Pflegevisite-Ein Instrument der Qualitätssicherung 1. Einleitung Das Thema „Pflegevisite in ambulanten Pflegediensten – Pflegevisite beim Kunden“ ist allen Pflegeinrichtungen bekannt. Die Führungskräfte/Leitungskräfte schieben diesen Tag gerne mal nach hinten, da er zeitintensiv, anspruchsvoll und die Kommunikation mit Angehörigen und Kunden anstrengend sein kann. Die Pflegedienste vergessen oft die Bedeutung und praktische Aspekte der Pflegevisite und nutzen dadurch auch nicht ihre Vorteile. Die Pflegevisite ist ein wichtiger Baustein in einer professionell geführten Pflegeeinrichtung. Als Unternehmensberater & Coach fragen wir gerne mal nach und geben Denkanstöße: „sind Ihre Pflegekunden mit der Pflege (Dienstleistung) zufrieden „fühlen sich Ihre Pflegekunden bei Ihnen in „guten Händen“ „können Sie durch die Pflegevisite Leistungen zusätzlich vereinbaren und werben Sie dadurch neue Kunden.“ Die Zufriedenheit und das Wohl der Kunden ist ein wesentlicher Maßstab des alltäglichen Handels; und die Pflegevisite hilft uns diesen Maßstab zu erreichen. Darüber hinaus ist die Qualität der Versorgung von Patienten ein wichtiger Punkt. In der Öffentlichkeit (z.B. Zeitungsberichte, Talkshows) und auch in der Politik wird das Thema „Pflege“ zunehmend diskutiert. Immer mehr Menschen werden immer und der Gesellschaft wird es bewusster, wie bedeutend die Pflege im Alter ist. Jeder Mensch sollte in seiner letzten Lebensphase zu seinen PflegerInnen vertrauen haben und sich bei der durchgeführten Pflegeleistung bzw. bei der Pflegeeinrichtung insgesamt gut versorgt fühlen. Das Instrument der Pflegevisite hilft, das Vertrauen von Patienten auszubauen und zu erhalten sowie Vorurteile über schlechte Pflege beseitigen. Der steigende Kostendruck im Gesundheitswesen kann zu einer Verschlechterung der Pflege führen (u.a. durch schlecht bezahlte und unmotivierte Pflegekräfte). Auch hier sehen wir einen Vorteil der Pflegevisite, um ambulante Pflegedienste zu befähigen, wirtschaftlicher und effizienter bei guter Qualität zu arbeiten. Dies wird durch eine gezielte Zusammenarbeit mit Kunden und Angehörigen sowie planbaren und nachvollziehbaren Pflegemaßnahmen erreicht. Das Instrument der Pflegevisite ist in vielen Pflegediensten noch nicht eingeführt bzw. nicht „optimal eingeführt“. Die Pflegevisite ist jedoch ein Baustein, welcher zu einer direkten Verbesserung der Pflegequalität führen kann. Die folgenden Ausführungen sollen Ihnen einen Überblick über die Praxis der Pflegevisite geben. Pflegevisite- Ein Instrument der Qualitätssicherung 2. Die Bedeutung der Pflegevisite Der Begriff der „Pflegevisite“ ist nicht eindeutig. Der Begriff „Visite“ aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „hingehen und nachsehen“ oder „hingehen und eine kurze Zeit verbleiben“. Die Pflegevisite verfolgt folgende Zielsetzungen: Pflegevisite als Dienstübergabe für die Pflegedienstleitung Pflegevisite als Überprüfung der Umsetzung pflegemanagementbezogener Aspekte Pflegevisite als Erfüllung der Fachaufsicht Pflegevisite als Abstimmungsprozess zwischen pflegerischer Leistung und Optimierung von Abläufen Pflegevisite als Führungsinstrument Pflegevisite als Informationsquelle des operativen und strategischen Controllings. Ein weiterer zentraler Aspekt ist, die Pflegevisite als ein Arbeitsinstrument des Qualitätsmanagements zu verstehen. Die Pflegevisite ist ein Instrument der Qualitätssicherung, welches die durchgeführte Pflege- und Dienstleistung, ihre Häufigkeit und ihre Effizienz anhand festgelegter Merkmale mit den Anforderungen an die Qualität des Pflegedienstes vergleicht. Die Pflegevisite ist ein Instrument zur Erhebung und Sicherung der Ergebnisqualität. Die Pflegequalität hat in jedem Pflegedienst eine große Bedeutung, dies dann auch für die Pflegevisite. Ein hoher Qualitätsstandard sichert die langfristige Existenz von Pflegeeinrichtungen. Hohe Qualitätsstandards führen zu zufriedeneren Kunden und Mitarbeiter, dadurch gewinnen Sie Neukunden und ebenso neue Mitarbeiter (Mund-zu-Mund Propaganda). Letztlich werden die Arbeitsplätze der Pflegefachkräfte und Hilfskräfte gesichert, da auch die Angehörigen und Kunden ein immer größeres Qualitätsbewusstsein entwickeln und bei Ihrer Entscheidung Pro/Contra Pflegedienst die Qualität mit berücksichtigen. Das Unternehmen wird durch die Pflegevisite ihrer Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeiter gerecht. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) versteht unter Pflegevisite: „Die Pflegevisite wird als Besuch beim Pflegebedürftigen durchgeführt und dient u.a. der Erörterung des Befindens des Pflegebedürftigen, seiner individuellen Wünsche und seiner Zufriedenheit mit dem Pflegedienst sowie der Erstellung, kontinuierlichen Bearbeitung und Kontrolle der Pflegeplanung sowie Dokumentation. Sehen Sie die Pflegevisite als einen gewinnbringenden Besuch beim Pflegebedürftigen. Der Besuch hat das Ziel die „Dienstleistung: Pflege“ auf den Kunden persönlich und individuell abzustimmen und die Qualität der Pflege zu sichern. Die Pflegedienstleitung soll die Pflegevisite aus Kunden- und Mitarbeitersicht zu betrachten. Auf der einen Seite sind die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden im Fokus, auf der anderen Seite, können diese Wünsche und Bedürfnisse nur von den Mitarbeitern umgesetzt werden. Es kann nicht jeder Wunsch der Patienten erfüllt werden, da manche Wünsche auch unwirtschaftlich oder unrealistisch in der Umsetzbarkeit sind. Pflegevisite- Ein Instrument der Qualitätssicherung Oft ist es meiner Erfahrung nach so, dass Kunden sich nicht trauen ihre Wünsche offen anzusprechen. Die Pflegevisite unterstützt die offene Kommunikation und stellt Vertrauen zur Pflegeeinrichtung her. 3. Der Nutzen einer Pflegevisite: Die Pflegevisite ist arbeitsintensiv und damit kostenintensiv. Es ist daher schon aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten notwendig, die Pflegevisite so „gewinnbringend“ wie möglich durchzuführen. Eine richtig durchgeführte und in die Organisation und Abläufe des Pflegedienstes implementierte Pflegevisite ist eine wertvolle Informationsquelle: Einbeziehung und Beratung des Pflegebedürftigen und Pflegeperson bei Pflegemaßnahmen Erhöhung der Transparenz für den Pflegebedürftigen Möglichkeit zur Reflexion der Pflegefachkräfte und Pflegepersonen Imageförderung durch regelmäßigen persönlichen Kontakt mit Kunden und Angehörigen. Ermittlung der Pflegequalität der einzelnen Pflegefachkräfte Mitarbeitergespräche (Personalbeurteilung) Bestandteil eines effektiv gestalteten organisatorischen Rahmens Qualität der Pflegekräfte überprüfen Vereinbarungen von Zielen und Maßnahmen mit dem Pflegebedürftigen und somit die Ergebnisqualität sichern Versorgungsfehler von Pflegeperson und Pflegekräfte erkennen und entsprechend handeln Schaffung von Vertrauensarbeit und Förderung der Mund-zu-Mund Propaganda Wichtige Informationen sammeln, festhalten und effektiv einsetzen Rechtlichen Anforderungen gegenüber den Kostenträgern erfüllen (Einhaltung der vertraglichen Vereinbarungen zwischen Leistungserbringer und Leistungsträger) 4. Aspekte zur Qualitätssicherung Qualität steht für „Wert“ und Güte“. Es geht um die Eigenschaften eines Produktes oder einer Handlung (z.B. Durchführung der Pflegeleistung). Die Qualität ist ein Vergleich zwischen festgelegten Kriterien einer Leistung (Soll-Zustand) und der erbrachten Leistung (Ist-Zustand). Je geringer der Abstand zwischen Soll- und Ist-Zustand ist, desto höher ist die Qualität. Es gibt den Spruch, dass die Qualität einer Ware dann gut war, wenn der Kunde wieder kommt und nicht die Ware. Für eine Pflegeeinrichtung heißt das, so lange wie möglich Jahre mit einem Kunden gut zusammenzuarbeiten. Was ist zu beachten? Die Qualitätsanforderungen (Soll-Zustand) der erbrachten Pflegeleistung sind neben objektiven Prüfkriterien auch abhängig von der subjektiven Wahrnehmung des Kunden. Ein Patient mit hohen Anforderungen wird die Qualitätsstandards geringer wahrnehmen als ein Patient mit geringeren Anforderungen an die Pflegequalität; obwohl die Pflege in gleicher Art und Weise von dem gleichen Pfleger durchgeführt wird. Trotzdem muss das subjektive Element vom Pflegedienst beachtet werden und bestimmt ebenso die Qualität der Pflege. Für einen Pflegedienst ist es daher nicht einfach festzulegen, was Qualität ist. Pflegevisite-Ein PflegevisiteEinInstrument Instrumentder derQualitätssicherung Qualitätssicherung Die Wahrnehmung von Patienten, Pflegefachkräften und leitenden Mitarbeitern wird wohl in seltenen Fällen genau übereinstimmen. Deswegen muss es allen Beteiligten klar sein, dass es sich beim Umgang mit Qualität um einen dauernden (Lern-)Prozess handelt. Qualität ändert sich, weil sich Rahmenbedingungen, Einstellungen und Werte ändern. Grundsätzlich geht es bei der Qualitätssicherung um die Prüfung, ob das vorausgesetzte Niveau von Pflegeleistungen tatsächlich erreicht oder eingehalten wird. Dieses Qualitätsniveau können wir nur erreichen, wenn interne und externe Qualitätssicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei der Qualitätssicherung handelt es um jene Aktivitäten und Handlungen, die dazu dienen, die „SollQualität“ tatsächlich zu erreichen und zu erhalten. Der MDK schlägt als Maßnahmen zur Qualitätssicherung bspw. die Einrichtung von Qualitätszirkeln, die Ernennung von Qualitätsbeauftragten, Fallbesprechungen, Dienstbesprechungen und auch die Pflegevisite vor. Die Qualitätssicherung bezieht sich inhaltlich auf: die Qualität der Methoden und Techniken der Pflege die Qualität der Einstellungen und des Verhaltens der Mitarbeiter gegenüber den Patienten die Qualität der Organisation der Pflegeeinrichtung. Die Sicherung der Pflegequalität beschränkt sich nicht nur auf die pflegerische Tätigkeit, sondern berücksichtigt auch noch das Verhalten der Mitarbeiter und die Organisation der Pflegeeinrichtung. Die Qualitätssicherung ist daher immer in einem größeren Rahmen anzusehen. Ich sehe diese drei Aspekte ineinander greifen. Beispielsweise werden motivierte Mitarbeiter im Umgang mit den Patienten freundlicher und professioneller auftreten. Dass Mitarbeiter motiviert sind, hängt auch von der Organisation der Pflegeeinrichtung ab. Gibt es ein effektives Zeitmanagement bei der Planung von „Pflegetouren“ oder sammeln sich viele Überstunden bei den Mitarbeitern an. Viele Überstunden wirken sich wieder schlecht auf die Motivation aus und damit auch auf das Verhalten der Mitarbeiter und damit letztlich auf die Qualität. Um diese Aspekte der Qualitätssicherung in einer ambulanten Pflegeeinrichtung zu berücksichtigen, ist ein systematisches Vorgehen sinnvoll. Pflegevisite- Ein Instrument der Qualitätssicherung 5. Organisatorische Aspekte der Pflegevisite Eine allgemeine Anforderung besteht darin, dass es ein schriftliches Konzept der Pflegevisite gibt. Dies ist ein wesentlicher Baustein. Nur wenn es ein schriftliches, systematisches Pflegevisitenkonzept gibt, kann die Pflegevisite erfolgreich eingeführt wird. In diesem Gesamtkonzept sollen (1) Zweck, (2) Vorgehensweise, (3) Pflegeprotokoll, (4) Prozessbeschreibung Pflegevisite, (5) Gesamtauswertung, (6) Verantwortlichkeiten beschrieben werden. Weiter liegt der Vorteil ein Konzept schriftlich auszuarbeiten darin, dass man „sich zwingt“ sich mit eigenen Stärken und Schwächen auseinander zu setzen. Man kann seine Defizite erkennen und diese beheben. Die Ziele, Aufgaben und Durchführung der Pflegevisite werden transparent, geben Klarheit und schaffen einen reibungslosen Ablauf. Wer seine Pflegevisite nicht plant wird Fehler machen. Zur organisatorischen Gestaltung der Pflegevisite gehört auch, dass man den zeitlichen Ablauf der Pflegevisite bestimmen muss. Die Häufigkeit hängt von der individuellen Pflegesituation und dem Gefährdungspotential der Patienten ab, sowie von den Zielen des Unternehmens. Zusätzlich ist die Häufigkeit abhängig von der personellen Situation im Unternehmen. Die Pflegevisiten sollen im Rahmen einer Jahresplanung berücksichtigt werden. Planmäßige Pflegevisiten in Häufigkeit (mindestens) Pflegestufe 0 2 x im Jahr (halbjährlich) Pflegestufe I 2 x im Jahr (halbjährlich) Pflegestufe II 2 x im Jahr (halbjährlich) Pflegestufe III 4 x im Jahr (vierteljährlich) Pflegestufe III mit Härtefall 4 x im Jahr (vierteljährlich) Bei der Häufigkeit der Pflegevisiten können Sie sich am § 37 Abs. 3 SGB XI orientieren. Dort sind Häufigkeiten der Beratung für Personen, die Pflegegelder erhalten, festgelegt. Neben dieser planmäßigen Vorgehensweise führen u.a. auch folgende Anlässe zu Pflegevisiten: • Entlassung aus stationärem/ teilstationärem Aufenthalt, • Beschwerden von Patienten und/oder Angehörigen bezüglich der Pflegesituation, • Veränderungen des Gesundheitszustandes und/oder des pflegerischen Bedarfs, • Hinweisen des Pflegepersonals, • Veränderung der Pflegeleistungen, und Pflegestufen, • Beschwerden seitens der Pflegekräfte bezüglich verhalten des Patienten/Angehörigen, Pflegevisite- Ein Instrument der Qualitätssicherung Aus der langjährigen Erfahrung sind folgende organisatorische Aspekte bei der Pflegevisite zu berücksichtigen: Pflegedokumentation. Die Pflegedokumentation ist die Voraussetzung, um überhaupt eine ordentliche Pflegevisite durchzuführen. Wenn keine Informationen vorliegen, wie der Pflegeprozess in einzelnen Schritten erfolgt, kann die Pflegevisite keine Aussagen treffen. Kundeneinwilligung und Kundenauswahl Der Kunde ist unbedingt vor der Pflegevisite zu informieren. Man muss dem Kunden das Ziel der der Pflegevisite mitteilen und auch sein Einverständnis einholen. Dem Kunden soll der Nutzen (Steigerung der Kundenzufriedenheit) dargestellt werden. Die Visite ist ein gemeinsames Gespräch auf Augenhöhe, bei welchem die Wünsche des Pflegebedürftigen im Mittelpunkt stehen. Lehnt der Kunde eine Pflegevisite ab, ist dies schriftlich zu dokumentieren. Materielle und räumliche Ausstattung Zur materiellen Ausstattung gehören die notwendigen Formulare und auch ein systematisches Ablagesystem. Ziel ist die Nachvollziehbarkeit, Übersichtlichkeit und Aktualität der Pflegevisiten. Sinnvoll ist die Pflegevisite in den Räumen des Kunden durchzuführen. Dort hat der Kunde sein gewohntes Umfeld und fühlt sich sicher. Vor Ort können die Mängel oder Ressourcen besser erkannt und erfasst werden. Zeitrahmen Die Dauer der Pflegevisite muss im Dienstplan berücksichtigt sein. Die Pflegevisite findet zu „normalen“ Arbeitszeiten statt. Beispielsweise vormittags oder nachmittags. Individuelle Wünsche werden berücksichtigt, wenn bzw. Angehörige an eine Pflegevisite teilnehmen möchten, dies für sie jedoch erst nach der Arbeit (z.B. erst am Abend) möglich ist. Für die Pflegevisite ist ein Zeitrahmen in Abhängigkeit der Pflegesituation, Leistungsvereinbarung und des Gesundheitszustandes des Kunden von ½ Stunde bis 1½ Stunden zu planen. Personelle Ausstattung Es wird festgelegt wer an der Pflegevisite beim Pflegebedürftigen teilnimmt. Neben der leitenden Pflegefachkraft und/oder Pflegefachkraft können diese auch Angehörigen sein. Zuständigkeiten Mit dem Kunden soll soweit möglich immer dieselbe Person die Pflegevisite durchführen. Dies fördert das Vertrauen und erhöht die Verbindlichkeit auf Kundenwünsche einzugehen. Informationen gehen weniger verloren. Es muss also bei der Planung der Pflegevisiten berücksichtigt werden, wer mit welchen Kunden regelmäßig Pflegevisiten durchführt und wer der direkte Ansprechpartner der Kunden ist. Pflegevisite- Ein Instrument der Qualitätssicherung 6. Pflegevisitenprotokoll Das Pflegevisitenprotokoll soll die Umsetzung der Pflegevisite unterstützen und eine Struktur für das Vorgehen liefern. Ebenso soll es helfen, betriebswirtschaftlich vorzugehen (Zeitersparnis) und die Pflegevisitendurchführung einfacher zu gestalten (ankreuzen, kein Schreiben mehr nötig). Die Pflegevisite wird auf Basis der Fragen im Pflegevisitenprotokoll durchgeführt. Es hilft den Beteiligten sich im Gesamtablauf zu orientieren. Die Fragen des Pflegevisitenprotokolls sind thematisch einzelnen Gruppen zugeordnet, z.B. Pflegedokumentation des Patienten, Pflegeplanung des Patienten. Es erfolgt hierbei eine Bewertung und Formulierung von Maßnahmen. Es muss nachvollziehbar sein, welche Leistungen innerhalb des Pflegeprozesses durch Patienten, Angehörige, andere Pflegepersonen oder durch den Pflegedienst erbracht werden. Ebenso soll ermittelt werden, ob eine Beratung über die erforderlichen Leistungen zur Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung erfolgt ist. 7. Schlussbetrachtung Wie aus den vorherigen Kapiteln erkennbar, ist das Thema „Pflegevisite“ sehr komplex. Die Visite mit Kunden ist ein Instrument der Qualitätssicherung und damit unmittelbar auch ein Element der Kundenzufriedenheit und Faktor neue Kunden zu gewinnen. Eine hohe Pflegequalität kann den Bekanntheitsgrad erhöhen und ermöglich eine Differenzierung von Konkurrenten oder auch eine Image-Verbesserung. Die Pflegevisite kann, wenn die Anforderungen beachtet werden, die Mitarbeitermotivation unterstützen und liefert Informationen zur Mitarbeiterführung (Feedback-Gespräche). Ebenso fördert die Pflegevisite eine effektive und effiziente Arbeit. Die Nachteile eine Pflegevisite nicht durchzuführen liegen auf der Hand: Die Qualität der Pflegedienstleistung sinkt, Motivation und Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter geht verloren, man verliert Kunden. Daher steht es fest, dass die Pflegevisite ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung mit allen seinen positiven Aspekten ist. Der einzige Nachteil besteht vielleicht darin, dass die Einführung einer Pflegevisite ein zeitraubender und aufwendiger Prozess ist; die Mitarbeiter sind ebenfalls gefordert. Vielleicht ist auch nicht jeder Mitarbeiter in der Lage den Ansprüchen an die Qualitätsstandards gerecht zu werden. Ebenso müssen die MitarbeiterInnen kommunikativ in der Lage sein, eine Pflegevisite durchzuführen. Ihr Unternehmensberater & Coach Fikar- Gemeinsam zum Erfolg. Ihr Autor Fatma Fikar
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