Zukunft Mutschellen_Kommunikation Was sie im Schilde führen Auftaktveranstaltung zum Projekt Zukunft Mutschellen Regionales Stelldichein am Dienstagabend in Rudolfstetten-Friedlisberg. Die rund 100 mitwirkenden Frauen und Männer aus Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen trafen sich zum informativen Auftakt des Projekts Zukunft Mutschellen. Dieses will die drei Optionen Zusammenarbeit, Verwaltungsgemeinschaft oder Fusion der Gemeinden am Mutschellen überdenken und prüfen. Ab Mai geht es an die konkrete Arbeit. Bis im März 2016 werden die gewonnenen Erkenntnisse in Form eines Projektberichts vorliegen. «Wir wollen noch immer mit Strukturen von gestern die Probleme von morgen lösen.» Jean-Claude Kleiner, der fachliche Berater der Zukunft Mutschellen, geizte bei seiner Einführung ins Projekt nicht mit markigen Sprüchen. Wusste aber im Fall der drei Gemeinden am Mutschellen die Stimmung im Lot zu halten: «Alle haben die Kraft, künftig problemlos alleine unterwegs zu sein. Die Motivation für das Projekt liegt darin, aus dieser Grösse noch stärker zu werden.» Der Kanton unterstützt Es ist das Ziel aller Schweizer Kantone, das kleinräumige Gemeindewesen zu straffen und es fit für die Zukunft zu machen. Denn rund die Hälfte aller Schweizer Gemeinden zählt heute weniger als 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Aargau sind es 61 der 213 Gemeinden. Yvonne Reichlin-Zobrist, Leiterin Gemeindeabteilung des Kantons, zeigte in ihrem Votum auf, dass im Aargau aktuell verschiedene Projekte wie am Mutschellen am laufen sind: Im mittleren Fricktal, in KillwangenSpreitenbach, Scherz-Lupfig sowie das Grossprojekt Zukunftsraum Aarau. Der Kanton unterstützt diese Prozesse vor allem finanziell, um allfällige Fusionshemmnisse abzubauen. In den letzten fünf Jahren beliefen sich diese Beiträge auf rund 44 Millionen Franken, entnommen dem Finanzausgleichsfonds. An die Zukunft Mutschellen wurde noch nichts bezahlt. Für diese Projektphase kann jedoch mit einem Kantonsbeitrag von 5000 Franken je Gemeinde gerechnet werden. Gleichberechtigte Partner Die Ausganglage für das Projekt Zukunft Mutschellen ist gut, weil Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen vergleichbare Kennzahlen wie Fläche, Einwohnerzahl oder Steuerfuss aufweisen. Partnerschaftlich wurden denn auch die acht themenspezifischen Arbeitsgruppen zusammengesetzt, die sich bis März 2016 zu je sieben Workshops treffen werden. Ratsmitglieder aus allen drei Gemeinden leiten die Gruppen. Engagierte und fachlich Versierte aus den Projektgemeinden ergänzen die Teams. Arbeitsgruppe 1 «Behörden und Verwaltung» wird von Widens Gemeindeammann Peter Spring geleitet; «Entwicklung, Bau- und Nutzungsordnung, Verkehr» von Berikons Gemeindeammann Zukunft Mutschellen_Kommunikation Stefan Bossard; «Schulwesen» von Otto Eggimann; «Finanzen und Liegenschaften» von Gabriel Lüthy; «Ortsbürger, Forst, Landwirtschaft, Naturschutz» von Josef Brem, Gemeindeammann von Rudolfstetten-Friedlisberg; «Technische Betriebe» von Louisa Springer; «Werkhof, Kehricht, Feuerwehr» von Stephan Haag und die achte Gruppe «Kultur, Freizeit, Vereine, Namen, Wappen» von Susanne Wild. Emotionen im Spiel «Alle Gemeindeprojekte, die ich bisher begleiten durfte, waren letztlich sehr emotional geprägt» erzählte Berater Jean-Claude Kleiner aus seiner reichen Erfahrung. Auch darum lud er Rolf Kälin als Gastreferent zur Auftaktveranstaltung nach Rudolfstetten-Friedlisberg ein. Der professionelle Heraldiker aus Waltenschwil verstand es, die Bedeutung der vermeintlich altbackenen Wappenkunde mit dem Zukunftsprojekt am Mutschellen zu verknüpfen. So wussten die Anwesenden nach seinen Ausführungen, dass die Redewendung «Was führen sie wohl im Schilde?» aus der Wappenkunde stammt, warum bei einer allfälligen neuen Gemeinde am Mutschellen ein gänzlich neues Wappen Sinn machen würde und schliesslich, in Anlehnung an welche Elemente dieses gestaltet werden könnte. Arbeitsordner verteilt Vor dem Kennenlern-Apéro trommelten die Arbeitsgruppen-Leiter ihre Mitglieder zusammen. Allen wurde ein umfangreicher Arbeitsordner ausgehändigt, erste praktische Fragen geklärt und nochmals betont, dass mit einem vernünftigen Aufwand ein maximaler Ertrag erzielt werden soll. In gespannter Erwartung der Dinge, die das Projekt Zukunft Mutschellen an Knacknüssen und Visionen zutage fördern wird, klang der Anlass aus. cf
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