Zukunft Mutschellen Bericht Auftrakt 21.04.2015

Zukunft Mutschellen_Kommunikation
Was sie im Schilde führen
Auftaktveranstaltung zum Projekt Zukunft Mutschellen
Regionales Stelldichein am Dienstagabend in Rudolfstetten-Friedlisberg. Die rund 100
mitwirkenden Frauen und Männer aus Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen trafen sich
zum informativen Auftakt des Projekts Zukunft Mutschellen. Dieses will die drei Optionen
Zusammenarbeit, Verwaltungsgemeinschaft oder Fusion der Gemeinden am Mutschellen
überdenken und prüfen. Ab Mai geht es an die konkrete Arbeit. Bis im März 2016 werden die
gewonnenen Erkenntnisse in Form eines Projektberichts vorliegen.
«Wir wollen noch immer mit Strukturen von gestern die Probleme von morgen lösen.» Jean-Claude
Kleiner, der fachliche Berater der Zukunft Mutschellen, geizte bei seiner Einführung ins Projekt nicht mit
markigen Sprüchen. Wusste aber im Fall der drei Gemeinden am Mutschellen die Stimmung im Lot zu
halten: «Alle haben die Kraft, künftig problemlos alleine unterwegs zu sein. Die Motivation für das
Projekt liegt darin, aus dieser Grösse noch stärker zu werden.»
Der Kanton unterstützt
Es ist das Ziel aller Schweizer Kantone, das kleinräumige Gemeindewesen zu straffen und es fit für die
Zukunft zu machen. Denn rund die Hälfte aller Schweizer Gemeinden zählt heute weniger als 1000
Einwohnerinnen und Einwohner. Im Aargau sind es 61 der 213 Gemeinden. Yvonne Reichlin-Zobrist,
Leiterin Gemeindeabteilung des Kantons, zeigte in ihrem Votum auf, dass im Aargau aktuell
verschiedene Projekte wie am Mutschellen am laufen sind: Im mittleren Fricktal, in KillwangenSpreitenbach, Scherz-Lupfig sowie das Grossprojekt Zukunftsraum Aarau. Der Kanton unterstützt diese
Prozesse vor allem finanziell, um allfällige Fusionshemmnisse abzubauen. In den letzten fünf Jahren
beliefen sich diese Beiträge auf rund 44 Millionen Franken, entnommen dem Finanzausgleichsfonds. An
die Zukunft Mutschellen wurde noch nichts bezahlt. Für diese Projektphase kann jedoch mit einem
Kantonsbeitrag von 5000 Franken je Gemeinde gerechnet werden.
Gleichberechtigte Partner
Die Ausganglage für das Projekt Zukunft Mutschellen ist gut, weil Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg
und Widen vergleichbare Kennzahlen wie Fläche, Einwohnerzahl oder Steuerfuss aufweisen.
Partnerschaftlich wurden denn auch die acht themenspezifischen Arbeitsgruppen zusammengesetzt,
die sich bis März 2016 zu je sieben Workshops treffen werden. Ratsmitglieder aus allen drei
Gemeinden leiten die Gruppen. Engagierte und fachlich Versierte aus den Projektgemeinden ergänzen
die Teams. Arbeitsgruppe 1 «Behörden und Verwaltung» wird von Widens Gemeindeammann Peter
Spring geleitet; «Entwicklung, Bau- und Nutzungsordnung, Verkehr» von Berikons Gemeindeammann
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Stefan Bossard; «Schulwesen» von Otto Eggimann; «Finanzen und Liegenschaften» von Gabriel Lüthy;
«Ortsbürger, Forst, Landwirtschaft, Naturschutz» von Josef Brem, Gemeindeammann von
Rudolfstetten-Friedlisberg; «Technische Betriebe» von Louisa Springer; «Werkhof, Kehricht,
Feuerwehr» von Stephan Haag und die achte Gruppe «Kultur, Freizeit, Vereine, Namen, Wappen» von
Susanne Wild.
Emotionen im Spiel
«Alle Gemeindeprojekte, die ich bisher begleiten durfte, waren letztlich sehr emotional geprägt»
erzählte Berater Jean-Claude Kleiner aus seiner reichen Erfahrung. Auch darum lud er Rolf Kälin als
Gastreferent zur Auftaktveranstaltung nach Rudolfstetten-Friedlisberg ein. Der professionelle Heraldiker
aus Waltenschwil verstand es, die Bedeutung der vermeintlich altbackenen Wappenkunde mit dem
Zukunftsprojekt am Mutschellen zu verknüpfen. So wussten die Anwesenden nach seinen
Ausführungen, dass die Redewendung «Was führen sie wohl im Schilde?» aus der Wappenkunde
stammt, warum bei einer allfälligen neuen Gemeinde am Mutschellen ein gänzlich neues Wappen Sinn
machen würde und schliesslich, in Anlehnung an welche Elemente dieses gestaltet werden könnte.
Arbeitsordner verteilt
Vor dem Kennenlern-Apéro trommelten die Arbeitsgruppen-Leiter ihre Mitglieder zusammen. Allen
wurde ein umfangreicher Arbeitsordner ausgehändigt, erste praktische Fragen geklärt und nochmals
betont, dass mit einem vernünftigen Aufwand ein maximaler Ertrag erzielt werden soll. In gespannter
Erwartung der Dinge, die das Projekt Zukunft Mutschellen an Knacknüssen und Visionen zutage fördern
wird, klang der Anlass aus. cf
Fotos (cf):
1
Blicks ins Plenum aller am Projekt Zukunft Mutschellen Beteiligten bei der Auftaktveranstaltung im
Mehrzweckraum von Rudolfstetten-Friedlisberg.
2
Die Kisten mit den Arbeitsordnern für die acht Themengruppen stehen bereit.
3
Die fachliche Verantwortung der Projektleitung hat Jean-Claude Kleiner inne, er wird assistiert von Janic
Kleiner.
4
Peter Spring verteilt die Arbeitsordner an die Mitglieder der Gruppe «Behörden und Verwaltung».
5
Erster Austausch in der Arbeitsgruppe «Technische Betriebe» um Louisa Springer und Felix Baur.