Vorbericht A261_Brief

PM: Frühjahrsauktion Alte Meister und 19. Jahrhundert, Freitag, 8. Mai 2015
Karl & Faber startet in die Frühjahrssaison mit Albrecht Dürers Drei theoretischen
Schriften , einem epochalen Werk der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte. Eine
breite Spanne hochwertiger Gemälde von Maulbertsch bis Spitzweg findet man im
starken Bereich der Ölgemälde des 18. und 19. Jahrhunderts. Papierliebhaber
erwarten marktfrische Zeichnungen aus alten Privatsammlungen.
Ein bedeutender kunst- und kulturhistorischer Schatz kommt als Sammelband mit den Drei
theoretischen Schriften Albrecht Dürers erstmalig auf den deutschen Auktionsmarkt. Im
Originaleinband aus Pergament vereint er die Werke der Erstausgaben zur Messung (1525), zum
Festungsbau (1527) sowie die posthum publizierte Proportionslehre (1528). Diese grundlegenden
Werke der Kunstliteratur gehören zu den Höhepunkten der europäischen Buchkunst der
Renaissance und sind eine der seltenen noch in einem Band erhältlichen zeitgeschichtlichen
Dokumente. Der Sammelband stammt aus der berühmten Bibliothek des englischen Architekten
und Gründers der School of Handicraft Charles Robert Ashbee, einer zentralen Figur der Arts-andCrafts-Bewegung. Bibliophile sollten 160.000 bis 200.000 EUR dafür bereit halten.
Das Angebot der Altmeisterdruckgraphik zeigt sich ebenso hochwertig in den Einzelblättern,
darunter in erstklassiger Qualität und in frühen Druckzuständen wird Albrecht Dürers Der heilige
Eustachius (Schätzpreis 30.000/40.000 EUR) und Das Wappen mit dem Totenkopf (Schätzpreis
20.000/30.000 €) aufgerufen. Besonders selten ist der Holzschnitt Der Engel vertreibt Adam und
Eva aus dem Paradies von Hans Baldung, gen. Grien auf dem Auktionsmarkt zu finden. Dieser
ausgezeichnete und tiefschwarze Abdruck ist für einen Schätzpreis von 25.000 bis 30.000 EUR zu
haben. Abgerundet wird das Angebot mit frühen Selbstbildnissen von Rembrandt, beispielsweise
dem Selbstbildnis mit glatt herabfallendem Kragen (9.000/12.000 EUR), sowie einem kräftigen
Frühdruck von Martin Schongauer Der Apostel Petrus (Schätzpreis 8.000/12.000 EUR).
Aus einer Wiener Privatsammlung kommen sechs Ölskizzen süddeutscher und österreichischer
Rokokokünstler erstmalig seit über 30 Jahren auf den Auktionsmarkt. Das Highlight aus dieser
kleinen Sammlung, Christus erscheint dem heiligen Thomas, von Franz Anton Maulbertsch
(Schätzpreis 80.000/120.000 EUR), entstand als Kontraktgrundlage für den Auftrag des
Hochaltargemäldes der Augustinerkirche St. Thomas in Brünn. Es zählt zu den ausdrucksstärksten
Leinwandbildern des Künstlers und war bis 1982 vorübergehend im Niederösterreichischen
Landesmuseum in Wien ausgestellt. Eine weitere Vorstudie dieses 1764 beauftragten Altargemäldes
ist in der Galerie Belvedere zu sehen.
Aus überwiegend privaten Sammlungen stammen die Ölgemälde des 19. Jahrhundert. Das Top-Los,
Carl Spitzwegs Heuernte im Hochgebirgstal, entstanden um 1870, zeigt keine biedermeierliche
Idylle, wie sie in den Genrebildern des Künstlers zu finden ist, sondern verkörpert Spitzwegs Liebe
zur bayerischen Landschaft. Spitzweg setzt in seinem Spätwerk auf frische, leuchtende Farben und
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH ⋅ Amiraplatz 3 (Luitpoldblock) ⋅ 80333 München
Tel.: + 49 (0) 89 – 22 18 65 ⋅ Fax: +49 (0) 89 – 22 83 350 ⋅ [email protected] ⋅ www.karlundfaber.de
Geschäftsführer: Dr. Rupert Keim ⋅ Registergericht München HRB 148 830 ⋅ UID: DE813820881
löst sich gänzlich von der tonigen Palette seiner Anfänge. Das neue, frische Kolorit zeigt nun den
Einfluss der Schule von Barbizon - der Künstler ist auf dem Höhepunkt seines Könnens (Schätzpreis
60.000/70.000 EUR).
Ein bedeutendes Vorbild für die Generation der Impressionisten, besonders für Claude Monet und
Camille Pissarro, waren die Landschaften von Charles François Daubigny. Das Gemälde Vieille
Route, à Auvers (Schätzpreis 12.000/15.000 EUR) nimmt bereits den spontan gesetzten
impressionistischen Pinselstrich vorweg und entstand vollständig in der freien Natur. Die Provenienz
dieses kunsthistorisch bedeutenden Bildes lässt sich bis zur der bekannten Pariser Galerie de Rohan
zurückverfolgen. Das Werk war seit Jahrzehnten nicht auf dem Kunstmarkt erhältlich.
Aus dem Nachlass des Münchner Künstlers Alois Erdtelt kommt das um 1830 entstandene Frühwerk
Glaube, Liebe, Hoffnung von Friedrich Nerly für einen Schätzpreis von 20.000/30.000 EUR zum
Aufruf. Wie auch in den Werken seines großen Künstlerkollegen Caspar David Friedrich steht im
Zentrum das Erlösungsmotiv. Die ausdrucksvolle Lichtregie führt den Betrachter weg vom dunklen
Raum im Vordergrund, dem Diesseits, und begleitet ihn über das glitzernde Meer hin zum
erleuchteten Raum des Jenseits. Symbolträchtige Werke dieser Art aus Nerlys Frühzeit sind von
großer Seltenheit.
Franz von Stuck-Sammler dürfen sich auf zwei schöne Papierarbeiten des Künstlers freuen,
darunter das Porträt einer Dame mit Haarband und Kleid im Empirestiel (Schätzpreis 12.000/14.000
€). Im Blatt Spaziergang am Abend (Faun und Nymphe) umschlingt ein Faun die runden Hüften
seiner Gefährtin und schlendert mit ihr in stiller Eintracht dem Ufer eines Sees entgegen. Die frühe
Kreidezeichnung entstand um 1889, zu einer Zeit, als Stuck humoristische Zeichnungen für die
Fliegenden Blätter schuf. Das aus süddeutschem Privatbesitz stammende frühe Blatt sollte einem
Interessenten 5.000 bis 6.000 EUR wert sein.
Ebenfalls aus Privatbesitz kommen dreizehn qualitätvolle Zeichnungen der Düsseldorfer Schule
unter den Hammer u.a. von Johann Wilhelm Schirmer und Carl Ferdinand Sohn.
Katharina Wieland
München, den 2. April 2015
Termine:
Auktion:
Freitag, 8. Mai 2015. Ab 11 Uhr
Auktion 261 | Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts
Vorbesichtigung:
Donnerstag, 30. April bis Mittwoch, 6. Mai, 10 bis 18 Uhr
Freitag, 1. Mai bis Sonntag, 3. Mai, 11 bis 17 Uhr
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Donnerstag, 7. Mai, 10 bis 14 Uhr
Juni 2015
Auktion:
Donnerstag, 11. Juni und Freitag, 12. Juni 2015
Auktionen 262/263 | Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst
Vorbesichtigung:
Donnerstag, 4. Juni, 11 bis 17 Uhr
Freitag, 5. Juni bis Dienstag, 9. Juni, 10 bis 18 Uhr
Samstag, 6. Juni und Sonntag, 7. Juni, 11 bis 17 Uhr
Mittwoch, 10. Juni, 10 bis 14 Uhr
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Die Kataloge erscheinen online
Presseinformationen finden Sie
unter www.karlundfaber.de. Unsere
unter
http://karlundfaber.de/de/presse/1007.php. Rückfragen bitte an Katharina Wieland T.: 089 / 221865, Email:
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