26 I AUS DEM HAUSE AUS DEM HAUSE I 27 Herzlichen Glückwunsch an (v. li.) Sabine Bauschke, Frank Pieper, Rainer Kersting, Rainer Ewering, Anna Irina Gerhard, Sandra Frobel, Brigitte Geelhaar, Silvia Schütte, Heike Draheim, Sonia Ann Bäumer, Ulrich Krüger, Klaus Bauschke und Delef Giesenkirchen. Es fehlt Rolf Lanfermann. (2. Reihe v. re. Norbert Gödecker-Geenen, Professor Dr. Hugo Sebastian Mennemann) Passgenaue Berufsperspektive bieten Zertifizierte Case Manager im Modellprojekt RehaFuturReal® Rehabilitationsfachberater sind die Vermittler zwischen der Deutschen Rentenversicherung Westfalen und ihren Kunden. Vor Ort in den Regionalbüros haben sie den direkten Kontakt zu Versicherten und Arbeitgebern. Benötigt ein Versicherter eine Rehabilitation und möchte danach wieder im Betrieb eingesetzt werden, sind sie gefragt. Um die Rehabilitation noch passgenauer gestalten zu können, führte die Deutsche Rentenversicherung Westfalen eine Weiterbildung zum Case Manager für Rehabilitationsfachberater durch. Die ersten Kolleginnen und Kollegen halten nun ihr Abschlusszertifikat in den Händen. Das Modellprojekt RehaFuturReal® ist ein Entwicklungsprozess der Deutschen Rentenversicherung Westfalen auf dem Weg zu einer individualisierten und passgenauen Rehabilitation. Ein wichtiger Bestandteil ist der Einsatz eines qualifizierten Rehabilitationsmanagements. Grundlage dafür ist das Handlungskonzept des Case Managements. Case Management steht für eine bestimmte Verfahrensweise wie im jeweiligen Fall die Unterstützung und Organisation gesteuert werden kann. Für die Rehabilitationsfachberater bedeutet dies neue Anforderungen in ihrem Arbeitsfeld. „Im Rahmen des Modellprojekts haben wir die ersten Kolleginnen und Kollegen zu zertifizierten Case Managern nach den Regularien der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) ausgebildet“, bemerkt Norbert Gödecker-Geenen, Leiter des Modellprojekts RehaFuturReal®. Diese ersten, die an der zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung teilgenommen haben, waren die zehn Rehabilitationsfachberater des Regionalbezirks Dortmund und vier Mitarbeiter des Berufsförderungswerks (BFW) Dortmund. „Hinter ihnen liegt eine arbeitsreiche und aktive Zeit!“, weiß Norbert Gödecker-Geenen. Erweiterung des Aufgabenprofils An 25 Schulungstagen mit insgesamt 240 Ausbildungsstunden wurden die Inhalte des Case Ma- nagements auf der Einzelfallebene sowie auf der Netzwerk- und Organisationsebene ausführlich bearbeitet. Konkrete Fallbeispiele aus der Praxis, wie aus dem Projekt RehaFuturReal®, brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit in die Gespräche ein. „Der Aufbau und die Pflege von Netzwerken ist für die Arbeit der Rehabilitationsfachberater besonders wichtig und war deshalb auch ein zentrales Themenfeld der Ausbildung. Denn nur so können die Rehabilitanden der Deutschen Rentenversicherung Westfalen adressatenorientiert unterstützt werden“, erklärt Norbert Gödecker-Geenen. Kernaufgabe des Case Managers ist die Steuerung und Organisation des Rehabilitationsprozesses. Im Rahmen der Beratung stehen daher neben dem beruflichen Integrationsprozess auch persönliche und lebenspraktische Beratungsthemen im Mittelpunkt. Das reicht von Gesprächen mit dem Arbeitgeber, Hilfe beim Ausfüllen der Unterlagen bis hin zur Unterstützung bei der Wiedereingliederung in den Job. Durch Vernetzung und Kooperation mit externen Dienstleistern und Institutionen, zum Beispiel mit verschiedenen Beratungsstellen, Sozialpsychiatrischen Diensten und Integrationsfachdiensten, erhält der Rehabilitand die für seine individuelle Lebenssituation geeignete Unterstützung. „Diese Weiterbildung stellt eine Erweiterung und Ergänzung des Aufgabenprofils der Rehabilitationsfachberater dar“, erwähnt GödeckerGeenen. Projektleiter Norbert Gödecker-Geenen Professor Dr. Hugo Sebastian Mennemann Feierlicher Abschluss Am 27. November erhielten die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Zertifikate im Rahmen einer Feierstunde in der Hauptverwaltung in Münster. Projektleiter Norbert Gödecker-Geenen, der die Schulung sowohl organisatorisch als auch inhaltlich mit begleitet hat, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf und Abschluss. In seiner Begrüßung gratulierte er allen Zertifizierten und meinte: „Nun geht es darum, die Kenntnisse in der Praxis anzuwenden und umzusetzen.“ Professor Dr. Hugo Sebastian Mennemann, der die Schulung führte, gratulierte ebenfalls: „Sie haben gelernt, aus dem Prozess heraus zu denken und diesen mit dem Rehabilitanden mitzugehen.“ Als Gründungs- und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management ist Professor Mennemann ein bundesweit gefragter Experte für Case Management. Er wird die Deutsche Rentenversicherung Westfalen auch zukünftig mit seinem Wissen unterstützen. Erster Direktor Thomas Keck sprach über die Philosophie einer guten Beratung: „Zentraler Baustein guter Beratung ist es, den Versicherten mitzunehmen.“ Außerdem dankte er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie diesen Weg der Weiterbildung beschritten haben. Neue Zielgruppe im Fokus Während sich der erste Teil des Projekts RehaFuturReal® auf die Weiterentwicklung und Erprobung von Beratungskonzepten der Rehabilitationsfachberatung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen für Rehabilitanden mit bestehenden Beschäftigungsverhältnis konzentriert hat, rückt im zweiten Teil die Zielgruppe arbeitsloser Rehabilitanden in den Fokus. Das Projekt soll ab Mitte 2015 der Frage nachgehen, wie gesundheitlich beeinträchtigte Menschen trotz schwieriger Arbeitsmarktlage für die Erwerbsarbeit motiviert und beruflich integriert werden können. Erster Direktor Thomas Keck „Die Anforderungen an Rehabilitationsfachberatung im Zusammenhang von Arbeitslosigkeit sind vielschichtig, da bei den Versicherten meist komplexe Problemlagen vorliegen“, bemerkt Norbert Gödecker-Geenen. Die Berater seien daher besonders gefordert, wenn es darum geht, eine geeignete Lebens- und Berufsperspektive für den Einzelnen zu erreichen. Dabei steht die regionale Vernetzung der beteiligten Akteure des Arbeitsmarktes sowie die Einbeziehung der regionalen Integrationsangebote im Mittelpunkt des Projekts. Umgesetzt wird dieses Ziel durch die Einrichtung von Fallkonferenzen mit verschiedenen Akteuren des Rehabilitationsprozesses, wie den Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem Integrationsamt. „Das Projekt wird dann in den Modellregionen Münsterland und Ostwestfalen umgesetzt werden“, so Gödecker-Geenen. (SiWi) NACHGEFRAGT . . . Sabine Bauschke, Rehabilitationsfachberaterin des Regionalbezirks Dortmund Wie werden Sie das Gelernte umsetzen? „Auf individueller Ebene werde ich anhand der neuen standardisierten Vordrucke darauf achten, alle für den Versicherten relevanten Faktoren in die Beratung einzubeziehen. Darüber hinaus werde ich auf der Netzwerkebene ebenso Standards für die Zusammenarbeit mit anderen an der Rehabilitation beteiligten Stellen versuchen zu entwickeln und umzusetzen.“
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