ART MAGAZINE HERBST 2016 Infos zur Publikation „Management von Künstlernachlässen“ Symposium bei VAN HAM Art Estate vom 20. Januar 2016 finden Sie auf S. 28 EDITORIAL Auktionstermine Herbst 2016 Schmuck & Uhren 17. November 2016 Alte Kunst 18. November 2016 Europäisches Kunstgewerbe 19. November 2016 Vorbesichtigung: 11. – 15. November 2016 Zeitgenössische Kunst 1. Dezember 2016 Moderne Kunst 1. Dezember 2016 Discoveries 30. November 2016 Vorbesichtigung: 25. – 28. November 2016 Asiatische Kunst 8. Dezember 2016 Teppiche und Tapisserien 9. Dezember 2016 Vorbesichtigung: 3. – 6. Dezember 2016 Liebe Freunde von VAN HAM Kunstauktionen, Titel: Wojciech Fangor (1922– 2015) „B13“ | Öl auf Leinwand | 130 x 130 cm Schätzpreis: € 60.000 Ergebnis: € 204.500 bei Auktionen ist immer Luft nach oben – diesen Aufwärtstrend spürten wir auch in diesem Jahr, welches uns gleich vier neue Rekord-Frühjahrsauktionen in den Bereichen Moderne und Zeitgenössische Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck & Uhren sowie Asiatische Kunst bescherte. Das große Interesse an Moderner und Zeitgenössischer Kunst ist ungebrochen! Mit über 8 Mio. Euro wurden die beiden Versteigerungstage im Juni zur stärksten Frühjahrsauktion, die VAN HAM je erlebt hat und bedeuten zudem eine Steigerung von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Zeitgenossen wetteiferten internationale Größen wie Sigmar Polke, Wojciech Fangor und Gerhard Richter um die Spitzenposition, während in der Klassischen Moderne Otto Mueller, Franz Radziwill und Karl Hofer das Feld anführten. Joseph Beuys und seinen für ihn typischen Multiples widmeten wir einen Sonderkatalog sowie eine eigene Veranstaltung aus unserer Reihe der ZEITzeugen-Gespräche. In einem unterhaltsamen Dialog brachten Rene S. Spiegelberger, u.a. Mitglied des Kuratoriums der Beuys Stiftung im Schlosses Moyland, und Prof. Dr. Hartmut Kraft, der selber mit Beuys einst eine Graphik herausgab, den rund 100 Gästen diesen Ausnahmekünstler näher. 2 | 3 Regelmäßig ernten wir nun die Früchte der intensiven Fokussierung auf diese Bereiche und bieten unseren Kunden hiermit ein ideales Umfeld, um ihre Werke auf dem Kunstmarkt zu platzieren und erfolgreich zu verkaufen. Die vierte Achenbach Art Auction erfuhr wie zu erwarten ein reges Medieninteresse und brachte nun die erfolggekrönte Achenbach Offerte zu einem gelungenen Abschluss. Mit Kunstwerken aus der Provenienz des ehemaligen Kunstberaters konnte so nun ein Gesamtergebnis von 11.4 Mio. Euro eingespielt werden. Die drei Auktionen der Alten Kunst erfuhren zusammen eine erfreuliche Steigerung von weit über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Altmeister-Gemälden und Werken des 19. Jahrhunderts waren es vor allem spannende Entdeckungen mit außergewöhnlichen Hintergrundgeschichten und Provenienzen, die zum Teil eine intensive Forschungsarbeit erfordern, die bei der Kennerschaft großen Anklang fanden und herausragende Preise erzielten. Die Einlieferer profitieren dabei von der engen und langjährigen Zusammenarbeit VAN HAMs mit einem internationalen Netzwerk von Experten, Museen und Sammlern. Wie in den Vorjahren konnte unsere Abteilung für Schmuck und Uhren mit einem Gesamtergebnis von ca. 1.4 Mio. Euro die deutsche Spitzenposition in diesem Bereich weiter ausbauen. Insbesondere durch den nahezu vollständigen Verkauf einer weltweit einmaligen Sammlung seltener Fliegeruhren aus süddeutschem Privatbesitz setzten wir im Bereich Armband- und Taschenuhren neue Maßstäbe. Zwei bedeutende Privatsammlungen, die in aufwendigen Sonderkatalogen präsentiert wurden, dominierten die Auktion des Europäischen Kunstgewerbes: die Fayencen und Porzellane aus der Kölner Sammlung Loosen-Grillo sowie die erlesene Empire-Kollektion des Wiesbadener Couturiers Gaston Choron. Die erzielte Gesamtsumme von rund 1.8 Mio. Euro würdigt nicht nur die außergewöhnlichen Kunstobjekte, sondern auch die professionelle Vermittlungsarbeit der Experten von VAN HAM. Als jüngste Abteilung des Hauses hat sich die Asiatische Kunst bereits als feste Größe auf dem Kunstmarkt etabliert. Der Umsatz von gut 1,2 Mio. Euro steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent, womit VAN HAM & Kunsthandel Klefisch eine der führenden Rollen in diesem Bereich hierzulande einnimmt. Wenn wie in diesem Frühjahr ein erstklassiges Angebot, wie beispielsweise die ausgezeichnete Netsuke-Sammlung aus deutschem Privatbesitz, offeriert wird, ist unser Haus eine feste Station auf dem Reiseplan der asiatischen Sammler. Neben den äußerst erfreulichen Frühjahrsauktionen beschäftigten uns im ersten Halbjahr viele weitere Themen, die nicht im direkten Zusammenhang mit unseren Versteigerungen stehen, unsere Kompetenzen und unser Engagementaber rund um die Kunst ergänzen. Im April hatten wir die Ehre, der Austragungsort der ersten Verleihung des Art-Kuratoren-Preis des Kunstmagazins ART zu sein. Der Preis würdigt die Kunst des Ausstellungsmachens und wird von nun an jährlich im Rahmen der Art Cologne an den Kurator der besten Ausstellung des Jahres bei uns im Haus vergeben. Tim Sommer, Chefredakteur der ART, überreichte Susanne Pfeffer, Direktorin des Fridericianum in Kassel, als erster Gewinnerin den Preis für ihre Ausstellung „Inhuman“. Es freut mich sehr Ihnen in dieser Ausgabe des Art Magazines unsere beiden Neuzugänge bei VAN HAM Art Estate näher vorstellen zu dürfen: Bernd Berner und Friedrich Gräsel. Zur Betreuung der beiden Nachlässe gehört neben der Inventarisierung und professionellen, sukzessiven Vermarktung auch die wissenschaftliche Bearbeitung in Form der Erstellung der Werkverzeichnisse, die durch VAN HAM erfolgen wird. Eine eigene Veranstaltung, die mir besonders am Herzen lag, war das Symposium „Management von Künstlernachlässen“, welches am 20. Januar bei uns stattfand. Die Fachtagung mit hochkarätiger Besetzung stieß beim Publikum auf großen Anklang, insbesondere da der Schwerpunkt erstmals bei der rechtlichen und wirtschaftlichen Strukturierung eines Künstlernachlasses und dessen nachhaltiger Finanzierung lag – Themen, die bei bisherigen Veranstaltungen viel zu kurz kamen oder komplett ausgeblendet wurden. Dem Wunsch nach einer Publikation aller Beiträge konnten wir nun mit einer ansprechenden Dokumentation, die im Eigenverlag VAN HAM Art Publications herausgegeben wurde, nachkommen. Wie Sie sehen, werden wir nicht müde, uns immer wieder für neue Themen zu engagieren sowie Ihnen und Ihren Kunstwerken die bestmöglichen Verkaufsbedingungen zu schaffen. Die Experten von VAN HAM freuen sich auf Ihre interessanten Einlieferungen und auf spannende Auktionen, stehen Ihnen aber auch bei Kaufentscheidungen gerne beratend zur Seite. Mit herzlichen Grüßen aus Köln Ihr Markus Eisenbeis (geschäftsführender Gesellschafter) ZEITGENOSSEN NÄCHSTE AUKTION: 30. NOVEMBER + 1. DEZEMBER 2016 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG OKTOBER 4 | 5 Unsere Experten für Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst Robert van den Valentyn [email protected] Tel. +49 (221) 925862-19 Hellei Schadkami [email protected] Tel. +49 (221) 925862-22 Martina Dellmann [email protected] Tel. +49 (221) 925862-50 „Die Auktionen mit zeitgenössischer und moderner Kunst lieferten mit dem Gesamtumsatz von 8,5 Millionen Euro das stärkste Ergebnis für eine Frühjahrsauktion in der Geschichte des Kölner Hauses.“ FAZ, 11. Juni 2016 Alexandra Velten [email protected] Tel. +49 (221) 925862-35 Ann-Marie Wieckhorst [email protected] Tel. +49 (221) 925862-62 Mit einer Steigerung von gut 20 % gegenüber 2015 wurde der Abteilung das bisher beste Frühjahrsergebnis beschert. Werke von Gerhard Richter, Sigmar Polke oder Vertretern der ZERO Gruppe erzielten hervorragende Zuschläge mit zum Teil erheblichen Steigerungen. Herausragend war das Interesse an den beiden Werken des in die USA emigrierten polnischen Künstlers Wojciech Fangor. Der Schätzpreis für „B13“ wurde glatt verdreifacht und zeigt die seit zwei Jahren enorm gestiegene internationale Wertschätzung für diesen Künstler. Unglaubliches Interesse gab es einmal mehr an unserem umfangreichen Angebot von Andy Warhol Grafik, die komplett verkauft werden konnte. Auch waren erhebliche Steigerungen und ein neuer Weltrekord zu vermelden. Großes Interesse gab es auch an dem Sonderkatalog Joseph Beuys – Multiples. Begleitet von einer informativen und unterhaltsamen Abendveranstaltung mit einem ausgewählten Kreis von Beuys-Sammlern und Kennern, war dem Einlieferer und uns eine erfolgreiche Versteigerung der Werke beschieden. Der Austausch und der Lerneffekt zum Beuysschen Œuvre waren eine wunderbare Erfahrung für alle Beteiligten. Robert van den Valentyn Gerhard Richter (1932) 17.4.89 | 1989 | Öl auf Karton 29,5 x 42 cm Schätzpreis: € 150.000 Ergebnis: € 345.500 WARHOL Mit einem Gesamterlös von 642.000 Euro für die dieses Frühjahr angebotene Warhol Grafik wurde erneut die Alleinstellung unseres Hauses bei der Vermarktung dieses Künstlers bestätigt. Einlieferer aus dem In- und Ausland beauftragen uns mit dem Verkauf in der berech- 6 | 7 tigten Hoffnung auf Höchstpreise. Wir konnten hier über die Breite des Angebots eine hohe Aufmerksamkeit generieren. Allein in den letzten 10 Jahren wurden bei VAN HAM 250 Warhol Grafiken für über 4,6 Millionen Euro verkauft. Kein deutsches Haus kann auch nur annähernd auf eine solche Erfolgsbilanz blicken. Andy Warhol (1928 – 1987) Love | 1983 Farbserigrafie 81,5 x 61,5 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 62.000 Andy Warhol (1928 – 1987) Serie von vier Arbeiten Farbserigrafie | 102 x 102 cm Ex. 50/60 Gesamtergebnis: € 308.000 *Int. Auktionsrekord für diese Serie ZERO 8 | 9 Abbildungen links Otto Piene (1928 – 2014) Ohne Titel | 1964 Feuergouache mit Perle auf Leinwand | 60,5 x 69,5 cm Schätzpreis: € 80.000 Ergebnis: € 160.000 Adolf Luther (1912 – 1989) Spiegelobjekt | 1981 | Spiegelstreifen vor Spiegelwand 93 x 162 x 10 cm Schätzpreis: € 30.000 Ergebnis: € 48.500 Abbildungen rechts Heinz Mack (1931) Ohne Titel (Chromatische Konstellation) 1967 | Tuschpinsel (Wasserzeichen) | 107 x 79 cm Schätzpreis: € 25.000 Ergebnis: € 57.500 Otto Piene (1928 – 2014) „L‘or et le noir“ | 1957 – 1967 Mischtechnik | 14,5 x 15 cm Schätzpreis: € 8.000 Ergebnis: € 44.500 POLKE 10 | 11 Sigmar Polke (1941 – 2010) Ohne Titel | 1986 Mischtechnik | 74 x 100 cm Schätzpreis: € 170.000 Ergebnis: € 217.500 Sigmar Polke (1941 – 2010) Ohne Titel (Mönchengladbach 1987) Mischtechnik | 100,5 x 70,5 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 102.000 Sigmar Polke (1941 – 2010) Ohne Titel (Münster 73) | 1973 Gouache | 99,5 x 69,5 cm Schätzpreis: € 70.000 Ergebnis: € 102.000 ZEITGENOSSEN VORSCHAU ZEITGENOSSEN HERBST 2016 „Spitzenumsatz mit Zeitgenössischer Kunst.“ Handelsblatt 10./11./12. Juni 2016 Abbildungen links John Angus Chamberlain (1927 – 2011) „Lefthanded“ | 2009 | Stahl Ca. 25 x 31 x 12 cm Schätzpreis: € 120.000 Ergebnis: € 140.500 Jean Dubuffet (1901 – 1985) „Paysage au Tumulte“ | 1953 Mischtechnik | 51,2 x 65,8 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 74.000 Abbildungen rechts Wojciech Fangor (1922 – 2015) „B 101“ | 1966 Öl auf Leinwand | 100 x 100 cm Schätzpreis: € 80.000 – 120.000 Auktion Zeitgenössische Kunst am 1. Dezember 2016 Gerhard Richter (1932) Vorhang (Curtain) | 2012 295 x 195 cm | Tintenstrahldruck hinter Acrylglas | Eines von 25 Ex. Schätzpreis: € 150.000 – 200.000 Auktion Zeitgenössische Kunst am 1. Dezember 2016 12 | 13 PREMIERE FÜR ART-KURATORENPREIS BEI VAN HAM ZUR ART COLOGNE 2016 Variante 3 Variante 3 KURATOREN PREIS KURATOREN PREIS Die desdes Jahres 2015 2015 DieAusstellung Ausstellung Jahres Ein neuer Kunstpreis feiert Premiere: Erstmals wurde am 14. April 2016 die beste Ausstellung des Jahres 2015 mit dem ARTKuratorenpreis ausgezeichnet. „Wir fanden es an der Zeit, einen Preis für Kuratorinnen und Kuratoren ins Leben zu rufen“, sagt Tim Sommer, Chefredakteur des Kunstmagazins ART. „Wir wollen das Handwerk des Ausstellungsmachens würdigen, das uns Jahr für Jahr mit begeisternden, streitbaren, klugen Sonderschauen neue Sichten auf die Welt und die Kunst verschafft.“ Zwölf Kuratorinnen und Kuratoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren für die »Ausstellung des Jahres 2015« nominiert und zur Verleihung angereist. Zur Fachjury, die im März in Hamburg zusammentrat, gehören Sabine Schulze (Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg), Yilmaz Mit Unterstützung von Dziewior (Direktor Museum Ludwig Köln), Mit Unterstützung von Christian Boros (Kunstsammler, Berlin), Kia Vahland (Feuilleton-Redakteurin der »Süddeutschen Zeitung«) und Tim Sommer (Chefredakteur ART). Den Rahmen bilden die Räume von VAN HAM und die Art Cologne, Deutschlands älteste und international renommierte Kunstmesse, die in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum feierte. Die Preis skulptur wurde von dem Berliner Künstler Kai Schiemenz gestaltet. Der Kuratorenpreis ging in diesem Jahr an Susanne Pfeffer. Die Direktorin des Museums Fridericianum in Kassel wird für ihre Ausstellung „Inhuman“ aus dem vergangenem Jahr geehrt. „Die Schau untersucht scharfsinnig, wie sich die Menschen durch unmenschliche Technik verändern“, hieß es in der Begründung. Damit entspreche ihre Arbeit in herausragender Weise der Grundidee des neu gestifteten Preises. Auch zukünftig wird die Preisverleihung im Rahmen der Art Cologne in Zusammen arbeit bei VAN HAM Kunstauktionen stattfinden. 14 | 15 MODERNE KUNST NÄCHSTE AUKTION: 30. NOVEMBER + 1. DEZEMBER 2016 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG OKTOBER 16 | 17 Unsere Experten für Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst Robert van den Valentyn [email protected] Tel. +49 (221) 925862-19 Hellei Schadkami [email protected] Tel. +49 (221) 925862-22 Martina Dellmann [email protected] Tel. +49 (221) 925862-50 Alexandra Velten [email protected] Tel. +49 (221) 925862-35 Ann-Marie Wieckhorst [email protected] Tel. +49 (221) 925862-62 Ein martialisches Bild Franz Radziwills führt in diesem Frühjahr die Offerte Moderner Kunst bei VAN HAM an. Ein Kriegsschiff mit auf den Betrachter gerichteten Kanonen ist das zentrale Motiv. Im Wasser sind menschliche Körper zu sehen und der rechte Rand der Leinwand zeigt, mit einer herabstürzenden Uhr, das Ende der Welt. Die Kunsthalle Bremen hatte bereits im Vorfeld der Auktion für dieses ungewöhnliche Werk bereits eine Leihanfrage gestellt und die wissenschaftliche Wertschätzung korrespondiert in diesem Fall mit dem erzielten Ergebnis von 281.500 Euro. Überhaupt waren die Werke der klassi- schen Moderne sehr gut beboten. Mit einer Verkaufsquote von 98 % nach Wert und Verkäufen ganzer Werkstrecken, wie bei Otto Modersohn und Pablo Picasso, wurden die Erwartungen übertroffen. Das ausgewählte Angebot wurde über den ganzen Katalog gut angenommen und brachte zahlreiche Steigerungen. Außer der Leihanfrage für das Bild von Radziwill begeisterte auch Alexej Jawlenskys frühe „Früchteschale“, die das Museum Moritzburg und zwei weitere japanische Museen in Zusammenhang mit Georges Rouault zeigen möchten. Besonders erfreut waren wir über den Zuspruch für Max Liebermanns „Zwei gehende Mädchen – Studie zu Schulgang in Laren“, deren 2. Fassung von 1898 in der Eremitage St. Petersburg hängt. Robert van den Valentyn Franz Radziwill (1895-1983) Mechanische Zeit ist nicht des Schöpfers Zeit Öl auf Leinwand | 1947 | 110 x 138 cm Schätzpreis: € 100.000 Ergebnis: € 281.500 MODERNE KUNST 18 | 19 Karl Hofer (1878 – 1955) Die Tessinerin | 1940 Öl auf Leinwand 105 x 81,5 cm Schätzpreis: € 120.000 Ergebnis: € 192.000 Max Liebermann (1847–1935) Zwei gehende Mädchen – Studie zum „Schulgang in Laren“ 1897 | Öl auf Papier | 36 x 50 cm Schätzpreis: € 80.000 Ergebnis: € 153.500 Otto Mueller (1874 – 1930) Zigeunerhütten | 1928 | Leimfarben auf Leinwand | 72 x 98 cm Schätzpreis: € 150.000 Ergebnis: € 179.000 MODERNE KUNST 20 | 21 Abbildung links Bernard Buffet (1928 – 1999) Torero de dos | 1963 Öl auf Leinwand | 100 x 73 cm Schätzpreis: € 120.000 Ergebnis: € 140.500 Abbildung rechts Marc Chagall (1887 – 1985) Carmen | 1967 Überarbeitete Farblithografie 101 x 66 cm | Ex. 19/200 Schätzpreis: € 35.000 Ergebnis: € 55.000 JAWLENSKY Alexej Jawlensky (1867 – 1941) Großes Stillleben | 1936 Öl auf Karton | 48,4 x 34 cm Schätzpreis: € 100.000 Ergebnis: € 128.000 22 | 23 Alexej Jawlensky (1867 – 1941) Früchteschale | Um 1901 Öl auf Leinwand | 58 x 46 cm Ergebnis: € 192.000 JOSEPH BEUYS MULTIPLES 24 | 25 „Mit einer Verkaufquote von über 100 Prozent ließ sich auch die Sammlung von Beuys-Multiples flüssig absetzen.“ Handelsblatt 10./11./12. Juni 2016 Joseph Beuys (1921 – 1986) Hasenstein | 1982 | Basaltstein 40 x 45 x 160 cm Schätzpreis: € 40.000 Ergebnis: € 102.000 *Int. Auktionsrekord für diese Edition Joseph Beuys (1921 – 1986) Samurai-Schwert | 1983 | Filzrolle um Stahlklinge | 54 x ø 8 cm Schätzpreis: € 12.000 Ergebnis: € 28.000 „Wenn Ihr alle meine Multiples habt, dann habt Ihr mich ganz.“ Mit der Versteigerung einer Vielzahl von Joseph Beuys Multiples, Postkarten, Postern und weiteren Ephemera am 1. Juni 2016 konnten wir so manchen Sammler etwas näher an dieses von Beuys selbst gesteckte Ziel bringen. Der Sonderkatalog „Joseph Beuys Multiples“, der größtenteils Werke aus der Sammlung eines rheinischen Privatsammlers beinhaltete, sprach nicht nur durch die hier angebotenen klassischen Multiples, wie die „Intuitionskiste“, die „Mit Schwefel überzogene Zinkkiste“ oder „Ich kenne kein Weekend“, viele Sammler und Interessenten an; auch Konvolute von Postkarten und Postern zu verschiedenen Aktionen des Künstlers, für die attraktive Preise angesetzt waren, lockten so manchen Kunden zu uns. Um den auf sieben Exemplare limitierten „Hasenstein“ sein Eigen zu nennen, musste ein deutscher Sammler jedoch etwas tiefer in die Tasche greifen: 102.000 Euro, und somit einen Auktionsrekord, erzielte der mit goldener Farbe bearbeitete Basaltstein. Ein weiterer Glanzpunkt der Versteigerung war das direkt hiernach aufgerufene „Samuraischwert“, das für 28.000 Euro an dieselbe Sammlung vermittelt werden konnte. Dass Joseph Beuys nicht nur auf dem Kunstmarkt nach wie vor ein Thema ist, zeigte auch der Vorabend der Vorbesichtigung: Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „ZEITzeugen Gespräch“ luden Markus Eisenbeis und Robert van den Valentyn zu einem Gespräch mit dem Beuys-Sammler und Psychoanalytiker Dr. Hartmut Kraft sowie Moderator und Beuys-Kenner Rene Spiegelberger ein. Rund 100 Gäste erlebten einen unvergesslichen und kurzweiligen Abend, bei dem viele Anekdoten erzählt wurden und Erfahrungen mit dem Künstler und seinen Werken ausgetauscht wurden. Hierbei wurde unter anderem die Geschichte des Werkes „Zwei Fräulein mit leuchtendem Brot“ erzählt, einem Multiple, von dem bei VAN HAM ein Exemplar für 5.000 Euro den Besitzer wechselte. Die letzte Losnummer 1182 dieses Sonderkataloges bildete nicht nur den krönenden Abschluss der Versteigerung, sondern stellt auch eine neue wissenschaftliche Aufarbeitung dar! So konnten wir den kompletten Satz der ursprünglich für das „Unterwasserbuch“ geplanten Folien als zusammenhängendes Konvolut anbieten und für 12.500 Euro versteigern. In Ergänzung zum Auktionskatalog konnten wir dieses Buchprojekt in einem Sonderdruck publizie- ren, der einem Werkverzeichnis dieser Folien nahe kommt. Ursprünglich planten Beuys und Lothar Wolleh eine Veröffentlichung der Motive, ergänzt durch Texte von Georg Jappe, als „Unterwasserbuch“ im Format 45 x 45 cm durch wasserfesten Druck auf Kunststoff-Folie. Tatsächlich wurden die benötigten Folien auch gedruckt (angeblich im Gesamtgewicht von 3 Tonnen), das in 200 Exemplaren geplante Buch kam jedoch wegen technischer Schwierigkeiten nicht zustande. Damit erfolgt hier erstmals eine vollständige Abbildung aller Folien des nie gedruckten Buches sowie deren Veröffentlichung in der vorgesehenen Abfolge. Katalog Joseph Beuys Multiples Sonderdruck zur 3-Tonnen-Edition ACHENBACH ART AUCTION – PART IV Am 18. Juni wurde mit der Achenbach Art Auction – Part IV der Reigen der größten und umfangreichsten Versteigerung Zeitgenössischer Kunst, der mit den bahnbrechenden Achenbach Auktionen im Sommer 2015 begann, erfolgreich abgeschlossen. Im vierten Teil der Achenbach-Offerte kamen Kunstwerke aus der Achenbach Art Consulting (AAC) – einer Gesellschaft die ebenfalls zum Firmenpool des ehemaligen Kunstberaters gehört – zum Aufruf. Unter den 220 Positionen internationaler, zeitgenössischer Künstler fand sich neben Gemälden, Fotografien und Skulpturen auch eine Vielzahl qualitätsvoller Grafikmappen. Ein Highlight unter ihnen war Georg Baselitz „Suite 45“ mit 21 Grafiken in tadellosem Zustand, die sich auf ein Ergebnis von 14.500 Euro steigerte. Ebenso traf Imi Knoebels „Rot, Gelb, Weiß, Blau“ – eine Serie von sechs großformatigen Serigrafien – auf großes Interesse und wurde schließlich für 18.000 Euro an einen Schweizer Privatmann verkauft. Mit vier unverkennbaren Bronzen war auch Jonathan Meese im Angebot vertreten. Während zwar alle Bronzen ihre Schätzung deutlich steigerten, konnte „Soldier of Fortune „Toni“ (Milk)“ aus dem Jahr 2003 seine Schätzung sogar vervierfachen und kletterte auf ein ausgezeichnetes Ergebnis von 28.000 Euro. Auf dem internationalen Kunstmarkt ist dies der höchste Preis, der je für eine Bronze aus der „Soldier of Fortune“-Serie gezahlt wurde. Das monumentale Foto „Paradise 19 Bayrischer Wald“ von Thomas Struth, einem der bedeutendsten Fotografen der Gegenwart konnte ganze 82.000 Euro einspielen und ging in eine nordrheinwestfälische Privatsammlung. 26 | 27 In Ergänzung zu den Kunstwerken der AAC kam ein unabhängiges Konvolut von Jörg Immendorffs Bronze-Affen zum Aufruf. Schon im vergangenen Jahr lösten diese einen regelrechten Hype aus und konnten auch jetzt fast vollständig verkauft werden. Ein stolzes Ergebnis von 24.000 Euro erreichte der „Malerstamm Tillmann“, ein an einem Pult stehender Affe, der – wie passend – einem Auktionator gleicht. Mit der Alpenlandschaft „Spirit of Freedom No. 10“, die Helge Achenbach in der JVA Essen gemalt hat, konnten außerdem 1.300 Euro für den guten Zweck gesammelt werden und gehen auf Wunsch des Malers an die Flüchtlingshilfe der Düsseldorfer Diakonie. Van Ham spielte mit den Kunstwerken aus der Provenienz Achenbach eine erst klassige Gesamtsumme von 11,6 Millionen Euro ein. Abbildung links: Thomas Struth (1954) Paradise 19 (Bayrischer Wald bei Zwiesel) 1999 | C-Print auf Diasec 169,5 x 213,1 cm Schätzpreis: € 50.000 Ergebnis: € 82.000 Abbildungen rechts: Jörg Immendorff (1945 – 2007) Malerstamm Tilmann | Bronze 31 x 17,5 x 15,5 cm Schätzpreis: € 7.000 Ergebnis: € 24.000 Jonathan Meese (1970) Soldier of Fortune „Toni“ (Milk) 2003 | Bronze | 39 x 17 x 26 cm Schätzpreis: € 6.000 Ergebnis:€ 28.000 *Int. Auktionsrekord für eine Bronze dieser Serie VAN HAM ART ESTATE SYMPOSIUM – MANAGEMENT VON KÜNSTLERNACHLÄSSEN Unter dem Titel „Management von Künstlernachlässen“ luden VAN HAM Kunstauktionen in Kooperation mit der Kanzlei dtb rechtsanwälte aus Berlin am 20. Januar 2016 zu ihrem ganztägigen Symposium bei VAN HAM Kunstauktionen in Köln ein. Unter der Moderation von Stefan Koldehoff, Journalist und Kulturredakteur des Deutschlandfunks, sprachen geladene Experten verschiedener Fachbereiche und stellten dabei unterschiedliche Facetten und Modelle für ein nachhaltiges Nachlassmanagement vor. Im Dialog mit dem Geschäftsführer der VG Bild-Kunst, Dr. Urban Pappi, stellte dieser Zahlen und Umfang der Möglichkeiten seiner Verwertungsgesellschaft für Künstler vor. Dass auch Museen deutliche Kapazitäts- und Interessensgrenzen bezüglich der Aufnahme und Verarbeitung von Nachlässen haben, verdeutlichte Dr. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie. So sieht Dr. Köhler das Museum vorwiegend als beratende Institution und weniger als „automatische Aufnahmestation“ für Künstlernachlässe, da Museen aus allen Nähten platzen und Depots sowie die fachgerechte Lagerung Geld kosten. Die rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten in der Nachlassthematik führte die Anwältin Anna Kathrin Distelkamp der Kanzlei dtb rechtsanwälte aus. Gerade weil es für die Nachlassgestaltung individuelle Lösungen mit einer Vielzahl von Möglichkeiten gebe, sei es so wichtig, frühzeitig bestimmte Parameter für den Nachlassfall zu klären und zu definieren. Im anschließenden Gespräch mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter des Deutschen Stiftungszentrums Essen, Dr. Markus Heuel, wurden Möglichkeiten und Grenzen der Stiftung für Nachlässe beleuchtet. Durch das kürzlich reformierte Stiftungsrecht wurde beispielsweise die Möglichkeit geschaffen, eine Stiftung als Verbrauchsstiftung zu gestalten, die über einen definierten Zeitraum ihr Vermögen für den Stiftungszweck verwenden darf. Im Rahmen der steuerlichen Begleitung im Zusammenhang von Künstlernachlässen und ergänzend zu den juristischen Möglichkeiten stellten Bernd Rühland und Dr. Jörg Wacker der Kanzlei Dr. Ganteführer, Marquardt & Partner steuerliche Aspekte und Besonderheiten vor, die im Vorfeld zu berücksichtigen sind. An die Eigenverantwortung des Künstlers appellierte der Vorsitzende des Deutschen Künstlerbundes, Frank Michael Zeidler. Künstler selbst sollten bereits zu Lebzeiten ihr Werk sortieren und sich auch von Arbeiten trennen und aussortieren. Die Nachlassvorbereitung sei wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Schaffensprozesses. Wie vorbildlich ein künstlerischer Nachlass gemanagt werden kann, stellte der Vorstand der Ernst Wilhelm Nay Stiftung, Christian A. J. Klein, im Dialog mit Stefan Koldehoff vor. Seine langjährigen Erfahrungen im internationalen Bankwesen, Risikobewusstsein und wirtschaftliches Geschick kamen ihm bei der Positionierung des Künstlers in der internationalen Museumslandschaft und im Kunsthandel zugute. Doch anders als 28 | 29 im Finanzmarkt sei bei der Nachlasspflege Kontinuität gefragt, da es insbesondere bei Museen lange Vorlaufzeiten und komplexe Entscheidungsprozesse für Ausstellungen und Ankäufe gebe. Welche Anforderungen erforderlich sind, um einen Künstler posthum am Leben zu halten, stellte Markus Eisenbeis ausführlich vor. Mit VAN HAM Art Estate widmet sich das Haus seit kurzem dem professionellen Management von Künstlernachlässen, das gesamte Leistungsspektrum von der Inventarisierung und wissenschaftlichen Betreuung bis hin zur Finanzierung und Vermarktung wurde dabei vorgestellt. Nicht nur von Seiten der Teilnehmer wurde die Veranstaltung äußerst positiv aufgenommen, sondern auch die Presse berichtete vielfach und betonte dabei die Aktualität und Bedeutung des Themas. Aus dem Inhalt · Nachlassvorbereitung als künstlerischer Schaffensprozess Frank Michael Zeidler · Was kann die VG Bild-Kunst für Künstler und deren Erben leisten? Interview mit Dr. Urban Pappi · Management eines Künstlers in der Praxis Interview mit Christian A. J. Klein · Deep storage – Welche Aufgaben kann ein Museum bei Künstlernachlässen übernehmen? Dr. Thomas Köhler · Management von Künstlernachlässen. Wie lässt sich ein Künstler posthum am Leben halten? Markus Eisenbeis · Werk und Wirkung sichern – rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten bei Künstlernachlässen Anna Kathrin Distelkamp Die Publikation umfasst 144 Seiten und enthält sämtliche Vorträge des Symposiums. · Welche Potentiale und Risiken birgt das Modell der Stiftung für Künstlernachlässe? Dialog mit Dr. Markus Heuel Preis: € 18 (zzgl. Versand). Zur Bestellung verwenden Sie bitte den beigelegten Flyer. · Steuerliche Fragen bei Künstlernachlässen Dr. Jörg Wacker und Bernd Rühland LL.M. Alle Videomitschnitte des Symposiums finden Sie auf www.van-ham.com VAN HAM ART ESTATE FRIEDRICH GRÄSEL (1927 – 2013) 30 | 31 „Durch radikale Vereinnahmung trivialästhetischer Erfahrungen und unter Verwendung industrieller Produkte und Produktionsmethode für die Kunst, kann die Mitrealität unserer Umwelt in der Kunst gespiegelt und aufgehoben werden, – wird Kunst menschenmöglich und human.“ Friedrich Gräsel in seiner Werkstattnotiz vom 6. Januar 1979 Biografie Werke in öffentl. Sammlungen • 1927 geboren in Bochum • 1952 – 1956 Studium an den Kunsthochschulen München und Hamburg • Bis 1970 Tätigkeit als Kunstpädagoge an diversen Gymnasien in Nordrhein-Westfalen und an der Pädagogischen Hochschule Münster II • 1970 Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe • 1972 Teilnahme an der 36. Biennale von Venedig • 1979 – 1984 Gastprofessur an der Heluan-Universität bei Kairo/Ägypten • 1982 – 1988 Professur für Plastisches Gestalten an der Universität Essen • Bis 1997 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes • 2013 Friedrich Gräsel stirbt in Osnarbrück • Kunstmuseum Bochum • Museum Folkwang Essen • Museum Morsbroich Leverkusen Abbildung links Friedrich Gräsel (1927 – 2013) Schmale Tür | 1992 | Edelstahl 204 x 240 x 214 cm Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 25.500 Seit Beginn des Jahres betreut VAN HAM Art Estate den umfangreichen künstlerischen Nachlass des Bildhauers Friedrich Gräsel mit einer großen Anzahl an Skulpturen aus allen Schaffensphasen und einem umfangreichen Konvolut an Zeichnungen. Abbildungen rechts Friedrich Gräsel (1927 – 2013) Bodenstück 1 „Emma“ | 1992 Edelstahl | 95 x 130 x 185 cm Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 19.000 Friedrich Gräsel ist fest mit seiner Heimatstadt Bochum verwurzelt. Inspirationen für seine minimalistischen Objekte fand er in der Umgebung des Ruhrgebiets. Als einer der ersten deutschen Künstler gelang es Gräsel, industriell gefertigte Produkte mit technischen Funktionen in eine freie, ästhetische Komposition zu übersetzen. Friedrich Gräsels formal-ästhetisches Interesse galt dem durch die Masse der Röhren umschlossenen Raum und den entstehenden Zwischenräumen. Sogar die durch das Gewicht der Skulpturen entstehenden Abdrücke auf Rasenflächen, waren für ihn Teile des Kunstwerks. Diese „temporären Kunstwerke“ dokumentierte Gräsel in zahl reichen Fotografien, aus denen er später Friedrich Gräsel (1927 – 2013) Kubenvariation II | 1983 | Edelstahl 180 x 84 x 84 cm Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 25.500 eine Reihe von Siebdrucken entwickelte. Seine material-ästhetische Vielfalt ist groß. Gräsel war äußerst experimentierfreudig und suchte ständig nach neuen Materialien und Formen. In den frühen Jahren arbeitete er mit Keramik, später entstanden dann Röhrenmontagen aus Faserzement und Kunststoffröhren und ab 1970 vorwiegend Werke aus Stahl. Viele seiner Montagen sind variabel und können zu immer wieder neuen Formationen gedreht, gesteckt und arrangiert werden. Gräsels Begeisterung für die dreidimensionale Form in der Umgebung mündete in seine Faszination für den Menschen als ein hochkomplexes System von Röhren (Blutgefäße) und Verdichtungen (Organe). In diesem Zusammenhang entstand sein umfangreicher Werkzyklus „Arbeitsfeld Herz“. 2001 erfolgte die Friedrich-Gräsel-Schenkung für Wissenschaft und Kunst an der Ruhr-Universität Bochum, der der Künstler insgesamt 47 Plastiken und Zeichnungen schenkte. 1969 gründete Friedrich Gräsel zusammen mit anderen Künstlern die Künstlergruppe B 1, die sich nach der durch das Ruhrgebiet führenden Bundestraße Nr. 1 benannten. Die Gruppe B 1 war eine informelle Gruppe junger Künstler, darunter neben Friedrich Gräsel u.a. auch Günther Dohr, Kuno Gonschior, Ewerdt Hilgemann oder Ferdinand Spindel, deren Ziel in der Reflektion gesellschaftlicher und ökonomischer Bedingungen lag. In ihrem Manifest formulierten sie den Anspruch, die Umgebung der B 1 und die industrielle Landschaft durch die Ästhetik ihrer Objekte aufzuwerten. An diesen Gedanken der Einbettung der Skulptur in die Natur knüpft VAN HAM Kunstauktionen an und hat drei monumentale Skulpturen Friedrich Gräsels auf dem Außengelände in der Hitzelerstraße aufgestellt, die seitdem für große Aufmerksamkeit sorgen. Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter VAN HAM Art Estate/Friedrich Gräsel. In Kürze steht Ihnen dort auch das Online-Werkverzeichnis von Friedrich Gräsel für die eigene Recherche zur Verfügung. Julia Repke VAN HAM ART ESTATE BERND BERNER (1930 – 2002) 32 | 33 Der in Hamburg geborene Maler Bernd Berner hat einen umfangreichen malerischen Nachlass mit 990 Gemälden aus allen Werkphasen hinterlassen, der mit Jahresbeginn von VAN HAM Art Estate gemanagt wird. Abbildung links „Spuren“ | 2000 Öl auf Leinwand | 180 x 170 cm Schätzpreis: € 5.000 – 7.000 Ergebnis: € 7.000 WVZ-Nr.: 1526 Abbildungen rechts Bernd Berner (1930-2002) Ohne Titel | 1968 | 140 x 130 cm „Flächenraum“ | 1960/1962 Öl auf Leinwand | 125 x 130 cm Schätzpreis: € 4.000 – 6.000 Ergebnis: € 6.000 WVZ-Nr.: 499 Biografie Werke in öffentl. Sammlungen Aktuelle Ausstellung • 1930 geboren in Hamburg •1948/51 Ausbildung zum Lithographen in Hamburg •1952 Übersiedelung nach Stuttgart und Tätigkeit als Lithograph an verschiedenen Kunstschulen •1971 – 1994 Dozent an der Fachhoch schule für Gestaltung in Pforzheim •Berner ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund und stellt dort ebenso regelmäßig aus wie in den Ausstellungen der Darmstädter Sezession oder den jährlichen Großen Kunstausstellungen im Haus der Kunst in München •Berner lebt und arbeitet in Ateliers in Stuttgart, der Schweiz und in Paris • 2002 Bernd Berner stirbt in Stuttgart • Museum Bochum • Museum Wiesbaden • Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen • Staatsgalerie Stuttgart • Kunsthalle Karlsruhe • Nationalgalerie Berlin • Kunsthalle Mannheim • Historische Museen Hamburg Vom 5. Juli bis zum 30. September 2016 wird ein Überblick seines Schaffens in der Hamburger Repräsentanz von VAN HAM gezeigt. Der Kunsthistoriker und Kurator Dr. Olaf Matthes wird mit seinem Vortrag „Bernd Berner“ einen Einblick in das Œuvre des Hamburger Künstlers schaffen. Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter VAN HAM Art Estate/Bernd Berner. In Kürze steht Ihnen dort auch das Online-Werkverzeichnis von Bernd Berner für die eigene Recherche zur Verfügung. Bernd Berner zählt zu den wichtigsten Vertretern abstrakter Malerei der deutschen Nachkriegskunst. Bereits in jungen Jahren entwickelt er seinen individuellen Stil der Abstraktion, den er trotz ständiger Entwicklungen zeit seines Lebens beibehält. Ausgebildet zum Lithographen hegt Berner anfänglich eine große Begeisterung für die französischen Kubisten, insbesondere für Fernand Léger. Früh zieht es ihn nach Stuttgart zu Willi Baumeister, dessen 1947 erschienenes Buch „Das Unbekannte in der Kunst“ für den jungen Künstler eine Offenbarung ist und ihn nachhaltig prägt. Im Zusammenspiel von Figur, Fläche und Raum und den Verflechtungen, die eine räumliche Ordnung im Bild ergeben, sieht Bernd Berner die große Herausforderung, der er sich immer wieder aufs Neue für seine künstlerische Entwicklung stellen wird. Zunächst noch deutlich unter dem Einfluss von Baumeister verschwinden Ende der 1950er Jahre die gerüstartig verschlungenen Formen in seinen Werken, es entstehen seine Farbfelder mit dynamischen und vielschichtigen Farbüberlagerungen, die eine deutliche Beziehung zum Informellen signalisieren. Ähnlich radikal wie Arnulf Rainer, Lothar Quinte oder Herbert Zangs aber doch viel stiller entwickelt Bernd Berner seine meist monochromen „Flächenräume“. Das Gleichgewicht zwischen Ruhe und Bewegung und eine hohe Leuchtkraft der Farbigkeit schwingen in seinen Werken mit, es geht um das Nebeneinander von Chaos und Ordnung, Vielfalt und Einheit. Durch die Modulierung und Abstufung von Farbnuancen und Tonwerten gewinnt die Farbe in Berners Werken Wahrnehmungstiefe für seine Flächenräume. Gemeinsam mit Klaus-Jürgen Fischer, Eduard Micus, Erwin Bechtold, Rolf-Gunter Dienst und Marc Vaux gründet er 1965 die Künstlergruppe SYN, die die Idee einer ganzheitlichen Kunst jenseits der Festlegung eines Formalismus wie Konkreter Kunst, Op-Art, Tachismus oder Abstraktem Expressionismus vertreten. Bis zur Auflösung der Gruppe SYN fünf Jahre später bestreitet die Gruppe über 20 gemeinsame Ausstellungen. 1967 erhält Berner den VillaRomana-Preis und arbeitet für ein Jahr in Florenz. Auch nach der Auflösung dieser Gruppe bleibt Bernd Berner bei seinen Flächenräumen; unzählige übereinandergelegte Farbschichten, erzeugen Schwingungen in ihrer Wirkung und bilden den Tiefenraum. Seine Gemälde der 80er Jahre sind charakterisiert durch Farbrinnsale, die die oft strenge Komposition aufbrechen. Gegen 1988 entsteht eine weitere Werkgruppe, in denen er eine zusätzliche Flächenform integriert, die von einer strukturierten Farbform überlagert wird. Der Gestus wird insgesamt expressiver und offener, die Konturen der Flächen scheinen sich aufzulösen. Julia Repke ALTE KUNST NÄCHSTE AUKTION: 18. NOVEMBER 2016 EINLIEFERUNGEN: BIS MITTE SEPTEMBER Unsere Experten für Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts Reinhard Singer [email protected] Tel. +49 (221) 925862-20 Stefan Hörter [email protected] Tel. +49 (221) 925862-24 In der Auktion „Alte Kunst“ am 13. Mai kam auch dieses Mal wieder ein hochwertiges, selektives Angebot an qualitätvoller Malerei aus dem 19. Jahrhundert und dem Altmeister-Bereich zum Aufruf. Besondere Resonanz erfuhren hierbei die spannenden kunsthistorischen Wiederentdeckungen, die ein bietfreudiges und kenntnisreiches Publikum auf sich ziehen konnten. Zudem haben momentan erlesene Werke des 19. Jahrhunderts mit reizvollen Motiven ausgezeichnete Verkaufsaussichten. Dies beginnt bei den frühen Altmeistern, unter denen der kleine Flügelaltar hervorzuheben ist, geschaffen für die private Andacht. Eine fachliche Diskussion im Vorfeld, die das Triptychon nach Umbrien in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts einordnet, war sicherlich mit ein Grund für das große Interesse und die Preissteigerung auf ein Ergebnis von 25.500 Euro. Ein weiteres Fundament der Auktion war die bedeutende Sammlung des Hermann Hugo Zwillenberg, eines deutschjüdischen Juristen, Unternehmers und Diplomaten. Dieser war seit 1919 Teilhaber des Kaufhauskonzerns Titz & Co.; Teile seiner außergewöhnlichen Sammlung, deren großbürgerlicher Charakter aus alten Fotos des Salons der Villa am Hohenzollerndamm in Grunewald spricht, konnte Zwillenberg über die dramatischen Zeiten der 1930er und 40er Jahre bis in die Nachkriegszeit in sein Amsterdamer Exil retten. Aus seinem Nachlass konnte VAN HAM unter anderen Werken auch zwei Portraits des Antoine Pesne (1683 -1757) anbieten, die der Öffentlichkeit lange Zeit verborgen waren. Durch unsere eingängigen Recherchen konnte das späte Selbstportrait des Künstlers als Vorlage – und somit als Original – zu dem 34 | 35 bisher nur als Kupferstich bekannten Motiv identifiziert werden. Das zweite Portrait zeigt Prinzessin Sophie, Schwester Friedrich des Großen, und ist Beweis für Pesnes Talent mit höchster Präzision aber schnellem Malstrich selbst kleinste Details auf Leinwand wiederzugeben. Die beiden dicht bebotenen Lose wechselten für 33.000 Euro bzw. 40.500 Euro den Besitzer. Auch im traditionell starken Angebot des 19. Jahrhunderts konnte VAN HAM das Augenmerk wieder auf Außergewöhnliches lenken und so das internationale Publikum begeistern. Zu erwähnen sind hier das neu entdeckte Doppelportrait der jungen Maler Friedrich Nerly und Carl Julius Milde, zugeschrieben an deren Jugendfreund Erwin Speckter, das seine Schätzung verfünffachte. Oder auch die Gegenüberstellung zweier Pen- dants von Franz Ittenbach, die seine außergewöhnliche Qualität unterstreichen. Sie finden nun nach langen Bietgefechten Platz in einer hessischen Privatsammlung. Die erfolgreichen Verkäufe der Werke von Oswald Achenbach in eine rheinische Privatsammlung oder Raden Saleh an ein indonesisches Privatmuseum sind Beispiele für das breite Netzwerk VAN HAMs. Bei dieser Auktion zeigte sich erneut die Bedeutung einer intensiven Recherche und Vermittlungsarbeit im Vorfeld einer Versteigerung. VAN HAM nutzt dabei den langjährigen, engen Kontakt zu internationalen Experten, um die spannenden Geschichten hinter den Gemälden und Künstlern aufzudecken. Hinzu kommt die Kommunikation innerhalb eines breiten Netzwerks von Sammlern, Museen und Vermittlern, welches eine erfolgreiche Veräußerung unterstützt. Diese zuverlässige Recherche und gezielte Positionierung auf dem Markt nutzt VAN HAM auch weiterhin und belegt mit dem Steigerungspotential des 19. Jahrhunderts, dass hervorragende künstlerische Qualität immer honoriert wird. Reinhard Singer Toskana (um 1400) Triptychon mit der Darstellung des hl. Michael und Katharina Tempera auf Pappelholz Flügel je 64 x 17 cm | Mitteltafel 64 x 34 cm Schätzpreis: € 12.000 Ergebnis: € 25.500 ALTE KUNST Antoine Pesne (1683 – 1757) Selbstporträt des Künstlers vor der Staffelei | Öl auf Leinwand 99 x 80 cm | Rahmen Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 33.000 36 | 37 Antoine Pesne (1683 – 1757) Porträtbildnis der Prinzessin Sophie, Markgräfin von Brandenburg-Schwedt, geb. Prinzessin von Preußen (1719 – 1765) Um 1731 | Öl auf Leinwand | 154 x 120 cm Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 40.500 ALTE KUNST Abbildung links Alexandre Louis R. Millin Duperreux (1764 – 1843) Blick auf das Thermalbad Cauterets in den Pyrenäen Öl auf Leinwand | 95 x 130,5 cm Schätzpreis: € 16.000 Ergebnis: € 44.500 Abbildung rechts Johann Jakob Frey (1813 – 1865) Hochzeitszug italienischer Landleute Öl auf Leinwand | 54 x 68,5 cm Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 25.500 38 | 39 ALTE KUNST Abbildung links Oswald Achenbach (1827 – 1905) Abendstimmung bei Ravallo in der römischen Campagna Öl auf Leinwand | 101 x 151 cm Schätzpreis: € 35.000 Ergebnis: € 44.500 Abbildung rechts Raden Saleh Ben Jaggia (1811 – 1880) Segler in schwerer See Öl auf Karton | 23 x 30 cm Schätzpreis: € 20.000 Ergebnis: € 46.000 40 | 41 EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE NÄCHSTE AUKTION: 19. NOVEMBER 2016 EINLIEFERUNGEN: BIS MITTE SEPTEMBER Unsere Experten für Europäisches Kunstgewerbe Christoph Bouillon [email protected] Tel. +49 (221) 925862-32 Susanne Mehrgardt [email protected] Tel. +49 (221) 925862-56 Barbara Janßen [email protected] Tel. +49 (221) 925862-14 Die vergangene Frühjahrssaison des europäischen Kunstgewerbers zählte zu den erfolgreichsten in der Geschichte des Hauses. Mit einem Gesamtergebnis von 1.8 Mio. Euro nimmt VAN HAM Kunstauktionen in diesem Bereich eine Spitzenstellung unter den Deutschen Auktionshäusern ein. Die Mai-Auktion präsentierte als besonderes Highlight die Sammlung von Ingrid Loosen-Grillo. Die Sammlung der im vergangenen Jahr verstorbenen Kölnerin mit herausragenden Fayencen und Porzellanen, u.a. aus Straßburg, Frankenthal und Höchst, wurde nun erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. In einem limitierten Sonderkatalog würdigte Hela Schandelmaier die charismatische Sammlerin in einem sehr persönlichen Vorwort. Schon im Vorfeld stieß die Sammlung auf sehr 42 | 43 großes internationales Interesse und konnte dann in teilweise spannenden Bietgefechten ihre Gesamttaxe mit einem Ergebnis von über 300.000 Euro mehr als verdoppeln. Es ist mir ein großes Vergnügen, Ihnen an dieser Stelle mitteilen zu können, dass der zweite Teil dieser wundervollen Sammlung im Januar 2017 zum Aufruf kommen wird. Ebenfalls in einem aufwendig gestalteten Sonderkatalog wurde die Sammlung des Wiesbadener Couturiers Gaston Choron präsentiert. Die Sammlung mit beeindruckenden Objekten des französischen und italienischen Neoklassizismus, die insbesondere in den 1990er Jahren schon in vielen internationalen Hochglanzmagazinen vorgestellt wurde, stieß ebenfalls auf sehr großes Interesse. Unter der Beteiligung einer Vielzahl internationaler Bieter konnte hier ein Gesamtergebnis von 220.000 Euro erzielt werden. Aber auch außergewöhnliche Einzelobjekte standen wieder einmal im Fokus einer begeisterten Käuferschaft. So etwa der prächtige Teetisch der Firma Schleissner und Söhne aus der Zeit um 1900. Dieses exquisite Möbel wurde aus über 24 Kilo Silber gearbeitet und zählte schon in der Entstehungszeit zu einem kaum erschwinglichen Luxusartikel. Zu den wichtigsten Kunden der Firma Schleissner zählten in dieser Zeit u.a. König Karl von Württemberg und Karl Baron von Rothschild. Der internationale Handel sicherte sich dieses Prunkstück für 76.000 Euro. In den 1950 Jahren entwickelte die legendäre Genfer Uhrenmanufaktur Patek Philippe eine Tischuhr mit Solarantrieb. Seit dieser Zeit wird jährlich meist nur eine dieser mit hochfeinen Emailarbeiten verzierten Uhren produziert. Die nun angebotene Uhr konnte dank einer großen Beteiligung von Telefonund Internetbietern schnell seine moderate Taxe vervielfachen. Ein amerikanischer Sammler sicherte sich das seltene Stück für 83.000 Euro . Christoph Bouillon Schaugericht mit Radieschen Wohl Niderviller | Um 1755 | ø 26,5 cm Sammlung Ingrid Loosen-Grillo Gesamtergebnis: € 300.000 EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE 44 | 45 Abbildung links Große Büste des jugendlichen Alexander der Große Wohl Italien | 19. Jh. Nach der Antike Sammlung Gaston Choron Gesamtergebnis: € 220.000 Abbildung rechts Prunkvoller Teetisch mit Widderzier Stil Louis XVI. Hanau | Um 1900 J.D. Schleissner & Söhne | Silber Schätzpreis: € 30.000 Ergebnis: € 76.500 EUROPÄISCHES KUNSTGEWERBE 46 | 47 Solar Quarzpendulette „Dôme“ mit maritimem Dekor Patek Philippe | Ca. 1978 Messing vergoldet Schätzpreis: € 5.000 Ergebnis: € 83.500 Zwei Tondi mit Allegorie der „Komödie“ und der „Tragödie“ nach Carle van Loo von Bernhard Magnus Frankenthal | Datiert 1776 Porzellan, farbig bemalt Schätzpreis: € 3.000 Ergebnis: € 35.500 SCHMUCK & UHREN NÄCHSTE AUKTION: 17. NOVEMBER 2016 EINLIEFERUNGEN: BIS MITTE SEPTEMBER Unsere Experten für Schmuck und Uhren Dr. Nina Lindau-Thöne [email protected] Tel. +49 (221) 925862-83 Julia Bartlewski [email protected] Tel. +49 (221) 925862-82 Das erfreuliche Gesamtergebnis der erfolgreichsten Frühjahrsauktion von rund 930.000 Euro spiegelt erneut die führende Position von VAN HAM im Bereich Schmuck und Uhren innerhalb Deutschlands wider. Naturperlen gelten seit langem als ein Schwerpunkt des Hauses VAN HAM. So erreichte ein seltenes Paar Naturperl-Ohrhänger mit dem Ergebnis von 30.500 Euro das Dreifache seines Schätzpreises. Aus der gleichen Zeit, dem Art Déco stammend, fand ein unbehandelter Saphir-Ring aus Burma von 7 ct hohen Zuspruch und wechselte für 24.000 Euro den Besitzer. 48 | 49 Ein weiteres Highlight der Auktion war ein loser 7-ct im Brillantschliff in einem feinen Champagnerton, welcher für 55.000 Euro verkauft wurde. Diamanten im hohen Reinheitsgrad waren sehr beliebt, wie das feine Diamant-Armband aus dem Hause Gübelin, welches für 16.500 Euro veräußert wurde. Schmuckstücke von bekannten Designern und Goldschmieden bilden einen weiteren Bereich, der sich nach wie vor hoher Beliebtheit erfreut. Von der Kölner Goldschmiedin Prof. Elisabeth Treskow versteigerten wir eine mit Sternsaphiren bearbeitete GoldArmspange für 21.000 Euro. Des weiteren wurden Stücke ihres Schülers Falko Marx angeboten und erfolgreich verkauft. Im Bereich der Armband- und Taschenuhren traf eine außergewöhnliche Kollektion von seltenen Fliegerchronographen aus bayerischem Privatbesitz auf reges Interesse. Bislang kam noch nie eine so umfangreiche Sammlung an vergleichbaren Uhren der Marken Tutima Glashütte und Hanhart zum Aufruf. Bis auf wenige Ausnahmen fanden alle Positionen neue Besitzer. Eine Rarität war ebenfalls die museale Herrentaschenuhr von Breguet aus der ersten Häfte des 19. Jahrhunderts mit Stun- denrepetition, Parachute-Stoßsicherung und Duplex-Hemmung, welche sich ein Sammler für 14.000 Euro sicherte. Dr. Nina Lindau-Thöne Elisabeth Treskow (1898 – 1992) Saphir-Perl-Armspange Essen | Um 1939 Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 21.000 SCHMUCK & UHREN 50 | 51 Abbildung rechts Naturperl-Diamant-Ohrgehänge Wohl England | Um 1920 Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 30.500 Abbildungen unten Gübelin Diamant-Armband Schweiz | Um 1960 Schätzpreis: € 12.000 Ergebnis: € 16.500 Saphir-Diamant-Ring England | Um 1920 Schätzpreis: € 4.000 Ergebnis: € 24.000 Solitaire-Ring Brillant | Deutschland | Um 2000 Schätzpreis: € 60.000 Ergebnis: € 63.500 Abbildungen oben Tutima Glashütte Fliegerchronograph Deutschland | Um 1940 Schätzpreis: € 1.500 Ergebnis: € 4.200 Hanhart Ein-Drücker Chronograph Deutschland | Um 1939/40 Schätzpreis: € 1.500 Ergebnis: € 2.400 1. Moskauer Uhrenfabrik Fliegerchronograph Russland | Um 1949/50 Schätzpreis: € 1.500 Ergebnis: € 1.600 Abbildungen unten Jaeger LeCoultre Grande Memovox Perpetual Calendar Herrenarmbanduhr Schweiz | Um 2002 Schätzpreis: € 16.000 Ergebnis: € 20.500 Breguet Herrentaschenuhr Frankreich | 1. Hälfte 19. Jh. Schätzpreis: € 10.000 Ergebnis: € 14.000 ASIATISCHE KUNST MIT KUNSTHANDEL KLEFISCH NÄCHSTE AUKTION: 8. DEZEMBER 2016 EINLIEFERUNGEN: BIS ANFANG OKT. 52 | 53 Unsere Experten für Asiatische Kunst Christoph Bouillon [email protected] Tel. +49 (221) 925862-32 Trudel Klefisch [email protected] Tel. +49 (221) 925862-88 Walter Bruno Brix [email protected] Tel. +49 (221) 925862-28 Hua Yan [email protected] Tel. +49 (221) 925862-80 Mit vielen erfreulichen Zuschlägen war die Frühjahrsauktion für Asiatische Kunst äußerst erfolgreich. Bereits die extrem gut besuchte Vorbesichtigung lockte zahlreiche interessierte Kunden aus Asien nach Köln. Insbesondere chinesische und buddhistische Kunst stand hier im Mittelpunkt und war sehr begehrt. Allem voran eine seltene Handrolle der Ming-Dynastie wohl von der Hand des Künstlers Ying Qiu. Auf der über acht Meter langen Rolle sind 60 elegante Damen dargestellt, die anhand der Beschriftungen und ihrer Attribute leicht identifizierte werden können, so zum Beispiel Prinzessin Le Chang mit ihrem zerbrochenem Spiegel. Ein chinesischer Sammler sicherte sich diese außergewöhnliche Malerei für 49.500 Euro. Auch vergoldete Bronzearbeiten waren wieder sehr beliebt und spielten zum Teile hohe Ergebnisse ein. So etwa der große sinotibetische Manjushri auf dem Lotosthron mit Löwensockel. Mit einem Ergebnis von 38.000 Euro konnte er seine Taxe verdoppeln. Ein kleiner Vaishravana auf einem Löwen sitzend konnte seine moderate Taxe mit einem Ergebnis von 21.500 Euro sogar um ein Vielfaches steigern. Ein zweiter Schwerpunkt der Auktion war sicherlich das hochkarätige Angebot japanischer Arbeiten. Herausragend hier das Ergebnis von 42.000 Euro für ein hochfeines Inro mit Tsuba und Schwalben. Das aus Goldlack mit „trompe d‘oeil“- Darstellungen gearbeitete Stück stammt aus der Hand des berühmten Lackkünstlers Shibata Zeshin (1807-1891). Aber auch Netsuke waren wieder sehr gesucht, insbesondere das Angebot aus einer deutschen Privatsammlung konnte überzeugen und war entsprechend begehrt. Ein großer Karpfen aus der Hand des Meisters Masakatsu konnte seine Taxe gar verdreifachen. Auch diese Auktion zeigte wieder einmal mehr, dass insbesondere Objekte aus alten europäischen Sammlungen im Fokus einer internationalen Käuferschaft stehen und immer wieder Spitzenpreise erzielen. Christoph Bouillon Qiu Ying (1494-1552) – zugeschrieben Schönheiten der verschiedenen Dynastien China | Wohl Ming-Dynastie 16. Jh. oder später | Farben und Tusche auf Seide | 35 x 1210 cm Schätzpreis: € 15.000 Ergebnis: € 49.500 ASIATISCHE KUNST 54 | 55 Große Figur einer sitzenden Tara Tibet/Nepal | Feuervergoldete Bronze 90 x 45cm Schätzpreis: € 22.000 Ergebnis: € 28.000 Abbildung oben Vaishravana auf dem Löwen Sinotibetisch | 18. Jh. | Bronze mit Feuervergoldung | 17,4 x 15 x 5 cm Schätzpreis: € 5.000 Ergebnis: € 21.500 Abbildung unten Mondflasche mit Drachenhenkeln China | Qing-Dynastie | 18./19. Jh. Cloisonné auf Bronze | 53,5 x 36 x 15 cm Schätzpreis: € 1.500 Ergebnis: € 16.500 ASIATISCHE KUNST Shibata Zeshin (1807 – 1891) Japan | 19. Jh. | Inrô Tsuba mit Schwalben | H. 9,5 cm Schätzpreis: € 9.000 Ergebnis: € 42.000 56 | 57 Masakatsu (1800-1840) Netsuke | Großer Karpfen | Japan | Edo-Zeit Buchsbaum und Elfenbein | H.4,7 cm Schätzpreis: € 5.000 Ergebnis: € 16.500 Kaigyokudo Masatsugu Netsuke | Die drei Symbole für „Langes Leben“ Japan | Edo-Zeit | Um 1840 Elfenbein | B.3,4 cm Schätzpreis: € 9.000 Ergebnis: € 14.000 KONTAKT & IMPRESSUM VAN HAM Kunstauktionen Hitzelerstraße 2 50968 Köln Tel.: +49 (221) 925862-0 Fax: +49 (221) 925862-4 [email protected] www.van-ham.com Auktionstermine Herbst 2016 Schmuck & Uhren 17. November 2016 Alte Kunst 18. November 2016 Europäisches Kunstgewerbe 19. November 2016 Vorbesichtigung: 11. – 15. November 2016 Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr Samstag 10 bis 13 Uhr Repräsentanz Hamburg Dr. Katrin Stangenberg Katalog-Abonnement Unser Service Magdalenenstr. 18 20148 Hamburg Tel.: +49 40 41 91 05 23 Fax: +49 40 41 91 05 24 Mobil: +49 172 14 81 800 [email protected] Alte Kunst | Schmuck Europäisches Kunstgewerbe 6 Kataloge / Jahr Schriftliche / telefonische Gebote Anja Bongartz | Tel. +49 (221) 925862-17 [email protected] oder einzeln: Alte Kunst (Gemälde & Skulpturen) 2 Kataloge / Jahr Koordination Versand Anja Bongartz | Tel. +49 (221) 925862-17 [email protected] Schmuck & Uhren 2 Kataloge / Jahr Warenausgabe Henryk Kowoll | Tel. +49 (221) 925862-23 [email protected] Repräsentanz München Dr. Barbara Haubold Elly-Ney-Straße 15 | 82327 Tutzing Tel. +49 (8158) 997 12 88 Fax +49 (8158) 90 34 61 [email protected] Repräsentanz Stuttgart c/o Maier & Co. Fine Art Thomas Maier Dr. Anja Gebauer Eberhardstraße 6 | 70173 Stuttgart Tel. +49 (711) 51 89 07 10 Fax +49 (711) 51 89 07 09 [email protected] Repräsentanz Belgien und Niederlande Dr. Petra Versteegh-Kühner Sterrenlaan 6 | 3621 Rekem | Belgien Tel. +32 89 71 60 04 Fax +32 89 71 60 05 Mobil +31 620 40 21 87 [email protected] Repräsentanz Luxemburg MVK Fine Art Marina Gräfin von Kamarowsky 2, Rue Nicolas Braunshausen 1257 Luxemburg Tel. +3 52 44 04 95 Fax +3 52 44 04 92 [email protected] Alle Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag inkl. Aufgeld *Internationale Auktionsrekorde laut artprice.com (Stand 3. Juni 2016) Europäisches Kunstgewerbe 2 Kataloge / Jahr Asiatische Kunst 2 Kataloge / Jahr Dekorative Kunst 1 Katalog / Jahr Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst 6 Kataloge / Jahr D = Versand innerhalb Deutschlands E = Versand innerhalb Europas W = Versand außerhalb Europas Katalogbestellungen / Abbestellungen Informationszusendungen Nicole Burkhard | Tel. +49 (221) 925862-13 [email protected] Zeitgenössische Kunst 1. Dezember 2016 Moderne Kunst 1. Dezember 2016 Discoveries 30. November 2016 Vorbesichtigung: 25. – 28. November 2016 Asiatische Kunst 8. Dezember 2016 Teppiche und Tapisserien 9. Dezember 2016 Vorbesichtigung: 3. – 6. Dezember 2016 Buchhaltung Birgit Uttendörfer | Tel. +49 (221) 925862-58 [email protected] Margit Zacharias | Tel. +49 (221) 925862-10 [email protected] Öffentlichkeitsarbeit & Art Publications Annika Norpoth | Tel. +49 (221) 925862-81 [email protected] Iris Hekeler | Tel. +49 (221) 925862-21 [email protected] Impressum Herausgeber: Markus Eisenbeis, VAN HAM Art Publications GmbH Redaktion: Iris Hekeler Gestaltung: grossgestalten Layout & Satz: www.mwk-koeln.de Fotos: Saša Fuis, Sven Röttger, Henning Ross Gerhard Richter „Vorhang (Curtain)“: Karl & Faber Kunstauktionen Digitale Bildbearbeitung: Dr. Andreas Pohlmann, Köln Köllen Druck Druckerei GmbH & Co. KG VG Bild-Kunst, Bonn 2016 Bernd Berner, Joseph Beuys, Bernard Buffet, Marc Chagall, John Angus Chamberlain, Jean Dubuffet, Friedrich Gräsel, Karl Hofer, Jörg Immendorff, Alexej Jawlensky, Adolf Luther, Heinz Mack, Jonathan Meese, Otto Piene, Sigmar Polke, Franz Radziwill, Thomas Struth, Wojciech Fangor Sigmar Polke: The Estate of Sigmar Polke, Cologne Beirat Wilhelm Karl Prinz von Preußen Vorsitzender Kommerzialrat Prof. Ottmar Braun Sprecher Prof. Dr. Albert Mayer MALEN IST KEINE KUNST, ABER VERKAUFEN IST EINE KUNST! Max Liebermann Kunst verkaufen ist unsere Profession.
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