Heft 3-4/2015 downloaden

B 3 1417
MÄRZ/APRIL 2015
I S S N 09 3 1 -4 6 7 9
Fachmagazin für Bauhaupt- und Baunebengewerbe
3 1 . JA H R G A N G
IM HANDWERK
RWE SmartHome ...
... intelligent, drahtlos, komfortabel
Werden Sie Vertriebspartner!
IN DIESER AUSGABE:
TTIP: Ist der Meisterbrief gefährdet?
Smart Home: Vernetzte Gebäudetechnik
Deutsche Telekom:
Bald ohne ISDN?
Messen: CeBIT und
MWC Nachberichte
Nutzfahrzeuge:
Die 4. Generationen
Marktüberblick:
Mobile Zeiterfassung
BUILT FOR BUSINESS
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TESTEN:
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Zuverlässige Performance auch
unter widrigen Einsatzbedingungen.
• Robustes Tablet mit IP67-Zertifizierung und dank Schutzhülle bis zu 1,2 m Anti-Schock nach MIL-STD 810G2
• Auswechselbarer Akku für eine lange Nutzung
• Pogo-Pin-Unterstützung für komfortable Batterieladung
• 3,1 Megapixel-Kamera für z. B. Barcode-Scanning
• C-Pen für einfache Inhaltseingabe auch mit
Arbeitshandschuhen
• Samsung KNOX: Die sichere Enterprise Mobility Plattform
für Android
* Die Aktion gilt ausschließlich für Geschäftskunden.
INHALT
H A U S M I T T E I LU N G
GESELLSCHAFTSFAKTOR HANDWERK
Foto: Thomas Kiewning
Handwerker sind überall: als Investor im eigenen Betrieb, als
Dienstleister für ihre Kunden, zusätzlich in Kommunal-Parlamenten
und in Aufsichtsräten der Regionalbanken (z.B. Volksbanken
und Sparkassen). Allein in Oberbayern waren 2014 gut 18% der
Gemeinderäte von den etwa 1.500 Amtsinhabern Handwerker.
Folglich informieren wir die Handwerker nicht nur für ihre eigenen
Investitionen bei sich und ihren Kunden, sondern wir versorgen sie
auch mit Informationen zum Beispiel in den Rubriken „Schnelle
Netze“ (Breitbandausbau, Gewerbeansiedlungen) und „Neue Energien“ (Wind, Solar, Fracking) für ihre Mitentscheidungen in den
Gemeinderäten. Damit bestimmen Handwerker in nicht unerheblicher Zahl über
zukünftige Entscheidungen in den Städten
und Gemeinden. Wer richtig entscheiden
will, muß mit uns gut informiert sein.
Foto: RWE/Frank Peterschröder
TITELBILD/ANZEIGE
RWE Effizienz GmbH
Flamingoweg 1
44139 Dortmund
Partner für RWE SmartHome
werden
Die Nachfrage nach vernetztem Wohnkomfort, Wohnsicherheit und intelligenter Energiesteuerung wächst. Mit innovativen Ansätzen und neuen
Produkten setzt RWE Effizienz dabei Standards. Eine Chance
für Handwerker? RWE SmartHome, eines der erfolgreichsten
intelligenten Wohnsysteme, bietet vielfältige Formen der
Partnerschaft an. Siehe Seite 4 …
GUT ZU WISSEN
Aktuelle Kurzmeldungen ÜBERHAUPT FRACKING?
Das Bundeskabinett hat strenge Regelungen zum Fracking auf den Weg gebracht.
Das Gesetzespaket sieht Verbote zum
Schutz von Trinkwasser, Gesundheit und
Natur in bestimmten Regionen sowie geElke Neureuther
nerell weitgehende Einschränkungen für
Redaktion Computern
Fracking-Maßnahmen in Schiefer-, Ton-,
im Handwerk
Mergel- oder Kohleflözgestein vor. Gabriel:
„… Im Vordergrund steht klar der Schutz
von Umwelt und Gesundheit. Die Fracking-Technologie darf nur
in eng begrenzten Ausnahmefällen zu wissenschaftlichen Zwecken
eingesetzt werden und auch nur, wenn die Risiken beherrschbar
und verantwortbar sind und der Einsatz in einem transparenten
Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung genehmigt wurde ...“
In Schiefer-, Ton- und Mergelgestein sowie in Kohleflözgestein
oberhalb von 3.000m Tiefe (sogenanntes unkonventionelles Fracking) wurde die Fracking-Technologie in Deutschland bislang
nicht eingesetzt. Es fehlen daher ausreichende Kenntnisse und
Erfahrungen über die Auswirkungen von Fracking insbesondere
auf den Wasserhaushalt, das Trinkwasser und damit die Gesundheit.
Daneben sieht der Gesetzentwurf für einige Regionen absolute
Verbote vor: Hierzu zählen Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebiete, Einzugsgebiete von Talsperren und natürlichen Seen, die
der Entnahme von Rohwasser für die öffentliche Wasserversorgung
dienen sowie Einzugsgebiete von Wasserentnahmestellen für die
öffentliche Wasserversorgung.
4
WIRTSCHAFT
Garantien und Sicherungen: Am Ende wertlos? (Teil 2)
6
TTIP: „Sehe den Meisterbrief gefährdet“ 7
Smart Home: Gebäude mit IQ
8
Neue Energien: Vernetzte Gebäude-
technik – Smart Home überall 11
Schnelle Netze: Telekom – bald ohne
ISDN? (Teil 1)
14
MESSEN
CeBIT-Nachbericht: d!conomy und
d!government
MWC: Intelligente Autos, neue Smartphones und smarte Uhren
16
20
H A R DWA R E
Samsung Galaxy Tab Active im Test
21
Onlinedruckerei: günstig, freundlich,
pünktlich … 22
INTERNET
N U T Z FA H R Z E U G E
4. Generationen und Gewinner …
23
S O F T WA R E
Mobile Zeiterfassung: Digitale Stunden­
zettel, Teil 1
26
Impressum
25
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
3
GUT ZU WISSEN
ZUM TITELBILD
Foto: RWE/Frank Peterschröder
Intelligente Haussteuerung
RWE SmartHome
RWE SmartHome ist bereits seit vier Jahren erfolgreich im Markt. Das hausinterne Funknetzwerk
verbindet Schalter, Sensoren, Thermostate oder
auch Haushaltsgeräte, wie Leuchten oder Lüfter. Das
„Gehirn“ des System stellt eine zentrale Steuereinheit
dar – die RWE SmartHome Zentrale. Sie bietet eine
einfache Steuerung von komplexen Szenarien. Beispielsweise die Anwesenheitssimulation durch einen
„virtuellen Mitbewohner“ während des Urlaubs. Von
unterwegs kann man vom Smartphone aus überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Darüber hinaus verfügt
RWE SmartHome über eine praktische Nachrichtenfunktion, die den Nutzer per E-Mail oder SMS
automatisch über wichtige
Ereignisse informiert. Sinnvoll
ist das etwa beim Rauchmelder
oder Tür- und Fenstersensor.
Das bewährte System schließt
die Lücke zwischen Haustechnik, die aufwändig in der
Wand verlegt werden muß,
und den Baumarktprodukten. Mit dem RWEProdukt erhält der Kunde eine intelligente, vernetzte
und individuell gestaltbare Komplettlösung. Das
System ist sowohl für Eigentümer, als auch für Mieter
geeignet – im Umzugsfall nimmt der Mieter seinen
„intelligenten Haushalt“ einfach mit.
Intelligentes Energiemanagement
RWE SmartHome kann zusätzlich den Stromverbrauch oder die Leistung von Photovoltaikanlagen
erfassen. Das neue Speichersystem RWE Storage
eco ist schon in die Haussteuerung eingebunden
und sorgt so für das optimale Verhältnis von Speicherung, Eigenverbrauch und Einspeisung. Es kann
ausgewählte Verbraucher nämlich gezielt einschalten,
wenn viel Sonnenstrom produziert wird oder viel
Energie im Batteriespeicher bereitsteht. Jederzeit
kann das Energiemanagement per Smartphone oder
Computer auch aus der Ferne gesteuert werden.
Das Zusammenspiel von PV-Anlage, RWE Storage
eco und vernetzter Haustechnik ermöglicht so eine
ausgewogene Eigenstromnutzung – der Kunde muß
weniger Strom zukaufen und spart Geld.
Partnernetzwerk
Bei Anfragen für eine Partnerschaft setzen Sie sich
bitte per E-Mail in Verbindung mit Uwe Seifer,
[email protected]
Weitere Informationen:
www.rwe-smarthome.de
4
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
M I T T E L S TA N D
Über eine halbe Milliarde Euro
an Investitionen mobilisieren …
Die LfA Förderbank Bayern und der Europäische Investitionsfonds (EIF) bauen ihre
Zusammenarbeit für mehr Wachstum in Bayerns Wirtschaft auf zwei Gebieten aus:
Zur Aktivierung von mehr Wagniskapital für Start-Ups gibt die LfA nun insgesamt
75 Mio. Euro in einen Dachfonds des EIF. Der Dachfonds soll mit Hilfe von EUMitteln und privaten Fonds 375 Mio. Euro an Investitionen in bayerische High-TechGründungen anstoßen. Zur Öffnung des Fremdkapitalzugangs für Mittelständler
baut die LfA weiter eine Ausfallgarantie des EIF in ihre Förderkredite, wie z.B. den
Universalkredit, ein; damit sollen 1.200 Betriebe neue Kredite in Höhe von 150 Mio.
Euro für mehr Investitionen, Betriebsmittel und Ausbildungsmaßnahmen erhalten.
In Summe beider Initiativen wollen LfA (www.lfa.de) und EIF 525 Mio. Euro an
Investitionen mobilisieren. „Mit dieser Doppelstrategie begegnen wir dem Mangel an Wagniskapital für junge
HighTech-Firmen genauso wie
den Problemen kleinerer Mittelständler beim Kreditzugang…“,
erklärt LfA-Vorstand Dr. Otto
Beierl bei der Vertragsunterzeichnung in Anwesenheit von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse
Aigner und Werner Hoyer, dem
Präsidenten der Europäischen
Investitionsbank.
MESSETERMINE
(Auswahl)
20.04. - 22.04.
Köln, USETEC
29.04. - 30.04.
Stuttgart, MAINTENANCE
04.05. - 07.05.
Frankfurt/Main, Techtextil
05.05. - 08.05.
Köln, interzum
HALLENSTRAHLER
Widerstandsfähig
und kostengünstiger
LG Electronics (www.lg.com) hat eine neuen
Hallenstrahler für das industrielle Umfeld:
Solaris LED HighBay. Die Leuchte soll
Betrieben dabei helfen, ihre Ausgaben für
Energie und Wartung zu senken. Die neueste
Variante der LED HighBay-Serie ist dimmbar
05.05. - 08.05.
München, transport logistic
11.05. - 15.05.
Hannover, LIGNA
13.05. - 16.05.
Nürnberg, Stone+tec
14.05. - 17.05.
Friedrichshafen, e-mobilityworld
19.05. - 21.05.
Nürnberg, Sensor+Test
(ohne Gewähr)
und kommt optional mit Bewegungssensor
sowie DALI- oder ZigBee-Schnittstelle. Das
erlaubt eine Steuerung und Programmierung
der LED-Pendelleuchten via Smartphone,
Tablet oder Computer – individuell oder in
ganzen Gruppen. LGs Wireless Control System
sorgt zusätzlich dafür, daß Anwender stets
den Überblick über den Ener­gieverbrauch der
Mein Unternehmen: erfolgreich.
Meine Steuerberaterin: unentbehrlich.
vernetzten LED-Leuchten behalten. Die Pendelleuchte Solaris LED HighBay gibt
es in Stärken von 120, 140, 160 und 180 Watt. Dank IP65-Zertifizierung ist die
LED-Hallenleuchte enorm robust und wasserdicht. Installiert wird die Solaris LED
HighBay wahlweise per Einpunkt-, Zweipunkt oder Bügelbefestigung.
Zukunft gestalten. Gemeinsam.
M E S S E N 2015
efa und SHKG nicht gemeinsam
Die SHKG – Messe für Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation setzt in
diesem Jahr aus und findet nicht wie geplant vom 28. bis 30. Oktober 2015 statt.
Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Resonanz des SHK-Handwerks sind die
Anmeldungen wesentlicher Aussteller fraglich. Die parallele Elektrofachmesse efa
findet wie geplant statt. Mit der efa wird Leipzig vom 28. bis 30. Oktober 2015 zum
Treffpunkt der Elektro-Branche in Mitteldeutschland. Die positive Geschäftslage der
Betriebe spiegelt sich im Messeangebot wider.
ENERGIE
Start: Förderprojekt „Energiecoaching für Gemeinden
Mitte März haben der oberbayerische Regierungspräsident Christoph Hillenbrand
und die Vertreter der Ingenieurbüros Coplan aus Eggenfelden, PGA – PlanungGutachten-Analytik aus Altdorf und Steinbacher Consult aus Neusäß die Verträge
zum Förderprojekt „Energiecoaching für Gemeinden“ unterzeichnet. „Die Fachbüros
werden ab sofort 76 Kommunen aus Oberbayern kostenlos darin beraten, was sie
aufgrund der besonderen örtlichen und strukturellen Gegebenheiten tun können,
um sich aktiv in den Prozeß der Energiewende einzubringen …“, so Hillenbrand.
Die finanziellen Mittel für das Energiecoaching werden vom Bayerischen Energieministerium bereitgestellt. Für den Regierungsbezirk Oberbayern stehen 300.000
Euro zur Verfügung.
INTERNET-SUCHE
Alternativen zu Google
Da aus Datenschutzgründen Suchmaschine nicht gleich Google sein muß, hier eine
kleine Auswahl an Alternativen zum Ausprobieren: www.duckduckgo.com, www.
ixquick.com, www.startpage.com, www.swisscows.com, www.benefind.de, www.
umlu.de, www.ecosia.org, www.metager.de, www.wegtam.com
Bei allen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen
D O C U M E N T S O LU T I O N S
und in der Personalwirtschaft können Sie auf die
Sharp Business übernimmt Janson & Even
Unterstützung Ihres Steuerberaters vertrauen. Gemeinsam mit ihm und Software von DATEV werden
alle Unternehmensfragen geklärt.
Die Sharp Business Systems Deutschland GmbH hat die Integration von Janson
& Even nach der Übernahme im Juli letzten Jahres zum 1. April 2015 abgeschlossen. Durch diese Integration hat Sharp neben seinen schon zuvor bestehenden
Geschäftsstellen in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Köln/Bonn jetzt auch
Vertriebsstandorte in der Region Paderborn und Umgebung. Dort ansässige Kunden
und Interessenten können sich im umfangreich ausgestatteten Showroom Paderborn
über das Angebot von Sharp (www.sharpbusiness.de) informieren sowie fundierte
Beratung zu Sharp Document Solutions und Services erhalten.
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater oder informieren Sie
sich auf www.datev.de/vertrauen
bzw. unter 0800 1001116.
5
WIRTSCHAFT
Garantien und Sicherungen:
Am Ende wertlos?
Geld verschwindet,
Geld kommt zurück
Fortsetzung aus der letzten Ausgabe
… von Dr. Johannes Fiala und Peter A. Schramm
(Pink Floyd, Money)
Garantierte Sonderabgaben und Steuern zur
Rettung von Finanzhäusern oder Staaten | Es
Bild oben: Dr. Johannes
Fiala, Rechtsanwalt, MBA
Finanzdienstleistungen
(Univ.), MM (Univ.), Geprüfter Finanz- und Anlageberater (A.F.A.), Lehrbeauftragter für Bürgerliches- und
Versicherungsrecht (Univ.),
Bankkaufmann
(www.fiala.de)
Bild unten: Dipl.-Math.
Peter A. Schramm, Sachverständiger für Versicherungsmathematik (Diethardt),
Aktuar DAV, öffentlich
bestellt und vereidigt von
der IHK Frankfurt/M. für
Versicherungsmathematik
in der priv. Krankenvers.
(www.pkv-gutachter.de).
sind nicht die Aktionäre, sondern die kleinen Sparer,
die wegen Hoffnung auf ein Prozent mehr Rendite,
wegen staatlicher Förderung, oder wegen Garantien
z.B. auf Kapitalerhalt und Garantiezins ihr Geld
denjenigen anvertraut haben, die später das Problem
haben, wie sie den von diesen Kleinsparern geforderten Ertrag erwirtschaften sollen. Letztlich gehört das
meiste Kapital den Kleinsparern, wird eingesammelt
und vielfach um die Welt im Finanzkreislauf herumgereicht. Würden bei Bankenpleiten in Deutschland
nur die Großgläubiger und Aktionäre der Banken
herangezogen, dann würde es Lebensversicherer,
Pensionskassen und Versorgungswerke treffen. Als
die EU gefordert hat, daß unterstützte Banken ihre
Nachrangdarlehen nicht mehr bedienen dürfen,
sagte der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) bereits, die Versicherer würden jetzt
die Riesterrenten u.a. kürzen (was dann ohnehin
erfolgte) und bei Banken künftig kein Geld mehr
investieren. Die Vorstellung, eine kleine Schicht von
Superreichen, zu denen man nicht gehört, könnten
alles bezahlen, liegt völlig daneben. Das sind illusorische Vorstellungen, wie zu glauben, alle hätten
ausgesorgt, wenn man nur allen Millionären das
Silberbesteck vom Frühstückstisch nehmen würde.
Durch eine „Sondersteuer auf Einlagen“ kann jeder
Gesetzgeber die Einlagensicherung bei Kontoguthaben und Versicherungsvermögen faktisch aushebeln.
Die neue Methode, die Bankkunden in Zypern an
den Verlusten zu beteiligen ist nur eine von vielen
denkbaren Varianten, den Finanzhäusern zu spät das
notwendige Eigenkapital zur Verfügung zu stellen
– und dies ohne große Aussichten, defizitäre Aufsichtsbehörden später in Regreß nehmen zu können.
Garantierte Ausweitung der Staatsschulden
| Während griechische Anleger bis vor einiger Zeit
gerne bei deutschen Kreditinstituten ihr Geld in Sicherheit gebracht haben, ist bei Deutschen vermehrt
eine Nachfrage nach Schweizer Anlagen bei Banken
und Lebensversicherungen auch durch ganz normale
6
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Altersvorsorgesparer festzustellen. Der Bedarf nach
Sicherheit ist so groß, dass der deutsche Staat sich
kurzfristig auch ganz ohne Zinsen verschulden kann.
Wir leben über unsere Verhältnisse - aber
garantiert noch immer nicht standesgemäß
| Geld entsteht nicht durch Arbeit, indem jemand
dafür bezahlt wird, und dem Staat seinen Anteil an
Steuern abgibt. Es entsteht vielmehr aus dem Nichts,
nach der Formel: 0 EUR = 100 Mrd. EUR - 2 * 50
Mrd. EUR. Auf die gleiche Weise wird es auch wieder vernichtet. Und da die einen 100 Mrd. EUR aus
dem Nichts geschaffen werden, und nicht irgendwo
für Zinsen geliehen werden müssen, lohnt sich dies
bereits dann, wenn nur sehr geringe Zinsen verlangt
werden, die zumindest die Verwaltungskosten decken, und kostet den Steuerzahler erst einmal nichts.
Die Verwaltungskosten sind deshalb gering, weil
über die Vergabe des Geldes ein einfacher Beamter
wöchentlich entscheidet, der aber nichts zu entscheiden hat, weil stets von vornherein feststeht, daß jeder
Antrag über jede Summe bewilligt wird. Da diese
Gelder in der realen Wirtschaft nicht ankommen
(also z.B. nicht für reale Unternehmensfinanzierungen, betriebliche Investitionen oder Konsumentenkredite genutzt werden, weil das ja viel zu gefährlich
ist), schaden sie dort auch nichts, führen also z.B.
auch nicht zu Inflation. Einzige Ausnahme ist die
Gewährung von Darlehen zur Immobilienfinanzierung – hier ist der Effekt jedoch begrenzt auf die
Steigerung der Immobilienpreise. Diese sind aber
noch ausgesprochen niedrig und reichen heute in
den meisten Lagen noch nicht wieder an das Niveau
von 1994 heran. Die Nachfrage von Privat und Lebensversicherern nach sicheren Anlagen kann wohl
nur durch eine Ausweitung der Geldaufnahme des
Staates gedeckt werden. Solange die Bürger willens
sind, für die Staatsschulden und Zinsen aufzukommen, ist die Rückzahlung garantiert. Wenn nicht
mehr, kann jeder Staat für sich entscheiden, ob und
wieviel er zurückzahlen möchte.
F R E I H A N D E L S A B KO M M E N M I T D E N U S A : G R O S S E R I S I K E N F Ü R D A S H A N D W E R K
„Sehe den Meisterbrief gefährdet“
Das heftig umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den
USA sorgt nicht nur bei Verbrauchern für Diskussionen. „Es betrifft das Handwerk in mehrfacher
Hinsicht“, meint die Europaabgeordnete Ulrike Müller (52, Freie Wähler). Sie stellte sie vor kurzem
klar: „Bei dem, was ich als Abgeordnete bis heute über TTIP weiß, kann ich nicht zustimmen und
die Verantwortung dafür übernehmen.“
Europaabgeordnete Ulrike Müller
I
m Handwerkssektor ist Beunruhigung zu vernehmen, weil sich hier die Frage stellt, inwieweit
durch TTIP die sogenannten regulierten Berufe
und das damit verbundene duale Ausbildungssystem
betroffen sein könnten. „Die Konsequenzen für
unser bewährtes System, das weltweit Bewunderung
genießt, sind noch nicht abzuschätzen“, bewertet
Müller. Daß die EU-Kommission schon längere Zeit
den Meistervorbehalt im Visier hat, und sie auch
die Bundesregierung stets auf die Notwendigkeit
einer Öffnung in diesem Bereich hinweist, schürt
im Rahmen des TTIP-Abkommens das Mißtrauen
zusätzlich. Immerhin steht hier die gegenseitige
Anerkennung der Berufsqualifikationen auf der
Verhandlungsagenda, und es wäre in den Augen
der Kritiker ein Leichtes für die EU-Kommission,
diese Gelegenheit auch für dieses lange Vorhaben zu
nutzen. Müller: „Der Meisterbrief muß als Qualifikations- und Qualitätsnachweis erhalten bleiben.
Bei einem Kompromiß würde ein Stück Fundament
unseres äußerst guten dualen Ausbildungssystems
wegbrechen.“
Bürokratie und Kosten für Unternehmen
Neben diesem und den vielen weiteren Kritikpunkten müsse man allerdings auch feststellen, daß freier
Handel mit einer so großen Volkswirtschaft wie die
USA auch Chancen bieten kann. Denkt man an die
Automobilzulieferer, die auch durch den Aufstieg
neuer Wirtschaftsmächte einem immer höheren internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind. Für
sie könnte durch die Angleichung unterschiedlicher
Zertifizierungsverfahren für Fahrzeugkomponenten
unnötige Bürokratie mit teils enorm hohen Kosten
beseitigt werden.
Die EU-Kommission ist das
Gremium, das die Verhandlungen mit den USA führt. Über
das fertige Abkommen stimmt
schließlich das EU-Parlament,
bestehend aus 751 Abgeordneten
der 28 Mitgliedstaaten ab. Die
Abkürzung TTIP steht für Trans­
atlantic Trade and Investment
Partnership, zu Deutsch: Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft. Die Verhandlungen, die seit Sommer 2013
zwischen der EU-Kommission
und der Regierung der Vereinigten Staaten ausgehandelt wird,
entzweit gegenwärtig wie kaum
ein anderes Thema die deutsche
Öffentlichkeit. Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage aus
dem vergangenen Februar gibt es
in Deutschland nur noch 39% Zustimmung zu diesem Vorhaben.
Ein Jahr zuvor lag die Zustimmung immerhin noch bei 55%.
Ulrike Müller kritisiert nicht nur,
daß hinter verschlossenen Türen
verhandelt wird. Zwar gewähre
die EU-Handelskommissarin
Anna Cecilia Malmström seit
kurzem mehr Einblick. Müller:
„Ich bin trotzdem skeptisch, ob
wir alles gezeigt bekommen.“
Für Müller gelten folgende rote
Linien, die nicht überschritten
werden dürfen:
Kein Zwang zur Privatisierung
der Daseinsvorsorge (z.B. Wasserversorgung, Gesundheit)
n
Keine Absenkung der Standards und keine Kompromisse in
der Lebensmittelsicherheit
n
Auch Unternehmen in anderen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes, wie im Keramikhandwerk,
so beobachtet Müller im Rahmen ihrer politischen
Arbeit im EU-Parlament, können durch TTIP neue
Märkte jenseits des Atlantiks erschließen. Dann,
wenn beispielsweise hier die immer noch bestehenden hohen Zölle ganz oder teilweise beseitigt werden.
Keine Aufgabe des Schutzes
geogr. Herkunftsangaben (z.B.
Allgäuer Weißlackerkäse)
n
Investitionsschutz verhindern
Regulatorische Zusammenarbeit in engen Grenzen
n
n
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
7
WIRTSCHAFT
Keine Korrekturen nachträglich
„Im Bereich des Ernährungshandwerks könnten
neue Möglichkeiten entstehen, wenn die Ausfuhr
unserer hochwertigen Produkte z.B. im Bereich
Käse und Spirituosen in die Vereinigten Staaten
weitgehend unbeschränkt möglich werden würden“,
so Müller. „TTIP bietet zweifelsohne Chancen,
doch besteht das Risiko, daß die Verhandlungen
für unser Handwerk auch unangenehme Folgen
haben können“, faßt die Abgeordnete zusammen.
Diesen müsse die Politik frühzeitig begegnen. Denn
TTIP ist ein Gesamtpaket. „Einmal ausgehandelt,
sind nachträgliche Korrekturen im Prinzip nicht
mehr möglich“. Deswegen haben die Freien Wähler
dieses Thema aufgegriffen und es im Herbst 2013
bei der Wiederwahl Horst Seehofers zum Bayerischen Ministerpräsidenten als erste Partei in den
Bayerischen Landtag getragen. „Wir haben darauf
hingewiesen, daß hier auf internationaler Ebene
etwas ausgehandelt werden könnte, mit dessen negativen Auswirkungen wir dann auf regionaler Ebene
zurechtkommen müßten.“ Für sie sei es wichtig, auf
der einen Seite auf die Chancen des freien Handels
hinzuweisen, „die Grundlage für unseren Wohlstand
und Arbeitsplätze als Exportnation sind“, führt Müller an. „Gleichzeitig ist wichtig, daß die Verhandlungen gerade nicht zu einem Abkommen führen, wo
sich all diejenigen Kritikpunkte bewahrheiten, wie
sie in der Öffentlichkeit breit diskutiert werden.“
Erhalt nationaler Regelungen
Gegenwärtig arbeitet das Europäische Parlament an
einer Position zum Freihandelsabkommen, die der
Europäischen Kommission für ihre weiteren Verhandlungen mit auf den Weg gegeben werden soll.
„Ich bin davon überzeugt, daß die in vielen Teilen
durchaus kritischen Äußerungen der einzelnen Fachausschüsse die Verhandlungen der EU-Kommission
positiv beeinflußen werden. Immerhin hängt es
am Ende auch entscheidend von uns Europaabgeordneten ab, ob ein wie auch immer ausgestaltetes
Freihandelsabkommen angenommen werden kann“,
bekräftigt Ulrike Müller. Über 30 Änderungsanträge
hat sie bisher eingebracht, um zu versuchen, „ihre
roten Linien“ in den Positionierungen der unterschiedlichen Fachausschüsse zu verankern: „Gerade
für unser Handwerk habe ich mich hier allerdings
besonders starkgemacht. Sieht noch der gegenwärtige Entwurf der Stellungnahme des Ausschußes
für Binnenmarkt und Verbraucherschutz uneingeschränkt vor, daß Berufsqualifikationen zwischen
Europa und den USA anerkannt werden, fordert
der Änderungsantrag Nr. 92 der Freien Wähler
ausdrücklich den Erhalt nationaler Regelungen zu
Zugangsschranken für regulierte Berufe in Europa
8
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
als Leitplanke für die weiteren
TTIP-Verhandlungen.“ Konstruktive Kritik verbunden mit dem
notwendigen öffentlichen Druck
sei wichtig, betont Müller immer
wieder. Beides sensibilisiere die Verhandlungsführer auf europäischer
Seite: „Sie wissen dadurch umso
besser, wo die Grenzen ihrer Verhandlungsangebote liegen müssen,
damit TTIP am Ende überhaupt
Die Vernetzung der Haustechnik
vereinfacht die Bedienung, optimiert
den Betrieb und spart Betriebskosten
(Initiative Intelligentes Wohnen /
ZVEI)
„Die Konsequenzen für
unser bewährtes System
(Anm.: Regulierte Berufe
und duales Ausbildungssystem), das weltweit Bewunderung genießt, sind noch
nicht abzuschätzen“
noch ein Erfolg werden könnte.“
Es müsse sichergestellt werden, daß
mit einem TTIP-Abkommen das
Handwerk keinen Schaden nehme,
„aber wir wollen sicherstellen, daß
all die möglichen Vorteile des freien
Handels unseren kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen
können.“ Insgesamt wäre es Ulrike
Müller lieber, anstatt eines erneuten
großen Freihandelsabkommens
auf einen WTO-Abschluß hinzuarbeiten, „um mehr Gerechtigkeit
auf der Welt zu schaffen“. Die
Welthandelsorganisation WTO sei
eigentlich auch zuständig, doch dort
seien die Verhandlungen ins Stocken
geraten. Müller dazu: „Gerade vor
dem Hintergrund der vielen Krisen
ist eine gesamte Lösung wichtig.
Nur so können wir auch für eine
Befriedung auf der Welt sorgen.“
Smart Home: über ein fest installiertes LC-Display oder ein mobiles
Tablet läßt sich die Haustechnik
vom Wohnzimmersofa oder von unterwegs aus steuern (Gira)
SMARTHOME:
Gebäude mit IQ
Integrierte Systeme zur stationären oder mobilen Steuerung der Fensterlüftung,
Verschattung oder der Haustechnik bieten mehr Komfort, Sicherheit und ermöglichen einen kostengünstigeren Betrieb. Über den Stand der Technik hat sich CIHFachautor Marian Behaneck auf der diesjährigen BAU in München informiert.
D
ie Gebäude- und Raumautomation, d.h. die Vernetzung haustechnischer Geräte und Systeme mit zentralen Überwachungs-,
Steuerungs- und Optimierungseinrichtungen ist ein Wachstumsmarkt. Bis 2020 werden Prognosen zufolge voraussichtlich in
einer Million Haushalte intelligente und vernetzte Sensoren und Geräte
eingesetzt. Damit müßte sich die Anzahl der Smart Homes innerhalb
von fünf Jahren allerdings mehr als verdreifachen. Bisher werden die
Komfort- und Sicherheits-Vorteile eher zögerlich angenommen: Über
eine zentrale Steuerungseinheit mit berührungssensitivem LC-Display,
einen Tablet-PC oder ein Smartphone läßt sich das gesamte System
vom Wohnzimmersofa oder per App und mobilem Internet auch von
unterwegs aus steuern, kontrollieren und überwachen. So lassen sich
etwa über eine zentrale Beleuchtungssteuerung Räume nach Wunsch
oder entsprechend ihrer aktuellen Nutzung automatisch dimmen und
so Kosten sparen. Überwachungsfunktionen bieten mehr Sicherheit –
etwa durch das selbständige Schließen von Türen und Fenstern, wenn
die Bewohner das Gebäude verlassen und anderes mehr.
Mehr Komfort, weniger Betriebskosten
Gebäude mit IQ liegen im Trend, denn sie greifen aktuelle Entwicklungen auf, beispielsweise den demografischen Wandel, respektive das
altersgerechte Wohnen. Insbesondere für die ältere Generation oder
Menschen mit Handicap bietet das intelligente, fernüberwachte Haus
mehr Komfort und Sicherheit: Ungenutzte Herdplatten oder Geräte,
die Schäden verursachen können, werden rechtzeitig abAnzeige
geschaltet, Fehlermeldungen an den örtlichen Installateur
oder Notdienst weitergeleitet. Rauch-, Bewegungs- oder
Glasbruchmelder geben Alarmmeldungen online an
Wachdienste weiter. Eine Fernüberwachung von Fensterund Türkontakten, Bewegungsmeldern über gesicherte
Internetverbindungen sowie eine Anwesenheitssimulation bieten Schutz vor Einbrüchen und anderes mehr.
Raum- und Gebäudeautomationssysteme mindern ferner
die Betriebskosten, die Studien zufolge gegenüber konventionellen Gebäuden um bis zu 40 Prozent reduziert
werden können. Möglich machen das bedarfs-, tages-/
jahreszeit- und bewegungsabhängige Schalt- und Dimm-Möglichkeiten
der Beleuchtung oder eine aufeinander abgestimmte Steuerung von
Heizung, Lüftung, Sonnenschutz sowie der Sonnenenergienutzung.
Die Möglichkeiten von Raum- und Gebäudeautomationssystemen
sind schon jetzt vielfältig, doch die Entwicklung geht weiter: So wird
das „Internet der Dinge“, d.h. die digitale Vernetzung „intelligenter“
Objekte und Geräte, die Entwicklung der Raum- und Gebäudeautomation beschleunigen und die Möglichkeiten erweitern: Systembauteile
wie Lüftungsfilter oder Brandmelder werden ihre Wartungsintervalle
selbständig kontrollieren und Servicetechniker herbeirufen, um Verschleißteile oder Verbrauchsmaterialien zu erneuern. Das intelligente
Haus wird mit Hilfe dezentraler Temperatur-, Rauch-, Gas-, Feuchtigkeits-, Licht-, Wind-, Bewegungs- und Drucksensoren sehen, hören,
riechen und fühlen können. Selbstlernende Steuerungssysteme werden
die Gewohnheiten der Bewohner registrieren, daraus ihre Schlüsse ziehen und das Zusammenspiel der Systemkomponenten optimal daran
ausrichten. Eine Sprach- und Gestensteuerung wird für noch mehr
Bedienungskomfort sorgen.
Smarte Technik planen und nachrüsten
Für die Steuerung der Raum- und Gebäudefunktionen und die Gerätekommunikation kommen kabelgebundene Bus-Systeme (Binary
Unit System) oder Funksysteme zum Einsatz. Zu den genormten,
herstellerunabhängigen Bussystemen gehören der KNX- (früher EIB-),
LON- oder der BACnet-Standard. Bus-Systeme werden vor allem in Neubauten installiert,
da man sie von Anfang an mit einplanen muß.
Dabei bestimmt der Fachplaner die Größe
der Steigzone, des zentralen Wohnungs- bzw.
Hausverteilers, die Dimensionen der Leerrohre, die Anzahl und Art der Anschlußpunkte
und die Anzahl und Typen der Kommunikationskabel. Kabel oder Leerrohre, Installationskanäle und Anschlußdosen, Schalter,
Sensoren und Bedienterminals müssen dabei
möglichst so geschickt im Haus verteilt
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
9
WIRTSCHAFT
werden, daß eine flexible Gebäudenutzung über viele Jahre möglich
ist. Inzwischen setzen immer mehr Hersteller auf Funksysteme, weil sie
sich leichter installieren lassen, preiswerter und flexibler sind. Zudem
sind sie in der Altbaumodernisierung ideal einsetzbar, weil man im
Idealfall keine Wände aufstemmen muß. Zu den wichtigsten Standards
zählen DECT, EnOcean, HomeMatic, KNX-RF, ZigBee, Z-Wave
sowie Bluetooth und WLAN, die sich insbesondere in der Reichweite
unterscheiden. Während die PC- und Smartphone-Nutzern vertrauten
Dantefunk-Standards Bluetooth und WLAN mit etwa 10 Metern
nur begrenzt durch Wände dringen, erreicht der DECT-Standard
mit 50 bis 100 Metern im Innenbereich die größte Reichweite. Zu
den weiteren Unterscheidungsmerkmalen der Funkstandards zählen
das aktuelle Marktangebot an passenden Systemkomponenten und
Geräten, die Kompatibilität untereinander und die Kosten. Nachteilig nahezu bei allen Funksystemen ist, daß irgendwann die Batterien
gewechselt werden müssen, außer etwa bei batterielosen Systemen wie
EnOcean. Bei der Konzeption und Auswahl von Technik und Produkten sollte man ferner auf Sicherheitsaspekte achten. Dazu zählen die
Störunempfindlichkeit der Anlage gegenüber Schaltimpulsen, fremden
Funksignalen, die Manipulationssicherheit sicherheitsempfindlicher
Bereiche (Zugangskontrolle, Fensterlüftung, Garagentorantrieb etc.),
die Wartungshäufigkeit und anderes mehr.
Entwicklungen (steigende Strompreise, demografischer Wandel etc.)
zunehmend wichtiger. Der Komfortgewinn macht Immobilien zudem
beim Verkauf und Wiederverkauf attraktiver. Entscheidend für den
Erfolg dieser Technik ist jedoch, ob sie einfach bedienbar und wartungsarm ist. Mindestens ebenso wichtig ist der Sicherheitsaspekt: Probleme
können vor allem unzureichend verschlüsselte Funkprotokolle, eine
veraltete Hardware mit überholten Sicherheitsstandards oder unsichere
Webzugänge verursachen. Die Technik muß störunempfindlich und
vor allem manipulationssicher sein. Sie darf es Hackern oder technisch
versierten Einbrechern nicht einfacher machen, weil sie sich mit wenigen
Kunstgriffen einen Zugriff zur Gebäudetechnik verschaffen können.
So weist etwa so manche smarte funkbasierende und fernbedienbare
Haussteuerung Sicherheitslücken auf und kann so zum Einfallstor für
Manipulationen werden. Die Anlagensicherheit spielt bei der Auswahl
und Einrichtung von Raum- und Gebäudeautomationssystemen deshalb eine zentrale Rolle.
Marktsituation und Kosten
Trotz zahlreicher Vorteile wird die smarte Gebäudetechnik noch zögerlich angenommen, was verschiedene Gründe hat: So warten viele
Fachplaner und ausführenden Betriebe noch ab, denn der Markt ist
noch immer in Bewegung. Jedes Unternehmen versucht, eigene Standards etablieren. Doch die vielen Standards, von denen nur wenige
miteinander kompatibel sind, verunsichern potentielle Kunden. Sie
sind gezwungen, alle Geräte von einem Hersteller zu erwerben oder
Inkompatibilitäten in Kauf zu nehmen. Doch der Mehrwert liegt
gerade im intelligenten Zusammenspiel aller Komponenten möglichst
aller Gewerke und nicht in der Ansteuerung einzelner Geräte. Deshalb
gibt es mittlerweile Initiativen wie etwa QIVICON von der Deutschen
Telekom, die über Kooperationen mit Geräteherstellern für mehr Produktauswahlmöglichkeiten sorgen. Erschwerend kommt weiter hinzu,
dass smarte Gebäude teurer sind. Die Mehrkosten etwa für Bus-Systeme
gegenüber konventioneller Installation belaufen sich auf 5 bis 25 Prozent, je nach eingesetzter Technik und Ausbaustufe. Einsteigerpakete
ab 1.000 Euro pro Wohneinheit enthalten neben der Busverlegung
teilweise auch die Beleuchtungssteuerung. Eine Vollverkabelung eines
durchschnittlichen Mehrfamilienhauses mit Licht-, Heizungs- und
Verschattungssteuerung kostet ab 5.000 Euro pro Wohneinheit.
Funksysteme sind etwa halb so teuer. Bedenken sollte man auch, daß
smarte Endgeräte mehr kosten als ihre konventionellen Pendants. Diese
Mehrkosten machen sich durch die Einsparung von Kupferkabel und
Energie aber schon nach einigen Jahren bezahlt.
Fazit: Smart Home? Aber sicher!
Energie- und sicherheitsbewußte Hauseigentümer und Bauherren kommen an intelligenter Gebäudetechnik heute nicht mehr vorbei, denn
Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit werden aufgrund aktueller
10
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Die Steuerung erfolgt online per App, für die
Kommunikation mit kompatiblen Geräten sorgen
Funkstandards (Deutsche Telekom)
Darauf sollte man achten:
n Zentrale Steuerungs, Kontroll- und Überwachungsmöglichkeit
aller Komfort-, Sicherheits- und Energiesparfunktionen
n Energieeinsparung durch abgestimmte Koordination von
Heizung, Fensterlüftung, Sonnenschutz u. anderer Haustechnik
n Energie-/Nutzungsoptimierung durch Fernabschaltung von
Verbrauchern oder Auswertung von Verbrauchsdaten
n Sicherheitsfunktionen wie Zutritts-Kontrollsysteme, automati sche Geräte-Abschaltung oder Meldung von Fehlfunktionen
n Weitergabe von Störungsmeldungen und Fernabfrage von
Gerätezuständen durch örtlichen Installateur oder Notdienst
n Alarmierung per SMS bei Auslösung von Rauch-, Bewegungs-,
Glasbruch-, Wasser- oder Gasmeldern
n Kontroll- und Steuerungsmöglichkeit aller relevanten Gebäude funktionen, auch von unterwegs oder vom Urlaubsort aus
n Bei funkbasierenden Systemen auf Wartungszyklen (Batterie verbrauch), respektive batterielose Systeme achten
n Auf Anlagensicherheit achten: verschlüsselte Funkprotokolle,
aktuelle Sicherheitsstandards, sichere Webzugänge etc.
Weitere Infos/Quellen
www.gebaeudedigital.de B2B Gebäudetechnik-Magazin
www.intelligenteswohnen.com Initiative Intelligentes Wohnen
www.smarthomes.de B2C Gebäudetechnik-Magazin
www.wikipedia.de Suche: „Raum-/Gebäudeautomation“ etc.
NEUE ENERGIEN
Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort sind Eigenschaften, die
Anwender heute in modernen Gebäuden erwarten. Die passenden
Hersteller dazu präsentierten sich auf der Fachmesse elektrotechnik
in Dortmund. Schwerpunkte der Messe zum Thema Smart-HomeTechnologien war das E-Haus in Halle 6 und das Spannungsfeld
„Energie & Effizienz“ … von Elke Neureuther
D
ie Ansprüche an Energieeffizienz, Komfort
und Sicherheit eines Gebäudes wachsen
stetig – im privaten Wohnbau ebenso wie im
Objektbereich. Eine trend-Studie des Handelsblatts
in Kooperation mit JUNG belegt das Potential für
diese Berufsgruppen und das E-Handwerk: 58%
der Deutschen ziehen bei der Erstausstattung ihres
Neubaus die Hausautomation in Betracht, bei einer
Sanierung sind es sogar 69%. Für eine Beratung
halten 69% der Befragten Handwerker mit Abstand für die vertrauenswürdigsten Informanten
zu diesem Thema, gefolgt von den Architekten mit
36%. Auf der Messe konnte der Besucher in dem
100 Quadratmeter großen E-Haus mit Hilfe der
KNX-Technologie vernetzte intelligente Lösungen
von mehr als 50 Industriepartnern in Augenschein
nehmen. Das E-Haus wurde organisiert vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) sowie dem
Vernetzte
Gebäudetechnik:
Smart Home
überall
Fachverband Elektro- und Informationstechnische
Handwerke Nordrhein-Westfalen (FEH NRW).
Das E-Haus thematisierte die dezentrale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, befaßte sich
mit optimiertem Eigenverbrauch und zusätzlichen
Speichertechnologien für Zeitabschnitte, in denen
Wind und Sonne über die Eigenerzeugung den Ener­
giebedarf nicht decken können. Ein komfortables,
sicheres und energieeffizientes Zuhause ist dank
modernster Gebäudeautomation einfach realisierbar: Ob Rollladen, Heizung oder Licht – sämtliche
technischen Funktionen rund ums Haus lassen
sich zentral über jedes internetfähige Gerät, wie
beispielsweise Smartphone und Tablet-PC, auf einer
einfachen Benutzeroberfläche steuern. Die Kompatibilität der einzelnen Smart Home-Lösungen für
unterschiedliche Gebäudetechniken untereinander
ist eine wichtiger Lösungsansatz für den Erfolg
Elektrotechnik Industrie
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COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
11
WIRTSCHAFT
der Gebäudeautomation. Eine Herausforderung,
die zwischenzeitlich auch von der Politik erkannt
wurde, wie aus einer Rede der parlamentarischen
Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, zu Jahresbeginn
hervorgeht: „Die intelligente Heimvernetzung hat
das Potential, sich zu einem Milliarden-Markt für
deutsche Unternehmen zu entwickeln. Eine der
größten Herausforderungen ist es jedoch, daß es
eine Vielzahl unterschiedlicher, nicht interoperabler
Smart-Home-Ansätze gibt.“ Der KNX-Standard, der
das E-Haus der elektrotechnik vernetzt, wird dieser
Anforderung gerecht: Produkte unterschiedlicher
Hersteller können uneingeschränkt miteinander in
einem System eingesetzt werden. Mittlerweile haben
sich mehr als 300 Firmen weltweit diesem Standard
angeschlossen.
Gewerkübergreifendes
Gebäudemanagement
Osram-lightify
BRÜCK BEG
Indoor-140-L Licht
Ebenfalls auf der Messe wurde die neue Gebäudemanagementplattform Desigo CC der SiemensDivision Building Technologies für das Management
verschiedener Gewerke gezeigt. Die Managementplattform kann einzelne oder alle Gewerke von
der Gebäudeautomation (Heizung, Lüftung und
Klimatisierung) über Sicherheitsfunktionen und
Brandschutz bis hin zum Lichtmanagement integrieren. Mit dem BACnet/IPv6-Standard lassen sich
Automationsstationen und Bediengeräte auch künftig per IP in die IT-Infrastruktur einbinden, was in
Zukunft komplett neue Anwendungen ermöglicht.
Als wichtige Systemkomponente wurde das flexible
und programmierbare Raumautomationssystem
Desigo TRA (Total Room Automation) um zusätzliche KNX-Raumbediengeräte für die Wandmontage
sowie neue Unterputz-Raumfühler ergänzt.
Qualität ans Licht bringen
Der Licht- und Systemtechnik widmete die Fachmesse elektrotechnik in Halle 6 ein facettenreiches
Angebot mit Fachforum und
Anzeige
Sonderveranstaltung. Der Aussteller Instrument Systems aus
München entwickelt, fertigt und
vertreibt spektralradiometrische
sowie photometrische Lichtmeßsysteme und war zum ersten Mal auf
der elektrotechnik dabei. Neben
Neulingen waren auch namhafte
Traditionsaussteller wie Trilux oder
Brumberg auf der elektrotechnik
vertreten.
12
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Intelligente Beleuchtungssteuerung
Mit dem neuen Beleuchtungssystem „Lightify“ von
Osram können Lampen und Leuchten über ein
Smartphone gesteuert werden. Es ist für drinnen
wie für draußen, zu Hause und im Büro, für Profis
wie für Endkunden verfügbar. Ein Starterpaket, mit
dem Kunden das neue System direkt nutzen können,
besteht aus einer Lampe und einem Gateway. Das
bildet die Steuerungseinheit für alle verbundenen
Lightify-Geräte. Lightify benötigt nur eine WLANVerbindung zum Internet. Die Lichtsteuerung
erfolgt über eine App für Smartphones, die kostenlos
in verschiedenen App-Stores heruntergeladen werden kann. Bei der „Pro“-Variante für professionelle
Nutzer bietet das Gateway die Möglichkeit, nicht
nur 50, sondern 100 Geräte in das System einzubinden. Außerdem können mit dem sogenannten
Push-Button-Koppler auch die im Haus befindlichen
Lichtschalter benutzt werden. Besonders spannend
für professionelle Anwender ist zudem die mögliche
Anbindung an den DALI-Standard.
Lichtschalter mit Präsenzmelder und
Orientierungslicht
Seit Jahrzehnten entwickelt das Familienunternehmen B.E.G. Brück Electronic aus Lindlar Lösungen
für die intelligente Gebäudeautomation. Darunter
sind Bewegungs- und Präsenzmelder, KNX/EIBund DALI/DSI-Geräte, Leuchten und Strahler,
Dämmerungsschalter und SMS-Control, Not- und
Hinweisleuchten sowie Zeitschaltuhren. Mit dem
neuen Wandschalter Luxomat Indoor 140-L vereint
der Hersteller jetzt mehrere Funktionen aus diesen
unterschiedlichen Produktgruppen in einem vielseitig verwendbaren Gerät. Das Produkt ist ein Präsenzmelder zur intelligenten und energiesparenden
Lichtschaltung und gleichzeitig ein Lichtschalter,
der im unteren Bereich ein Downlight mit einer
leistungsstarken, dimmbaren LED enthält. Die
LED ist dabei sowohl als Nachtlicht, als auch als
Orientierungslicht nutzbar. Die dafür gewünschte
Helligkeit kann jeweils individuell
festgelegt werden.
Direkter Austausch
Ob Automation, Licht oder Industrie: Die Fachmesse elektrotechnik zeigt die Vielfalt an Trends und
Innovationen der Branche. Zu den
bekannten Ausstellern, nicht nur
für die Besucher aus der Industrie,
zählten beispielsweise ABB, ZG Licht MitteOst (Zumtobel), Endress+Hauser und Siemens. Der Befestigungs- und Gerätespezialist
Hilti präsentiert sein Kernsegment erstmalig
auf der elektrotechnik, um die Partnerschaft
mit dem Elektrohandwerk zu festigen. Der
direkte Austausch mit dem Handwerk sowie
mit den Planern ist ein wichtiger Bestandteil
Handgriffen verbinden und ermöglichen so
eine komfortable Montage. Die Fachbesucher
konnten auf der elektrotechnik außerdem
Industrieanwendungen erleben. In Halle 5
stellt der Hersteller von Steckverbindersystemen Multi-Contact für Industrieanwender
die Bereiche Prüf- und Meßtechnik sowie
Energieversorgung ins Rampenlicht. Die
der Hilti-Strategie, nur so lassen sich zukünftige Innovationen vorantreiben.
neuen Flachschienenabgriffe für Kupferstromschienen sind servicefreundlich: Der
isolierte Wechselblock kann bei Verschleiß
oder Beschädigung ganz einfach durch den
Anwender selbst ausgetauscht werden. Unter
den Rundsteckverbindern von Multi-Contact
ist das AxiClamp Kabelanschluß-System
besonders vielfältig einsetzbar: Es ist zuverlässig wie eine solide Crimpverbindung, aber
dennoch leicht trennbar, sodaß Kabel und
Anschlüsse wiederverwendbar sind.
Schnelle Montage
und einfacher Tausch
Gebäudetechnik-Innovationen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr präsentierten beispielweise der Polymerverarbeiter REHAU.
Im Mittelpunkt der Messepräsenz stand der
neue System-Brüstungskanal SIGNA BASE
und die Kanalsteckdosen-Familie SIGNA
IN. Die aufeinander abgestimmten Systemelemente lassen sich schnell mit intuitiven
Industrielle Kennzeichnung
für Elektro
Ebenfalls in Halle 5 präsentierte die Zeichentechnik Rosenbaum ihre innovativen
Kennzeichnungssysteme. Im Elektrobereich
gewinnt die industrielle Kennzeichnung durch
EU-Vorschriften und herstellereigene Qualitätsvorgaben an Bedeutung. Udo Fuhrmann
von Zeichentechnik Rosenbaum betont die
Wichtigkeit einer eindeutigen und dauerhaften Kennzeichnung gerade im Anlagen- und
Schaltschrankbau, der Kabelkonfektion sowie
der Gebäudetechnik: „Zur leichteren Installation und für späteren Service ist es wichtig,
die Komponenten anforderungsgerecht zu
kennzeichnen. Montage- und Wartungsarbeiten werden dadurch effizienter und
kostengünstiger. Wir bieten unseren Kunden
maßgeschneiderte Kennzeichnungslösungen
von Materialien über Drucksysteme und Software bis hin zur Dienstleistung als Lohnfertiger spezifischer Schilder und Beschriftungen.“
Smart Factory: Die denkende Fabrik
Die Grenzen zwischen Gebäude- und Industrieautomation sind fließend. Dank der
Vernetzung aller relevanten Informationen
soll die Produktion noch besser an individuelle
Kundenwünsche anpaßbar werden. Passend
hierzu gab es ein Fachforum. Die Auswirkungen der Ökodesign-Richtlinie wurden ebenso
thematisiert wie Energiemanagementsysteme
und die Möglichkeit, Maschinen per Tablet
und Smartphone zu bedienen sowie die Folgen der Industrie 4.0 für die Mitarbeiter der
Unternehmen.
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COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
13
WIRTSCHAFT
SERIE SCHNELLE NETZE
Telekom: Bald ohne ISDN? Teil 1
Die Ära der klassischen Analog- und ISDN-Telefonanschlüsse scheint zu Ende
zu gehen, denn die Deutsche Telekom hat bisher 5,8 Millionen Teilnehmer auf IP
umgestellt und will ihr ganzes Netz bis 2018 umstellen. Dabei betreibt der
Ex-Monopolist eine integrierte Netzstrategie mit vier technologischen Säulen ...
von Peter Pernsteiner
N
achdem heute überall mehrere Smartphones
im Einsatz sind, wird der Breitband-Internet­
anschluß laut Sven Grümer, Projektkoordinator IP-Migration Telekom Deutschland, immer
mehr zur Basis für das digitale Leben. Dabei wird der
Daten-Upstream immer wichtiger. Zur Bewältigung
der steigenden Anforderungen will die Telekom alle
Kunden vom klassischen PSTN-/ISDN-Netz auf
die IP-Technologie migrieren. Die Vorbereitungen
laufen seit 2006 und sollen bis 2018 zum Abschluß
kommen. Die vollständige Netzumstellung verspricht einen massiven Bandbreiten-Zugewinn und
Was wird aus dem alten Vertrag?
Aktiv startete die Telekom Ende 2012 mit der
IP-Anschluß-Vermarktung. Ende 2014 waren 5,8
Mio. Anschlüsse umgestellt, also etwa 25% der
Telekom-Kunden. Derzeit erfordert die Umstellung
wohl einen gewaltigen Kraftakt, denn wöchentlich
werden etwa 60.000 IP-Anschlüsse umgestellt.
Diese Massenumstellung scheint im letzten Herbst
manchem Kunden technische Probleme beschert
zu haben, soll jetzt aber fast reibungslos ablaufen.
Vertraglich ist sie mit einem Wermutstropfen verbunden, denn bisherige
Telekom-Kunden werden
bei dieser Gelegenheit
von einem unbefristeten Vertrag mit sofortiger
Kündigungsmöglichkeit
auf eine zweijährige Mindestlaufzeit umgestellt.
Was muß für die
Umstellung getan
werden?
ermöglicht eine bessere Sprachqualität (HD Voice).
Auf Basis der IP-basierten Anschlüsse und eines
entsprechenden Routers (z.B. Speedport W 724
V) sollen Telekom-Kunden ihre momentan nicht
benötigte Bandbreite für den WLAN To Go-Service
bereitstellen und umgekehrt alle Telekom-, Fon- und
WLAN To Go-Hotspots kostenlos nutzen dürfen.
Weiteren Komfort soll die HomeTalk-App bzw. die
SprachBox Pro-App bringen, denn sie ermöglichen
zuhause die Festnetztelefonie via WLAN und Smartphone bzw. eine komfortable SprachBox-Bedienung
via Smartphone.
Laut Martin Bouchard
von der Telekom ist die
IP-Umstellung für ISDNKunden technisch ohne
physikalischem Schaltvorgang möglich. Am Tag der Umstellung wird lediglich
der zuvor genutzte DSL-Splitter und der ISDN-NTBA von der klassischen TAE-Dose abgesteckt und
dort ein IP-fähiger Router angesteckt. Je nach Router
können neben Computern und USB-Druckern oder
-Speichermedien zwei Analogtelefone oder Faxgeräte
mit a/b-Anschluß sowie mehrere DECT-Telefone
und/oder eine alte ISDN-Telefonanlage angeschlossen werden. Bisherige Einfachst-Analoganschlüsse
für reine Telefon-Teilnehmer ohne Internet sollen im
Falle der künftigen IP-Umstellung ihr Analogtelefon
weiter nutzen können – wenn sie keinen InternetAnschluß benötigen, ist laut Telekom auch keine
IP-Vertragsumstellung erforderlich.
Fortsetzung auf Seite 16 …
14
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
ISDN (Integrated Services
Digital Network) ist ein dienst­
integrierendes digitales Netz
und gilt als internationaler
Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz. Über
dieses Netz werden u.a. Dienste
wie Telefonie übermittelt.
n
IP-Telefonie (InternetProtokoll-Telefonie) ist das
Telefonieren über Computernetzwerke, welche nach
Internet-Standards aufgebaut
sind. Dazu werden die Sprache
und Steuerinformationen über
ein auch für die Datenübertragung nutzbares Netz übertragen.
n
Vectoring ist eine Technologie, mit deren Hilfe die DatenÜbertragung über Kupferkabel
beschleunigt wird. Dazu werden
die Störsignale gemessen und
in Echtzeit korrigiert. Siehe
dazu „Was ist Vectoring?“ in der
CiH 1-2/15 ab Seite 14 oder im
Netz auf www.handwerke.de
unter Leserservice: „Schnelle
Netze“
n
HARDWARE
B R I L L I A N C E B D M 3470 U P
VON PHILIPS:
Ultrabreiter
Quad-HDMonitor
W
er am PC elektronische Installationspläne
sichten möchte oder ein Angebot erstellen
muß und gleichzeitig digitale AufmaßSkizzen sowie Lieferanten-Kataloge wälzen möchte,
wünscht sich oft einen richtig großen 40-Zoll-UHDMonitor mit 3840x2160 Pixel. Diese sind noch recht
teuer, sprengen mit 48 cm Bildhöhe so manchen
Schreibtisch. Als äußerst reizvoll erwies sich im Test
der neue 34-Zoll-Quad-HD-Monitor BDM3470UP
von Philips mit seinem 21:9-Ultrabreit-Display, das
bei einer Bildbreite von 80 cm eine Höhe von nur
33,5 cm hat. Selbst im langen Büroeinsatz ist dies
für die Augen angenehm, denn man kann auch
noch gut ins Büro blicken. Mit anderen Worten in
ein 266 mm breites Fenster mit Textverarbeitung
paßt trotz Header, Menüleisten und Fußleisten ein
DIN-A4-Blatt in Originalgröße. Daneben kann in
zwei ebenso großen Fenstern beispielsweise ein PDFDatenblatt studiert und die Warenverfügbarkeit im
Lieferanten-Portal geprüft werden.
Die uwQHD-Displayauflösung (3440x1440 Pixel)
erlaubt eine sehr fotorealistische Darstellung mit
109 Pixeln pro Inch (vertikal 106 ppi). Bei 60 cm
Betrachtungsabstand sind damit die einzelnen Pixel
wirklich nicht mehr zu sehen und das Bild wirkt sehr
scharf. Erfreulich ist, daß das AH-IPS-Panel vorbildlich matt beschichtet wurde und selbst kräftiges
Licht von hinten kaum stört. Praktisch ist, daß der
solide, schicke Standfuß nicht nur eine individuelle
Displayneigung zwischen -5 und + 20 Grad und
Drehungen um +/- 170 Grad ermöglicht, sondern
auch eine erfreulich große Höhenverstellung mit
Bildoberkante zwischen 435 und 612 mm bietet. In
der obersten Position kann man den Monitor zudem
ins Pivot-Hochformat drehen. Noch ein Feature
ist manchmal reizvoll: der zuschaltbare MultiviewModus zur gleichzeitigen Darstellung von zwei Quellen, also beispielsweise einem Bürocomputer mit
gesichertem Netzwerkzugang und einem privaten
Notebook. Wahlweise gibt es eine NebeneinanderDarstellung oder eine Bild-im-Bild-Ansicht mit
einem ca. 15, 19 oder 24 cm breiten Nebenbild, das
rechts oben oder rechts unten erscheint. Natürlich
lassen sich die Displayinhalte schnell tauschen. Hierzu und für diverse sonstige Voreinstellungen hat der
Monitor an der Unterkante fünf Tasten – eine davon
dient auch der SmartImage-Schnellumschaltung von
Display-Voreinstellungen.
Manche Situation schreit
Zum Lieferumfang gehören diverse Anschlußkabel
und eine CD mit Monitortreiber, Bedienungsanleitung und SmartControl-Software zur einfacheren
und komfortableren Monitor-Konfigurierung per
PC. Hierin findet sich auch die SmartDesktopFunktion zur schnellen Anordnung von unterschiedlichen Inhalten in Displayfenstern – etwa vier
Fenster zu je einem Viertel des Displays oder zwei
Fenster nebeneinander bzw. übereinander oder gemäß oben erwähntem Beispiel drei vertikale Fenster.
Dabei gibt es auf Wunsch auch eine automatische
Ausrichtung der Bildschirm-Partitionen.
Arbeitsgerät ...
von Peter Pernsteiner
nach einem größeren PCMonitor. Im Praxistest erwies
sich der neue 21:9-Monitor
von Philips als geniales
CIH-Testurteil
SEHR GUT
Fazit: Ein ungewöhnlicher Monitor für höchste
Büroansprüche, der dank seiner königlichen
Bildbreite für eine deutliche Effizienzsteigerung am Arbeitsplatz sorgt und im Praxistest
wirklich größte Freude bereitete.
Hersteller/Modell Philips Brilliance BDM3470UP
UVP
Euro 908,- (763,03 Euro netto)
Internetwww.philips.de/professional_display_solutions.page
Geräteart
UltraWide-Display mit uwQHD-Auflösung
Eff. Fläche/Auflösg.799,8x334,8 mm / 3440x1440 Pixel (60 Hz)
Bilddiagonale
34 Zoll (86,7 cm) im 21:9-Format
Kontrast
1000:1 (40.000.000:1 SmartContrast
Reaktionszeit
14 ms (normal), 5 ms (SmartResponse Grau zu Grau)
Helligkeit
320 cd/m2
Webcamnein
Lautsprecher
2 x 3 Watt
Schnittstellen
USB-Hub mit 2xUSB 3.0 + 2xUSB 2.0, Audio-in, Kopfhörer-Ausgang
Display-Eingänge VGA, DVI-Dual-Link, DisplayPort, HDMI (inkl. MHL-Funktion)
Leistungsaufnahme47 / 41 / 0,4 W (normal/ECO/Standby)
Gewicht
9,5 kg (mit Ständer)
Abmessungen
828x478-627x270 mm (BxHxT im Querformat mit Ständer)
Besonderheiten
177 mm höhenverstellbar, -5 bis +20 Grad neigbar, +/- 170 Grad
drehbar, Multiview (PiP/PbP) für zwei anschließbare PCs,
Pivotfunktion, SmartControl-Software zur Monitor-Einstellung
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
15
Welche Internet-Geschwindigkeiten
gibt es dann?
Der Netzausbau erfolgt in Form einer
integrierten Netzstrategie (INS) auf den
vier Säulen LTE, Glasfaser, Vectoring und
Hybrid-Technik. Per Mobilfunk-Technologie
LTE versorgt Telekom derzeit 85% der Bevölkerung mit bis zu 150 Mbit/s im Download
und möchte bis 2018 auf 95% mit bis zu
300 Mbit/s ausbauen. Der Glasfaser-Rollout
soll von 44% der Haushalte auf 80% mit
Mindestdatenrate von 50 Mbit/s erhöht
werden. Mit der neuen Vectoring-Technik
auf Basis einer neuen Kanalkodierung über
die Kupferadern zwischen Vermittlungsstelle
MESSEN
CEBIT-NACHBERICHT:
d!conomy und
d!government
Am 16. bis 20. März war in Hannover wieder CeBIT-Zeit. CiH-Fachautor
Peter Pernsteiner hat sich für uns drei Tage in den Messehallen um­
gesehen und mit so manchem der Aussteller gesprochen. Hier sein
Trendbericht ...
D
und Teilnehmer sind
derzeit bis zu 40 bzw.
100 Mbit/s im Upload
bzw. Download machbar. Bis 2018 erhofft
sich die Telekom durch
ein Super Vectoring im
Nahbereich für den
Der neue Speedport HybridRouter der Telekom beschleunigt Upload 50 Mbit/s und
das Surf-Vergnügen durch zufür den Download sosätzliche über LTE transportierte
gar bis zu 250 Mbit/s.
Daten.
Was gibt es Neues?
Die vierte Säule ist der Hybrid-Zugang,
den die Telekom am 2. März offiziell im
Massenmarkt eingeführt hat. Hier kommen
kombinierte Router zum Einsatz, die sowohl
LTE an Bord haben, als auch einen DSL/
VDSL-Anschluß. Privatkunden und auch
kleine Gewerbebetriebe sollen auf Basis der
neuen MagentaZuhause Hybrid Tarife ihren
IP-DSL-Anschluß deutlich durch einen
zusätzlichen parallelen LTE-Datentransfer
beschleunigen können.
… Teil 2 lesen Sie in der nächsten Ausgabe!
16
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Mit der Installation
ROBOCHOP zeigt
die Start-up-Börse
(Halle 16) für interessante Geschäftsideen
einen faszinierenden
Eyecatcher.
ie rasante Digitalisierung in allen Bereichen der Wirtschaft und
Gesellschaft stand diesmal thematisch im Mittelpunkt der weltgrößten IT-Messe. Der Veranstalter wollte dies durch das neue
Kunstwort d!conomy für digitale Ökonomie plakativ auf den Punkt
bringen. Nachdem die Digitisierung auch nicht vor Kommunen und
Behörden haltmacht, wurde in Halle 9 mit dem Schwerpunkt Forschung und Innovation auch gleich d!government als leicht abgewandeltes Kunstwort etabliert. Diese Halle beherbergte wieder zahlreiche
Institute und Universitäten sowie Gemeinschaftsstände von einigen
Bundesbehörden und Bundesländern. Auch diesmal erhob die CeBIT
den Anspruch, sich voll und ganz auf Geschäftskunden zu fokussieren. Deshalb
waren erneut die Global Conferences ein
weiterer Schwerpunkt. Rund 200 Sprecher aus aller Welt referierten zu Themen
rund um die Digitalisierung – darunter
SAP-Chef Bill McDermott oder der
Chef des größten indischen SoftwareUnternehmens Infosys, Dr. Vishal
Sikka. CeBIT-Partnerland war diesmal
China, das mit 600 Unternehmen in den
Messehallen Präsenz zeigte. Mit offiziell
201.000 Messebesuchern (gemäß FKM-Wertung) meldete die CeBIT
einen Zuwachs von sechs Prozent gegenüber 2014 – ob dieses Plus den
professionellen Geschäftskunden zugeschrieben werden kann, blieb
jedoch beim dreitägigen Messerundgang offen. Nach einem Jahr Pause
wurde heuer die Halle 11 neu mit Leben gefüllt – sie widmete sich
den Start-up-Unternehmen. Zudem präsentierten in Halle 16 erneut
unter dem Kunst-Schlagwort CODE_n Startups aus aller Welt ihre
Geschäftsmodelle zu den Themen Industry 4.0, Digital Life, Smart
City und Future Mobility – für die 50 kostenlosen Messe-Standplätze
bewarben sich mehr als 400 junge Unternehmen.
Auch diesmal wurde von einer Fachjury wieder der
CODE_n-Award für das spannendste Geschäftsmodell verliehen. Gewinner war das Unternehmen
relayr aus Berlin, das App-Entwicklern im Bereich
der Heimsensoren für Temperatur, Feuchtigkeit, Bewegung und mehr den Weg in das Internet der Dinge
ebnen will. In den zwei Messehallen 14 und 15
präsentierten unzählige Hersteller und Distributoren
ihre Produkte und Lösungen für Wiederverkäufer.
Neue und virtuelle
Telefonsysteme
Schließlich war auch noch die Halle 13 unter dem
Motto „Communication & Networks“ sehenswert.
Hier wurden Smarthome-Systeme ebenso präsentiert, wie IP-Telefone und Router. So zeigte etwa
n AVM nicht weniger als vier neue FRITZ!BoxModelle. Highlight war hierbei die FRITZ!Box
4080. Der High-End-WLAN-Router kann flexibel
an Kabel-, DSL- oder Glasfasermodems eingesetzt
werden. Zudem funkt der WLAN-Router sowohl
auf 2,4 als auch auch 5 GHz und kann auf beiden
Frequenzen im 4x4-Multiuser-Modus WLANAnwendungen mit in Summe bis zu 2,5 Gbit/s
gleichzeitig bedienen. Der im zweiten Halbjahr
kommende Router hat vier Gigabit-LAN-Ports,
zweimal USB 3.0, eine DECT-Basis für bis zu sechs
Mobilteile, einen S0-Bus und zwei a/b-Ports.
Mit COMpact 4000 präsentierte n Auerswald ein
kompaktes ITK-System, das fit für jede Netzinfrastruktur ist – egal ob analog, ISDN oder VoIP.
Das 334x331 mm kleine System kann modular
ausgebaut werden und unterstützt im Maximalausbau auf Amtsseite 3 S0-Ports, 4 Analogports und 8
VoIP-Kanäle. Intern kann es bis zu sechs S0/UP0Ports, 8 Analogports und 8 VoIP-Kanäle schalten.
Zudem lassen sich bis zu 8 Türsprechsysteme, 24
Aktoren für Fernschaltaufgaben und vier Durchsagesysteme anschließen. Auch ein Voicemail-System
ist integriert – in der Basiskonfiguration mit einem
Kanal und im Maximalausbau sind es vier Kanäle.
Natürlich zeigte Auerswald auch passende IPTelefone mit unterschiedlichstem Comfort. Als
Neuheiten waren hier das Tischgerät COMfortel
1200 IP und drei schnurlose IP-DECT-Telefone zu
sehen. Wer sich mit dem Gedanken spielt, für sein
Unternehmen ein neues TK-System zu realisieren,
konnte sich am Messestand von n NFON auch
umfassend über deren innovatives Alternativkonzept
samt dazugehörigen IP-Telefonen informieren. Statt
einer konventionellen Telefonanlage am Unternehmenssstandort realisierte die in München sitzende
NFON AG bereits für über 10.000 Unternehmen
eine flexible virtuelle Telefonanlage aus der Cloud.
Dieses Konzept ist für größere Unternehmen mit
verteilten Standorten sehr attraktiv, könnte sich
aber auch schon für Kleinunternehmer mit nur zwei
Mitarbeitern lohnen.
Rund 2,5 Meter breit ist diese Monitorwand von LG. Mit ihren sechs gekrümmten 21:9-Displays ermöglicht
sie eine Gesamtauflösung von fast 30
Millionen Pixeln (10320x2880)
Mobile Kommunikation und
drahtlose Datenübertragung
Smartphones und Tablets sind zwar seit Jahren eher
das Thema einer kurz vor der CeBIT stattfindenden
Messe in Barcelona, waren aber ebenfalls an so
manchem Stand in Hannover zu bewundern. Ideal
für Handwerker ist ist beispielsweise das neu vorgestellte Outdoor-Smartphone Torque KC-S701 von
n Kyocera. Das 182 Gramm wiegende Gerät mit
4,5-Zoll-HD-Display (1280x720 Pixel) ist nicht nur
bis 1,5 Meter für 30 Minuten Wasserdicht und kann
auch mal herunterfallen, sondern läßt sich selbst mit
Arbeitshandschuhen per Touchscreen bedienen und
hat einen Speziallautsprecher, der Töne bei lauten
Umgebungsgeräuschen auf Baustellen in Vibrationen umwandeln kann, die direkt zum Trommelfell
des Handwerkers gelangen können. Noch robuster
zeigten sich bei n Samsung zwei neue Tablets, die
in Kooperation mit Ecom Mobile Safety vermarktet
werden und sogar gemäß Explosionsschutz-Regeln
in entsprechend gefährdeten Bereichen benutzt
werden dürfen. Aber auch in unzähligen anderen
Bereichen des Lebens spielt wohl künftig die drahtlose Kommunikation eine immer größere Rolle.
Dabei kommt dann auch oft die Cloud zum tragen.
Dies verdeutlichte n IBM in einem Workshop mit
Dieter Berndt von Qundis. IBM unterstützt den
mittelständischen Hersteller von elektronischen
Heizkosten-Meßgeräten für mittlerweile sechs
Millionen Wohneinheiten durch Cloud-Dienstleistungen und sieht die Cloud auch als Chance für
so manchen Mittelständler. n Qundis will
Der Kyocera Bereichs-Geschäftsführer
Hirofumi Ibi stellte in Hannover ein
besonders robustes Smartphone für den
Baustellenalltag vor.
Samsung zeigte in Kooperation mit
Ecom Mobile Safety zwei Tablets für
den Einsatz in explosionsgefährdeten
Bereichen.
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
17
MESSEN
Das Blackwire 725 von Plantronics
ist ein Active-Noise-CancellingHeadset für den PC-Einsatz.
Schon fast serienreif sind die intelligenten Socken von Sensoria, die auf
dem Microsoft-Stand in Echtzeit aktuelle Drucksensordaten eines Läufers
übertragen haben.
18
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
sich fit für die Zukunft machen und steht vor einer
großen Herausforderung im Datenmanagement.
Das Unternehmen möchte seinen Kunden helfen,
durch eine moderne Verbrauchsregelung deutlich
Heizkosten einsparen zu können. Qundis hält die
erfaßten Daten nicht selbst vor, sondern nutzt hierzu
mit Hilfe der Systemarchitektur IBM SoftLayer die
Cloud und eine Datenverschlüsselung. Dies beginnt
bei der automatischen Fernauslesung von Heizkörperdaten und automatischen Übertragung in die
Cloud. Auch Partnerlösungen für die Erfassung von
Strom-, Gas- und Wasserverbrauch lassen sich einbeziehen. Die möglichen Cloud-Anwendungen enden
aber nicht bei der Abrechnung, sondern ermöglichen
ein umfassendes Monitoring über ein Mieterportal.
Als weiteren drahtlosen Kommunikationsaspekt
präsentierte n Microsoft in Kooperation mit dem
Unternehmen n Sensoria ein interessantes Projekt
auf Basis von sogenannten Wearable-Produkten,
wie „intelligenten“ Sport-Trickots und Socken. Auf
dem Messestand wurde in Verbindung mit einem
Trainings-Laufband live vorgeführt, wie man mit
Hilfe von intelligenten Socken das Verhalten von
Sportlern in Echtzeit analysieren kann. In die Socken sind hierzu mehrere Drucksensoren und eine
Funktechnik integriert. Auf dieser Basis läßt sich das
Profil und der Oberschuh für den Kauf eines maßgeschneiderten optimalen Schuhs generieren. Noch
sind solche intelligenten Socken mit einem Paarpreis
von 100 Euro für den Massenmarkt zu teuer, aber es
gibt laut Microsoft beispielsweise bereits ein Projekt,
bei dem Bauarbeiter auf einer Baustelle überwacht
werden, ob sie einen Helm tragen und ob sie sich
in einem bestimmten Gefahrenbereich befinden.
Auch der Telefon-Headsetspezialist n Plantronics
präsentierte eine interessante Prototyp-Studie
mit Wearable-Technologien. Das Headset WC2
(Wearable Concept 2) enthält neben der klassischen
Mikrofon-Ohrhörer-Kombination unter anderem
einen Beschleunigungssensor, ein Pedometer, eine
Kompaßfunktion, Bluetooth und NFC und kann
mit Sprachkommandos bedient werden. Denkbar
sind auf dieser Basis Robotik-Fernbedienungen oder
dreidimensional animierte PC-Applikationen in
virtuellen Umgebungen. Darüber hinaus stellte das
Unternehmen natürlich auch einige neue Headsets
für Vieltelefonierer vor. So ist das Blackwire 725 ein
klassisches Active-Noise-Cancelling-Headset für den
Einsatz zur Internet-Telefonie per PC. Es verfügt
darüber hinaus auch über eine passive Geräuschreduzierung auf Basis seiner geschlossenen Bauweise.
Für den mobilen Einsatz mit Smartphones kommt
das neun Gramm leichte Bügelheadset Voyager Edge
UC. Es enthält ein Dreifach-Mikrofon und einen
leistungsfähigen Signalprozessor zur aktiven Reduzierung von Umgebungs- und Windgeräuschen.
Wahlweise kommuniziert es direkt via Bluetooth mit
einem Smartphone oder auch mit Hilfe eines MiniUSB-Bluetooth-Adapters mit einem normalen PC.
Drucker und Monitore
Traditionell waren in Hannover auch wieder viele
Hersteller von Druckern präsent. So zeigte n UTAX
unter anderem das ab Juni lieferbare A4-Farb-LaserMulitfunktionsgerät P-C3565i mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Seiten pro Minute. Dieses
A4-Gerät ist in der Lage, besonders fein abgestufte
Grautöne auszudrucken. Dank einer LeerseitenErkennung bleiben beim Ausdruck solcher Seiten
die Trommeleinheiten stehen und reduzieren so die
Druckkosten. Für den Arbeitsplatzeinsatz hat das
UTAX-Gerät einem Flüstermodus und zur einfachen
Bedienung gibt es einen großen Farb-Touchscreen.
Samsung ging bei der Bedienung seiner erst seit
kurzem lieferbaren neuen Farb-Laserdrucksysteme
noch einen Schritt weiter und integrierte einen
großen Touchscreen mit Android-Betriebssystem.
Zur CeBIT wurde dieses Bedienkonzept nochmal
erweitert. Zu sehen war nun das erste SamsungDrucksystem mit einem um 180 Grad drehbaren
Android-Touchscreen – ideal zur Druckvorschau
von Hochformat-Dokumenten. Aber nicht nur bei
den Laserdruckern gibt es große Fortschritte: Eines
der Drucker-Highlights auf dem Stand von n Epson
war der RIPS-Drucker WorkForce Pro WF-R8590
(RIPS = Replaceable Ink Pack System). Dieser
Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker für Papierformate bis DIN A3+ arbeitet mit austauschbaren
großen Tintenbeuteln, die eine Reichweite von bis zu
75000 Seiten haben. Dennoch schafft dieses Gerät
ISO-Druckgeschwindigkeiten von bis zu 24 Seiten
pro Minute. Die Bedienung erfolgt bei diesem Gerät
über einen Farb-Touchscreen mit 12,7 cm Diagonale, und für höchste Druckvolumina sorgen optionale
Papierkassetten für bis zu 1831 Blatt.
Auf der CeBIT waren natürlich auch wieder viele
neue Monitore der verschiedensten Hersteller zu
bewundern. Stellvertretend für dieses riesige Angebot stelle ich drei sehr interessante neue BusinessModelle von n LG vor. Mit dem 24MB67 wurde
ein ultramattes Arbeitsplatzdisplay im 16:10-Format
gezeigt, das bei 61 cm Diagonale eine FullHD-Auflösung mit vertikaler Erweiterung bietet (1920x1200
Pixel) und auch im Hochformat einsetzbar ist. Wer
fürs Büro ein günstiges großes Ultrabreit-Display
mit 34 Zoll Diagonale im 21:9-Format sucht und
dabei mit 2560x1080 Pixel zufrieden ist, wird bei
Anzeige
LG mit dem 34UB67 für rund 600 Euro fündig.
Ein besonderes Arbeitsplatzerlebnis bietet schließlich
der 34UC97. Dieser Monitor mit gekrümmtem
34-Zoll-Curved-Display kostet zwar rund 1.100
Euro, hat dafür aber als einer der ersten Monitore
in dieser Bauweise ein ultramattes Display und kann
mit einer Auflösung von 3440x1440 Pixel aufwarten. Als optisches Erlebnis zeigte LG ein Array aus
sechs solchen Monitoren, die mit Hilfe besonderer
Halterungen exakt aufeinander ausgerichtet werden
können und sich damit beispielsweise für eine große
Schaltwarte eignen.
Unterwegs zu neuer Energie:
Sicherheit im Internet
und am Computer
Das „Wireless Charging
Holster“ von Bosch
Ein großes CeBIT-Thema war selbstverständlich
erneut die IT-Sicherheit. Sie spielte sowohl auf den
Messeständen der Antiviren-Softwareanbieter n
ESET, n Kaspersky, n Sophos und n TrendMicro
eine Rolle, als auch beispielsweise
auf dem Messestand der n Fraunhofer Gesellschaft. Prof. Dr. Michael Waidner stellte dort das neue
Projekt „Volksverschlüsselung“ für
eine sichere und einfache Ende-zuEnde-Verschlüsselung von E-Mails
vor. Er erläuterte, daß es zwar
beispielsweise mit Outlook und
Thunderbird seit längerer Zeit die
Möglichkeit einer Ende-zu-EndeVerschlüsselung gibt, diese aber
Der Präsident der Fraunhofer
noch sehr selten genutzt wird. Das Gesellschaft Prof. Reimund
könnte sich bald ändern, denn das Neugebauer übergab der
Fraunhofer-Institut für sichere amtierenden Bundesbildungsministerin Prof. Johanna
Informationstechnologie realisiert Wanka ein Eckpunktepapier
gerade eine Software, die für den mit Empfehlungen für einen
Privatbereich kostenlos ist. Die standardisierten IndustrieDatenraum als Basis für das
Identifizierung kann beispielsweise Industrie 4.0-Zeitalter.
mit Hilfe eines Lesegeräts für den
neuen Personalausweis erfolgen. Für Windows ist
gibt schon einen Prototypen dieser Software, es
sollen aber auch Versionen für alle anderen gängigen
Betriebssysteme (iMac, Linux, Android, Windows
Mobile, iOS, …) kommen. Ebenfalls dem Thema Sicherheit widmete sich n Fujitsu auf seinem
großen Messestand in Halle 7 – allerdings auf der
Hardware-Seite. Das Unternehmen zeigte, wie man
die Zugangssicherung mobiler Computer noch
sicherer machen kann. Die neue tragbare Workstation Celsius H730 mit Intel Core i7-Prozessor und
15,6-Zoll-Display erhielt einen Handvenenscanner,
der nicht erst unter dem Betriebssystem abgefragt
werden kann, sondern bereits auf BIOS-Ebene.
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Eine Weltneuheit wird mobil: Bosch führt den Innovationsvorstoß des induktiven Ladens von Akku-Geräten
konsequent fort und bietet zusätzlich zur stationären Lösung
des „Wireless Charging Systems“ aus Ladegerät und 18
Volt Lithium-Ionen-Akku eine mobile Systemkomponente an: das „Wireless Charging Holster“. Es lädt 18 Volt
Akku-Schrauber von Bosch im Fahrzeug auf dem Weg zum
Einsatzort. Das Ergebnis sind immer geladene Akkus ohne
Zeitverlust durch das Laden vor Ort.
Handwerker, die viel unterwegs
sind, wie beispielsweise Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniker, Elektriker oder Zimmerleute, mußten bisher immer
daran denken, dass die Akkus
ihres Akku-Schraubers geladen
sind. Das mobile Ladekonzept
von Bosch minimiert den Planungsaufwand: Im Fahrzeug
integriert, nimmt das „Wireless Charging Holster“ wenig
Platz ein und lädt den Akku
während jeder Fahrt. Am Einsatzort angekommen, muß der
Akku-Schrauber weder gesucht
noch ausgepackt werden. Er ist
immer genau an Ort und Stelle, kann dem Holster bequem
entnommen werden und ist sofort einsatzbereit. Ein zweiter
Akku ist nicht mehr notwendig. Das „Wireless Charging
Holster“ ist aktuell für sieben 18 Volt Akku-Schrauber von
Bosch, darunter Bohrschrauber, Schlagbohrschrauber und
Drehschlagschrauber, ausgelegt.
www.bosch-professional.de
19
MESSEN
M O B I L E W O R L D C O N G R E S S , B A R C E LO N A :
Intelligente Autos, neue Smartphones
und smarte Uhren
Kurz vor der CeBIT trifft sich auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona alles, was Rang und Namen
hat in der Mobilfunkbranche. Um sich über schnellere Smartphones, smarte Uhren sowie die zunehmend vernetzte Welt zu informieren, lockte die weltgrößte Mobilfunkmesse in diesem Jahr 93.000 Besucher aus 200
Ländern nach Barcelona. Und nicht weniger als 2.000 Aussteller nutzten das Forum, um neue Geräte, Trends
und Services in der katalanischen Hauptstadt vorzustellen … von Margrit Lingner
S
amsung enthüllte traditionsgemäß bereits am Vorabend
der Messeeröffnung seine Premium-Geräte. Gleich mit
zwei Top-Modellen, dem Galaxy S6 und dem Galaxy S6
edge wollen die Koreaner Maßstäbe setzen. Dabei unterscheiden
sich die beiden Modelle im Wesentlichen durch das über den
Geräterand hinaus gebogenen Display des S6 edge. Hinter
diesem Design-Element verbirgt sich ein Seitenbildschirm, der
unter anderem einen Schnellzugriff auf VIP-Kontakte erlaubt.
Mit beiden Premium-Geräten verabschiedet sich Samsung sowohl von Plastik-Gehäusen, als auch von austauschbaren Akkus.
Letzterer ist nun wie bei anderen Highend-Geräten auch fest
verbaut in dem Metall-Gehäuse. Dem neuen Design zum Opfer
gefallen ist ferner der Speicherkarten-Slot. Dafür ist Spitzentechnik an Bord der Samsung-Zwillinge: Octa-Core-Prozessoren,
Displays mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel und einer
Pixeldichte von sensationellen 577 ppi sowie eine 16-MegapixelKamera zählen
dazu.
Daß auch der
chinesische Telekommunikationsriese n Huawei weit vorn
mitspielt, zeigt
sich am großen
Medienecho bei
der ebenfalls am
LG präsentierte eine Reihe MittelklasseVorabend der
Smartphones, die zu attraktiven Preisen auf
Messe
veranstalden Markt kommen sollen.
teten Präsentation. Mit der Huawei Watch wollen die Chinesen keinem
geringerem als dem Konkurrenten Apple den Wind aus den
Segeln nehmen. Die im klassischen Design gestaltete HightechUhr tickt mit einem 1,2 GHz Prozessor von Qualcomm und
bietet 4 GB Speicher und Android Wear als Betriebssystem. Das
berührungsempfindliche 1,4 Zoll große runde Display (Auflösung: 400 x 400 Pixel) besteht aus kratzfestem Saphirglas. Auf
20
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
der Rückseite der 11,2 mm schmalen Watch ist der Pulsmesser
verbaut. Beim Sport werden über einen Bewegungssensor nicht
nur Pulsdaten, sondern auch Schritte und Steigungen erfaßt.
Außerdem präsentierte Huawei neue Tablets und Smartphones.
Das 7 Zoll große und 7,28 mm dünne Top-Modell MediaPad
X2 soll Telefon, Tablet, Navi und mobiler LTE-Hotspot in
einem sein. Angetrieben wird es vom 2 GHz schnellen Kirin
930 Achtkern-Prozessor (64-Bit).
Auch n Acer hat mit seinem auf dem MWC vorgestellten Liquid
Leap+ Fitness-Freaks im Visier. Der neue Sport-Tracker arbeitet mit gängigen Smartphones zusammen und zeigt Schritte,
verbrauchte Kalorien oder Anrufe an. Mit seinen seinen neuen
Smartphones, wie dem Liquid Z520 Plus will Acer preisbewußte
Käufer ansprechen. Dabei ist die Ausstattung des Spar-Smartphones durchaus respektabel: Ein Quad-Core-Prozessor treibt
das 5 Zoll große Gerät an. Dazu gibt es eine sprachgesteuerte
Selfie-Kamera. Außerdem feierte das erste Windows 8.1 Smartphone von Acer auf dem MWC seine Premiere. Das 4 Zoll große
Liquid M220 Plus ist ebenfalls ein Einsteiger-Gerät und soll
knapp 90 Euro kosten. Auch LG enthüllte auf der Mobilfunkmesse günstige Mittelklasse-Modelle. Sie hören auf die Namen
Magna, Spirit, Leon und Joy und sollen zu attraktiven Preisen
im April verfügbar sein. Highend-Geräte für rauhe Umgebungen
stellte Sony mit dem Xperia Z4 Tablet und dem Smartphone
M4 Aqua vor. Beide Geräte sind IP65/68 zertifiziert und sollen
gegen Staub und Wasser geschützt sein (30 Minuten Eintauchen
in Wasser einer Tiefe bis 1,5 m).
Ebenfalls ein robusteres Smartphone hat auch der noch junge
Smartphone-Anbieter n Kazam im Portfolio. Das 5,5 Zoll
große Tornado 455L ist IP67-zertifiziert und soll Sturm und
Wetter standhalten. Geht das Display dennoch im ersten Jahr
zu Bruch, erhalten Kazam-Kunden einen kostenfreien Austausch
des Displays. Im Reigen der Großen fehlen weder Blackberry
noch Microsoft – zumindest noch nicht. Mit dem Leap will
Blackberry Unternehmens-Kunden ansprechen und stattet das
Gerät mit Sicherheitsfunktionen wie Kennwort-Schutz oder
HARDWARE
S A M S U N G G A L A X Y TA B A CT I V E
Robuste Hardware für Profis
Für die Bedingungen auf der Baustelle wurde das GALAXY
Tab Active von Samsung entwickelt. Ob Hitze, Kälte, Staub oder
Bild links: Das Smartphone von Kazam, das
Tornado 455L ist IP67-zertifiziert und soll sich
auch in rauhen Umgebungen wohlfühlen. Bild
Mitte: Blackberrys Leap soll mit zahlreichen Sicherheitsfunktionen Business-Kunden ansprechen.
Bild rechts: Acers erstes Smartphone mit Windows
8 feierte auf dem MWC Premiere.
Verschlüsselung aus. Hingegen peilt Microsoft mit
den günstigen Lumia 640 und Lumia 640 XL eher
Einsteiger an.
Pilotprojekte aus der vernetzten Welt waren auch
auf dem MWC zu sehen. So tüftelt etwa n Ford
an einem Projekt, bei dem E-Bikes, Autos und
der öffentliche Nahverkehr so kombiniert werden
können, daß der tägliche Weg zur Arbeit zeitlich
und energetisch optimiert wird. Dazu hat Ford ein
Klapp-E-Bike entwickelt, das im Wagen mitgeführt
wird. Bei großem Verkehrsaufkommen steigt der
Das schlanke Xperia Z4 von Sony
ist gerade mal 6,1
mm dünn, dafür
aber staub- und
wassergeschützt
(IP65/68-zertifiziert).
Fahrer auf das Fahrrad und bei größeren Entfernungen auf Bus und Bahn um. Ob im Auto, im Haus
oder am Handgelenk wird das Internet der Dinge
bei den Mobilfunkern künftig den Ton angeben.
So sagen die Marktforscher von Gartner voraus,
daß die Anzahl vernetzter Geräte (ohne PCs und
Mobilgeräte) von 4,9 Milliarden in diesem Jahr auf
25 Milliarden im Jahr 2020 ansteigen wird.
Nässe, mit all dem kommt das Tablet gut zurecht und bleibt ohne
Einschränkungen einsatzfähig … von Elke Neureuther
CIH-Testurteil
GUT
L
aut Hersteller ist die Nutzung bei Temperaturen zwischen -20°
bis +60° Celsius möglich. Da sowohl bei Kälte, als auch Schmutz
auf der Baustelle Handschuhe getragen werden, kann das Tablet
zusätzlich mit einem mitgelieferten Stift bedient werden. Der Stift wird
bei Nichtbenutzung oben in der Antikschock-Hülle fest verstaut und
kann so bei zuverlässiger Unterbringung nicht verlorengehen. Die Bedienung mit dem Stift ist sehr einfach und ermöglicht ein zielgenaueres
Antippen von Buchstaben und Zahlen auf der Bildschirmtastatur im
Test wie bei der Bedienungen mit den Fingern. So lassen sich E-Mails
oder SMS von unterwegs schnell eintippen, genauso wie Eingaben
z.B. zur Auftragsbearbeitung oder Zeiterfassung einfach erledigen.
Um dem US-militärischen Standard MIL-STD 801G zu entsprechen,
und geschützt durch eine Antischock-Hülle, kann dem Tablet ein
Sturz aus bis zu 1,20 m Höhe zugemutet werden. Ebenso wie Staub
und Wasser, denn das GALAXY Tab Active ist darüber hinaus nach
IP67 zertifiziert.
In unserem Test haben wir sowohl den Sturz auf den Boden, als auch
Kälte und eine Wasserdusche versucht. In der mitgelieferten Schutzhülle blieb das Tablet voll einsatzfähig und auch mit Skihandschuhen
in der Kältekammer bei -20° Celsius war es mithilfe des Stifts ohne
Einschränkungen weiterhin zu bedienen. Das hohe Gesamtgewicht des
Tablets mit Schutzhülle macht sich bei der Arbeit mit Handschuhen
positiv bemerkbar. Aber nicht nur als robustes Gerät auf der Baustelle
läßt sich das GALAXY Tab Active verwenden. Für eine Präsentation
oder Besprechung beim Kunden ist die Schutzhülle abnehmbar.
Darunter kommt dann das Tablet in einem eleganteren und nicht
mehr so grobem, schwerem Äußeren zum Vorschein. Zusammen mit
einer schönen Präsentation kann man damit beim Kunden in einem
Erstkontakt einen professionellen Eindruck machen. Das Tablet läuft
mit Android Kitkat (4.4). Die eingebaute 3,1 MP Auto Focus Kamera
scannt auch Barcodes, und Near Field Communication (NFC) ermöglicht z.B. die drahtlose Übertragung von Informationen auf Ra-
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
21
INTERNET
PRAXIS-TEST
dio Frequency Identification-Etiketten (RFID). Die
ausgewiesene Akkulaufzeit beträgt bis zu 10 Stunden.
Sollte das Gerät in der Zwischenzeit beispielsweise
im Fahrzeug nicht wieder aufgeladen worden sein,
ist der Akku austauschbar. So läßt sich der Akku
nicht nur im akuten Fall wechseln, sondern auch
nach langjährigem Einsatz durch einen neuen Akku
ersetzen. Dazu muß die Schutzhülle entfernt werden
und die rückseitige Abdeckung geöffnet werden. Das
funktionierte im Test mit etwas Nachdruck beim
Entfernen der Schutzhülle einwandfrei.
Wichtig ist es, beim Wiederverschließen darauf zu
achten, daß die Abdeckung rundum wieder richtig
verschlossen ist, um den Schutz des Geräteinneren
weiterhin zu gewährleisten. Das gleiche gilt für den
Einsatz bzw. Wechsel der Simkarte oder zusätzlichen SD-Speicherkarte. Für die Sicherheit der
Daten verfügt das Gerät über Samsung KNOX. Die
ganzheitliche Lösung sichert laut Hersteller sowohl
die Hardware, als auch Software und Daten auf
mobilen Endgeräten, und erlaubt es Mitarbeitern,
zwischen einem privaten und einem passwortgeschützten Arbeitsbereich auf demselben
Gerät hin und her zu
wechseln. Dadurch soll
die Sicherheitsplattform Unternehmen
ermöglichen, mobile
Lösungen sicher einzusetzen.
Hersteller und
Modell
Samsung GALAXY Tab Active
Preis inkl. MwSt.
€ 599,–
Technische Daten:
Internet
Datenübertrag.
H x B x T
Gewicht
Display
Akkutyp
Front-Digicam
Rück-Digicam
Int.-Speicher
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www.samsung com
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3,1 Mpx., HD-Aufl., 4-fach Digitalzoom
ca. 11,2 GB
microSD (bis zu 64 GB)
Wasserdicht gem. IP67 (1 Meter, 30 Min.),
stoßf. (Fallh. bis 1,50m), USB 2.0-Anschl.,
Umgebungsbed. -20° bis +60° Celsius
Onlinedruckerei: günstig,
freundlich, pünktlich…
Um dem eigenen Betrieb nach außen hin ein professionelles Erscheinungsbild zu geben, braucht es nicht nur zufriedene Kunden, gepflegte Transportmittel und saubere Arbeitskleidung. Zu einem Gesamtkonzept gehören
auch eine themenbezogene Fahrzeugbeschriftung zur Außenwerbung und
passende Drucksachen mit einheitlich gestaltetem Firmenlogo. Drucken
lassen kann man dieses Material auch in einer Online-Druckerei. Wie das
funktioniert und wie man dazu vorgeht, haben wir am Beispiel von www.
wir–machen-druck.de für Sie getestet … von Elke Neureuther
A
uf der Startseite der Druckerei WIRmachenDRUCK GmbH aus dem
baden-württembergischen Backnang finden sich häufig gewählte Produkte
auf einen Blick zur Auswahl. Dazu gehören beispielweise Flyer, Briefpapier,
Visitenkarten, Poster, Broschüren, Aufkleber, Briefumschläge und vieles mehr. In
der linken Navigationsleiste finden sich alle Angebote in einer langen Liste. Um
einen Auftrag auszulösen muß ein Benutzerkonto angelegt werden. Darin werden
die Lieferdaten hinterlegt. Mit Kundenummer und Passwort gelangt man in den
Kundenbereich. Hier können die Kundendaten geändert werden und später der
Auftragsstatus eingesehen werden. Nachdem man sich ein Produkt ausgewählt
hat – wir haben uns im Test für einen 4 seitigen Flyer entschieden – gelangt man
zur Unterauswahl. Darin wählt man aus verschiedenen Formaten das passende
und modifiziert die Bestellung dann weiter, in dem die Seitenanzahl, Bedruckung
und Falzung angegeben werden. Wer absolut nicht das passende Format gefunden
hat, kann einen Flyer in individueller Größe bestellen. Die Beschreibungen für das
jeweilige Format und die nächsten Schritte sind klar strukturiert und informativ
gehalten. So sind alle zu dem Zeitpunkt wichtigen Informationen vorhanden, die
für eine Entscheidung nötig sind.
Nachdem Format, Seitenzahl, Papierstärke etc. ausgewählt sind, wird der bis dahin
errechnete Preis angezeigt. Wer es besonders eilig hat, kann nun gegen Aufpreis einen
Express von 24h oder 48h Lieferzeit hinzubuchen. Ebenso besteht die Möglichkeit
gegen Aufpreis, in unserem Fall von 12 Euro, die selbst erstellte Druckvorlage einer
Qualitätskontrolle durch die Druckerei unterziehen zu lassen, damit diese auch richtig
zum ausgewählten Produkt paßt. Im nächsten Schritt wird entweder die selbst oder
schon extern erstelle Druckvorlage hochgeladen. Wer bisher noch keine Gestaltung
des Flyers vorgenommen hat, kann diese entweder mit einem der von der Druckerei
empfohlenen PC-Programme machen: zu finden auf der www.wir-machen-druck.de
unter „häufige Fragen“ -> „Druckdaten“ -> „Programme“. Oder über das OnlineGestaltungstool der Druckereiseite selbst. Da es hier nicht die Möglichkeit gibt, die
Gestaltung zwischenzuspeichern, ist die Gestaltung über eines der PC-Program-
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Türen-Management-System
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und Gewinner …
me unbedingt
zu empfehlen.
Wer dafür kein
Händchen oder
Zeit hat, kann
das Grafikbüro
der Druckerei
online beauftragen. Auch hier sind die Preise transparent und auf
der Internetseite aufrufbar. So kostet beispielsweise
die Gestaltung eines vierseitigen Flyers (1-bruch
Mittelfalz) brutto 70,83 Euro zusätzlich zu den
Druckkosten.
Bei der Erstellung mit einem der vorgeschlagenen
Programme funktionierte die Gestaltung unseres
Test-Flyers gut. Bei einer technischen Nachfrage
zur Nutzung des Programms für die Gestaltung
war die Hotline (0711/995 982-20) sehr geduldig,
auskunftsbereit und löste die Frage umgehend.
Nachdem die Druckvorlage als Druck-PDF im Benutzerbereich hochgeladen wurde, heißt es warten
bis die zusätzlich gewählte Qualitätskontrolle der
Druckdaten durch die Druckerei abgeschlossen ist.
Anschließend erhält man per Mail den Link zum
Korrekturabzug mit relevanten Hinweisen zur Freigabe. Nach der Freigabe des Korrekturabzugs geht
die Vorlage in Druck und trifft wenige Tage später
bei der Lieferadresse ein. Versendet die Druckerei die
gedruckte Ware, wird man darüber per Mail informiert. Die von uns bestellten Test-Flyer kamen gut
verpackt und unbeschädigt bei uns an. Das Ergebnis
war sehr zufriedenstellend. Wären es keine Test-Flyer
sondern Werbe-Flyer gewesen, hätten diese direkt an
die ersten Kunden verteilt werden können.
Noch Fragen?
www.wir-machen-druck.de
Der neue Fiat Doblò Cargo
Die vierte Generation des Fiat Doblò Cargo (www.fiatprofessional.de)
will mit neuem Design, moderner Technologie und gesenkten Kosten
überzeugen. Zur Wahl stehen vier Karosserievarianten, zwei Aufbauhöhen
und zwei Radstände für ein Ladevermögen von bis zu fünf Kubikmetern
oder einer Tonne. Das Motorenangebot reicht von 75 bis 135 PS. Ein
auffallendes Kennzeichen des neuen Fiat Doblò Cargo ist das neue Design
für Karosserie und Innenraum. Die moderne Fahrzeugfront mit größerem
Kühlergrill sowie neu gestalteten Scheinwerfern und Stoßfänger geht noch
harmonischer in die geschwungene Dachkontur über. Die neu designten
Heckleuchten betonen die horizontalen Karosserielinien in diesem Bereich
stärker. Komplett neu gestaltet ist auch das Cockpit mit Armaturenbrett,
Lenkrad, Instrumenten, Sitzpolstern und Türverkleidungen. Die Funktionalität hat durch ergonomisch bestimmte Lösungen wie die Doppelsitzbank auf der Beifahrerseite, den gesenkten Geräuschpegel im Cockpit
und neue Infotainment- und Navigationssysteme weiter zugenommen.
Das Angebot von Fiat Professional für den neuen Fiat Doblò Cargo wird
ergänzt durch ein gemeinsam mit Mopar® entwickeltes Zubehör- und
Accessoires-Programm. In Deutschland startet der neue Fiat Doblò Cargo
bei 14.150 Euro (ohne Mehrwertsteuer).
Die Turbodiesel-Motoren liefern bis zu 40% mehr Drehmoment. Als
wirtschaftliche Alternative erweitern zwei EcoJet Modelle das Angebot.
Ausgerüstet mit den Motorversionen 1.3 Multijet (66 kW/90 PS) oder
1.6 Multijet (77 kW/105 PS) sowie einer Reihe von Maßnahmen zur
mechanischen und aerodynamischen Effizienz, überzeugen sie mit einem
um bis zu 15 Prozent gesenkten Kraftstoffverbrauch. Der neue Fiat Doblò
Cargo wird in vier Karosserievarianten angeboten: Kastenwagen, Kombi,
Fahrgestell mit Flachboden und Pritschenwagen (Modell Work Up). Zur
Wahl stehen zwei Aufbauhöhen und zwei Radstände. Bei den Turbodieseln
bildet der 1.3 Multijet die Basis, der je nach Variante 55 kW (75 PS) oder
66 kW (90 PS) produziert. Der Motor 1.6 Multijet wird in drei Leistungsstufen angeboten. Mit 66 kW (90 PS) ist er mit einem automatisierten
Fünfgang-Schaltgetriebe kombiniert. Alternativ steht dieser Motor mit 74
kW (100 PS) oder 77 kW (105 PS) zur Wahl. Stärkster Motor innerhalb
der gesamten Baureihe ist der Zweiliter-Turbodiesel 2.0 Multijet. Kräftige
99 kW (135 PS) stellen einen Spitzenwert im Segment dar. In der Palette
der Benziner bildet der Motor 1.4 mit 70 kW (95 PS) den Einstieg.
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
23
NUTZFAHRZEUGE
88 kW (120 PS) leistet der Turbomotor 1.4 T-Jet, der
mit gleicher Leistung auch als bivalente Variante 1.4
T-Jet Natural Power angeboten wird, die wahlweise
Benzin oder Erdgas verarbeitet. Am 7. April 2015
startet Fiat Professional gemeinsam mit den deutschen Fiat Professional Handelspartnern die Promotiontour „Der neue Fiat Doblò Cargo – einfach
besser arbeiten“. Die bis Mitte Juni 2015 vorgesehene regionale Promotiontour wird an ausgewählten
Fachmärkten, Großbaumärkten, Supermärkten und
Tankstellen haltmachen …
Wettbewerb: Fahrzeuggestaltung
– Sieger steht fest
Den Wettbewerb unter 425 Handwerksbetrieben
für die kreativste und werbewirksamste Fahrzeugbeschriftung hat der „parkettierte“ Firmenwagen der
Böhmler Einrichtungshaus GmbH aus München
gewonnen. Für den Titel „Stern des Handwerks
2015“ suchte die Aktion Modernes Handwerk
e.V. – unterstützt von Mercedes-Benz Deutschland
Vertrieb Transporter und Vans – die kreativste
Fahrzeugbeschriftung mit Vorbildfunktion. „Die
Vollverklebung in Parkett-Optik stellt einen direkten
Bezug zum Angebot der Parkettleger her. Sie überzeugte durch ihre einfache Rezeption, ihren hohen
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24
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
Gute Software ist leicht
zu bedienen und führt
schnell zum Erfolg.
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Wiedererkennungswert sowie den Eindruck von Seriosität und Akkuratesse“, berichtet Juryvorsitzende
Prof. Dr. Birgit Ester. Auf dem zweiten Platz landete
der Schornsteinfeger-Meisterbetrieb Strohmeier aus
Barntrup und auf dem dritten Platz Fliesen Falkus
aus Sinzig. Neben der Jury stimmten auch die Internutzer beim Online-Voting „Fahrzeugduell“ in
45.000 Duellen für ihren Publikumspreis ab. Den
besten Eindruck hinterließ hier der Meisterbetrieb
für Sanitär- und Heizungstechnik Christian Preuß
aus Karlsruhe; er konnte mit seinem Firmenwagen
73% seiner Duelle für sich entscheiden. Die Sieger
wurden jüngst auf der Internationalen Handwerksmesse in München geehrt. Für den 1. Platz gibt es
einen fabrikneuen Mercedes-Benz Vito – beklebt
mit dem Siegerdesign.
Der neue VW-Caddy
Volkswagen Nutzfahrzeuge (www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de) hat ebenfalls eine vierte Generation auf
den Markt gebracht: den neuen Caddy. Die Preise
des neuen Caddy beginnen bei 14.785,00 Euro
(netto, Kastenwagen) bzw. 15.330 Euro (netto als
Conceptline, ersetzt die bislang bekannte Startline),
jeweils mit dem 62 kW starken TSI-Einstiegsmotor
und liegen ausstattungsbereinigt somit sogar unter
dem Niveau des Vorgängermodells. Effizienz bieten
die neuen, EU6-konformen Motoren des Caddy.
Basis der vier TDI-Diesel-Varianten ist stets ein zwei
Liter großer Vierzylinder. Deren Leistungsspektrum
reicht von 55 kW / 75 PS bis zur Topmotorisierung
mit 110 kW / 150 PS. Den niedrigsten Verbrauch
erzielt dabei der speziell für den innerstädtischen
Lieferverkehr entwickelte Caddy Kastenwagen
BlueMotion. Bei den Ottomotoren stehen insgesamt
drei Aggregate zur Wahl. Das Spektrum reicht vom
1,2-Liter-Vierzylinder TSI mit 62 kW / 84 PS über
den 1,0-Liter-Dreizylinder TSI mit 75 KW / 102
PS bis hin zum 1,4 Liter großen TSI-Vierzylinder
mit einer Leistung von 92 KW / 125 PS. Zahlreiche
neue Sicherheits- und Komfortfeatures schützen
im neuen Caddy die Insassen und unterstützen
den Fahrer. So ist das Umfeldbeobachtungssystem
‚Front Assist‘ mit an Bord. Darin enthalten: die
City-Notbremsfunktion. Übersieht der Fahrer bei
Geschwindigkeiten unterhalb 30 km/h ein Hindernis, bremst das System automatisch ab, im Idealfall
werden so Auffahrunfälle gänzlich vermieden.
IMPRESSUM
Rund 22% aller Unfälle mit Personenschäden sind
Kollisionen mit mehreren Hindernissen. Um das
Risiko dieses Szenarios zu minimieren, kommt die
preisgekrönte Multikollisionsbremse serienmäßig
im neuen Caddy zum Einsatz. Sie leitet nach einer
Kollision automatisch eine Bremsung ein, wenn der
Fahrer nicht mehr selbst eingreifen kann. Bei der
optionalen, automatischen Distanzregelung, kurz
ACC, die bei einer Geschwindigkeit von 0 bis 160
km/h (DSG) oder 30 bis 160 km/h (Schaltgetriebe)
aktiv ist, mißt und überwacht ein Radar-Sensor
die Entfernung und die Relativgeschwindigkeit zu
vorausfahrenden Fahrzeugen. In Kombination mit
dem DSG bremst ACC das Fahrzeug, beispielsweise
in Kolonnen oder in Stausituationen, auch bis zum
völligen Stillstand ab. Die Markteinführung des
neuen Caddy startet in Deutschland Ende Juni. Ab
März kann er schon beim Händler bestellt werden.
möglicherweise weitgehend vermeiden. „Heutzutage
sind Fahrzeuge von Volvo Trucks so konstruiert, daß
tote Winkel vermieden werden. Trotzdem kann es in
verkehrsreichen Situationen leicht passieren, dasßdem Fahrer etwas Wichtiges entgeht – zum Beispiel
ein Radfahrer, der sich auf der Beifahrerseite nähert.
Dieses Problem können wir nun lösen, indem wir
den Fahrer in die Lage versetzen, alles zu sehen und
zu verstehen, was rund um das Fahrzeug vor sich
geht“, so Carl Johan Almqvist, Volvo Trucks Traffic
& Product Safety Director.
Ausblick 2015
Auch im Auto wollen Nutzer heute ihre Smartphones verwenden. Dabei gebietet es jedoch die
Sicherheit, daß der Fahrer zum Anrufen, Lesen von
Kurznachrichten, Internetsuchen oder Updates im
Computern im Handwerk/
handwerke.de
gegründet 1984, dient als unab­­hän­­gi­ges Fachmagazin für moderne
Kommunikation den Betrieben der
Bauhaupt- und Nebengewerbe im
„portionierten“ Wissens- und
Techno­logie-Transfer.
Herausgeber: Horst Neureuther
© Copyright: CV München
CV Computern-Verlags GmbH
Goethestraße 41, 80336 München
Telefon 0 89/54 46 56-0
Telefax 0 89/54 46 56-50
Postfach 15 06 05, 80044 München
E-Mail: [email protected]
[email protected]
www.handwerke.de
Geschäftsleitung:
Dipl.-Vw. H. Tschinkel-Neureuther
Redaktion und redaktionelle
Mitarbeiter in dieser Ausgabe:
Dipl.-Ing. (Arch.) Marian Behaneck
RA Dr. Johannes Fiala
Margrit Lingner
Elke Neureuther
Horst Neureuther (verantw.)
Dipl.-Ing. (Univ) Peter Pernsteiner
Dipl.-Math. Peter A. Schramm
Anzeigenleitung:
Dipl.-Vw. Heide Tschinkel-Neureuther
e-mail: [email protected]
Schutz von Fußgängern
und Radfahrern
Volvo Trucks hat eine neue Technologie entwickelt, die speziell dem Schutz von Fußgängern und
Radfahrern dient. Die einzigartige Innovation
ermöglicht dem Fahrzeug die Wahrnehmung
sämtlicher Vorgänge rund um den Lkw. Analog
zur Funktionsweise des menschlichen Verstandes
kann das Fahrzeug sein Umfeld interpretieren und
Maßnahmen zur Unfallvermeidung vorschlagen
und ausführen. Die Technik befindet sich in der
Testphase und kann in fünf bis zehn Jahren Wirklichkeit werden. In Europa zählt eingeschränkte
Sicht laut Volvo Trucks zu den Hauptursachen
für schwere Lkw-Unfälle, an denen ungeschützte
Verkehrsteilnehmer beteiligt sind. Mit der von
Volvo Trucks entwickelten technischen Neuerung,
die das Ergebnis eines gemeinsam mit Volvo Cars
durchgeführten Forschungsprojekts namens „NonHit Car and Truck“ ist, lassen sich derartige Unfälle
sozialen Netz die Bedienelemente des FahrzeugBordsystems nutzt. Der Automobilzulieferer Continental bietet daher Fahrzeugherstellern weltweit mit
seinem multifunktionalen Smartphone-Terminal
(MFST) die Basis, mit der Autofahrer die Funktionen ihres Smartphones im Fahrzeug komfortabel
und gleichzeitig sicher bedienen können.
Die Funktion des neuen Terminals erläutert Andreas
Wolf, Leiter des Geschäftsbereichs Body & Security,
so: „Mit dem multifunktionalen Smartphone-Terminal ist die Zeit des Handy-Kabelgewirrs beendet.
Der Autofahrer legt das Smartphone ganz einfach
in eine Ablagebox im Cockpit. Damit können dann
bereits alle während der Fahrt relevanten Funktionen
über die Bedienelemente im Auto verfügbar gemacht
werden. Gleichzeitig wird das Handy kabellos geladen.“ Der erste Serieneinsatz des neuen Terminals
ist bereits für 2015 geplant.
Layout:
AD&D Rosenheim, Silvia Romann
Druck: Dierichs Druck und Media
GmbH & Co. KG, Kassel
Druckauflage: 52.500
Tatsächliche Verbreitung:
52.232 (I/15)
Auflage und Verbreitung kontrolliert.
31. Jahrgang
Erscheinungsweise: 10 x jährlich
Abo-Preis:
29,– € p.a. plus Porto inkl. MwSt.
Einzelpreis: 2,90 €
Ein Abonnement verlängert sich auto­
ma­tisch um ein Jahr, wenn es nicht
spätestens 3 Monate vor Ablauf des
Bezugszeitraumes gekündigt wird.
ISSN 0931-4679
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern e.V.
(IVW) Berlin
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 32 vom 01.01.2015.
Titelkopf: © Fotolia.de/yellowj
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
25
SOFTWARE
Der seit Jahresbeginn geltende Mindestlohn und die damit verbundene
Dokumentationspflicht hat der mobilen Zeiterfassung eine zusätzliche
Aktualität verschafft. Diese dreiteilige Marktübersicht vergleicht aktuelle
Systeme und gibt Entscheidungshilfen … von Marian Behaneck
M O B I L E Z E I T E R FA S S U N G :
Digitale
Stundenzettel, Teil 1
D
er Kostenfaktor Zeit wird in vielen Unternehmen
noch immer mehr oder weniger präzise auf Zetteln
erfaßt. Folgen dieser „Zettelwirtschaft“: Mitarbeiterstunden werden erst kurz vor Feierabend oder vor dem Wochenende aus dem Gedächtnis handschriftlich notiert. Ungenaue Angaben, Rückfragen der Buchhaltung, Mehrarbeit,
eine späte Rechnungsstellung und eine dadurch bedingte
schlechte Unternehmens-Liquidität sind die Folge. Zusätzliche Aktualität erhält die mobile Zeiterfassung durch das seit
Jahresbeginn geltende Mindestlohngesetz. Danach müssen
die Arbeitszeiten aller Mitarbeiter mit einem Bruttolohn
unter 2.958 Euro, also insbesondere auch von geringfügig
beschäftigten Minijobbern, aufgezeichnet werden: Beginn,
Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit müssen innerhalb
einer Woche erfaßt und mindestens zwei Jahre aufbewahrt
werden. Weitere Infos: www.der-mindestlohn-gilt.de
Die Bandbreite der
Erfassungs-Hardware
reicht von speziellen
Eingabegeräten mit und
ohne Scan-Funktion
(MobilZeit, oben) bis zu
Smartpones oder TabletPCs (CrossCom, rechts)
Digitale Stundenzettel statt „Zettelwirtschaft“
Unleserliche, unpräzise oder nicht abgegebene Stunden- oder Rapportzettel verursachen in den Unternehmen einen erheblichen Nachforschungs-, Kontroll- und Bearbeitungsaufwand: Sie müssen ausgefüllt,
eingesammelt, überprüft, eingetippt und Projekten zugeordnet werden.
Fehlen Stundenzettel, sind sie unleserlich, fehlerhaft oder nicht plausibel, muß zeitraubend nachrecherchiert werden. Zwischen der Leistungserbringung und der Bereitstellung der Daten für die Buchführung
können so unter Umständen mehrere Wochen vergehen. Das erschwert
Produkt-Name / Version
ADMIA Chrono / 2014
Anbieter
ADMIA Solutions
Connect2Mobile
www.admia.com
www.connect2mobile.de
n / n / n / n offen zu allen n / n / n / n RIB, Bau financials,
ERP-Systemen
BRZ, SAP, DATEV, GREENGalaXL etc.
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / Notebook
Software: PC-Software / native App /
Web-App / Schnittstellen zu
Betriebssystem: Android / iOS / Win 7 / 8 / sonst.
Hardware: spezielle Hardware / Handy /
Smartphone / Tablet / sonst.
Branchen: Rohbau / Dach / Holz- / Metallbau /
SHK / Elektro / Schreiner / sonst.
Einsatzbereiche: Zeit- / Tätigkeits- Auftrags- /
Material- / GPS-Standort- / FahrzeugdatenErfassung / sonst.
Erfaßte Zeitdaten: Arbeitsbeginn / -ende /
Pausen / Auftrag / Tätigkeit / Kostenstellen /
Kostenträger / sonst.
Datenabgleich: Docking-Station / SMS /
E-Mail / Online / sonst.
Identifikation: PIN / Barcode / Chipkarte /
Fingerprint / sonst.
Besonderheiten:
Preise pro Mitarbeiter (in €, zzgl. MwSt.)
Rabatt bei mehreren Einheiten:
Ja / Rabattwert
26
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
n/n/n/n/n/n/n
bau-mobil / k.A.
n/n/n/n/n/n/n/
n/n/n/n
Bauindustrie
n / n / n / n / n / n / Zulagen,
Foto-Doku, Reporting, Gerät, LV,
Einsatzplanung …
n/n/n/n/n/n/n/
Zulagen, Saison-KUG und andere
Abwesenheitszeiten
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / Fixe Zuweisung
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
k.A.
250,n / 10% ab 50 Stk.
zum mobilen Gerät
Qualifikationsverw., Mobile
Application Management,
Bautagesberichte
550,- pro Kolonne
n / a.A.
bindung online an den Firmen-Server übergeben. Letzteres ist zum
Beispiel dann sinnvoll, wenn Montageteams über Tage und Wochen
extern tätig sind. Dank der zeitnahen Vor-Ort-Erfassung und vorgegebenen Eingabeabfolge lassen sich Arbeitsaufwand, Kostenstellen und
Kostenträger unmittelbar verknüpfen. Eingabefehler, Ungenauigkeiten
oder Manipulationen sind nahezu ausgeschlossen.
Zettelwirtschaft war gestern: die
digitale Vor-Ort-Dokumentation
von Zeiten und Tätigkeiten
rationalisiert Abläufe (Connect2Mobile)
Controlling-Funktionen inklusive
eine zeitnahe Rechnungsstellung und macht ein wirksames Projekt- und
Unternehmenscontrolling unmöglich. Demgegenüber haben „digitale
Stundenzettel“ gleich mehrere Vorteile: Die Erfassung ist automatisiert,
Zeit- und Tätigkeitsnachweise erfolgen zeitnah, nachvollziehbar und
präzise, Fehler bei der Lohnabrechnung werden minimiert, Zeiten und
Kosten gespart. Dazu werden am Smartphone, Tablet-PC oder einem
speziellen Erfassungsgerät Arbeitszeiten, Tätigkeiten und andere Daten nach einem vordefinierten Schema abgefragt. Die erfaßten Daten
werden entweder zeitversetzt im Büro per Docking-Station eingelesen,
per SMS vom Einsatzort versandt oder über eine mobile Internetver-
DIGI-WebApp / k.A.
fasttime / 3.0.5
GHU Zeiterfassung / k.A.
DIGI-ZEITERFASSUNG
www.digi-zeiterfassung.de
n / n / n / n ERP, Buchhaltung etc.
n/n/n/n
n/n/n/n
Echtzeit Zeitmanagement
www.fasttime.de
n / n / n / n Web SAAS
GHU datacomp
www.ghu-datacomp.de
n/n/n/n
n / n / n / n / Java
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n/
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
alle Dienstleister
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / GPRS
n/n/n/n
Ist im System eine GPS-Lokalisierung integriert – was aus rechtlichen
Gründen allerdings einer schriftlichen Einwilligung der betroffenen
Mitarbeiter bedarf – sind beiAnzeige
spielsweise Plausibilitätsprüfungen möglich. So lassen sich etwa
Standortdaten automatisch mit
der Adresse der Baustelle abgleichen, auf der sich der Mitarbeiter angemeldet hat. Unlauteren
Stundenabrechnungen wird so ein
Riegel vorgeschoben, wodurch sich
ein mobiles Zeiterfassungssystem
schnell amortisieren kann: Wird
beispielsweise täglich nur eine halbe
Stunde zu viel aufgeschrieben, entstehen bei einem durchschnittlichen
Lohnstundensatz nach einem Jahr bereits Mehrkosten von rund 5.000
Euro. Das entspricht in etwa den Investitionskosten für ein mo-
MobilZeit System T4 / k.A.
n/n/n/n/n/n
Midcom Mobile Zeiterfas- Mobilrapport / k.A.
sung App / 5.3
midcom
Sander & Doll
www.midcom.de
www.sander-doll.com
n / n / n / n ERP, CRM und n / n / n / n
Servicemanagement
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / Android, Da- n / n/ n / n
tafox Timebox o. PZE Master
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / n / n / n alle
Bau- und Ausbaugewerke
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / Echtzeit-
n/n/n/n
n / n / n / n / GPRS
n / n / n / n / Auswahl,
übertragung über Internet
n/n/n/n
n/n/n/n
n / n / n / n / RFID
Intuit. Bed., Fotos an Buchungen, Kundensignatur am
Mobilgerät
3,59 pro Monat (App), a.A.
(PC-Softw.)
Robuste Hardw., einfache Bed.,
geringe laufende Kosten
n/n/n/n
Bautagebuch, Fotofunktion,
Unterschriftenfunktion
Offline-Apps, intuitive Benutzerf., Kosten-/Nutzen
ab 149,n / a.A.
4,95 pro Monat (auch
Admin-Account)
n / 10 bis 20%
NFC
k.A.
k.A.
n
Cloud Softw. Suite, Cloud- u.
Kaufsoftw., 14 J. Erfahrung
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pro Nutzer gebucht)
n / Staffel ab 20 Nutzer bzw.
100 Mitarbeiter
MobilZeit
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n/n/n/n
n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
a.A.
k.A.
n
Erläuterungen: n vorhanden, n nicht vorhanden, k.A.: keine Angabe., a.A.: auf Anfrage. Alle Angaben beruhen auf
Herstellerinformationen, Stand: 3/2015, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Abbildungen nicht maßstäblich.
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
27
SOFTWARE
Neben Arbeitszeiten und Pausen
werden auch Material-, Auftragsund Projektdaten erfaßt, teilweise
auch Fotos und Unterschriften
(Digi Zeiterfassung)
biles Zeiterfassungssystem in einem Kleinbetrieb. Umgekehrt weiß das
Unternehmen, wo seine Mitarbeiter sind und kann sie bei Bedarf an
mehreren Baustellen zeit- und wegeoptimiert einsetzen. Zu den weiteren
Vorteilen zählen Controlling-Funktionen: Schon am folgenden Tag
ist bei Bedarf die Kostensituation eines Projekts auswertbar. Auf diese
Weise erhält man einen tagesaktuellen Überblick, wieviel Zeit für ein
Projekt aufgewandt wurde und wie groß die Abweichungen gegenüber
der Kalkulation sind. Damit gewinnt man auch in der Vorkalkulation eine größere Sicherheit, da die kalkulierten Zeitwerte aufgrund
präziser Daten sich den tatsächlichen Werten stetig annähern. Auch
für die Lohnbuchhaltung bricht eine „neue Zeitrechnung“ an: Liegen
dank digitaler Technik alle erforderlichen Arbeitsnachweise zeitnah
vor, ist eine termingerechte und korrekte Lohnabrechnung, respektive
schnellere Rechnungslegung möglich. Auch komplexe Zulagen- und
Provisionsberechnungen im Rahmen einer Prämienentlohnung werden damit einfacher. Unterschiedliche Tarifverträge oder individuelle
Arbeitszeitmodelle können ebenso berücksichtigt werden. Wöchentliche
Ausdrucke der erfaßten Zeiten steigern das Mitarbeitervertrauen und
die Lohntransparenz.
Angebotsvielfalt erschwert Auswahl
Mit zunehmender Bedeutung der Zeitwirtschaft und der Notwendigkeit
zur Mobilität steigt auch die Zahl mobiler Zeiterfassungs-Systemanbieter. Rund 90 Anbieter allgemeiner und bau-/branchenspezifischer
Lösungen listet das „Informationsportal für die mobile Zeiterfassung“
(www.mobile-zeiterfassung.info) auf. Die Bandbreite reicht von der
einfachen Tabellenkalkulation über die branchenübergreifende mobile
Zeit-, Fahrzeugdaten- und Standorterfassung – bis hin zu branchenspezifischen Lösungen, bei denen das Modul „Mobile Zeiterfassung“
Teil einer umfassenden Zeit- und Materialwirtschafts-, respektive
ERP-Branchenlösung ist (Enterprise Ressource Planning). Die Systeme
unterscheiden sich nicht nur in der Konzeption, sondern auch darin,
wie erfaßt wird, was erfaßt wird, bzw. wie genau Zeiten und Tätigkeiten
aufgenommen werden. Auch eine Anbindung an die Betriebsdatenerfassung (BDE), Zutrittskontrolle, die Mitarbeiter- und Fahrzeugortung
etc. ist unterschiedlich. Deshalb ist die Aufstellung eines individuellen
Anforderungsprofils sinnvoll. Je präziser man eigene aktuelle und
möglichst auch künftige Anforderungen definieren kann, desto besser
Produkt-Name / Version
Sykasoft / k.A.
timeCard Zeiterfassung / 6
Time after Time / k.A.
Topkontor Zeiterfassung
Virtic Mobile Zeitwirtschaft
Anbieter
Syka-Soft
www.sykasoft.de
n / n / n / n diverse
Ausgabeschnittstellen
n / n / n / n (Cloud-Lösung)
n / n / n / n / Notebook
REINER SCT
www.reiner-sct.com
n / n / n / n DATEV lodas,
Lexware lohn&gehalt
n/n/n/n
n/n/n/n
Blue:solution software
www.topkontorzeiterfassung.de
n / n / n / n Sage HWP, Hapak,
TopKontor Handwerk, Meisterbüro...
n/n/n/n
n/n/n/n
virtic
www.virtic.de
n / n / n / n Lohnsoftware,
ERP-Software
n / n / n / n (webbasiert)
n / n / n / n / PC-Terminal
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n /n
n / n / n / n / n / n / n (bran-
n/n/n/n/n/n/n
chenneutral)
n/n/n/n/n/n
Anlagenbau, Energietechnik
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
Software: PC-Software / native App /
Web-App / Schnittstellen zu
Betriebssystem: Android / iOS / Win 7 / 8 / sonst.
Hardware: spezielle Hardware / Handy /
Smartphone / Tablet / sonst.
Branchen: Rohbau / Dach / Holz- / Metallbau /
SHK / Elektro / Schreiner / sonst.
Einsatzbereiche: Zeit- / Tätigkeits- Auftrags- /
Material- / GPS-Standort- / FahrzeugdatenErfassung / sonst.
Erfaßte Zeitdaten: Arbeitsbeginn / -ende /
Pausen / Auftrag / Tätigkeit / Kostenstellen /
Kostenträger / sonst.
Datenabgleich: Docking-Station / SMS /
E-Mail / Online / sonst.
Identifikation: PIN / Barcode / Chipkarte /
Fingerprint / sonst.
Besonderheiten:
Preise pro Mitarbeiter (in €, zzgl. MwSt.)
Rabatt bei mehreren Einheiten:
Ja / Rabattwert
28
COMPUTERN IM HANDWERK 3-4/15
universell einsetzbar
n/n/n/n/n/n/
Terminplanung
n/n/n/n/n/n
CrossCom
www.time-after-time.de
n / n / n / n div. Branchenprogr.
über Datei- und DB-Schnittstelle
n / n / n / n Auswert.: Win
n / n / n / n / Barcode-Scanner,
Sprachdialog
n/n/n/n/n/n/n/
GaLa, Messebau, Hausmeisterdienste
n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n/n
n / n / n / n / über Webser-
n/n/n/n
n / n / n / n / USB, BT, WLAN,
n / n / (n) / n
Mobilfunk
n/n/n/n
vice oder Cloud
n / n / n / n/ Benutzerkonto
und Passwort
Cloud-Lösung, auf allen Geräten mit Internet lauffähig
5,90 pro Monat
n / abhängig von Anzahl
Monteure/Geräte
Projekt-/Arbeitszeiten,
Urlaubs-, Schicht-, Abwesenheitsplan, DATEV-Schnittstelle
5,- / 59 ,- pro Monat (Cloudlösung / On-Premise-Lösung)
n
Erfassung m. beliebigen Endgeräten,
indiv. Anpassung möglich, Beratung
ab 800,n / bis zu 25%
n/n/n/n/n/n/n
individuelle Zusatzfelder per Terminal Reisetätigkeiten, Gerätenuterfassbar
zungszeiten
n / n / n / n / Schnittstellen zu
n/n/n/n
ERP und Warenwirtschaft
n / n / n / n / Handvenen-Leser
n/n/n/n
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automatische Schnittstellen,
Unternehmenskennzahlen
ab 390,n
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Reiskostenabrechnung
8,- bis 25,- pro Monat
n / a.A.
Webbasierte Systeme
funktionieren auf
jeder aktuellen
Hardware mit (mobilem) Internet-Anschluß (Syka-Soft)
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Stunde, die gearbeitet wird. Um zu
wissen, ob sich die Arbeit unternehmerisch lohnt, braucht man volle
Übersicht und ein klares System. Zu
jedem Zeitpunkt. Bei Arbeitszeiten,
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ZMI-Time
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B Mobile & Time-Systems
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n / n / n / n ERP-Lohnund Gehalt-Software
n / n / n / n / Blackberry
n / n / n / n / Mobiles
Berührungs-Lesegerät
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ZMI
www.zmi.de
n / n / n / n ERP, PPS, Warenwirtschaft
n/n/n/n
n/n/n/n
123erfasst.de
www.123erfasst.de
n / n / n / n DATEV, BRZ, BPS,
Bau financials, ARRIBA etc.
n / n / n / n (Web-App)
n/n/n/n
n / n / n / n / n / n / n Fen-
n/n/n/n/n/n/n
n/n/n/n/n/n
sterhändler
n / n / n / n / n / n / ZMIPlantafel (Montageplanung)
n/n/n/n/n/n/n
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Straßenbau, Rohrbau
n / n / n / n / n / n / FotoDoku, Bautagebuch, Spesen,
Urlaub, Einsatzplanung
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läßt sich die Anzahl der in Frage kommenden Lösungen eingrenzen.
Benötigt man beispielsweise auch die Standortdaten der Mitarbeiter
und Fahrzeuge, um sie wegeoptimiert an den nächsten Einsatzort zu
schicken, ist eine GPS- und Kommunikationsfunktion erforderlich,
die nicht alle Systeme bieten. Berücksichtigt werden sollten auch die
eigenen betrieblichen Gegebenheiten, Arbeitsweisen, aufgabenspezifischen Anforderungen, aber auch die Akzeptanz der Mitarbeiter. Zu den
weiteren Unterscheidungsmerkmalen gehört auch das Softwarekonzept:
Handelt es sich um eine auf speziellen mobilen Endgeräten lauffähige
Kaufsoftware oder um eine webbasierte Mietsoftware für Smartphones? Während sich die einmaligen Investitionskosten pro Mitarbeiter
zwischen 150 und 1.500 Euro bewegen, beläuft sich die Miete auf etwa
5 bis 15 Euro/Monat (jeweils ohne Hardware). Da die Systeme meist
gleich für mehrere Mitarbeiter erworben werden, ist auch ein Blick auf
die Mehrfachlizenz-Rabattstaffelung sinnvoll.
Wenn Zeit Geld ist,
warum zählen Sie
dann nicht nach?
planung, Plantafel
n/n/n/n
n / n / n / n / GSM, GPRS, WLAN
n/n/n/n
n / n / n / n / Touch-
n / n / n / n / RFID
n / n / n / n / Benutzer +
Button, RFID
Durchg. Architektur Soft- und
Hardware, Komplettanbieter,
eigene Soft- und Hardware
k.A.
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keine Folgekosten)
n / nach Umfang und MitarbeiterAnzahl
Passwort, pers. Smartphone
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Niederl., inkl. Rechtesystem,
ganzheitl. Zeiterfassung
ab 9,90 pro Monat (Kauf/Miete)
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SOFTWARE
Über die Auswertungssoftware stehen im
Unternehmen alle Daten tagesaktuell zur
Verfügung, was zeitnahe Soll-/Ist-Vergleiche ermöglicht (Echtzeit Zeitmanagement)
Wichtig: Mitarbeiter „mitnehmen“
Vor der Entscheidung für ein mobiles System sollte man Grundsatzfragen klären: Lohnt sich die mobile Zeiterfassung überhaupt? Schließlich
kostet die Einführung nicht nur Geld, sondern auch Zeit (Schulung,
Bedienung, Pflege etc.). Müssen Mitarbeiter häufig wechselnde Tätigkeiten ausführen, wird die Erfassung einzelner Zeitabschnitte schnell zu
aufwendig. Sind mehrere Mitarbeiter häufig (mindestens einen Tag pro
Woche) an verschiedenen Standorten tätig und ist ein aufgabenteiliges
Arbeiten möglich, hat die mobile Zeiterfassung gegenüber Stundenzetteln dagegen klare Vorteile. Ein klares Entscheidungskriterium für die
mobile Zeiterfassung könnte auch das Mindestlohngesetz und die damit
zusammenhängende Dokumentationspflicht sein (s.o.). Grundsätzlich
setzt eine erfolgreiche Einführung eine vorbereitende Aufklärung aller
Mitarbeiter voraus, andernfalls können sie die Zeiterfassung schnell als
Kontrolle empfinden.
Weitere Infos
www.mittelstand-digital.de Rubrik „Mobiles Arbeiten“
www.mobile-zeiterfassung.info Informationsportal zum Thema
www.wikipedia.de Suchwort: „Mobile Zeit­erfassung“
BMWi, NEG, MÜKE (Hrsg.): Mit Hammer, Säge und Smartphone. Mobiles Arbeiten im Handwerk, Eigenverlag, Münster 2011,
Download: www.mittelstand-digital.de/de/wissenspool/mobilesarbeiten/publikationen.html
Systeme mit GPS-Ortungsfunktion
ermöglichen zusätzlich eine wege­
optimierte Mitarbeiter-Steuerung
und Einsatzplanung (Virtic)
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