URBANE KÜNSTE RUHR 2015 ROADMAP # 1 MAI — NOVEMBER Urbane Künste Ruhr macht Kunst, die den Stadtraum verändert. Unsere Projekte entstehen im gesamten Ruhrgebiet und konfrontieren mit neuen Möglichkeiten der Nutzung und Betrachtung von sichtbaren und verborgenen Orten des urbanen Lebens. START HERE! MAI Die Erweiterung des Aktionsfeldes der Kunst in die Stadt hinein bietet neue Wege, sich einzumischen und gesellschaftliche und ästhetische Veränderungen anzustoßen. AUSSTELLUNG 02 / 04—03 / 05 POTTFICTION URBANE KÜNSTE RUHR IST NEBEN RUHRTRIENNALE, TANZLANDSCHAFT RUHR UND CHORWERK RUHR EIN TEIL DER KULTUR RUHR GM BH IN TRÄGERSCHAFT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN UND DES REGIONALVERBANDES RUHR. WORKSHOP 09 05—10 / 05 / DARLING HARBOUR SYDNEY THEATER HAGEN 1 / 100 JUGENDLICHE AUS DEM GESAMTEN RUHRGEBIET ENTWERFEN IN KÜNSTLERISCHEN WORKSHOPS UND EINEM SOMMERCAMP IHRE WELT VON MORGEN. 2015 3 / WES JUN REISEN IM KREIS EIN AUSSERGEWÖHNLICHER SHUTTLE-SERVICE UND EINE UNIVERSITÄT, DIE BILDUNG STATT REGRESSIVER ASYLPOLITIK FÖRDERT, SCHAFFEN EINEN TREFFPUNKT FÜR MENSCHEN MIT TRANSLOKALEN LEBENSWIRKLICHKEITEN. C O IMPULSE / IMPULSE THEATER FESTIVAL 11 / 06—20 / 06 RINGLOKSCHUPPEN ERÖFFNUNG 2013: 457.033 EINWOHNER GESAMTFLÄCHE 1042,4 KM² KREIS WESEL SILENT UNIVERSITY 13 / 06 ERÖFFNUNG 14 / 06 BUSTOUREN OUR POSITION VANISHES MÜLHEIM KURATOREN HOLGER BERGMANN / DE FLORIAN MALZACHER / DE KÜNSTLER PHIL COLLINS / UK AHMET ÖĞÜT / TR (AN DER RUHR) DINSLAKEN REISEZENTRUM TÄGLICH 14.00 — 1 8.00 TOUREN 15 06—16 / 08 / 4 / CAMP JUL 28 / 06 — 04 / 07 JEWEILS SA / SO JEDES MAL NUR EIN KURZER TAG, ABER JEDES MAL EINE AUSSERGEWÖHNLICHE REISE: SIEBEN KÜNSTLER NEHMEN SIE MIT AUF ENTDECKUNGSTOUREN DURCH DEN KREIS WESEL UND LADEN EIN NACH DINSLAKEN IN EIN REISEZENTRUM DER BESONDEREN ART. ERÖFFNUNG 05 / 07 GELÄNDE JAHRHUNDERTHALLE BOCHUM 12.00 AUSSTELLUNG 13 07—02 / 08 / K U RATO R KAY VON KEITZ / DE KÜNSTLER DANIELA BRAHM / DE LUTZ FRITSCH / DE USCHI HUBER / DE CHRISTIAN ODZUCK / DE EVAMARIA SCHALLER / AT NICOLA SCHUDY / DE HANS WINKLER / DE RIVER CLYDE GLASGOW NOMANSLANDING AUG ORTE DINSLAKEN WESEL XANTEN ALPEN RHEINBERG U.A. 2 / NOMANSLANDING ERZÄHLT GESCHICHTEN VOM LEBEN AM UND AUF DEM WASSER UND FÜHRT DIE BESUCHER AN DEN PUNKT DER UNGEWISSHEIT ZWISCHEN DEM EIGENEN UND DEM FREMDEN. KURATORIN TANJA GOETHE / DE KÜNSTLER TANJA GOETHE / DE HÜSEYIN KARAKAYA / TR CHRISTIAN ODZUCK / DE THOMAS STRAUB / DE JESSICA TWITCHELL / DE DEUTSCHE PREMIERE 15 / 08 KÜNSTLER ROBYN BACKEN / AUS / NL KURATOREN ANDRE DEKKER/OBSERVATORIUM GRAHAM EATOUGH / UK MICHAEL COHEN / AUS NIGEL HELYER / AUS LORENZO MELE / UK / AUS KATJA AßMANN / DE JENNY TURPIN GUSTAVS PARK GELÄNDE ZECHE CARL 5 ESSEN / AUSSTELLUNG 15 / 08—13 / 09 TÄGLICH 14.00 — 23.00 EISENBAHNHAFEN RUHRORT SEP DUISBURG EINE INDUSTRIEBRACHE WIRD IN EINEN LEBENDIGEN ORT DES VERWEILENS UND DES MITEINANDERS VERWANDELT. GUSTAVS PARK DECKT ÜBERLAGERTE WIE ERFUNDENE SPUREN EINER IN VERGESSENHEIT GERATENEN KOKEREI AUF. IM HERBST VORSCHAU GELSENKIRCHEN GERRIT RIETVELD ACADEMIE WIEDER ZU GAST ACTOPOLIS OBERHAUSEN KURATOREN ANGELIKA FITZ / AT KATJA AßMANN / DE 26 / 09 — 29 / 09 OKT 6 / URBAN LIGHTS RUHR LABOR STARTSCHUSS FÜR EIN DREIJÄHRIGES PROJEKT MIT DEN GOETHE-INSTITUTEN IN SÜDOSTEUROPA: ACTOPOLIS IST EIN AUFRUF ZUM HANDELN UND MITGESTALTEN NEUER MÖGLICHKEITSRÄUME IN DER STADT. KÜNSTLER A KASSEN / DK ANNA RISPOLI / IT SIMON FAITHFULL / UK JANICE KERBEL / UK TATZU NISHI / JP SANS FAÇON / UK / CA SHINY TOYS / DE CONNECTING CITIES IN VISIBLE CITY / KURATOREN SUSA POP / DE KATJA AßMANN / DE KÜNSTLER RICARDO O’NASCIMENTO / BR GHANA THINK TANK / US MARK SHEPARD / US U.A. START 09 / 10 7 / 18.00 FÜR EINEN MOMENT LENKEN KÜNSTLERISCHE EINGRIFFE UNSEREN BLICK AUF LICHT UND STADT UND SCHAFFEN NEUE PERSPEKTIVEN AUF DAS VERTRAUTE. SO ENTSTEHT EIN VIELSCHICHTIGER LICHTPARCOURS, DER ZUM FLANIEREN, ENTDECKEN UND ZUM AKTIVEN MITGESTALTEN EINLÄDT. KURATOREN SANS FAÇON / UK / CA KATJA AßMANN / DE HAGEN LICHTPARCOURS 09 10—25 / 10 / WORKSHOP JEWEILS FR — SO 31 / 10 — 0 1 / 11 CONSOL THEATER GELSENKIRCHEN NOV K U LT U R R U H R G M B H URBANE KÜNSTE RUHR [email protected] LEITHESTRASSE 35 V I S IT U S AT LEITH ESTR AS S E 3 9 FA C E B O O K : I S . G D / H L U Q 4 9 45886 GELSENKIRCHEN T 0209 / 60507 301 F 0209 / 60507 399 1 / POTTFICTION MAI—NOVEMBER BOCHUM U.A. 2 / NOMANSLANDING APRIL—SEPTEMBER DUISBURG U.A. 3 / C / O IMPULSE JUNI MÜLHEIM U.A. 4 / REISEN IM KREIS JUNI—AUGUST KREIS WESEL 5 / GUSTAVS PARK AB JULI ESSEN VORSCHAU GERRIT RIETVELD ACADEMIE HERBST GELSENKIRCHEN 6 / ACTOPOLIS SEPTEMBER OBERHAUSEN 7 / URBAN LIGHTS RUHR OKTOBER HAGEN URBANEKUENSTERUHR.DE 2015 WALLPAPER # 1 WAS W U R D E EI G ENTLI C H AU S ...? GRETE-PENELOPE-MARS-PLATZ IN BOCHUM EINGEWEIHT AUF ENTDECKUNGS REISE URBANE Ein Gespräch mit Katja Aßmann, künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr, und Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale, über ihren Bezug zum Ruhrgebiet, zu seinen Bewohnern und über die (Wieder-)Entdeckung von besonderen Situationen. L Liebe Katja, lieber Johan: Welchen Bezug habt Ihr zu den Menschen im Ruhrgebiet? Wie bezieht ihr die Bewohner in Eure Arbeit ein? K.A. Die Projekte von Urbane Künste Ruhr haben direkt mit den Menschen im Ruhrgebiet zu tun, da sie auf eine Wandlung der Region abzielen, die nur zusammen mit den Menschen hier gelingen kann. Für das eine Projekt ist es unerlässlich, dass die Besucher sich direkt aktiv einbringen. In einem anderen Projekt kann eine Interaktion aber auch erst am Ende der Kunstproduktion stehen. Ich möchte mit den Projekten von Urbane Künste Ruhr eine möglichst große Stadtbewohnerschaft aktiv in den Wandel des Ruhrgebietes einbeziehen. Die künstlerischen Arbeiten sind nicht als Events zu verstehen, die eine möglichst breite Masse an Menschen ansprechen, sondern als durchaus sperrige künstlerische Interventionen, die zum Ziel haben, neue Perspektiven aufzuzeigen. J.S. Für die Ruhrtriennale ist mir der Bezug zu den Menschen auch sehr wichtig. In der Kohlenmischhalle in Dinslaken zum Beispiel. Ich freue mich besonders darauf, dort zu inszenieren, weil in der Nähe noch Menschen leben, die die Halle aus der Zeit kennen, bevor wir kamen, um hier Theater zu machen. Ich versuche ja, mit Accattone eine thematische Verbindung dazu herzustellen, zu den Themen Arbeit, Arbeitslosigkeit und Selbstwertgefühl. In Lohberg, wo die ehemaligen Arbeiter noch bei ihrer einstigen Zeche wohnen, denkt man über die grundsätzlichen Fragen nach: Wo komme ich her, wo gehe ich hin? Ich persönlich denke in dieser Atmosphäre auch an meine eigene soziale Herkunft. G Geht es Euch also darum, Zukunftsperspektiven für die Region zu schaffen? Das Ruhrgebiet mit Kunst zu verwandeln? K.A. Der stete Wandel des Ruhrgebietes ist die Grundmotivation für Urbane Künste Ruhr; die Perspektiven der Künstler fließen in die Gesamtdiskussion zur Zukunft dieser ehemaligen Industrieregion ein. Ich bin in der wunderbaren Position, dass ich schon seit meinem Studium aktiv am Wandel des Ruhrgebiets mitarbeiten durfte. Bei der iba Emscher Park haben wir Pionierarbeit geleistet durch die Erfindung der Industriekultur und der Landmarkenkunst. In dieser frühen Transformationsphase ging es darum, gemeinsam mit den Künstlern einen neuen Blick auf die ehemalige Industrieregion zu ermöglichen. Die Kulturhauptstadt hat sich verstärkt auf die interna- MAI — NOVEMBER KÜNSTE RUHR MAI BIS NOVEMBER 2015 tionale Positionierung einer neuen Art Kulturmetropole konzentriert und die Stadtbewohner des Ruhrgebietes aktiv in das Programm einbezogen. Urbane Künste Ruhr versucht im kleineren Maßstab beide Ansätze unter zeitgenössischen Vorzeichen weiterzuführen. J.S. Der Wandel spielt sicherlich eine Rolle. Aber es geht mir nicht so sehr um ein Verwandeln, also Verändern, sondern darum, einem Ort noch eine andere Geschichte hinzuzufügen. Eine Geschichte, die den Ort in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die dort zwar nicht stattgefunden hat, aber die man mit Phantasie so erzählt in zwei Stunden, als wäre sie dort geschehen. D Z Zusammen mit dem Schauspielhaus Bochum fragte Urbane Künste Ruhr im Detroit-Projekt ein Jahr lang nach der Zukunft der Stadt, der Arbeit und der Kunst. Den Abschluss des Projekts bildet Kristina Buchs Some at times cast light. Die Arbeit greift dauerhaft in das Stadtgefüge ein: Einen bisher namenlosen Bereich des Bochumer Wiesentales benannte die Künstlerin nach der fiktiven Grete-Penelope Mars und errichtete eine Büste zu ihren Ehren. D Der Ort wurde offiziell umgewidmet und ist künftig in allen städtischen Verzeichnissen vermerkt. Die im angrenzenden Grünbereich angesiedelten Leuchtkäfer werden jedes Jahr im Juni als Teil der Arbeit sichtbar. Die Künstlerin hinterfragt die Art und Weise, wie und wem wir Denkmäler setzen. »Sie ist erdacht, hat nie existiert, existiert nicht. Sie ist vielleicht Lüge, Kummer und Hoffnung in einem Kleid«, sagt Kristina Buch über Grete-Penelope Mars und somit auch über das Bild der Frau in der Gesellschaft. URBANEKUENSTERUHR.DE Die Ruhrtriennale und Urbane Künste Ruhr finden aber meist an Orten mit einer Vorgeschichte statt, die nicht eigens errichtet wurden, um Kunst zu zeigen. Johan, Du bist bekannt dafür, ungewöhnliche Orte zu bespielen. Wie geht man damit um? J.S. Für mich ist der Ort, an dem ich inszeniere, die Grundlage für die Produktion. Das Ideal wäre eigentlich, für jede Produktion einen neuen, anderen, spezifischen Ort zu haben. Eine Industriehalle hat von sich aus schon einen starken eigenen Charakter, ist selbst schon Teil des Bühnenbildes. In einem traditionellen Schauspielhaus beginnt man bei jeder Produktion wieder an einem Nullpunkt. Bei meinen Recherchen im Ruhrgebiet habe ich seinerzeit die Kohlenmischhalle in Dinslaken gezeigt bekommen. Mir war sofort klar, dass das ein toller Ort für meine Theaterarbeit ist. Hier steuert der noch sehr ursprüngliche Charakter der Halle bereits etwas zur Aussage der Aufführung bei. Und wir suchen weiter nach unentdeckten Orten. WANN SIND SIE EIGENTLICH DAS LETZTE MAL IM KREIS GEREIST? U R B A N L IG H T S RU H R HAGEN / 09 10 — 25 / 10 (FR → S O) K.A. Auch wir sind permanent auf der Suche. Meine Entdeckungsreise im Ruhrgebiet führt mich oft an Orte, die wir bereits während der iba Emscher Park und der Kulturhauptstadt bespielt haben. Es ist für mich immer wieder spannend zu sehen, was an Orten wie beispielsweise Duisburg-Ruhrort passiert. Dort entstand zur iba Emscher Park das Museum für Binnenschifffahrt. 2010 haben lokale Künstlergruppen den Leerstand in Ruhrort inszeniert. Dieses Jahr greift Nomanslanding die bestehenden Strukturen vor Ort auf und denkt sie weiter. Neben der Neupositionierung bereits bespielter Räume, entdecke ich immer wieder neue Situationen im Ruhrgebiet, in denen wir mit unseren Projekten drängende urbane Fragestellungen diskutieren wollen, wie etwa mit dem Projekt Reisen im Kreis im Kreis Wesel. → Die Fragen stellte Aude Bertrand. In seiner dritten Auflage verwandelt Urban Lights Ruhr nach Bergkamen und Hamm nun Hagen zum Testfeld für Lichtkunst. Acht künstlerische Lichtinterventionen greifen in den Stadtraum Hagens ein und ermöglichen neue Perspektiven auf das Vertraute. Hagens industriell geprägte Vergangenheit zeigt sich heute in einer komplexen Stadtstruktur. Das vielschichtige Stadtbild ist durch historische Überbauung geprägt, nur langsam kommt das Überbaute wieder zum Vorschein: Der Blick auf den Fluss Volme wird wieder frei, der Zugang zur Ennepe wieder nutzbar, nachdem die anliegenden Fabriken abgebrochen wurden. Schmuckelemente am Hauptbahnhof erscheinen in neuem Licht, das Potential eines vernachlässigten Stadtteils wird ernst genommen. → Partner: fh Dortmund (Studiengang Szenografie und Kommunikation), Connecting Cities Network (Public Art Lab), Stadt Hagen. Urban Lights Ruhr ist ein Projekt von Urbane Künste Ruhr anlässlich des unesco Jahres des Lichts. POTTFICTION–CAMP BOCHUM / 28 06 — 04 / 07 I N / VI SI B LE C ITY HAGEN 09 / 10 — 25 / 10 In welcher Welt wollen wir leben? 100 junge Menschen stellen in diesem Jahr alles bisher Dagewesene auf den Kopf. Ob durch Theater, Tanz oder Street Art – in Workshops in fünf verschiedenen Theatern des Ruhrgebiets und einem großen vom Jungen Schauspielhaus Bochum ausgerichteten Sommercamp an der Jahrhunderthalle entwerfen sie ihre Welt von morgen. Anlässlich des Internationalen Jahres des Lichts 2015 der UNESCO beteiligt sich Urban Lights Ruhr an der Neuauflage des internationalen Medienfassaden-Festivals. Hagen wird im Rahmen des transnationalen Netzwerks Connecting Cities Austragungsort neben Berlin, Helsinki, Liverpool, Linz, Madrid u. a. In / Visible City 2015 zeigt großformatige Visualisierungen komplexer, unsichtbarer Prozesse unserer smarten Städte, welche auf Urban Screens und Medienfassaden einem breiten Publikum präsentiert werden. Moderne Städte sind hybride Strukturen, in denen Technologie auf unsichtbare Weise und auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen in unserem Alltag verwoben sind. → Ein Kooperationsprojekt zwischen Urbane Künste Ruhr und dem Netzwerk Connecting Cities / Public Art Lab Berlin. Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts Urban Lights Ruhr anlässlich des unesco Jahres des Lichts statt. ICH STARTE MIT DER IDEE EINER LINIE – UND ES ENDET WIE ES ENDET! AN DER JAHRHUNDERTHALLE 1 44793 BOCHUM POT TFICTION.WORDPRESS.COM MISCHA KUBALL CONNECTINGCITIES.NET VORSCHAU GERRIT RIETVELD ACADEMIE GELSENKIRCHEN Nach dem Projekt Bochumer Straße spricht (2014) an der Bochumer Straße / Bergmannstraße widmet sich die Akademie dieses Jahr dem Thema Mobilität. Dabei ist Mobilität im urbanen Raum als kuratorische Fragestellung umfassend zu interpretieren: vor allem im Sinne von Verkehr in Form von Automobilität, öffentlichem Nahverkehr, Fahrradmobilität, aber auch in Form digitaler oder gedanklicher Mobilität. G U S TAV S P A R K ESSEN AB 05 / 07 Im Urbane Künste Ruhr c /o Impulse Theater Festival werden zwei Projekte umgesetzt: Die mobile Arbeit Our Position Vanishes von und mit dem Künstler Phil Collins und seinen Studierenden aus Köln und Ramallah verkehrt regelmäßig mit Bussen zwischen Köln, Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr und verbindet die Aufführungsorte des Festivals miteinander. Neben künstlerischen Interventionen, sich überlappenden Soundtracks aus Ramallah und nrw und Aktionen in den Bussen werden regelmäßig prominente Mitfahrer aus Wissenschaft und Kunst mit an Bord sein, die während der Fahrten mit kurzen Vorträgen, Analysen und performativen Lectures das Wort ergreifen und an die temporäre Reisegemeinschaft richten. Nach der weiten Reise über Sydney und Glasgow geht Nomans landing in Duisburgs ehemaligem Eisenbahnhafen vor Anker. In Europas größtem Binnenhafen thematisiert die Installation den hier alltäglichen Vorgang des Aufbruchs und der Ankunft, des ständigen Austauschs. Nomanslanding ist über Stege von gegenüberliegenden Ufern aus zugänglich und fordert seine Besucher zum Überschreiten von Grenzen auf, zum Verlassen des sicher geglaubten Bodens unter den Füßen. Mitten auf dem Wasser geraten Trennungslinien zwischen dem Eigenen und dem Fremden ins Schwimmen. → Partner: Ruhrtriennale, Sydney Harbour Foreshore Authority, Glasgow Life AM RHEIN EISENBAHNHAFEN AM EISENBAHNBASSIN 47119 DUISBURG NOMANSL ANDING.COM / DA DAS REISEN EINE FORM DER RÄUMLICHEN UND ZEITLICHEN FORTBEWEGUNG IST, KOMME ICH IMMER ANDERS AN. INSOFERN BIN ICH NOCH NIE »IM KREIS GEREIST«! GREGOR JANSEN K U N ST I M KO N T E XT STA DT URBANE WIRKLICHKEITEN UND DIE MÖGLICHKEITEN DER KUNST D Das Programm von Urbane Künste Ruhr ist ein Abbild der Vielfalt von urbanen Wirklichkeiten und der Möglichkeiten der Kunst, neue Perspektiven in die Diskussion um die Zukunft unserer Gesellschaft und der Städte, in denen wir leben, einzubringen. Das Ruhrgebiet ist das Aktionsfeld von Urbane Künste Ruhr und seine aktuell drängenden Fragestellungen dienen als Inspirationsquelle für die Künstler, Architekten und Stadtaktivisten. In einer Region mit 53 Städten in dezentraler Struktur stellt sich die Frage nach der Mobilität in besonderem Maße. Deshalb greifen 2015 gleich mehrere Kunstprojekte dieses Motiv auf. Bei Reisen im Kreis geht es um die Wahrnehmung der benachbarten Stadtlandschaft, die sich schon durch die gewählte Art der Mobilität komplett verändert. Mit Our Position Vanishes entsteht hingegen ein mobiler Kunst-Ort, der einlädt sich real wie virtuell auf eine transnationale Reise, eine Reise über Ländergrenzen hinweg, zu begeben. Räume werden geschaffen, die oftmals ausgegrenzte Stadtbewohner zu Wort kommen lassen, wie bei der Silent University in Mülheim an der Ruhr. ACTOPOLIS OBERHAUSEN 26 / 09 — 29 / 09 C / O IMPULSE THEATER FESTIVAL MÜLHEIM / RUHR, KÖLN, DÜSSELDORF 11 / 06 — 20 / 06 NOMANSLANDING DUISBURG-RUHRORT 15 / 08 — 13 / 09 Für den Austausch mit Gleichgesinnten aus aller Welt gründen sich Plattformen des Handelns in der Stadt, wie bei Actopolis in Oberhausen. In Vergessenheit geratene Areale verwandeln sich temporär zu Orten der persönlich und gesellschaftlich relevanten Reflektion – etwa mit der begehbaren Installation Nomanslanding im ehemaligen Eisenbahnhafen im Duisburger Ruhrort. Bei Gustavs Park in Essen werden die Stadtbewohner zu Komplizen der Kunst. Im Netzwerkprojekt pottfiction entstehen neue Allianzen zwischen den Generationen und den Kulturschaffenden des Ruhrgebiets. Und mit Urban Lights Ruhr in Hagen zeigt Kunst die positive Seite von Veränderung, indem sie die Brüche einer Stadt neu beleuchtet. U Das Projekt Silent University Ruhr, initiiert von Ahmet Öğüt, konzentriert sich darauf, der üblichen Handlungsweise von Asylpolitik und Bildungswesen einen Akt aufrichtiger sozialer Emanzipation entgegenzusetzen. Menschen mit Flüchtlings status und Asylbewerber bringen so ihr zum Schweigen gebrachtes Wissen wieder in die Gemeinschaft ein. → Partner: Impulse Theater Festival, Ringlokschuppen Ruhr Gustavs Park, benannt nach den beiden Industriellen Gustav Mallinckrodt und Gustav Mevissen, die das einstige Bild der Essener Nordstadt vom 19. Jahrhundert bis in die Moderne prägten, ist Einladung und Fiktion. Die verwilderte Brachfläche hinter Zeche Carl in Altenessen bekommt eine neue Identität, doch weist sie mit ihrer Benennung in eine andere Zeit zurück. Fünf Künstler entdecken und erfinden die Geschichte des inzwischen renaturierten Industrieareals neu. Besucher stoßen auf archäologische Funde aus einer unbekannten Zeit, finden neben historischen Überresten der alten Ziegelgebäude neu hinzugefügte Konstruktionen aus dem gleichen Material, die zum Performen, Bestaunen oder Entspannen einladen. Durch künstlerische Eingriffe sowie Führungen, Workshops und gestaltete Spaziergänge wandelt sich die Wahrnehmung des Geländes in einen Ort des Verweilens und des Miteinanders. → Ein Projekt von Urbane Künste Ruhr in Kooperation mit dem Maschinenhaus Essen – Carl Stipendium e.V. und der Zeche Carl Actopolis ist ein Projekt der Goethe-Institute in Südosteuropa und Urbane Künste Ruhr. Fragen nach der Zukunft des urbanen Lebens können nicht mehr allein lokal bewältigt werden. Deshalb versammelt Actopolis Künstler, Urbanisten, Aktivisten und Kuratoren aus sechs Städten Südosteuropas (Ankara / Mardin, Athen, Belgrad, Bukarest, Sarajevo, Zagreb) und Oberhausen. Kunst im urbanen Raum wird als kollektive und quer zum Gewohnten verlaufende Praxis betrachtet. Alternative Gemeinschaften, Öffentlichkeiten und Plattformen eröffnen neue Möglichkeitsräume in und zwischen den Städten. PARKGEL ÄNDE HINTER ZECHE CARL WILHELM-NIESWANDT-ALLEE 100 45326 ESSEN Das Projekt schafft über drei Jahre ein transnationales Produktionslabor. Aus einer länderübergreifenden Workshop-Phase in 2015 entstehen lokale künstlerische Stadtprojekte in 2016 und eine gemeinsame Wanderausstellung in 2017. Actopolis ist ein Aufruf zum Handeln und Mitgestalten des urbanen Lebens – im Ruhrgebiet wie in südosteuropäischen Ballungsräumen. → Partner: Goethe-Institute in Südosteuropa, Theater Oberhausen ACTOPOLIS.NET / A B SEP T EM B ER FESTIVALIMPULSE.DE / THESILENTUNIVERSIT Y.ORG REISEN IM KREIS KREIS WESEL 15 / 06 — 16 / 08 The art of living in the (…) city as a work of art. In other words, the future of art is not artistic, but urban. TOUR DREHUNG ERDUMDREHUNG JOUR JOURNEY. EVERYDAY. ESTHER PILKINGTON Ländliche Idylle neben verwaisten Industrieanlagen, Autobahnen durch beschauliche Auenlandschaften, vorbei an Wohnsiedlungen, Abraumhalden, Baggerseen und römischen Funden: Vieles im Kreis Wesel erscheint sehr vertraut, vielleicht sogar als typisch für eine westdeutsche Region. Aber selbst für Leute, deren Heimat dies ist, gibt es auch hier Unbekanntes und Ungewöhnliches zu entdecken. Sechs Künstler haben eintägige Reisen komponiert, die an die unterschiedlichsten Orte und zu unterschiedlichsten Menschen führen. Sechs verschiedene Blicke auf eine vertraute fremde Heimat. Gemeinsam mit den Künstlern erleben die Reisenden, wie das, was man so gut zu kennen glaubt, ganz neu erfahren werden kann – zu Fuß, per Rad, Bus und Schiff. Eine siebte Künstlerin hat mitten in Dinslaken ein außergewöhnliches Reisezentrum gestaltet. Hier starten und enden alle Tagesreisen, hier kann man sich aber auch bei einer Tasse Kaffee ausführlich über das gesamte Projekt, die beteiligten Künstler und ihre Touren informieren – und diese natürlich auch buchen. → Partner: Stadt Dinslaken HENRI LEFEBVRE Urbane Künste Ruhr widmet sich auch in 2015 der im Ruhrgebiet noch jungen Kultur des zivilen Engagements, schafft Experimentierfelder für die Kunst im Kontext Stadt und erprobt neue Formen von Zusammenarbeit in Netzwerken der Kunst. REISEZENTRUM FRIEDRICH-EBERT-STR ASSE 56 46535 DINSL AKEN Regionalverband Ruhr I M P R E S S U M H E R A U S G E B E R K U LT U R R U H R G M B H L E I T H E ST R A S S E 3 5 4 5 8 8 6 G E L S E N K I R C H E N G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G K U LT U R R U H R G M B H — L U K A S C R E PA Z , J O H A N S I M O N S K Ü N ST L E R I S C H E L E I T U N G U R B A N E K Ü N ST E R U H R — K ATJ A A ß M A N N KO N Z E PT & R E D A K T I O N D A S U R B A N E K Ü N ST E R U H R T E A M F OTO S D A N I E L A B R A H M , K R I ST I N A B U C H , D E L F I N A F O U N D AT I O N , G O E T H E- I N ST I T U T / B E L G R A D , B E N J A M I N KOZ I O L , R O M A N M E N S I N G , C H R I ST I A N O DZ U C K , S Y D N E Y H A R B O U R F O R E S H O R E A U T H O R I T Y, J O L A N D A U H L I G D R U C K D R U C K E R E I U N D V E R L A G P E T E R P O M P G M B H .
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