¨ hrung Logik in der Informatik - Einfu in die formale Logik Sommersemester 2015 Prof. Dr. Isolde Adler Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Inhalt 4. Ehrenfeucht-Fra¨ıss´e-Spiele 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 Isolde Adler Das m-Runden EF-Spiel Der Satz von Ehrenfeucht Logische Reduktionen Der Satz von Hanf Die Hanf-Lokalit¨ at der Logik erster Stufe Der Satz von Fra¨ıss´e Logik – SoSe 2015 2/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Bemerkung 4.22 (Gewinnstrategie fu ¨r Spoiler) Seien A und B zwei σ-Strukturen. Sei ϕ ein FO[σ]-Satz s. d. A |= ϕ und B 6|= ϕ. Sei m := qr(ϕ). Gem¨aß Satz 4.21 und Satz 4.8 hat dann Spoiler eine Gewinnstrategie im Spiel Gm (A, B). Der Satz ϕ gibt sogar direkt einen Gewinnstrategie f¨ ur Spoiler an. Er gewinnt, indem er Elemente in A w¨ahlt, die den ∃-Quantoren in ϕ entsprechen, und Elemente in B, die den ∀-Quantoren in ϕ entsprechen. Beispiel – Siehe Tafel – Isolde Adler Logik – SoSe 2015 3/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Bemerkung 4.23 (≡m hat nur endlich viele ¨ Aquivalenzklassen) Sei m ∈ N und sei σ eine funktionenfreie, endliche Signatur. Dann gilt: ¨ (a) ≡m hat nur endlich viele Aquivalenzklassen auf der Klasse aller σ-Strukturen. ¨ (b) Die ≡m -Aquivalenzklasse, zu der die Struktur A geh¨ort, wird durch m ϕA definiert. (c) F¨ ur alle FO[σ]-S¨atze ψ mit qr(ψ) = m gilt: {A : A ist eine σ-Struktur, A |= ψ} ¨ ist eine endliche Vereinigung von Aquivalenzklassen bzgl. ≡m . (d) Es gibt nur endlich viele paarweise nicht ¨aquivalente Formeln vom Quantorenrang h¨ ochstens m. Beweis. – Siehe Tafel – Isolde Adler Logik – SoSe 2015 4/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Korollar 4.24 Sei σ eine endliche, funktionenfreie Signatur. Ist S eine Klasse von Strukturen und C ⊆ S eine Klasse von σ-Strukturen, so sind folgende Aussagen ¨aquivalent: (a) C ist nicht FO-definierbar in S. (b) F¨ ur jedes m ∈ N gibt es σ-Strukturen Am ∈ C und Bm ∈ S \ C , so dass Am ≈m Bm . Beweis. – Siehe Tafel – Isolde Adler Logik – SoSe 2015 5/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Inhalt 4. Ehrenfeucht-Fra¨ıss´e-Spiele 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 Isolde Adler Das m-Runden EF-Spiel Der Satz von Ehrenfeucht Logische Reduktionen Der Satz von Hanf Die Hanf-Lokalit¨ at der Logik erster Stufe Der Satz von Fra¨ıss´e Logik – SoSe 2015 6/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Satz 4.25 (Graphzusammenhang und Erreichbarkeit sind nicht FO-definierbar) (a) Sei UGraphs die Klasse aller endlichen ungerichteten Graphen. D. h. aller σGraph -Strukturen A = (A, E A ), ss dass E A irreflexiv und symmetrisch ist. Sei Conn die Klasse aller endlichen ungerichteten zusammenh¨angenden Graphen. Es gilt: Conn ist nicht FO-definierbar in UGraphs. (b) Sei σ := {E , s, t} mit einem zweistelligen Relationssymbol E und zwei Konstantensymbolen s und t. Sei RGraphs die Klasse aller σ-Strukturen, und sei Reach die Klasse aller σ-Strukturen A, in denen es einen Pfad von s A nach t A gibt. Es gilt: Reach ist nicht FO-definierbar in RGraphs. Beweis. – Siehe Tafel – Isolde Adler Logik – SoSe 2015 7/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Bemerkung 4.26 (logische Reduktion) Die Vorgehensweise im Beweis von Satz 4.26 ist unter dem Begriff logische Reduktion (bzw. logische Interpretation) bekannt. Im Beweis von Satz 4.26 wurde das Problem, einen FO-Satz zu finden, der ausdr¨ uckt, dass einen lineare Ordnung gerade Kardinalit¨at hat, auf das Problem reduziert, einen FO-Satz zu finden, der Graph-Zusammenhang definiert. Dazu haben wir innerhalb einer linearen Ordnung einen geeigneten Graphen simuliert“ (bzw. interpretiert“), indem wir die Kantenrelation ” ” des Graphen durch eine FO-Formel beschrieben haben. Diese Methode der logischen Reduktion ist oft n¨ utzlich, um bereits bekannte Nicht-Definierbarkeits-Resultate auf neue Nicht-Definierbarkeits-Resultate zu u ¨bertragen. Isolde Adler Logik – SoSe 2015 8/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Inhalt 4. Ehrenfeucht-Fra¨ıss´e-Spiele 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 Isolde Adler Das m-Runden EF-Spiel Der Satz von Ehrenfeucht Logische Reduktionen Der Satz von Hanf Die Hanf-Lokalit¨ at der Logik erster Stufe Der Satz von Fra¨ıss´e Logik – SoSe 2015 9/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Der Satz von Hanf Der Satz von Hanf liefert ein hinreichendes Kriterium f¨ ur die ¨ m-Aquivalenz zweier Strukturen, so dass man durch die Anwendung dieses Satzes leicht zeigen kann, dass A ≡m B, ohne daf¨ ur explizit eine Gewinnstrategie f¨ ur Duplicator im m-Runden EF-Spiel konstruieren zu m¨ ussen. Isolde Adler Logik – SoSe 2015 10/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele Definition 4.27 (Gaifman-Graph; Distanzfunktion; Nachbarschaft). . . Sei σ eine funktionenfreie Signatur und sei A eine σ-Struktur. (a) Der Gaifman-Graph G(A) von A ist der ungerichtete Graph mit Knotenmenge V G(A) = A und Kantenmenge E G(A) := {u, v } : u 6= v und es gibt ein R ∈ σ und ein Tupel (a1 , . . . , ar ) ∈ R A sodass u, v ∈ {a1 , . . . , ar } Isolde Adler Logik – SoSe 2015 11/12 Ehrenfeucht-Fra¨ıss´ e-Spiele . . . Definition 4.27 (Gaifman-Graph; Distanzfunktion; Nachbarschaft) (b) Die Distanzfunktion DistA : A × A → N ∪ {∞} ist definiert durch: DistA (u, v ) := min{` ∈ N : es gibt einen Pfad der L¨ange ` in G(A) von u nach v }. Falls es in G(A) keinen Pfad von u nach v gibt, ist DistA (u, v ) := ∞. Ist v ∈ A und U ⊆ A, so setzen wir DistA (v , U) := min{DistA (v , u) : u ∈ U}. Isolde Adler Logik – SoSe 2015 12/12
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