01_Cover#1_Sky0414 12.09.14 11:13 Seite 1 € 3,50 Magazin des Österreichischen Aero-Clubs Erscheinungsort Wien – Verlagspostamt 1040 – P.b.b. ZLNr. GZ02Z034040M, Abs.: ÖAeC, 1040 Wien, Prinz Eugen-Straße 12 AERO-CLUB-ERFOLG SERA-KOMPROMISS IN AUSSICHT BALLONFAHREN ROT-WEISS-ROTE SPITZENPLÄTZE DRACHENFLIEGEN ÖSTERREICHISCHE WELTMEISTER HIGHLIGHT HUBSCHRAUBER NEUE BEGEISTERUNG FÜR DREHFLÜGLER 02_InsBreitling_Sky0414_Layout 1 12.09.14 11:14 Seite 1 EINE IKONE GEWINNT AN GRÖSSE DIE NEUE NAVITIMER 46 mm 13:15 03_Editorial_Sky0414 12.09.14 11:14 Seite 03 EDITORIAL Ballon-Erfolge THOMAS HERNDL Das Jahr 2014 ist für die Ballonfahrt in Österreich eines der spannendsten der letzten Zeit, sowohl von der sportlichen wie auch von der administrativen Seite. Erfolge gab es bei den HeißluftWM in Rio Claro/Brasilien und der Gordon-Bennett-Gasballonrennen und den Pre-Europeans in Debrecen (siehe Berichte im Blattinneren). Sportlich also aktiv und erfolgreich wie schon lange nicht mehr sieht es bei den rechtlichen Rahmenbedingungen nicht so erfreulich aus: Die Neuerungen der österreichischen Luftraumstruktur mit überzogenen und unnötigen Einschränkungen für die Sportluftfahrt treffen die Zunft „leichter als Luft“ zwar nicht so massiv wie unsere Freunde der aufwindgetriebenen Sportarten, bedeuten aber für viele Ballonfahrer die Anschaffung von teurem Equipment und in manchen traditionellen Ballonfahrtgegenden empfindliche Einschränkungen. Dass diese Änderungen nicht nur die LuftsportlerInnen direkt betreffen, sondern auch Tourismus, Gastgewerbe und Hersteller von Luftfahrtequipment, wurde von unseren Verhandlungspartnern schlichtweg negiert – es wurde unter dem Deckmantel „SERA“ mit Ausrede auf die EASA ganz einfach die für die Luftverkehrskontrolle bequemste Variante angestrebt. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, auch die Meinung der Controller zu hören, die durch die angestrebten Änderungen erheblichen Mehraufwand haben würden. Seitens des ÖAeC wurden mit nicht unbeträchtlichem Aufwand Vorschläge erstellt und in tagelangen Verhandlungen im Rahmen der Taskforce mit anderen Stakeholdern präsentiert. Dass die seitens des ÖAeC gemachten Vorschläge – offensichtlich ohne diese überhaupt zu prüfen – vom Tisch gewischt werden, ist ebenso symptomatisch wie die Aussage von führenden Beamten, von der Thematik eigentlich keine Ahnung zu haben. Bleibt nur zu hoffen, dass die vom ÖAeC betätigte Notbremse – das Einschalten der Politik – greift … Durch die Europäisierung der Luftfahrt ist es auch notwendig geworden, die Interessen der Ballonfahrt auf europäischer Ebene zusammenzufassen, um bei der EASA unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Am 11. April dieses Jahres fand in Paris die konstituierende Sitzung zur Gründung der European Ballooning Federation (EBF) statt. Gründungsmitglieder sind Großbritannien, die Niederlande, die Schweiz, Frankreich und Österreich, wobei Österreich auch im Vorstand vertreten ist. Die EBF agiert unter dem Dach von EAS (Europe Air Sports). Die vorrangigste Aufgabe seit April war, der EASA zu verdeutlichen, dass ein Ballon kein Jumbojet ist, und zumindest die unsinnigsten Regulative betreffend Ballone und Luftschiffe in Bezug auf FCL und ATO zu entschärfen. Diese Arbeit war erfolgreich, im Oktober soll von der Kommission eine Verschiebung des Optout beschlossen werden. Der ÖAeC/die FAA wird aber dennoch im April 2015 bereit sein, die EASA-FCL umzusetzen, der entsprechende Conversion Report ist fertig, das ATO-Handbuch ist in Arbeit. In der Sektion Ballonfahrt erfolgt die Kommunikation über die Arbeit des Aero-Clubs sehr offen, resultierend daraus gibt es eine hohe Anerkennung für die unbezahlten Tätigkeiten der Kollegen und Funktionäre und die Erhaltung und Neugewinnung von Mitgliedern. Thomas Herndl Bundessektionsobmann Ballonfahren 04-05_Inhalt_Sky0414 12.09.14 11:14 Seite 04 CHECKIN DEINE FLUGSCHULE IN ÖSTERREICH Der professionelle Partner für Ausbidungen vom Privat- bis zum Linienpiloten. PPL ME IR MANFRED HLUMA, CHEFREDAKTEUR CPL Liebe Leserin, lieber Leser! ATPL FI let´s fly together. Fly-West GmbH Aviation Training Organisation AT.ATO.134 Serlesstr. 17-19 - A-6063 Innsbruck Rum Tel: +43 (0) 512 214600 - [email protected] www.facebook.com/FTO134 www.fly-west.at Spins & More ATO Upset Recovery Training PPL - CPL - IR - HPA Aerobatics Im Spätsommer und im Herbst geht es auf vielen Flugplätzen besonders betriebsam zu, an manchen Wochenenden könnte man von einem Flugplatzfest zum nächsten fliegen. Beispielsweise Völtendorf, Lanzen-Turnau, Gmunden, Altlichtenwarth oder Hirt, um nur einige zu erwähnen. Die zahlreichen Besucher sind stets begeistert von den kleinen und größeren Flugzeugen und den verschiedenen Vorführungen in der Luft. Wenn man mit Einzelnen spricht und ihnen erklärt, dass aufgrund geplanter neuer Vorschriften der kleinen Luftfahrt unnötigerweise massivste Einschränkungen drohen und sie in einem Gutteil ihrer Existenz bedroht ist, erntet man nur verständnisloses Kopfschütteln. Der Österreichische Aero-Club hat nach zahlreichen Verhandlungen, die bis zum Ende der Begutachtungsfrist der Novelle der Luftverkehrsregeln im August ohne positives Ergebnis für die Anliegen des Clubs und seiner rund 20.000 Mitglieder geblieben sind, Protestaktionen auf unterschiedlichen Ebenen gestartet. Dabei ist es gelungen, vielen politischen Funktionären der Großparteien die dramatischen Auswirkungen bei der Umsetzung der Novelle in der vorliegenden Form – auch in Bezug auf den Tourismus und den Fluglärm – bewusst zu machen. Nun soll in einer neuen Verhandlungsrunde noch vor dem geplanten Inkrafttreten im November ein Kompromiss gefunden werden, der im Unterschied zu bisher auf die Bedürfnisse des Flugsports eingeht. Besondere Unterstützung kam und kommt bei dieser Thematik vom ÖVP-Verkehrssprecher NAbg. Andreas Ottenschläger, der ÖAeCPräsident Michael Feinig, Segelflug-BSL Michael Gaisbacher, Wiens Motorflugsektionsleiter Hannes Taborsky und Generalsekretär Manfred Kunschitz in einem Gespräch im Parlament seine aktive Unterstützung nicht nur zusagte, sondern auch entsprechend agierte. Bleibt zu hoffen, dass es bald zu einer für uns positiven Entscheidung kommt. Damit es nicht weiter wie in einem alten Hitchcock-Film heisst „Que sera, sera …“. Manfred Hluma Chefredakteur IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Aero-Club 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12 Tel.: ++43/1/505 10 28 Fax: ++43/1/505 79 23 E-Mail: [email protected] www.aeroclub.at www.spinsandmore.at Telefon 0043 664 1900 186 SKYREVUE 4.14 Redaktion und Produktion: Gassner & Hluma Communications 1180 Wien, Alsegger Straße 18 Tel.: ++43/1/479 81 82 Fax: ++43/1/479 81 82 83 E-Mail: [email protected] Chefredaktion: Ing. Manfred Hluma ([email protected]), Stv. Dr. Lucas M. Kopecky Marketing- und Anzeigenleitung: Dr. Lucas Michael Kopecky ([email protected]) Grafik, Layout und Covergestaltung: Greiner&Greiner, 1050 Wien, Tel.: ++43/1/526 51 78, E-Mail: [email protected] www.skyrevue.at 04-05_Inhalt_Sky0414 12.09.14 11:14 Seite 05 05 INHALT SKYREVUE 4.14 STORYS & REPORTAGEN Rally-WM: Flach und flott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 SERA-Reaktionen: „Zurück an den Start“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 SERA-Proteste: Was die Medien berichteten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Segelfliegen: Ein Tag mit dem Weltmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Segel-Junioren: Flotte Jungs auf Strecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Segelflug-WM: Janowitsch holt Silber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Motorfliegen: Ausflug nach Excalibur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Ballon-WM: Dreidimensionaler Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Pilatus: PC 24 präsentiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Hubschrauber: Gute Berufschancen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Hubschrauber: Erfolgsmodell R 66 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 BO 46: Ein seltener Vogel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Drachenflug-WM: Siege überm See . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Drachenfliegen: Zwei auf einen Streich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Ausrüstung: Neues Headset aus Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Fallschirm: SOS mit POPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Fallschirm: Neuer Master Rigger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Nachruf: Guido Achleitner sen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Avionik: Das beste „Instrument“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Flugshow: Air-Misch’n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Austro Control: Achtung bei Notsender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Weiterbildung: Schräge Lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 UNSER TITELBILD Drei Jahre lang hat es gedauert, aber seit einigen Monaten gibt es für das Erfolgsmodell Robinson R 66, von dem schon über 500 Stück verkauft wurden, auch eine EASAZulassung. Der bis zu 250 km/h schnelle fünfsitzige Hubschrauber wird von einer 295 PS starken Turbine angetrieben, hat eine Reichweite von 600 km und kostet rund 900.000 Dollar. Foto: Robinson Inc. RUBRIKEN Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03 Touch & go . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06 Fallschirm-WM: Sebastian Graser mit Bestmarke / FH Joanneum: Holger Flühr ist neuer Institutsleiter Spitzerberg: Der Opa als Fluglehrer / CAPA: Neue Schutzhaube / LegendAIR’14: Ball der Überflieger UL-Motorsegler: Elektrischer Song / Gyrocopter: Neues Carbon-Modell Ballon-Projekt: Reise ins Innere der Erde / EGH-Urteil: Wann man angekommen ist Cartoon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Sky drive: Sparsamer Ecosport von Ford . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Kreuzworträtsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Boutique . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Wir sehen Ihre Zukunft Sie auch? Premium partner of www.girls-in-aviation.com www.aviationacademy.at SKYREVUE 4.14 06-11_Touch&Go_Sky0414 12.09.14 12:12 Seite 06 06 TOUCH&GO LETZTE MELDUNG AERO-CLUB-ERFOLG: DOCH NOCH EINE SERA-VERHANDLUNGSRUNDE Knapp vor Drucklegung dieser SKY Revue wurde am 10. September 2014 eine wichtige Wendung bei der bevorstehenden Einführung von SERA in Österreich bekannt: „Bei einem heutigen Gespräch im Kabinett des Verkehrsministeriums wurde vereinbart, dass es rasch zu einer weiteren Verhandlungsrunde kommen wird“, berichtete Andreas Ottenschläger, Verkehrssprecher der ÖVP und Nationalratsabgeordneter, im Gespräch mit der SKY Revue: „Ich habe sehr stark darauf gedrängt, dass wir bei bestimmten SERA-Bereichen zurück an den Start gehen“ (siehe auch Bericht auf S. 13). Bei der nun bevorstehenden neuen Gesprächsrunde sollen vor allem die Anliegen des ÖAeC Berücksichtigung finden. „Es gibt natürlich keine Garantie für einen positiven Ausgang der neuen Gespräche", sagt Ottenschläger, „aber ich bin zuversichtlich, dass man jetzt versuchen wird, einen auch für den Luftsport verträglichen Konsens zu finden.“ Man habe bisher offenbar die vielfältigen negativen Auswirkungen der Einführung in der bisher geplanten Form deutlich unterschätzt. FALLSCHIRM-WM SEBASTIAN GRASER MIT BESTMARKE Von 18. bis 24. August 2014 fanden die 33. Fallschirmsprung-Weltmeisterschaft und die 7. Junioren Weltmeisterschaft in den klassischen Disziplinen (Zielspringen) in Banja Luka (BIH) statt. SKYREVUE 4.14 Erfolgreich: Österreichs Nationalteam Sebastian Graser aus Elsbethen vom HSV Red Bull Salzburg erreichte mit 11 cm den 5. Platz. Das starke Konkurrenzfeld von über 25 Nationen und professionellen Militärspringern u. a. aus Russland, Weißrussland, der Tschechischer Republik, den USA, Deutschland, Slowenien und Rumänien unterstreicht seine Leistung deutlicher. Der 17-jährige Para-Ski-Junioren-Weltmeister erreichte seine persönliche Bestmarke. Diese gute Form zeichnete sich bereits bei den Vorbereitungssprüngen ab. Magdalena Schwertl aus Thalgau vom HSV Red Bull Salzburg erreichte mit 15 cm den 31. Platz. Damit blieb die Weltcup-Drittplatzierte und einzige Vertreterin Österreichs unter ihren Erwartungen. Das österreichische Nationalteam Herren Team AUSTRIA, vertreten durch die Springer Ivaylo Delev vom 1. KFC Klagenfurt, Fabian Resch vom HSV Red Bull Salzburg, Valentin Huhs vom Fallschirmsport Kärnten, Wolfgang Hasenrath-Peserl vom Aqualife Graz und Gernot Alic vom HFSC Freistadt, erreichten den 11. Platz. Im letzten Durchgang erreichte das Team Austria mit der Bestmarke von 0 cm ein sensationelles Ergebnis und konnte noch drei Plätze gut machen! Das österreichische Nationalteam wird von Thomas Reisenbichler aus Thalgau vom HSV Red Bull Salzburg betreut. Thomas Reisenbichler arbeitet seit vielen Jahren mit jungen Fallschirmsportlern von der Ausbildung bis hin zum internationalen Fallschirm-Wettkampfsport. 06-11_Touch&Go_Sky0414 12.09.14 12:12 Seite 07 07 Familiärer Fluglehrer: Stolzer Alleinflieger mit Opa Wenighofer SPITZERBERG DER OPA ALS FLUGLEHRER Offenbar kann man die Fliegergene tatsächlich vererben. Dass Rudi Wenighofer, umtriebiger Flugaktivist am Spitzerberg, Nachwuchs ausbildet, ist Tradition. Jemanden aus der eigenen Familie in den Pilotenstand zu befördern, eher nicht. Schon zwei Tage vor seinem 15. Geburtstag startete Felix Haier, ein Enkel Wenighofers, mit der Segelfliegerausbildung am Flugplatz Spitzerberg. Sieben Tage war er bereits allein in der Luft und nur wenig später – Ende August – absolvierte Felix den Flugkurs mit der erfolgreich abgelegten Theorieprüfung, gemeinsam mit Philip Geringer aus Hainburg und Gregor Novak aus Maria Ellend und weiteren fünf Kan- CAPA: Hülle für Doppelsitzer didaten. In drei Wochen flog der HTLSchüler Haier mit vier verschiedenen Flugzeugtypen und war 81-mal in der Luft. „Und gleich anschließend begann er bereits mit der praktischen Motorseglerausbildung“, berichtet der stolze Großvater. CAPA NEUE SCHUTZHAUBE Seit Kurzem bietet die Firma CAPA erfolgreich eine Allwetterschutzhaube für alle gängigen Segelfluganhänger an. Auf vielfachen Kundenwunsch wurde das Produktionsprogramm (15- und 18-m-Klasse) um eine weitere Ausführung erweitert. Ab sofort bietet der Hersteller aus dem Westmünsterland auch eine Schutzhaube für Doppelsitzer/DoSi-Anhänger an. Die CAPA wird aus einem bewährten, oberflächenschonenden, atmungsaktiven, wasserundurchlässigen und hochgradig UVschützenden CAPAtex®-Gewebevlies hergestellt und schützt Segelfluganhänger und Inhalt nachhaltig vor UV-Strahlen, Verschmutzung durch Vogelkot etc., Korrosion und Oberflächenbeschädigungen. Das Produkt ist mit einer verschleißfesten Rundumverstärkung im Chassisbereich und mit besonderen Verstärkungen an den Ecken zum Schutz gegen Beschädigungen durch scharfkantige Konstruktionen am Anhänger ausgestattet. An den vier Ecken des Anhängers eingearbeitete Gummizüge sowie speziell fixierte und den Corpus vollständig umfassende praktische Verzurrbänder mit Die Mobilität der Zukunft gestalten. School of Engineering Energie, Mobilität und Gesundheit – wir setzen auf zukunftsrelevante Themen in Ausbildung, Forschung und Entwicklung. Die Institute und Zentren der ZHAW School of Engineering bieten umfangreiches Know-how und innovative Lösungen. Wir verbinden Technologien, Methoden und Fachgebiete mit dem Ziel, die Herausforderungen der globalen Mobilität der Zukunft zu meistern und Wege zu erforschen, um sie effizienter und sicherer zu gestalten. Im Studiengang Aviatik bilden wir die Luftfahrt-Experten von morgen aus. www.engineering.zhaw.ch Zürcher Fachhochschule www.engineering.zhaw.ch SKYREVUE 4.14 06-11_Touch&Go_Sky0414 12.09.14 12:12 Seite 08 08 TOUCH&GO witterungsbeständigen Kunststoffschnellverschlüssen sorgen für einen sicheren Halt und perfekten Sitz auch bei starkem Wind. Die Schutzhaube lässt sich völlig problemlos, schnell und ohne besondere Hilfsmittel über den Segelflugzeuganhänger stülpen und entfernen. Ein Reißverschluss im Frontbereich ermöglicht den jederzeitigen Zugang zu der Fronttür des Segelflugzeuganhängers auch bei übergezogener Schutzhaube. Praktische Klettverschlüsse an den Seiten ermöglichen das seitliche Fixieren der Schutzhaube, sodass es möglich ist, das Oberteil auch bei aufliegender Schutzhaube zu öffnen. www.capa-shop.de BALLON-PROJEKT REISE INS INNERE DER ERDE Ivan Trifonov, Extremballonfahrer mit Starts auf beiden Polen der Erde, Überquerung des Mittelmeeres und vielen anderen gut überstandenen einzigartigen Ballonfahrten, hat ein neues Projekt diesmal will er die Erde nicht verlassen, sondern in sie hinein. In Memoriam Jules Verne plant er eine Ballonfahrt in eine Riesenhöhle in Istrien, in die Mamet-Höhle: „Ich bereite einen neuen Guinness-Weltrekord vor: eine Ballonreise ins Innere der Erde!“ Rotorvox: Neuer Gyro aus Deutschland Jules Verne hatte diese Höhle, in der auch ein Fluss verschwindet, besucht und daraufhin seinen Roman „Reise ins Innere der Erde“ geschrieben hat. Im nahe gelegenen Ort Pazin gibt es eine Jules-VerneStraße, ein Jules-Verne-Museum und jedes Jahr am 4. Juni findet das Jules-Verne-Memorialfest statt. Die Mamet-Höhle erlangte in FliegerKreisen und darüber hinaus eine größere Bekanntheit, als Felix Baumgartner vor zehn Jahren im Herbst 2004 dort einen Base-Jump absolvierte. Sie liegt im Velebit-Gebirge im Naturpark Pakleniza. Die Höhle hat einen Durchmesser von rund 45 mal 55 m und ist rund 200 Meter tief. Unten öffnet sie sich in Glockenform weiter. Ende August 2013 hatte er die lokalen Gegebenheiten besichtigt sowie kurz darauf um eine Genehmigung im Ministerium für Natur und Umwelt in Zagreb eingereicht und „zu meiner großer Überraschung schon im November erhalten!“. Inzwischen hat er die Ausrüstung in die Region gebracht und in mühseliger Transportarbeit Stück für Stück in die Nähe des Höhleneingangs gekarrt: „Leider kann ich mir keinen Helikopter leisten.“ Sorge bereiten Trifonov neben der gefürchteten Bora sowohl die scharfkantigen Makia-Sträucher am Startplatz sowie die Felsspitzen im Inneren des senkrechten Tunnels. Er hat sich deshalb eine stangenartige Schutzvorrichtung gebaut, die den Ballon beim Ab- und Aufstieg von den Felsen weghalten soll. Ab Mitte September will er mit seinem kleinen Team vor Ort auf ein günstiges Wetterfenster warten und dann die abenteuerliche Fahrt starten. GYROCOPTER NEUES KARBON-MODELL Mamet-Höhle: Trifonov plant einen Ballon-Abstieg ins Innere SKYREVUE 4.14 Nach fünf Jahren intensiver Konzeptionsund Entwicklungsarbeit präsentierte die Tühringer GGC im September den ersten Gyrocopter der Marke Rotorvox, den neuen Rotorvox C2A. „Wir freuen uns, eine intelligente Alternative zum Helikopter vorzustellen: Einen Tragschrauber, der deutlich einfacher zu fliegen ist, günstiger im Betrieb und dabei Komfort bietet, wie man ihn aus dem Automobilbau gewohnt ist“, erklärt Ronald Schoppe, Geschäftsführer der GGC GmbH. Der Rotorvox C2A – der im Aufbau an den schon etablierten österreichischen Arrow-Copter von Dieter Fuchs erinnert – verbindet jetzt erstmals die Vorteile eines Gyrocopters mit dem Komfort, wie man ihn aus der Automobilbranche kennt: Den Kern des Rotorvox C2A bildet ein extrem stabiles und gleichzeitig leichtes Vollkarbon-Cockpit, das die Reisenden ähnlich einem Formel-1-Piloten schützt. Der Ein- und Ausstieg ist durch die – für Gyrocopter neue – nach vorne aufklappbare Kanzel einfach und komfortabel möglich. Das besonders breite Fahrwerk verbessert zudem das Handling des Tragschraubers und reduziert das Risiko des Umkippens. Ein Novum: Im Falle einer Gefahrensituation können sich die Reisenden dank der intelligenten Geometrie des Rotorvox C2A in unter 30 Sekunden selbst evakuieren – auch wenn der Gyrocopter auf der Seite liegt. Mit einer Länge von 5,50 Metern (ohne Rotor) und einer Breite von 2,21 Metern wird der Rotorvox C2A zu den größten zugelassenen Gyrocoptern zählen. Er verfügt über eine verschleißarme hydraulische Vorrotation, eine elektrische Trimmung und eine Doppelsteuerung. Der Tank umfasst ein Volumen von 90 Litern und ermöglicht eine Flugdauer von fünf bis sechs Stunden. Die maximale Zuladung liegt bei über 200 kg. LEGENDAIR ’14 BALL DER ÜBERFLIEGER Am 4. Oktober findet der „LegendAIR“ als Branchenball der Luftfahrt heuer zum vierten Mal statt. Austragungsort ist die Orangerie in Eisenstadt. Die „Überflieger Austria“, ein Team junger Menschen aus der Luftfahrtbranche, sind der Veranstalter von LegendAIR. Der Abend soll dazu dienen, mit Kollegen aus der Branche zusammenzutreffen und sich auszutauschen. 06-11_Touch&Go_Sky0414 12.09.14 12:12 Seite 09 Beginnend mit einer spektakulären Eröffnungsshow wird es viele Highlights in der Ballnacht geben. LegendAIR steht für Eleganz, Außergewöhnlichkeit und Qualität. www.uberflieger.at EUGH-URTEIL STREITPUNKT ANKUNFTSZEIT Der Europäische Gerichtshof entschied kürzlich, dass die „tatsächliche Ankunftszeit“ eines Flugzeugs der Zeitpunkt ist, zu dem mindestens eine Tür der Maschine geöffnet wird. Damit haben die Richter die Position von Fluggästen bei der Durchsetzung von Entschädigungszahlungen gestärkt. Der Entscheidung ging ein Rechtsstreit zwischen einem Passagier und Germanwings voraus. Die Fluggesellschaft hatte daran festgehalten, dass bereits der Augenblick, in dem die Räder des Fliegers die Rollbahn berühren, die Landung definiere. Durch diese Auslegung der Ankunftszeit wäre sie von einer Schadenersatzzahlung befreit gewesen. Konkret ging es um einen Flug der Germanwings von Salzburg nach Köln/Bonn. Der Flieger setzte mit einer Verspätung 2:58 Stunden auf der Landebahn des Zielflughafens auf. Die Parkposition, in der kurz darauf die Türen geöffnet wurden, erreichte er aber erst fünf Minuten später. In diesem Moment lag die Verspätungszeit bei über drei Stunden und berechtigte die Mitreisenden zu einer Entschädigungszahlung von 250 Euro. Einer der betroffenen Passagiere bestand auf diese Zahlung durch die Airline, die ihm im Rahmen der durch den EuGH bestimmten Fluggastrechte zustehe. Nun bekam er Recht. Das Gericht stellte klar, dass der Begriff der „tatsächliche Ankunft“ nicht vertraglich und nicht individuell auslegbar sei. Seine Entscheidung zugunsten der Passagiere begründete das Gericht damit, dass der Handlungs- und Kommunikationsspielraum von Reisenden während eines Fluges stark eingeschränkt sei. Während der regulären Flugzeit sei dies als „unumgänglich anzusehen“. Die starke Einschränkung der Reisenden ändere sich tatsächlich aber erst durch die Öffnung der Tür und mit der Möglichkeit, das Flugzeug zu verlassen, nicht aber bereits durch ein Aufsetzen der Maschine am Boden. „Viele Fluggesellschaften versuchen, durch eine eigene Aus- IM SEPTEMBER GING DER AEROBATICS-WETTBEWERB „SPINS & MORE CUP“ mit Sportsman und Intermediate Class in Pilsen (LKLN) über die Bühne. Er bot sowohl Kunstflug-Neueinsteigern als auch Routiniers sportliche Herausforderungen. Geflogen wurde direkt über dem Platz, zur Verfügung standen eine Super Decathlon (Foto) und eine Extra 300L SKYREVUE 4.14 06-11_Touch&Go_Sky0414 12.09.14 12:12 Seite 10 10 TOUCH&GO EINLADUNG HÖRBUCH-PREMIERE „BUSCHPILOTEN“ Der bekannte Pilot und Autor von Flugbüchern präsentiert die besten Erzählungen aus seinen Werken nun auch als Hörbuch-Edition. Buckelwale an der Küste Mosambiks zählen? Ersatzteile und Post an eingeschneite Lodges in den Talkeetna Mountains in Alaska liefern? Der Alltag von Buschpiloten ist alles andere als alltäglich! Viele solcher Geschichten über Buschpiloten fanden ihren Platz in den bisherigen Büchern des Piloten und Autors Chris Barszczewski. Keine Zeit zum Lesen? Dann wird Sie die nächste Premiere des Autors im Herbst freuen: Sein erstes Hörbuch „Buschpiloten − Traumberuf Buschpilot in Afrika und Buschpilot in Alaska“ beinhaltet diverse Geschichten aus dem Leben der österreichischen Buschpiloten Peter und Hannelore Ragg und eines der bekanntesten Buschpiloten in Alaska Donald Robert Lee. Einen besonderen Touch und Wärme bekommen die Erzählungen durch die Stimme des Schauspielers Peter Uray, bekannt durch die Fernsehserie „Kaisermühlen Blues“ und zahlreiche Engagements am Volkstheater Wien, Theater Baden, Graz, Klagenfurt und anderen Spielstätten. Im Multimediaprogramm: Lesung aus dem Hörbuch durch Peter Uray, der ebenso den Autor interviewen und ihm einige, inzwischen glücklicherweise verjährte Geschichten aus seinem Pilotenleben auf anderen Kontinenten erstmals entlocken wird. Für Livemusik wird gesorgt und um das Bild abzurunden und die Phantasie des Besuchers anzuregen, werden außergewöhnliche Fotos und spannende Videoclips gezeigt. legung von Landezeiten die Verspätungsdauer zu minimieren und so ihrer Pflicht von Entschädigungszahlung zu entkommen“, sagt der Geschäftsführer Philipp Kadelbach von der Verbraucherschutzorganisation „flightright“ (www.flightright.de). „Tatsächlich ist nun aber erforderlich, dass diese neu definierte „tatsächliche Ankunftszeit“ auch durch eine neutrale Instanz gemessen werden kann. Ansonsten wird es vermutlich bei den Passagieren liegen, auf die Uhr zu schauen, wenn sich die Türen öffnen“, so Kadelbach weiter. FLUGBEDARF WATSCHINGER SONDERAKTION JEPPESEN FLITEDECK Das neue Jeppesen Mobile Flitedeck VFR ist die flexible Lösung für moderne VFR-Piloten, es verbindet Flugplanungs- und Navigationssoftware in einem Programm. Durch das Mobile FD VFR ist man ebenso flexibel wie mit Papierkarten. Es präsentiert VFR- und GPS-Charts, VFR-Anflugblätter und Textinformationen zu jedem Land in einer einzigartigen neuen Form. Durch die übersichtliche Vektorkarte wird das grenzüberschreitende Fliegen erleichtert. Die Länderabdeckung wurde aktuell erweitert, Enroute and Airport Data beinhalten die Staaten Portugal, Spanien, Frankreich, Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Österreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Deutschland sowie Großbritannien. Nur als Enroute Data sind auch Polen, Tschechien, Irland und Dänemark dabei. Jeppesen Mobile Flitedeck bietet unter anderem Reiseplanung mit detaillierten Flugplaninformationen, Anzeige von Flugplätzen entlang der Route, Notams und Metar-Informationen nach Belieben, Moving Map mit genauer Flugzeugposition im Flug und während des Rollens und vieles mehr. Bitte merken Sie sich schon jetzt die Termine vor: Premiere in Graz: 1. Oktober 2014 um 19:00 Uhr, Buchhandlung Moser, Am Eisernen Tor 1, 8010 Graz, Programm mit Chris Barszczewski, Peter Uray und Live-Musik Adolf Sawoff Premiere in Wien: 9. Oktober 2014 um 19:00 Uhr, Spiegelsaal im Haus des Sportes, Prinz-Eugen-Straße 12, 1040 Wien Programm mit Chris Barszczewski, Peter Uray und Live-Musik Karim Sanou Anfragen: [email protected] Flexible Lösung für VFR-Piloten: Mobile Flitedeck von Jeppesen SKYREVUE 4.14 06-11_Touch&Go_Sky0414 12.09.14 12:12 Seite 11 11 Die technischen Voraussetzungen für Jeppesen Mobile FliteDeck VFR sind Apple iPad 2/3/4/mini, ios 6.0.x oder neuer, mind. 3 GB freier Festplattenspeicher, interner oder externer GPS-Empfänger sowie eine Internetverbindung (WiFi & G3). Als Sonderaktion bei Flugbedarf Watschinger ist die Software nun 15 Monate statt 12 Monate gültig ab Freischaltung, der Preis beträgt 354 €. FH JOANNEUM HOLGER FLÜHR IST NEUER INSTITUTSLEITER Seit 1. Juli 2014 leitet Holger Flühr das Institut „Luftfahrt/Aviation“ mit dem Bachelor- und Masterstudiengang „Luftfahrt/Aviation“ an der FH Joanneum. Er ist bereits seit 2003 Lehrender an der FH Joanneum und war seit Jänner 2014 interimistischer Leiter als Nachfolger von Bruno Wiesler. Holger Flühr, geboren am 28. 08. 1969, mehrere Publikationen sowie ein Lehrbuch veröffentlicht und umfangreiche Drittmittel für das Institut aufstellen können. Seine Schwerpunkte im Luftfahrtbereich liegen in der Fluggeräteelektronik (Avionik), im Bereich elektrische/elektronische Flugzeugsysteme und in der Flugsicherungstechnik. Er ist außerdem aktives Mitglied in mehreren internationalen Gremien und Gesellschaften. UL-MOTORSEGLER ELEKTRISCHER SONG Neuer Chef: Holger Flühr begann seine berufliche Karriere bei EPCOS als Entwicklungsingenieur im Jahr 2000 nach Abschluss seines Elektrotechnikstudiums an der Universität Karlsruhe und eines Doktoratsstudiums an der TU Graz. Seit Oktober 2003 ist er Lehrender an der FH Joanneum am Studiengang „Luftfahrt/Aviation“ und trägt seit 2006 den Titel eines FH-Professors. Er hat in seiner Zeit an der FH Joanneum Der ultraleichte deutsche Motorsegler Song wird gerade in der elektrisch betriebenen Version getestet, ein batteriebetriebener Erstflug mit dem 120-kg-Leichtgewicht am Flugplatz Wildberg im Allgäu war erfolgreich. Die Startrollstrecke lag bei 120 Meter, die errechnete Flugzeit bei eineinhalb Stunden. An die 70 Stunden wird die Flugerprobung des Song in Anspruch nehmen, bevor die Vermarktung beginnen kann. einfach. besser. fliegen. Ab sofort AQUILA-Neuflugzeuge eine Garantie geben wir auf alle von 2 Jahren oder 500 Flugstunden. AQUILA Aviation OT Schönhagen, Flugplatz 14959 Trebbin Deutschland Tel.: +49 (0) 33731-707-0 Fax: +49 (0) 33731-707-11 [email protected] www.aquila-aviation.de SKYREVUE 4.14 12_Ralleyflug_Sky0414 12.09.14 11:14 Seite 12 12 MOTORFLIEGEN 19. RALLYFLUG-WM IN POLEN Österreichisches Rallye-Team: Gratschner, Szameitat, Kunschitz, Marsch, Perner, Schneckenreither (v. l.) FLACH UND FLOTT Von 17. bis 21. August 2014 lud die weltbeste Rallye-Nation zur diesjährigen Weltmeisterschaft im Navigations-Motorflug nach Torun, Polen. Österreich erzielte tolle Platzierungen. Ein Bericht von Cornelia Marsch vom Team Austria. Wie bereits vor zwei Jahren nutzen die beiden Crews – Manfred Kunschitz/Heinz Perner und Wolfgang Schneckenreither/Cornelia Marsch – die tschechischen Meisterschaften als Training, um sich auf diese Weltmeisterschaft vorzubereiten. Doch bereits die Anreise gestaltete sich für einen Teil der österreichischen Mannschaft als kleine Herausforderung. Paul Szameitat, in der Funktion als int. Chief Judge, reiste mit der Linie an und traf, ebenso wie das steirische Team Manfred Kunschitz/Heinz Perner in Begleitung von Helmuth Gratschner als internationalem Schiedsrichter, wie geplant am Veranstaltungsort ein. Das oberösterreichische Team Wolfgang Schneckenreiter/Cornelia Marsch erreichte Torun mit ihrer C150 jedoch nach einem wetterbedingten Zwischenstopp in Tschechien erst mit einem Tag Verspätung. Trotz des tschechischem Trainings waren die Bewerbe dieser Weltmeisterschaft alles andere als leicht zu bewältigen. Routenplaner Andrzej Osowski, in Polen auch bekannt als Vater des Rallye-Flugsports, zeigte mit seinen Aufgabenstellungen und Streckenführungen, dass Polen nicht umsonst die Weltspitze des Navigations-Motorflugs dominiert. Herausfordernd waren neben SKYREVUE 4.14 Wendepunkt- und Streckenfotos auch die Wettbewerbskarte, der man sich am besten gleich nur mit Lupe näherte, und die Gegend (flach so weit das Auge reicht). Jedoch hatte nicht nur die Fliegerei etwas zu bieten. Auch die Altstadt der Stadt Torun, seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe, lud als Heimatstadt von Nikolaus Kopernikus zur Besichtigung ein. Nach den vier absolvierten Trainingsrouten stand eindeutig fest: Es würde eine Weltmeistershaft auf höchstem Niveau werden. Nicht nur die Wettbewerbsstrecken, sondern auch das Wetter stellte die Crews vor Herausforderungen. Mit Wind um die 15 bis 20 und Windspitzen mit bis zu 30 Knoten hatten die Teilnehmer an jedem der drei Wettbewerbstage zu kämpfen. Bereits am zweiten Tag setzten sich die französischen Titelverteidiger Cherioux/Le Gentil gegen die polnischen Besatzungen – trotz deren Heimvorteil – durch und holten sich abermals den Weltmeistertitel vor den sieben polnischen Teams. Auch die österreichische Crew erzielte tolle Erfolge und erreichte in der Teamwertung den ausgezeichneten 4. Platz. Wolfgang Schneckenreither mit seiner Navigatorin Cornelia Marsch flog in der Einzelwertung mit den tschechischen Teams um Platz 9, 10 und 11. Nach einem hervorragenden 7. Platz am zweiten Tag erzielten sie letztendlich den 11. Platz – und somit ihre beste internationale Platzierung bisher. Manfred Kunschitz wurde mit Heinz Perner in der Einzelwertung 22. Insgesamt waren 56 Teams aus 17 Nationen am Start, darunter bereits acht Damen – jeweils in gemischten Teams. Auch Österreich setzte hier ein Zeichen und bescherte Cornelia Marsch ihr Debüt als Teammanager. Erfreulich sind die steigenden Teilnehmerzahlen im Vergleich zur letzten WM. Es wäre wünschenswert, wenn sich dieser Trend auch in Österreich fortsetzt und bei jungen Pilotinnen und Piloten das Interesse an derartigen sportlichen Wettkämpfen geweckt wird. ı 13_Ottenschläger_Sky0414 12.09.14 11:16 Seite 13 LUFTVERKEHRSREGELN 2014 13 POLITIKER-REAKTIONEN „ZURÜCK ZUM START“ Foto: Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/Mike Ranz Die Protestmaßnahmen des Österreichischen Aero-Clubs gegen die Ablehnung sämtlicher Kompromiss-Vorschläge bei der Änderung der Luftverkehrsregeln im Zuge der Umsetzung von SERA in Österreich zeigen Auswirkungen. Viele Medien reagierten und immer mehr Politiker – wie die Verkehrssprecher der ÖVP und FPÖ – sprechen sich gegen die derzeit geplante Form der Neustrukturierung durch das Verkehrsministerium aus. ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger: „Ich will einen Kompromiss für alle finden“ „Wenn die aktuell vorgeschlagenen Luftverkehrsregeln wirklich durchgesetzt werden, wird dies den privaten Luftverkehr massiv einschränken. Heimische Flugsportler könnten ihren Sport nicht mehr ausüben. Urlaubende Flugsportgäste würden ins das umliegende Ausland ausweichen“, schrieben die beiden Abgeordneten zum Nationalrat, Andreas Ottenschläger, Verkehrssprecher der ÖVP, und Peter Haubner, Präsident der Sportunion Österreich, an die zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Bundesministerin Doris Bures und verwiesen auf die Konsequenzen: „Eine Einengung der Lufträume gefährdet Arbeitsplätze.“ Außerdem „verschlechtere die neue Regelung mit engeren und niedrigeren Flugkorridoren die Sicherheit der Luftfahrt im Allgemeinen“. Das Risiko von Flugunfällen würde sich erhöhen. Im Gespräch mit der SKY Revue nach dem Amtsantritt des neuen Verkehrsministers Alois Stöger meinte Andreas Ottenschläger: „Ich bin grundsätzlich optimistisch, aber es ist schwer, abzuschätzen, wie sich der Ministerwechsel in die eine oder andere Richtung auswirkt, aber es wird sich sehr rasch zeigen. Wir haben die Problematik jedenfalls bereits bei der letzten Plenumssitzung mit dem neuen Minister thematisiert, er ist also jetzt darüber informiert.“ Seitens der ÖVP werde man jedenfalls weitere Aktivitäten setzen: „Ich will in den nächsten Kabinettssitzungen einen Kompromiss für alle finden. Man sollte bei der Problematik eine Trennung vornehmen: Was direkt für die Harmonisierung aufgrund der europäischen Vorgaben nötig ist, wie die Umbenennung der Lufträume, das kann man ja machen. Aber bei der Neuordnung des Luftraums müssen wir zurück zum Start und die Argumente aller Beteiligten nochmals anhören“, unterstreicht Ottenschläger: „Ich glaube, man hat die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Tourismus unterschätzt. Und auch die Auswirkungen der neuen Regelung auf den Fluglärm. Denn es könnten dann ja die großen Verkehrsmaschinen tiefer als derzeit fliegen und dadurch würden sie lauter. Das scheint man bisher nicht bedacht zu haben.“ Seitens der FPÖ wurde ebenfalls heftige Kritik laut: Als „schweren Anschlag auf den gesamten Flugsport" wertet der Obmann-Stellvertreter des Verkehrsausschusses, Nationalratsabgeordneter Christian Hafenecker (FPÖ), die Novelle des Verkehrsministeriums. „Wir werden im Verkehrsausschuss Abänderungsanträge einbringen und auch im Zivilluftfahrtbeirat entschieden gegen diese Drangsalierung und Abwürgung des österreichischen Flugsports protestieren“, erklärte Hafenecker, der selbst begeisterter Privatpilot ist. Ebenso wie der FPÖVerkehrssprecher Gerhard Deimek meint Hafenecker, „im Verkehrsministerium ist man sich offenbar überhaupt nicht bewusst, dass hinter diesem Bereich zahlreiche Arbeitsplätze, besonders auch im Tourismus, stehen, die mit dieser unverantwortlichen Vorgangsweise aufs Spiel gesetzt werden“. Auch die Grünen signalisieren Unterstützung: „Wir sehen in der Flugsportszene – vor allem bei jenen Luftfahrzeugen, die keinen Lärm machen – eine wichtige Bereicherung, gerade auch in touristischer Hinsicht", betont der Tiroler Georg Willi, Nationalratsmitglied der Grünen. Die Argumente des Aero-Clubs, dass das Abgehen vom „See and avoid“-Prinzip viele Schwierigkeiten und Nachteile mit sich brächte und europarechtlich auch nicht notwendig sei, klängen überzeugend, so Willi. „Wir wollen, dass der Staat nur da eingreift, wo eine klare und verbindliche Regelung notwendig ist“, heißt es in einer Stellungnahme des Teams Stronach: „Die geplante neue Verordnung zur Laufraumstruktur bringt zusätzliche Bürokratie mitsamt einer Einschränkung der persönlichen Freiheit – in diesem Fall jener der Sport- und Segelflieger sowie Paragleiter – mit sich. Mitbetroffen ist automatisch der Tourismus, eine Kernkompetenz unseres Landes. Die bisherigen Regelungen sind für Österreich so weit ausreichend, dass der Luftraum als sicher eingestuft werden kann.“ Man werde alle parlamentarischen Instrumente einsetzen, um die Anliegen der Sportluftfahrt zu unterstützen. ı SKYREVUE 4.14 14_15_Medienreaktion_Sky0414 12.09.14 15:37 Seite 14 14 LUFTVERKEHRSREGELN 2014 MEDIEN-REAKTIONEN „PILOTEN WIRD MEHR VERBOTEN“ In heimischen Medien fanden die Anliegen des Österreichischen Aero-Clubs positiven Niederschlag. Ausführlich widmete man sich den Konsequenzen aus verschiedensten Perspektiven. Hier ein kleiner Auszug aus der Vielfalt der Meldungen. „Tiefflug über Grazer Stadtgebiet“ lautete eine Schlagzeile der Kronen Zeitung Mitte August. Im Text hieß es: „Durch eine neue Bundesregelung könnten Flugzeuge, die von Norden kommend am Flughafen-Graz landen, viel tiefer einfliegen als bisher – um bis zu 200 Meter.“ Doch die Krone geht nicht nur auf die Probleme im Bereich der kommerziellen Luftfahrt ein: „Die neue Regelung sorgt auch für massive Proteste bei Umlandbürgermeistern, dem Österreichischen Aero-Club bzw. den Sportdachverbänden. Weil der frei verfügbare Luftraum durch die neue Regelung massiv schrumpfen würde, wären Hänge- und Paragleiter, Drachenflieger und auch Segelflieger in der Region Schöckelland/Almenland stark beeinträchtigt. So sehr, dass sie ihren Sport womöglich gar nicht mehr ausüben könnten, heißt es in der Kritik. Dies hätte auch erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus in der Region.“ Die Oberösterreichischen Nachrichten titelten Anfang September SKYREVUE 4.14 einen Beitrag mit „Den Hobby-Piloten wird mehr verboten“. Im Bericht zitierten sie auch das bekannte Lied von Reinhard May „Über den Wolken“ und schrieben dann: „Das Ende vom Lied hat nun das Verkehrsministerium getextet. Ein neues Luftverkehrsrecht, das im Dezember in Kraft treten soll, stutzt vor allem den Freunden des motorlosen Flugsports die Flügel. Segelfliegern, Drachenfliegern und Paragleitern fällt praktisch der Himmel auf den Kopf, weil die erlaubten Flughöhen empfindlich beschränkt werden. ,Das ist so wie eine Totalsperre der Ringstraße, des Gürtels und der Südosttangente’, beschreibt der Österreichische AeroClub in seiner jüngsten Stellungnahme zum Entwurf des neuen Regelwerks die Situation. Vor allem in der Steiermark (Schöckl bei Graz), Salzburg (,Rossbrand’) und in Kärnten (,Gerlitzen’ bei Villach) sind beliebte Fluggebiete von den Einschränkungen empfindlich betroffen. Im oberösterreichischen Alpenvorland sinkt die für ,Freiflieger’ erlaubte Flughöhe generell von 3.810 auf 2.896 Meter, was vor allem für den Streckenflug ein ernstes Problem darstellt. Das Gebiet um den Kobernaußerwald, wo der Sportfliegerklub Ried-Kirchheim seine Basis hat, ist noch härter betroffen. Hier liegt der ,Deckel’ schon bei knapp 2.000 Meter. Wollen Hobby-Piloten höher hinaus, müssen sie zukünftig Funk und einen Transponder (das Gerät macht das Fluggerät auf dem Radar identifizierbar) an Bord haben. Für Segelflieger ist es ein Kostenfaktor, bei den Gleitschirmen, die ja in keinem Cockpit sitzen, ist das auch technisch schwer machbar." In mehreren Artikeln setzte sich der KURIER mit der Problematik auseinander. Unter dem Titel „Ministeriumspläne: Piloten zittern um ihren Luftraum.“ berichtet die Tageszeitung: „Österreichs Hobby- und Sportpiloten gehen in die Luft. Immerhin droht mit 17. November dieses Jahres das Ende des freien Fliegens. Das Verkehrsministerium und die Luftfahrtbehörde Austro Control werden den bisher freien Luftraum in Österreich klar reglementieren. … Konfliktpotenzial birgt die angeblich anvisierte Beschneidung des Luftraums für gewisse Fluggeräte wie Segelflieger, Hängeoder Paragleiter. ,Es wird vermehrt Luftraumverletzungen und riskante Außenlandungen geben, weil wir nicht mehr so hoch fliegen 14_15_Medienreaktion_Sky0414 12.09.14 15:37 Seite 15 dürfen’, sagt Michael Gaisbacher, Bundessektionsleiter für Segelfliegen, vom Österreichischen Aero-Club.“ In einem anderen Kurier-Beitrag heißt es: „Einen Sturm der Entrüstung hat das Verkehrsministerium mit seinen nationalen Plänen für eine neue Aufteilung des österreichischen Luftraumes für alle Flieger ausgelöst. Nun trifft eine Flut von Protestbriefen im Ministerium ein, in denen Flieger, Gemeinden und Gemeindeverbände fehlende Information beklagen. Betroffen ist auch der Flugsportverein Stockerau, der größte in NÖ: ,Manche werden die Fliegerei an den Nagel hängen, weil es immer komplizierter wird’, kritisiert Obmann Anton Pfeifer. Auch Josef Reithofer, Segelflug-Referent und begnadeter Weitstrecken-Segler, sieht Ausbildung und Sport durch Höhenbeschränkungen in Gefahr: ,Segelflug wird nahezu unmöglich.’“ Auch das Kommunalnet, das Informationsportal für die österreichischen Gemeinden, informierte ausführlich: „Gemeinden beklagen: Neue Luftfahrtregeln gefährden Tourismus“, lautet die Schlagzeile. Und weiter geht‘s im Text: „Paragleiter, Fallschirmspringer, Drachen- und Segelflieger müssen um die Ausübung ihrer Sportart bangen, weil der Bund den Luftverkehr neu regeln will. Bei Flugvereinen und Tourismusgemeinden regt sich Widerstand. Die Regelwut kennt keine Grenzen – nicht mal in der Luft, wie es scheint. Der Entwurf zur Verordnung des Infrastrukturministeriums und des Verteidigungsministeriums über die Regelung des Luftverkehrs sorgt derzeit unter den Hobbyluftfahrern, die mit ihren Luftfahrzeugen auf Sicht fliegen, für Ärger. Die Verordnung, mit der eine europäische Vorgabe (SERA) umgesetzt werden soll, schießt weit übers Ziel hinaus. … Kurz gesagt: Die Attraktivität vieler Luftsportarten steht auf dem Spiel. Das dürften in weiterer Folge auch die Tourismusbetriebe in den Regionen zu spüren bekommen.“ Und das Kommunalnet weiter: „Ebenso für Ärger unter den Bürgern dürften die herabgesetzten Flughöhen sorgen – spätestens dann, wenn der Fluglärm vom Boden aus hörbar lauter wird. Je geringer die Höhe, in der die großen Flugzeuge fliegen dürfen, desto geringer auch die Höhe, in der beispielsweise Fallschirmspringer abspringen dürfen. Auch für Segelflugzeuge dürfte dies in manchen Regionen das Aus bedeuten, kritisiert beispielsweise der Bürgermeister von St. Sebastian in der Steiermark, Manfred Seebacher: ,Wir werden die Segelflug-Staatsmeisterschaften, wie wir sie in unserer Region Bruck-Mürzzuschlag bereits 14-mal hatten, mit dieser Regelung in Zukunft nicht austragen können. Das Gleiche gilt für den Flugplatz Turnau, der fast ausschließlich von den Segelflug-Gästen lebt’, gibt Bürgermeister Seebacher zu bedenken. Seebacher geht von jeweils 2.000 bis 3.000 Nächtigungen in den Regionen Turnau und Mariazell aus.“ ı Aerodrom Portorož (LJPZ) Sloweniens internationaler Flughafen im glamourösen Resort in Istrien tHBO[KÊISJHJEFBMF'MVHCFEJOHVOHFO tNCFGFVFSUF"TQIBMU1JTUF tGàS'MVH[FVHFCJT5POOFO t7'3*'3 t'MVHCFO[JO,FSPTJO t'MVHTDIVMFNJU(BO[KBISFTCFUSJFC t'BMMTDIJSNTQSJOHFS;FOUSVN t½LP3FJOJHVOHWPO'MVH[FVHFO t%VUZGSFF4IPQ 1PSUPSPäCF[BVCFSUNJU5SBEJUJPO.PEFSOF CJFUFULPNGPSUBCMF2VBSUJFSF4BOEVOE'FMTTUSÊOEFWPN 'FJOTUFOTPXJF7FSHOàHVOHT[FOUSFO,BTJOPT Happy landings in LJZP www.portoroz-airport.si facebook.com/ PortorozAirport Aerodrom Portorož, Sečovlje 19, SI-6333 Sečovlje T: +386 5 617 51 40, E: [email protected] SKYREVUE 4.14 18:47:06 16_17_Janowitsch_Sky0414 12.09.14 11:15 Seite 16 16 SEGELFLIEGEN FLIEGEN IN DER MEISTERKLASSE EIN FLUGTAG MIT WOLFGANG JANOWITSCH Lukas Huber flog einen Tag mit dem mehrfachen Welt-, Europaund Staatsmeister Wolfgang Janowitsch im Schempp-Hirth Arcus M quer übers Land. Mit dabei war auch Nationalteamtrainer, Mentor und Top-Meteorologe Hermann Trimmel. Hier Hubers Eindrücke. Arcus M: Warnende Frauenstimme im Cockpit SKYREVUE 4.14 Recht kurzfristig, nämlich einen Tag vorher, rief ich Wolfgang an, ob er nicht Zeit hätte, mit mir einen Flug im Flachland zu machen. In Niederöblarn und generell im Alpenbereich war das Wetter eher schlecht vorhergesagt. Im Osten des Landes und Richtung Ungarn gab der Alptherm „mäßig“ Thermik an. Wolfgang sagte mir am Abend, nach einem Gespräch über die Wetterbedingungen mit Hermann Trimmel, zu, und so machte ich mich um 08:00 Uhr des Folgetages von Niederöblarn aus auf den Weg. Etwas Sorgen bereitete mir die große Restfeuchte, denn am Vorabend regnete es in der Buckligen Welt bis spät in den Abend. Nach einer kurzen Autopanne kam ich erst etwas nach 11:00 Uhr am Flugfeld Wiener Neustadt West (LOXN) an und es kamen tolle Erinnerungen an einen meiner ersten Wettbewerbe, das TAL in Wiener Neustadt, hoch. Wolfgang und Hermann warteten bereits vor dem Hangar des Flugrings mit dem Arcus M und dem Ventus cM auf mich. Der Plan war, zuerst in den Norden und anschließend in den Süden zu fliegen. Hermann (VV) begleitete uns sozusagen als „Referenzboje“. Es war quasi ein kleiner Grand Prix zwischen uns und Hermann geplant. Zur gleichen Zeit mit dem gleichen Ziel abfliegen und wer zuerst in einer bestimmten Höhe am Zielpunkt ankommt, hat gewonnen. Wie sich später herausstellte, war das ein wirklich sehr gutes Trainingskonzept mit hohem Spaßfaktor und großem Motivationsschub. Vor dem Start erklärte mir Wolfgang ausführlich die Systeme des Arcus M, die für mich überraschend und neu waren. Beispielsweise, wenn mich in einem Segelflieger eine Frauenstimme vor „Airspace, Airspace, Airspace“ oder „Traffic 2 o’clock 4 km“ oder „Traffic ahead“ oder sogar mit „Stall, Stall, Stall“ warnt. Der Start erfolgte kurz nach 12:00 Uhr. Der Motor brachte uns auf etwa 500 m über Grund, wo wir auf die erste Thermik stießen und den Motor einfuhren. Wie erwartet war das Steigen schwach – 1 m/s, 0,5 m/s … Wir beschlossen über Funk, doch in den Süden zu fliegen, da die Basis für den terrainhohen Norden zu nieder war. So kam als erster Zielpunkt des Grand Prix der Flugplatz Punitz-Güssing im Burgenland heraus. Dieser war etwa 90 km von unserer Position entfernt. Wir setzten uns als Mindestankunftshöhe 1.200 m … Die Wolkenbasis war anfänglich bei etwa 1.800 m, später bei bis zu 2.000 m. Hermann im Ventus sowie Wolfgang und ich im Arcus flogen in der gleichen Höhe ab, das „Race“ war eröffnet. Wer ist wohl schneller in Punitz? Hermann oder ich mit den Tipps von Wolfgang? Der Arcus war für mich am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, die Bedienung der Wölbklappen und den großen Einsatz des Seiten- und Querruders beim Kurbeln war ich nicht gewohnt. Aber er marschierte vorwärts, und wie … Nach einer Eingewöhnungszeit gefiel mir der Arcus richtig gut. Die Bedingungen beim Flug nach Punitz waren mäßig bis schwierig. Teilweise 8/8 Bewölkung und ein Flug durch einen breiten Regenschauer über der Buckligen Welt. Hermann versenkte sich im Ventus ein bisschen und wir erwischten die bessere Linie. Wolfgang gab mir Tipps, an die ich beim Fliegen noch nie gedacht hätte. Er beobachtet die Wolken dermaßen gut und genau, dass er Aufwinde selbst bei 8/8 Bewölkung voraussagen kann – ich war extrem beeindruckt. Er erkannte kleinste Wolkenfetzen oder minimale Helligkeitsunterschiede und hatte dabei immer recht! Ab dem Geschriebenstein wurden die Bedingungen wieder etwas besser und als wir den „Endanflugbart“ nach Punitz mit etwa 2 m/s über dem schönen Flach- 16_17_Janowitsch_Sky0414 12.09.14 11:15 Seite 17 17 land kurbelten, war die Freude groß, ich wusste, wir sind vor Hermann am Ziel – und so war es. Daraufhin schoss meine Motivation in die Höhe und ich bekam Lust auf mehr und noch mehr ... Noch ein Stück in den Südosten nach Ungarn und dann kehrten wir mit dem Ziel Wiener Neustadt in 1.200 m beide gleichzeitig aus gleicher Höhe um. Der Grand Prix zurück war eröffnet. Bis zur halben Strecke waren wir Hermann weit voraus, doch dann machte ich einen entscheidenden und enormen Fehler, der uns zurückwarf. Nördlich des Geschriebensteins herrschten 8/8 Bewölkung und Regen. Ich kurbelte auf knapp 2.000 m auf und der Endanflugrechner zeigte +400 m auf Wiener Neustadt. Also auf gerader Linie dort hin. Sicher erwischen wir noch irgendwo ein bisschen Aufwind, um den Rechner auf 1.200 m aufzustocken, dachte ich. Doch wir flogen über Minuten durch starkes Sinken und der Rechner wanderte ins Minus. Wolfgang gab mir den Tipp, 90° abzubiegen und sogar wieder etwas auf Kurs zu- rückzufliegen. Zuerst glaubte ich es nicht, aber dann blieb uns nur noch diese Option, um nicht den Motor anwerfen zu müssen. Wolfgang wusste exakt, wo der Aufwind unter dieser 8/8-Decke war. Wir kamen wieder auf 2.000 m und flogen eine tragende Linie nach Wiener Neustadt. Doch Hermann hatte uns in der Zwischenzeit überholt … Der letzte Bart in diesem Flug war gleichzeitig der beste! Unter einer breiten Wolkendecke sah Wolfgang einen kleinen Wolkenfetzen unter der Basis, der sicher noch einige Kilometer von uns entfernt war. Seiner Entscheidung absolut sicher sagte er zu mir: „Dort fliegst du hin, Luki, das müssen mindestens 3 m/s sein!“ Ich war skeptisch, aber probierte es. Kurz vor den Wolkenfetzen ging das Vario schon auf 2,5 m/s und ich wollte einkreisen (so einen guten Steigwert hatte ich während des ganzen Flugs noch nicht), doch Wolfgang sagte mir: „Weiter, flieg weiter!“ „Okaaaay“, dachte ich und tatsächlich, es wurde noch besser, das Vario kletterte auf 3,5 m/s! Unglaublich, dass Wolfgang dies aus geschätzten 20 km Entfernung prognostizierten konnte. Nach dieser Thermik flogen wir die Höhe ab und landeten. Nach dem Flug folgte ein intensives Debriefing, in dem mir Wolfgang und Hermann noch viele Tipps und Erklärungen gaben. ı Lukas Huber (im schwarzen T-Shirt) mit Wolfgang Janowitsch: Genaues Briefing vor dem Start; In der Luft verblüffte der Weltmeister den Juniorenmeister mit seiner Fähigkeit, auch noch den letzten „Bart“ zu finden Mehr Infos über Luki Huber: www.huberluki.wordpress.com SHAPING THE FUTURE OF GYROCOPTERS SKYREVUE 4.14 18_20_SegelfliegenJunioren_Sky0414 12.09.14 12:16 Seite 18 18 SEGELFLIEGEN JUNIORENMEISTERSCHAFT 2014 FLOTTE JUNGS AUF STRECKE Von 19. bis 26. Juli 2014 fand die 13. österreichische Segelflug-Juniorenmeisterschaft in Niederöblarn statt. Zwölf Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz lieferten sich bei anspruchsvollem Flugwetter bis zum letzten Tag einen spannenden Wettbewerb. TEXT: LUKI HUBER Bereits am Freitag, dem 18. Juli reisten alle Teilnehmer der diesjährigen Juniorenmeisterschaft nach Niederöblarn an. Alle Anwesenden freuten sich auf die bevorstehende Woche und wussten, dass das Wetter zumindest für die nächsten zwei Tage gut werden würde. Beim Eröffnungsbriefing, welches vor dem ersten Wertungstag am Samstag stattfand, ging die Wettbewerbsleitung – bestehend aus dem Wettbewerbsleiter Richard Gottsbacher, dem Meteorologen David RichterTrummer und dem Auswerter Horst Baumann – auf die „Local Procedures“ ein und die Teilnehmer durften den Pilotensprecher – Luki Huber – wählen. Das Wetter war schier perfekt vorhergesagt für den ersten Wertungstag. Die Wettbewerbsleitung schickte uns mit einem Racing Task nach Mayerhofen im Zillertal und zurück. Die Strecke betrug 331 km. Die Steigwerte waren hervorragend. Gleich nach dem Öffnen der Startlinie flog das Teilnehmerfeld in den Westen. Ab dem Salzachtal wurde es jedoch wolkenSKYREVUE 4.14 los und einige Teilnehmer entschieden sich, südlich des Alpenhauptkammes – wo es wesentlich besser entwickelt war – nach Mayerhofen zu fliegen. Die Teilnehmer, die nördlich blieben, wurden im Pinzgau durch „blaue Wolkenstraßen“ belohnt und hatten teilweise über Kilometer im Geradeausflug knappe 3 m/s Steigen! Nach nur zwei Stunden und 46 Minuten trafen die ersten Segelflugzeuge bereits wieder in Niederöblarn ein. Den Tagessieg holte sich Thomas Leitgeb (Discus bT) aus Kärnten mit einem Schnitt von 119,30 km/h. Am zweiten Platz folgte Luki Huber (LS8) dicht als Lokalmatador mit einem Schnitt von 119,39 km/h. Der Index entschied also den Tag, an dem es auch zwei Außenlandungen gab. Peter Mair landete in Mayerhofen im Zillertal und Kevin Marko in Mauterndorf. Böse Zungen behaupten, Kevin wäre nur wegen des Biers im Lungau gelandet. Am Sonntag schrieb die Wettbewerbsleitung wieder einen Racing Task mit der Länge von 273 km – Luki Huber: Strahlender Sieger 18_20_SegelfliegenJunioren_Sky0414 12.09.14 12:16 Seite 19 15 m Segelfluganhänger € 459,18 m Segelfluganhänger € 489,zzgl. Versandkosten CAPA zur Rax und retour – aus. Dieses Mal in den Osten, denn der Westen labilisierte laut Meteorologen David RichterTrummer schon zu sehr. Er meinte, das Wetter werde ein wenig anspruchsvoller als am Vortag. Und so war es auch. Der nach Osten zunehmende Südwind zerriss die Thermik stark und sie war schwierig zu zentrieren. Zudem sank die Wolkenbasis markant bis auf 2.000 m an der Rax ab. An diesem Tag landeten vier der zwölf Teilnehmer bei den Kühen. Zwei davon in Tragöss. Ein Teilnehmer schaffte es, in Lanzen-Turnau zu landen, sich wieder schleppen zu lassen und anschließend allerdings in Tragöss außenzulan- den – immerhin gleich zwei Außenlandungen an einem Tag für denselben Teilnehmer. Zum Glück ist der Zusammenhalt bei den Junioren riesig und die in Niederöblarn gelandeten Piloten machten sich gleich auf den Weg, die Außenlander zu holen. Teils schwere Gewitter mit Hagelschlag machten die Touren der Rückholer zu einem Abenteuer. Den Tagessieg holte sich Paul Altrichter aus Niederösterreich auf einer LS4 mit 88,16 km/h, gefolgt von den beiden Schweizern mit jeweils 83 km/h. Tagesschnellster mit 88,68 km/h war erneut Luki Huber (LS8) als Vierter in der Tageswertung. Der Index entschied auch diesen Tag. Top Allwetter-Schutzhülle für ihren Segelfluganhänger. Weitere Informationen unter: www.capa-shop.de a redefined vision of service Photos : Creatas, Photodisc, Enrique Algarra/PIXTAL, DigitalVision, Juliet White/Gettyimages - Cabrio-Fliegen: Boys mit Baby a reliable company available teams attentive advice Ihr Ansprechpartner für Luftfahrtrisiken: Alexander Schmidt, Manager Aviation AXA Corporate Solutions Deutschland /Colonia-Allee 10–20, 51067 Köln Tel.: +49 (0)221 148-21241, Fax: +49 (0)221 148-44 21241 www.axa-corporatesolutions.com E-Mail: [email protected] www.axa-corporatesolutions.com Ende gut, alles gut: Die Segelflugjunioren mit ihren Betreuern SKYREVUE 4.14 18_20_SegelfliegenJunioren_Sky0414 12.09.14 12:16 Seite 20 20 SEGELFLIEGEN JUNIORENMEISTERSCHAFT 2014 Startplatz Niederöblarn: Nicht immer schafften die Wettkämpfer die Rückkehr zur Heimbasis SKYREVUE 4.14 Das Wetter für Montag und Dienstag war eher nass vorhergesagt und so wurden beide Tage neutralisiert. Piloten und Helfer nutzten diese für Besuche in der Grimming-Therme zum Entspannen, aber auch für Vorträge über Wettbewerbsauswertung von Horst Baumann sowie Wetter und Streckenflugtaktik vom TopMeteorologen David. Nebenher gab es auch eine Wertung im Kajakfahren am flugplatznahen See. Am Mittwoch war Ziellanden in zwei Ka8 angesagt. Jeder Teilnehmer hatte zwei Flüge und musste beim Landen so nahe wie möglich auf einem definierten Ziel mit dem Rad zum Stillstand kommen (die beiden Ka8 haben keine Radbremsen ...). Die Entfernungen beider Flüge wurden addiert und der Pilot mit der geringsten Summe gewann. Es gab zwei Wertungen: Junioren und Gäste. Insgesamt nahmen 25 Teilnehmer teil. Die Juniorenwertung gewann Christoph Kalcher, die Gästewertung David Richter-Trummer. Parallel zum Ziellanden fand auch ein Grunau-BabyFliegen statt. Peter Schmied stellte sein „Baby" allen Teilnehmern der Meisterschaft zur Verfügung – ein großes Dankeschön dafür! Man konnte den Jungs nach dem ersten „Cabrioflug“ ihres Lebens die Freude und das Erstaunen über das Erlebte gut ansehen. Am Abend hatten wir eine kleine Siegerehrung für den Ziellan- dewettbewerb und das DAS GESAMTERGEBNIS: traditionelle Gulasch1. Luki Huber, 2.610 Punkte essen. 2. Tizian Steiger, 2.407 Punkte Der Donnerstag 3. Mike Hürlimann, 2.289 Punkte sollte nicht leicht, aber 4. Thomas Leitgeb, 2.077 Punkte fliegbar werden. Auf5. Lukas Kirchberger, 1.955 Punkte grund der unsicheren 6. Peter Mair, 1.603 Punkte Wetterlage wurde ein 7. Paul Altrichter, 1.467 Punkte Assigned Area Task 8. Kevin Marko, 1.465 Punkte (AAT) mit der Mindest9. Christoph Koch, 1.458 Punkte zeit von zwei Stunden 10. Matthias Wersonig, 1.409 Punkte 11. Gregor Deiber, 1.284 Punkte und der Mindestdistanz 12. Christoph Kalcher, 838 Punkte von 153 km ausgeschrieben. Die Route führte uns von Niederöblarn nach Aflenz, zur Hochwurzen und zurück nach Niederöblarn. Tatsächlich wurde der Tag aufgrund des Nordwindes, der die Thermik wieder stark zerriss, und aufgrund der Cirrostraten, die immer wieder für massive Abschattungen sorgten, schwierig. Es gab wieder vier Außenlandungen. Den Tagessieg holte der Schweizer Tizian Steiger im StandardCirrus mit 83,46 km/h, gefolgt von Thomas Leitgeb (Discus bT) mit 84,97 km/h. Nach der Landung in Niederöblarn ging es rasch an die Rückholung der anderen außengelandeten Junioren. Wir waren alle erleichtert, denn mit diesem Tag hatten wir eine gültige Wertung des Bewerbs. Am Freitag kam um 07:00 Uhr in der Früh die SMS von der Wettbewerbsleitung mit den Informationen: „NO GRID TODAY“. So konnten wir alle ausschlafen. Das Wetter war einfach zu unsicher für einen Streckenflug, rechnete David doch mit hoher und starker Gewittertätigkeit. Wir nutzten den Freitag stattdessen für den einen oder anderen Kunstflug in der DG-1001. Am letzten Wertungstag, dem Samstag, wollte es die Wettbewerbsleitung noch einmal wissen. Es wurde wieder ein Assigned Area Task (AAT) mit der Mindestzeit von zwei Stunden und der Mindestdistanz von 173 km ausgeschrieben. David rechnete damit, dass der leichte Südwind in der Höhe die Luftmasse abtrocknen und es damit nördlich des Alpenhauptkammes fliegbar würde. In der Gesamtwertung sah es wie folgt aus: 1. Luki Huber – 2.453 Punkte; 2. Tizian Steiger – 2.293 Punkte; 3. Mike Hürlimann – 2.209 Punkte; 4. Thomas Leitgeb – 2.001 Punkte. Bei den vorderen Plätzen konnte sich somit noch viel verschieben und es blieb spannend, der letzte Wettbewerbstag sollte entscheiden. Doch schon im F-Schlepp waren die ersten Regenschauer in den Tauern sichtbar. Der erste Schenkel zum Hochgründeck im Pongau war geprägt von Regen und langen Abgleitern. Und es wurde nicht leichter. Keiner der zwölf Teilnehmer schaffte es, den Task vollständig abzufliegen, es gab zahlreiche Außenlandungen. Da aber drei Piloten über 100 km flogen, gab es doch eine gültige Wertung. Den Tagessieg holte Luki Huber in der LS8 mit einer Außenlandung in Trieben und 141 km knapp vor Wersonig Matthias (ASH 31Mi) mit 152 km. Damit stand Luki Huber als Juniorenmeister 2014 fest. ı 21_SegelfliegenWM_Sky0414 12.09.14 11:21 Seite 21 Segelflug-WeltmeiSterSchaft 2014 21 ROT-WEISS-ROTE STRECKENFLIEGER JANOWITSCH MIT WM-SILBER Der Niederösterreicher Wolfgang Janowitsch holte bei der SegelflugWeltmeisterschaft 2014 im polnischen Leszno die Silbermedaille. Medaillenkandidat Peter Hartmann flog knapp an einem Stockerlplatz vorbei. Das rot-weiß-rote Team schaffte den beachtlichen fünften Platz. Peter Hartmann: Der Medaillenkandidat flog knapp am Podest vorbei Bild: ÖAeC Bei der von 26.7. bis 10.8. stattgefundenen Weltmeisterschaft im Streckensegelflug im polnischen Leszno konnte Janowitsch, der 2003 die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, erneut auf das Siegespodest einer WM steigen. Mit Silber in der 15-Meter-Klasse musste er sich nur knapp dem polnischen Serienweltmeister Sebastian Kawa geschlagen geben. Nach einem mäßigen Beginn konnte sich der Niederösterreicher im letzten Bewerbsdrittel in Schlagdistanz zum Podest halten und stieß dann mit einem fulminanten Tagessieg am letzten Wertungstag noch auf Platz 2 vor. Bronze holte sich der Franzose Jean-Denis Barrois. Andreas Lutz, Teamkollege von Janowitsch in der der 15-Meter-Klasse, zeigte mit Platz 8, dass er bereits zur absoluten Weltspitze aufgeschlossen hat. Mit ihm hat Österreich in der Zukunft einen weiteren Einsitzer-Medaillenkandidaten. Der Flugzeugtechniker konnte letztes Jahr gemeinsam mit Janowitsch Europameister in der Doppelsitzer-Klasse werden. Und noch ein rot-weiß-roter Spitzenpilot sorgte für Beachtung: In der 18-Meter-Klasse kämpfte Peter Hartmann bis zum letzten Tag um Medaillen mit: Hartmann bewegte sich von Beginn an um die Podestplätze und musste sich in der Schlussabrechnung um nur knappe 50 Punkte (bei einem Siegergesamtscore von über 7.000 Punkten) mit Platz 6 begnügen. Der Bronzegewinner der WM 2008 in Rieti bewies hiermit einmal mehr, dass er immer für eine Medaille gut ist. Sein Teamkollege Michael Rass belegte Platz 19. Er wurde erst vor einigen Wochen gemeinsam mit Guido Achleitner Zweiter in der Doppelsitzer-WM in Finnland. Die Medaillen gingen an den Polen Karol Staryszak, vor dem Neuseeländer Couts und noch einem Polen, Lukasz Woijik. In der Offenen Klasse belegte das Vater-Sohn-Team Eder Plätze im guten Mittelfeld, wobei der Sohn Sebastian Platz 21 erreichte und Vater Josef Platz 23. Weltmeister wurde der deutsche Pilot Michael Sommer. Die Nationenwertung unterstreicht die Leistung unserer Piloten. Mit Platz 5 unter 25 antretenden Nationen in den drei Klassen zeigt das Team das hohe Niveau des österreichischen Flugsports. ı WM-Silber geholt: Wolfgang Janowitsch, 18Meter-Weltmeister 2003, dreifacher Europameister und heuer Vizeweltmeister Bild: ÖAeC Diamond DEXE AT.ATO.116 Wr. Neustadt Ost LOAN Neuer Enroute- und Competence based IR Kurs Verringerter Theorieaufwand – einfachere Prüfung – reduzierte Kosten eAcademy sowie Classroom-Wochenendkurse im Oktober und November Telefon: +43 664 20 535 90 e-mail: [email protected] Web: www.diamondair.at SKYREVUE 4.14 22_23_Excalibur_Sky0414 12.09.14 11:22 Seite 22 22 MOTORFLIEGEN NEUER FLUGPLATZ FACT FINDING IN EXCALIBUR Neben der Excalibur City an der nördlichen niederösterreichischen Grenze wurde ein Flugplatz in Betrieb genommen. Das erweckte die Neugier der beiden Reise-Flieger Wolfgang und Ewald Grabner. TEXT: WOLFGANG GRABNER, FOTOS: © EWALD GRABNER Schon öfter hatte ich von der Excalibur City beim österreichisch-tschechischen Grenzübergang Klein Haugsdorf gehört. Jüngst war in der Sky Revue zu lesen, dass es dort auch einen eigenen Flugplatz geben sollte. Neue Flugplätze interessieren mich immer. Allerdings waren auf der ExcaliburHomepage keine Details über Kennung, Bodenfrequenz und Anflugblatt ersichtlich. Ohne Informationen auf einem fremden Flugplatz im Ausland „wild“ zu landen, kam nicht infrage. So ging die Reise zuerst zum Flugplatz Znaim (LKZN). Dieser ist jedoch wochentags nicht besetzt, sodass man sich um das Schließen des Flugplans via Praha-Information selbst kümmern, die Landerichtung nach Windsack bestimmen muss und eine Blinddurchsage auf der Brünn-Info-Frequenz erfolgt. Via Znaim nach Excalibur Der Flug am frühen Morgen war total ruhig. Zur linken Hand Grein, das Yspertal, der Ostrong, dann Ottenschlag, Gföhl und der Bahnknotenpunkt Siegmundsherberg. Besonders auffällig Stift Altenburg, Stift Geras und Schloss Hardegg. Auf der rechten Seite Amstetten, Ybbs, Melk, Krems, das Kamptal, die Rosenburg, Eggenburg und Retz. Bei Wien-Information erkundigten wir uns, ob es möglich ist, dass unser Flugplan von Wien-Info geschlossen werden kann. Nein, nicht möglich, erst im Staat der Landung. Nachdem Znaim nahe der österreichischen Grenze liegt, blieb wenig Zeit, den Flugplan bei Praha-Information zu schließen. Wie vorausgesehen, war der Grasplatz nicht besetzt, weshalb wir auch nicht erfragen konnten, wie das Landeprozedere am Excalibur-Flugplatz funktioniert. Also war selbst Ausprobieren angesagt. Nur wenige Minuten nach dem Start in Znaim überflogen wir den ExcaliburFlugplatz, um die Landerichtung festzustellen und eine Landeankündigung über Brünn-Information durchzugeben. Außer ein paar Arbeitern, die ein Festzelt aufbauten, war niemand am Platz, es gibt keinen Tower (und auch keine Landegebühr). Besonders ins Auge stachen uns aber sofort die riesengroßen Pistenmarkierungs-Dachreiter, die fast mannshoch sind. Direkt neben dem Flugplatz liegt das Kasino und das 4Sterne-Hotel Savannah. Das im Las-Vegas-Stil großzügig errichtete Hotel ist erstaunlich günstig, verfügt über eine eigene Spa-Abteilung und ein umfangreiches indisches, ayurvedisches Therapieangebot. SKYREVUE 4.14 Dann war die Erkundung der Excalibur City angesagt. Das 250.000 m² große Areal verfügt über 271 Shops, 210 Asia-Bazar-Stände, 14 Gastronomiebetriebe, vier Kasinos und eine disneyartige Kinderwelt mit über 200 Attraktionen. Vor der Excalibur City steht eine vierstrahlige Iljuschin IL-62, die zu einem Restaurant umgebaut wurde. Das 1967 gebaute Passagierflugzeug diente von 1969 bis 1990 als Regierungsflugzeug der CSSR-Führung, wurde dann an die Air Georgia verkauft und ist seit 2000 eine Attraktionen bei Excalibur. Wir besichtigten die Anlage, bummelten im Factory Outlet, in dem – wie in Parndorf – zahlreiche Nobelmarken ein Outlet betreiben. Im gigantischen Asia Bazar gibt es ein kaum überschaubares Angebot an Bekleidung, Schuhen, Taschen, Lederwaren, Elektronik, Uhren u. v. m. Die Preise sind extrem niedrig, zum Beispiel kosten vier Shirts offiziell € 10,–, nach Handeln nur noch € 8,–. Dass die vielen „Markenwaren“ von der Rolex über Nobelhandtaschen bis zu Textilien gefälscht sind, liegt auf der Hand, denn im gegenüberliegenden Factory Outlet kosten sie mehr als das Zehnfache. Schwere Flugplan-Verhandlung Nach der Besichtigung wollten wir einen Flugplan nach Österreich aufgeben. Beim Telefonat mit Prag-Info erfuhren Einkaufsmagnet Excalibur City: Gastronomie samt Iljuschin-Restaurant und Schnäppchen locken; neuer Flugplatz: Anflug beispielsweise über Znaim 22_23_Excalibur_Sky0414 12.09.14 11:22 Seite 23 23 Wochentags nicht besetzt: Flugplatz Znaim (LKZN); Wolfgang Grabner vor einem ausgemustertem JetTriebwerk; Jachthafen von Rust am Neusiedler See wir, dass das nicht möglich ist, sondern dass wir nach Brünn fliegen müssen, um von dort auszureisen. Nach einem Telefonat mit Brünn war das dann zwar nicht notwendig, doch sollten wir einen Flugplan ausfüllen und faxen. Wir hatte jedoch weder ein leeres Flugplanformular noch ein Faxgerät. Nach eindringlichem Verhandeln wurde der Flugplan dann per Telefon angenommen. Nach dem Start öffneten wir den Flugplan mit Brünn-Info und meldeten uns gleichzeitig in Tschechien wieder ab. Am Flug nach Spitzerberg erlaubte uns Wien-Information eine Reiseflughöhe von 4.500 Fuß, erst in der Nähe von Wien wurden wir aufgefordert, auf 2.500 Fuß zu sinken. Selbst als Niederösterreicher kommt man selten ins Weinviertel. So war es interessant, die meist flache, dicht mit Weinstöcken bewachsene Gegend aus der Luft zu beobachten. Links Laa an der Thaya, Mistelbach, Gän- serndorf, Straßhof, Hainburg. Zur rechten Hand Wolkersdorf, DeutschWagram, Wien und Deutsch-Altenburg. Die Landung am Spitzerberg war dann so etwas wie eine „Heimkehr“ für mich. Denn am Spitz habe ich als 16-Jähriger das Fliegen gelernt, sämtliche Scheinerweiterungen und auch die Fluglehrerausbildung gemacht. Immer wieder ist es ein vertrautes Erlebnis, dorthin zurückzukehren. Und die Zeit scheint auch stehen geblieben zu sein. Außer einem neuen Hausanstrich, KunststoffFenstern und dem Turm ist alles noch so wie vor 50 Jahren. Auch der Geruch ist noch der gleiche. Am Tisch, an dem ich meine Fluglehrerprüfung abgelegt habe, saßen wir zusammen mit den Fluglehrern und Schlepppiloten und befragten sie, wie man – das Sperrgebiet beachtend – den Neusiedler See umrunden kann. Sie wussten eine gute Lösung, so machten wir uns auf, unser zweites Reiseziel, den Neusiedler See aus der Luft zu erkunden. Unter 1.500 Fuß ist es schon ein ungewohntes Gefühl, über die zahlreichen Windräder zu fliegen, fast glaubt man anzustoßen. Dann flogen wir genau so, wie es uns gesagt wurde, und konnten die interessanten Segelplätze in Weiden, Neusiedl, Podersdorf, Breitenbrunn, Rust und Mörbisch mit der Seebühne – aus der Luft beobachten und fotografieren. Über den Steinbruch St. Margareten und Eisenstadt ging es dann durch den schmalen Sichtflugkorridor bei den Sperrgebieten Pottendorf und Felixdorf. Nach Passieren dieses sensiblen Gebietes erlaubte uns Wien-Information wieder so hoch zu steigen, dass wir die vor uns liegenden Berge überfliegen konnten. Über die vertrauten Gebiete der Voralpen ging es wieder zurück zum Heimatflugplatz Seitenstetten. ı Piloten Aus- und Fortbildung in LOAV Trainieren Sie bei uns auf den derzeit modernsten Schulflugzeugen Nützen Sie die Abende für eine Nachtsichtflugausbildung auf unseren neuen Aquilas A211 mit Garmin Glascockpit Unsere professionellen Fluglehrer stehen Ihnen täglich zur Verfügung Entdecken Sie neue Artikel in unserem Onlineshop! www.pilotstore.at www.watschinger.at | [email protected] | +43 / 22 52 / 7 72 16 24_25_Ballon_Sky0414 12.09.14 11:22 Seite 24 24 Heissluft-Ballon-WM BRASILIEN DREIDIMENSIONALER ERFOLG Bei der Ballonweltmeisterschaft in Brasilien schaffte Gerald Stürzlinger den beachtlichen 6. Platz, die beiden anderen Österreicher Werner Schrank und Andreas Simoner belegten die Ränge 27 und 37. Fotos: Stefan Pommer Ballon-Abenteuer Brasilien: Zwischen Millionenstadt und Einsamkeit SKYREVUE 4.14 Viele sind der fixen Überzeugung, Österreich war heuer im Juli bei der WM in Brasilien gar nicht dabei. Für die FIFA-WM trifft das zwar zu, aber bei der FAI-Hot Air Balloon World Championship in Brasilien waren drei österreichische Teams dabei, eines davon ziemlich erfolgreich. Qualifiziert hatten sich Werner Schrank aus der Steiermark, Andreas Simoner aus Niederösterreich und der Salzburger Gerald Stürzlinger über die österreichische Rangliste im Ballonfahren. Bei der Heißluft-Weltmeisterschaft gibt es täglich zwei Fahrten, in denen einige knifflige Aufgaben gestellt werden, die es bestmöglich zu erfüllen gilt. Oft kommt es dabei auf die Präzision an, das heißt, der Wettbewerb misst das indirekte Steuern des Ballons durch die verschiedenen Windrichtungen auf gegebene Ziele. Wer näher herankommt, bekommt mehr Punkte. Mathijs de Bruijn, ein erfahrener Wettkampfleiter, setzte auch virtuelle 3-D-Aufgaben, bei denen, statt den Marker auf ein Zielkreuz zu werfen, die Aufgabe durch Drücken einer Marker-Position am mitgeführten GPS-Logger das Ergebnis bestimmt. Bei den neueren Shape-Aufgaben gilt es oft, möglichst viele Kilometer in einer virtuellen Figur am Himmel zu fahren. Die meisten Piloten verwendeten an Bord ein Kartenprogramm, das die Ziele bzw. Aufgabenbereiche sowie die eigene Position am Laptop darstellen kann, und somit die Navigation für die Aufgabe unterstützt. Die drei Österreicher haben sich im internationalen Feld anfangs sehr gut geschlagen, Gerald Stürzlinger war zwischendurch sogar am 2. Platz. Nach sieben Tagen und neun Wettbewerbsfahrten mit 23 Aufgaben waren Simoner letztlich am 37. und Schrank am 27. Platz. Das Team um Gerald Stürzlinger konnte seine Erfahrung ausspielen und im Finale noch auf den guten 6. Platz vorrücken. Damit erreichte Stürzlinger seine Bestleistung bei einer WM, bisher war es der 13. Platz (2006 in Motegi, Japan). Gewonnen hat die WM der Japaner Yudai Fujita, Zweiter wurde Uwe Schneider aus Deutschland und Dritter der lokale Held Lupercio Lima. Mit dem 6. WM-Rang erhielt Gerald Stürzlinger zwar keine Medaille, erreichte jedoch damit den 12. Platz in der Ballonweltrangliste. „Das ist die beste Platzierung eines Österreichers seit Bestehen dieser Rangliste“, freut sich Thomas Herndl, BallonSektionsobmann im Österreichischen Aero-Club. In der aktuellen Aufstellung (siehe Kasten) kommen mit 30 Piloten knapp zehn Prozent aus Österreich. Die Ereignisse am Austragungsort Rio Claro nahe der Mega-City São Paulo hat Stefan Pommer (www.pomst.com) aus dem Stürzlinger-Team in seinem Blog festgehalten. Hier einige Auszüge: 21. Juli 2014 Heute haben wir die ersten beiden Wettfahrten hinter uns gebracht. Und am Ende des Tages dürfen die drei österreichischen Teams mit sich ganz zufrieden sein. Andreas Simoner liegt auf dem ausgezeichneten dritten Platz, wir mit unserem Piloten Gerald Stürzlinger sind am 10. Platz und Werner Schrank hält im Moment den 17. Platz. Die Morgenfahrt begann gleich mal damit, dass wir uns einen eigenen Startplatz suchen mussten. Wir fanden einen, allerdings waren wir da nicht alleine. Bald gesellten sich zwei Schweine zu uns und ließen sich fast nicht aus der Ruhe bringen. Bei dieser Fahrt waren drei Aufgaben gesetzt: Hesitation Waltz mit zwei Zielen, ein Judge Declared Goal und ein Donut. Zuerst behinderte teilweise der Nebel die Bodensicht etwas, später wurden die Winde ziemlich wechselhaft und wir mussten gerade bei der zweiten Aufgabe um jeden Meter kämpfen. Gestartet: In der Luft beginnt die Suche nach dem richtigen Wind 24_25_Ballon_Sky0414 12.09.14 11:22 Seite 25 25 Szene der WM: Dicht gedrängt beim Start; Landung im Niemandsland; Strahlender Stürzlinger: Mit dem 6. WM-Platz sein bisher bestes Ergebnis 22. Juli 2014: Unglaublich! Wir sind auf Platz 2! Da kommen wir nach einer für uns nicht gerade zufriedenstellenden Abendfahrt heim und was sehen wir da? Im Zwischenergebnis nach elf Aufgaben liegen wir am 2. Platz! Die Punktabstände sind aber noch immer ziemlich gering. Alleine wenn wir einmal 500 Punkte verlieren – was schon mal vorkommen kann –, sind wir auf dem 15. Platz. Gerade bei der letzten Aufgabe sieht man, wie der eigene Eindruck täuschen kann. Wir haben bei der ersten Aufgabe der heutigen Abendfahrt sehr viel Zeit verloren, weil die Winde ziemlich langsam geworden sind. Daher haben wir das zweite Ziel nicht mehr er- ÖSTERREICHER IN DER BALLONWELTRANGLISTE 12. Gerald STÜRZLINGER 39. Andreas SIMONER 77. Werner SCHRANK 78. Helmut POTTLER 103. Daniel KUSTERNIGG 140. Josef SCHERZER 158. Elisabeth KINDERMANN 172. Johann ALMER 178. Stefan SCHWEIGHOFER 181. Jurgen KERSCHBAUMER 195. Christoph FRAISL 209. Robert JEDLETZBERGER 231. ThomasPOSTL 241. Andreas RESSL 244. Rainhard KOLLER 245. Franz URBAN 248. Manfred OSCHOUNIG 249. Christian MUTH 250. Ernst FREINBERGER 258. Manfred JUNGWIRTH 259. Gunther BRUNNTHALER 262. Karl MANN 263. Hans FAIGL 264. Michaela DERGANC 265. Georg STREMPFL 268. Peter DERGANC 281. Rudolf JANISCH 297. Mario GATTINGER 327. Ronald RIEDER 357. Franz TROSCHER BalloonWorldRankingList.org reichen können, als die Zeit aus war. Aber da es offensichtlich vielen anderen genauso oder noch schlechter gegangen ist, haben wir doch noch ein überraschend gutes Ergebnis erzielt. 23. Juli 2014 Zwangspause: Gestern lief es leider nicht mehr so gut wie an den letzten Tagen. Bei der Morgenfahrt gab es fünf Aufgaben. Zum ersten Ziel kamen wir noch ganz gut hin, Gerald warf den Marker aus großer Nähe auf 5,63 m und machte damit wieder viele Punkte (Platz 7 bei dieser Aufgabe). Leider kam er bei den nachfolgenden Zielen nicht mehr so nahe und wir ließen viele Punkte liegen. Im Zwischenergebnis nach 15 Aufgaben liegen wir daher nur mehr am 11. Platz. 26. Juli 2014 – und jetzt haben wir auch die letzte Fahrt geschafft: Nach der wetterbedingten Bewerbspause war gestern früh wieder eine Fahrt möglich. Zwei Hesitation Waltz waren angesagt. Dabei sind mehrere Ziele für eine Aufgabe vorgegeben, der Pilot kann sich davon eines aussuchen. Gestartet sind wir wieder am Flugplatz Rio Claro. Dieses Mal war der ganze Flugplatz bis auf die Startbahn freigegeben. Es könnte ja sein, dass ein Flieger landen möchte! So ist Brasilien, bei uns daheim wäre so was undenkbar. Wegen der Windrichtungen haben sich alle am Südende des Platzes zusammengepfercht. Das erste Ziel haben wir noch ganz gut erreicht, beim zweiten schaute es schon nicht mehr so gut aus. Trotzdem reichte es, dass wir wieder auf den 7. Platz vorkamen. Bei der Abendfahrt waren wieder zwei Aufgaben vorgegeben. Zuerst ein Fly-in, dann ein Fly-on. Fürs Fly-in war das Ziel vorgegeben, jeder musste einen eigenen Startplatz suchen. Wir fuhren einiges herum, machten auch ein paar Windmessungen, bis wir uns auf einen Platz festlegten. Für die Anfahrt zum Ziel mussten wir öfter die richtigen Winde suchen, klappte aber dann doch ganz gut und der Marker landete schließlich bei 10,67 m, was aber leider nur 431 Punkte ergab, die meisten anderen waren einfach besser. Das Fly-on hat Gerald in der Luft deklariert und mit 17 m war es dann doch gute 866 Punkte wert. Jedenfalls konnten wir mit den Punkten den 7. Platz verteidigen. Bei der heutigen Morgenfahrt waren wieder ein Hesitation Waltz mit drei möglichen Zielen und ein Fly-on gegeben. Gestartet wurde vom Flugplatz. Die Wolken hingen noch ziemlich tief über der Stadt, außerdem war Regen nicht ganz ausgeschlossen. Und die Winde waren sehr wechselhaft. Nachdem wir wieder einmal länger auf die Startfreigabe gewartet haben, wurde ein Feldbriefing einberufen. Dabei wurde noch ein viertes Ziel am Flugplatz zum Hesitation Waltz dazugegeben. Wir sicherten uns eine gute Startposition und erreichten das Ziel schließlich auf ca. 8 m. Beim ersten Vergleichen der Ergebnisse sollten wir bei dieser Aufgabe unseren Platz wieder verteidigt haben. Das Fly-on verlief leider nicht optimal. Gerald musste das erste Ziel bei der Anfahrt aufgeben, weil der Wind wieder einmal drehte. Er deklarierte ein zweites Ziel, aber auch das erreichte er nicht so gut. Im Laufe des Nachmittages, als das Endergebnis feststand, trauten wir fast unseren Augen nicht. Wider Erwarten sind wir nochmals um einen Platz nach vorne gerutscht und haben die Weltmeisterschaft auf Platz 6 beendet. Das ist unsere beste Platzierung bei einem solchen Bewerb.ı Das österreichische Piloten-Trio: Andreas Simoner, Gerald Stürzlinger und Werner Schrank (v. l.) SKYREVUE 4.14 26_27_Pilatus_Sky0414 12.09.14 11:22 Seite 26 26 PILATUS NEUER BUSINESS-JET GRUEZI, PC 24! Der neue Business-Jet von Pilatus, der PC 24, beeindruckt mit ungewöhnlichen Start- und Landefähigkeiten. Am Schweizer Nationalfeiertag, dem 1. August, wurde der erste PC 24-Prototyp enthüllt. Flexibler Einsatz: Der neue Jet kann auch auf unbefestigten Pisten im Outback landen PC 24: Bis zu sechs Passagiere finden Platz SKYREVUE 4.14 Das Spektakel fand auf dem neben dem Werk in Stans gelegenen Flugplatz Buochs im Herzen der Schweiz statt, das Motto lautete „Typisch, einmalig, unverwechselbar!“. Ein Gespann von 24 ZugPferden, symbolisch für die Zahl im Produktnamen des PC 24 und für seinen zukünftigen Einsatz als „Arbeitspferd“, zog den ersten Prototypen aus den Produktionshallen. Vor dem Rollout des PC 24 zeigte das Unternehmen vor den über 25.000 Besuchern sämtliche Flugzeuge in der Luft, welche Pilatus bisher in Serie produziert hat. Oscar J. Schwenk, Verwaltungsratspräsident von Pilatus: „Mit dieser Feier bekennen wir uns zum Denk- und Werkplatz Schweiz. Hier in Stans sind wir gewachsen und hier wollen wir auch in Zukunft Flugzeuge produzieren und weltweit verkaufen. Der PC 24 markiert einen großartigen Meilenstein in unserer 75-jährigen Geschichte!“ Von der Politik forderte der für seine Geradlinigkeit bekannte „Mister Pilatus“ übrigens auch den Abbau der überbordenden Bürokratie und mehr Vertrauen ins Unternehmertum. Für jede neue Vorschrift müsse mindestens eine alte abgeschafft werden. Der komplett neu entwickelte PC 24 kombiniert die Vielseitigkeit eines Turboprops, die Kabinengröße eines Medium-Light-Jets und die Leistungsdaten eines Light-Jets. Die Schweizer bezeichnen die neue Maschine deshalb als Super Versatile Jet (SVJ). Der PC 24 ist der erste Business-Jet weltweit, der serienmäßig mit einer Frachttür ausgestattet ist und auf sehr kurzen – auch unbefestigten – Pisten starten und landen kann. Dies ermöglicht die Nutzung von mehr als 21.000 Flughäfen weltweit. Unter Idealbedingungen reichen dem Jet 820 m Startstrecke. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei knapp 800 km/h, die Reichweite mit sechs Passagieren bei rund 3.300 km. Die maximale Flughöhe wird mit 13.700 m angegeben, die Stall-Speed liegt bei nur 150 km/h. Angetrieben wird der Jet von einem WilliamsInternational-FJ44-4A Triebwerk. Dank des neuen PC-7-Formation: Anlässlich des Rollouts ließ Pilatus alle gebauten Serienflugzeug-Typen vorfliegen Premiere: Prototyp im Edelweiß-Design 26_27_Pilatus_Sky0414 12.09.14 11:22 Seite 27 27 Quiet-Power-Mode des Triebwerks wird genügend Energie geliefert, um elektrische Systeme – einschließlich Heizung und Klimaanlage – ohne „Auxiliary Power Unit“ (APU) oder externen Stromanschluss am Boden betreiben zu können. Ein Vorteil auf Feldflugplätzen. Für das PC-24-Testflug-Programm werden insgesamt drei Prototypen gebaut. Der Erstflug des ersten Prototypen, welcher am Rollout präsentiert wurde, ist für das Frühjahr 2015 geplant. Die Zertifizierung und Auslieferungen an Kunden sind ab 2017 vorgesehen. Anlässlich der European Business Aviation Conference & Exhibition (EBACE) konnte Pilatus im Mai dieses Jahres innerhalb von eineinhalb Tagen 84 PC 24 verkaufen – das ist die gesamte Produktion der ersten drei Fertigungsjahre. Sämtliche Verkäufe erfolgten auf der Basis eines verbindlichen Vertrages verbunden mit einer nicht rückerstattbaren Anzahlung. Auch der Schweizer Bundesrat hat sich für den Kauf eines PC 24 als Regierungsflugzeug entschieden. ı PS einmal anders: 24 Pferde zogen den Prototypen aus der Halle (l.) 28_31_Heli_Sky0414 12.09.14 11:42 Seite 28 HUBSCHRAUBER PREISGÜNSTIGER FÜNFSITZER R66 TURBINE sensationell – sofort verfügbar NEUE DREH-MOMENTE w w w. h e l i k o p t e r. a t Hubschrauber-Fliegen ist für viele ein Traum, manche erfüllen ihn sich. Die Chancen, damit Arbeit zu finden, sind künftig sehr gut, da sich zu wenige Berufspiloten in Ausbildung befinden. Di e H ub s c h r au be r s c h u l e m i t s e r i ö s en J O B - Au s s i c h t e n i n G R A Z , L I N Z un d K I L B. PPL(H) für PPL(A) Inhaber: ab initio: CPL(H): € 16.999,– € 21.999,– € 17.999,– R 2 2 + R 44 Au ßen l as t s ch ul u ng Am ersten September-Wochenende war beim Gasthaus „Franz‘l im Holz“ auf den Wiesen beim Gmundner Grünberg das Helikopter-Fieber ausgebrochen. Tausende Besucher fuhren die enge Straße zum Wachtberg hinauf, einfach um Hubschrauber „zu schauen“. Und sie wurden nicht enttäuscht, landeten und starteten doch zeitweise im Minutentakt Helis unterschiedlichster Größe und Herkunft. 70 Stück hatten sich für die „Helidays Austria 2014“ angemeldet, nur wenige schafften aus Wettergründen den Anflug nicht. Ziel der „Helidays Austria“ ist eine Vernetzung der Hubschrauberpiloten (Rettungs-, Militär-, Berufs- und Privatpiloten sowie Flugschüler) aus dem deutschsprachigen Raum. Sie dienen als Landeplatz für Fachgespräche, Diskussionen und dem Erfahrungsaustausch. Dadurch und durch die Vertiefung von Kenntnissen im Rahmen von Fachvorträgen im Crewhotel soll auch ein Beitrag zur Vermeidung von Flugunfällen erreicht werden. Daniel Ebner, ein junger oberösterreichischer Hubschrauberpilot stellte vor einigen Jahren fest, dass es in der heimischen Hubschrauberszene keine Vernetzung unter den einzelnen Pilotengruppierungen und auch keine Möglichkeit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch gab und die Idee eines Hubschraubertreffens in Österreich entstand. So entschloss sich Daniel Ebner, ein erstes österreichische Hubschraubertreffen zu veranstalten. Der Einladung 2009 am Flugplatz Gmunden (LOLU) folgten neun Hubschrauber aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Dieses Treffen war der Grundstein für die Helidays Austria. Während des Treffen lernte Ebner den jetzigen Mitorganisator, Wolf Dietrich Tesar, einen ehemaligen Hubschrauberpilot und HS-Lehrer des Bundesheeres kennen. Tesar war in der Szene auch als Gründer der Hubschrauberformation Hubschrauberverkauf R22, R44, R66 neu und gebraucht w w w. h e l i t r a d e . a t Österreichs PILOT SHOP mit Know-how Tel.: 02748/7806 E-Mail: [email protected] SKYREVUE 4.14 Faszinierte die Zuschauer: Knallrote Bell 212 28_31_Heli_Sky0414 12.09.14 11:42 Seite 29 29 Hochbetrieb bei den Helidays Austria: Über 60 Hubschrauber nahmen an dem Treffen teil „Kleeblatt“ der Luftwaffe und als langjähriger Mitorganisator der Flugshow „Airpower“ bekannt. 2010 folgten der Einladung bereits 17 Hubschrauber-Teams und 2011 glaubte man mit 29 Teilnehmern den Zenit erreicht zu haben. Dann wurden es 50 und heuer gab es mit deutlich über 60 einen neuen Rekord. Die Zuschauer waren begeistert und die ausstellenden Firmen registrierten auch reges Interesse an der Ausbildung zum Hubschrauberpiloten und die Berufsmöglichkeiten in diesem Bereich. Prinzipiell beträgt das Mindestalter vor dem ersten Alleinflug 16 Jahre, für die Erteilung des Privatpilotenscheines muss man 17 Jahre erreicht haben – ein Alter, in dem andere oft noch nicht einmal an den PKW-Führerschein denken. Die PPL-H-Ausbildung erfordert prinzipiell mindestens 45 Flugstunden sowie einen theoretischen Unterricht von rund 100 Stunden. Je nach Anbieter sind dafür ab rund 22.000 € zu kalkulieren, vorgeschrieben ist seit einiger Zeit auch eine Nachtsichtflugberechtigung. Diese umfasst ein zehnstündiges Basic- und Instrumententraining sowie ein fünfstündiges Sichtnachtflugtrai- AUSBILDUNGSANBIETER Euro Flight Helicopter Service 1220 Wien www.euro-flight.at Heli Line/ P&B Helitrade 3233 Kilb Telefon: 02748/78 06 www.heliline.at HTM Helicopter Travel Munich Niederlassung Österreich 5020 Salzburg Telefon: 0662/82929-6 www.helitravel.at Hubi Fly Helicopterschule 2540 Bad Vöslau Infoline: 0664/211 2345 www.hubifly.at Reidinger Helicopter 2034 Diepolz Tel.: 02526/7381 www.aerial.at Schenk Air 6780 Schruns Telefon: 05522/71003 www.schenkair.com Wucher Helicopter 6713 Ludesch Telefon: 05550/38 800 www.wucher.at ning und schlägt mit weiteren rund 3.000 € zu Buche. Zu prüfen gilt es für einen potentiellen Schüler auch, ob Landegebühren im jeweiligen Paket inkludiert sind oder nicht. Wir bilden Sie zum. Der Syton AH 130. Sportpiloten aus. von Alpi Aviation. Dreiachser Schulung Gyrokopter Generalvertrieb Ultraleichthubschrauber Wartung Flugschule Lorenzen GmbH & Co KG, Flugplatzstr. 3b, 84034 Landshut 0049 (0)8765/93 96 70 oder 0049 (0)174 / 334 7664 SKYREVUE 4.14 28_31_Heli_Sky0414 12.09.14 11:42 Seite 30 30 HUBSCHRAUBER PREISGÜNSTIGER FÜNFSITZER ROBINSON R 66 Der Markt für Hubschrauber in Europa ist seit 2009 eingebrochen. „Anfang 2014 war die Euphorie groß, doch inzwischen ist wieder alles anders. Die wirtschaftliche Unsicherheit ist groß und die Firmen fliegen einfach mit den alten Maschinen weiter“, bringt es Wolfgang Pitterle, der seit über 20 Jahren Helis verkauft und in Europa einer der größten Robinson-Dealer ist, auf den Punkt: „In den letzten Jahren haben wir im Schnitt einen Hubschrauber pro Monat verkauft, heuer läuft es nicht so gut.“ Frischen Wind am Markt könnte nun der Robinson R 66 bringen, für den es seit kurzem die lang herbei gesehnte EASA-Zulassung gibt. Europa ist ein starker Markt für Robinson-Muster und die Nachfrage nach der Turbinenversion war hier besonders hoch. Doch trotz der Zulassung wurde bisher jedoch kein R66 im EASA-Machtbereich registriert, weil es extremst eigenwillige Anforderungen an die Wartung – speziell im Bereich der Avionik – gibt. „Wir erleben hier reine Schikane“, sagt Pitterle, der selbst im kommenden Frühjahr einen R66 nach Österreich bringen will. Die Nachfrage in den nicht EASA-regulierten Staaten ist hingegen ziemlich gut. Pitterle selbst hat schon drei Stück nach Russland verkauft, wo inzwischen über 50 R66 mit einer Sonderzulassung fliegen. Dreieinhalb Jahre hat es gedauert, bis die EASA sich zur Zulassung des TurbinenFünfsitzers durchringen konnte. Der US-Antrag war im Oktober 2010 gestellt worden und die FAA hatte den R66 am 25. Oktober 2010 zugelassen. Nach und nach erkannten Zulassungsbehörden aus 50 Staaten das Muster an, allerdings blieb der behördliche Segen der EASA weiterhin aus. Man hatte zwei redundante Hydrauliksysteme für die Flugsteuerung gefordert. Die gab es allerdings nicht. Die Systeme basieren zu großen Teilen auf denen der viersitzigen, von einem Wyoming-Motor angetriebenen R44 und sind vieltausendfach erprobt. Bereits bei der Zulassung des R44 hatte die FAA damals eine Sondergenehmigung bezüglich der Hydraulik-Redundanz für die Steuerung erteilt, die auch vom deutschen Luftfahrt-Bundesamt als Zulassungsbehörde übernommen wurde. Für den größeren R66 wollte die EASA dies aber nicht gelten lassen. Im Hintergrund der hinaus gezögerten Zulassung könnte wohl auch stehen, dass zwei andere große Helikopterhersteller in Europa beheimatet sind. Der R66 ist als einfach zu betreibender und kostengünstiger Turbinenhubschrauber angelegt, der als innovativer Ersatz den JetRanger-Markt bedienen soll. Er kann vier Passagiere mit Gepäck befördern und wird von einer kompakten Rolls-RoyceGasturbine RR300 mit 295 PS Leistung angetrieben. Wahlweise ist das Muster auch mit Glascockpit und Touch-screen-Avionik erhältlich. Der derzeitige Preis des R66 liegt bei rund 900.0000 US-Dollar und bewegt sich damit deutlich unter den Preisen der Konkurrenten im Segment der leichten einmotorigen Turbinenhelikopter. Heute fliegen weltweit mehr als 500 R66, sie haben inzwischen mehr als 160.000 Flugstunden hinter sich. Wer bereits Flächenflugzeug-Pilot ist und zusätzlich auch einen Helikopterschein erwerben will, für den werden Umschulungspakete angeboten. Deren Kosten richten sich nach den Hubschrauber-Typen, auf denen man die nötigen 39 Stunden fliegen will. Bei der Heliline kostet ein entsprechendes Paket auf Robinson II rund 17.000 €. Wer beispielsweise bei Aerial Helicopter auf einer Hughes 269 fliegen will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen und wer etwa gleich eine Bell 206 pilotieren will, muss doch einiges drauflegen. Trotz der relativ hohen Kosten sieht Robinson-Händler Wolfgang Pitterle, der in Graz und Linz sowie am Firmensitz in Kilb mit eigenem Heliport seit rund zwei Jahrzehnten Piloten ausbildet, kein Tief: „Wir haben bisher keinen Einbruch in der Ausbildung bei den HubschrauberPiloten. Ich bin auch überrascht, aber hier liegen wir in unserem langjährigen Schnitt von etwa 20 neuen Piloten im Jahr“. „Wir haben ja auch einen sehr guten Namen“, ist Pitterle stolz und nennt Sportstars wie Thomas Morgenstern, Thomas Muster und Hermann Maier, die bei ihm zu HeliPiloten wurden: „Unsere Fluglehrer sind alle erfahrene BeSKYREVUE 4.14 R 66: Neuer Turbinen-Fünfsitzer von Robinson Verbreitetes Modell: Eurocopter 120 rufspiloten, die auf mehrere tausend Stunden Flugerfahrung zurückblicken können, ihr Können wird durch laufende Fortbildungskurse ständig auf einem hohen Niveau gehalten.“ Pitterle betreibt 14 Hubschrauber an drei Standorten. Die positive Stimmung gelte allerdings nur für den Bereich der Privatpiloten, so Pitterle: „Bei der Heli-Line werden immer noch sieben bis zehn Berufspiloten pro Jahr ausgebildet. Damit bin ich schon halbwegs zufrieden, aber es ist an sich zu wenig“. Pitterle sieht Nachwuchsprobleme im Bereich der Berufspiloten auf die Branche zukommen: „Es ist mitunter jetzt schon schwer, entsprechende ausgebildete und erfahrene Piloten zu bekommen. Hier entsteht ein riesiger Engpass.“ Pitterle rät daher Interessenten, bald in die Ausbildung einzusteigen. Wer von Null weg beginnt, kann die sogenannte „Integrierte Berufshubschrauberpilotenausbildung“ machen, die 135 Flugstunden inklusive der Nachtsichtausbildung beinhaltet und samt der Theorie ab 67.000 angeboten wird. Je nachdem, welcher Schule man sich zuwendet und auf welchem Hubschrauber man schult, kostet es entsprechend mehr. Für die frisch gebackenen Berufspiloten gilt es dann noch – eine oft kostenintensive – Durststrecke in Form vom Sammeln möglichst vieler Flugstunden durchzustehen. Denn erst wer viele hunderte Stunden in seinem Flugbuch stehen hat, dem winken die gut bezahlten Jobs. ı 28_31_Heli_Sky0414 12.09.14 11:42 Seite 31 • 5 seats + Cargo Hold • Hover OGE 10,000 ft. at Max. G ross Weight • Fast 120 kts. cruise speed • Under $900,000 USD Locate a dealer at robinsonheli.com 32_33_Hubschrauber_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 32 32 FLUGGESCHICHTE EXPERIMENTALHUBSCHRAUBER BO 46 EIN SELTENER VOGEL Nicht allen Flugzeug-Konstruktionen ist eine erfolgreiche Karriere vergönnt. So war es auch mit der Bo 46, einem innovativen Hubschrauber mit schwenkbarem FünfblattRotor. Nach insgesamt nur 34 Minuten Schwebeflug landete der Versuchsträger im Museum. TEXT: DIETER REISINGER Die Bo 46 hatte vor rund 50 Jahren ihren Erstflug. Am Steuer saß der heute 86-jährige Wilfried „Fred“ von Engelhardt, damals eigens aus Neuguinea kommend und von Prof. Ludwig Bölkow als Projektpilot für die Bo 46 eingestellt. Engelhardt, der einige Jahre später den Erstflug der Bo 105 durchführte, sollte zeigen, dass die Maschine im Schwebeflug beherrscht werden konnte. Der Nachweis gelang – an einer Weiterführung der Flugversuche hatte der Auftraggeber, das deutsche Bundesministerium für Verteidigung, allerdings kein Interesse. Dies ist umso erstaunlicher, als die eigentliche Stärke der Bo 46 der Schnellflug hätte sein sollen. Dazu hatte der Konstrukteur Dipl.-Ing. Hans Derschmidt ein eigenes Rotorsystem entwickelt und im Windkanal in Stuttgart am Modellrotor, dann auf dem Prüfstand erprobt. Der „Derschmidt-Rotor“ zeigte bei diesen Versuchen erstaunliche Leistungen. Fluggeschwindigkeiten jenseits der 400-km/hMarke sollten demnach möglich sein (der Geschwindigkeitsrekord für Hubschrauber liegt heute bei 472 km/h mit einem Eurocopter X3, und lag damals bei 338 km/h). Die Idee von Derschmidt wurde 1946 patentiert – daher möglicherweise auch der außergewöhnliche Name: Bo 46. Die späteren Modelle, die dem Konstruktionsbüro von Bölkow entsprangen, trugen nämlich ganz andere Bezeichnungen, etwa Bo 102, Bo 103, Bo 105 und schließlich Bo 108 (die heutige EC 135). Hans Derschmidt, so erinnert sich Engelhardt, der ein Büro mit ihm teilte, war immer mit Rechenschieber unterwegs. Auch privat war er dem Rotorflug verschrieben. So wurde er mit einem manntragenden System in den Bergen gesichtet, Rotor und Antrieb auf den Rücken geschnallt. Was war die Idee und wie funktionierte der Derschmidt-Rotor? Dazu ein kurzer Ausflug in die Aerodynamik des herkömmlichen Hubschrauberrotors: Die Vorwärtsgeschwindigkeit eines Hubschraubers ist durch zwei natürliche Grenzen bestimmt – einerseits durch die Blattspitzengeschwindigkeit beim vorlaufenden Blatt, anderseits durch Strömungsabriss am rücklaufenden Blatt. Der Umfangsgeschwindigkeit überlagert Oben: Oktober 1964: Schwebeflug mit Stabilisierungshilfe Links: Wilfried „Fred“ von Engelhardt: Vor 50 Jahren am Steuer der Bo 46 WILFRIED „FRED“ VON ENGELHARDT > Geboren 1928 in Schloss Liebenberg bei Berlin > 1947 Matura in Linz > 1955–1956: Tätigkeit als unbezahlter Luftfahrzeugwart in Holland. Später akzeptierte er nur ein kleines Gehalt, um im Gegenzug auf einer Hiller 12B Fliegen zu lernen. Später war er Hubschrauber-Berufspilot in Holland und Deutschland > Auf Empfehlung Derschmidts als Projektpilot für die Bo 46 eingestellt > Absolvent der französischen Testpilotenschule, erstes deutsches Mitglied der renommierten französischen Akademie für Luftfahrt > Cheftestpilot von MBB von 1962–1973, Erstflug Bo 46 (1964) und Bo 105 (1967) > Leiter der Kundendienstschulung von MBB bis 1982 > Überlebte Absturz in „Djinn“ (Kabelkontakt beim Sprühfliegen) und katastrophale Bodenresonanz in Bo 105V1 > Engelhardt ist „Fellow“ der Society of Experimental Test Pilots (SETP) und lebt heute in Linz SKYREVUE 4.14 Unten: Endstation: Überstellung in das Hubschraubermuseum in Bückeburg (Quelle: Archiv EADS) 32_33_Hubschrauber_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 33 33 Abbildung 1: Schema Blattanströmung. Oben: Herkömmlicher Zweiblattrotor. Unten: Derschmitt-Rotor TECHNISCHE BESONDERHEITEN BO 46 > Fünfblatt-Rotor mit schwenkbaren Blättern („Derschmidt-Rotor“) > Rotorstern aus Guss – nicht tragend, d. h. kein Auftrieb, aber Widerstand > Getriebe: ZF Friedrichshafen > Rotordurchmesser: 10 m, Heckrotor: 1,8 m, Rotorblätter aus GFK > Abfluggewicht: 2.000 kg > Antrieb durch Turbomeca Turmo IIIb mit 800 PS Wellenleistung > Um die Geschwindigkeit zu steigern, sollten zwei Zusatztriebwerke (Turbomeca Marboré II) mit je 400 kp Standschub seitlich am Rumpf angebracht werden sich die Fluggeschwindigkeit. Beim vorlaufenden Blatt führt dies dazu, dass die Blattspitzengeschwindigkeit höher ist als die Vorwärtsgeschwindigkeit und bereits bei mittleren Fluggeschwindigkeiten transsonische Unterschallmachzahlen auftreten. Es bauen sich an der Blattspitze Verdichtungsstöße auf, die zu Lärm, erhöhtem Widerstand und Auftriebsverlust führen. Anders ist es beim rücklaufenden Blatt, wo die Vorwärtsgeschwindigkeit von der Umfangsgeschwindigkeit abgezogen wird und die relative Anströmung nun so niedrig ist, dass die Gefahr des Strömungsabrisses besteht. Mit diesem Problem kämpfen alle Hubschrauber, weshalb die maximal möglichen Fluggeschwindigkeiten (zumindest aus der Sicht von Flächenpiloten) eher bescheiden ausfallen. Nun hatte Derschmidt eine Idee, die seiner Zeit weit voraus war. Ähnlich wie durch die Pfeilung von Tragflächen im hohen Unterschall die kritische Machzahl hinausgezögert werden kann, wurde beim „Derschmidt-Rotor“ das vorlaufenden Rotorblatt etwas zurückgeschwenkt. Das rücklaufende Blatt wurde zur Erhöhung der Re- Instrumentenbrett der Bo 46: Kaum eines der Instrumente wurde gebraucht, nachdem die Maschine nie über den Schwebeflug hinauskam lativgeschwindigkeit nach vor geschwenkt. Damit konnte beim vorlaufenden Blatt die Blattspitzengeschwindigkeit reduziert und das Entstehen von Verdichtungsstößen vermindert werden. Umgekehrt wurde beim rücklaufenden Blatt die Blattspitzengeschwindigkeit durch das Schwenken erhöht und damit der Strömungsabriss hinausgezögert. Beide Maßnahmen ermöglichen höhere Fluggeschwindigkeiten. Der Schwenkbereich der Blätter lag bei plus/minus 40 Grad. Im Schwebeflug war keine Schwenkbewegung notwendig. Mit zunehmender Vorwärtsgeschwindigkeit wurde der Schwenkbereich größer, bis bei maximaler Fluggeschwindigkeit das Limit erreicht wurde. Die Schwenkbewegung der fünf Blätter wurde nicht aktiv gesteuert. Vielmehr vollzog sich diese von selbst durch in den Rotorblättern angebrachte Bleigewichte. Die Gewichte, sobald sie einer Umdrehung ausgesetzt und über eine zweite Taumelscheibe einmal in Phase angeregt wurden, führen im Zentrifugalfeld selbsttätig eine Pendelbewegung aus (siehe Abbildung 1), ähnlich wie eine Masse im Schwerefeld je nach Abstand mehr oder weniger stark angezogen wird. Die Gewichte wurden im Zuge von aufwendigen Versuchen im Prüfstand genau auf die Drehzahl abgestimmt. Durch das 5-Blatt-Rotorsystem wurde zudem verhindert, dass Vibrationen entstehen. Engelhardt erinnert sich noch genau, dass nicht Vibrationen das Problem waren, sondern die kardanische Aufhängung des Rotorsystems. Dadurch war es möglich, die Rotorblattebene zu steuern, ohne dass eine „Rückmeldung“ in Form von Steuerkräften an den Piloten erfolgte. Die Rotorblattebene verstellte sich zwar unmittelbar nach Betäti- Abbildung 2: Pendelbewegung eines Blattes beim Derschmidt-Rotor: Durch ein Gestänge und eine zweite Taumelscheibe bleibt das Blatt „in Phase“ gung des Steuers, der Pilot musste aber erst abwarten, wie sich seine Eingabe auf die Fluglage auswirkte. Er konnte im Steuer das Verhalten des Hubschraubers nicht spüren und hatte obendrein noch den Eindruck, dass sich die Zelle in genau die entgegengesetzte Richtung bewegte. Trotz der damals schon mehr als 1.000 Flüge und über 1.800 Flugstunden umfassenden Flugerfahrung, die Engelhardt zu diesem Zeitpunkt in Hubschraubern hatte, konnte er zunächst nur mit Mühe die Maschine steuern. Die Bo 46, von der vier Zellen gebaut und nur die D-9514 geflogen wurde, war zu instabil. Der Beginn der Flugerprobung ist mit 30.1.1964 im Logbuch eingetragen. Erst mit dem Einbau einer künstlichen Stabilisierungshilfe, einem „Stability Augmentation System“, in Form einer Querstabilisierung wurden die Schwebeflüge etwas länger und ruhiger. Doch insgesamt beschränkte sich die Flugzeit auf nur 34 Minuten. Wie ging es weiter mit der Bo 46? Mit der Erfüllung des Auftrages, dem Nachweis von Schwebeflügen im Oktober 1964, wurde das Experimentalprogramm eingestellt. Das Entwicklungsbüro Bölkow erhielt vom Auftraggeber die zugesagten Fördergelder. Die Maschine verweilte noch bis 1986 in Ottobrunn auf dem Werksgelände. Engelhardt übergab persönlich die Bo 46 dann dem Hubschraubermuseum in Bückeburg. Dort ist der seltene Vogel heute noch zu bewundern.ı SKYREVUE 4.14 34_36_Drachenflug_Sky0414 12.09.14 11:24 Seite 34 34 DRACHENFLIEGEN WM IN ANNECY SIEGE ÜBERM SEE Siegreich kehrte das rot-weiß-rote Team von der Weltmeisterschaft im Drachenfliegen im französischen Annecy zurück: Manfred Ruhmer wurde – wieder einmal – Weltmeister, Christopher Friedl holte eine Bronzemedaille. Außerdem gab es Mannschafts-Gold und -Silber. Die Weltmeisterschaften im Drachenfliegen wurden von 22. Juni bis 5. Juli 2014 in Annecy (Frankreich) für die Klasse 1 (Damen), 2, 5 und Sport abgehalten. Österreich nahm mit elf Wettkampfpiloten und einem Teamleader an den Bewerben teil. In der Klasse Sport meldeten wir Toppiloten wie Tom Weissenberger und Seppi Salvenmoser und zwei Newcomer, Christian Preininger und Matthias Kurzthaler, an. In der Klasse 2 war unser mehrfacher Weltmeister Manfred Ruhmer mit Günther Obweger am Start. Walter Geppert, Toni Raumauf, Christopher Friedl, Herwig Mayer, Thomas Meißl und Arnold Nadlinger bildeten das Team bei den Starren (Klasse 5). Ich, Frank Nalter, durfte als neu gewählter sportlicher Leiter das Team betreuen. Donnerstag, 19. Juni Anreisetag, nach dem Frühstück ging es gegen 11.00 Uhr mit voll bepacktem Bus ab nach Annecy. Ankunft 19.00 Uhr am Campingplatz La Nubliere in Doussard am südlichen Ende des Lac de Annecy. Einige Piloten waren bereits da, der Rest trudelte nach mir ein ... Wettbewerb der Elite: Die Startplätze waren groß und zum Teil mit Teppichen ausgelegt; das Wetter spielte nur zum Teil mit, doch an den fliegbaren Tagen bot sich den Teilnehmern ein tolles Panorama SKYREVUE 4.14 Sonntag, 22. Juni Für 15.00 Uhr wurde das Saftybriefing angesetzt und anschließend fand die Eröffnungsfeier statt. Die Piloten waren über meine Weisung verärgert, spätestens um 14.00 Uhr am Boden zu sein, weil sich dadurch das Fliegen nicht mehr auszahlen würde. So wurde der Tag eher mit Pitchmessungen, Ausspannen am See und Vorbereitungen genutzt. Die Eröffnungsfeier wurde dann zu einem militärischen Einmarsch mit Fahnen und anschließend endete das Ganze in einer Weingeist-, Bowlen- und Olivenverkostung ... Freitag, 20. Juni Am Morgen wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen, dann ging es ab zum 1. Trainingstag. Bis zu drei Stunden ging es zickzack durchs Tal, die Landschaft ist wunderschön. Am Abend erhielt ich die Nachricht, dass Tom Weissenberger krankheitshalber ausfällt, schade! Montag, 23. Juni Um 9.00 Uhr war das erste Teamleader-Briefing, viele organisatorische Dinge wurden besprochen. Dann fing es an zu regnen, der Trainingstag wurde abgesagt. Zu viel Wind in der Höhe, 50 km/h Süd. Morgen soll es weniger windig sein und besser werden und am Donnerstag gibt’s dann laut Vorhersage super Flugwetter, ohne Wind, dafür mit satter Thermik ... Samstag, 21. Juni In der Früh wurde sofort die Anmeldung hinter uns gebracht, damit wir den Tag für einen weiteren Trainingsflug nützen konnten. Jedoch entwickelte sich der Tag nicht so gut wie vorhergesagt, zu stabil, zäh und zu langsam ging es nach oben. Auch ich konnte an diesem Tag einen Erkundungsflug starten. Dienstag, 24. Juni Erster Task: In der Sportklasse 40 km zweimal über den See und zum Schluss ins Windloch, bei den Starren 75 km und die Swifts und Archeopterix sind natürlich noch weiter geflogen. Leider kam in der Sportklasse keiner der Österreicher ins Goal, bei den Starren konnte sich ein Deutscher knapp vor Walter Geppert behaupten. Hatte auch am Boden den Überblick: Teamcaptain Frank Nalter in der Luft 34_36_Drachenflug_Sky0414 12.09.14 11:24 Seite 35 35 Annecy: Am Berg lockt die Weite, am Boden das pittoreske Städtchen Der starke Talwind wurde einigen Piloten, darunter auch Christopher Friedl, zum Verhängnis und zwang sie wenige Kilometer vor dem Ziel zu Boden ... Manfred Ruhmer holte sich den Tagessieg in der Klasse 2. Mittwoch, 25. Juni Am Morgen war der gesamte Himmel bedeckt und im Teamleader-Briefing wurde bereits von viel Wind in den unteren Schichten berichtet. Während der Startplatz bei der Ankunft noch mitten in den Wolken war, stieg die Basis während des Aufbauens zunehmend an. Die Tasks wurden festgelegt, aber mit Näherrücken des Startfensters erschienen weiße Schaumkronen auf dem See. Und dann fing es auch am Start richtig zu ballern an, unter diesen Bedingungen war ein koordiniertes Starten der Klassen nicht mehr möglich. Weil auch durch ein Verschieben des Startfensters der Wind nicht zu besänftigen war, wurde der Durchgang einvernehmlich abgesagt. Christopher Friedl Freitag, 27. Juni Tagesbericht von Matthias Kurzthaler: Task 3 – 60 km zickzack und rein ins Goal. Leider am Startberg alles verhackt und 2.30 h rumgekratzt. Seppi und Christian ziehen mit den Top 10 ins Goal. Bei den Starren hatte Markus Hanfstengl leider eine Kollision mit einem Paragleiter und stürzte an seinem Retter in die Tiefe. Glück im Unglück, „nur“ Schulter und Ellenbogen sind ausgekugelt bzw. angerissen. Toni versicherte uns, dass Markus ein harter Hund sei und das locker wegstecke. Unser Team ist dank der Leistungen von Seppi und Christian noch auf Platz 2 in der Teamwertung. Doch langsam sollte auch mir der WMKnoten aufgehen, am Drachen liegt es nicht, die „Green Mamba“ folgt mir aufs Wort. Um 22.00 Uhr sitzt Markus Hanfstengl, die bayrische Urgewalt, wieder bei uns, trinkt sein Bier und grinst wieder. Donnerstag, 26. Juni In der Sportklasse wurde ein 112-km-Task geflogen. Christian Preininger schaffte nach einigen Hängern das Goal, Seppi Salvenmoser „led the pack“ und versenkte sich dann auf dem Weg zur letzten Wende. Mehr Glück hatte heute Christopher Friedl, der als Erster mit einer eigenen Spur und über 30 Minuten Vorsprung den Führungspulk in der Starrenklasse in den Schatten stellte. Absolut super, er gewann den Durchgang mit 207 km. Manfred Ruhmer wurde erneut Tagessieger in der Klasse 2. Samstag, 28. Juni Heute keine Flüge, der Bewerb wurde in der Früh wegen Sturm und Regen abgesagt. Die Piloten der Sportklasse und ich nahmen an einer Diskussion über die Zukunft der Sportklasse teil. Na ja, die Zukunft der Sportklasse bei der ersten WM zu diskutieren, war etwas verspätet. Unsere Idee, alles auf einen Einfachsegler-Wettbewerb zu reduzieren, fand keinen Anklang. Am Nachmittag fuhren die meisten nach Annecy, um das „Venedig der Alpen“ kennenzulernen. SKYREVUE 4.14 34_36_Drachenflug_Sky0414 12.09.14 11:24 Seite 36 36 DRACHENFLIEGEN WM IN ANNECY Spektakel: Für die Zuseher wurden spannende Landemanöver gezeigt Sonntag, 29. Juni Wieder Regen und Wolken ... kein Task. Montag, 30. Juni Der Tag sah gut aus für einen weiteren Flugtag. Allerdings mussten wir uns warm anziehen, da die Null-Grad-Grenze bei 3.000 m lag. Es ging wieder zum Startplatz Col de Forcaz. Briefing 13 Uhr: Der Durchgang der Starren ging über 163 km, die Sportklasse über 63 km. 17 Uhr: Suan Selenati (ITA) gewann zum zweiten Mal einen Task, Zweiter wurde Timmi (D) und Christopher Friedl kam als Dritter ins Ziel. In der Sportklasse gewann Mario Alonzi (FRA). Manfred Ruhmer bleibt ungebrochen Erster auf seinem „Swift Light“ ... Siegerehrungen: Österreich gewann Gold in der Mannschaft (oben) und Gold in der Einzelwertung mit dem erneuten Weltmeister Manfred Ruhmer Dienstag, 1. Juni Bericht von Matthias Kurzthaler: Task 5 – Wir fuhren auf einen anderen Startplatz, nach Semnoz. Eine riesige Wiese mit Toplandemöglichkeiten und vorgelagertem Flachland. Der Task wurde immer kürzer, zum Schluss blieben 53 km. Der Weiteste landete 3 km vor dem 2. Waypoint. Ich schaffte es wie viele andere nicht mehr über den Startberg und kämpfte mich an der Ridge hin und her, sicherheitshalber landete ich dann am Landeplatz, um ein Taxi zu ergattern. Die Franzosen nahmen mich dann mit ins Headquarter. Christian kam von uns am weitesten und landete direkt beim Headquarter, um eine Außenlandung und die Rückholerei zu vermeiden. Abends dann Fußball: Belgien gegen USA ... Mittwoch, 2. Juni Task wurde wegen Regen abgesagt ... Donnerstag, 3. Juni Bericht von Matthias Kurzthaler: Task 6 – In der Früh bekamen wir erklärt, wie wir letztlich in Annecy zu landen SKYREVUE 4.14 hätten. Um 11.00 Uhr bauten wir bereits am Startplatz auf. Angeblich sollte es ein super Tag werden. Leider sah man jedoch beim Blick auf den See eine dicke Inversionsschicht und kaum Gleitschirme in der Luft. Der Tag war stabiler, als uns allen lieb war. Um 17 Uhr war das Startfenster offen. Nach sechs Stunden Sonne wartete ich lieber mit dem Starten. Keiner kam bis zum ersten Wendepunkt, dann Showlanden im Goal. Seppi gewann diese Show mit einer fetten Overshotlandung. Leider mussten wir am Abend erfahren, dass der japanische Starrflügelpilot, Masakazu Kobayashi, seinen Absturz nicht überlebt hat. Freitag, 4. Juni Der Tag wurde bereits beim Briefing in der Früh abgesagt. Nach Trauerminute und bewegenden Worten der japanischen Teammitglieder fuhren wir zurück ins Camp und saßen den Tag aus. Samstag, 5. Juni Früh am Morgen räumten wir das Camp und fuhren später zur Siegerehrung nach Annecy. Eine schöne Veranstaltung mit Japan, Frankreich, Ungarn, Deutschland und Österreich als dominierende Nationen. Insgesamt konnten sechs Durchgänge in den Klassen FAI 1 (Frauen), FAI 1 (Sport) und FAI 5 (Starrflügler) mit Strecken bis zu 250 km geflogen werden. In der Klasse 2 (Swift, Archeopterix etc.) wurden sieben Durchgänge geflogen. Somit gab es verdiente Sieger in allen vier Kategorien. Österreich mit Gold in Mannschaft Klasse 5 und Gold mit Manfred Ruhmer (Klasse 2), mit Silber in Mannschaft Klasse Sport und der hervorragenden Einzelleistung von Christopher Friedl als Dritter bei den Starren zeigte seine traditionelle Stärke als Fliegernation im Drachenfliegen. Rückblickend kann man sagen, dass das Fluggebiet am Lac de Annecy Startplätze bietet, wie man sie wohl nur in Frankreich kennt. Der Startplatz am Col de la Forclaz ist riesig und zum Großteil mit Teppich ausgelegt. Am Semnoz sind drei Rampen, Platz ist überall immens vorhanden. Die Aussicht ist gigantisch, der Montblanc zum Greifen nahe. Die Organisatoren gaben alles, die Helfer waren immer freundlich und hilfsbereit. Die Eröffnungsfeier am Landeplatz in Doussard war noch etwas spartanisch, dafür die Siegerehrung in Annecy umso feierlicher. Zeitungen und TV-Sender berichteten täglich in den lokalen Medien. Leider ging die Veranstaltung nicht unfallfrei ab. ı Video von der WM: Entweder den QR-Code nutzen oder den Link www.youtube.com/watch?v=uh46gWBtc6M 37_DrachenflugFriedl_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 37 DRACHENFLIEGEN 37 NEUE WELTREKORDE ZWEI AUF EINEN STREICH Einen Hammertag nutzte der Hochfilzener Christopher Friedl und erflog bis zu 110 km/h schnell gleich zwei neue Hängegleiter-Weltrekorde. Geplant hatte er „nur“ einen neuen Ziel-Rück-Weltrekord über 400 Kilometer, gelungen ist ihm auch ein zweiter. Christopher Friedl: Der hauptberufliche Airline-Captain erwischte einen Hammertag und knackte zwei Weltrekorde Der Start am 7. Juni erfolgte um 10:17 Uhr. Als Ausgangspunkt für die Aufgabe wählte er Werfenweng und als Wendepunkt Ladis, südlich von Landeck. Um 18:00 Uhr, nach etwas weniger als acht Stunden, überflog er mit seinem ATOS-VR-10-Drachen den Ausgangspunkt in Werfenweng und setzte damit einen neuen Ziel-Rück-Weltrekord mit 407,9 Kilometern in der Hängegleiterklasse 5. Doch das war erst der erste Weltrekord dieses Tages. Danach setzte er den Flug ins Ennstal fort, um am gleichen Tag den Weltrekord für eine freie Strecke mit drei Wendepunkten zu verbessern. Letztlich landete Friedl nach einer Flugzeit von 9:45 Stunden und 495,9 Kilometern und es gelang ihm auch Weltrekord Nummer zwei. Chris Friedl, der hauptberuflich als Flugkapitän bei Cathay Pacific Airways auf der Boeing 747-800 fliegt: „Im Winter bereiteten wir uns in einem Fliegercamp in Namibia auf die heurige Weltmeisterschaft in Annecy in Frankreich vor. Ich hatte geplant, schon dort den Ziel-RückWeltrekord zu verbessern. Das Training war sehr effektiv, um schneller zu werden, die Wetterlagen ließen jedoch keine Rekorde zu.“ Was in Afrika nicht glückte, gelang dann in der Salzburger Heimat: „Dass es bei uns zu Hause in den Alpen auch machbar ist, war mir schon lange klar. Nach langer Planung, Verbesserung am Flugmaterial und intensivem Ausdauertraining war es dann im Spätfrühling soweit.“ Die Wetterprognose für den 7. Juni sei gar nicht so überragend gewesen, meint Friedl: „Ich habe mich erst am Morgen entschieden, fliegen zu gehen, der Tag hat sich dann jedoch zu einem der besten Streckenflugtage seit Jahren entwickelt!“ Er startete vom Werfenwenger Hausberg Bischling um 10:17 Uhr. Die Route führte ihn erst zum Hochkönig, dann weiter Richtung Zell am See und den Pinzgau hinauf bis zum Gerlos ins Zillertal. „Spätestens am Pass Thurn wurde mir klar, dass der Tag echtes Potenzial hat, westlich vom Zillertal war es dann ein echter Hammertag.“ Der Drachenflieger freute sich über Steigwerte bis zu 6 m/s, die Basis lag bei 4.300 m. „Der Flug ging an Hintertux vorbei Richtung Steinach, dann übers Stubaital, Ötztal und Pitztal bis nach Ladis, wo ich bei 203 km Flugstrecke umkehrte.“ Auch der Rückflug blieb rekordverdächtig: „Nach der Wende kam mir der Westwind von 10 km/h zugute. Bei langen Gleitphasen mit bis zu 110 km/h über Grund ging es zügig über die gleiche Route zurück. Die 203 km zurück konnte ich mit einem Schnitt von 64 km/h fliegen.“ Um 18:00 Uhr hatte er es geschafft und überflog Werfenweng: Das GPS zeigte 407,9 km Ziel-Rück-Flug bei einem Gesamtschnitt von 54,16 km/h. Doch der Rekordtag war noch nicht vorbei: „Weiter im Osten am Dachstein standen an diesem Abend noch mächtige Thermik-Wolken, also flog ich in diese Richtung. Östlich von Radstadt erreichte ich noch einmal starke abendliche Aufwinde und gegen 19:30 Uhr ging es in den Schladminger Tauern noch einmal bis 3.200 m Höhe hinauf. Bei Irdning zeichnete sich dann ein Ende der Thermik ab, ich kehrte um und flog mit dem Talwind noch bis Bruggern im Ennstal zurück.“ Dort landete Friedl um 20:03 Uhr nach einer Flugzeit von 9:45 h und 495,9 km Flugstrecke: „Ein unbeschreiblich schöner Flugtag ging mit zwei neuen Weltrekorden zu Ende!“ (Friedl). ı SKYREVUE 4.14 38_39_AKG_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 38 38 MOTORFLIEGEN BORDAUSRÜSTUNG PERFEKTER KLANG Headsets sind heute Standard in nahezu jedem Cockpit. Wer hätte gedacht, dass eine der modernsten Neuerscheinungen aus Österreich kommt? Ein fliegerischer Blickwinkel auf eine österreichische Hightech-Schmiede. TEXT: KLAUS FRÜHWIRTH Als ich vor einigen Dekaden das Handwerk der Fliegerei erFunkverkehr: Besonders in lernte, waren Headsets eher die Ausnahme im Cockpit eines heikleren Flugsituationen ist eine gute Verbindung nötig Kleinflugzeuges. Nicht dass eine alte 150er leiser gewesen wäre als heute übliche und zeitgemäße Schulflugzeuge, nein, ich denke, die altvorderen Fluglehrer vertrauten diesen Ohrprothe- gen an ein Headset nach dem entsprechenden Flugzeug und dessen und deren damaligen technischen Fähigkeiten noch nicht so sen Lärmpegel im Cockpit. Aber kaum jemand, der heute ein recht. Schreiende Unterhaltung und Missverständnisse prägten Sportflugzeug pilotiert und nur ein klein wenig Wert auf klare somit den Ablauf in der Kabine. Verständigung und vor allem auf den Erhalt seines Gehöres legt, Glücklicherweise hat sich dieses Bild in den letzten Jahr- verzichtet auf ein Headset mit der entsprechenden aktiven Gezehnten drastisch geändert und das Fliegen ohne Headset gehört räuschunterdrückung. Alle bekannten Hersteller bieten heute solmittlerweile der Vergangenheit an. Die che High-End-Geräte an. Auch wenn man mitunter tief in die klare und eindeutige VerständiTasche greifen muss, um ein sogenanntes ANR-Headgung zwischen den Crewmitset zu erwerben, macht es durchaus Sinn, sich ein gliedern ist ein wesentliqualitativ hochwertiges Headset anzuschaffen. cher Sicherheitsfaktor Üblicherweise verwendet man seinen Kopfhörer und wird in der Berufsüber viele Jahre hinweg und zudem wissen wir, pilotenausbildung in dass gute Verständigung in brenzligen Situasogenannten „Multi tionen Gold wert sein kann. Darüber hinaus Crew Coordination” wollen wir ja auch im Alter noch in der Lage -Kursen geschult sein, unsere Enkelkinder zu verstehen und und ist für jedernicht in einem breiten Akustikspektrum BildtetxHightech-Promann verpflichmit Taubheit geschlagen sein. dukt: Premium-Headset tend, der eines TaNeben den vielen bereits etablierten von AKG aus Wien ges in einem ZweiHerstellern hat nun auch ein österreimanncockpit chisches Unternehmen ein neues und siDienst tun möchte. cher eines der hochwertigsten Headsets Ein wichtiger Asauf den Markt gebracht. Die in Wien anpekt der klaren sässige Akustik-Hightech-Schmiede AKG Kommunikation hat vor Kurzem mit der Auslieferung ihist ohne Frage res „AV100 Premium Active Noise Cancedie akustische ling Aviation Headset“ begonnen. Ve r s t ä n d i g u n g Nun ist AKG zwar in der Fliegerei noch über die Sprache. kein Begriff, aber diejenigen unter uns, Auch wenn für uns welche sich auch mit Akustik, Musik, Film das Headset heute oder Bühnentechnik beschäftigen, kenzum Alltag gehört, nen AKG nur zu gut. Das 1947 gegrünund wir diesem Teil der dete Unternehmen gilt in diesen BeAusrüstung kaum Augenreichen weltweit als Technologiemerk schenken, sind diese führer und hält über 1.400 interGeräte moderne Hightech Apnationale Patente. Die bis paraturen, die es in sich haben. 1994 an der Wiener Börse Klar richten sich die Anforderungehandelte GesellSKYREVUE 4.14 38_39_AKG_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 39 39 schaft ist heute im Eigentum von Harman International und steht gerade in der Mikrofontechnik, bei Kopfhörern, aber auch in der kabellose Tonübertragung an der Weltspitze. Ob sich das österreichische AV100 Aviation Headset am hart umkämpften und teilweise auch dumpingverseuchten General-Aviation-Markt durchsetzen kann, wird sich weisen. Eines kann jedoch mit Sicherheit festgehalten werden: Die verbaute Technologie und die Leistungsfähigkeit dieses Headsets suchen ihresgleichen. Das Headset ist mit modernster „Hybrid Active Noise Canceling”-Technologie ausgestattet, wobei im Gegensatz zu herkömmlicher ANR-Technik neben dem Mikrofon in der Kopfhörerkapsel ein zusätzlich externes Mikrofon verbaut ist. Dieses Mikrofon ist vom Lautsprecher in der Kapsel isoliert und misst das Umgebungsgeräusch, bereits bevor es zum Gehörgang kommt. Das vom internen und externen Mikrofon gemessene Geräusch wird dann durch intelligente Algorithmen invertiert (180° phasenverschoben) und ist so in der Lage, dem Lärm besonders effizient entgegenzuwirken und auszulöschen. Selbstverständlich hat AKG auch an die Vieltelefonierer und Musikgenießer gedacht und das AV100 mit neuester „Next Generation“ Bluetooth®-Schnittstelle versehen. Dadurch kann das Headset auch im Flug mit einem Smartphone oder einem Tablet verbunden wer- den. Für Anhänger der drahtgebundenen Übertragung steht selbstverständlich auch ein AUX-Eingang zur Verfügung. Die wiedergegebenen Eingangssignale können über das Bedienmodul individuell priorisiert werden. Bei der Kabelkonfiguration setzt AKG auf den immer öfter anzutreffenden LEMO-Stecker, wie er auch schon von Bose angeboten wird. Dieser kompakte Stecker ermöglicht es auch, das Headset von außen mit Strom zu versorgen. Ein Adapterkabel von LEMO auf die Standard-General-AviationDoppelstecker wird jedoch beim Kauf gleich mitgeliefert, was den Einsatz von Haus aus sehr flexibel gestaltet. Mich persönlich spricht das moderne Design des Gerätes wirklich an, und auch der Tragekomfort ist erstaunlich und empfehlenswert. Das integrierte Map Light, welches durch zwei LEDs in den Hörerkapseln realisiert wurde, erschien mir anfangs zwar lediglich als Gag, stellt sich bei näherer Betrachtung jedoch als genial heraus. AV 100: Eine Vielzahl Gerade bei Dämmerlicht im Cockpit ist dieses von Funktionen ein echt praktisches Feature, welches man ist einstellbar nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Also für alle, die gerade auf der Suche nach einem neuen Headset sind, sollte das AV100 sicher einen Blick wert sein. ı SKYREVUE 4.14 40_41_POPS_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 40 40 FALLSCHIRM POPS AUSTRIA SOS – SENIOREN AM SPRUNG! Zum 7. Mal wurde heuer von 26. bis 27.Juli in Keutschach am Rauschelsee in Kärnten der internationale Fallschirm-Wettkampf „POPS Austria“ ausgetragen. TEXT: ANGELIKA HUHS POPS steht für „Parachutists Over Phorty Society“. Also für Fallschirmspringer im Alter über 40 Jahre. Phorty soll übersetzt 40 heißen? Doch schreibt man das nicht mit „F“ … Forty? Also nicht ganz nachvollziehbar, wenn man nicht die Hintergrundgeschichte dazu kennt. Im Sommer 1966 gründete Lenny Barad in den USA die Organisation POPS. Die Grundidee dahinter war, der Bevölkerung zu zeigen, dass diesem Sport nicht nur junge „verwegene“ Fallschirmspringer frönen, sondern auch „ältere“ Semester. Gesetztere Fallschirmspringer über 40 Jahre, die bereits Familie haben, aber mit genauso viel Spaß diesen Sport ausüben. Somit wurde aus Forty dann Phorty (in Amerika wurden diese „Alten“ in den 60ern liebevoll „Pop“ gerufen – ähnlich unserem „Opa“). Ende Juli 2014 trafen sich viele über 40-jährige aus Europa und Übersee im Keutschacher Seental, um gemeinsam spannende Skydiver-Momente zu erleben. Vor allem für unsere Gäste aus Kanada und Großbritannien war POPS Austria 2014 eine unvergessliche Station in ihrer Europa-Rundreise. Absprung aus dem Hubschrauber: Für viele Piloten etwas Neues; Zielgebiet: Das Keutschacher Seental südlich des Wörthersees. Die letzten Höhenmeter: Das Ziel im Visier (v. o.) SKYREVUE 4.14 Sebastian Graser: Zielsprung auf den dritten Platz 40_41_POPS_Sky0414 12.09.14 11:23 Seite 41 Irene Hochrieser: Siegerin in der POPS-Wertung Nicht nur bei den „Alten“, sondern auch bei unseren jüngsten Teilnehmern, die um die 20 Lenze zählen, ist dieser Wettkampf hochbegehrt. Die Möglichkeit aus einem Hubschrauber abzuspringen, macht für viele Fallschirmsportler einen besonderen Reiz aus. Wenn dann auch noch die eigene Mutter vorne neben dem Piloten mitfliegen kann und der Tochter beim Absprung zusieht, dann bedeutet das Adrenalin und Spaß in vollen Zügen. Während die offenbar ewig jung bleibenden „POPS“ nach dem Wettkampf über alte Zeiten sprechen, zieht es die Jugend, die PUPS (ParachutistsUnderPhorty Society) zu den Sideevents, die rund um den Wörthersee angeboten werden. Absoluter Renner sind das Viktringer Waldfest und die „Fete Blanche“ in Pörtschach. Neben fünf hochkonzentriert durchgeführten Wertungsdurchgängen in der Disziplin „Zielspringen“ sollte mit dem Fun-Durchgang „Hit & rock“ Auflockerung und Spaß in das Wettkampfgeschehen kommen. Dabei gilt es, nach der sicheren Landung seinen Fallschirm auf dem schnellsten Weg abzulegen und zum zehn Meter entfernten Schaukelstuhl zu rennen. Leider konnte aufgrund des eintretenden Regens am Samstagabend dieser begehrte Durchgang nicht stattfinden. Ihren Spaß hatten die Teilnehmer trotzdem beim anschließenden Festessen, das beim Campingwirt „Jörgl“ am Campingplatz Reichmann stattfand. Krönender Abschluss war aber für alle 48 Teilnehmer aus neun Nationen die Siegerehrung. Die Damen zeigten den Herren, was Zielgenauigkeit bedeutet. In der POPS-Wertung gewann Irene Hochrieser aus Österreich (ASKÖ Linz) vor Paul Gommers aus den Niederlanden und Bogna Bielezka aus Polen. Bei den Jungen, den PUPS, musste sich Christina Franz aus der Schweiz mit ihrem 2. Platz nur einem geschlagen geben – Gregor Florian aus Österreich (HSV Red Bull Salzburg) gewann überlegen. Sein Teamkollege Sebastian Graser wurde Dritter. In der Wertung über 60 Jahre, SOS (Skydiver Over Sixty), siegte Ton de Kujer (Niederlande) vor seinen Kollegen Jim Patterson (Kanada) und Roland Rettenbacher von HSV Red Bull Salzburg. Einhelliger Tenor der Teilnehmer: „2015 müssen wir wiederkommen, um dann doch den legendären Hit & rock zu erleben.“ ı Erweitere deine X-Plane Welt... www.aerosoft.de 42_Fallschirm_Sky0414 12.09.14 11:24 Seite 42 42 FALLSCHIRM AUSBILDUNG ZUM RIGGING „RIGGA MASTA“ Die höchste Stufe in der Wartung und Reparatur von Fallschirmen, den Master Rigger, zu erklimmen, ist ein anstrengender und langer Weg. Markus Seifert ist ihn gegangen und hat in Florida heuer die entsprechende Lizenz erworben. Hier sein Bericht. Schon 2009 habe ich meine Systembetreuer-Berechtigung erworben, damit darf man in Österreich Reserveschirme packen. Dem Wissen und der Vermittlungsgabe meines Ausbildners Manfred Art ist es zu verdanken, dass mein Interesse am Rigging geweckt wurde. Als Konsequenz daraus machte ich mich einige Jahre später in die Stadt DeLand nahe Orlando in Florida auf, um dort eine Ausbildung zum Master Rigger samt entsprechender Prüfung zu absolvieren. Vor Antritt meiner Reise investierte ich nahezu zwei Monate Zeit, um mir so viel Wissen wie möglich in den diversen prüfungsrelevanten Bereichen anzueignen. Unser Kurs bestand aus sieben Teilnehmern aus verschiedenen Staaten, von denen jedoch nur ich und ein zweiter die höchste Stufe des Master Rigger anstrebten. Die Stunden vergehen wie im Flug und das Wissen und die nützlichen Tipps und Tricks, die ich mir aneignen kann, sind enorm. Wir arbeiten und lernen jeden Tag von 07:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Viele von uns arbeiten noch bis spät in die Nacht an ihren Projekten weiter, bis alles so ist, wie es sein soll. Ich bin froh, hier zu sein und meine Ausbildung bei Nancy LaRiviere machen zu können. Nancy ist eine der weltweit erfahrensten Ausbildnerinnen und zugleich Besitzerin von Parachute Laboratories. Ihre Erfindungen und Erforschungen im Fallschirmbereich sind für alle großen Fallschirmhersteller weltweit relevant. Nach einer Woche ist es so weit: Der erste Teil der Prüfung besteht aus einem Multiple-Choice-Test, den ich auf der Embry-Riddle Aeronautical University in Daytona Beach dank meiner Vorbereitungen ohne Probleme bewältigen kann. Gleich im Anschluss fahre ich wieder zurück nach DeLand, um mich dort der praktischen und mündlichen Prüfung zu stellen. Geprüft werden die Kursteilnehmer stets einzeln über ein- bis eineinhalb Tage. Bei dieser Prüfung ist übrigens nicht nur die Prüferin, sondern auch ein Beobachter der FAA (Federal Aviation Administration) vor Ort. Auch bei der praktischen Prüfung ließen mich meine Vorbereitungen nicht im Stich – bestanden! Dann kam die mündliche Prüfung. Ihr galt meine größte Sorge, weil es nur wenige Anhaltspunkte gibt, welche Themenbereiche relevant sind. Auch machte ich mir Kopfzerbrechen wegen der Sprache, da viele fachspezifische Ausdrücke verwendet werden, mit denen man normalerweise nicht in Berührung kommt. Das „Frage-Antwort-Spiel“ dauerte spannende 90 Minuten und dann hieß es: „Congratulations Mr. Seifert! You passed the test! You are a Master Rigger!“ Grinsend über beide Ohren nahm ich das entsprechende Zertifikat und als Symbol die traditionelle Plomben-Zange in Empfang. Obwohl ich damit die höchstmögliche Ausbildung im Bereich Fallschirmwartung erreicht habe, ist dies nur der Beginn, weil es so viele interessante und noch unbekannte Gebiete gibt, die ich gerne ergründen möchte. Das wird im Zuge meiner Arbeit bei paraworld (www.paraworld.at) möglich sein.ı VERTRIEB ÖSTERREICH, KROATIEN, SLOWENIEN, UNGARN +&2Ã(7)24(s7776 , !4 SKYREVUE 4.14 Fallschirmwartung: Markus Seifert wurde Rigger Master 43_Nachruf_Sky0414 12.09.14 14:27 Seite 43 NACHRUF 43 GUIDO ACHLEITNER SENIOR GUIDO ACHLEITNER SENIOR † Wir haben uns am 7. August 2014 von unserem Guido Achleitner Senior, der uns am 31. Juli 2014, im 80. Lebensjahr, viel zu früh verlassen hat, verabschieden müssen. Für viele war und ist Guido fliegerisches Vorbild, Ziehvater und Flugpionier. Das fliegerische Fieber hat ihn bereits in der Jugend gepackt, beginnend mit dem Modellflug und gleich darauf folgend mit dem Segelflug. Seine fliegerische Laufbahn hat zu Zeiten begonnen, in denen ein SG38 als ein modernes Schulflugzeug galt. Als junger Segelflieger hatte er die Möglichkeit und das Glück, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen, und war bereits in jungen Jahren ausgebildeter Fluglehrer. Seine beruflichen Stationen als Fluglehrer waren von 1958–1962 in Aigen im Ennstal, 1962–1965 in Innsbruck und von 1966–1976 in Zell am See. Unter seinen Hunderten Flugschülern, die er ausgebildet hatte, waren Leute mit klingendem Namen wie Ingo Renner, Arthur Fischer und viele mehr. In Innsbruck und Zell am See war er der Spezialist für Höhenflüge bei Föhnwetterlagen. 2010 habe ich mit den zwei Guidos einen gut besuchten Föhnworkshop mit ca. 90 Teilnehmern organisieren dürfen, und dass dies sein Zuhause war, haben wir an seiner mitgebrachten Begeisterung, Ausrüstung, Dokumentationen und den vielen Geschichten gemerkt. Sicher ein finanzieller wie auch fliegerischer Meilenstein war 1976 der Kauf des fast schon legendären Kestrel 17 Meter. Im Oktober 1976 hat Guido mit dem Kestrel den Höhenrekord mit 10.000 Meter über Zell am See erflogen. Ab 1976 ist Guido jedes Jahr nach Lanzen-Turnau gefahren, um das nächste fliegerische Ziel zu erreichen, die 1.000-km-Strecke in den Alpen. Am 10. Juni 1989, nach 23 Jahren, war es dann so weit. Guido hatte den 1. Alpentausender erflogen. Nach diesem Meilenstein in der österreichischen Luftfahrt hat er sich aus der aktiven Segelfliegerei zurückgezogen. Seine fliegerische Bilanz bis dahin: > er hatte 14 österreichische Rekorde erflogen > als 3. Österreicher wurden ihm das Gold-C mit drei Diamanten verliehen > und sein Flugbuch füllten ca. 12.000 Flugstunden und ca. 20.000 Starts! > Sein nächster fliegerischer Meilenstein begann 1986 damit, seinem Sohn Guido das Fliegen beizubringen und sein großer Lehrmeister zu sein. Die Erfolge seiner „Trainerkarriere“ bei Guido jun. waren beachtlich: > 1995 in Neuseeland österreichischer Höhenrekord an Guido jun. mit 11.148 m > 1995 in Polen Junioreneuropameistertitel in der Standardklasse > 2014 bringt Guido jun. die WM-Bronzemedaille aus Finnland nach Hause Die WM-Bronze-Medaille des Sohnes war sicher sein größter Stolz. Ein Fliegerfreund aus Turnau hat Guido knapp und treffend beschrieben: Seine Originalität, sein Wortwitz, seine Bescheidenheit, gepaart mit fliegerischer Kompetenz, dabei durchaus aber auch unter konsequenter Nutzung seiner demokratischen „Querulantenrechte“ sind mir in angenehmer und sympathischer Erinnerung. Guido hinterlässt eine Lücke in der Familie und bei seinen Freunden und Fliegerkameraden. Wir werden eine Menge alter, guter Geschichten und Witze vermissen, die uns jetzt leider keiner mehr so erzählen wird. Guido hatte die Möglichkeit und das Glück, die goldenen Zeiten des Segelflugs zu erleben und erfolgreich, aktiv mitzugestalten. Flugschüler, Fliegerkameraden und Freunde haben ihn in Kaprun auf seinem letzten irdischen Weg begleitet. Wir wünschen unserem Guido auf seiner Reise ein herzliches Glück ab, gut Land! ı Rudolf Steinmetz Sektionsleiter Segelflug Aero-Club Salzburg Alfred Schmitzberger Landesverbandspräsident Aero-Club Salzburg SKYREVUE 4.14 44_45_Frühwirth_Sky0414 12.09.14 14:25 Seite 44 44 AVIONIK GEFAHREN-SIMULATION Das beste „Instrument“ Welches „Instrument“ im Cockpit integriert am besten alle Informationsquellen, kommuniziert, entscheidet, agiert und behandelt sogar Ausfälle aller Art? Ja, stimmt, es ist der Pilot. Wie wird der „Fußgänger“ zum Flieger und wie kann der Prozess des Pilot-Werdens noch verbessert werden? Ist die Flugausbildungspraxis noch zeitgemäß? Foto: flightsimulation.tugraz.at KLAUS FRÜHWIRTH IST AVIONIK-KONSULENT, LEIDENSCHAFTLICHER PILOT AUF UNTERSCHIEDLICHSTEN LUFTFAHRZEUGEN UND STV. UL-CHEFPRÜFER DES ÖAEC Ioana Koglbauer: Leidenschaftliche Pilotin und HumanFactors-Expertin SKYREVUE 4.14 Als aktiver Citation-Kapitän, Fluglehrer und Vater zweier künftiger Flugschüler weiß ich, dass man noch einiges verbessern könnte. Ein Flugzeug fliegen zu lernen ist gar nicht besonders schwer. Aber was ich mir eigentlich für die Sicherheit meiner Flugschüler und meiner Söhne wünsche, ist, dass sie sich Gedanken über mögliche Gefahren beim Fliegen machen, aktiv nach Anzeichen von Gefahren suchen und dann vorausschauend und richtig agieren. Das Umfeld, in dem wir fliegen, hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Da stellt sich natürlich die Frage, wie und wann die Neulinge das große Bild einer Flugsituation zu erfassen lernen, welche Entscheidungen sie treffen, und wie sie reagieren. Im Gespräch mit Ioana Koglbauer, leidenschaftlicher Pilotin und Human-Factors Expertin der TU Graz, habe ich vom Projekt ELFlight erfahren, indem sie und ihre Kollegen genau dieses Thema erforschen. Im Projekt wird unter anderem die Frage behandelt, ob FlugschülerInnen nicht in einer sicheren simulierten Umgebung von Anfang an mit komplexen Situationen konfrontiert werden sollten, statt sich nur auf „Stick & Rudder“ zu konzentrieren und die Komplexität auszublenden, was einen systematischen Fehler in die Flugausbildung einbringen könnte. FlugschülerInnen sollten vielleicht von Anfang an lernen ein Gesamtbild aufzubauen und Information zu suchen, um eventuelle Probleme vorauszusehen und entsprechend zu handeln. Wie in meinem Bericht in der Sky Review 4/2013 bereits erwähnt, zeigen Forschungen im Flugsimulator, dass vorausschauendes Denken und Handeln bei PilotInnen, insbesondere in komplexen Verkehrssituationen, wo mehrere Flugzeuge beteiligt sind, nicht immer optimal ausgeprägt ist. Die Unfallstatistik zeigt es leider auch. Hier ist Avionik, die gefährlichen Verkehr sichtbar macht, nur die halbe Sache. Hands-on-Training im Flugsimulator für den richtigen Umgang mit anderen Flugzeugen, die auf Kollisionskurs sind, wäre auch für VFR-Piloten notwendig. Die große Verkehrsdichte ist aber nur ein kleiner Teil der komplexen Flugsituation von heute. Darüber hinaus müssen auch komplexe Luftraumstrukturen, VFR-Routen, noise avoidannce, teils aufwendiger Funkverkehr und immer umfassender ausgestattete Flugzeuge behandelt werden. Koglbauer berichtete mir von einer Studie aus den USA, die das Situationsbewusstsein in Abhängigkeit von Flugerfahrung bei PilotInnen untersucht hat. Diese Studie zeigt, dass PPL-PilotInnen mit durchschnittlich 700 Flugstunden rein passive Empfänger von Information mit Fokus auf der nahen Umgebung waren. LinienpilotInnen mit durchschnittlich 6.000 Flugstunden beschäftigten sich mehr mit dem Verständnis der Bedeutung der Information und der Suche nach weiteren Informationen. Erst die LinienpilotInnen mit Prüfungsberechtigung und durchschnittlich 12.000 Flugstunden beschäftigten sich mit der Antizipation und komplexen Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Faktoren beim Fliegen. Diese Studie zeigt, dass der Aufbau eines höheren Niveaus des 44_45_Frühwirth_Sky0414 12.09.14 14:25 Seite 45 Foto: flightsimulation.tugraz.at 45 Zum besseren Gefahrentraining: Vernetzung zweier Flugsimulatoren Situationsbewusstseins erst mit Erfahrung erlangt wird. Kann dieser Lernprozess beschleunigt werden oder sind dazu immer 12.000 Flugstunden und mehrere Ausbildungsstufen notwendig? Das muss erst erforscht werden. Professor Reinhard Braunstingl, selbst auch Fluglehrer und Examiner, und Ioana Koglbauer vom Institut für Mechanik der TU Graz kooperieren mit Austrian Aircraft Corporation (AAC) in Graz, um neue Lehrmethoden und Lehrmittel für FlugschülerInnen zu erforschen. Diese Zusammenarbeit wird teilweise vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie über die Forschungsförderungsgesellschaft und das FEMtech-Programm „Talente“ mitfinanziert. Was wird konkret gemacht? Kernpunkte der Entwicklung am Institut für Mechanik sind die Verbindung zweier Flugsimulatoren in einem Netzwerk und die Gestaltung einer App. Die Lern-App soll FlugschülerInnen dabei unterstützen, die Fülle an Informationen mental zu verarbeiten und sich ein globales Bild von der dynamischen Flugsituation zu machen. Im Flugsimulator sollen die korrekten Handlungen geübt werden. Im Simulatornetzwerk werden das vo- rausschauende Denken und Handeln von FlugschülerInnen in Interaktion mit VerkehrsteilnehmerInnen und Lotsen bei unterschiedlichen Wetterbedingungen trainiert. „Stick & Ruder“-Skills gehören natürlich, wie bei jeder klassischen Ausbildung, ebenfalls dazu. Das Spannende dabei ist, dass die Wirksamkeit der neuen Lehrmethoden mit 30 Flugschülerinnen und 30 Flugschülern wissenschaftlich erprobt wird. Dazu wird die Flugschule AAC je ein Theorie- und Funkkursmodul sowie fünf Schulungsstunden mit einer Aquila A210 für die teilnehmenden FlugschülerInnen kostenlos durchführen. Außerdem werden die FlugschülerInnen eine Coaching-Session mit Berufspiloten bekommen. Das ist kein schlechter Einstieg in die PPL-Schulung. Interessierte im Alter zwischen 18 und 25 Jahren können sich ab sofort für die Teilnahme an der Studie bei Ioana Koglbauer an der TU Graz bewerben. Ab Jänner 2015 beginnen die ersten sechs Flugschülerinnen und sechs Flugschüler mit dem Training. Dieses Forschungsprojekt ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Dass die ersten Konfrontationen mit komplexen Situationen und Gefahren besser im Simulator stattfinden sollen, ist wohl klar. Dass im Simulatorcockpit eine Lern-App am Handy verwendet wird, entspricht sicher auch dem Zeitgeist der neuen Fliegergeneration. ı Fun Fit für die Zukunft kwe rk Funkgeräte, Transponder und f.u.n.k.ist jetAztvionics e. A VION Verkehrsanzeige aus einer Hand! ICS! f.u.n.k.e. AVIONICS GmbH ATR833A Heinz-Strachowitz-Str. 4 D-86807 Buchloe Germany 8,33kHz/25kHz TRT800A Mode A/C/S + ADS-B TM250 ® ADS-B/FLARM /Mode S Phone: +49 8241 80066-0 Fax: +49 8241 80066-99 [email protected] www.funkeavionics.de SKYREVUE 4.14 46_Flugshow_Sky0414 12.09.14 14:28 Seite 46 46 FLUGSHOW FLUGPLATZ ST. GEORGEN „AIRMISCH’N“ Zum dritten Mal veranstaltete die Union Sportfliegergruppe Ybbs am Flugplatz St. Georgen am Ybbsfelde im Mostviertel ihre Flugshow „AirMisch’n“. Spitzenpiloten aus allen Bereichen des Flugsports zeigten ihr hohes Können und ihre tollen Maschinen. Am 26. Juli 2014 fand am Flugplatz in St. Georgen am Ybbsfelde (LOLG) eine Flugshow unter dem Titel „AirMisch’n – Die Flugshow im Mostviertel“ statt. Bei schönstem Wetter trafen sich Piloten mit ihren eigenen Luftfahrzeugen, Spotter und 1.200 Zuseher, um atemberaubende Flugvorführungen zu verfolgen. Mit dabei waren unter anderem „The Flying Bulls“ mit ihrem Hubschrauber Bell 47, der Rettungshubschrauber Christophorus 15 stand zwischen den Einsätzen zur Besichtigung am Flugplatz bereit und konnte innen besichtigt werden. Das Ziel der Veranstaltung war auch dieses Mal, der Bevölkerung den Flugsport in seinen verschiedenen Ausprägungen wie Motor- und Segelflug, Fliegen mit Hubschraubern und Tragschraubern, Kunstflug, das Fallschirmspringen und den Modellflug näherzubringen und vorzustellen. „Mit einem abwechslungsreichen Programm, Radio Arabella und gutem Wetter, konnten wir unser Publikum durch einen bunten Nachmittag am Flugplatz St. Georgen am Ybbsfelde führen“, freut sich Bernhard Ertl, Obmann der Union Sportfliegergruppe Ybbs und Bundessektionsobmann Motorflug im ÖAeC. „Der Großteil der Displays wurde diesmal mit vereinseigenen Piloten besetzt. Angefangen mit einer F-Schleppformation über eine RV-8-Zweier-Formation bis hin zum Tragschrauber sowie dem Motor- und Segelkunstflug“, erklärt Ertl. „Auf dieses Potenzial im Verein sind wir sehr stolz, denn wir wissen, dass das nur mit viel Training und der Motivation, sich weiterzubilden, möglich ist.“ Darüber hinaus konnte man die Bell 47 von Red Bull, die Jak 55 mit Josef Fessl, zwei Piaggio 149, eine Saab Saphir, die Super Decathlon von „Spins and More“, die Extra 200 mit der kunstfliegenden Zahnärztin Gundi Schmidt sehen. „Und zwischen den beiden Showblöcken begeisterten uns die Modellflugpiloten rund um Radiolegende Gotthard Rieger in allen Facetten ihres Sports“ (Ertl). ı Die Vielfalt des Fliegens: In St. Georgen am Yppsfelde konnten die Zuseher Motorflugzeuge verschiedenster Bauart, Gyrocopter, Fallschirmspringer und Segelflugzeuge in Aktion sehen SKYREVUE 4.14 47_Termine_Sky0414 12.09.14 11:24 Seite 47 TERMINE 47 Informationen des Österreichischen Aero-Clubs ˘2014 Termine siehe Homepage PROP ˘04.10.-05.10.14 1. offene ÖHSV Verbandsmeisterschaft & 2. OÖ Landesmeisterschaft Speed Skydiving, Freistadt www.prop.at/offizielle-termine.html [email protected] SEGELFLUG ˘11.01.-12.10.14 Österr. Staatsmeisterschaft Zielspringen in Niederöblarn MODELLFLUG ˘01.10.13-30.09.14 dezentraler Wettbewerb – sis.at, österreichweit http://sis-at.streckenflug.at/2014/ ˘18.10.-18.10.14 Österreichischer Segelfliegertag in Seefeld im Kongresszentrum ˘19.06.-28.06.15 ÖSTM in den FAI Klassen in Niederöblarn FALLSCHIRMSPRINGEN ˘24.10.-26.10.14 Weltcupserie Ziel Finale Locarno/Schweiz ˘27.01.-01.02.15 IPC Meeting, Erden/Bulgarien ˘17.02.-22.02.15 15. Weltmeisterschaft Paraski, Unterammergau/Deutschland ˘23.08.-30.08.15 8. Weltcup Canopy Piloting, Farnham/Kanada www.parawcs.com ˘19.08.-28.08.16 34. WM Ziel/Stil und 17. WM Kappenformation, Erden/Bulgarien ˘01.11.-08.11.14 5. Weltmeisterschaft Canopy Piloting, Zephyrhills/Florida/USA ˘09.09.-23.09.16 MONDIAL @ Skydive Chicago/USA (Formation, VFS, Ziel/Stil und Artistic) ˘11.11.-16.11.14 1. Weltcup Indoor Skydiving (4-er Formation, Vertical Formation, Artistic), ifly Austin/USA BALLONFAHRT ˘07.02.-14.02.2015 Zell am See Ballon Trophy MOTORFLUG (bei allen Staatsmeisterschaften ist die Teilnahme mit Motorseglern und UL's möglich) 25.10.-26.10.14 Finale Red Bull Airrace, Spielberg www.redbullairrace.com HELIKOPTER ˘11.08.-17.08.15 15. Weltmeisterschaft in Gdynia/ Polen MESSEN & FLUGTAGE ˘20.09.-20.09.14 Tag des Sports, Wien www.tagdessports.at ˘28.10.-30.10.2014 Airtec Frankfurt/M. ˘17.09.-28.09.14 38. Militär-Weltmeisterschaft CISM, Solo/Indonesien ˘12.11.-23.11.14 12. World POPS Meet & Championships, San Juan/Argentinien [email protected] www.fai.org/ipc-events/ ipc-events-calendar-and-results www.paracaidismo.org.ar/eventos/ wpmc2014/PortadaE.html ˘27.09.-27.09.14 Vereinsmeisterschaft HFSC, Freistadt ˘26.11.-07.12.14 5. internat. Dubai Meisterschaft (Formation, Ziel, Artistic, Canopy Piloting) in Dubai/UAE HÄNGE- & PARAGLEITEN (HG & PG) ˘28.02.-13.03.15 20. Weltmeisterschaft Hängegleiten Klasse 1, Valle de Bravo/Mexiko ˘05.09.-06.09.2015 Air Expo Zell http://eaf.ae/event/dipc5/ www.faihgworldmex.com www.air-expo.at [email protected] www.airtec.de ˘15.04.-18.04.2015 AERO Friedrichshafen www.aero-expo.com SKYREVUE 3.14 48-49_Austro Control_Sky0414 12.09.14 11:29 Seite 48 48 AUSTRO CONTROL RESCUE COORDINATION CENTER ACHTUNG BEI NOTSENDERN Wird in Österreich ein Flugzeug vermisst, tritt bei Austro Control das in der Abteilung Lizenzen, Such- und Rettungsdienst und Flugmedizin (Abt. LSA) angesiedelte Rescue Coordination Center (RCC) in Aktion. Moderne Notsender erleichtern dabei die Arbeit und ermöglichen im Falle eines Unfalls eine rasche Auffindung. Durch Unachtsamkeit der Betreiber kommt es allerdings relativ häufig zu Fehlalarmen. „In Österreich muss – mit wenigen in den Luftverkehrsregeln genannten Ausnahmen – jedes Luftfahrzeug einen Notsender an Bord haben“, sagt Vinzenz Mittl, Leiter des Rescue Coordination Center. Dabei sind in Österreich bei den Notsendern – auch ELT (Emergency Locator Transmitter) oder Crash-Sender genannt – neben den modernen auf der Frequenz von 406 MHz arbeitenden Geräten noch ältere Modelle (im nicht gewerblichen) Verkehr zulässig, die nur auf der Notfrequenz von 121,500 MHz senden. „Pro Jahr erhalten wir rund 600 ELT-Meldungen, rund 97 Prozent davon sind Fehlalarme“ (Hans Reichert, verantwortlich für die „RCC-Logistik“). Ein ELT sendet nach seiner Aktivierung ein Signal, das von FlugFunkempfängern empfangen werden kann. Das ausgesendete Notsignal wird je nach Frequenz auch von den Satelliten des weltweiten Cospas-Sarsat-Systems registriert und an die Zentrale im französischen Toulouse übermittelt. Von dort wird die Meldung dann an das nationale RCC des entsprechenden Landes, aus dem das Signal kam und soweit vorab identifizierbar an den Registerstaat (nur mit den neuen 406-MHz-ELTs möglich), weitergeleitet. Früher wurde jedoch die Not-Frequenz von 121,500 MHz überwacht. Seit Februar 2009 ortet das Cospas-Sarsat-System nur noch ELTs, die im Frequenzbereich von 406 MHz senden. Ein wesentlicher Grund für die Umstellung lag in der deutlich höheren Genauigkeit. War es früher ein Gebiet im Umkreis von 20 bis 50 NM, können mit dem neuen System mit 406 MHz Genauigkeiten von 3 bis 5 NM (mit kodiertem GPS-Signal sogar noch deutlich genauer) erreicht werden. Weiters – und dies ist auch entscheidender Vorteil der 406-MHzELTs – können nun für die rasche Auffindung wichtige Daten, wie Kennzeichen, Seriennummer oder – wenn installiert – sogar die LSA-Abteilungsleiter Franz Graser (l.) und Search-and-Rescue-Spezialist Vinzenz Mittl SKYREVUE 4.14 OE-BAX: Cockpit eines der beiden Suchflugzeuge der Austro Control letzte bekannte GPS-Position kodiert und übermittelt werden. Erfahrungsgemäß dauert eine exakte Ortung der „alten“ 121,5-MHzELTs oft mehrere Stunden, während ein 406-MHz-ELT meist in wenigen Minuten identifiziert werden kann. Während in Österreich (nicht gewerblich) auch noch die bisherigen ELTs, die auf 121,5 und 243 MHz senden, akzeptiert sind, ist es z. B. in den Benelux-Staaten ebenso wie für deutsche Luftfahrzeuge unter bestimmten Bedingungen notwendig, einen neuen Notsender mit 406 MHz bereits installiert zu haben (auf der 121,5-MHz-Frequenz senden diese Geräte übrigens auch). Die neuen ELTs müssen vor Inbetriebnahme entsprechend kodiert werden. Jeder 406-MHz-ELT hat einen einmaligen Hexadezimalcode (ID), mit dem sich das Gerät und weiters – bei ordnungsgemäßer Registrierung – das Luftfahrzeug eindeutig identifizieren lässt. Aus der Registrierdatenbank bei COPAS/SARSAT kann dann aus der hinterlegten Notfalladresse schnell ein Ansprechpartner zugeordnet und kontaktiert werden. „Damit können wir den Halter anrufen und fragen, wo sich sein Flugzeug befindet.“ Meistens ist der Notfall dann sehr rasch positiv aufgeklärt: „Bis hin zur Position in einem Hangar in Amsterdam oder den USA haben wir hier schon alles erlebt“, sagt Franz Graser, Leiter der Abt. LSA. Oft würde bei Wartungsarbeiten der Notsender versehentlich aktiviert, die vermeintliche in Not geratene Maschine steht also in der Werft beim Check. Häufig werden ELTs insbesondere auch beim Transport oder Hangarieren von Segelflugzeugen, ULs oder Hubschraubern versehentlich ausgelöst. Jüngst hat man am Flugplatz Bad Vöslau einen ausgebauten, aber aktivierten Sender nach langwieriger Suche in einem Autokofferraum gefunden. Mittl hat auch eine Bitte an die Flugplatzleiter: „Wenn man das Signal am Funkgerät hört und den Sender nicht binnen zwei Minuten findet, sollte man bei der Abteilung LSA/Such- und Rettungsdient (RCC) anrufen und es melden.“ Nachsatz: „Sollte man in kürzerer Zeit den Sender finden, bitte nochmals anrufen und es ebenfalls mitteilen.“ Im Ernstfall kann die raschere und genauere Ortung Leben retten, weil die Rettungskräfte schneller an der Absturzstelle sind. In Österreich sind für Luftfahrzeuge prinzipiell fix eingebaute Notfallsender vorgeschrieben, „damit der ELT eindeutig mit dem Kennzeichen verbunden ist“ (Mittl). Das ELT löst bei einer Belastung von über 5 g aus, was bereits beim Transport eines ungesicherten ELTs z. B. in einem Segelfluganhänger auf holpriger Straße oder beim Versand nach Instandhaltung passieren kann. Am Markt sind auch meist händisch auszulösende tragbare „Personal Locator Beacons“ (PLBs), die im 406-MHz-Bereich senden. Deren Signal ist allerdings nicht für die Luftfahrt kodiert. Solche Geräte (PLBs) sind daher in Österreich für die Luftfahrt nicht zugelassen und können ein ELT nicht ersetzen. 48-49_Austro Control_Sky0414 12.09.14 11:29 Seite 49 49 Entgeltliche Einschaltung Prinzipiell gibt es drei Alarmstufen: ELT1-FEHLAUSLÖSUNGEN Alarmstufe 1 oder Ungewissheitsstufe „Incerfa“. Diese tritt 30 Minuten nach einer fälligen Meldung in Kraft beziehungsweise gilt innerhalb von 30 Minuten nach der voraussichtlichen Ankunftszeit. Alarmstufe 2 oder Bereitschaftsstufe „Alerfa“: Diese gilt, wenn Nachforschungen der Flugsicherungsstellen erfolglos verlaufen, das Luftfahrzeug fünf Minuten nach der Landefreigabe nicht landet oder die Betriebssicherheit im Flug beeinträchtigt wird. Alarmstufe 3 oder Notstufe „Detresfa“: Sie tritt ein, wenn die Nachforschungen erfolglos verlaufen, der Treibstoffvorrat aufgebraucht ist, die Betriebssicherheit beeinträchtigt ist oder eine Notlandung wahrscheinlich oder versucht wird oder bereits durchgeführt wurde. Aktiviert wird das RCC nicht nur über das Sarsat-System oder durch Pilotenmeldungen, sondern auch durch die Flugsicherung, die Polizei, die Bevölkerung, von Flugplätzen und benachbarten RCCs und anderen Stellen. Die Stufe 1 tritt beispielsweise auch in Kraft, wenn ein Pilot vergisst, seinen Flugplan zu schließen. Wenn ein Flugzeug plötzlich vom Radarschirm verschwindet, tritt unmittelbar die höchste Stufe 3 in Kraft. „Wir sind als RCC aufgrund von ICAOVorschriften verpflichtet, im Notfall binnen einer Stunde in der Luft und binnen zwei Stunden im Suchgebiet zu sein“, sagt Graser. Dem RCC stehen dazu zwei Suchflugzeuge zur Verfügung: ein Citationjet CJ1+ und eine Cessna 182. Mit Letzterer wird im Großraum Wien, aber auch in ganz Niederösterreich, Burgenland sowie in Bereichen von Oberösterreich, der Steiermark und auch Kärnten und Salzburg gesucht. Entsprechend qualifizierte Besatzungen stehen rund um die Uhr 365 Tage im Jahr in Bereitschaft. Wobei die Crews aus Austro-Control-Mitarbeitern bestehen, die ihrer normalen Arbeit nachgehen und bei einer Alarmierung sofort einsatzbereit sind. Für die Suche nach einem vermissten Flugzeug kann Austro Control als Behörde übrigens auch einzelne Handys orten lassen. Kennt man die Handynummer des Piloten, erfährt man von den Handybetreibern binnen kurzer Zeit, wo sich das eingeschaltete und eingeloggte Handy gerade befindet oder wo es war, als es zuletzt eingeschaltet und eingeloggt war. „Das kann bei der Suche oder bei der Abklärung, wo sich eine Maschine gerade befindet, sehr hilfreich sein.“ ı URSACHEN UND VERMEIDUNG Das RCC (Rescue Coordination Center) von Austro Control wird immer wieder mit ELT2-Fehlauslösungen konfrontiert. Da wir selbstverständlich jeden Alarm als Ernstfall einstufen und sofort alle geeigneten Maßnahmen ergreifen, den Sender zu lokalisieren, fallen in diesem Zusammenhang mitunter hohe Kosten an, die sich bis hin zum Einsatz von Suchflugzeugen ergeben. Wir sind bemüht, die anfallenden Kosten nicht nach dem Verursacherprinzip weiterzuverrechnen und wollen dies auch, Ihre Unterstützung vorausgesetzt, in Zukunft so halten. Sollte es jedoch zur missbräuchlichen Verwendung des ELTs kommen, können hohe Folgekosten entstehen. Um ungewollte ELT-Aussendungen zu vermeiden, bitten wir Sie, insbesondere folgende Verfahren einzuhalten: 1. Nach harten Landungen, Kunstflugmanövern oder Wartungsarbeiten das Sprechfunkgerät (VHF-Empfänger) auf 121,50 MHz schalten und auf eine ELT-Aussendung achten2. 2. Grundsätzlich vor dem Abstellen des Luftfahrzeuges das Sprechfunkgerät auf 121,50 MHz abhören. Sollte ein fixes Verfahren nach jeder Abschlusslandung bzw. vor dem Abstellen des Triebwerks / der Triebwerke sein. 3. ELT-Schalter, die durch Berührung leicht aktiviert werden können, durch Schutzvorrichtungen gegen unbeabsichtigtes Einschalten sichern (z. B.: Safe-Guarded Switches). 4. Beim Transport von Segelflugzeugen bzw. von Luftfahrzeugen nach Außenlandungen den Notsender immer deaktivieren. Vor dem nächsten Start ELT wieder auf Betriebsbereitschaft überprüfen!3 5. Bei Luftfahrzeugen, die im Freien für längere Zeit geparkt werden, den ELT abschalten, da vor allem Notsender älterer Bauart durch Witterungseinflüsse (Feuchtigkeitsschluss) aktiviert werden können. Vor dem nächsten Start ELT wieder auf Betriebsbereitschaft überprüfen. 6. Nach Flügen in Föhnlagen oder in starken Turbulenzen ist umgehend das ELT auf Aktivierung zu prüfen. 7. Geräte, die nur4 auf 121,5 MHz (ggf. 243 MHz) senden, können innerhalb der ersten 5 Minuten jeder vollen Stunde getestet werden. Die Testdauer sollte dabei möglichst 3 Signaldurchläufe (ca. 1,5 sec) nicht überschreiten. Besteht die Notwendigkeit, längere Tests durchzuführen, ist dies vorab mit RCC zu koordinieren. Tests von Geräten, die auch im Bereich 406 MHz senden, sind unbedingt nur nach Herstelleranweisungen (Self Test Mode) durchzuführen, um aktive Aussendungen im Testbetrieb zu vermeiden. 8. Bitte seien Sie kooperativ, um hohe Folgekosten für weitere Suchaktivitäten zu vermeiden. Wenn Sie unbeabsichtigt einen Notsender ausgelöst haben, informieren Sie umgehend RCC. Wenn Sie als mögliche Quelle einer Notaussendung identifiziert wurden – Sie von der RCC deswegen kontaktiert werden – und dies zutreffend ist, bestätigen Sie RCC die Auslösung. Eine unbeabsichtigte Auslösung, die gemeldet wird, zieht keine Strafen nach sich. 9. Sollten Notaussendungen empfangen werden5, ist soweit möglich zu prüfen, ob die Aussendung vom eigenen Gerät stammt. Jedenfalls ist sofort RCC bzw. FIC – mit möglichst genauer Positionsmeldung – zu informieren. RCC Kontakt: 24 h: +43 1 798 83 80 Tel.: +43 5 1703 7778 Fax: +43 5 1703 76 [email protected] oder im Flug über Funk via Fluginformations- oder Flugverkehrskontrollstellen 1 Gem. Luftverkehrsregeln (LVR) dürfen in Österreich Flüge mit Zivilluftfahrzeugen bis zu einer höchstzulässigen Abflugmasse von 20.000 kg grundsätzlich nur durchgeführt werden, wenn für die Luftfahrt nach gültigen und einschlägigen Standards zugelassene Notsender (Crash-Sender) funktionsbereit mitgeführt werden. Ausnahmen dazu finden sich in § 8 Abs. 2 LVR. 2 Der Notsender wird ab einer Krafteinwirkung von 5 g aktiviert, was entgegen allgemeiner Meinung eine sehr geringe Größe darstellt. Bereits bei ruckartigem Rangieren im Hangar können 5 g erreicht werden. 3 ELT-Betriebsbereitschaftsüberprüfung in die Vorflugkontrolle aufnehmen! 4 Hinweis: Seit Febr. 2009 werden ELT-Aussendungen auf 121,5 MHz [bzw. 243 MHz] nicht mehr durch das internationale satellitenbasierte Cospas-Sarsat-Programm (http://www.cospas-sarsat.org/) verfolgt. Cospas-Sarsat unterstützt nur mehr die Suche nach Notsendern, die im Bereich 406 MHz senden. Während nach Aussendungen dieser Geräte sehr schnell und konkrete Daten (innerhalb weniger Minuten, Halterdaten, Positionsschätzungen im Bereich weniger NM) für SAR zur Verfügung stehen, ist RCC bei Geräten, die nur auf 121,5 MHz senden, auf Meldungen von Luftfahrzeugen oder ggf. Bodenstationen mit relativ hoher Unschärfe angewiesen. Dies verlängert die Zeit zur Auffindung beträchtlich! 5 Wenn ein Funkgerät operativ nicht benötigt wird, sollte es, wenn immer möglich, hörbereit auf die internat. Notfrequenz 121,5 MHz geschalten werden. SKYREVUE 4.14 50_SkyDrive_KWR_Sky0414 12.09.14 11:29 Seite 50 50 SKYDRIVE NEUE AUTOS FÜR DEN WEG ZUM FLUGPLATZ FORD SPARSAMER ECOSPORT Der Ford EcoSport, ein komplett neu konzipiertes Lifestyle-SUVModell, vereint die niedrigen Kraftstoff- und Unterhaltskosten eines Kleinwagens mit der Flexibilität, dem Platzangebot und dem Auftritt eines Offroaders. Für den neuen Ford EcoSport stehen besonders effiziente Antriebsvarianten zur Wahl. Unter anderem der preisgekrönte EcoBoost-Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,0 Liter Hubraum und 125 PS. Als weiterer Benziner ist ein 112 PS starkes 1,5-LiterTriebwerk verfügbar. Auf der Dieselseite glänzt der neue 1,5-Liter-TDCi mit 91 PS mit einem kombinierten Verbrauch von nur 4,6 Liter. In der Grundausstattung sind die Ford Power-Startfunktion, Sicherheitsbremsassistent oder Schaltempfehlungsanzeige vorhanden. Serienmäßig ist auch der Berganfahrassistent (nur in Verbindung mit der PowerShift-Automatik), eine Vielzahl von Airbags, eine Diebstahl-Alarmanlage, das Ford Key-Free-System, das Tagfahrlicht, 16-Zoll-Leichtmetallrädern sowie das Reifen- Rettung in Gesichtshöchster Not maske ein Lufthöchste Spielkarte fahrzeug ein "Touristenbomber" IATA-Code für den Flughafen Homel druckkontrollsystem und eine automatische Klimaanlage. Für besonderen Komfort an Bord sorgt unter anderem das MultimediaKonnektivitätssystem Ford SYNC. Mit ihm kann der Fahrer eingehende Anrufe per Sprachbefehl entgegennehmen, Gesprächsverbindungen herstellen und externe digitale Speichermedien wie MP3-Player bedienen. ı Fehlermeldung des PCs abgekämpft Raspel ein Vogel ruhig, beherrscht gekapselter Heckrotor Domäne für Nicaragua US-Soldat Gegenteil von "retour" 8 4 Persien Abk. für "Right Wing" Geräuschpegel modern alter Name der Airbus Group IATA-Code der Aspiring Air verriegelt 13 Post an die Skyrevue 2 aus militär. Gründen gesperrter Luftraum IATA-Code für Campbeltown Airport horniger Überzug an Tierfüßen Währung in Iran, Jemen u. Oman russischer Militärflugzeughersteller Kurier Domäne Estlands österr. Airline 14 während "Des Teufels General" (Ernst) Ultraleichtflugzeug Das Lösungswort senden Sie bitte an [email protected]. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir zwei Tickets für das Finale der „Red Bull Air Race WM 2014“ am 25. und 26. Oktober in Spielberg (www.redbullairrace.com). 11 int. Verband der Luftverkehrsgesellschaften Nachbar- IATA-Code der staat ÖsflyCongo terreichs 1960-90 gegen Berg bei den IsonzoSchlachten Die Lösung des letzten Rätsels lautete „HEISSLUFTBALLON“. Der Gewinner ist Johann Oberherber aus Linz. LÖSUNGSWORT: 5 12 indones. Web- und Färbetechnik oberhalb 6 1 2 3 Blau des Himmels Wind am Gardasee 4 5 Felsenklippe im Meer Luftfahrtkunde Abk. für "Antiaircraft" IATA-Code der Middle East Airlines Flug durch das All positiver Bescheid 1 unangenehmes Kriegserlebnis SKYREVUE 4.14 Brauchbarkeit, Nützlichkeit 6 7 8 9 10 11 Weg, Schneise Sandwüste der Sahara 12 13 Dörfer und Kleinstädte 14 Stadt in Serbien Kreuzesinschrift frz. für "Bogen" 10 Abk. für "im Umbau" 3 Abk. für "im Ruhestand" ICAO-Code der Aer Arann 7 9 skyrevue 51_Boutique_Sky0414 12.09.14 11:30 Seite 51 FLEECE JACKE FLEECE JACKE, Antipilling behandelt, elastischer Kordeldurchzug im Bund und Reißverschlüsse an den Taschen. Halbmond und Krageninnenseite in Kontrastfarbe. Auf der linken Brustseite ist der Aero Club-Adler aufgestickt. Material: 100% Polyester. Größe S–XXL Farben: 9900 Rot 9905 Royalblau 9910 Marineblau 9915 Grau 9925 Schwarz € 35,00 Ich bestelle hiermit die folgenden Artikel auf Rechnung: Art.-Nr: ............................. Farbe: ............................Größe: ............................. Anzahl: .................. Art.-Nr: ............................. Farbe: ............................Größe: ............................. Anzahl: .................. Art.-Nr: ............................. Farbe: ............................Größe: ............................. Anzahl: .................. Name: ...................................................................................................................................................... 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