8. Kulturpolitischer Bundeskongress der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. »Kultur.Macht.Einheit? Kulturpolitik als Transformationspolitik« 18./19. Juni 2015, Berlin/Hotel Aquino Tagungszentrum FORUM 2: Den Wandel gestalten Agenturen der kulturellen Transformation 1. Programm Freitag, 19. Juni Beginn: 9.00 Uhr Ende: 10.30 Uhr Podium: Katja Aßmann Künstlerische Leiterin Urbane Künste Ruhr, Gelsenkirchen Antonia Lahmé Wiss. Mitarbeiterin Programmbereich, Kulturstiftung des Bundes, Halle/Saale Friedrich-Wilhelm von Rauch Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, Berlin Moderation: Cornelia Dümcke Kulturökonomin, Culture Concepts, Berlin 2. Problemskizze Der Blick zurück zeigt, dass in den zurückliegenden zwei ein halb Jahrzehnten ein großer gesellschaftlicher Wandel vollzogen worden ist, der heute ohne den Bezug zur Globalisierung und Digitalisierung jeglicher Lebens- und Arbeitswelten kaum mehr auskommt. Man könnte dafür durchaus den Begriff einer großen „kulturellen Transformation“ benutzen, wenn man ihn nicht ausschließlich und verkürzt auf den Prozess der deutschen Einheit reduziert sowie Kultur nicht als Ressort sondern als Dimension gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse begreift. In den Prozess der kulturellen Transformation waren und sind die Künste und die Kultur auf ganz unterschiedliche Weise hineingezogen. Dies sollte auch Folgen für politische Handlungskonzepte haben, in denen es verstärkt darum ging, unter veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aktive Gestaltungsmöglichkeiten für die Künste und die Kultur zu erschließen. Dabei ist die demographische Entwicklung nur eine von vielen anderen, aktuellen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist die Frage zu den „Agenturen der kulturellen Transformation“, die angetreten sind, „den Wandel zu gestalten“ eine außerordentlich aktuelle, keineswegs auf die Vergangenheit gerichtete. Dennoch lohnt auch der kritische Blick zurück. Welche Vorstellungen vom Wandel in der Kultur hat es nach der deutschen Einigung gegeben? Wie hat sich der Wandel in der Kultur widergespiegelt? Welche kritischen Fragen sind aus heutiger Perspektive an den kulturellen Transformationsprozess zu stellen? Mit welchen Konzepten haben „Agenturen der kulturellen Transformation“ auf die veränderte Wirklichkeit in Kultur und Gesellschaft reagiert? Schließlich interessiert der Blick auf die Gegenwart und vor allem Zukunft: Was sind aus Sicht von Agenturen der kulturellen Transformation die heute notwendigen Konzeptionen, um den Wandel zu gestalten? Wie relevant sind die Künste und die Kultur für die Bewältigung des gesellschaftlichen Wandels? Forum 2 hat die Chance, diese Fragestellungen aus drei unterschiedlichen Perspektiven zu reflektieren und zu diskutieren: Urbane Künste Ruhr verfolgt als Nachfolgeprojekt der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 das Ziel, neue Perspektiven der Stadt- und Regionalplanung über die Mittel der bildenden und darstellenden Künste zu eröffnen. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ist eine der wichtigsten Kulturstiftungen in Ostdeutschland und hat den Transformationsprozess als Kulturförderer begleitet. Die Kulturstiftung des Bundes hat den Prozess der Transformation sowohl national als auch international zu einem zentralen programmatischen Bezugspunkt erklärt. 3. Biographien Referenten Katja Aßmann, *1971, arbeitete nach dem Studium der Architektur und Kunstgeschichte maßgeblich an der Internationalen Bauausstellung Emscher Park und übernahm in der Endphase die Bereichsleitung Kunst und Kultur. Neben kuratorischen Tätigkeiten arbeitete sie an interdisziplinären Kunstproduktionen und Ausstellungen zu den Themen Lichtkunst, Architektur, Design und Landschaftsarchitektur, sowie als Programmleiterin für die Bereiche Bildende Kunst und Architektur der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 und als Geschäftsführerin der Landesinitiative StadtBauKultur NRW. Im Februar 2012 hat Katja Aßmann die Künstlerische Leitung von Urbane Künste Ruhr übernommen. Antonia Lahmé, *1972, studierte Germanistik, Philosophie, Politikwissenschaft und Theater- Film- und Fernsehwissenschaften in Köln und Paris. Während des Studiums Dramaturgieassistenzen an verschiedenen Stadt- und Staatstheatern, Mitarbeit Bonner Biennale. Neue Stücke aus Europa. 2000-2001 freie Mitarbeit beim WDR Hörfunk, 2001-2002 Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Theater der Welt 2002 in Köln, Düsseldorf, Bonn und Duisburg, 2002-2004 Dramaturgin beim Theatertreffen Berlin und Leitung Stückemarkt, seit 2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kulturstiftung des Bundes. Hier Entwicklung des Heimspiel-Fonds für Theaterprojekte, JEKI – Jedem Kind ein Instrument, Kulturagenten sowie wissenschaftliche Begleitung verschiedener Kongresse und Veranstaltungen. Derzeit intensive Beschäftigung mit dem Thema „Transformation von Kultureinrichtungen“ und Entwicklung eines Förderprogramms zur Stärkung der Kultur in strukturschwachen Räumen. Friedrich-Wilhelm von Rauch, *1956, studierte nach der Offiziersausbildung in der Bundesmarine Evangelische Theologie, Philosophie und Politische Wissenschaft in Hamburg, Kiel und München (Erste und Zweite Theologische Prüfung). Von 1985 - 1987 Honorarvertragsmitarbeiter im Bundeskanzleramt, danach Persönlicher Referent der Bundesministerin für innerdeutsche Beziehungen. 1990 - 1994 Protokollchef des Landes Mecklenburg-Vorpommern und stellv. Abteilungsleiter in der Staatskanzlei in Schwerin. Seit 1996 Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, von 2000 - 2012 zusätzlich Leiter der Kommunikationsabteilung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Mitwirkung in Gremien zu zahlreichen ost- und mitteldeutschen Landesausstellungen und Musikfestivals, Mitglied im European Committee des World Monument Fund. Moderatorin Dr. Cornelia Dümcke, ist Kulturökonomin. Sie gründete 1991 das Büro „Culture Concepts“ mit Sitz in Berlin (www.cultureconcepts.de). Als Projektentwicklerin und Moderatorin ist sie seitdem national und international selbständig tätig. In Deutschland hat sie Kulturkonzepte für Theater, Oper, Tanz und Festivals sowie für Museen und Besucherzentren entwickelt. Sie ist in Expertengremien der UNESCO und der Europäischen Kommission berufen worden und hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht. An der Konzeption und Gründung der „STIFTUNG TANZ – Transition Zentrum Deutschland“ war sie maßgeblich beteiligt und ist heute stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende.
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