Program 2015

URBANE KÜNSTE RUHR
2015
ROADMAP # 1
MAI — NOVEMBER
Urbane Künste Ruhr macht Kunst, die den Stadtraum verändert.
Unsere Projekte entstehen im gesamten Ruhrgebiet und konfrontieren mit neuen Möglichkeiten der Nutzung und Betrachtung
von sichtbaren und verborgenen Orten des urbanen Lebens.
START HERE!
MAI
Die Erweiterung des Aktionsfeldes der Kunst in die Stadt hinein
bietet neue Wege, sich einzumischen und gesellschaftliche und
ästhetische Veränderungen anzustoßen.
AUSSTELLUNG
02 / 04—03 / 05
POTTFICTION
URBANE KÜNSTE RUHR IST NEBEN RUHRTRIENNALE,
TANZLANDSCHAFT RUHR UND CHORWERK RUHR EIN TEIL DER KULTUR RUHR GM BH
IN TRÄGERSCHAFT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN UND
DES REGIONALVERBANDES RUHR.
WORKSHOP
09 05—10 / 05
/ DARLING HARBOUR
SYDNEY
THEATER HAGEN
1 /
100 JUGENDLICHE AUS DEM
GESAMTEN RUHRGEBIET ENTWERFEN
IN KÜNSTLERISCHEN WORKSHOPS
UND EINEM SOMMERCAMP IHRE WELT
VON MORGEN.
2015
3 /
WES
JUN
REISEN IM KREIS
EIN AUSSERGEWÖHNLICHER
SHUTTLE-SERVICE UND EINE
UNIVERSITÄT, DIE BILDUNG STATT
REGRESSIVER ASYLPOLITIK FÖRDERT,
SCHAFFEN EINEN TREFFPUNKT FÜR
MENSCHEN MIT TRANSLOKALEN
LEBENSWIRKLICHKEITEN.
C O IMPULSE
/ IMPULSE THEATER FESTIVAL
11 / 06—20 / 06
RINGLOKSCHUPPEN
ERÖFFNUNG
2013: 457.033 EINWOHNER
GESAMTFLÄCHE 1042,4 KM²
KREIS WESEL
SILENT UNIVERSITY
13 / 06
ERÖFFNUNG
14 / 06
BUSTOUREN
OUR POSITION VANISHES
MÜLHEIM
KURATOREN
HOLGER BERGMANN / DE
FLORIAN MALZACHER / DE
KÜNSTLER
PHIL COLLINS / UK
AHMET ÖĞÜT / TR
(AN DER RUHR)
DINSLAKEN
REISEZENTRUM
TÄGLICH 14.00 — 1 8.00
TOUREN
15 06—16 / 08
/ 4 /
CAMP
JUL
28 / 06
—
04 / 07
JEWEILS SA / SO
JEDES MAL NUR EIN KURZER TAG,
ABER JEDES MAL EINE
AUSSERGEWÖHNLICHE REISE:
SIEBEN KÜNSTLER NEHMEN SIE MIT AUF
ENTDECKUNGSTOUREN DURCH DEN KREIS
WESEL UND LADEN EIN NACH DINSLAKEN
IN EIN REISEZENTRUM DER
BESONDEREN ART.
ERÖFFNUNG
05 / 07
GELÄNDE JAHRHUNDERTHALLE
BOCHUM
12.00
AUSSTELLUNG
13 07—02 / 08
/ K U RATO R
KAY VON KEITZ / DE
KÜNSTLER
DANIELA BRAHM / DE
LUTZ FRITSCH / DE
USCHI HUBER / DE
CHRISTIAN ODZUCK / DE
EVAMARIA SCHALLER / AT
NICOLA SCHUDY / DE
HANS WINKLER / DE
RIVER CLYDE
GLASGOW
NOMANSLANDING
AUG
ORTE
DINSLAKEN
WESEL
XANTEN
ALPEN
RHEINBERG
U.A.
2 /
NOMANSLANDING ERZÄHLT
GESCHICHTEN VOM LEBEN AM UND
AUF DEM WASSER UND FÜHRT DIE
BESUCHER AN DEN PUNKT DER
UNGEWISSHEIT ZWISCHEN DEM
EIGENEN UND DEM FREMDEN.
KURATORIN
TANJA GOETHE / DE
KÜNSTLER
TANJA GOETHE / DE
HÜSEYIN KARAKAYA / TR
CHRISTIAN ODZUCK / DE
THOMAS STRAUB / DE
JESSICA TWITCHELL / DE
DEUTSCHE
PREMIERE
15 / 08
KÜNSTLER
ROBYN BACKEN / AUS
/ NL
KURATOREN ANDRE DEKKER/OBSERVATORIUM
GRAHAM EATOUGH / UK
MICHAEL COHEN / AUS
NIGEL HELYER / AUS
LORENZO MELE / UK
/ AUS
KATJA AßMANN / DE JENNY TURPIN
GUSTAVS PARK
GELÄNDE ZECHE CARL
5 ESSEN
/ AUSSTELLUNG
15 / 08—13 / 09
TÄGLICH 14.00 — 23.00
EISENBAHNHAFEN RUHRORT
SEP
DUISBURG
EINE INDUSTRIEBRACHE WIRD IN EINEN
LEBENDIGEN ORT DES VERWEILENS
UND DES MITEINANDERS VERWANDELT.
GUSTAVS PARK DECKT ÜBERLAGERTE
WIE ERFUNDENE SPUREN EINER IN
VERGESSENHEIT GERATENEN KOKEREI AUF.
IM HERBST
VORSCHAU
GELSENKIRCHEN
GERRIT RIETVELD ACADEMIE
WIEDER ZU GAST
ACTOPOLIS
OBERHAUSEN
KURATOREN
ANGELIKA FITZ / AT
KATJA AßMANN / DE
26 / 09
—
29 / 09
OKT
6 /
URBAN LIGHTS RUHR
LABOR
STARTSCHUSS FÜR EIN DREIJÄHRIGES
PROJEKT MIT DEN GOETHE-INSTITUTEN
IN SÜDOSTEUROPA: ACTOPOLIS IST EIN
AUFRUF ZUM HANDELN UND MITGESTALTEN
NEUER MÖGLICHKEITSRÄUME
IN DER STADT.
KÜNSTLER
A KASSEN / DK
ANNA RISPOLI / IT
SIMON FAITHFULL / UK
JANICE KERBEL / UK
TATZU NISHI / JP
SANS FAÇON / UK / CA
SHINY TOYS / DE
CONNECTING CITIES
IN VISIBLE CITY
/ KURATOREN
SUSA POP / DE
KATJA AßMANN / DE
KÜNSTLER
RICARDO O’NASCIMENTO / BR
GHANA THINK TANK / US
MARK SHEPARD / US
U.A.
START
09 / 10
7 /
18.00
FÜR EINEN MOMENT LENKEN KÜNSTLERISCHE
EINGRIFFE UNSEREN BLICK AUF LICHT UND
STADT UND SCHAFFEN NEUE PERSPEKTIVEN
AUF DAS VERTRAUTE. SO ENTSTEHT EIN
VIELSCHICHTIGER LICHTPARCOURS, DER ZUM
FLANIEREN, ENTDECKEN UND ZUM AKTIVEN
MITGESTALTEN EINLÄDT.
KURATOREN
SANS FAÇON / UK / CA
KATJA AßMANN / DE
HAGEN
LICHTPARCOURS
09 10—25 / 10
/ WORKSHOP
JEWEILS FR — SO
31 / 10 — 0 1 / 11
CONSOL THEATER GELSENKIRCHEN
NOV
K U LT U R R U H R G M B H
URBANE KÜNSTE RUHR
[email protected]
LEITHESTRASSE 35
V I S IT U S AT LEITH ESTR AS S E 3 9 FA C E B O O K : I S . G D / H L U Q 4 9
45886 GELSENKIRCHEN
T 0209 / 60507 301
F 0209 / 60507 399
1 /
POTTFICTION
MAI—NOVEMBER
BOCHUM U.A.
2 /
NOMANSLANDING
APRIL—SEPTEMBER
DUISBURG U.A.
3 /
C / O IMPULSE
JUNI
MÜLHEIM U.A.
4 /
REISEN IM KREIS
JUNI—AUGUST
KREIS WESEL
5 /
GUSTAVS PARK
AB JULI
ESSEN
VORSCHAU
GERRIT RIETVELD ACADEMIE
HERBST
GELSENKIRCHEN
6 /
ACTOPOLIS
SEPTEMBER
OBERHAUSEN
7 /
URBAN LIGHTS RUHR
OKTOBER
HAGEN
URBANEKUENSTERUHR.DE
2015
WALLPAPER # 1
WAS W U R D E EI G ENTLI C H AU S ...?
GRETE-PENELOPE-MARS-PLATZ
IN BOCHUM EINGEWEIHT
AUF
ENTDECKUNGS
REISE
URBANE
Ein Gespräch mit Katja Aßmann, künstlerische Leiterin von Urbane
Künste Ruhr, und Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale,
über ihren Bezug zum Ruhrgebiet, zu seinen Bewohnern und über
die (Wieder-)Entdeckung von besonderen Situationen.
L
Liebe Katja, lieber Johan: Welchen Bezug habt Ihr zu den Menschen
im Ruhrgebiet? Wie bezieht ihr die Bewohner in Eure Arbeit ein?
K.A. Die Projekte von Urbane Künste Ruhr haben direkt mit den
Menschen im Ruhrgebiet zu tun, da sie auf eine Wandlung der Region
abzielen, die nur zusammen mit den Menschen hier gelingen kann.
Für das eine Projekt ist es unerlässlich, dass die Besucher sich direkt
aktiv einbringen. In einem anderen Projekt kann eine Interaktion
aber auch erst am Ende der Kunstproduktion stehen. Ich möchte mit
den Projekten von Urbane Künste Ruhr eine möglichst große Stadtbewohnerschaft aktiv in den Wandel des Ruhrgebietes einbeziehen.
Die künstlerischen Arbeiten sind nicht als Events zu verstehen, die
eine möglichst breite Masse an Menschen ansprechen, sondern als
durchaus sperrige künstlerische Interventionen, die zum Ziel haben,
neue Perspektiven aufzuzeigen.
J.S. Für die Ruhrtriennale ist mir der Bezug zu den Menschen auch
sehr wichtig. In der Kohlenmischhalle in Dinslaken zum Beispiel. Ich
freue mich besonders darauf, dort zu inszenieren, weil in der Nähe
noch Menschen leben, die die Halle aus der Zeit kennen, bevor wir
kamen, um hier Theater zu machen. Ich versuche ja, mit Accattone
eine thematische Verbindung dazu herzustellen, zu den Themen
Arbeit, Arbeitslosigkeit und Selbstwertgefühl.
In Lohberg, wo die ehemaligen Arbeiter noch
bei ihrer einstigen Zeche wohnen, denkt man über die grundsätzlichen Fragen nach: Wo komme ich her, wo gehe ich hin? Ich persönlich
denke in dieser Atmosphäre auch an meine eigene soziale Herkunft.
G
Geht es Euch also darum, Zukunftsperspektiven für die Region zu
schaffen? Das Ruhrgebiet mit Kunst zu verwandeln?
K.A. Der stete Wandel des Ruhrgebietes ist die Grundmotivation für
Urbane Künste Ruhr; die Perspektiven der Künstler fließen in die
Gesamtdiskussion zur Zukunft dieser ehemaligen Industrieregion
ein. Ich bin in der wunderbaren Position, dass ich schon seit meinem
Studium aktiv am Wandel des Ruhrgebiets mitarbeiten durfte. Bei
der iba Emscher Park haben wir Pionierarbeit geleistet durch die
Erfindung der Industriekultur und der Landmarkenkunst. In dieser
frühen Transformationsphase ging es darum, gemeinsam mit den
Künstlern einen neuen Blick auf die ehemalige Industrieregion zu
ermöglichen. Die Kulturhauptstadt hat sich verstärkt auf die interna-
MAI — NOVEMBER
KÜNSTE
RUHR
MAI
BIS
NOVEMBER
2015
tionale Positionierung einer neuen Art Kulturmetropole konzentriert
und die Stadtbewohner des Ruhrgebietes aktiv in das Programm
einbezogen. Urbane Künste Ruhr versucht im kleineren Maßstab
beide Ansätze unter zeitgenössischen Vorzeichen weiterzuführen.
J.S. Der Wandel spielt sicherlich eine Rolle. Aber es geht mir nicht
so sehr um ein Verwandeln, also Verändern, sondern darum, einem
Ort noch eine andere Geschichte hinzuzufügen. Eine Geschichte,
die den Ort in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die dort zwar
nicht stattgefunden hat, aber die man mit Phantasie so erzählt in zwei
Stunden, als wäre sie dort geschehen.
D
Z
Zusammen mit dem Schauspielhaus Bochum fragte Urbane
Künste Ruhr im Detroit-Projekt ein Jahr lang nach der Zukunft
der Stadt, der Arbeit und der Kunst. Den Abschluss des Projekts
bildet Kristina Buchs Some at times cast light. Die Arbeit greift
dauerhaft in das Stadtgefüge ein: Einen bisher namenlosen
Bereich des Bochumer Wiesentales benannte die Künstlerin
nach der fiktiven Grete-Penelope Mars und errichtete eine
Büste zu ihren Ehren.
D
Der Ort wurde offiziell umgewidmet und ist künftig in allen
städtischen Verzeichnissen vermerkt. Die im angrenzenden
Grünbereich angesiedelten Leuchtkäfer werden jedes Jahr im
Juni als Teil der Arbeit sichtbar. Die Künstlerin hinterfragt die
Art und Weise, wie und wem wir Denkmäler setzen. »Sie ist
erdacht, hat nie existiert, existiert nicht. Sie ist vielleicht Lüge,
Kummer und Hoffnung in einem Kleid«, sagt Kristina Buch
über Grete-Penelope Mars und somit auch über das Bild der
Frau in der Gesellschaft.
URBANEKUENSTERUHR.DE
Die Ruhrtriennale und Urbane Künste Ruhr finden aber meist
an Orten mit einer Vorgeschichte statt, die nicht eigens errichtet
wurden, um Kunst zu zeigen. Johan, Du bist bekannt dafür, ungewöhnliche Orte zu bespielen. Wie geht man damit um?
J.S. Für mich ist der Ort, an dem ich inszeniere, die Grundlage für
die Produktion. Das Ideal wäre eigentlich, für jede Produktion einen
neuen, anderen, spezifischen Ort zu haben. Eine Industriehalle
hat von sich aus schon einen starken eigenen Charakter, ist selbst
schon Teil des Bühnenbildes. In einem traditionellen Schauspielhaus
beginnt man bei jeder Produktion wieder an einem Nullpunkt. Bei
meinen Recherchen im Ruhrgebiet habe ich seinerzeit die Kohlenmischhalle in Dinslaken gezeigt bekommen. Mir war sofort klar, dass
das ein toller Ort für meine Theaterarbeit ist. Hier steuert der noch
sehr ursprüngliche Charakter der Halle bereits etwas zur Aussage
der Aufführung bei. Und wir suchen weiter nach unentdeckten Orten.
WANN SIND SIE EIGENTLICH
DAS LETZTE MAL
IM KREIS GEREIST?
U R B A N L IG H T S RU H R
HAGEN
/ 09 10 — 25 / 10 (FR → S O)
K.A. Auch wir sind permanent auf der Suche. Meine Entdeckungsreise
im Ruhrgebiet führt mich oft an Orte, die wir bereits während der iba
Emscher Park und der Kulturhauptstadt bespielt haben. Es ist für mich
immer wieder spannend zu sehen, was an Orten wie beispielsweise
Duisburg-Ruhrort passiert. Dort entstand zur iba Emscher Park das
Museum für Binnenschifffahrt. 2010 haben lokale Künstlergruppen
den Leerstand in Ruhrort inszeniert. Dieses Jahr greift Nomanslanding die bestehenden Strukturen vor Ort auf und denkt sie weiter.
Neben der Neupositionierung bereits bespielter Räume, entdecke
ich immer wieder neue Situationen im Ruhrgebiet, in denen wir mit
unseren Projekten drängende urbane Fragestellungen diskutieren
wollen, wie etwa mit dem Projekt Reisen im Kreis im Kreis Wesel.
→ Die Fragen stellte Aude Bertrand.
In seiner dritten Auflage verwandelt Urban Lights Ruhr nach Bergkamen und Hamm nun
Hagen zum Testfeld für Lichtkunst. Acht künstlerische Lichtinterventionen greifen in den
Stadtraum Hagens ein und ermöglichen neue Perspektiven auf das Vertraute. Hagens
industriell geprägte Vergangenheit zeigt sich heute in einer komplexen Stadtstruktur. Das
vielschichtige Stadtbild ist durch historische Überbauung geprägt, nur langsam kommt
das Überbaute wieder zum Vorschein: Der Blick auf den Fluss Volme wird wieder frei,
der Zugang zur Ennepe wieder nutzbar, nachdem die anliegenden Fabriken abgebrochen
wurden. Schmuckelemente am Hauptbahnhof erscheinen in neuem Licht, das Potential eines vernachlässigten Stadtteils wird ernst genommen. → Partner: fh Dortmund
(Studiengang Szenografie und Kommunikation), Connecting Cities Network (Public Art Lab),
Stadt Hagen. Urban Lights Ruhr ist ein Projekt von Urbane Künste Ruhr anlässlich des
unesco Jahres des Lichts.
POTTFICTION–CAMP
BOCHUM
/ 28 06 — 04 / 07
I N / VI SI B LE C ITY
HAGEN
09 / 10 — 25 / 10
In welcher Welt wollen wir leben? 100 junge Menschen stellen
in diesem Jahr alles bisher Dagewesene auf den Kopf. Ob durch
Theater, Tanz oder Street Art – in Workshops in fünf verschiedenen Theatern des Ruhrgebiets und einem großen vom Jungen
Schauspielhaus Bochum ausgerichteten Sommercamp an der
Jahrhunderthalle entwerfen sie ihre Welt von morgen.
Anlässlich des Internationalen Jahres des Lichts 2015 der
UNESCO beteiligt sich Urban Lights Ruhr an der Neuauflage
des internationalen Medienfassaden-Festivals. Hagen wird
im Rahmen des transnationalen Netzwerks Connecting Cities
Austragungsort neben Berlin, Helsinki, Liverpool, Linz, Madrid
u. a. In / Visible City 2015 zeigt großformatige Visualisierungen komplexer, unsichtbarer Prozesse unserer smarten Städte,
welche auf Urban Screens und Medienfassaden einem breiten
Publikum präsentiert werden. Moderne Städte sind hybride
Strukturen, in denen Technologie auf unsichtbare Weise und
auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen in unserem Alltag
verwoben sind. → Ein Kooperationsprojekt zwischen Urbane
Künste Ruhr und dem Netzwerk Connecting Cities / Public­­­­­­ Art
Lab Berlin. Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts Urban
Lights Ruhr anlässlich des unesco Jahres des Lichts statt.
ICH STARTE MIT DER IDEE EINER LINIE –
UND ES ENDET WIE ES ENDET!
AN DER JAHRHUNDERTHALLE 1 44793 BOCHUM
POT TFICTION.WORDPRESS.COM
MISCHA KUBALL
CONNECTINGCITIES.NET
VORSCHAU
GERRIT RIETVELD ACADEMIE
GELSENKIRCHEN
Nach dem Projekt Bochumer Straße spricht (2014) an
der Bochumer Straße / Bergmannstraße widmet sich die
Akademie dieses Jahr dem Thema Mobilität. Dabei ist
Mobilität im urbanen Raum als kuratorische Fragestellung umfassend zu interpretieren: vor allem im Sinne
von Verkehr in Form von Automobilität, öffentlichem
Nahverkehr, Fahrradmobilität, aber auch in Form digitaler oder gedanklicher Mobilität.
G U S TAV S P A R K
ESSEN
AB 05 / 07
Im Urbane Künste Ruhr c /o Impulse Theater Festival werden
zwei Projekte umgesetzt: Die mobile Arbeit Our Position Vanishes von und mit dem Künstler Phil Collins und seinen Studierenden aus Köln und Ramallah verkehrt regelmäßig mit
Bussen zwischen Köln, Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr
und verbindet die Aufführungsorte des Festivals miteinander.
Neben künstlerischen Interventionen, sich überlappenden
Soundtracks aus Ramallah und nrw und Aktionen in den
Bussen werden regelmäßig prominente Mitfahrer aus Wissenschaft und Kunst mit an Bord sein, die während der Fahrten mit
kurzen Vorträgen, Analysen und performativen Lectures das
Wort ergreifen und an die temporäre Reisegemeinschaft richten.
Nach der weiten Reise über Sydney und Glasgow geht Nomans­
landing in Duisburgs ehemaligem Eisenbahnhafen vor Anker.
In Europas größtem Binnenhafen thematisiert die Installation
den hier alltäglichen Vorgang des Aufbruchs und der Ankunft,
des ständigen Austauschs. Nomanslanding ist über Stege von
gegenüberliegenden Ufern aus zugänglich und fordert seine
Besucher zum Überschreiten von Grenzen auf, zum Verlassen
des sicher geglaubten Bodens unter den Füßen. Mitten auf
dem Wasser geraten Trennungslinien zwischen dem Eigenen
und dem Fremden ins Schwimmen. → Partner: Ruhrtriennale,
Sydney Harbour Foreshore Authority, Glasgow Life
AM RHEIN EISENBAHNHAFEN AM EISENBAHNBASSIN 47119 DUISBURG
NOMANSL ANDING.COM
/ DA DAS REISEN EINE FORM
DER RÄUMLICHEN UND ZEITLICHEN
FORTBEWEGUNG IST, KOMME ICH
IMMER ANDERS AN. INSOFERN BIN ICH
NOCH NIE »IM KREIS GEREIST«!
GREGOR JANSEN
K U N ST I M KO N T E XT STA DT
URBANE WIRKLICHKEITEN UND
DIE MÖGLICHKEITEN DER KUNST
D
Das Programm von Urbane Künste Ruhr ist ein Abbild der
Vielfalt von urbanen Wirklichkeiten und der Möglichkeiten
der Kunst, neue Perspektiven in die Diskussion um die Zukunft
unserer Gesellschaft und der Städte, in denen wir leben, einzubringen.
Das Ruhrgebiet ist das Aktionsfeld von Urbane Künste Ruhr und
seine aktuell drängenden Fragestellungen dienen als Inspirationsquelle für die Künstler, Architekten und Stadtaktivisten. In
einer Region mit 53 Städten in dezentraler Struktur stellt sich
die Frage nach der Mobilität in besonderem Maße. Deshalb
greifen 2015 gleich mehrere Kunstprojekte dieses Motiv auf. Bei
Reisen im Kreis geht es um die Wahrnehmung der benachbarten Stadtlandschaft, die sich schon durch die gewählte Art der
Mobilität komplett verändert. Mit Our Position Vanishes entsteht
hingegen ein mobiler Kunst-Ort, der einlädt sich real wie virtuell
auf eine transnationale Reise, eine Reise über Ländergrenzen
hinweg, zu begeben. Räume werden geschaffen, die oftmals
ausgegrenzte Stadtbewohner zu Wort kommen lassen, wie bei
der Silent University in Mülheim an der Ruhr.
ACTOPOLIS
OBERHAUSEN
26 / 09 — 29 / 09
C / O IMPULSE THEATER FESTIVAL
MÜLHEIM / RUHR, KÖLN, DÜSSELDORF
11 / 06 — 20 / 06
NOMANSLANDING
DUISBURG-RUHRORT
15 / 08 — 13 / 09
Für den Austausch mit Gleichgesinnten aus aller Welt gründen
sich Plattformen des Handelns in der Stadt, wie bei Actopolis
in Oberhausen. In Vergessenheit geratene Areale verwandeln
sich temporär zu Orten der persönlich und gesellschaftlich
relevanten Reflektion – etwa mit der begehbaren Installation
Nomanslanding im ehemaligen Eisenbahnhafen im Duisburger
Ruhrort. Bei Gustavs Park in Essen werden die Stadtbewohner
zu Komplizen der Kunst. Im Netzwerkprojekt pottfiction entstehen neue Allianzen zwischen den Generationen und den
Kulturschaffenden des Ruhrgebiets. Und mit Urban Lights Ruhr
in Hagen zeigt Kunst die positive Seite von Veränderung, indem
sie die Brüche einer Stadt neu beleuchtet.
U
Das Projekt Silent University Ruhr, initiiert von Ahmet Öğüt,
konzentriert sich darauf, der üblichen Handlungsweise von
Asylpolitik und Bildungswesen einen Akt aufrichtiger sozialer
Emanzipation entgegenzusetzen. Menschen mit Flüchtlings­
status und Asylbewerber bringen so ihr zum Schweigen
gebrachtes Wissen wieder in die Gemeinschaft ein.
→ Partner: Impulse Theater Festival, Ringlokschuppen Ruhr
Gustavs Park, benannt nach den beiden Industriellen Gustav
Mallinckrodt und Gustav Mevissen, die das einstige Bild der
Essener Nordstadt vom 19. Jahrhundert bis in die Moderne
prägten, ist Einladung und Fiktion. Die verwilderte Brachfläche
hinter Zeche Carl in Altenessen bekommt eine neue Identität,
doch weist sie mit ihrer Benennung in eine andere Zeit zurück.
Fünf Künstler entdecken und erfinden die Geschichte des
inzwischen renaturierten Industrieareals neu. Besucher stoßen
auf archäologische Funde aus einer unbekannten Zeit, finden
neben historischen Überresten der alten Ziegelgebäude neu
hinzugefügte Konstruktionen aus dem gleichen Material, die
zum Performen, Bestaunen oder Entspannen einladen. Durch
künstlerische Eingriffe sowie Führungen, Workshops und
gestaltete Spaziergänge wandelt sich die Wahrnehmung des
Geländes in einen Ort des Verweilens und des Miteinanders.
→ Ein Projekt von Urbane Künste Ruhr in Kooperation mit dem
Maschinenhaus Essen – Carl Stipendium e.V. und der Zeche Carl
Actopolis ist ein Projekt der Goethe-Institute in Südosteuropa
und Urbane Künste Ruhr. Fragen nach der Zukunft des urbanen­­­­
Lebens können nicht mehr allein lokal bewältigt werden. Deshalb versammelt Actopolis Künstler, Urbanisten, Aktivisten und
Kuratoren aus sechs Städten Südosteuropas (Ankara / Mardin,
Athen, Belgrad, Bukarest, Sarajevo, Zagreb) und Oberhausen.
Kunst im urbanen Raum wird als kollektive und quer zum
Gewohnten verlaufende Praxis betrachtet. Alternative Gemeinschaften, Öffentlichkeiten und Plattformen eröffnen neue
Möglichkeitsräume in und zwischen den Städten.
PARKGEL ÄNDE HINTER ZECHE CARL
WILHELM-NIESWANDT-ALLEE 100 45326 ESSEN
Das Projekt schafft über drei Jahre ein transnationales Produktionslabor. Aus einer länderübergreifenden Workshop-Phase in
2015 entstehen lokale künstlerische Stadtprojekte in 2016 und
eine gemeinsame Wanderausstellung in 2017. Actopolis ist ein
Aufruf zum Handeln und Mitgestalten des urbanen Lebens – im
Ruhrgebiet wie in südosteuropäischen Ballungsräumen.
→ Partner: Goethe-Institute in Südosteuropa, Theater Oberhausen
ACTOPOLIS.NET / A B SEP T EM B ER
FESTIVALIMPULSE.DE / THESILENTUNIVERSIT Y.ORG
REISEN IM KREIS
KREIS WESEL
15 / 06 — 16 / 08
The art of living in the
(…)
city as a work of art.
In other words, the future
of art is not artistic,
but urban.
TOUR DREHUNG
ERDUMDREHUNG JOUR JOURNEY.
EVERYDAY.
ESTHER PILKINGTON
Ländliche Idylle neben verwaisten Industrieanlagen, Autobahnen durch beschauliche Auenlandschaften, vorbei an Wohnsiedlungen, Abraumhalden, Baggerseen und römischen Funden:
Vieles im Kreis Wesel erscheint sehr vertraut, vielleicht sogar
als typisch für eine westdeutsche Region. Aber selbst für Leute,
deren Heimat dies ist, gibt es auch hier Unbekanntes und
Unge­wöhnliches zu entdecken. Sechs Künstler haben eintägige
Reisen komponiert, die an die unterschiedlichsten Orte und
zu unterschiedlichsten Menschen führen. Sechs verschiedene
Blicke auf eine vertraute fremde Heimat. Gemeinsam mit den
Künstlern erleben die Reisenden, wie das, was man so gut zu
kennen glaubt, ganz neu erfahren werden kann – zu Fuß, per
Rad, Bus und Schiff.
Eine siebte Künstlerin hat mitten in Dinslaken ein außergewöhnliches Reisezentrum gestaltet. Hier starten und enden alle
Tagesreisen, hier kann man sich aber auch bei einer Tasse Kaffee
ausführlich über das gesamte Projekt, die beteiligten Künstler
und ihre Touren informieren – und diese natürlich auch buchen.
→ Partner: Stadt Dinslaken
HENRI LEFEBVRE
Urbane Künste Ruhr widmet sich auch in 2015 der im Ruhrgebiet noch jungen Kultur des zivilen Engagements, schafft
Experimentierfelder für die Kunst im Kontext Stadt und erprobt
neue Formen von Zusammenarbeit in Netzwerken der Kunst.
REISEZENTRUM FRIEDRICH-EBERT-STR ASSE 56 46535 DINSL AKEN
Regionalverband Ruhr
I M P R E S S U M H E R A U S G E B E R K U LT U R R U H R G M B H L E I T H E ST R A S S E 3 5 4 5 8 8 6 G E L S E N K I R C H E N G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G K U LT U R R U H R G M B H — L U K A S C R E PA Z , J O H A N S I M O N S K Ü N ST L E R I S C H E L E I T U N G U R B A N E K Ü N ST E R U H R — K ATJ A A ß M A N N
KO N Z E PT & R E D A K T I O N D A S U R B A N E K Ü N ST E R U H R T E A M F OTO S D A N I E L A B R A H M , K R I ST I N A B U C H , D E L F I N A F O U N D AT I O N , G O E T H E- I N ST I T U T / B E L G R A D , B E N J A M I N KOZ I O L , R O M A N M E N S I N G , C H R I ST I A N O DZ U C K , S Y D N E Y H A R B O U R F O R E S H O R E
A U T H O R I T Y, J O L A N D A U H L I G D R U C K D R U C K E R E I U N D V E R L A G P E T E R P O M P G M B H .