nach System und eingesetzter
Hardware, per Docking-Station, online, per SMS, E-Mail etc. Die
Benutzer-Identifikation erfolgt per PIN-Eingabe, Barcode-Lesegerät,
Chipkarten-Leser, Fingerprint-Scanner oder RFID-Leser. In der Zeile
Besonderheiten haben die Anbieter drei Alleinstellungsmerkmale der
vorgestellten Lösung aufgelistet. Da die Lizenzmodelle der einzelnen
Anbieter sehr unterschiedlich sind, lassen sich die Preise nicht ohne
Wichtig ist eine intuitive Benutzerführung, Eingabe- und
Korrekturmöglichkeit (Bau-SU)
weiteres vergleichen. Viele Anbieter haben daher hier keine Angaben
gemacht. Deshalb sollte man nach einer Vorauswahl bei den in Frage
kommenden Anbietern individuell nach den tatsächlichen Kosten pro
Mitarbeiter fragen.
AUCH DIE ZEITERFASSUNG KOSTET ZEIT
Arbeitszeiten zu erfassen, kostet natürlich auch Zeit (und Geld).
Nicht nur in Soft- und Hardware muß investiert werden, auch die
Erfassung der Daten erfordert von jedem Mitarbeiter Disziplin und
einige Minuten seiner täglichen Arbeitszeit. Im Büro, in der Werkstatt
und vor Ort eingesetzte Mitarbeiter müssen in der Bedienung und
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COMPUTERN IM HANDWERK 5/15
Benutzung geschult werden, was Zeitaufwand und Kosten generiert.
Sind Mitarbeiter häufig auf verschiedenen Baustellen zur Montage oder
Wartung unterwegs, haben mobile Geräte gegenüber einer Erfassung
per Stundenzettel jedoch klare Vorteile. Die digitale Zeiterfassung
steigert unter anderem die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens
und sichert damit Arbeitsplätze.
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