ausgabe 1/2015 grünersteig editorial Liebe Leserin, lieber Leser! Wir, die Unabhängige Initiative, haben im Wahlkampf klar dargelegt, welche Projekte uns für Pillichsdorf wichtig sind. Bei unseren Gesprächen mit den anderen Fraktionen zur Gestaltung des neuen Gemeinderates haben wir offen unsere Standpunkte und Ziele dargelegt. Jetzt geht es darum, die notwendigen Schritte zu setzen und die dringenden Themen für unseren Ort weiterzubringen. Mit Interesse haben wir in der Aussendung der ÖVP gelesen, dass beide Parteien (ÖVP und Ui) bei vielen Themen übereinstimmen und die gleichen Absichten verfolgen. Otto Jarisch e-mail: [email protected] Um Transparenz bemüht, haben wir daher diese Themen hier zusammengefasst, um einerseits Ihnen einen Einblick in diese Gespräche zu geben und andererseits in der laufenden Gemeindearbeit zu prüfen, ob die ÖVP zu ihrer Aussage, dass wir die gleichen Absichten verfolgen, steht. Arbeitsübereinkommen So hätte das Arbeitsübereinkommen ausgesehen, wie wir es mit der ÖVP besprochen und anschließend ausformuliert haben. Lediglich die Terminvorgaben sind ein Vorschlag unsererseits, der beim nie stattgefunden Zweitgespräch eingebracht worden wäre. Die ÖVP Pillichsdorf und die Ui Pillichsdorf vereinbaren für die laufende Legislaturperiode 2015 – 2020 nachstehende Themen in angeführter Weise und im angeführten Zeitraum gemeinsam abzuarbeiten. Entsprechende Anträge sollen erst dann in den Gemeinderat eingebracht werden, wenn eine für beide Seiten passende Vorgehensweise ausverhandelt und formuliert ist. Danach wären die einzelnen Posten die im Gemeinderat, den Ausschüssen und den Verbänden zu besetzen sind, vereinbart worden. Erstellung eines Verkehrskonzepts unter Einbindung von Fachleuten (Land, VCÖ, …) Einbindung der Bevölkerung Bedachtnahme auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Kinder, gebrechliche Menschen, Radfahrer …. für mehr Lebensqualität in Pillichsdorf Durchsetzung von bestehenden allgemeinen Fahrverboten Geplant: bis Ende 2015 Hochstieglweg Wiederherstellung des Weges zwischen den beiden Kellergassen Fertigstellung: bis 2015 Impressum: Herausgeber, Redaktion u. Hersteller: Unabhängige Initiative, 2211; Hauptstraße 70 Redaktion: T.Falch, O.Jarisch, C.Mauser-Fessl, B.Mittermair, S.Müllebner Fotos: T.Falch, Layout: T.Falch, O.Jarisch Korrekturen: S.Müllebner Druck: druck.at Druck- und Handelsgesellschaft mbH A-2544 Leobersdorf 2 grüner steig 01/2015 Sichere Schulwege für alle Pillichsdorfer Kinder Befestigen (aber nicht Versiegeln/Asphaltieren) eines Weges für die Kindergarten- und Schulkinder vom Zebrastreifen auf der Wienerstraße bis zur Bahngasse; nur für Fußgänger und Radfahrer/keine Autos. Fertigstellung: 2015 gemeinde Ortsbild Ortsbildberatung durch das Land Niederösterreich Mehr Grün (Bäume und Sträucher auf öffentlichen Plätzen) Dorfzentrum hinterm Schloss / weg mit den Parkplätzen beim Wintergarten, dafür Vergrößerung des Parkplatzes hinter der Raika (ohne Asphaltierung), Gestaltung des Parks Konzept: bis 2016, Umsetzung laufend! Nahversorgung Arzt, Einkaufsmöglichkeiten, …. Förderung und Unterstützung, wo es Sinn macht und möglich ist. Umsetzung: laufend Bauhof / Müllsammelstelle Brief an den Gemeinderat Wolkersdorf: Anfrage für die Mitbenutzung der Müllsammelstelle bzw. zu welchen Bedingungen (Kosten und Abgabezeiten) Schnellst möglich bis April 2015 Erstellung eines Konzeptes „Bauhof“ Erstellung eine Konzeptes „ Bauhof kombiniert mit Müllsammelstelle“ (inkl. Kostenschätzung und Schätzung der laufenden Betriebskosten) Konzept: bis 2016 Standortfrage bis 2016 Durchführung: 2017/2018 Wohnraum für die Jugend und Jungfamilien leistbares Wohnen Möglichst rasche Parzellierung der Gründe in der neuen Siedlung, soweit es möglich ist. Aktiver Ankauf von Grünlandgrundstücken aller Art für Tauschzwecke. Umwidmung von Grün- auf Bauland nur mehr, wenn der Grund vorher an die Gemeinde verkauft oder getauscht wurde. Anreize zur Vermietung/Verkauf von leer stehenden Objekten im Ort Umsetzung: laufend Direkte Demokratie Verstärkte Miteinbeziehung der Bevölkerung in diverse Projekte wie: Verkehrskonzept, Bauhof, Müllsammelstelle u.s.w. Von der Planung bis hin zur Entscheidung! Umsetzung: laufend ÖBB Zubringer Erhaltung und Attraktivierung der Landesbahn über 2019 hinaus. Rücknahme von nicht notwendigen Bahnübergängen. Vernetzung mit den Anrainergemeinden. Werterhaltung der Grundstücke durch nahen Bahnanschluss. Umsetzung: laufend Rußbach Aufweitung als Hochwasserschutz und Aufwertung als Naherholungsgebiet Umsetzung bis 2019 Umwelt Umstellung auf erneuerbare Energien, wo es möglich ist (Vorbildwirkung der Gemeinde) Ideenfindung und Informationen über: Nahwärme, Fernwärme, Photovoltaik, Solar Andere Alternativen Fördermöglichkeiten Pflege- und Nutzungskonzept für den Reuhofwald Verzicht auf glyphosathältige Unkrautvernichtungsmittel auf allen öffentlichen Flächen. Veröffentlichung in der Gemeindezeitung Motivation, den Spitzgraben manuell zu säubern und zu pflegen. Grundwasserschutz, Gewässerschutz Umsetzung: laufend Finanzen Gemeinsame Erstellung des jährlichen Voranschlages und des 5-Jahresplanes im Finanzausschuss Umsetzung: Ab sofort Vereine, Sport und Kultur Förderung nach Bedarf, wie bisher Das Gemeinderat-Team der Unabhängigen Initiative Otto Jarisch, Claudia Mauser-Fessel, Bruno Mittermair, Susanne Müllebner, Thomas Falch grüner steig 01/2015 3 gemeinde Aus dem Gemeinderat vom 23. März 2015 Zu Beginn der Sitzung wird den ausgeschiedenen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten für ihre Tätigkeit im Gemeinderat gedankt und eine Erinnerungsurkunde überreicht. Bericht der Bürgermeisters - Pfarrhof: Auf die Umfrage zum geplanten Wohnbau im Pfarrhofgarten kamen 220 Rückmeldungen, davon haben 90% ihr Interesse an dem Projekt kundgetan. Ende April soll eine öffentliche Informationsveranstaltung stattfinden. Geplant sind 17 Wohneinheiten sowohl für Singles als auch Paare. - Die Fa. Rögner wird bis 2024 zwei abgebaute Schottergruben wieder befüllen und als Ackerland rekultivieren. - Die Gemeinde Gerasdorf will der Arge Dampfross und Drahtesel beitreten. Geplant ist eine Verlängerung der Radweges über Gerasdorf, Süssenbrunn bis zur U-Bahn Leopoldau. Gemeinderat > Von der Unabhängigen Initiative werden zwei Dringlichkeitsanträge eingebracht. Ein Antrag zur raschen Erarbeitung eines Ablaufs- und Organisationsplanes zur Umsetzung eines Verkehrskonzeptes, ein weiterer Antrag zum Verzicht von glyphosathältigen Unkrautvernichtungsmitteln. Die Behandlung beider Anträge in der Sitzung wird abgewiesen. > Der Rechnungsabschluss 2014 wird besprochen und nach Klärung einiger Fragen einstimmig angenommen. > Der Bericht über die Gebarungseinschau der NÖ Landesregierung wird vorgelesen und den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten zur Kenntnis gebracht. > Die NÖ Landesregierung hat den Vertrag mit der Alpenland (Errichter der Wohnanlage in der Mittelstraße) geprüft und empfiehlt eine Vertragsänderung, die nunmehr in den Vertrag aufgenommen wurde. Damit wird das Haftungsrisiko der Gemeinde eingeschränkt. > Im Betriebsgebiet Reuhof kauft die Gemeinde Grund an und verkauft diesen weiter an die Fa. Binder (Baufirma aus Kapellerfeld) und die Fa. Partik (aus Pillichsdorf), die jeweils 5.000 m² erwerben wollen. Einkaufspreis: € 15,-- p/m², Verkaufspreis € 20,-- p/m², um die notwendigen Mehrkosten für Vertrag, Planung, etc. abdecken zu können. Grenzbegehung am 02. Mai 2015 4 grüner steig 01/2015 > Dem Ansuchen auf Umwidmung des rückwertigen Teiles des Grundstückes auf der Hauptstraße 59 (Fam. Mayer), um dort ein Wohnhaus errichten zu können, wird vom zuständigen Raumplaner keine Genehmigung erteilt. > Der Mietvertrag mit Dr. Andrea Man wird geändert, die Bezahlung der Betriebskosten, die Durchführung der Reinigung und die Vertragsdauer wird konkretisiert. > Frau Angelmaier will auf dem Grundstück zwischen den Häusern Josef Scheck und Fam. Falch bauen. Durch die Einhaltung der Baulinie ergibt sich eine Abtretung von rd. 60 m² an das öffentliche Gut. > Ein von der ÖVP auf die Tagesordnung gesetztes Ansuchen an die Stadtgemeinde Wolkersdorf zur Prüfung einer gemeinsam zu betreibenden Altstoffsammelstelle wird doch nicht beschlossen. > Die jährliche Grenzbegehung findet am Sa., 2. Mai 2015 um 14:00 Uhr statt. > Der Seniorenausflug wird am Donnerstag, den 17. Sept. abgehalten. Das Ziel ist noch nicht fixiert. Die Kosten für Autobus und einen Eintritt werden von der Gemeinde übernommen. > Die von der Unabhängigen Initiative eingebrachte Resolution gegen die Laufzeitverlängerung des Atomreaktors in Dukovani wird im Gemeinderat einstimmig beschlossen. > Es wird ein neuer Mitarbeiter für das Gemeindeamt aufgenommen. Mit dem Bewerber Markus Forster wird vorerst ein Probedienstverhältnis abgeschlossen. Allfälliges - GR Mittermair berichtet von der Wasserverbandssitzung. Er ersucht um einen Hinweis in der Gemeindezeitung, das Zuparken von Gehsteigen und Grünflächen zu unterlassen. Weiters weist er darauf hin, den Hochstieglweg zu sanieren. - GR Müllebner Susanne erkundigt sich über die weitere Vorgehensweise beim Fußweg Richtung Schnellbahnstation. - GR Sammer ersucht um eine Seite für die Jugend in der Gemeindezeitung „Hauptplatz 1.“ Verlängerung des Radweges bis Leopoldau Resolution gegen Dukovani gemeinde Verkehrskonzept Ein Verkehrskonzept unter Einbindung von Fachleuten und der Bevölkerung war für alle Parteien ein wichtiges Wahlkampfthema. Um das Konzept rasch erstellen zu können, bedarf es diverser Vorbereitungen wie: • Wer soll den Ablauf organisieren (Verkehrsausschuss oder Arbeitsgruppe) • Wie soll eine Arbeitsgruppe zusammengestellt sein (auch Personen, die nicht im Gemeinderat sind) • Organisation von Diskussionsrunden mit Fachleuten und Bevölkerung • Zusammentragen aller Wünsche und Vorschläge • Auswertung aller Wünsche und Vorschläge, prüfen auf Machbarkeit • Erstellung eines Konzepts mit diversen Alternativen • Kostenaufstellung • Erstellung eines Umsetzungsplanes • Vorstellung des Konzepts an die Bevölkerung • Abstimmung durch die Bevölkerung • Bestätigung des Abstimmungsergebnisses durch den Gemeinderat Die Unabhängige Initiative stellte daher den Dringlichkeitsantrag: "Der Gemeinderat möge beschließen, dass der Verkehrsausschuss beauftragt wird ein Ablauf- und Organisationskonzept mit Terminvorgaben zu erstellen und für den nächsten Gemeinderat einen beschlussfähigen Antrag vorzulegen." Der Antrag auf Behandlung in der Gemeinderatssitzung wird abgelehnt und darauf verwiesen, dass bereits ein Anbot für eine Konzepterstellung eingeholt wurde. Glyphosat Dringlichkeitsantrag der Unabhängigen Initiative zum Thema Glyphosat. Wie bereits in vielen Publikationen nachzulesen ist, stehen glyphosathältige Unkrautbekämpfungsmittel in Verdacht (entgegen den Angaben der Hersteller), erbgutschädigend und krebserregend zu sein. Auch konnten sie mittlerweile vereinzelt direkt oder als Metaboliten (Abbaustoffe) im Grundwasser nachgewiesen werden. Es gilt daher bereits ein Einsatzverbot auf versiegelten Flächen! Die Stadtgemeinde Wolkersdorf hat sich bereits gegen eine Verwendung ausgesprochen. Zum Schutz von Personen, Umwelt, Wasser stellten wir, die Unabhängige Initiative, daher den Antrag: "Der Gemeinderat möge beschließen, dass auf allen öffentlichen Flächen (nicht nur auf versiegelten) die Verwendung von glyphosathältigen Unkrautvernichtungsmitteln untersagt wird." Der Antrag auf Behandlung in der Gemeinderatssitzung wird abgelehnt und dem Umweltausschuss zugewiesen, um die Kosten für alternative Bekämpfungsmittel zu klären. Ein trauriges Zeichen für eine Gemeinde, die sich als Gesunde Gemeinde bezeichnet und einen dringend notwendigen Beschluss verzögert. Sonderbarer Gesinnungswechsel Der Bürgermeister setzte den Punkt "Ansuchen an die Stadtgemeinde WolkersdorfAltstoffsammelstelle" auf die Tagesordnung der Gemeinderatsitzung. Hintergrund ist die Frage, ob sich die Stadtgemeinde Wolkersdorf eine Kooperation mit Pillichsdorf in dieser Sache vorstellen kann. In der Sitzung dann überraschend ein Rückzieher, der Punkt soll nicht abgestimmt werden, sondern erst mal im Umweltausschuss beraten werden. Für die Unabhängige Initiative eine schwer nachvollziehbare Wende, geht es doch um eine rasche und seriöse Abklärung, welche Möglichkeiten Pillichsdorf hat, eine kostengünstige und effiziente Lösung für eine Altstoffsammelstelle zu finden. Seit Jahren wird im Gemeinderat das Thema Bauhof und Altstoffsammelstelle diskutiert. Bis dato gibt es kein Konzept, keine Variantenanalyse und keine Kostenschätzungen. Als erster Schritt wäre es daher wichtig zu klären, ob eine Zusammenarbeit mit Wolkersdorf grundsätzlich möglich ist. Sonderbar, dass man sich seitens der ÖVP gegen diese unverbindliche Abklärung stellt. grüner steig 01/2015 5 ttip u.a. Bürgerinitiativen gegen CETA und TTIP Unter der Organisation EBI/ECI (eine Gemeinschaft von verschiedenen Vereinen, Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen) wurde trotz Aberkennung durch die EU-Kommission die Durchführung einer Bürgerinitiative gegen CETA und TTIP gestartet. Mittlerweile haben in nur fünf Monaten mehr als 1,5 Millionen Menschen die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen TTIP und CETA unterzeichnet! Täglich werden es mehr. Natürlich ist es auch weiterhin möglich und sinnvoll die Bürgerinitiative online unter www.umweltinstitut.org/stop-ttip oder unter https://www.global2000.at/news/plattform-ttip-stoppen-stellt-sich-vor oder unter http://www.attac.at/kampagnen/ttip-ceta-co-stoppen/ebi-gegen-ttip-und-ceta.html zu unterstützen. Wie viele Menschen in welchen Ländern der EU bereits die Bürgerinitiative unterstützt haben, können sie unter http://www.umweltinstitut.org/themen/verbraucherschutz-ttip/freihandelsabkommen/unterschriften-fuer-die-ebinach-laendern.html ersehen. Und nicht nur jeder Bürger kann sich informieren, sondern auch jeder Regierungs- und EU-Politiker kann sich davon überzeugen, welchen Stellenwert die Ablehnung von CETA/TTIP für die Bevölkerung hat. Hier der Text in Kurzform Wir fordern die Institutionen der Europäischen Union und ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, die Verhandlungen mit den USA über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zu stoppen, sowie das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) mit Kanada nicht zu ratifizieren. Wichtigste Ziele: Wir wollen TTIP und CETA verhindern, da sie diverse kritische Punkte wie Investor-Staat-Schiedsverfahren und Regelungen zur regulatorischen Kooperation enthalten, die Demokratie und Rechtsstaat aushöhlen. Wir wollen verhindern, dass in intransparenten Verhandlungen Arbeits-, Sozial-, Umwelt-, Datenschutz- und Verbraucherschutzstandards gesenkt sowie öffentliche Dienstleistungen (z. B. Wasserversorgung) und Kulturgüter dereguliert werden. Die selbstorganisierte EBI unterstützt eine alternative Handels- und Investitionspolitik der EU. So bringt es Attac auf den Punkt. Der Originaltext umfasst 4 Seiten und ist in Englisch abgefasst nachzulesen unter http://ec.europa.eu/citizens-initiative/public/initiatives/non-registered/details/2041 Landwirtschaftskammerwahlen und TTIP Interessantes WählerInnenverhalten. In NÖ entfielen 83,7 % auf die ÖVP, eine Partei, die bekanntlich für CETA/TTIP eintritt und die den Eindruck erweckt, mehr die Industriebauern als die konventionellen oder gar die Biobauern zu vertreten. Saatgutverordnung EU-Kommission zieht EU-Saatgutverordnung zurück 05.03.2015: Ein Jahr nach der Zurückweisung durch das EU-Parlament zieht die EU-Kommission die Saatgutverordnung endlich formell zurück. „Ich bin sehr erfreut, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen zu diesem Erfolg geführt haben und bedanke mich ganz herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern“, sagt Christian Schrefel, Obmann der ARCHE NOAH. „Das Ergebnis zeigt, dass zivilgesellschaftliches Engagement zu Vernunft bei PolitikerInnen und Behörden führen kann.“ Sollte die EU-Kommission einen neuen Vorschlag ausarbeiten, würde die ARCHE NOAH eine grundlegende Neuausrichtung des EU-Saat- und Pflanzgutverkehrsrechts tatkräftig unterstützen. 6 grüner steig 01/2015 Bruno Mittermair atomstrom, nein danke UmweltschützerInnen fordern gemeinsam: Schrottmeiler Dukovany darf nicht am Netz bleiben München, 20. Februar 2015: Das Umweltinstitut München fordert gemeinsam mit der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000, die geplante Laufzeitverlängerung für das tschechische Atomkraftwerk Dukovany I nicht zuzulassen. Beide Organisationen fordern zudem eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung. Nun zeichnen sich erste Erfolge ab. Dukovany I ist Tschechiens ältestes Atomkraftwerk (AKW), ein 30 Jahre alter Schrottmeiler sowjetischer Bauart, der weder über einen Sicherheitsbehälter (Containment) noch über eine ausreichende Kühlquelle verfügt. Mit Ende der regulären Betriebszeit sollte Dukovany I in diesem Jahr vom Netz gehen, doch jetzt soll die Laufzeit ohne Beteiligung der Öffentlichkeit auf 50 bis 60 Jahre erhöht werden – und das, obwohl das AKW gravierende Sicherheitsmängel aufweist. Das Atomkraftwerk Dukovany liegt gerade einmal 20 km von der tschechischen - niederösterreichischen Grenze entfernt. Im Falle eine Atomunfalles bei ungünstigen Windverhältnissen erreicht eine radioaktive Wolke in weniger als einer Stunde österreichischen, genauer niederösterreichischen Boden. Trotzdem gibt es keinen Aufschrei von den hiesigen österreichischen Politikern. Das kümmert den Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) ebenso wenig wie Bundeskanzler Werner Fayman (SPÖ), Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Umweltminister Andrä Ruprechter (ÖVP) oder Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ). Die Vertreter von Bund und Land sehen offensichtlich am Weiterbetrieb des Schrottreaktors keine Gefahr für die heimische Bevölkerung. Ich fordere daher jede besorgte Bürgerin und jeden besorgten Bürger auf, ein Mail an die betreffenden Personen zu schicken mit der Frage: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, sehr geehrter Herr Vizekanzler, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sehr geehrter Herr Umweltminister, sehr geehrte Frau Gesundheitsministerin: Was unternehmen Sie, damit der Schrottreaktor Dukovany, nach Auslaufen der derzeit gültigen Bewilligung, abgeschaltet wird? Oder sehen Sie keine Bedrohung durch den Weiterbetrieb eines überalterten Schrottreaktors wie in Dukovany? Nachstehend die Mailadressen: [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Fordern Sie unsere VolksvertreterInnen auf Stellung zu beziehen. Je mehr Personen das einfordern, desto eher kann so eine Aktion einen Denkanstoß bewirken und anregen, dass die Verantwortlichen tätig werden. Bruno Mittermair grüner steig 01/2015 7 kultur Filmabend Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Schweden, 2013 Regie: Felix Herngren Schwarzer nordischer Humor basierend auf dem gleichnamigen Roman von Jonas Jonasson Laufzeit: 115 Min. ab 12 Jahre Freitag, 24. April 2015 Einlass 19.30 Uhr Beginn ca. 20.00 Uhr im Schlossgasthaus „Schurlwirt“ 1. Stock, Großer Saal Inhalt Das kann's doch nicht gewesen sein, denkt sich Allan Karlsson an seinem 100. Geburtstag und macht sich aus dem Fenster des Altersheims in Pantoffeln auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle. Der Beginn einer turbulenten Reise: Allan findet einen Koffer voller Geld, bekommt es mit einer Gang von Kriminellen zu tun, schließt neue Freundschaften, trifft einen inkompetenten Polizisten und Elefantendame Sonja, mit der er schließlich nach Indonesien fliegt. Nichts besonderes für Allan, der wirklich alles schon erlebt hat, überall auf der Welt die wichtigsten Persönlichkeiten traf und - unbeabsichtigt - Einfluss auf entscheidende politische Ereignisse des 20. Jahrhunderts nahm, wie die Erfindung der Atombombe ... Hundert Jahre lang hielt Allan Karlsson die Welt in Atem, freundete sich mit US-Präsidenten ebenso an wie mit russischen Tyrannen - und auch bei seinem letzten Trip überschlagen sich die Ereignisse. Nach Jonas Jonassons Weltbestseller inszeniert der Schwede Felix Herngren mit Komiker-Ass Robert Gustafsson in der Hauptrolle ein aberwitziges Roadmovie mit skurrilen Figuren, das nicht nur die Weltgeschichte umschreibt, sondern auch so richtig zu Herzen geht ... Fazit: Die aberwitzige Verfilmung des furiosen Weltbestsellers! Erfolgreichster Kinostart aller Zeiten in Schweden! Thomas Falch surftipp www.erdbeerwochen.com Die erdbeerwoche ist ein junges Start Up aus Wien, das das Thema Menstruation nicht mit Samthandschuhen anfassen will. Frauen sollen sich nicht länger für ihre Periode schämen bzw. diese als lästiges Übel betrachten. Stattdessen sollen sie die Macht erkennen, die sie als Konsumentinnen von jährlich mehr als 45 Milliarden Hygieneprodukten haben und dass sie dadurch entscheidenden Einfluss auf ihre Gesundheit und auf das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten haben. Claudia Mauser-Fessl 8 grüner steig 01/2015 geschichte Lebensraum Pillichsdorf - eine tausende Jahre lange Entwicklung Turbulente Zeiten! von Römern, Germanen, Hunnen, Awaren, Slawen, Magyaren und Bayern Der letzte Teil unserer Serie, in der unser Lebensraum von der Urzeit bis zur Gründung von „Pilehiltsdorf“ überblicksmäßig beschrieben wurde. Fibeln aus Untersiebenbrunn Links: Karte der Völkerwanderungszeit Rechts: Karte der Awarenzüge Nach der Einnahme von Noricum um 15 v.Chr. und der Ausdehnung des römischen Reiches entlang der Donau wanderten um Chr. Geburt Germanen aus dem Maingebiet unter der Führung des Königs Marbod in das Weinviertel ein. Die Markomannen und die Quaden, Stämme der Volksgruppe der Sueben, schienen mit der bodenständigen „keltischen“ Bevölkerung in friedlichem Neben- und Miteinander gelebt zu haben. Oft wurden keltische Einzelhöfe zu germanischen Dörfern erweitert. So z.B. in Enzersfeld wo eine keltisch-germanische Siedlung gefunden wurde, oder in Ulrichskirchen und in Pellendorf. In Pillichsdorf fand man in der Flur „in Sätzen“ einige wenige germanische Tonscherben. Es ist also anzunehmen, dass hier in den ersten 3 Jhdt. n. Chr. nur Einzelhöfe gestanden haben. Größere Siedlungen wurden entlang des Rußbaches bis weit ins Marchfeld angelegt. So zum Beispiel östlich von Großengersdorf. Aber auch im Gebiet unserer „Siedlung“ konnte ich 2013, in einem Aushub für ein Schwimmbad in der Scheibengasse, einige Tonscherben der römischen Kaiserzeit und der Germanen bergen. Vielleicht gab es ja auch hier eine germanische Ansiedlung. Anderer Kulturen, die nach den Germanen das östliche Weinviertel bevölkerten, konnten im Raum Pillichsdorf bis heute noch nicht nachgewiesen werden. Erst aus der Zeit der Babenberger, ab der Gründung Pilehiltsdorfs um 1050, ist die Besiedlung durch Funde und später durch Urkunden nachgewiesen. Turbulente Zeiten, das erste Jahrtausend im Gebiet des Weinviertels und des Wiener Beckens: Vier Jahrhunderte lang bestimmten kriegerische und friedliche Perioden das Leben zwischen Römern und Germanen. Die Nachfolger König Marbods versuchten immer wieder ihren Machtbereich auf römisches Gebiet auszudehnen. So kam es 166 - 180 zu den Markomannenkriegen, die die Germanen bis nach Oberitalien führten, aber von Mark Aurel zurückgeworfen wurden. Danach wurden auch im Weinviertel römische Stützpunkte errichtet. Im die erste bildliche Darstellung von Awaren. Verschluss, Gold Römische und germanische Tonscherbenfunde aus einem Aushub in der Scheibengasse Laufe des Jahrhunderts wurden diese Anlagen vernachlässigt. Um 370 n. Chr. wurde versucht diese Militärstationen wiederaufzubauen, aber sie waren den Anstürmen der Goten, Vandalen und Hunnen nicht mehr gewachsen. Ab dem 4. Jahrhundert siedelten sich Germanen als Föderaten („Vertragspartner“/Söldner) im römischen Bereich an. Um das Jahr 433 n. Chr. wird unsere Region von den Hunnen besetzt. Im Jahre 451 stoßen die Hunnen entlang der Donau weiter nach Westen vor. Nach Attilas Tod im Jahre 453 kommt es zur Schlacht am Nedao/Pannonien zwischen den Hunnen und vereinigten germanischen Völkern. Die Hunnen müssen nach Osten abziehen. Ein erstes Germanenreich errichteten die Rugier um 480 mit dem Zentrum Stein bei Krems, im Osten herrschten die Heruler. Das Christentum fand am Beginn des 4. Jahrhunderts Eingang. Die Völkerwanderungszeit ist durch einige wenige Grabfunde belegt. Erwähnt seien die mit wertvollen Beigaben bestückten Gräberfunde von Untersiebenbrunn (Foto) und Laa/Thaya, die einer gotischen Oberschicht zugesprochen wurden. Um 490 bis 500 besetzten die Langobarden Südmähren und das Rugierland bis zur Enns. Sie besiegten 508 die Heruler und erreichten um 530 den Höhepunkt ihrer Macht. Seit dem 6. Jahrhundert siedelten Slawen unter der Oberherrschaft der Awaren, Reiternomaden aus Mittelasien, in unserer Region. Das „Awarische Großreich“ entstand nach Abzug der Langobarden, hatte über 250 Jahre bestand und erstreckte sich vom Schwarzen Meer bis zum Wienerwald und von Mähren bis Serbien. Ab dem 8. Jahrhundert setzte die fränkische Besiedelung von Westen her durch die Bajuwaren ein. Unter Karl dem Großen wurden die Awaren in der Pannonischen Tiefebene vernichtend geschlagen. Nach 850 gehörte das Weinviertel zum Großmährischen Reich. Ab 907 geriet das Weinviertel unter ungarische Oberhoheit. Nach der Niederlage der Magyaren auf dem Lechfeld bei Augsburg 955 wurde um 970 die Mark an der Donau gegründet und die fränkischen Babenberger, etwa ab 976, damit als Markgrafen belehnt. Aus der Bezeichnung „Marcha Orientalies“ „Mark im Osten“ wurde volkssprachlich „Ostarrichi“. In weiterer Folge litt das Weinviertel immer wieder unter Kriegen beziehungsweise organisierten Raubzügen durch die Ungarn. König Heinrich III. schlug 1044 die zahlenmäßig überlegenen Ungarn in der Schlacht von Menfö an der Raab. Der Salzburger Graf Siegehard, Gemahl von Pilhilde, fiel in der Schlacht. Pilhilde und ihre Kinder bekamen 1045 als Schenkung von Heinrich III. das Gebiet Pillichsdorf und Umgebung. Schon 1050 wurde die Pfarre Pillichsdorf gegründet. Thomas Falch grüner steig 01/2015 9 bücherecke Noch ein Tag und eine Nacht Fabio Volo Fabio Volo, geboren 1972 bei Brescia in der Lombardei, ist ein Multitalent. Er ist Autor mehrerer Bestseller, Schauspieler in Filmen z.B. von Alessandro D’Alatri (›Casomai‹) und Cristina Comencini (›Bianco e nero‹) sowie in der Verfilmung seines eigenen Romans (›Il giorno in più‹ - ›Noch ein Tag und eine Nacht‹) durch Massimo Venier, und er hat eigene Sendungen in Radio und Fernsehen. Fabio Volo lebt in Mailand, Rom, Paris und New York. Zum Inhalt des Buches Ein Buch, mit dem man sich anfreunden muss. Gelesen habe ich das Buch aufgrund dessen, dass ich in New York war, dieses Buch in Manhattan spielt und man etwas über die Stadt erfährt. Ich musste mich regelrecht einlesen und war am Schluss gebannt von der Liebe zwischen Michela und Giacomo, welche darauf aufgebaut ist, dass ein Enddatum der Beziehung und damit der Liebe bestimmt ist. Kann das funktionieren? Im Vordergrund steht der Ich-Erzähler Giacomo mit Michela, aber wir begegnen auch immer mal wieder Silvia, die eine Tochter hat und einen Mann, den sie nicht mehr liebt , Giacomos Mutter, zu der er ein schwieriges Verhältnis hat, und Oma, mit der ihn wiederum viel verbindet. Giacomos zärtliche Beziehung zu ihr erscheint typisch italienisch. Giacomo ist Michela zwei Monate lang morgens in der Straßenbahn begegnet, fand sie attraktiv, mochte sie nur nicht ansprechen. Als sie ihn unerwartet in ein Café einlädt, ist sie auch schon fast weg - und gleich nach New York! Doch findet Giacomo mit Hilfe eines liegen gelassenen Briefes und seiner besten Freundin Silvia heraus, wo sie steckt. Sein mutiger Entschluss, Michela an ihrem neuen Arbeitsplatz zu überraschen, wird belohnt: Sie freut sich und bietet auch gleich ein Spiel an – Verlobung, Hochzeit mit allen Konsequenzen aber nur bis zum Tag der Abreise. Lieben sie sich nur wegen der von vornherein klaren zeitlichen Grenze? Oder war das eine von Anfang an so grenzenlose Liebe, dass sie schon in einigen wenigen Tagen alles schaffen können, was sonst Jahre braucht, wenn es überhaupt je zustande kommt? Kann man Liebe lernen? Ergibt sie sich durchs Spiel? Die Experimentierlust verbindet Michela und Giacomo, beide finden beim andern, was sie bei früheren Partnern vermissten. Vielleicht diese Leichtigkeit gepaart mit der Ernsthaftigkeit? Die Beziehung der beiden ist so gestrickt wie das Buch selbst, mit einigen Lachfäden. Das Ende ist zwar vorhersehbar, aber schön! Auch dieses Buch wird von der Ui wieder der Pfarrbibliothek zur Verfügung gestellt. Alexandra Nürnberger 10 grüner steig 01/2015 für kinder kids corner Liebe Kinder, ab jetzt gibt’s in jedem Grünen Steig eine Seite für euch! Diese Seite soll euch mit Witzen, Rätseln und kniffligen Logikaufgaben unterhalten. Die Auflösung findet ihr jeweils in der nächsten Ausgabe des Grünen Steiges. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen, Rätseln und Raten. Nikolai und Marvin Fessl Witziges Frau Hofer sitzt an ihrem Einkaufszettel: „Lina, kannst du bitte mal schauen, wie lange die Kinderzahnpasta noch reicht?“, ruft sie ihrer Tochter zu. „Klar, mach ich, Mama!“, ruft es zurück. Wenig später kommt Lina stolz zu ihrer Mama gelaufen: „Also Mama, die Zahnpasta reicht noch genau vom Badezimmer bis zum Schrank im Schlafzimmer.“ Sudoku Ziel beim Sudoku ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass • in jeder Zeile und • in jeder Spalte und • in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau einmal steht. Logikrätsel Die Quersumme einer der folgenden Zahlen ist gleich der Hälfte dieser Zahl. Welche Zahl ist das? 28 14 16 18 Der junge Löwe jagt einen Touristen durch die Steppe. „Hör auf“, ruft da seine Mutter, „wie oft habe ich dir schon gesagt: Mit seinem Essen spielt man nicht.“ 3 7 6 5 2 8 3 4 7 9 5 3 5 8 2 7 1 2 5 8 9 1 4 2 3 8 5 1 4 2 7 9 6 2 3 5 4 8 8 3 1 7 9 5 2 4 7 5 3 1 4 9 6 4 6 9 8 5 3 1 7 Ein Ausmalbild grüner steig 01/2015 11 rätsel Suchbild Wieder einmal ein Besuch im Museum. Diesmal im Leopold Museum. Hier zu sehen die großzügigen Kellerräume mit der Sonderausstellung des phantastischen Realisten Arik Brauer. Im zweiten Bild sind 6 Fehler zu finden. Viel Spaß beim Suchen! Thomas Falch Ortsrätsel Auflösung Unser Suchbild war gleichzeitig ein Ortsbildrätsel. Sie haben es sicher erkannt: Das Bild zeigt die Dachlandschaft bei der Hager-Mühle. Die Auflösung des Rätsels aus der Jänneraussendung: Die Aufnahme wurde am 01.08.1909 gemacht, anlässlich der Eröffnung des Vereinshauses am Hauptplatz. Das letzte Ortsbildrätsel war unschwer zu erraten. Es handelte sich um eine Aufnahme des Hauptplatzes um das Jahr 1940. Gitti Perschl grüner steig 01/2015 12
© Copyright 2024 ExpyDoc